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The Teite der Mark zu vermachen; der älteste Sohn zögerte| Familienzwiste. Just die Geschichte der Hohenzollern nicht, nach des Vaters Tode das Testament in aller Form an- lehrt ja, wie unvermeidlich sie sind, mit welcher Sicherheit und zufechten. Gefeßmäßigkeit sie wiederkehren. Sorgen wir schleunigst dafür, Als eine Deputation der Berliner Stadtbehörden im Man kann auch nicht sagen, daß das Verhältnis daß sie für den Kurs unserer Politit ihre Bedeutung verlieren. Dftober 1888 vor Wilhelm II. erschien, um ihm das Geschenk Friedrich Wilhelms, man in den loyalen Lese- Stetigkeit der Politik" ist ja ein Schlagwort aller guten eines Brunnens für den Schloßplaz anzubieten, da wandte büchern den großen Kurfürsten" nennt, zu seinem Vater Patrioten. Gut, sichern wir die Stetigkeit, indem wir die Mögsich der junge Herrscher sehr nachdrücklich gegen die Ein- ein ideales gewesen wäre. Der junge Mann wurde lichkeit ausschalten, daß irgendein Thronwechsel sie fünftighin mischung der Zeitungen in die Angelegenheiten seiner Familie sehr wider seinen Willen aus Holland zurückgerufen und erschüttern fann. Sorgen wir auf diese Weise dafür, daß und verbat sich insbesondere das fortdauernde Zitieren feines systematisch allen Regierungsgeschäften ferngehalten, vom Arg- Wilhelms II. auch heute ja noch so aktueller Wunsch vom Vaters gegen ihn selbst. Aber die Vorgänge im Hause wohn seines Vaters verfolgt. Aber wie viel unerquicklicher Jahre 1888 Beachtung finden kann: daß keine Zeitung mehr Hohenzollern zwingen die öffentliche Meinung, sich doch immer war erst das Verhältnis zwischen diesem großen Kurfürsten" Grund und Anlaß hat, sich mit den Vorgängen im Hause wieder um die Angelegenheiten der Herrscherfamilie zu und feinen Kindern! Der älteste Sohn fiel, im Elsaß Hohenzollern zu beschäftigen. fümmern. War es 1888 der Zwiespalt zwischen Wilhelm II. fämpfend in Unfrieden mit dem Vater. Der dritte Sohn und seinem Vater, der die öffentliche Diskussion in Anspruch starb unter verdächtigen Umständen, und es liefen Gerüchte, nahm, so ist es heute der Konflift zwischen Wilhelm II. und die feine Stiefmutter nicht unschuldig sein lassen vollten an seinem Sohn, der allgemeine Aufmerksamkeit erregt. dem plötzlichen Tode. Der zweite Sohn, nach dem Tode des Der Zwist zwischen Herrscher und Thronfolger liegt flar älteren Bruders Surprinz, fürchtete ein ähnliches Schicksal, zutage. Sat der junge Herr die Deffentlichkeit sehr deutlich wie es dem Bruder zu teil geworden sein sollte, und weigerte auf sein Zerwürfnis mit dem Papa hingewiesen, indem er sich, an den Berliner Hof zu kommen, allen väterlichen Besich auf die Tribüne des Reichstags setzte, um den Gegnern fehlen zum Trog; erst nach langem Hin und Her fam etwas der väterlichen Politik Beifall zu spenden, oder indem er wie eine Aussöhnung zu stande.
bestritten werden.
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Das Lied vom braven Mann.
Wie die Zeitungen melden, hat ein Berliner Bürger dem Magistrat Berlin eine Stiftung von 5 Millionen Mart zur Berfügung gestellt, um( etwa in der Herrschaft Lante) eine Waloschule für Berliner Kinder zu errichten. Nach dem Urteil von Freund Liman den Inhalt seines Schreibens an den Reichs- Friedrich, der dann als erster den Titel eines Königs von Schulsachverständigen dürften aus den Zinsen dieses großen Kapitangler in der Welfenfrage zur Publikation übergab, so hat Preußen annahm, verstand sich schlecht mit seinem Nachfolger. tals etwa 800 bis 400 Kinder jährlich der Wohltat der Stiftung der alte Herr auch kein Bedenken getragen, aller Welt seine Es waren zwei völlig entgegengesetzte Naturen, der König verteilhaftig werden können. Unzufriedenheit mit dem Filius fundzumachen: erst die Lektion schwenderisch, prunfliebend, der Stronprinz geizig, spießbürger- Man braucht feinen Strich von dem Grundsatz zu weichen, hinter verschlossenen Türen im Berliner Schloß, dann die lich. Kaum hatte Friedrich I. die Augen geschlossen, als daß die Hilfsbedürftigen nicht mit Wohltaten gefüttert werden Versetzung von Danzig nach der Residenz binnen vier- Friedrich Wilhelm I. einen dicken Strich durch die Hofhaltung sollen, sondern auf Recht ein Anspruch haben; man fann so zu. undzwanzig Stunden" Daß es sich um recht be- und die Verfügungen seines Vaters zog. verlässig wie nur immer möglich davon überzeugt sein, daß das trächtliche Differenzen handelt, fann nach all dem nicht mehr Es war jener Friedrich Wilhelm , den man den, Soldaten furchtbare Weltmeer des Elends nicht durch persönliche Afte der fönig" nennt. Es war der Vater Friedrichs II., deffen Jugend Menschenliebe trodengelegt werden kann, und man wird doch mit Die Erörterung dieser Zwiftigkeiten möchte überflüssig ja ein einziges Martyrium war. Man weiß von finen Freuden einräumen müssen, daß hier eine Handlung geschehen ist, fein, wenn sie wirklich nur eine Privatsache der Familie Qualen, förperlichen und geistigen, unter der Fuchtel des die der höchsten Anerkennung wert ist. Hohenzollern wären. Aber leider, fie sind es nicht. Ohne Baters; weiß von seinem verzweifelten Plan einer Flucht und die fronprinzliche Stüte würde die nationalistische Meute es von dessen Vereitelung. Weiß, daß der gnädige Bater ihm faum wagen, mit folcher Unverfrorenheit zu fläffen, wie es zwar das Leben schenkte, aber doch wenigstens anordnete, daß heute geschieht. Die Tatsache, daß der Thronfolger eine andere der widerspenstige Sohn von einem Hoffenster der Festung Politit wünscht als der Vater, ist geeignet, die politischen Stüftrin mit anfähe, wie das Haupt seines Freundes und Bufunftsberechnungen zu beeinflussen. Die Bedeutung irgend Helfers unter dem Henferbeil fiel. Vater und Sohn zürnten eines jener Männer von Gottes Gnaden" in unserer Zeit sich nicht, sie haßten einander. soll gewiß nicht überschägt werden. Aber so weit, daß man. Friedrich II. starb ohne Leibeserben. Der Neffe, der sein ihre politischen Anschauungen, ihr Temperament und ihre Nachfolger werden sollte, war ihm fremd; sie verstanden Sympathien einfach beiseite lassen könnte, sind wir leider doch sich nicht. Friedrich Wilhelm II. , Friedrich Wilhelm III., nicht. Nicht ihr per önlicher Wille entscheidet in dem Kampf Friedrich Wilhelm IV. tann es drei verschiedenere Naturen der Interessen und der Klassen, von dem das politische Ningen geben, als die sich hier folgten? Dem Wüſtling und Frömmler um die Macht ein Teil ist. Aber ihr Eintreten für die eine der beschränkte Hausvater, dem geistlosen Bedanten, der romanoder die andere Richtung, ihre größere oder geringere Teil- tische Schwärmer, Pläne- und Ränkeschmied. Wer könnte nahme am öffentlichen Leben braucht deshalb doch nicht ganz etwas anderes erwarten, als daß in dieser Reihe Vater und ohne Einfluß auf den Gang des gigantischen Kampfes Sohn sich immer mißtrauisch gegenüberstanden? Wen kann zu sein. Es ist psychologisch wohl erklärlich, daß zwischen Vater es wundern, wenn es zwischen ihnen Reibungen und Ent torrumpieren, wenn der Staat ihr bester Auftraggeber ist. fremdungen gab? und Sohn, zwischen Herrscher und Thronfolger Meinungs- Die Kluft, die den ersten deutschen Kaiser von seinem verschiedenheiten entstehen. Wohl in keinem Geschlecht dürften Sohne trennte, ist bekannt genug. Wieder zwei ganz ver aber diese Differenzen in der Auffassung, gepaart mit schiedene Naturen, ganz andere Anschauungen, andere politische Gegensäglichkeiten in Temperament und Charakter, eine solche Pläne und Ziele. Und von Friedrich III. geht es weiter über Rolle gespielt haben wie in dem der Hohenzollern ; faum Wilhelm II. zu Friedrich Wilhelm, dem Gratulanten des irgendwo sonst dürften sie erst recht so oft und laut vor die Obersten Reuter.... Deffentlichkeit gekommen sein. Wenn Friedrich Wilhelm heute
gegen den Vater frondiert, befolgt er nur gute hohen zollerische Tradition. Und nicht nur das Beispiel des Vaters selber leuchtet ihm vor. Er kann die Geschichte feines Hauses zurückverfolgen bis in jene altersgrauen Zeiten hinein, da seine Vorfahren noch ihre liebe Not mit den Juntern und Städten der Mart hatten, immer wieder wird er auf Söhne stoßen, die sich mit ihren unterschiedlichen Bätern herzlich schlecht zu verständigen wußten.
Das mißtönende Geschrei unserer industriellen Magnaten nach Erdrosselung der Arbeiterbewegung; dieses Geschrei, das zugleich jo brutal und so jammervoll dumm ist, weil es die Bourgeoisie immer wieder den Schröpffünsten der Junter aus liefert und weil ein moderner Industriestaat ohne eine traftvoll organisierte Arbeiterbewegung überhaupt nicht gedacht werden dieses Geschret also erfüllt immer wieder die Scharfmacherpresse der schwerreichen Leute. Wenn man aber von vielfachen Millionären hören will, die gemeinnüßige Stiftungen großen Stils schaffen oder geschaffen haben, muß man sein Ohr immer noch am ehesten nach Amerita wenden.
fann
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allerhand Titeln und Orden; nach dem Bürgerruhm aber, ihrem Unsere Millionäre verraten zwar eine lebhafte Sehnsucht nach Ganz im Gegenteil hat der Krupp- Prozeß gelehrt, daß eine milVaterland genüßt zu haben, verlangt ihre Seele durchaus nicht. Staat zu Wie sollte auch dieselbe Gesellschaft zu einem Dienst an ihrem Volk bereit sein, die ihre hart arbeitenden Volksgenossen fesseln möchte, um sie desto sicherer ausbeuten zu können?
näre erwachsen dann die blamablen Dinge, die wir immer wieder Aus dieser allgemeinen geistigen Disposition unserer Millioerleben. Als 2iliencron gestorben war, mußte für die Witwe gesammelt werden. Das einfachste Anstandsgefühl frümmt sich Hohenzollern - Tradition! Freilich eine Tradition, die sich bei diesen immer wiederholten Sammlungen für verdiente Männer in Gegensätzen fortpflanzt. Eine höchst fatale Tradition... oder ihre Angehörigen. Aber das Anstandsgefühl unserer MillioSoweit es sich nur um die Gemütlichkeit in der hohen- näre frümmte sich gar nicht. Ganz im Gegenteil: es erschien in zollerischen Familie handelt, kann uns die Sache kalt lassen. allen Zeitungen ein Bettelaufruf, unter dem die schwersten golEs wäre für die unterzeichneten Herr Aber soweit durch diese Tradition der Familienkonflikte die denen Namen standen. Politik beeinflußt, der Gang der allgemeinen Entwicklung be- schaften eine Läpperei gewesen, das bißchen Geld zusammengu bringen, das die Witwe Liliencrons sichergestellt hätte. einträchtigt wird, nicht.
Aber Liliencron war ein Dichter, und selbst die schwärzeste Es fann uns nicht einfallen, ein neues hohenzollerisches Der arme Johann hatte im 15. Jahrhundert allen Grund, Hausgefeß zu verlangen, das die Söhne besser Order parieren" Verleumdung kann unseren Millionären nicht nachsagen, daß fie mit seinem Papa zu hadern, der, nach Franken ziehend, ihm lehrt. Es kann uns nicht einfallen, das geistige Leben und zur deutschen Kultur besonders lebhafte Beziehungen unterhalten. die Verwaltung der Mark übertragen hatte, aber nachher mit die Unabhängigkeit der Ansichten bei irgendeinem Hohen- Menn es nun aber einen gebe, den zu Ehren sie den Staub des dem Geld so knauferig war. Johann Georg war hundert zollernprinzen antasten zu wollen. Sie mögen denken, was Weges füffen? Dann sind sie auch noch die gleichen. Als füralich Jahre später mit seinem Vater, dessen Liederlichkeit ihn an sie wollen, und ihre Meinung vertreten, wie sie es für anwiderte und dessen Verschwendung ihn ärgerte, erst recht aus gemessen halten. Aber die Geschichte der hohenzollerischen eine Million für ein Bismarckdentmal fehlte, sah man wieder die einander. Johann Georgs Sohn Joachim Friedrich geriet Familiengegenfäße und ihrer Folgen für unser öffentliches Leben schwersten Millionäre den Bettelsack vor der Oeffentlichkeit schwingleichfalls in Auseinandersetzungen mit seinem alten Herrn, sollte uns eine Mahnung mehr sein, unser Volt zu be- gen. Nicht einmal für den Heros des Jahrhunderts" langte cs zumal als dieser sich anschickte, auch seinen Söhnen aus dritter freien von den Wirkungen irgendwelcher zu einem entscheidenden Griff in die eigene Tasche.
An die Herren Bürger! Noch schluchzt Ihr, weil man bei dem guten, Dem braven Forstner hart entschied Und Euer Herz will schier verbluten, Weil es von Neuter leiden ficht. Doch nun tam nach den bösen Wintern Des Mißvergnügens doch der Lenz: Der Reuter trat Euch in den Hintern, Jetzt wird er sicher Exzellenz! Er haute die Zivil- Crapüle, Nun lächelt mild von Falkenhayn Und segnet ihn in dem Gefühle: Ofelig, ein Soldat zu sein!
Doch Ihr, Ihr Herrn im Bürgerkittel, Erst zahlt Ihr all' die Herrlichkeit, Dann könnt Ihr lahmgehaun im Spittel Lobpreisen Deutschlands große Zeit. Sie ritten gegen Euch Attacken, Sie sperrten Euch in's Hundeloch. Macht alles nichts. Ihr schlagt die Hacken Zusammen und daun zahlt Ihr doch! Sie schreiten frech mit Sporenraffeln Durch Eure Arbeit, Eure Welt, Ihr rettet sie aus den Schlammaffeln Mit Euern Töchtern, Euerm Geld! Ihr füßt die Saud, die Euch geschlagen, Ihr leckt den Stiefel, der Euch trat, Der Säbel fährt Ench in den Magen, Ihr lächelt:' S ist halt ein Soldat! So füttert Euern Popanz weiter, Cr frißt Euch schon mit Haut und Haar, Auf einmal habt Ihr tausend Reuter, Wo bisher nur ein einz'ger war. Der hätt' ja den Verstand verloren, Wenn er den Rock des Königs trägt Und Euch nicht um die Eselsohren Die Fetzen Eurer Rechte schlägt!
Matich.
Ein Interview mit dem Fürsten Metternich.
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Also die Kabinettsorder, dies erfreuliche Produkt der Karls. baber Beschlüsse, besteht natürlich heute noch zu Recht. Ich muß aber dem sonst recht erfreulichen Obersten von Reuter doch den Vorwurf machen, daß er seine historischen Studien zu sehr beschränkte, sonst hätte er einen Regimentsbefehl des Herzogs von Alba aus dem Leute, die in diesen Tagen der Familiengruft derer von Metter. Jahre 1567 finden müssen, in dem ihm das nötige Verhalten Nipp nich nahe tamen, flohen erbleichend und schlotternd, denn sie und klar vorgeschrieben war. Dort heißt es ganz deutlich: soll jeder hörten aus der stillen Versammlung hochfeliger Fürsten und Bürger, so nicht ein Pfund Goldes zahlt, auch sein Haus und Grafen ganz deutlich ein vergnügt mederndes Lachen. Nicht von Weib dem Soldaten offen erhält, insonderheit auf geneigtes Fragen der Art, wie es in Zabern ( nach einem Regierungserlag eines der Herren Offiziere frei antwortet: Ich bin ein bürgerlicher Königs aus der Dynastie Manethos um 2100 v. Chr., dessen Wort laut noch heute auf einer Pyramide bei Gizeh zu lesen ist) mit langsamem Rösten über einem offenen Feuer bestraft wurde, sondern ein durchaus staatserhaltendes, monarchisch gesinntes Lachen, wie es z. B. dem Kaiser im Landwirtschaftsrat entgegentönt, wennn er von' nem rausgeschmissenen Bächter erzählt. Natürlich ist es Chemens Wenzel Nepomut Lothar Fürst von Metternich- Winneburg , der in seiner pompösen Fürstengruft sich bas Lachen nicht vertneifen tann, seit er weiß( durch irgendwelche himmlische Polizeispiel), welch prächtige Früchte seine Bemühungen vom 15. Oktober 1820 heute noch tragen. Daß mitten im Frie den ein Oberst eine halbe Stadt verhaften lassen und trotzdem freigesprochen werden konnte, weil der Oberst im besten Glauben gehandelt habe, das ließ sich das größte Reaktionsgenie bei Lebzeiten nicht träumen.
Lump!, gebierteilt, fein Haus dem Boden gleich gemacht, feine Stinder nach Preußen vertrieben und fein Weib öffentlich aus. geboten werden." und hat der Herr von Reuter einen Buchstaben von diesen weisen und gerade im Elsaß so sehr angebrachten Vorfchriften befolgt? Nein, leider nein! Dafür hätt' ich ihn verurteilt! Und Sie( so wandte sich Durchlaucht aufs leutseligste an unseren Vertreter) Sie, der Sie so flink mit Papier und Feber bei der Hand find, gehören auch schon längst auf einen ordentlich temperierten Scheiterhaufen, denn laut Beschluß der Heiligen Inquisition unter dem Vorsitz des Generalinquisitors Torquemada vom Jahr 1483 ist Lesen und Schreiben Teufelswerk und wird mit Beiz. Verlust der ewigen Seligkeit und öffentlicher Verbrennung am Spieß bestraft!
Weiße Flede sahen aus dem Grün der Wälder, das schon hier und da die Farben des Herbstes zeigte. Die einsamen Bauernhäfe träumten im Sonntagabend und fingen auf ihren Giebelseiten die letzten rötlichen Lichter, die die sinkende Sonne achtlos in den Wald warf.
Wir nahmen natürlich Veranlassung, unseren Vertreter zu dem verstorbenen Herrn Staatskanzler zu schicken, und Durchlaucht hatte die Freundlichkeit, ihm folgende Mitteilungen zur Verfügung zu stellen: Was die Kabinettsorder( hier konnte Durchlaucht ein munteves Lachen nicht unterdrücken) anlangt, so erinnere ich mich noch Die staubige Landstraße schlich, in vielen Krümmungen und genau meines Briefes vom 15. Oktober 1820. Ich beschwor Seine Windungen den Hindernissen und Unebenheiten des Bodens folMajestät, sich vor den vaterlandelosen Burschen in Acht zu nehmen, gend, durch die goldgelben Felder, bis sie sich im Walde verlor. die in ihrer Verräterei so weit gingen, mit dem Gedanken einer Der Abendwind flutete in rhythmischen Wellen über die Wehren, deutschen Reichsgründung zu spielen. Jawohl, mit solchen Ge- die reichen Segen trugen, und sang in den Bäumen am Wegrain. fahren fämpften wir damals und hatten dabei nicht einmal die Rückenstärkung durch bürgerliche Reichstagsfraktionen, die immer im richtigen Augenblid umfallen, che sie gefährlich werden können. Wir waren nur auf unsere Polizei angewiesen, die allerdings ihr Meisterwerk lieferte: in drei Jahren hatte sie alles wegverhaftet, was in der Lage ac, einen selbfidigen Gedanker zu produzieren. Wir hatten erreicht, daß die Monarchen nur von den Angehörigen so edler Geschlechter umgeben waren, daß deren Alter schon jede gedankliche Betätigung ausschloß. Das ist das einzige, was Ihr von uns übernommen habt. Ja, wie ich anerkennend sagen Das graue Band der Landstraße war leer und verschwamm. muß, Ihr habt durch die Erfindung der nationalliberalen Partei dies Prinzip in weitere Areise getragen. Ihr habt dadurch jeden Nur dort, wo der Feldweg kreuzte, sprang ein Hase auf und zeichnete Gedanken im wohlhabenden Bürgertum von Grund aus unmöglich seine zierliche Spur in den Staub. Die Sonne sant tiefer und gemacht und so dem monarchischen Gedanken jeden Weg geebnet. tiefer. In langjamem, schwerem Trott lam eine Gestalt zum
Die fleine mittelalterliche Dorffirche schlief auf ihrew Grdhügel, inmitten der sproffenden Felder und all der Schlummernden, die das Leben überwunden hatten und die den Gottesader füllten, daß dessen niedere Umfriedigungsmauern unter dem schweren Drang der modernden Knochen zu bersten drohten.