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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 80.

Wähler des 17. Kommunal­

Wahlbezirkes.

Dienstag, den 7. April 1891.

8. Jahrg.

spricht von ihren wirthschaftlichen und politischen Leiden, wie sie seinem Theile dazu beizutragen und zu helfen, daß die gewerb von allen Seiten unterdrückt und gequält werden, erwähnt den liche Jugend in der Zucht einer ordentlichen Lehre aufwächst. jüngst abgehaltenen Bergarbeiter- Kongreß und die dabei gefaßten( Gottesfurcht und fromme Sitte. D. Red.) und bewahrt wird Beschlüsse und schließt damit, daß die österreichischen Kameraden vor den Verführungen und Verheizungen sozialdemokratischer In furzer Zeit steht unserem Bezirke die Erfahwahl eines nichts sehnlicher wünschen, als mit Allen zur gemeinsamen Ver- Agitatoren! Stadtverordneten bevor. besserung ihrer Lage Hand in Hand zu gehen. Schluß der Vormittagssigung.

Kandidat der sozialdemokratischen Partei ist unser bewährter Genoffe, der Bigarrenfabrikant

W. Börner.

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Deshalb ergeht an alle Arbeitgeber unseres Vaterlandes, welche wünschen, daß die heranwachsenden jugendlichen Arbeiter dermaleinst nützliche, zuverlässige Staatsbürger und achtbare, zu ihrem Beruf befähigte Männer werden, der Aufruf: Macht mit jedem, Ostern 1891 eintretenden jugendlichen Arbeiter einen Lehr­vertrag, der etwa folgende Festsetzungen enthält:"

Die Nachmittagsizung beginnt mit der Verlesung einer De­pesche, welche ankündigt, daß in einer in Staffordshire gelegenen Grube eine Explosion erfolgte, die zehn Arbeitern das Leben foftete. Der Präsident Pickard beantragte, den Hinterbliebenen ein Beileids- Telegramm zu senden. Bunte( Dortmund ), der Es gilt ihm zum Siege zu verhelfen und durch seine Wahl gleich allen Delegirten diesem Antrag beistimmt, sagt, daß wenn welche ihren Beruf verstehen und nühliche Glieder der mensch Wollen die Herren Arbeitgeber" ernstlich Männer erziehen, Protest zu erheben gegen die deutschfreisinnige Parteiherrschaft im sich die Profitwuth der Grubenbesitzer nicht dagegen stemmte, der lichen Gesellschaft werden, so brauchten sie nur ohne jedwede rothen Hause. Fortschritt der Wissenschaft schon längst all die nöthigen Lehrverträge es sich angelegen sein lassen, die jugendlichen Ar­Auf zu reger und unermüdlicher Agitation! Vorkehrungen sicher gestellt hätte, die solche Unglücksfälle unmög- beiter in der Berufsthätigkeit gehörig zu unterweisen und den lich machten. " Lehr" ling nicht als ein billiges und williges Ausbeutungsobjekt Das Wahlkomitee. Es wird hierauf zur Diskussion über die gestern vou Defnet zu betrachten. Mögen sie den jungen Leuten auch genügende eingebrachten Antrag geschritten, den ich seinem vollen Wortlaut Muße gewähren, daß sie sich geistig weiter bilden können und zu Die Wählerliste liegt im Bigarrengeschäft von W. Börner, nach hier folgen lasse: geistig und körperlich gesunden und kräftigen Männern heran­Ritterstraße 108, zur Einsicht aus. Der internationale Bergarbeiter Rongreß, welcher am wachsen. Nun hören wir aber den Lehrvertrag: 31. März 1891 und an den folgenden Tagen in der 1. Die Dauer der Lehrzeit beträgt vier Jahre. Der Lehr­Arbeitsbörse in Paris stattgefunden hat, ist der An- herr hat jedoch das Recht, den Lehrling jederzeit zu entlassen sicht, daß ein Generalstreit der Bergarbeiter von Eng- wegen Trägheit oder schlechten Betragens desselben." und Allgemein pflegt der Lehr" ling, welcher sehr häufig bald so viel oder mindestens fast ebensoviel leistet, wie der ausgelernte Arbeiter, nur seine Arbeitskraft drei Jahre lang für ein Sünden­geld unter gleichzeitiger vollkommenster Rechtlosigkeit zu verkaufen. Hier verlangt man ganz unverfroren noch ein ganzes Jahr mehr. Wahrscheinlich vermeinen die Herren Lehr" meister ein weiteres Jahr nöthig zu haben, um die auspofaunte geistige" Erziehung vollbringen zu können. Der Lehr" ling kann dagegen jederzeit wegen Trägheit, schlechten Betragens entlassen werden. Wegen Trägheit, das heißt gerade heraus mit anderen Worten, wenn er dem Erzieher" nicht so ausbeutungsfähig erscheint wie ein anderer Schüler".

Internationaler Bergarbeiter- and Frankreich , Deutschland , Defterreich Ungarn

Kongres.

( Original- Korrespondenz des Vorwärts.")

von

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Belgien nothwendig ist zur Erlangung des acht stündigen Arbeitstages.

Der Kongreß ladet, bevor zu diesem äußersten Mittel ge­griffen wird, die Regierungen und die geseßgebenden Körper Dieser Länder ein, sich darüber zu einigen, um einen inter­nationalen Vertrag zu adoptiren und eine spezielle Gesetzgebung aufzustellen, welche auf alle Bergarbeiter auszudehnen ist.

Dieser internationale Vertrag, gleich denjenigen, welchen die Regierungen für die Fragen getroffen haben, welche die Post, die Telegraphie und die Schifffahrt betreffen, würde den Zweckt haben, durch eine gleichmäßige gesezgeberische Aktion den achtstündigen Arbeitstag einzuführen, und zwar sowohl in den privaten als in den staatlichen Minen.

Der Kongreß beauftragt das internationale Romitee, die nothwendigen Maßnahmen zu treffen, um so früh als möglich diesen Generalstreit ausbrechen zu lassen, wenn die verlangte Genugthuung nicht binnen fürzester Frist bewilligt wird." Defnet, der diesen Antrag erläutert, hebt dabei nament Streit erklärt werden soll, offen lasse und somit das Haupt­bedenken gegen den Generalstreit, für welchen übrigens sämmt: liche belgischen Grubenarbeiter jeden Augenblick einzutreten bereit feien, schwinde.

F. Paris, 8. April. Dritter Verhandlungstag. Noch selten hat ein Kongreß ein so lebhaftes Interesse hervorgerufen und die öffentliche Meinung so sehr beschäftigt, wie der internationale Bergarbeiter- Kongreß, wie denn auch auf keinem der in den letzten Jahren so häufig abgehaltenen Kongressen Die Presse so zahlreich vertreten war, wie auf diesem. Die Ursache? Man braucht nur die erste beste Zeitung zur Hand zu nehmen und man erfährt gleich, daß es der Generalstreit ist, der alle Geister gefangen hält. Es ist wohl fein einziges Blatt, von den größten Pariser bis zu den kleinsten Provinzblättern, das nicht seit Beginn des Kongresses wenigstens einen Artikel über Den Grève générale" gebracht hätte. Es kann nicht meine Aufgabe sein, mich hier über die Durchführbarkeit oder Undurch- lich hervor, daß derselbe die Frage des Zeitpunktes, wann der führbarkeit eines allgemeinen Streits auszusprechen, da ich keine theoretische Abhandlung zu schreiben, sondern allenfalls nur Wahr­nehmungen in Bezug auf den Kongreß zu verzeichnen habe. Alles, was ich mir erlaube, ist nur meine unverhohlene Freude darüber auszu­drücken, daß der Generalstreit gegenwärtig die Rolle eines Wau wau Thome( Altenwald) spricht von den Verfolgungen, denen die spielt, der den Herren Unternehmern einen ebenso heilsamen Bergarbeiter für ihre Wirksamkeit seitens der Behörden ausgesetzt Schreck einzujagen scheint, wie dies der Wauwau bei schlimmen sind, die sie aber nicht verhindern werden, nach wie vor für die Buben thut. Ja ich möchte fast sagen, daß das rothe Gespenst" Verbesserung der Lage ihrer Kameraden einzutreten. Er stellt seit Beginn dieses Kongresses gänzlich verscheucht ist, dieses Ge- schließlich den Antrag: Der Kongreß wolle beschließen, alle Re­spenst, das früher so oft zitirt wurde, wenn es galt, gegen das gierungen und Parlamente zu ersuchen, in kürzester Zeit im Wege Proletariat Ausnahmegeseze und ähnliche schöne Sächelchen zu der Gesetzgebung den achtstündigen Arbeitstag für alle Bergleute fabriziren, und daß nun jetzt nur noch vom Generalstreit die Rede einzuführen, widrigenfalls sich die verbündeten Bergarbeiter aller ist, aber mit dem wesentlichen Unterschiede, daß, während das Länder für einen Generalstreit erklären würden. rothe Gespenst" von den Herrschenden gegen die Unterdrückten, der Generalstreit von den Unterdrückten gegen die Herrschenden zitirt wird, und zwar nicht ganz ohne Erfolg, wie aus den ver­schiedenen Zeitungsstimmen ersichtlich ist, die sich bereits jeßt für eine internationale Gesetzgebung zu Gunsten eines Actstunden tages für alle sowohl im Privat- wie im Staatsbetriebe befind­lichen Rohlengruben auszusprechen beginnen.

werden.

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2. Der von dem Lehrling verdiente Lohn wird monatlich, jedoch nur an die Eltern des Lehrlings ausgezahlt." Diese Idee ist ja bekanntlich nicht mehr neu.

3. Von dem verdienten( das heißt eben dem ausbedungenen D. Red.) Arbeitslohn des Lehrlings wird ein Zehntel als Lehr­entschädigung einbehalten und abgezogen während der ersten drei Jahre der Lehrzeit. Dagegen erhält jeder Lehrling nach be endeter Lehrzeit außer einem ausführlichen Lehrzeugniß bei guter Führung eine Prämie in der Form eines Sparkassenbuches über 30-50 m., je nach seiner Würdigkeit und seinen Leistungen." In welche verschämte Moralitätshülle die gestrengen Herren Zucht und Lehr" meister den unverschämten Abzug für Lehr". entschädigung einzufleiden gedenken, wären wir begierig zu hören. Freilich der in Gottesfurcht und frommer Sitte erzogene" Jüng ling erhält einen Bruchtheil zurück jedoch nur dann, wenn der ehrsame Erzieher" sich veranlaßt fühlt, die Führung für eine gute zu befinden.

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,, 4. Dem Lehrling ist verboten: Rauchen, Schnapsgenuß, Wirthshausbesuch, sowie die Mitgliedschaft in irgend welchen Vereinen ohne ausdrückliche Genehmigung des Lehrherrn." Mehr nicht? Der Beitritt in den christlichen Verein junger Männer wird doch hoffentlich gestattet sein!

BasIy bekämpft den letzten Absatz des Defnet'schen An­trages. Man sagt, daß ein allgemeiner Streit die feuerfesten Es fehlt noch das Verbot, Zeitungen zu lesen und die Kon­Geldschränke der Kapitalisten leeren würde, nein, er würde nur trolle jedweder Lektüre. unsere Schränke leeren. Gr erinnert an den Streit von Anzin im Damit sind die Kontraktbestimmungen zu Ende. Es heißt Jahre 1884 und sagt, daß er dort Leute kenne, die, nachdem sie nun weiter: zwanzig Jahre in den Gruben gearbeitet hatten, nach dem Streik" Diese Bestimmungen haben sich in der Praxis bewährt und für immer ihr Brot verloren hätten und von Thür zu Thür tönnen deshalb allgemein empfohlen werden. Besonders hat sich Es wäre nun wirklich jämmerlich schade, wenn wir Sozialisten betteln gehen müßten. Trotzdem der Streik damals von der die Prämie für gute Führung als ein guter Antrieb(!! zum die Herren Profitjäger von diesem zu Gunsten der Arbeitsmänner Pariser und lokalen Presse unterstützt wurde, unterlagen die Sichausbeutenlassen) erwiesen. Möge jeder Arbeitgeber, der umschlagenden Schreck zu befreien suchten. Wir glauben nicht an den Streitenden nach sechswöchentlichem Kampfe. Ohne feste Organi- jugendliche Arbeiter beschäftigt, stets feiner Pflicht eingedent sein, Generalstreit? Ja, glaubten denn jene Herren an das rothe fation sei eben jeder große Streif unmöglich. Diese müsse erst daß er zu seinem Theile mitwirken muß, diese Jugend zu er Gespenst? oder glauben die Mütter an den Wauwau, mit dem geschaffen werden. Wir wollen, sagte er, wenn die Belgier sich ziehen(!?) und vor sozialdemokratischen Verirrungen zu be sie ihre Kinder bei paffender Gelegenheit zu schrecken suchen? gezwungen sehen, zu streiken, sie so fräftig als möglich mit unseren wahren.( Gut gebrüllt Löwe!). Die Hauptsache bleibt ja doch nur, daß die gewollte Wirkung Mitteln unterstützen, unserer Sympathie können sie im vorhinein Es ist eine betrübende Thatsache, daß unter den jugend­eintritt und daß, wenn wir auch darüber lachen, Diejenigen daran versichert sein, aber man solle nicht von ihnen verlangen, daß sie lichen Arbeitern Zügellosigkeit und leichtsinniger Lebenswandel glauben, die man zu bessern wünscht. den Generalstreit unternehmen, der für sie nur unheilvoll sein immer mehr um sich greifen.( Wer lacht da?) Meines Erachtens handeln darum auch diejenigen Dele- tönnte. Eine zügellofe gewerbliche Jugend ist der Nährboden der girten, die sich im Prinzip für den Generalstreit aussprechen, Die Rede BasIy's bringt die Anhänger des Generalfireiks, Sozialdemokratie und hier an der Wurzel muß der Kampf gegen aber dessen Ausbruch auf unbestimmte Zeit verschieben wollen, die namentlich auf den Galerien zahlreich vertreten sind, ganz die Umsturzpartei von jedem, der dazu berufen ist, in seinem viel flüger und viel mehr im Interesse der Arbeiterschaft, als aus dem Häuschen und sie rufen: Traitre! Vendu!( Berräther! Wirkungskreise geführt werden." Diejenigen, welche ihn am liebsten gleich heute erklären möchten. Verkaufter!) Der Präsident erklärt, daß wenn sich das Publikum Nun wird aber endlich, so der Herr will, dieser viellöpfigen Erfreulicher Weise befinden sich jene Delegirten und nicht diese nicht ruhig verhalte, er die Galerien werde räumen lassen. Hydra Sozialdemokratie der Garaus gemacht werden. Hinsicht in der Majorität, wie auch der heutige Verhandlungstag be Pickard, der hierauf das Wort ergreift, bricht eine Lanze lich des famosen Lehr" kontraktes wäre es des guten Zweds wiesen hat. Nun muß leider konstatirt werden, daß die Letteren, für die Streits im Allgemeinen, ohne jedoch dem Generalstreit willen nur zu wünschen, daß dumme Eltern.- die Dummen je mehr sie sich in der Minorität fühlen, desto aufbrausender zuzustimmen. Interessant ist dabei eine Mittheilung, die er in werden bekanntlich nicht alle auf den Zeim gehen. Freilich, Bezug auf Gladstone macht. Als bei diesem einst eine Arbeiterdepu- wer auf diesen neuesten Mumpit, der gar zu kapitalistisch- plump Den Reigen der heutigen Redner hat Herr Abraham, tation erschien, um sich einen Rath einzuholen, wie sie eine Ver- ist, hineinfällt, der muß mit einer ungeheuren Portion Dummheit Mitglied des englischen Unterhauses, eröffnet. Er fagt, ihn fürzung der Arbeitszeit erringen könnten, antwortete er ihnen, gesegnet sein. habe die Erfahrung gelehrt, daß Streits, die blos von den Ge- daß sie es mit einem Streit versuchen sollte. Allerdings, führt Pickard fühlen diktirt werden, ohne daß die nöthigen Organisationen weiter aus, verursachen Streits große Uebel, aber sie hätten ihnen und Fonds hierfür vorhanden sind, stets scheitern. In England auch alle Vortheile zu verdanken, die sie bisher errungen haben. feien aus diesem Grunde erst neulich drei Streiks kläglich ge- Für einen Generalstreit möchte er aber keine Verantwortung scheitert; wie soll dies erst bei einem allgemeinen Streit werden? übernehmen. Ein solcher würde in England allein bei 8 Mill. Schröder, der sich dem Vorhergehenden anschließt, wendet Menschen brotlos machen, da die ganze Großindustrie lahmgelegt sich im Verlaufe seiner Rede gegen den belgischen Delegirten würde. Bevor man dazu schreite, müsse erst eine vollständige Defuisseaur. Derselbe hatte nämlich gestern gesagt, daß sich die Einigkeit erzielt werden, müsse man erst der Sympathie der Massen Deutschen vor einem Aderlaß" fürchten, daß dieser aber oft Leben sicher sein. Wilson stellt einen Antrag, wonach weder etwas vom Par­und Gesundheit rette. Dagegen wendet nun Schröder ein, daß Aderlässe selbst starke Körper schädigten, welchen heilsamen Einfluß lamente, noch von einem Generalstreik, sondern Alles nur von tönnten dann schwache Körper von ihm erhoffen? Im Prinzipe, einer guten Organisation und Verhandlungen mit den Arbeit führte er dann weiter aus, sei er durchaus nicht gegen den Streit, gebern zu erwarten sei. aber ihre Organisation, die noch eine viel zu junge sei, müsse Der Antrag, zur Abstimmung gebracht, wird mit allen gegen dabei vor Allem berücksichtigt werden. Er lasse sich nicht durch 7 Stimmen( englische Delegirte) verworfen. schöne Worte töbern. Wenn ein Generalstreit gegenwärtig erklärt Bei einer neuerlichen Unruhe auf der Galerie, sagt Basly, die freisinnige Tante Voffin folgenden Artikel brachte: würde, hätten sie Alles zu verlieren und nichts zu gewinnen. der im Präsidium ſigt, er werde diesel ben räumen lassen, worauf Nicht nur sie, sondern die ganze Arbeiterschaft würde darunter zu nur noch größerer Lärm entsteht, der sich gegen Basly richtet, vereinen hat vielfachen und berechtigten Tadel gefunden, weil die leiden haben und in jedem Falle wäre es ein großer Fehler, den welcher vorschlägt, den von deutscher Seite gestellten Antrag Tag hierfür schon vorher zu bestimmen. Jetzt schon, wo nur von anzunehmen, doch ist wegen des Lärms jede weitere Verhandlung einem etwaigen Generalstreit die Rede ist, find große unmöglich, weshalb die Fortsetzung der Debatte auf morgen ver­Unternehmer wie Krupp schon

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mit einem wenigstens tagt wird.

awei Monate hinreichenden hinreichenden Kohlenbedarf versehen. Die Ankündigung eines solchen Streits würde nur zu einem größern Rohlenvorrath anspornen und nur die Kohlenpreise in die Höhe bringen also vielmehr den Grubenbesitzern nüßen als schaden, während die Arbeiter im gegenwärtigen Momente nur zu verlieren hätten.

Lokales.

In den Kriegervereinen gehen neuerdings merkwürdige Sachen vor. Diese Vereine scheinen zu einer Leibgarde gegen die Sozialisten umgestaltet werden zu sollen. Wir erhalten von gut unterrichteter Seite folgende Mittheilung:

Die Kriegervereine versenden unter dem heutigen Datum an ihre Mitglieder ein Zirkular, wonach nach einer allgemeinen Ver­fügung des Königlichen Polizei- Präsidiums Abtheilung II. vom 9. März in den Statuten folgender Paragraph eingeschaltet werden muß: Mitglieder, welche sich durch ihr Berhalten mit dem Zwecke des Vereins in Widerspruch sehen, insonderheit solche, welche der Anforderung der Pflege und Bethätigung der Liebe und Treue zu Kaiser und Reich nicht entsprechen, werden aus dem Verein ausgeschlossen."

Diese Mittheilung ging uns in demselben Moment zu, als Die Ausstoßung von Sozialdemokraten aus den Krieger Kriegervereine statutenmäßig feine Politik treiben sollen. Jetzt sorgen indessen die Sozialdemokraten selbst dafür, ihren Gegn ern einen Vorwand für die Befreiung der Kriegervereine von sozial demokratischen Elementen zu liefern, vorausgesetzt, daß sich fol gende Mittheilung, welche nationalliberale Blätter bringen, be­stätigt:

Von den sozialdemokratischen Parteitagen verdient der, welcher während der Osterfeiertage in Magdeburg für den Regierungs bezirk Magdeburg und das Herzogthum Anhalt tagte, ganz be Den nenesten Versuch geistiger Bekämpfung" erfahren sondere Beachtung. Die legten sozialdemokratischen Parteitage Der französische Delegirte Cotte fagt, daß wenn man wir durch einen Aufruf, welchen wir in einer hiesigen konserva- haben sich zwar alle mit der ländlichen Agitation befaßt, aber in warten wolle, bis alle Arbeiter organisirt sind, dann der allge- tiven Zeitung," Die Post", vorfinden. Nachdem neuerdings die Magdeburg wurde ein Agitationsmittel als sehr wirksam meine Streit überhaupt unmöglich sei. Man müsse die Massen Schule die Kinder geistig" bearbeiten soll und den heran- empfohlen, das man bisher für die beste Schuhwehr gegen die mit sich reißen. gewachsenen Mann in den Ferienkolonien" der Unteroffizier, sozialdemokratischen Umsturzideen halten mußte; in Magde

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Weir erklärt im Namen der schottischen Grubenarbeiter, geht man daran, auch die Zwischenzeit mit geistiger" Bearbei- burg trat nämlich eine ganze Anzahl Redner warm für die daß diese sich einem Generalstreit anschließen wollen, obwohl sie tung auszunuzen. Der Lehrling foll jezt daran glauben und Aufnahme in die Kriegervereine ein und rühmte sich der Erfolge, schon seit 21 Jahren den Achtstundentag haben, um nur ihren die neuest erfundenen Kultur" träger sollen die Innungs- welche die Sozialdemokraten durch dieselbe erzielt hätten. Der Es heißt in dem Delegirte Vogt Leikkau erzählte, daß er selbst Vorstand eines fontinentalen Genossen dieselbe Wohlthat zu sichern, doch müsse brüder und ähnliche Lehr" meister sein. erst vollständige Einigkeit darüber herrschen. Bis diese sich voll- Aufruf: Militärvereins gewesen sei, seinem Birken in demselben sei es zogen habe, mögen die Kohlenarbeiter sich organisiren und sich" Aufruf an die Arbeitgeber! Ostern steht vor der Thür und gelungen, daß in seinem Drte die Zahl der sozialdemokratischen auf Rongreffen gegenseitig fennen, lieben und schätzen lernen. damit der Termin, der Tausende von Jünglingen dem gewerb Stimmen von 0 auf 55 anwuchs. Der Kriegerverein sei dann Ihm solgte der österreichische Delegirte Karnosch, der ein lichen Leben zuführt. Angesichts der immer mehr um sich freilich von der Behörde ausgelöst worden; auch Greiner­Bild von der Lage der in seinem Vaterlande beschäftigten Gruben- greifenden unheilvollen Thätigkeit und Verbreitung der Sozial- Aschersleben war recht zufrieden mit der sozialdemokratischen arbeiter liefert, das nicht betrübender gedacht werden kann. Er bemokratie ist es Pflicht eines jeden einzelnen Arbeitgebers, zu Agitation, welche durch die Kriegervereine erzielt sei: Kohlmann