zum Sturz.
Herr v. Jagow mochte wohl schon seit einiger Zeit nach einer Gelegenheit für neue Taten ausgeblidt haben. Die Zaberner Affäre bot endlich diese Gelegenheit, und mit wahrem Feldherrnblid hat er sie erkannt und benut. Heute Iacht ganz Deutschland , soweit es nicht blöd ist, und Herr v. Jagot tann wieder mitlachen; denn nun kann ihm wieder nichts geschehen. Wer aber den wahren Jagow erkannt hat, der wird nicht in dieses oberflächliche Gelächter einstimmen, er wird sich in Ehrfurcht beugen vor dem Genie, das das innerste Wesen des preußischen Beamtentums erkannt und aus der Ausnutzung dieser Erkenntnis ein System gemacht hat.
waltung einschätzen. Die klientenlosen Juristen, die würde auf diesen Ruhm nicht Anspruch erheben wollen? Herr darauf, an das Eisenbahnministerium das Anfinnen zu stellen, ,, briefless barristers", die die liberale Partei in jene Wahl- v. Jagow fonnte sich also ruhig in seinem Präsidentenstuhl zurüd- den Verkauf der„ armeefeindlichen" Blätter auf den Bahnhöfen freise schickt, wo die Arbeiter anfangen, ungeduldig zu werden, lehnen und sich und der Mitwelt eine Zeitlang Ruhe gönnen. zu verbieten. fönnen schön reden und wunderbare Versprechungen machen. Aber es hat seine Gefahren, auf Lorbeern zu ruhen, selbst wenn Unzweifelhaft ein sehr schöner, vaterländischer Wunsch, Aber wenn sie anfangen, selbst daran zu glauben, so zieht man sie noch so wohl verdient sind, und so mußte der Polizeipräfident der das Rechtsgefühl unserer Herren Militariſten trefflich ihnen den Stuhl weg, auf dem sie fißen. Das Knollen des von Berlin mit Befümmernis und Besorgnis fehen, daß die Er- illustriert: aber leider geht das Verbieten nicht so one Einbeitschers bringt sie bald in den richtigen lobby" und im innerung an feine Selbentaten zwar noch nicht erloschen, aber doch weiteres, denn das Eisenbahnministerium muß doch ir. schlimmsten Falle bringt sie die Aussicht auf den Posten eines etwas abgeblaßt war, insbesonders aber, daß in letzter Zeit seine feine Verbote irgend welche halbwegs plausiblen Redj.Unterstaatssekretärs zur Vernunft. Der Einpeitscher hat stets fo farfsinnig ausgedachte Methode von stümperhaften Schülern gründe haben. Die einfache Behauptung, daß einige eine Reihe Gründe auf Lager, die beweisen, daß der Bestand nachgeahmt wurde, die sich so ungefchickt blamierten, daß sie trotzdem ab- geistig defekte Gamaschenknöpfe und konservative Rennstallder Regierung nur dies eine Mal im Interesse der liberalen gelägt wurden. Mußten nicht die Spuren des Herrn v. Geeringen befizer an den Artikeln Anstoß genommen hätten, genügt selbst Bolitif nicht gefährdet werden darf. Sie treiben die ichrecken? im Stulturstaat Preußen nicht zur Begründung. So hat man sogenannte weitsichtige Politik, wie das Bauernmädchen, das Nun galt es, wieder die alte Meisterschaft zu zeigen. Ein gewöhn- denn im Eisenbahnministerium beschlossen, abzuwarten, ob sich nach einer Nadel im Scheuenentor eilte und über des Vaters licher Fall", wie etwa ein furioles Rersammlungsverbot genügte nicht diensteifrige Staatsanwälte zu Anklagen gegen gewisse großen Ochsen stolperte, der im Wege lag. nicht, es mußte schon etwas Besonderes fein, was wieder die ge- lintsliberale Blätter bereitfinden lassen, und erst dann, wenn Zum Schluß sei noch als eines der wichtigsten Ereignisse famte öffentliche Meinung in Atem erhielt, und zugleich etwas, Verurteilungen erfolgt sind, über diese verurteilten Blätter des vergangenen Jahres der Einigungsversuch der über deffen Blamabilität sozusagen fein giveifel möglich war. Herr das Verkaufsverbot zu verhängen. Wörtlich heißt es nämlich englischen Sozialisten erwähnt. Durch die Ver- v. Jagow durfte von seiner einstigen Höhe nicht herabsteigen. Denn in der genannten Korrespondenz( Korrespondenz Woth): mittelung des Internationalen Bureaus ist das Wert der in gefährdeten Situationen führt jeder Niedergang nur zu bald Einigung der drei in Betracht kommenden Organisationen( der Independent Labour Party, der British Socialist Party und der Fabischen Gesellschaft) so weit gediehen, daß die beste Aussicht auf einen Zusammenschluß der sozialdemokratischen Sträfte Englands besteht. Zu feiner Zeit wurde der Bruder zwist schmerzlicher empfunden als in den letzten zwei oder drei Jahren. Ueberall im Lande fing die Arbeiterschaft an, fich zu regen; die Geister wurden empfänglich für neue Ideen; es bedurfte einer einheitlichen, geordneten propagandistischen und organisatorischen Arbeit, um die Arbeiterunruhe" in zielbewußte Bahnen zu lenken. Und infolge ihrer Bersplitte rung waren unsere englischen Genossen nicht imstande, die so notwendige Arbeit zu leisten. Die Stelle der sozialistischen Agitation usurpierte eine verschwommene anarchistelnde s syndifolistisch- frauenrechtlerisch- klerikale Gefühlsduselei, die in dent, Daily Herald" ihren klassischen Ausdruck fand, einem Blatte, das sich jest nach einer odysseeischen Laufbahn in den Mit wilder Berserkerwut haben die durch die Befehle Händen von Klerifalen befinden soll. Der Schmerz über die dent konservativen Hauptquartier aufgepeitschten verpakte Gelegenheit hat die leitenden Personen in den drei Seftionen des englischen Sozialismus zur Einsicht gebracht, Schmofs großer und kleiner fonservativer Blätter sich auf daß es so nicht weiter gehen kann. Sm anbrechenden Jahre die Meldung gestürzt, daß im Hofe der Zaberner Schloßwird die Entscheidung fallen, und wenn der gute Wille, der fajerne Schüsse gefallen seien und aus diesem sogenannten jest allgemein zum Vorschein kommt, weiter fortbesteht, fann feindlichen Ueberfall" nicht nur die Berechtigung die sozialistische Einigung in England nicht fern sein. Zu des Vorgehens der Reuter und Forstner, sondern auch die nächst würde sich die Einigung in der Schaffung eines gemein- Notwendigkeit sofortiger Stellung der ganzen Reichslande fchaftlichen Rats offenbaren, dem wohl bald auch gemeinschaft- unter die Säbeldiftatur gefolgert und nun entpuppte sich lich Organisationen folgen würden. Ohne politische Orga das große Attentat mit dem deutlich wahrnehm nisationen lassen sich auch in England keine politischen baren Aufschlagen des Geschosses" und dem Kämpfe führen; das haben die Wahlen bewiesen, an denen sichtbaren Feuerschein" als ein Phantasiegebilde! Kandidaten der Arbeiterpartei teilnahmen, die durchweg dort Die genauere amtliche Untersuchung dieses großen Ueberschlecht abschnitten, wo keine oder nur schwache sozialistische falls hat nämlich ergeben, daß die am Freitagabend in der Organisationen bestanden. Der geeinigte Sozialismus wird Dunkelheit gefallenen Schüsse nicht von diesseits des Kanals nicht nur geistig, sondern auch organisatorisch das Rückgrat bor der Schloßkaserne tamen, sondern zweifellos auf einer mächtigen politischen Arbeiterbewegung Englands der anderen Seite des Bassins gefallen sind, wie bilden. Die jetzige Arbeiterpartei das darf nicht vergessen zuverlässig feststeht, von einem dort befindlichen Holzlager werden ist nur eine Organisation von Organisationen, aus, welches etwa 125 Meter entfernt ist. Bier Leute haben deren Hauptaufgaben auf wirtschaftlichem Boden liegen und ausgesagt, daß sie gegen 6uhr abends von diesem Holzdie wenig befähigt sind, die nötige praktische politische Auf- lager her zwei Schüsse gehört und auch den Feuerschein wohl klärungs- und Organisationsarbeit zu leisten. Diese unum- gesehen haben. In Anbetracht der Entfernung und der herrgänglich nötige Arbeit fiel bis jetzt den ihr angeschlossenen ichenden Dunkelheit war es also gar nicht möglich, den fozialistischen Organisationen, namentlich der I. L. P. zu und fotrd stets den sozialistischen Organisationen zufallen. Durch Sen Zusammenschluß der drei Sektionen wird das Ergebnis diejer Arbeit nicht verdreifacht, sondern verzehnfacht werden. Man kann mit Vertrauen darauf rechnen, daß das kommende Jahr für den Sozialismus in England ein Jahr des Aufstiegs sein wird.
Man hat sich Bolizeigewaltiger Sachen Forstner schreiendes llnr verkannt.
Herr v. fehr geschidte Befähigung d
-
Der wahre Jagow.
er Zeit vielfach über Herrn v. Jagow, den Berlin , wegen seines Rechtsgutachtens in gemacht; man bat aber damit dem Verfasser an und die Absicht seines Vorgehens völlig
aus
Politifche Ueberlicht.
Neujahrsfrosch oder Kinderpistole.
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jenseits des Kanals an der Schloßmauer patrouillierenden Bosten zu sehen, und es ist ganz ausgeschlossen, daß der Posten unter solchen Umständen von dem Holzlager aus hätte getötet berben fönnen. Von einem Attentat auf den Posten kann somit keine Rede sein.
Das Berliner Tageblatt" erfährt noch, daß die angeblich scharfen Schüsse aus einer Kinderpistole stammen, mit der ein achtjähriger Junge gespielt hat.
Die treuzzeitung" ist über die amtlichen Feststellungen ganz außer Fassung geraten. Sie schreibt in einem Anfall des Irrfinns:
Vermutlich ist nun mit diesem glänzenden Ergebnisse die amtliche Zaberner Untersuchung abgeschlossen. Die Soldaten, die das Aufschlagen des Geschosses gehört und den Feuerschein des Schusses in ganz anderer als der amtlich ermittelten" Rich tung gesehen haben, müßten also wegen böswilliger Beleidigung harmloser Zaberner vor ein Kriegsgericht gestellt werden."
mag ein mangelhafter Jurist, er mag ein nicht olizeipräsident fein, aber an der hervorragenden Man kann den Schmerz der Kreuzzeitung " und ihrer Herrn für das Studium und die Anwendung der Biyologie an seiner außerordentlich scharfen und fritischen Hintermänner verstehen. Was hätte sich aus den beiden Selbsterkennt ist nicht zu zweifeln. Herr v. Jagow ist sich offen Schüssen nicht alles machen lassen, und nun kommt eine bar bewußt, daß er für den Bosten, den er bekleidet, gar feine Be- bureaukratische Zivilstelle" und stellt ohne auf die Wünsche - feit, daß fähigung befigt. Er kann ihn also nicht, wie das sonst hie und da der Kreuzzeitung" Rüdsicht zu nehmen Beamte tun mögen, durch hervorragende Leistungen zu behaupten scharfe Schüsse überhaupt nicht abgegeben verfuchen; er muß daher auf andere Mittel zu diesem Bwvede be- worden sind, und daß ein Attentat auf den dacht sein. Die Aufgabe war nicht leicht; aber Herr v. Jagow hat Wachtposten als ausgeschlossen anzusehen Wenn diese Untersuchung einer der konservativen sie gelöst, und zwar geftüßt auf tiefe psychologiiche Beobachtungen. ist, Auch andere hatten schon vor Herrn v. Jagow wahrgenommen, Himmeldonnerwetter- Landräte" geführt hätte, wäre das Erday in Preußen ein höherer Beamter nie entlassen wird, nachdem er gebnis vielleicht doch mehr nach dem Herzen der„ Kreuzjich bloßgestellt hat. Das wäre eine schwächliche Rücksichtnahme auf zeitung" ausgefallen; aber diese elsässischen Zivilbehörden die unmaßgebliche Meinung der niederen Masse, und solche Schwach feinen eben nun einmal von der merkwürdigen Auffassung mütigkeit darf sich doch eine königlich preußische Negierung nicht beseelt zu sein, daß Stecht unter allen Umständen Recht bleiben vorwerfen lassen. Diese Beobachtung war, wie gesagt, nicht neu, muß. Fast noch verrückter als die„ Kreuzzeitung " gebärdet sich ebenso wie die Wahrnehmung, daß der metallene Deckel des Teeféffels durch den Wasserdampf gehoben wird und dann wieder die" Post". Sie hält trop aller amtlichen Untersuchungszurüdfällt, längst befannt war, che der geniale Erfinder ergebnisse die Fiktion aufrecht, daß ein Attentatsversuch vordurch diese Erscheinung zur Konstruktion der ersten Dampf- liegt und erklärt: maschine angeregt wurde. Geradeso war es Herrn v. Jagows Die nationale Presse hat ein besseres Ohr für Genius vorbehalten, die allgemein bekannte, oben erwähnte Tatsache zur Grundlage eines Systems zu machen: er beschloß, sich in gewijsen Zeitabständen so oft, so gründlich und mit zweifelhaftem Rubin zu bedecken, daß er überhaupt nicht entlassen werden tomute.
Nur von diesem großen Gesichtspunkte aus werden feine be rühmte Warnung an die Neugierigen und alle jene obrigkeitlichen Maßnahmeit und Verfügungen verständlich, die Herrn v. Jagow einen dauernden Platz in der Geschichte des sogenannten unfreiwilligen Humors verschafft haben.
Im Bahnhofsbuchhandel dürfen zurzeit alle fozialdemo fratischen Zeitungen und Zeitschriften und der„ Simplicissimus" nicht verkauft werden, während der Verkauf aller anderen Literatur zugelassen ist. Im Eisenbahnministerium sind in letzter Zeit wiederholt Anregungen eingegangen, den Kreis der verbotenen Literatur für den Bahnhofsbuchhandel zu erweitern und alle demokratischen und militärfeindlichen Zeis tungen und Zeitschriften auszuschließen. Die maßgebende Instanz hat sich zu einer solchen Maßregel bisher nicht entschließen können, weil der Begriff„ staatsfeindlich" auf diese Literatur nicht anwendbar ist und eine liberale Tendenz zu einem Verbot nicht ausreicht. Anläßli der Vorfälle in 3abern haben sich allerdings bei gewissen Zeitungen und Zeitschriften Erfcheinungen bemerkbar gemacht, die als' unerfreulich bezeichnet werden müssen. Namentlich haben einige Bigblätter die Schranken der berechtigten Stritit überschritten. Eirt Verbot dieser Literatur im Bahnhofsbuchhandel würde an der Tendenz' diefer Blätter gar nichts ändern, ein solches Verbot müßte juristisch aber begründet fein. Die sozialistische Literatur ist staatsfeindlich, der " Simpliciffimus" verboten wegen andauernder Beleidigung der preußischen Eisenbahnverwaltung, die in den Bahnhöfen Hausrecht ausübt. Wollte man lintsliberale Blätter verbieten, so müßte der Beweis geliefert werden, daß sie staatsfeindlich sind und Einrichtungen des Staates systematisch bekämpfen. In den letzten Wochen find die Wogen der Erregung auch in staatserhaltenden Zeitungen sehr hoch gegangen, und es ist manches bittere Wort gefallen. Aus dieser Tatsache, aus vorübergehenden Erscheinungen fann noch nicht die Notwendigkeit eines Verkaufsverbotes begründet werden. Allerdings muß gesagt werden, daß einzelne Organe in Berlin und in der Proving, letthin auch in den Reichslanden eine Sprache geführt haben, dic an die sozialdemokratischer Organe antlingt ,, und eine ritit an Staatseinrichtungen fich erlaubt haben, die im Staatsinteresse zu bellagen ist. Es wird in Zukunft aber Sache der Staatsanwaltschaften sein, unberechtigte und bes leidigende Kritilen und Aeußerungen zu fühnen und eventuell gewiffe Zeitschriften in solchen Fällen zu beschlagnahmen. Wiederholen sich solche Beanstandungen, so wird auch die Staatsbahnverwaltung der Frage näher treten, ob ein Berlaufsverbot für diese Bei tungen auf Bahnhöfen angezeigt ist."
Nache dem Reichskanzler!
Die im Dienst der militaristisch- feudalen Steaktion stehende Bresse tritt immer rücksichtsloser als Gönnerin und Beschüzerin ihres" Jagow auf. Die dem wohlbekannten Bügenstein- Konzern angehörende, von Herrn Stephan Neumann( dem früheren BizeChefredakteur der Täglichen Rundschau" und späteren leitenden Redakteur der Nationallib. Korrespondenz") redigierte Berliner Neuesten Nachrichten" leisten sich sogar das Vergnügen, dem Reichskanzler mit der Rache des gesamten reaktionären Gesindels zu drohen, falls er dem Berliner Polizeipräsidenten ein Haar frümmen läßt. Das Blatt schreibt in dem ihm eigenen„ vaterländischen" Stil:
Die reichlich dunkel gehaltene, in jedem Falle überflüssige Auslassung der Nordd. Allg. 3tg." zu den Absichten der Regies rung hinsichtlich des salles Jagow" findet nun ihre AufHlärung: Auf Aufforderung des Ministers des Innern hat Polizeipräsident von Jagow dem Staatsministerium cine eingehende schriftliche Darlegung über seine Zuschrift wegen der Verurteilung des Leutnants von Forstner zugehen lassen. Go hat die Königlich Preußische Staatsregierung denn in der Tatibor der tobenden Demokratie glatt die Segel gestrichen, wie wir das bereits borausfagten. Leider wird nicht angegeben, unter welcher Motivierung man von dem Dr. jur. von Jagon diesen Bericht einforderte. Vielleicht unter gar feiner, zumal ja tein Zweifel obwalten kann, daß es der Regierung lediglich darauf ankommt, die sehr ungnädig gewordene Linksmehrheit" durch ein Vorgehen gegen Herrn von Jagow sanfter zu stimmen. Jedenfalls wird man den Fortgang der Sache recht aufmerksam zu verfolgen haben. Gelingt es dem Freifinn, den Polizeipräsidenten zu Fall zu bringen, so mag die Regierung von dieser Seite Nuhe haben. Schwerlich aber von der anderen( nicht bloß ton serbatiben) Seite, welche zu dieser demokra. tischen Nebenregierung ein deutliches Wörta Icin zu fagen Anlaß nehmen dürfte."
Landtage.
Die fozialdemokratische Fraltion des elsaß - lothringischen Landtages wird bei der Eröffnung am 6. Januar folgende Interpellationen einbringen:
folche Nebengeräusche im Volt. Sie sieht in ihnen, durch mancherlei Erfahrung gewißigt, Entladungen der„ kochenden Sozialdemokratische Interpellationen im reichsländischen Boltsseele". Es sind Blasen, die an die Oberfläche kommen. Und wenn auch durchaus nicht behauptet werden soll, daß der Wades", der aus dem Dunkeln schoß, die elsässische Bevölkerung repräsentiert, so verdient darum ein solcher durch 1. Was hat der Herr Statthalter getan, um die OffiziersDie allgemeine Stimmung herbeigeführte, wenn nicht gar herborgerufene Sonderfall die ernsteste Beachtung." ausfchreitungen in Zabern zu verhindern und welche Garantien find Vielleicht mürde dem Verfasser dieser Säße zur Ernüchte- gegeben, daß sich solche Ausschreitungen nicht wiederholen? rung dienen, wenn er auf einige Wochen in den Baberner Als Redner zu dieser Interpellation wurden die Genoffen Bandurenfeller gesperrt würde. Jmbs, Emmel und Beirotes bestimmt.
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Doch schon damals fonnte man die Feinheit seiner Taftil bewundern. Gewiß, diese Reihe von Blamagen sicherte ihrem Helden 2. Was gedenkt der Herr Statthalter zu tun, um Borkommnisse, die Heiterkeit aller politisch irgendwie. Interessierten und brachte alle wie sie aus Anlaß des Bauarbeiterfireits am Nordbahnhof in MülZur Strafe für ,, armeefeindliche" Blätter. freiheitlich Gesinnten gegen ihren Urheber auf; aber es gibt ja noch Daß bei der Erörterung der Zaberner Vorfälle und ihrer hausen stattfanden, wo am 7. Juli 1913 3tvei Arbeiter von Genimmer Leute, die sich um Politik den blauen Teufel fümmern und Behandlung im Reichstage auch einige liberale Blätter sich darmen erichoffen wurden, für die Zukunft zu verhindern? Diese Interpellation werden die Genossen Martin und die Maßnahmen eines tgl. Bolizeipräsidenten auf jeden Fall weise ziemlich scharf gegen die militärischen Uebergriffe und Anfinden, schon deshalb, weil sie sie nicht kennen. maßungen gewandt haben, hat in gewissen konservativen mili- Emmel begründen und besprechen. Als Etatsredner wurden die Genossen Böhle, Peirotes Hier also drohte eine Gefahr, hier war eine Lüde in System. Herr taristischen Streisen arg verschnupft; hat doch das Zivilistenv. Jagow wußte auch dieser Schwierigkeit zu begegnen. Sein fleines pack" die patriotische Pflicht, Ausschreitungen der Soldatesta und Meyer bestimmt. Abenteuer mit Frau Tilla Durieug berbreitete seinen Ruhm auch bis als Ausfluß des hehren Geistes unserer glorreichen Armee in jene Streife, für die Politik Setuba ist, und die die Rein- ohne Murren hinzunehmen. Am liebsten hätte man die heit des Familienlebens umso höher zu schäßen wissen, je weniger Redakteure der fogenannten, armeefeindlichen" Der Zentrumsdiplomat Dr. Julius Badjem veröffentlicht in sie sie aus eigener Erfahrung fennen. Run late ganz Blätter ebenfalls im Zaberner Pandurenfeller eingesperrt; der Kölnischen Bolkszeitung"( r. 1126) eine Betrachtung Berlin , und Herr v. Jagow fonnte mitlachen, denn jetzt war er aber zum Eingreifen des Staatsanwalts boten die zur Jahreswende". Er ist mit seinen Wünschen an das geborgen. Ihn nach all dem als Bolizeipräsidenten von Berlin zu Aeußerungen der betreffenden Blätter leider feinen ge- tommende Jahr recht bescheiden. Er wünscht lediglich, daß Bethbelaffen, das mußte jeder Regierung als Betveis von Kraft und nügenden Grund. So berfielen denn, wie eine hiesige halb mann Hollweg dem Zentrum erhalten bleiben möge, da er dieser Unvergagtheit angerechnet werden, und welche preußische Regierung offiziöse Korrespondenz verrät, jene militaristischen Streise edlen Partei nie etwas zu Leide getan habe. Als Gegenleistung
Des Zentrums Silvesterwunsch.