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Nr. 15. 31 Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Parteiangelegenheiten.

Erster Wahlkreis. Heute Freitag, abends 8% Uhr, beginnt der Bortragssyklus des Genossen E. Neuter über: Deutsche Geschichte vom Westfälischen Frieden bis Jena " im Restaurant Snörig, An der Stralauer Brüde 3. Einlaßtarten für alle vier Vorträge zu 30 Pf. find noch am Eingang zu haben. Der Vorstand.

Fünfter Kreis. Für die la- und 1b- Abteilung findet Sonntag, den 18. Januar, eine gemeinsame Besichtigung des Treptower Krematoriums statt. Treffpunkt 210 Uhr vormittags am Bahnhof Weißensee. Neukölln . Heute abend bei Bartsch, Hermannstraße 49, Ver­fammlung der Jugendsettion. Genosse Zeuner spricht über: " Sozialistengesetz und Belagerungszustand und was lernt die heu­tige Jugend daraus?" Es wird erwartet, daß alle jungen Arbeiter und Arbeiterinnen über 18 Jahre diese Versammlung besuchen, um aus den früheren Vorgängen in der Arbeiterbewegung zu lernen. Steglit. Heute, Freitag, findet van allen Bezirkslokalen Flug­blattverbreitung statt: Aufforderung zur Einsichtnahme in die Ge­meinde Wählerliste.

Oberschöneweide . Sonntag, den 18. Januar, früh 8 Uhr, von den Bezirkslokalen aus: wichtige Flugblattverbreitung. Weißensee. Heute, Freitag, abends von 7 Uhr ab Flug­blattverbreitung im 2. und 4. Bezirk.

Zeuthen . Heute abend 28 Uhr vom Genossen R. Barnak aus: Flugblattverbreitung.

Kirchner.

Freitag, 16. Januar 1914.

Die

Am nächsten Tage sollte Fräulein Hase zur Vernehmung im Betriebe( Fernsprechanruf: Magistrat Berlin !) und gibt nicht fommen. Der junge Assistent, dem gegenüber sie ihre Aus- nur über freie Betten in den städtischen, sondern auch den anderen fagen machen sollte, war sich seiner hohen Aufgabe vollkommen öffentlichen und dem größten Teil der privaten Anstalten in Berlin , bewußt. Aber auch Fräulein Hase hatte Zeit gehabt, sich zu Charlottenburg , Schöneberg , Neukölln usw. Auskunft. sammeln, und so sagte sie, wenn auch mit stockender Stimme: schwere Verantwortung, einen Kranten ohne Ich bitte, meine Aussage einer Dame gegenüber machen zu vorherige Anfrage bei der Zentral- Meldest elle dürfen." Es war dem Assistenten wohl zum ersten Male vor- in ein Krankenhaus zu schicken, sollte nament gekommen, daß eine vom nachgeordneten Personal" sich einen lich fein Arzt übernehmen! Wird die Zentral- Meldestelle Widerspruch gestattete, und das verblüffte ihn derartig, daß angefragt, so werden auch die Klagen über Abweisung aus Kranken­er versprach, diesen Wunsch dem Herrn Direktor mitzuteilen. Häusern wegen mangelnder örtlicher Zuständigkeit aufhören! Wenn Nach zwei Tagen wurde Fräulein Haie wieder zur Verneh- schließlich jeder, der ohne Vorschußzahlung in ein Krankenhaus mung gerufen, aber an Stelle des männlichen Protokollführers aufgenommen werden will, bedenken würde, daß entweder seine saß eine Aufsichtsdame. Sun, Fräulein Safe, der Chef läßt Staffe usw. oder sein Armenfommissionsvorsteher auf Grund jest um genaue Angaben bitten, wo Sie die Zeit verbracht armenärztlicher Bescheinigung ihm den Zuweisungsschein geben haben." muß, so würden alle Schwierigkeiten beseitigt sein. Nur be= Fräulein Hase flüsterte ihrer Vorgesetzten etwas zu, sonders dringende Fälle können von der Beibringung des Auf­worauf sich diese erhob und sagte:" Ich werde dem Herrn nahmescheines befreien. Niemals aber, feibst in den dringendsten Fällen, sollte der Anruf des Direktor mitteilen, daß der Grund stichhaltig ist." Schon schien die Sache aus der Welt geschafft, aber nach Bettennachweises unterlassen werden! abermals zwei Tagen hieß es wieder: Fräulein Hase, zur Uns sind leider auch Fälle von Abweisungen mitgeteilt worden, Vernehmung!" Wieder saß die Aufsicht würdevoll vor dem wo vorher die Zentral- Meldestelle angefragt worden ist. Schriftstück, auf dem Fräulein Haje aufgefordert wurde, genau zu definieren, wo sie sich während der Zeit von 12,22 bis 12,32 aufgehalten hätte und zu welchem Zweck.

,, Was soll ich denn aber darauf sagen?" stieß sie hilflos hervor. Sie wissen doch selbst, daß uns der Aufenthalt Mariendorf . Morgen Sonntag 9 Uhr wichtige Flugblattver- überall verboten ist, außer in der Toilette, da habe ich eben breitung von allen Bezirkslokalen aus. etivas mehr Zeit gebraucht! Mehr kann ich doch auch nicht Fredersdorf a. d. Ostbahn. Sonntag, den 18. Januar, nach aussagen, das wissen Sie doch selbst!" Vielleicht erinnerte mittags 4 Uhr, öffentliche Versammlung im Lokal von Herrn Ostar sich die Aufsichtsdame ihrer eigenen Zeit als simple Schrank­beamtin, denn sie sprach sanft: Na, laffen Sie mal, ich werde Schenkendorf bei Königs- Wusterhausen . Sonnabend, den es dem Chef fagen, vielleicht läßt er Sie dann in Ruh!" 17. Januar, 8 Uhr abends, bei Otto Pätsch: Mitgliederversamm. Nachdem die Beamtin noch ihren Namen unter das Protokoll Lung. Tagesordnung: 1. Abrechnung vom 3. Quartal und Auf- gefeßt, zog die Aufsicht damit ab. Lächerlich, solche Ge­nahme neuer Mitglieder. 2. Wahl eines Delegierten zur Streis- schichten zu machen!" murmelte sie vor sich hin. generalversammlung. 3. Stellungnahme zur Gemeindevertreter- Aber etwas ängstlich klopfte sie doch an die Tür des Gestrengen, aus der ein barsches Herein" erscholl. Sie reichte Rosenthal. Heute, Freitag, abends Uhr, für die Bezirke ihm das Blatt hin und sagte: Fräulein Hase fühlte sich an 1 bis 4, 6 und Nordend: Flugblattverbreitung. dem betreffenden Tage nicht ganz wohl und brauchte daher Trebbin . Am Sonnabend, den 17. Januar, abends pünktlich etwas längere Zeit zu ihrer Erholung." Der Herr Direktor Uhr, im Schüßenhaus", Wahlvereinsversammlung. Tages- hob den Kopf: Nicht ganz wohl? Ich habe aus den Akten ordnung: 1. Kasse und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Abrech ersehen, daß die Beamtin erit vier Jahre im Dienst ist, da nung vom 3. Quartal. 3. Halbjahresbericht. 4. Parteiange­3. Halbjahresbericht. 4. Parteiange fcheint sie ja dem Dienst nicht gewachsen zu sein!" Die Auf­Dabendorf. Sonnabend, den 17. Januar, Mitgliederversammlicht wagte noch einmal eine Verteidigung: Die Beamtin Tung des Wahlvereins bei Wiese. Am Sonntag, den 18. Januar, fühlte sich nur vorübergehend nicht ganz wohl, am nächsten Protestversammlung im Wald- und Seeschloß. Tage war sie bereits ganz auf dem Posten."

wahl. 4. Verschiedenes.

legenheiten.

Nieder- Schönhausen- Nordend. Am Sonntag, 18. Januar, früh 8 Uhr, Flugblattverbreitung zu der am Dienstag, abends 8% Uhr, im Lotal Schwarzer Adler"( Inh. Rettig), stattfindenden Ver­sammlung, in welcher Reichstagsabgeordneter Genosse Giebel über:" Das Kpalitionsrecht in Gefahr" referieren wird.

Nieder- Schönhausen und West. Heute, Freitag, abends 7% Uhr, wichtige Flugblattverbreitung zur Einsichtnahme in die Wählerliste von sämtlichen Bezirkslokalen aus.

"

Die Sache ist mir ja sehr unangenehm, hm, äußerst fatal! Hätte die Aufsicht der Beamtin gleich einen Verweis erteilt, dann wäre die Geschichte vermieden worden."

Und der Herr Telegraphendirektor erteilte der Beamtin einen Verweis, weil sie sich eigenmächtig drei Minuten zu lange vom Betriebssaal ferngehalten, und der Aufsicht einen, weil sie das Vergehen nicht sofort zur Anzeige gebracht hat.

So wurden dem Staate außer der drei Minuten Arbeits­Hohen- Schönhausen. Heute, Freitag, den 16. Januar, abends zeit einer gewöhnlichen Schrankbeamtin durch die Sühne 7 Uhr, von den Bezirkslokalen aus: Flugblattverbreitung für die dieses Bergehens noch mehrere Biertelstunden an mehreren am Sonntag, den 18. Januar. nachmittags% 2 Uhr, in Votal on Tagen durch mehrere Beamte entzogen. Reyher, Berliner Straße 93, angefehte Protestberjanintlung.

Bruchmühle. Am Sonnabend, abends 8 Uhr zahlabend bei

Mille.

Staaten. Sonnabend, den 17. Januar, abends 8% Uhr, bei Gnädig: Generalversammlung. Wichtige Tagesordnung.

Berliner Nachrichten.

Die juristische Sprechstunde findet bis auf weiteres von 7-9 Uhr abends statt. Sonnabends Sprechstunde von 4-6 Uhr nachmittags.

Um drei Minuten.

Die Aufsicht schlug ihr Buch auf und stieß einen Schreckensruf aus: Ach, was ist denn das?!" Entsekt sah fie auf die dicken, schwarzen Striche, die ihre so sauber ange­fertigte Blazeinteilung verunzierten. Na, das wird ja wieder mal ein schöner Krach werden." Bei der nicht offiziell genehmigten, aber nichtsdestoweniger notwendigen Bause in der Mittagszeit sind drei ihrer Beamtinnen 2 Minuten zu lange draußen geblieben. Und eine davon sogar drei! Das

So geht's zu im Reiche des Herrn Kraette!

Die Folgen der Kälte.

Aus der Tiefbauverwaltung.

Die Tiefbau- Deputation beschloß in ihrer legten Sizung u. a. auf dem Dönhoffplatz mehr Rasenflächen als bisher, foweit es die Berkehrsverhältnisse zulassen, nach den Plänen ber städtischen Park­Deputation anlegen zu lassen. Auch der nördliche Teil des Rudolf­plages( im Osten Berlins an der Stralauer Allee) soll nach den Borichlägen der Park- Deputation Gartenanlagen erhalten. Ferner befaßte fich die Deputation mit den neuen Plänen, welche für die befaßte fich die Deputation mit den neuen Plänen, welche für die Beseitigung des Engpasses am Zusammenlauf der Hafenheide und des Hermannplages aufgestellt sind. Sie fanden die grundsätzliche Billi­gung. Auf Grund diefer Bläne wird man mit an der der Regelung ebenfalls intereffierten Gemeinde Neukölln weiter verbandeln. Ferner lag der Deputation ein Projekt vor, das eine Umgestaltung der Belle- Alliance- Straße vorsieht. Danach soll diese Straße, so wie die Linden, zwei seitliche Dämme erhalten, zwischen denen der jetzt seit wärts liegende Reitweg und eine Promenade angeordnet ist. Schließlich hat die Deputation sich dahin schlüssig gemacht, zu den Sosten der Verbreiterung der Neuen Wilhelmstraße den Militär­fistus als Eigentümer des Grundstücks der Kriegsakademie mit herans zuziehen.

Tödlicher Unfall auf der Untergrundbahn. Gestern morgen um 10 Uhr wurde der Universitätsprofessor Freiherr Hermann v. Soden, Pfarrer an der Jerufalems. Stirche, als er auf dem Untergrundbahnhof Podbielsti- Allee einen schon in der Fahrt befindlichen Zug besteigen wollte, durch die Be­wegung des Zuges weggestoßen und mit dem Kopf an die Tunnel­mand geschleudert, er erlitt eine Gehirnerschütterung, an deren Folgen er ein paar Stunden später verstarb.

Untergrundbahn in Berlin und in Parts.

Uns wird geschrieben: Die Unglüdsfälle auf der Berliner Hoch- und Untergrundbahn mehren sich, und der ſch cliche Fall vom Montagabend wird sicher nicht der letzte sein.

Die Schuld daran trägt in erster Linie allerdings meist der Verunglückte selbst; doch nicht zuletzt die Zeitung der Geſellſchaft. Sie hat es in der Hand, durch geeignete Maßnahmen, die man eigentlich als selbstverständlich erachten fölfte, diesen Unalüden vor zubeugen.

Die Berliner Hoch- und Untergrundbahn- Gesellschaft sollte sich Die strenge Stälte, die vorgestern bei 12 Grad Celsius unter Null den Betrieb der Pariser Untergrundbahn, der Metropolitain ", zum ihren Höhepunkt erreicht hatte, hat gestern ein wenig nachgelassen. Vorbild nehmen. Hier werden die Wagentüren von den mit­Am Thermometer wurden diesmal nur 9 Grad gemessen. Die fahrenden Schaffnern mittels Schlüssels geschlossen und kurz vor Folgen der einsehenden Stälteperiode machen sich bereits auf den dem Halt auf der Seite des jeweilig, fich befindlichen Bahnsteiges verschiedensten Gebieten bemerkbar. In den städtischen Asylen so- geöffnet. Ein Unglüdsfall wie der am Montag ist also absolut wie in den Wärmehallen am Aleranderplak herrscht seit Mitt- unmöglich. woch ein Andrang, wie er bisher selten zu verzeichnen war. Täglich Um zu verhindern, daß, wie es bei uns so oft geschicht, jemand müssen zahllose Obdachlose wegen Ueberfüllung zurüdge- auf den schon fahrenden Zug springt, wird die Eingangssperre Zu erwähnen ist, daß man wiesen werden. Man sieht jetzt viel Obdachlose und Frierende in im geeigneten Moment geschlossen. den Wartesälen der Bahnhöfe und an anderer Stelle, wo die eine Sperre am Ausgang überhaupt nicht kennt, daß man Unglücklichen unterschlüpfen. Der Frost hat auch bereits mehrere ungehindert, und natürlich auch schneller, den Bahnhof verlassen Opfer an Menschenleben gefordert. In drei Fällen sind in der tann. umgebung Berlins Männer erfroren. Im Walde bei Hermsdorf Ueberhaupt widelt sich der Verkehr auf der Pariser Untergrund. wurde von Waldarbeitern ein junger Mensch tot aufgefunden; bahn, der zudem noch bedeutend größer ist als bei uns, viel erafter der Bedauernswerte war erfroren. Ferner wurden bei Stolpe, in ab. Die Bauart der Wagen spielt hierbei eine große Rolle. Die Spandau und in der Nähe von Adlershof erfrorene Männer auf- Siße sind nicht seitlich, sondern quer angebracht, so wie in Berlin gefunden. Arg zu leiden hat unter der Einwirkung der Kälte auf einem Teil der elektrischen Straßenbahnen( den neueren!). Das das Wild in den Forsten. ermöglicht die leichte Anordnung von mehreren seitlichen Eingängen, während unsere Wagen nur an den beiden Enden eine Tür haben. Ein zeitraubendes Gedränge, wie es bei uns an der Tages­

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Von der Kleptomanie.

ist ja aber auch wirklich stark; und nachträglich noch bekam sie Die Kleptomanen sind in Schwulitäten. Der bekannte Berordnung ist, kommt da nie vor. einen Entrüstungsanfall, der allerdings mehr durch die liner gerichtliche Sachverständige für Psychiatrie, Medizinalrat Ein Transparent mit der Aufschrift 1. Klasse( in Paris gibt schwarzen Streidestriche des Inspektors, als durch die dem Be- Dr. Hoffmann, hat vor einigen Tagen in einem beim Berliner es nur 1. und 2. Klasse) sorgt dafür, daß die Fahrgäste 1. Klaffe, triebe entwendeten drei Minuten veranlaßt war. Schon immer hatte man auf die kleine Pause, die die Landgericht I verhandelten Straffall erklärt, daß nach den heutigen ähnlich der Berliner Stadtbahn , den Zug hier erwarten können. Beamtinnen sich eigenmächtig geichaffen haben, von oben. Psychiatrischen Ansichten die Kleptomanic" für sich betrachtet teine Auch das Rauchverbot vermindert oder gar verhindert das Hin Geistesstörung sei, sodaß also fünftig alle Personen, die wegen undhergerenne, das Suchen. Attentate versucht. Doch ohne großen Erfolg Als Annehmlichkeit empfindet man auch, daß die Station im verzichtete Stehlsucht mit Polizei und Gerichten zu tun bekommen, bestraft wohl hin und wieder mal eine besonders tüchtige" Beamtin werden müßten. Es war ein so schöner Ausweg, wenn vornehme Wagen ausgerufen wird. Bei uns geschieht das auf dem Bahnsteig, auf die wenigen Minuten, so stellte sich doch bei der weitaus Damen beim Diebstahl in Geschäften abgefaßt wurden und sich und im Wagen kann man beim besten Willen nichts hören, ge­überwiegenden Mehrzahl der Beamtinnen das Bedürfnis damit aus der Klemme zogen, daß sie vorgaben, unter dem un- schweige verstehen.

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heraus, zwischen 12 und 1 Uhr mittags für einige Minuten widerstehlichen tranthaften 3wvange zum Stehlen zu leiden. Sie Das Fehlen der Sperre am Ausgang, das bereits oben ers den Saal zu verlassen. Nach dem großen Vormittagsansturm wurden dann regelmäßig freigesprochen und fonnten ungestraft wähnt wurde, ist in Paris allerdings nur durch den Einheits wurde man um diese Zeit immer schlapp, und einige Minuten weiterstibiken. Wird das nun anders werden? Werden auch tarif möglich. Man kann für 15 Cent. in der 2., und für 25 Cent. ant offenen Flurfenster stehen oder im Erfrischungsraum diefe feinen Damen ins Loch wandern, ebenso wie die einfache in der 1. Klasse die ganze große Stadt durchqueren und umsteigen schnell einen Staffee hinunterstürzen, wirkten Wunder für die Schlossersfrau, die auf Grund des Gutachtens des Sachverständigen nach Herzenslust.

nachfolgenden 3 bis 4 Stunden. Aber der Herr Inspektor zu sechs Monaten Gefängnis verdonnert wurde? Der Herr Medi- Troß alledem ist die Metro" aber ein rentables Unternehmen, konnte diese Notwendigkeit durchaus nicht einsehen, er konnte zinalrat hat nämlich bei seiner Erklärung einen Vorbehalt ge- und für die Passagiere ein ideales Verkehrsmittel. es nicht ertragen, daß sich täglich etwa einhundert Beamtinnen macht: Sleptomanie als Strankheit für sich allein gibt es nicht; Wann wird man in Berlin mit dem Sparen am verkehrten 8 bis 10 Minuten dem Dienst entzogen, und beschloß, dieser wenn man von einer Krankheit sprechen will, müssen noch andere Gnde aufhören?! Lotterei ein für allemal ein Ende zu machen. Krankheitssymptome erkennbar sein. Man wird demnach abzu

Aufnahme in städtischen Krankenhäuseru.

Darum erließ er eine Verfügung, daß sich diejenigen Be- warten haben, ob die anderen" Symptome immer nur dann er­amtinnen, die unbedingt noch einmal zwischen 12 und 1 Uhr fennbar sind und zur Freisprechung berechtigen, wenn die mittags den Saal verlassen mußten, dieses für höchstens 5 bis Diebinnen den besseren Ständen angehören. Bei der Arbeiter­7 Minuten tun sollten, und der Aufenthalt im Erfrischungs- frau war, sie natürlich nicht erkennbar. raum, in der Stleiderablage sowie auf den Treppenfluren streng untersagt wäre. Das war die rechtliche Grundlage der ominösen schwarzen Kreidestriche. Die Aufsichtsdame trat hinter den Stuhl des größten Sündenbockes, der sich die drei Minuten Verspätung hatte zuschulden kommen lassen, und fagte streng und unerbittlich: Fräulein Hase, Sie sind gestern drei Minuten zu lang draußen geblieben, Herr Telegraphen­inspektor hat das Buch kontrolliert und Sie dem Amte an­gezeigt."

Der aufgelöste Spielklub.

Die Aufhebung eines Spielflubs, über die wir gestern aus der Bellevueftraße berichteten, beschäftigt die Kriminalpolizei noch weiter. Es sind vor allem die beiden Franzosen Maurice Daudet und Eugen Sichel, mit denen sie sich noch eingehender defaßt. Tie beiden wohnten seit Mitte Dezember v. J. hier in einem vor­nehmen Hotel. Kriminalbeamte durchsuchten gestern ihre Räume Aus dem Rathause wird mitgeteilt: Von den städtischen in dem Hotel der Friedrichstadt und fanden dabei allerhand Dinge, Krankenhäusern wird ständig darüber Klage geführt, daß ihnen die ihre Geschäfte hinreichend beleuchteteir, namentlich Jettons m Strante zugeführt werden, die sich nicht vorher die Aufnahme in zwei Ausgaben, einer älteren und einer neueren. Die einzelnen die Anstalt gesichert haben. Wenn auch im Notfalle jedes Kranken- Jettons beider Ausgaben lauten über Beträge von 20 bis 5000 haus alles tut, um den Stranten zu helfen, find doch Abweisungen Frant. Di ältere Ausgabe ist M. D. gezeichnet, also wohl Privat­namentlich wegen Ueberfüllung in einem Krankenhause, während eigentum des Herrn Maurice Daudet, die neuere G. G. Unter den Fräulein Hafe wandte sich erstaunt um: Ja, aber ich anderweit Betten frei sind, unvermeidlich. Es kann daher anderen Sachen befanden sich Kartenschlitten, wie sie in Spieler­war doch gar nicht zu lange draußen!" verteidigte sie sich. nicht dringend genug davor gewarnt werden, treisen viel benutzt werden, und ein Karton aus hellem Rind­" Doch, Sie waren von 12,22 bis 12,32, das sind 10 Mi-. Aufnahme in einem Arankenhause nachzu suchen, leder mit Starten der verschiedensten Art. Außer diesen Sachen nuten, während Sie höchstens 7 Minuten draußen bleiben ohne sich vorher bei der 3entral- Meldestelle wurden allerhand Aufzeichnungen beschlagnahmt, aus denen herbor durften." Und die Aufsicht wandte sich mit strenger Richter des Magistrats( Bettennachweis) ein Bett ge- geht, welchen Gewinnanteil die beiden Spieler bei verschiedenen miene zu den beiden anderen Sündern. fiert zu haben. Die Zentral Meldeftelle ist Tag und Nacht Spielen hatten. In einzelnen Fällen belaufen sich die Gewinne