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Der Landvogt Jagow.

Sehr frei nach Schillers Wilhelm Tell  ", 4. Aufzug.

Erft, als es am nächsten Morgen wieder oben, wieder auf dem grünen Tuch lag, wurde ich aufmerksam. Und las jest wenigstens die Ueberschrift: Neue Abendschuhe." Und erkannte mit

( Der Landvogt Jagot und Delbrüd, genannt der halbe, reiten zu Pferd wehmütigem Scharfsinn weshalb das Prospektum im Papierforb durch die Wilhelmstraße.) keine Ruhe finden konnte. Nun ja. Der Winter war da. Man" brauchte neue Abendschuhe.

Jagow:

Ich bin der Rechten strammgetreuer Diener Und muß d'rauf denken, wie ich ihr gefalle. Sie hat mich nicht ins Land geschickt, dem Volk Bu schmeicheln und ihm fanft zu tun Gehorsam Erwartet fie; der Streit ist: ob der Reichstag  Soll here jein in dem Zande oder Faltenhahn! Der Bürgermeister von 8abern: Jezt ist der Augenblick! Jetzt bring' ich's an! ( Nähert sich furchtsam.) Jagow:

Ich schrieb den Brief nicht an die Kreuz- Zeitung  " Des Scherzes wegen, oder um die Herzen Des Volts zu prüfen; diese lenn' ich längst. Ich schrieb ihn drum, damit die Liberalen Daran zu fauen haben; daß das Kriegsgericht Mir über den jurist'schen Unsinn stolp're. Das Unerhörte hab' ich hingepflanzt, Damit man an das Tollste sich gewöhne, Denn dazu ist der deutsche Bürger da! Delbrüd:

Das Bolt hat aber doch gewisse Rechte- Jagow:

Drauf pfeif ich grad' so wie der Heydebrand! Weitschicht'ge Dinge find im Werk und Werden; S. M. allein soll herrschen; was der Vater Wortreich begonnen, soll der Sohn vollenden. Neichstag und Recht sind uns ein Stein im Weg. So oder so man muß die Kerle schinden!

Der Bürgermeister von 3abern: Barmherzigkeit, Herr Landvogt! Gnade! Gnade! Die Bürgerschaft von Babern ward getreten! Selbst beff're Leute hat die Soldateska Gesperrt in den Bandurenfeller! Forstner,

Der Leutnantstyp, den uns fein Staat mehr nachmacht, Er soll zur Sühne nun auch wirklich fizen. Gerechtigkeit, Landvogt! Du bist allmächtig Jm Lande Preußen! Jeder weiß das ja!

Delbrüd:

Bei Gott  , das ist ein übler Zwischenfall!

Jagow:

Ein allzu milder Herricher bin ich noch

Gegen dies Volt. Die Richter sind noch frei, Doch es soll anders werden, ich gelob es! Ein neuer Utas soll in diesen Landen

Verkündigen Ich will

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Und da ich mit meiner kleinen Frau gerne in Frieden lebe, fing ich an zu lesen.

Jn Gottes Namen denn

Nanu?

Das habe ich nun do nicht gewußt.

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Viermal, sechsmal durchgerissen flattert der Prospekt in den Papierkorb. Mitsamt seiner vornehmen Antiqua, mit den Rand­leisten und den Klischees und dem herrlichen Geschwafel des Modeschriftstellers. Nun wird er ja wohl nicht mehr auferstehen.

0. E.

,, Lerne groß und frei reden!"

h. Du hast das sicher schon irgendwo einmal gelesen, das: Berne   groß und frei reden!" Vielleicht hieß es auch: Lernen Sie groß und frei reden! Es sputt nicht nur durch die Inseraten­plantagen, es geht ja ein Zug im fapitalistischen Leben dahin, durch Daß wir von wegen der Steuern und dem Landtagswahlrecht und beim Reden etwas zu sein, was man in Wirklichkeit gar und der Monarchie und so weiter Parteien haben Aber wegen Ballschuhe? Aber da stand's in wunderschöner Antiqua, deutlich, Jrrtum ausgeschlossen:

Daß sich innerhalb der Kreise, die sich anzuziehen verstehen, zwei Parteien gebildet hätten, die Individuellen" und die Ab gestimmten"."

"

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na ja. nicht ist. So entstanden die" Rednerakademien". In Berlin  kann man von einem solchen Institute hören, daß es sogar Ministern das Reden beigebracht habe. Es verlangt aber beileibe für seine Wissenschaft nicht immer bares Geld, es berzapft Weisheiten auch ganz umsonst in Taschenkalendern; zum Beispiel diese Redner. regel":... Deffentliche Versammlung Redner erblickt in den Hörern eine Körperichaft und hat einzelne nicht genügend wirkt, so wird er durch das Gewuchtige und Lebendige Rücksichten nicht zu nehmen. Wenn der Inhalt seines Vortrages meistens fein Ziel erreichen.

Und gleich folgen dann auch die Parteiprogramme. Der Leitartikler des Schuhgeschäfts formuliert sie auf seinem Kunst­

bruckpapier folgendermaßen:

Die Abgestimmten verlangen, daß Strumpf und Schuh farblich genau zur Nuance des Kleides stimmen. Sie verneinen den Selbstzwed dieses Toilettendetails soweit, daß fie Form und Schnitt für weniger wichtig halten, als die peinlichste farbliche Uebereinstimmung."

Als Ding an sich betrachten die Individuellen den Schuh. Sie billigen, daß seine Farbe mit der Toilette harmoniere. Aber sie lehnen die slavische Farbenkongruenz ab, deren Miß­achtung von den Abgestimmten als geschmackliche Todsünde be­trachtet wird."

In der Tat: ein berd.... schwieriges Dilemma, dieses. Soll man( als Dame von Welt) den Schuh als" Ding an sich  " be­trachten( o Kant  , Du hast doch nicht umsonst gelebt!) oder den Selbstzweck dieses Toilettendetails berneinen"?

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Der

So werden zwar feine Stöpfe, aber die viel gefürchteten Schmalztöpfe erzogen.

auch den inneren Menschen beffern. Der eine ihrer großen Aber verschweigen wir nichts: die moderne Redekunst" will Berliner   Propheten sorgt dafür durch einen Tagesregulator für das Innenleben". Der lautet:

Pflege den Tag über folgende Gedanken: Beim Erwachen: Freude soll heute mein Gemüt erfüllen. Zweite Stunde: Ich will das innere Gleichgewicht erhalten. Dritte Stunde: Alles läßt sich überwinden.

Bierte Stunde: Jede Unannehmlichkeit betrachte ich als Bildungs­mittel.

Fünfte Stunde: Energisch will ich mich meiner Aufgaben widmen. Sechste Stunde: Ausdauer bewahre ich bei jeder Arbeit. Siebente Stunde: Die niedrigen Neigungen befämpfe ich. Achte Stunde: Furcht und Feigheit lasse ich nicht auffommen. Neunte Stunde: Jch will das Intereffe für das Schöne steigern. Zehnte Stunde: Meine Gesinnung soll edler werden. Elfte Stunde: Die Phantasie ist das Klima des Geistes. Zwölfte Stunde: Der heitere Blick ins Ganze fördert die Ge­fundheit.

Abendgedanke: In Ruhe versenke ich mich in die Tiefen meines Seelenlebens.

Ja, und hier kann man doch sehen, daß die Damen aus dem goldenen Westen z. B. durchaus nicht etwa mit Nichtstun und Pralinégeknabber ihre Tage verbringen, wie es rüde Schriftsteller immer behaupten. Man überlege nur, wie manche Tage ange= strengtester Gedankenarbeit es gefoftet haben mag, wie mancherlei Anproben und Konferenzen mit der Schneiderin und bem befreundeten Künstler, bis in jedem Fall die verantwortungs­bolle Entscheidung gefallen war: abgestimmt oder individuell... Welch ein Glück, daß diesen geplagten Damen der diesjährige Vortrefflich! Nur wird den Patienten leider nicht berraten, wo Winter ein gut Teil von der Qual der Wahl abgenommen hat. Die sie das Gemüt oder gar die Gesinnung hernehmen sollen. Und gar Wage hat sich in dieser Saison merklich zugunsten der Indivi- die Tiefe des Seelenlebens wird auch das Institut oder gibt es duellen gesenkt" schwerlich liefern können. so verkündet das Kunstdruckpapier. Und eine besondere Abteilung dafür? Indes mit Sped fängt man Mäuse. man spürt, daß sein Verfasser sich der Wichtigkeit seiner Botschaft boll und gang" bewußt ist. Und die Hauptsache bleibt: so tun und darüber reden.

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Freilich bleiben nun noch gerade genug Probleme. Das Spit­

( Ein Pfeil aus der Redaktion der Norddeutschen Allgemeinen Beitung" licht im Gesamtbild des Abendkleids"( wie der Prospekt poetisch die

trifft ihn.) Delbrüd:

Herr Landvogt!- Gott! Was ist das? Woher fam das?

Der Bürgermeister bon zaberne Mord! Mord! Er taumelt, finkt! Er ist getroffen! Mitten in's Herz hat ihn der Pfeil getroffen! Stein neuer Utas wird-

Jagow( beiter lächelnd):

Das ist Bethmanns Geichoß!

Er ist aus Pappe, lieber Delbrück  , feht!

Und ichiert mich einen Dred! Bum Aleganderplatz,

Daß ich den neu'sten Ukas nun diktiere!

Die Abendfchube.

Knax

Ich hatte nach dem Mittagessen die Zeitung gelesen. Irgendeine Geschäftsempfehlung auf Kunstdruckpapier war dabei unbeachtet in den Papierkorb geflogen.

Als ich mich am Abend wieder an meinen guten, alten Sekretär jekte, lag das. Kunstdruckpapier auf der Schreibplatte. Merk­würdigerweise. Aber ich dachte noch nicht viel dabei, als ich es jeelenruhig von neuem in die Tiefe versenkte.

Wie wird man reich?

Von Hermann Wagner.

Der Autor des nachfolgenden gemeinnüßigen Aufsages, selbst ein mehrfacher Millionär, hält es für seine Pflicht, strebsamen jungen Leuten, die nicht rechts vorwärts kommen fönnen, einige praktische Winke darüber zu geben, wie man sicher, mühelos und schnell reich wird. Dank erwartet er keinen, denn er ist nicht senti­mental. Dagegen ist er gern bereit, Leuten, deren Absicht es ist, fich zu Millionären auszubilden, gegen ein angemessenes Honorar Stunden zu geben. Reflektanten wollen sich melden.

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Ein sehr wirkungsvolles Mittel, schnell, sicher und ohne fonder­liche Mühen Geld zu erwerben, besteht darin, daß man auf die förperlichen Gebrechen seiner Mitmenschen spekuliert.

Bekanntlich gibt es unter den Menschen Abertausende, die frank find. Da aber in der Welt schlechterdings nichts eristiert, an dem sich nicht Geld verdienen ließe, sofern man die Sache nur richtig anpadt, so stellen natürlich auch die Krankheiten der Menschen für solche, die flug, fig und energisch sind, ein Feld dar, auf dem fich eine überreiche Ernte einheimsen läßt. Nur muß man sich dabei im vornherein von der figen Jdee freimachen, Krankheiten auch heilen zu wollen. Die Heilung der Krankheiten überlasse man ruhig den Aerzten. Für den Unternehmer sind die Krankheiten nicht dazu da, damit er sie beseitige, sondern damit er an ihnen ver­diene.

Wie macht er das nun?

Er teilt vor allem die Menschen in solche ein, die dick, in solche, die mager, in solche, die kahl, und in solche, die überhaupt frank find.

Ballschuhe nennt) ist ja noch lange nicht fertig.

man?

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Da ist die wichtige Frage nach dem Material. Was wählt Handbemalten Brokatlamé, von dem man den besten Freundinnen so nebenbei erzählen kann, daß er genau nach dem Vorbild eines Schuhes von 1780 das Original steht im Musée de Cluny   in Paris   geschaffen sei? Oder Perlenstoff, dessen Musterung ein bekannter französischer Künstler" entworfen hat? Oder was sehr schick sein soll mehrfarbig gebeizte Schlangen­haut? Ober Elfenbeinatlas mit Handstiderei? Oder die dernière nouveauté, laut Prospett: Seide, die in Batikarbeit genau zum Kleid abgestimmte, antite Musterungen in zarfen, Farben enthält?

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Ja-: auch der Reichtum bringt seine Sorgen, wie man hier steht und wie es der Boltsmund schon so schön binsenwarheitlich in ein Sprichwort gefaßt hat.

Und dieser Sorgen" wegen fommen die Damen der sogenann ten" besseren" Kreise, die Trägerinnen der Ballschuhe aus hand­bemaltem Brokatlamé oder gebatitter Seide, das Publikum des reizenden Prospekts da vor mir, natürlich nicht dazu, ein Herz für die Millionen zu haben, denen die kommende Zeit der Kälte und Nässe auch Schuhsorgen beschert, nur Sorgen etwas anderer

Art...

Für die, die mager find, erfindet er ein Pulver, das er mit| Glück Maftin" nennen wird. Da es mästen soll, wird er es nicht ohne Vorteil aus reinem Kornmehl herstellen, denn ein Mensch, dessen vornehmliche Nahrung Mehl bildete, ist noch nie magerer geworden, als er ohnehin war.

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Nach dem feft.

Tja. nun ist es wieder mal vorüber.

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Bankier We demeier löscht der Lichter Glanz, Nieder läßt er sich und zieht mit trüber Feder die Bilanz.

Einerseits: man hat nicht schlecht gepräpelt. Kaviar, Selt und welch ein Strafgericht:

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Tapfrer als er auf die Starpfen losgefäbelt,

Hieb der Forstner nicht!

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Und ganz nett war auch bei der Bescherung Wie er milde, wie ein Wachs zerloff Und auf seines Personals Verehrung Menschenliebe troff...!

Andrerfeits... ift diefe Liebe teuer. Die Familje! Angestellte! Dienerschaft! Alle, alle woll'n se' was von Wedemeier, Einfach ekelhaft!

Gott   sei Dank die Sache ist erledigt! Rührung, Liebe, die verd Schenkerei ( Nebst der Fülle, die den Magen schädigt)

Für ein Jahr vorbei!

So entschlossen hockt er im Fotölche Ernst erwägend aller dieser Feste Zweck.. Minna, paden Sie doch die Champagnerkelche Und die Menschenliebe wieder weg!"

Oswald.

In der gleichen Weise wie den Jerusalemer Balsam" preift man natürlich auch das" Hariosol", das Mastin" und den Turn­apparat an. Man unterlasse es dabei nicht, das Maul recht voll zu nehmen, und verspreche den Haar- und Bartlosen üppiges Kopf­haar und imposante Bärte, den Mageren bestridende Formen und Für die endlich, die dick sind, konstruiert er am besten einen den Dicken den Wuchs eines Apollo. Die Eitelkeit ist nun einmal Turnapparat. Je ungeschickter die Konstruktion dieses Apparates jene Seite am Menschen, an der man ihn am leichtesten paden sein wird, um so mehr Mühe wird es verursachen, an ihm zu fann. Wessen Wunsch wäre es schließlich nicht auch, einen impo­turnen. Und das ist gut, denn dadurch wird der Turnende in santen Bart, bestrickende Formen und den Wuchs eines Apollo zu Schweiß geraten und durch diesen, sowie durch den Aerger, den er haben? haben wird, an Fett vielleicht verlieren.

Natürlich hat man dadurch, daß man Heilmittel erfindet, erst den fleineren Teil seiner Aufgabe gelöst, denn viel wichtiger, als Heilmittel erfinden, ist es, Heilmittel auch zu verkaufen. Um auch hierin Erfolg zu haben, gehe man folgendermaßen vor: Man lasse vor allem eine Million Prosepkte drucken. In diesen Prospekten weise man mit fräftigen, eindringlichen, angsterweden­den Worten auf die Gefahren hin, denen jene sich aussehen, die teimenden Krankheiten nicht rechtzeitig begegnen. Welcher Mensch fönne überhaupt von sich sagen, daß er vollkommen gesund sei? Hier zähle man getrost die Symptome aller existierender Krank­heiten auf, Best und Cholera nicht ausgeschlossen, denn es gibt tat­sächlich keinen gesunden Menschen auf der Welt, der nach Lektüre dieses Prospektes nicht irgendeines der aufgezählten Symptome an sich entdeckte. Diese Menschen zu beunruhigen, das ist der Zweck des Prospektes. Man wird ihn um so vollkommener erreichen, je realistischer und schwärzer man die drohenden Krankheiten schildert, und man wird ganz besonders flug handeln, wenn man den Text recht wirksam noch durch drastische Abbildungen unterstüßt. Der Effekt wird sich beim Leser in einem heftigen Gruseln kundtun, und dieses Grufeln wird der Samen sein, welcher dem Säenden eine reiche Ernte verheißt.

Liegen die Prospekte fertig vor, dann sehe man sich in den Besiz der neuesten und besten Adreßbücher des Deutschen Reiches, Defter­reichs und der Schweiz  , engagiere zehn junge Leute und lasse sie die Prospekte an sämtliche Einwohner der genannten drei Staaten versenden. Man achie dabei darauf, daß kein Einwohner über­gangen wird, man berücksichtige vielmehr die Beamten irgendeines Ministeriums für Kultus und Unterricht genau so wie die Familie irgendeines Analphabeten, da ja die Krankheit ebenso wie die Naivität bekanntlich keine Bildungsunterschiede kennt und da das Geld, das ein Schuhpußer einschickt, ebensowenig riecht wie jenes, das einen Baron zum Absender hat.

Hat man die Prospekte verschickt, dann schaffe man sich schleu­nigft eine eiserne Kasse an, denn das Geld wird in wahnsinnigen Mengen herbeigeftrömt kommen. Die Postanweisungen werden zu Tausenden eingehen, denn jeder, der einen Prospekt erhalten hat, wird, wenn er nicht überhaupt frank ist oder frank zu sein glaubt, doch zum mindesten kahl oder doch mager oder doch dick sein. Und da der, der dick ist, immer mager, und der, der mager ist, immer did werden möchte, so wird die Nachfrage nach Hariosol", nach Mastin" und nach dem Turnapparat naturgemäß eine stürmische sein vom Jerusalemer Balsam" ganz abgesehen, dessen Absatz hektoliterweise vor sich gehen wird. Und schon nach einigen Monaten wird sich der Fabrikant mit dem Gewinn von mindestens einer halben Million ins Privatleben zurüdziehen können.

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Denn der Prospekt ist natürlich nicht nur dazu da, dieses Für die die überhaupt krank sind, erfindet er eine Universal- Gruseln zu erwecken, sondern es auch sogleich wieder zu beseitigen, medizin, genannt Jerusalemer Balsam". Bei der Erfindung achte dadurch, daß er auf die beispiellos hetlenden, nie verjagenden, er darauf, daß ihre Bestandteile billig, unschädlich, in der Farbe immer helfenden Wirkungen der Universalmedizin Jerusalemer Wie man sieht, ist es gar nicht zu schwer, sicher und rasch grün oder braun und im Geruch möglichst geheimnisvoll seien. Der Balsam" hinweist. Oder gibt es eine Krankheit, gegen die man Reichtümer zu sammeln. Die hier mitgeteilte Art ist nur eine " Jerusalemer Balsam" soll nichts nüßen, dafür auch nichts schaden, den Jerusalemer Balsam" nicht mit Erfolg in Anwendung von den vielen, die der Autor dieses Auffahes, wie schon bemerkt: sondern nur etwas kosten. bringen könnte? Es gibt keine. Ja, es scheint fast, s feien die selbst ein mehrfacher Millionär, fennt und ausprobiert hat. Und Für die, die kahl sind, erfindet er eine Salbe, der er den Krankheiten überhaupt nur dazu da, um vom Jerusalemer Balsam" sie ist noch lange nicht die beste! Namen Hariosol" gibt. Es empfiehlt sich," Hariosol" aus reinem sofort und radikal wieder beseitigt zu werden, und als müsse jeder Sollte also der eine oder der andere Leser die Neigung ver­Schweinefett mit einem Zusab grüner oder gelber Farbe zu be- als ein armer Jrrfinniger angesehen werden, der nicht postwendend spüren, Reichtümer zu erwerben, dann wende er sich vertrauensvoll reiten. Schweinefett ist sehr billig und durchaus unschädlich. Der mindestens eine Flasche davon bestellt gegen 3 Mark 50 per an den Verfasser, der zwar kein Menschenfreund, dafür aber ein tahle Schädel selbst des ältesten und gebrechlichsten Mannes wird Nachnahme oder gegen Boreinsendung des Betrages, auch in Brief- Meister darin ist, den Dummen, die bekanntlich nie alle werden, Schweinefett gut vertragen. marken, mit 8 Proz. Rabatt. das Geld abzuknöpfen. Berantwortlicher Redafieur: Paul John, Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drudu. Verlag. Vorwärts Buchdruderet u. Berlagsanstalt Baul Singer u. 6o., Berlin   SW

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