Nr. 3. 31. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Achtung, Bauauschläger! Die Firma Gebr. Raabe, Usedomstraße 31, ist wegen Nichtinnehaltung des Tarifs für Bauanschläger gesperrt. Deutscher Metallarbeiterverband. Die Ortsverwaltung. Streifbrechergesuche nach Oesterreich
Deutsches Reich.
Das Ende eines berühmten Vertrages. finden sich in der bürgerlichen Bresse nach wie vor. In der Düſſeldort, Duisburg , Bochum , Dortmund , Hagen und Elberfeld .
Tarifvertragskündigungen im Tapezierergewerbe. Dem Tapeziererverbande, Gau Rheinland- Westfalen, wurden vom Arbeitgeber- Schußverband am 31. Dezember alle kündbaren Tarifverträge gekündigt. Die beteiligten Zwangsinnungen schlossen sich der Kündigung an. Es laufen am 15. Februar die Verträge in " Morgenpost", im„ Lokalanzeiger" und nicht zu allerletzt auch Barmen ab. In Oberhausen fündigte die Firma C. Hemmers den wieder in der Volkszeitung" werden arbeitswillige Buchdrucker bestehenden Vertrag ebenfalls zum 15. Februar, der Betrieb beschäf nach Desterreich gesucht. Unter den Agenten befindet sich auch der tigt 60-70 Polsterer. bekannte Steiling. Herr Koch zieht es jetzt vor, anonym auf- Die Arbeiter fündigten den Tarif bei der Firma Heuvels in zutreten. Er sucht Schriftsetzer, Maschinenmeister und Schweizer- Viersen, die 40-50 Arbeiter beschäftigt. Dort läuft der alte Vertrag degen nach der Schweiz und Tirol. Ob der Herr wirklich glaubt, am 1. März ab. intelligente und brauchbare Buchdrucker wüßten nicht, daß Tirol zu Oesterreich gehört? Als Adresse wird angegeben Invalidenstr. 116, Sotelrestaurant. Wer dort hinkommt, findet Herrn Koch, assistiert von 2 Schußleuten. Höher geht's wirklich nicht!
Auch im„ Typograph", dem Organ der Gutenbergbündler, werden christliche Streifbrecher nach Innsbruck gesucht zu den mit dem Gutenbergbunde vereinbarten Bedingungen"!
Da der Unternehmerverband sich mit der Absicht trägt, Bestim mungen in den neuen Vertrag hineinzubringen, die als Verschlechterungen bisher von der Organisation glücklich abgewehrt wurden, muß man sich auf einen scharfen Kampf gefaßt machen. Jeder Tapezierer sei vorsichtig bei Arbeitsangeboten aus den in der Abwehr stehenden Tariforten.
Musikerstreik in Görlik.
Der Brookland- Vertrag, der mehr als 20 Jahre lang die Arbeitsstreitigkeiten in der großen Textilindustrie Englands geregelt hat, ist durch den Beschluß des Verbandes der Krempler mit dem Anfang dieses Jahres endgültig beseitigt worden, und die Industrie befindet sich zurzeit ohne ein Mittel, die gerade in der Textilindustrie so häufig auftauchenden Differenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nach festen, von beiden Parteien anerkannten Regeln auf friedlichent Wege auszugleichen. Dieser in der Vergangenheit so oft zitierte Vertrag wurde in den Jahren 1892-93 geschaffen und bestimmte, daß kein Streik und keine Aussperrung stattfinden dürfe, ehe nicht zuerst eine lokale Am Nachmittag des Neujahrstages sollte in der Stadthalle zit und dann eine zentrale Störperschaft versucht hätte, die In Berlin wurde verschiedentlich österreichische Streifarbeit Streitigkeiten auf friedlichem Wege beizulegen. Im Lauf der angeboten, aber überall zurückgewiesen. Am hart- Görlitz , dem größten dortigen Stonzertsaal, ein Konzert des städtischen Orchesters stattfinden. Es wurde nichts daraus. Der städtische Zeit erfuhr der Vertrag verschiedene Veränderungen, nament- nädigsten wehrte sich gegen die Unterlassung der Streifarbeit Herr Mufildirigent Kgl." Stapellmeisterseit Weihnachten auch Pro lich imfolge der Klagen der Arbeiter, daß das Verfahren zu Buchdruckereibefizer Stadtrat Gert in Charlottenburg . Es be- fessor- Schettschneider eröffnete den Abend mit einer Ansprache, umständlich und langwierig sei. Die Spinnereiarbeiter zogen durfte in seiner Offizin erst eines recht energischen Auftretens der in der er erklärte, das Konzert fönne in der programmäßigen Form ch von der Abmachung schon vor einigen Jahren zurück; die Gehilfenschaft, um dem Herrn flar zu machen, daß die Leistung nicht stattfinden, weil die Hälfte seines Orchesters streife. Krempler blieben ihm jedoch treu. Was sie am 31. Dezember von Streifarbeit sich mit der Arbeiterehre der Buchdrucker nicht Die Ursachen des Straits liegen darin, daß die Musiker am veranlaßte, den Vertrag für den 1. Januar 1914 zu kündigen, vereinbaren lasse. vorigen Sonntag während der Pause eines Konzerts sich zur Probe war die Haltung der Unternehmer im September des ver- Die Arbeitswilligen werden übrigens in Desterreich noch um eines Konzertstückes einfinden sollten. Als der Vertrauensmann der floffenen Jahres, als diese drohten, alle ihre Arbeiter auszu- einen Teil des Judaslohnes betrogen. So wird z. B. den Ro- Musiker dieserhalb vorstellig war, wurde er von dem Musikdirektor mit Auftiegler und Aufhezzer beschimpft; außerdem sollte er sperren, weil der Besizer einer Fabrik mit seinen Arbeitern, tationsmaschinenmeistern, welchen ein Lohn von 80 Mark ver- sofort entlassen werden. Da die übrigen Musiker sich. darauf mit die sich das tyrannische Treiben eines Werkführers nicht sprochen wird, in Wirklichkeit ein solcher von nur 48 Kronen ge- ihrem Vertrauensmann solidarisch erklärten, nahm der Direktor die länger gefallen lassen wollten, in Streit geraten war. Das zahlt, von welchen noch 7 Kronen auf Kost abgehen, so daß nur Schimpfworte und auch die Entlassung zurück. Die Sache schien das war wenigstens der Grund, der angegeben wurde; in Wirf- 41 Kronen übrigbleiben! Von jenem den Flachdruckern versproche durch erledigt zu sein. Als die Musiker tags darauf mit einigen lichkeit handelte es sich nur darum, durch eine allgemeine Aus- nen Lohne von 50 Mark werden nur 34 gezahlt. Den Maschinen- leicht erfüllbaren Wünschen, darunter die Freigabe eines Tages in sperrung den Markt zugunsten der Unternehmer zu beein- setzern verspricht man einen Lohn von 54 Mark, in Wahrheit zahlt der Woche, schriftlich beim Musikdirektor einkamen und um eine flussen. Die Krempler erklärten darauf, daß es doch nicht man ihnen aber nur 45 Kronen, den Handsevern, welchen man Unterredung bei nächster Gelegenheit baten, wurde dem Vertrauensmann aufs neue angedroht, daß er der erste sein werde, der fliege", angehe, sie ohne weiteres aufs Pflaster zu setzen; es bestehe 34 Mart zu zahlen verspricht, zahlt man nur 34 Kronen. er, der Direktor, würde jetzt andere Saiten aufziehen". Am Neudoch ein Vertrag zwischen ihnen, den man einhalten müsse. Ein angeblich Betrogener wandte sich an die Organisations- jahrstage, vor dem Beginn des Nachmittagskonzerts, baten die Musiker Aber die Unternehmer zuckten nur mit den Schultern und leitung der Buchdruder in Prag mit folgendem Jammerbrief:. erneut um eine Unterredung, um den Direktor zur Zurücknahme der fanden keine Antwort. Darauf bemerkten die Krempler, daß die Muß Ihnen die Mitteilung machen, daß ich durch Teufels Beleidigungen zu bewegen, die drei er zuletzt gegen ein Vertrag, den die Unternehmer nur einhielten, wenn es hände nach hier engagiert bin, durch die Vorspiegelung falscher Vertrauensleute ausgesprochen hatte. Statt dessen ließ der ihnen paßte, für sie feinen 3wed habe. Man ließ auch Be- Tatsachen. Mir wurde nichts gejagt, daß hier gestreift wird, Musikdirektor den Musikern sagen, daß die drei Vertrauens. unerfungen fallen, daß der Vertragsbruch ein zweischmeidiges sondern ander Bedingungen gemacht, die leider durch den feinen Leute entlaffen seien, die anderen sollten zum Dienst er Schwert jei, daß zum Beispiel die Arbeiter, die sich verHerrn, alles hier nicht erfüllt werden, so stehe ich mit meine scheinen. Das taten die anderen aber nicht, sondern sie erklärten pflichtet haben, bis zum Jahre 1915 keine Lohnerhöhung zu Familie in sehr traurigen Verhältnissen, denn ich habe noch Ehre sich mit ihren Kollegen solidarisch. Das Sinfoniekonzert" wurde im Beibe, und will fein Streifbrecher sein. Wenn der Herr Vor- schließlich mit verändertem Programm von den etwa achtzehn beim verlangen, wohl nicht ohne Rohnerhöhung zur Arbeit zurückstand geneigt ist, mir ein Darlehen von Kr. zu bewilligen, Orchester verbliebenen Musikern ausgeführt. fehren würden, wenn die allgemeine Aussperrung verhängt damit ich mich und meine Familie vetten kann, so reise ich sofort werden sollte. Eine gegenseitige Aussprache, die am 31. De- von hier ab und will mein möglichstes tun, noch andere Kollegen sember stattfand, führte zu keinem Resultat, und am selben dazu zu überreden, ich bitte daher recht höflichst um gütige AntLage fündigten die Krempler den Vertrag. Es ist eine wort und zeichne mit besonderer Hochachtung W.. Fronie des Schicksals, daß der Mustervertrag, der allen engS..... Prag ." lischen Arbeitern beständig von der kapitalistischen Presse vorOb sein Wunsch auf ein Darlehen erfüllt wurde, ist uns nicht Eisenbahnterrorismus. gehalten wurde, durch den beabsichtigten zynischen Vertrags- bekannt. Im allgemeinen darf man wohl fagen, daß die deutschen BuchDie Direktion Mainz der preußisch- hessischen Eisenbahnv erbruch der Unternehmer zu Fall gebracht worden ist. Die kapi- drucker unterrichtet sind über die Bedeutung der Inserate in waltung hat am Sonnabend den Eisenbahnarbeiter Heinrich, den talistische Presse hat in den letzten Jahren ungeheuer viel Blättern a la„ Morgenpost"," Lokalanzeiger" und" Volkszeitung". Bezirksvorsitzenden des Verbandes Deutscher Eisenbahn- Handwerker Lärm geschlagen, wenn fleine Arbeitergruppen unter einem Die Oesterreicher täten gut, ihr Geld für die streifenden Kollegen und Arbeiter, gekündigt. Es ist ihm auferlegt, unter Vorausbezahlung unerträglichen Druck einmal die bestehenden Verträge zu behalten und die„ nüblichen Elemente" in der ungewohnten des täglichen Lohnes sofort auszutreten. Die Bezirksorganisation brachen. Hier aber ist ein krasser Fall, in dem sich die Unter- Tätigkeit am Kasten und an der Maschine zu belassen, bis sie diese des Verbandes zählt im Bezirk Mainz zirka 5000 Mitglieder. Der nehmer einer ganzen Industrie mit Ueberlegung anschicken, selbst aufgeben. Das wird in der Regel nicht lange dauern. Zentralvorsigende des Verbandes ist der nationalliberale Reichstags die eingegangenen Verpflichtungen zu brechen, weil es ihnen Anders ist es mit Arbeitswilligen aus Gegenden mit zurüd- abgeordnete Idler. Der Gemaßregelte war in sehr energischer Weise Gewinn verspricht. Natürlich wird in der bürgerlichen Preise gebliebenen Organisationsbedingungen. Bei diesen wird es sich in für die Interessen der Arbeiter eingetreten, was die Direktion mit der Kündigung beantwortete. Die Organisation hat bekanntlich von dieser Angelegenheit nicht viel Wesens gemacht: mit einer der Tat um einen Mangel an Aufklärung handeln, der durch die auf das Streitrecht verzichtet. Ihre Versammlungen tagen unter der furzen Notiz und den kleinsten Buchstaben, die im Seger- Streifenden zu beheben wäre. Aufsicht der Direktion, und froßdem diese Maßregelung. Wahrschein fasten zu finden sind, ist die Sache abgetan, wenn man sie Alle anständigen deutschen Buchdrucker meiden jest lich wird die Entlassung im preußischen und hessischen Landtag zur überhaupt erwähnt. Desterreich! Sprache kommen.
Kleines Feuilleton.
wickelt. Es war
deutet.( Auch ist erst noch zu erweisen, daß es gerade von Goes und nicht von einem anderen Maler der Zeit stammt.)
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Der Musikerstreit ist ein Aft der Verzweiflung und bezweckt die Erringung einer anständigen Behandlung, denn so lange Serr Schettschneider den Dirigentenstab am städtischen Orchester schwingt das sind 1 Jahr so lange sind die Klagen der Musiker wegen unwürdiger Behandlung nicht verstummt.
Gebiete der Küste in Mitleidenschaft gezogen worden, wenn auch die Mitte entschieden den Hauptstop auszuhalten hatte. Selbst die Kurische Nehrung , deren Seeküste nach Westen schaut und daher gegen Nord- und Nordoststürme gesichert ist, hat den 30. Dezember als Unglücstag zu buchen.
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Notizen.
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Lustige Brüder. In den traurigen Lustigen Blättern findet Der neue van der Goes. Dem Kaiser- Friedrich- Museum ist sich ein Bild zweier versoffener Landstreicher mit einer Unterjetzt die„ Anbetung der Könige" von van der Goes dauernd einver- schrift, die ungefähr so lautet: Wenste jest leene Arbeet trichst seeküste in historischer Zeit betroffen wurde, fanden statt an einem Die fünf schwersten Sturmfluten, von denen die deutsche Ostleibt. Das Bild, das über eine Million gekostet hat, steht auf denn wirste vom Staat versichert." ,, Aber wer versichert mir einer Staffelei in dem Saal des Genter Altars, in einer NachAllerheiligentage( 1. November) im Anfang des 14. Jahrhunderts gegen Arbeet?" barschaft, die ihm sehr vorteilhaft ist, die aber zugleich wesentlich wahrscheinlich war es 1304 ferner am Andreastage( 30. NoAn Pointenlosigkeit ist man bei dem Konfektionswißblatt ge bember) 1320, am 17. Oftober 1449, 8. März 1625 und 13. Nodazu hilft, den Charakter der Neuerwerbungen zu erkennen. Van der wöhnt, an diese Roheit nicht immer. Auf den ArbeitsnachweisGoes gehört dem 15. Jahrhundert an; er starb 1482. Die Anbetung stellen drücken die Arbeitslosen Türen und Fenster ein, um zuerst derblichsten und verheerendsten, die bekannt sind. Der Untergang vember 1872. Die Fluten von 1304 und 1872 waren die verhat er etwa fünfzig Jahre später gemalt, als der Genter Altar dran zu kommen, die lustigen Brüder halten immer noch den Typ durch Jan van Che vollendet wurde. In diesen fünfzig Jahren des arbeitsscheuen Gesellen aufrecht, der in den Gräben der der jagenhaften Vineta, d. H. der ehemals mächtigen wendischen hatte sich die flandrische Malerei von der Gottseligkeit Chauffezn in süßem Nichtstun mit der Flasche hinlebt. Für sie Handelsstadt Jumne, die offenbar in der Nähe der heutigen Swineimmer mehr สิน ei- tem nüchternen Naturalismus ent- ist der Arbeiter, scheint's, immer noch ein saufendes und lumpen- mündung gelegen haben muß, ist jedoch nicht, wie die Sage will, eine solche Wandlung zu einem Teil des Individuum, das an Theaterauffahrten allenfalls als Staffage durch eine Sturmflut bedingt worden, sondern durch kriegerische unter dem Einfluß der Italiener und deren kühler Klarheit vor dient und das mit zerrissenen Jaden und roten Najen würdig Vorgänge zur Zeit der Däneneinfälle, entweder im Jahre 1098 fich gegangen. Während die Eycks noch eine Art von Mönchs- das Volk repräsentiert. Dabei weiß die ganze Konfektion, aus oder während des Krieges zwischen 1115 und 1120. maler waren, wirkte van der Goes schon vollkommen als Hand- der sich die Leserschaft des Blattes rekrutiert, sehr gut, daß jeder werksmeister, als ein Weltkind, das zwar im religiösen Wahnsinn froh ist, wenn er nur ein Zipfelchen Arbeit erwiſcht. Aber beim starb, das aber die Probleme der Malerei in technischen Uebungen, Barbier und in der Untergrundbahn lesen sich diese Klischees von Die Parsifalitis hat ihren Siegeszug durch ganz in geschickten Arrangements und in der Vollkommenheit des Details den Arbeitsscheuen glatt und mühelos, und wenn diese wiklose Europa angetreten. In zahlreichen deutschen Großstädten, in erschöpft glaubte. Gerade unser neues Bild bestätigt die Ent- Gesellschaft, die nie die Satire, sondern immer nur den Ulf, die Paris , in Spanien und Italien ist trotz der Bannflüche des widelung vom Pathetischen und Musikalischen zur nüchterner Wortspiele und die Situationskomik sieht, den dummen Hirnen großen Zaubermeisters von Bayreuth die christliche Oper aufMeiſterſchaft des Handwerks, fast möchte man sagen: zum Ata- lange genug solche Schablonen eingeprägt hat, dann glauben die's geführt worden. Zumeist nicht gerade als Weihefestspiel Es hängt im Kaiser- Friedrich- Museum noch ein früheres Bild am Ende selber und sind fest überzeugt, der Arbeiter fliehe die dern als gesellschaftliches Ereignis mit einer einstündigen Pause Beschäftigung. Wovon er dann leben soll, darüber zerbrechen sie fürs Diner. Die Weihestimmung bedurfte also einer sehr weltdes Goes, eine" Hirtenanbetung". Dies Bild zeigt uns noch sich kaum den Kopf. einiges von dem Stürmen und Drängen, von dem Schluchzen und lichen Auffrischung; die Gralesüchtigen wurden von den BühnenTräumen der gottesminniglichen Zeiten; die" Anbetung der Sturmfluten in der Ostsee . Die Sturmflut, die am 30. De- unternehmern ganz richtig eingeschätzt. Geschäft und Sensation ist Könige", die Goes in seinen letzten Jahren gemalt haben dürfte, zember und in den darauf folgenden Nächten die ganze Küste von heute alles. Wagners Schwärmerei, Religion und Kunst zu einen, ist fast völlig frei von Leidenschaft und Melancholie. Während Schleswig bis Ostpreußen heimgesucht und die pommerschen und findet nirgends Widerhall. Ein Theaterkonkurs. In dem Konkurse des frühes das Altarbild der Eycks noch so etwas ist, wie ein fultischer Aft, wie mecklenburgischen Teile am härtesten betroffen hat, war eine der eine Versinnlichung des Meßopfers, ist das Bild des Goes eine schwersten Fluten der letzten hundert Jahre, eine Katastrophe, die ren Direktors des Nürnberger Stadttheaters Balder können frühe Art impressionistischer Porträtmalerei, belebt durch einige an vielen Stellen nur von dem beispiellos gewaltigen Ereignis nur zwei Prozent verteilt werden. Das Nürnberger Stadttheater, Versuche, hell und impressionistisch die Landschaft zu erfassen. des 13. Novembers 1872 übertroffen wurde. Sturmfluten der dem Richard Strauß einen längeren Brief gewidmet hat, wie ein Während der Genter Altar aus dem Kollektivbewußtsein feiner Ostsee von jo verheerendem Charakter sind verhältnismäßig nicht Stadttheater verwaltet werden müßte, scheint danach auf einer Zeit, aus der Frömmigkeit heraus gemalt worden ist, und so einen häufig: während die Geschichte der Nordsee mehr als 500 mehr ungefunden Basis zu stehen. monumentalen Rhythmus bekam, stehen in unserer neuen Königs- oder weniger verderbliche Sturmfluten aufzuzählen vermag, sind anbetung" die Figuren einzeln nebeneinander, ihre Beziehungen für die Ostsee nur wenig mehr als 50 bedeutende Sturmfluten find jedenfalls weit mehr äußerlicher Art und mehr koloristischer bekannt. Das 20. Jahrhundert freilich ist bereits unverhältnisNatur. Das ist zugleich ein Nachteil wie ein Vorzug. Gin mäßig reich daran; die jüngste Flut war bereits die dritte große Nachteil, weil dem Bilde dadurch die Wucht, die überzeugende Ge- dieses Jahrhunderts. Die beiden vorgehenden fanden statt am fühlsnote verloren geht. Ein Vorzug, weil nun das einzelne mit 19. April 1903 während eines gewaltigen Schneesturms, die zweite einer weit größeren Virtuofität behandelt werden konnte. Die am 30./31. Dezember 1904, also auf den Tag genau 9 Jahre beiden Landschaftsausschnitte, die man zwischen dem Gemäuer der vor der letzten. Beide haben Unheil genug angerichtet. Was die fonventionellen Ruine erblickt, sind von sommerhafter Kraft; die jetzige Sturmflut angerichtet hat, dürfte man erst nach und nach deutsche Gotik kehrt sich zur italienischen Renaissance. Die Maria erfahren. Schon jetzt ist zu erkennen, daß das Unheil ungemein mit dem Kinde im Schoß, trägt noch am ehesten ein wenig von dem groß ist. Vor allem scheinen die Steilufer schwer gelitten zu Erbe der älteren Zeit. Aber auch sie ist schon Menschenmalerei, haben. Der Sturm selbst war nur mäßig starf und hatte überirdisch, fleischlich. Und nun gar der König, der von scharlachenem dies die Eigentümlichkeit, daß er im Augenblick höchster Gefähr Gewand umwallt vor ihr kniet, und vor allem der hellhäutige dung der Küste abflaute. Mohrenfürst, der rechts am Bildrand steht, das sind vollendete Die für die deutsche Ostseeküste gefährlichen Stürme kommen Proben einer Kunst, die in der Natur ihr höchstes Vorbild er- durchweg aus Norden bis Nordosten und sind schon aus diesem wählte.
Das neue Bild ist so ohne Zweifel ein sehr interessantes Stück für die Entwickelungsgeschichte der Malerei; es ist aber kaum ein Bild, das eine entscheidende Bereicherung der Menschheit be
Grunde weniger heftig als die Weststürme und Nordweststürme, die an der deutschen Nordseeküste besonders verhängnisvoll zu sein pflegen und ungleich häufiger vorkommen. Eine Eigenheit der jüngsten Flut ist ihre sehr große Ausdehnung. Diesmal sind alle
Vor
60000 Studenten( genau 59 601) studieren jetzt auf Deutschlands hohen Schulen, darunter 3686 weiblichen Geschlechts. Arbeiterfinder sind natürlich nicht darunter. Das Denkmal für den Unrichtigen. einiger Zeit fand in Gegenwart von S. M. die Einweihung eines Denkmals für den Jäger aus Kurpfalz" statt, als der der kurpfälzische Förster Utsch zu Entenpfuhl im Soonwalde in Anspruch genommen wurde. Die ganze Theorie hat aber jetzt einen schweren Stoß bekommen, so daß man sagen kann, das Denkmal ist einem unrichtigen gesetzt worden. Der selige Herr Utsch wird aber wegen dieser Feststellung nicht von seinem Postament herabzusteigen brauchen, denn er ist weder der erste noch der letzte derer, die zu Unrecht bedenkmalt wurden. Immerhin ein ganz netter Beitrag zu der offiziellen Denkmalswut.
-Eine russische Nordpolerpedition. Gleich nach dem russischen Weihnachtsfeste begibt sich eine Expedition nach dem hohen Norden, um auf der Marschroute der Expedition Sedows nach dem Nordpol zu gelangen. An der Spize steht Dr. Urussow, der bekannte Polarforscher. Auch drei gelehrte Frauen, zwei Doftoren der Naturwissenschaft und eine Medizinerin, beteiligen sich.