Mittagsstunde der Kaiser die Ari beiseite gestellt und sich entfernt| inszenieren die Zahnärzte und zwar deshalb, weil die Kaffe eine| Nowawes. hatte, erschien eiligst ein Beamter aus dem Palais. Auf seine Frage, eigene Bahnklinit eingerichtet hat. Daß sich Eigeninteressen mit Notstandsarbeiten. Die Gemeindevertretung hat bekanntlich bes ob der Kaiser noch hier sei, erhielt er von dem einfachen Manne Algemeininteressen nicht vereinbaren, ist für jeden objektiv Urteilenden schlossen, entsprechend den Forderungen der vom Sozialdemokratischen zur Antwort:„ Majestät macht gerade Mittag, aber nach dem ohne weiteres flar. Buguterlegt hat die freikonservative Fraktion Jazzow Wahlverein eingereichten Petition gegen die große Arbeitslosigkeit Effen tommt er wieder." einen Antrag an die Stadtverordnetenfraktion gestellt, der am 19. Januar am Orte geeignete Maßnahmen zu treffen. Sie bewilligte vorerst Ab und zu wurde auch ein Adjutant eingeladen, mit Hand an- zur Beratung stehen soll. In demselben wird die Errichtung einer 1000 m. zur Vornahme von Notstandsarbeiten, bei denen in erster zulegen. Erst in der legten Zeit stellte der Kaiser sein" Training " Landkrankenkasse verlangt. Die Antragsteller wollen durch diesen Linie Familienväter, die längere Zeit am Drte wohnen, Beschäftigung ein. Der alte Holzfäller im Park war natürlich auf seinen Partner Antrag erreichen, daß die Aerzteschaft„ bor Not und Elend bewahrt finden sollen. Nachdem in einer Konferenz der zuständigen Komnicht wenig stolz. mission mit dem Vorsitzenden des Gewerkschaftskartells und den bleibe". Wir zweifeln daran, daß die Stadtverordnetenversammlung Organisationsvertretern die Zahl der Arbeitslosen und deren Berufsernstlich auf diesen Antrag eingehen wird. zugehörigkeit festgestellt ist, soll mit den in Aussicht genommenen Charlottenburg . Erdarbeiten sofort begonnen werden. Es wollen sich daher diejenigen Arbeitslosen, vor allem Familienbäter, die gewillt sind zu arbeiten, umgehend beim Friedhofsinspektor F. Rant, Goethestr. 29, melben. Als Arbeitsgerät ist, wenn möglich, eine Schippe mitzubringen. Bernau .
Der„ Lokal- Anzeiger" weiß sogar zu berichten, daß der Kaiser mit wuchtigem Schlag dicke Holztloben gespalten hätte, daß Späne und Splitter geflogen feien".
Es ist sicher anerkennenswert, wenn der Kaiser neben den Regierungsgeschäften auch noch Zeit zum Holzhacen findet. Wenn das zum Vergnügen geschieht, mag das ja geben; würde der Kaiser diefe Arbeit aber zum Broterwerb treiben müssen, würde er bald merken, was für eine miserable und schlechtlohnende Arbeit das Holzhaden ist.
Späte Trauer.
Die städtischen Seefischverkäufe im Fleischschauamt, Spree straße 27-30, find am 7. d. M., wieder aufgenommen worden. Da der bisherige Unternehmer anderweit verpflichtet worden ist. sind die worden. Sie finden wie bisher allwöchentlich regelmäßig Mittwochs, Berkäufe einem bekannten Geestemünder Fischgroßhändler übertragen Donnerstags und Freitags von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr nach mittags statt. Der Unternehmer wird nur beste und frischeste Ware zum Verkauf stellen, deren Güte einer laufenden sachverständigen Prüfung unterliegt. In der vergangenen Woche berrichte an jämt lichen 3 Verkaufstagen solcher Andrang, daß die Vorräte größtenteils schon gegen mittag ausverkauft waren.
Neukölln.
Mit dem unvermeidlichen Kaiserhoch eröffnete der Vorsigende Schmeichel die erste Stadtverordnetenversammlung in diesem Jahr. Alsdann wurden die wieder- resp. neugewählten Stadtverordneten, darunter die Genossen Schneider und Saffe eingeführt. Als Vorsteher wurde Schmeichel mit 14 Stimmen gewählt, 8 Stimmen Der fonservative Volksverein des Kreises Niederbarnim nahm erhielt der Stadtverordnete Billmann. Zum stellvertretenden am 7. Januar nach einem Vortrage des früheren Abgeordneten Vorsteher wählte die Versammlung einstimmig Herrn DreesmannMajor a. D. Stroffer folgende Entschließung einstimmig an:„ Mit Bennig und als Schriftführer wurde der Stadtberordnete Gruban lebhafter Befriedigung nimmt die heutige Generalversammlung des mit 14 Stimmen gegen 8 Stimmen, welche welche auf Genossen fonservativen Volksvereins des Kreises Niederbarnim Kenntnis Die körperliche Erziehung des Kindes. Ueber diefes Thema Helbig entfielen, gewählt. Unsere Genossen waren mit der bisherigen davon, daß der Kreisvereinsvorstand fein Mittel unversucht gelassen werden auf Veranlassung des Magistrats durch die Aerzte der Leitung des Vorstehers nicht einverstanden, sie vereinigten aus diefem hat, die brei Landtagsmandate des Wahlkreises städtischen Säuglingsfürsorgestellen in den Monaten Januar und Grunde ihre Stimmen auf den Stadtverordneten Widmann. Dafür Oberbarnim, Eberswalde , Niederbarnim und Lichtenberg Februar d. J. öffentliche Vorträge gehalten. Es bietet sich hier für rächten sich die Gegner, indem sie den Genossen Helbig nicht wieder den bürgerlichen Barteien zu erhalten. Die Generalversammlung alle Mütter Gelegenheit, Belehrungen allgemeiner Natur über die als Schriftführer wählten. Die Magistratsvorlage betreffend_die spricht gleichzeitig ihr Bedauern darüber aus, daß die Liberalen Pflege der Säuglinge sowie die Behandlung und Erziehung der Webernahme einer Weldeftelle und Auszahlung von Krantens die Anträge der Konfervativen abgelehnt und der größere Teil der Kinder von ärztlicher Seite zu erhalten. geldern für die Allgemeine Ortstrantentasse Niederbarnim liberalen Wahlmänner durch ihr Verhalten bei der Stichwahl die Wir verabsäumen deshalb nicht, ganz besonders auf diese im Rathause wurde einstimmig abgelehnt. Fe wurden drei Mandate der Sozialdemokratie überliefert haben." drei Mitglieder für die Schuldeputation gewählt. Vorträge hinzuweisen und den Besuch derselben wärmstens zu alsdann empfehlen. Genosse Helbig gab namens unserer Genossen die Erklärung ab, daß Es finden folgende Vorträge statt: 1. 15. Januar cr.: Das sie sich an der Wahl nicht beteiligen würden, weil Mitgliedern, Kind an der Brust". 2. 22. Januar cr.: Das Flaschentind". welche sie als Mitglieder für die Schuldeputation geeignet halten, 3. 29. Januar cr.: Die Pflege des Kindes im ersten Lebensalter". die Bestätigung berfagt werde. Die Etat- und Rechnungsprüfungs4. 5. februar cr.: Das Kind im Spielalter"( 2.- 6. Jahr). fommission wurde gleichfalls neu gewählt, derselben gehören die Für die Angehörigen von taub stummen, er- 5. 12. februar cr.: Das Schulkind"( 1. Teil). 6. 19. Februar cr.: Genossen Helbig und Knöschte an. Nach einer Magistratsvorlage taubten, schwerhörigen oder sprachgestörten„ Das Schulfind"( 2. Teil). soll das Ankleben von Zetteln an die hiesigen Anschlagsäulen an Kindern im vorschulpflichtigen Alter hält mit Genehmigung Der erste, dritte und vierte Vortrag werden von Dr. M. Cohn, einen Privatunternehmer Holzhausen aus Berlin für einen Bachtder Schuldeputation der Direktor der Taubstummenschule und der zweite, fünfte und sechste Vortrag von Dr. H. Nothmann ge- preis von 340 m. jährlich und zwar bis zum 31. März 1917 verpachtet werden. Unsere Genossen sprachen sich dagegen aus und Inspizient der Berliner Schwerhörigenschulen Schorsch in halten. Die Vorträge finden abends 8-9 Uhr statt im Rathause, Gin- verlangten, daß das Ankleben von Zetteln in der bisherigen Weise seinem Amtszimmer, Markusstr. 49, jeden Freitag von 11 bis gang Berliner Str. 61, 1 Tr., alter Sigungssaal. Der Zutritt ist von einem von der Stadt damit beauftragten Arbeiter geschehen 1 Uhr eine pädagogische Sprechstunde ab. unentgeltlich. folle. Die Vorlage wurde jedoch mit 14 gegen die 8 Stimmen unserer Genossen angenommen. Potsdam .
Wir glauben es den Konservativen im Streife Niederbarnim gern, daß ihnen der Verlust der Landtagsmandate schmerzt. Aber fie werden es schon mit diesem Bedauern bewenden lassen müssen.
Pädagogische Sprechstunde.
Ein Kindesmord wurde gestern in der Marienstraße entdeckt. Ju dem Hause Nr. 26 mietete fich am Montag voriger Woche eine 32 Jahre alte Köchin Antonie Kazmierczat bei einer Frau G., die Zimmer auch auf Tage vermietet, ein. Schon nach drei Tagen zog sie wieder aus. Das Zimmer blieb seitdem unvermietet. Gestern wurde nun Frau G. durch einen üblen Geruch auf den Kleiderschrant aufmertiam. Als sie nachfah, fand sie in dem Spind eine Holzfiste, die die Leiche eines neugeborenen Knaben barg. Das Kind war mit Leinwandstreifen erdrosselt. Die Leiche fing schon an zu berwesen. Es wird bermutet, daß die Köchin fie in der Stifte mit gebracht hat, um sich ihrer in dem eigens zu diesem Zweck gemieteten Zimmer zu entledigen,
Bermißt wird seit dem 5. Januar der 17jährige Arbeiter rib Stamp, der bei seinen Eltern in der Rethelstraße 9 in Treptow gewohnt hat. Man nimmt an, daß dem jungen Menschen ein Unglüd zugestoßen ist, und bitten die Eltern um Nachricht. Der Vermißte ist 1,63 Meter groß, fchlant, hat braune Augen und war bekleidet mit grauem Ulster, schwarzem Jakett und Wefte, gestreifter Hose, steifem schwarzen Hut, Stehkragen und schwarzweiß gestreiftem Selbstbinder.
Erschoffen hat sich gestern nachmittag in dem Hause Planufer 24 der 47 alte Suhmacher Wilhelm Bielke aus der Reichenberger Straße. Der Mann war schon seit längerer Zeit stellungslos. Seine Reiche murde nach Feststellung der Todesursache dem Schauhauſe überwiesen.
Straßensperrung. Die Neue Wilhelmstraße ist von der Dorotheenfiraße bis zur Straße Unter den Linden wegen Pflasterarbeiten vom 21. b. W. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Die Anfahrt zum Hotel Königshof " bleibt frei.
Berloren. Am Sonnabendnachmittag zwischen 4 und 4%, Uhr hat der Schlosser Artur Kupfer auf dem Wege vom Restaurant Königsberger Straße 28, woselbst er seine Verbandsbeiträge bezahlte, nach der Petersburger Straße ein Portemonnaie mit seinem Wochen John verloren. Der ehrliche Finder wird höflichst gebeten, dasselbe in der„ Vorwärts"- Spedition, Große Frankfurter Straße 120, ab
zugeben.
Vorortnachrichten.
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Bolkstümliche Vorträge über Rechtsfragen des täglichen Lebens. Der vierte von der öffentlichen Rechtsauskunftsstelle der Stadt Neukölln veranstalteten Vorträge findet am Freitag, den 16. Januar 1914, abends 8 Uhr, in Reutön, altes Rathaus, 1 Treppe, statt über„ Die Krankenversicherung " 1. Teil.( Vortragender: Magistrats assessor Lange.) Eintritt frei.
Lauftis.
In der Gemeindevertretersizung stand außer Mitteilungen nur ein Beratungsgegenstand auf der Tagesordnung der öffentlichen Sigung. Da diefe Brazis schon längere Zeit angewendet wird, wendete sich Genosse Radike gegen die Gepflogenheit des Gemeindeborstehers, der Gemeindeangelegenheiten meistens ohne die Mitwirkung der Vertretung erledige, so daß für diese nichts zu tun übrig bleibe. Radike verlangte, daß die Beratungsgegenstände der nichtöffentlichen Sigung auch öffentlich bekannt gegeben werden, damit die Einwohner wenigftens hiervon Kenntnis erhalten. Redner verwies u. a. auf die reichhaltigen Aufgaben, die von den Vertretungen anderer Gemeinden erledigt werden. Der an sozialdemo fratische Vertreter noch immer nicht gewöhnte Gemeindevorsteher der Bemerkung, daß ja die Freizügigkeit bestehe; wenn dem wies die Angriffe als nicht zur Tagesordnung gehörig zurüd mit Gemeindevertreter Radite die Tätigkeit nicht genüge, möge er nach einer Gemeinde ziehen, von deren Vertretung mehr erledigt werde. Das könnte dem Zankwizer Gemeindevorsteher, der völlig von der Denkweise unserer oftelbischen Junter befangen ist, paffen. Auf seinen frommen Wunsch wird er wohl noch etwas warten müssen. Statt deffen muß die werftätige Bevölkerung von Lantwig bei den kommenden Gemeindevertreterwahlen für eine Berstärkung des sozialdemokratischen Einflusses auf die kommunalen Zustände ihres Ortes Sorge tragen.
Eine Entgegnung auf diese Anwürfe ließ der Gemeindevorsteher nicht zu, aber gefchenkt wurde sie ihm nicht, wenn dies auch nur erst in der nichtöffentlichen Sigung möglich war. Mit Unterstüßung einiger bürgerlicher Vertreter stellte Gen. Radike den Antrag( nach der Lantwißer Geschäftsordnung sind dazu vier Vertreter notwendig): Die Punkte der nichtöffentlichen Sigung sind der Presse bekannt zu geben." Die Geschäftsführung der Gemeindeangelegenheiten durch den Gemeindevorsteher wurde von verschiedenen Bertretern heftig getabelt. Der Antrag wurde jedoch, da die Mehrheit hinter dem Vor steher stand, gegen die 4 Stimmen abgelehnt. Der einzige Buntt der öffentlichen Sigung, Befreiung der Beamten und Lehrer von der Krantenversicherung, wurde nach kurzer Debatte angenommen. Nach demselben soll es dem Gemeindevorstand überlassen bleiben, ob im Fall der Erkrankung den Beamten das Gehalt oder das Krankengeld weitergezahlt wird. Ein Gegenantrag, den Beamten ihr Gehalt weiter zu zahlen, wurde gegen 5 Stimmen abgelehnt.
Ein nächtlicher Automobilunfall ereignete sich vorgestern furz nach 12 Uhr vor dem Stadtschloß. Aus der Schloßstraße tam eine Pferdebroschte Nr. 3, während vom Bahnhof sich in schnellster Fahrt ein Automobil näherte. Bei dem raschen Tempo fonnte es nicht mehr ausweichen und es tam zu einem Zusammenstoß, wobei die Droichte start beschädigt wurde. Zwei Infassen, ein Herr und eine Dame, erlitten leichtere Verlegungen und wurden zu einem Arzt gebracht.
Sihungstage der Stadt- und Gemeindevertretungen. Neukölln. Donnerstag, den 15. Januar, nachmittags 5 Uhr, im Rathause, Berliner Sir 63. Ober- Schöneweide. Heute Dienstag, nachmittags 5 Uhr, in der Aula des Realgymnasiums. Bohnsdorf . Heute Dienstag, nachmittags 4 Uhr, im Lokal von M. Schulze. Alt- Glienicke. Mittwoch, den 14. Januar, nachmittags 1 Uhr, bei
Bohn, Grünauer Str. 55. Tagesordnung: Die Ansiedelung der Gartenstadt.
Diese Sitzungen find öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige i be rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen.
Aus aller Welt. Bestien.
Unser römischer Korrespondent schreibt uns: Seit der Mekelei bon Roccagorga haben die Truppen Order, bei den Konflikten zwischen Landarbeitern und Grundbefizern, die in der Provinz Rom an der Tagesordnung sind, nicht mehr von den Waffen Gebrauch zu machen. Auch soll nach Kräften ihre Verwendung zur bloßen Sicherung des privaten Eigentums vermieden werden, da es sich hier ja stets um strittige Eigentumstitel, um von den Großgrundbesizern usurpierte Gemeindeländereien handelt. walttat von Paliano zeigt nun, daß die Besizer bereit sind, selbst Gewalt anzuwenden, wenn ihnen die Regierung die Truppen zu diesem Zweck verweigert.
Die Ge
In Paliano in der Provinz Rom herrscht seit Monaten eine lebhafte Agitation unter den Landarbeitern, bei der es sich um Geltend machung von Weide und Holzrechten, nm die Forderung weniger unmenschlicher Pachtverträge und um die Befreiung bon gewissen Abgaben dreht, mit denen die Großgrundbesizer die Bevölkerung willkürlich belasten. Als Grundbesizer kommen in Baliano vor allemt der Fürst
Colonna und die Gebrüder Tucci in Betracht. Alle Befiber hatten es abgelehnt, mit der die Agitation leitenden römischen Arbeiterkammer zu verhandeln. Sie hatten es so weit getrieben, den Landarbeitern die Arbeitswertzeuge entziehen zu laffen. Am 8. Januar zog nun eine große Demonstration, in deren Zug sich viele Frauen und Kinder befanden, unter dem Rufe: Brot und Arbeit!" vor das Rathaus. Ohne daß irgend ein äußerer Anlaß und wäre es auch nur ein Steinwurf gewesen- die Besizer provoziert hätte, wurde auf die friedliche Menge aus dem Hause Tucci plöglich ein Schuß abgegeben, berein vierzehnjähriges Mädchen tot nieberstredte As sich der Onkel des Kindes über die Zeiche beugte, wurde auch er von einer Kugel durchbohrt, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Angesichts dieser Gewalttat bemächtigte sich der Menge eine solche Wut, daß sie, anstatt an ihre Sicherheit zu denten, sich wie rasend gegen die Tür des Palastes Tucci warf. Inzwischen fuhren die beiden Brüder Tucci fort, ihre Jagdgewehre zu laden und auf die Menge zu feuern. Glüdlicherweise machte ein Dienstmädchen der Tucci den Eingang fordernden Polizisten,
Ein Kesseltreiben gegen die Allgemeine Ortskrankenkasse wird gegenwärtig von einigen zurüdgewiesenen Aerzten und Zahnärzten, von Anhängern des Rosenowschen Abonnementsvereins. sowie der freifonservativen Fraktion Jazow- Bittelmann unternommen. Der Borstand des Dienstboten- Krantenversicherungsvereins von DienstHerrschaften auf Gegenseitigkeit zu Berlin wendet sich mit einer ErAus den Spandauer Musterwerkstätten. Eine Ueberraschung ist flärung gegen die Schöneberger Drtskrankenkasse, in der es als un den Arbeitern der föniglichen Gewehrfabrik zuteil geworden, indem gefeßlich bezeichnet wird, daß von der Ortstasse fast sämtliche Anträge jegt bekannt wird, daß die Kantine der Gewehrfabrik eine Privatauf Befreiung der Dienstboten von der Zwangsversicherung ab- einrichtung des Direttors ist. Zugleich wird aber auch gelehnt worden seien. Die Mitglieder des Vereins haben daher er- den Staatsarbeitern von oben herab immer mehr zum Bewußtsein fucht, gegen jeden erfolgten ablehnenden Bescheid Beschwerde beim gebracht, daß die Arbeiterausschüsse vollständig bedeutungslos find. Infolge Beschwerden der Arbeiterschaft der Gewehrfabrit über Versicherungsamt zu erheben. In einem an die Dienstherrschaften Lieferung minderwertiger Lebensmittel usw. wandte fich der Arbeiter versandten Anschreiben werden eine Reihe Behauptungen auf ausschuß Ende Oktober an das Kriegsministerium und bat um gestellt, die, tvie man uns mitteilt, unwahr find. Be- Empfang einer Kommission zwecks Vorbringung von Beschwerden sonders scheint die Leitung des Dienstbotenvereins zu fränken, über Kantinenangelegenheiten. Das Kriegsministerium bat es nicht daß 23 der Borstand der Drtskrankenkasse verstasoen bat, für nötig gehalten, die Kommission zu empfangen, dafür aber den die Beiträge für die Dienstboten niedriger zu bemessen, ohne Arbeitern der Gewehrfabrik durch Aushang einen Bescheid zukommen daß die Leistungen herabgesetzt wurden. Als auch diese lassen, in dem es u. a. heißt: Die Kantine ist eine Privateinrichtung des Direktors, für Tatsache bekannt wurde, verschrieben sich die Herren vom Abonnementsverein für ihre Versamlung Herrn Mugdan , der noch die weder das Institut noch die Heeresverwaltung eine Haftung übernimmt. Der Direktor haftet für seine Person und mit seinem retten sollte, was zu retten war. Aber auch dieser Stampe mußte Brivatvermögen für die Kantinenverwaltung. Schon aus diesem bald die Stätte feiner Wirksamkeit verlassen, ohne sonderlich etwas Grunde fann dem Arbeiterausschus, dem keine Haftung augemutet ausgerichtet zu haben. Der Erfolg der ganzen Aktion war ein werden kann, ein Mitbestimmungsrecht nicht eingeräumt werden. stärkeres Eintreten der Dienstboten in die Allgemeine Ortstranten- Der Arbeiterausschuß steht dem Direktor beratend zur Seite, inso- die Tür auf. Die Polizei fand die beiden Brüder, wie sie weiter tasse. Das Schöneberger Versicherungsamt hat dem Vorstand der weit dieser aber bei seinen Entscheidungen die Ansichten und Wünsche in blinder Wut ihre Mordwaffen entluden. Man mußte sie geOrtstrantenfasse Geldstrafe angedroht, wenn er die Befreiungs- der Arbeiterschaft einholen und berücksichtigen will, muß ihm über- waltsam entwaffnen, worauf sie sich ruhig verhaften liegen. Nur durch Hinzuziehung der Kavallerie gelang es, die Bluthunde anträge der Herrschaften in Bausch und Bogen erledige. Bon lassen bleiben." Da haben sich nun die Arbeiter der Kgl. Gewehrfabrik mit den vor dem gerechtfertigten Zorn der Menge zu schäßen. einer solchen Erledigung fann ganz und gar nicht gesprochen werden; erhaltenen Gratisbiermarten bei Raisers Geburtsfeiern usw. immer Das Ergebnis der Blutarbeit waren 31 Verwundete und der Borstand der Kasse hat die einzelnen Fälle genau geprüft, um einen patriotischen Rausch angetrunken und waren der Meinung, daß ein Toter. die Dienstboten gemäß der gesetzlichen Bestimmung in jeder Be- das Geld hierfür teils aus ihnen zustehenden Ueberschüssen der KantinenVon den Verletzten liegen bier im Sterben. ziehung sicher zu stellen. Er sieht daher den weiteren Entscheidungen tasse, teils aus Zuwendungen der Heeresverwaltung bestehe. Jezt cht weibliche Personen befinden sich unter den Opfern, des Oberversicherungsamtes mit Ruhe entgegen. Was den sogenannten stellt es sich heraus, daß die Verabfolgung der Gratisbiermarken nur darunter ein Mädchen von 8, eine von 12 und zwei von 14 Jahren. „ Aerate" fonflift anlangt, so sei festgestellt, daß die Allgemeine Drts- eine Spende des Direktors ist, um den Patriotismus zu beleben. Bei der ruchlosen Roheit der Tat darf es nicht verwundern, wenn trantenlaffe bisher bei annähernd 23 000 Mitgliedern 288 Aerzte hat, das muß doch eine felbstverständliche Pflicht der Militärverwaltung man am nächsten Morgen das Erbbegräbnis der Familie Tucci bon waren 62 im Orte. Jetzt ist die Zahl auf 400 erhöht worden, so fein, in allen Stantinen der Königlichen Institute den Arbeiter beschädigt, seine Marmorsäulen zerbrochen fand. Am 9. Januar daß bei den annähernd 28 000 Mitgliedern auf jeden Arzt 700 ent- ausschüssen ein Mitbestimmungsrecht einzuräumen. Die Verwendung hat in einer großen Protestversammlung Genoffe Morgari zur daß bei den annähernd 28 000 Mitgliedern auf jeden Arzt 700 ent- ber Ueberschüsse im Interesse der Staatsarbeiter muß aber allein den Menge gesprochen. Die Verhandlungen mit den Besitzern sind fallen. Der jetzige Zustand entspricht den zwischen dem Ausschuß Arbeiterausschüssen überlassen werden. Oder ist es schon so schlecht der Aerzte und der Generalversammlung der Kaffe angenommenen um den Patriotismus bestellt, daß die Staatsarbeiter nur noch durch ieht, nachdem Blut geflossen ist, in gutem Gange. In dem Prozeß Verträgen. Von einem Aerztekonflikt könne daher nicht gesprochen Verabreichung von Biermarken zur Teilnahme an patriotischen Festen gegen die Brüder Tucci wird die römische Arbeiter. tammer in Vertretung der Opfer als Privatkläger auftreten. werden. Eine Hege, die an Schärfe nichts zu wünschen läßt, zu bewegen find?
die mit Hilfe der Soldaten die Demonstranten verdrängt hatten,
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