Reichskanzler feine bisherigen Sünden gegen Sen Heiligen Geist der agrarkonservativen Profitmacherei vergeben, wenn er künftig die Politik der„ echt- preußischen Leute" mitmacht, feine speziell den Besitz belastende Steuern mehr fordert und die Zollpolitik der Konservativen fördert.
Und der Kanzler hat, wie es scheint, um die Gunst der Ronservativen zu gewinnen und nicht gestürzt zu werden, sich tatsächlich dazu bequemt, den Konservativen Zusicherungen zu machen, die sie befriedigen.
Interessant ist, daß zu gleicher Beit ganz deutlich in der größeren klerikalen Presse das Bestreben hervortritt, den Kanzler zu halten. So tritt die Köln . Volfsztg." in einem Artikel ,, W as will das werden?"( lezte Freitag- Abendausgabe) fehr energisch für das Verbleiben des Kanzlers im Amt ein. Zwar wendet sich das Blatt vornehmlich gegen angebliche Kanzlerstürzungsgelüfte der Freisinnigen 3tg.", aber nach der ganzen Fassung ihres Artikels ist kein Zweifel, daß die Versöhnungsmahnung der Köln . Volksztg." sich eigentlich an die Konservativen richtet:
„ Aber wir möchten die Freis. 8tg." fragen, aus welchen Gründen sie es so eilig hat, den konservativen Kanzlerstürzern" hilfreich beizuspringen. Weiß sie vielleicht schon, wer na ch Herrn von Bethmann Hollweg kommen würde? Oder stedt auch sie noch, ihr selbst unbewußt, in der„ altpreußischen" Tradition, wonach ja wohl ein Minister verloren sein soll, wenn die Häuptlinge des konservativen Grund- und Schwert adels aus dem Osten gegen ihn den Kriegspfad beschreiten? Wir meinen, gerade die gegenwärtige Entwickelung sei doch sehr wenig dazu angetan, auf diese Art von altpreußischen Traditionen politische Häuser zu bauen. Wir leben im Deutschen Reiche, das gerade in den letzten Jahren mancherlei politische Fortschritte nicht ohne sehr merkbare Mitwirkung des Westens und Südens gemacht hat.
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Streifleiters. Es ist ausgeschlossen, daß unsere örtlichen Polizei- ihn begleiten, von denen der eine auf Suba und den Philippinen organe, die vielfach doch glücklicherweise verhältnismäßig selten sich als geschickter Tattiker bewährt hat. Das nächste Ziel des mit Streifen zu tun haben, so eingearbeitet sind, wie es General Billa ist die Stadt Meriko und dann? Nun, die Yankee= wünschenswert erscheint. Deshalb ist es notwendig, daß an einer fapitalisten können auch einen Schinderhannes brauchen, wenn er oder mehreren Zentralstellen besondere, und zwar besonders ge- ihnen das alleinige Ausbeutungsrecht Meritos sichern kann. eignete Beamte für den Streifdienst ausgebildet und jeweilig an die gefährdeten Stellen zur Unterstüßung und Hilfeleistung entsendet werden."
Herr Blüher ist, genau wie Herr Stresemann, nationalliberal, und es darf angenommen werden, daß der Streitgendarm eine der Konzessionen ist, die von den Nationalliberalen den Scharfmachern gemacht werden. Fragt sich nur noch: soll der Streitgendarm eine Reichs- oder Landessache werden?
Aus dem bayerischen Landtag.
Der Finanzausschuß der Kammer der Abgeordneten hat in feiner heutigen Sitzung den Antrag der Staatsregierung, 600 000 Mart zur Beschaffung von Radium bezw. Mesothorium zu Zweden der Krebsheilung in den Kliniken der drei Landesuniversitäten zu bewilligen, einstimmig angenommen.
Rekrutenmißhandlungen beim Gardetrainbataillon.
New York , 16. Januar. Nach einem Telegramm aus Chihuahua will der Rebellenführer General Villa versuchen, bei Guadala= iara zu General Carranza zu stoßen, um mit ihm auf Merito 34 marschieren. General Villa erklärt, daß er bei dem jetzigen Anivachsen seiner Armee 25 000 Mann zu einem entscheidenden Schlag gegen die Hauptstadt führen könnte.
schulen leistet.
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In der belgischen Kammer, wo seit drei Monaten die Schuls debatte heruntergeschnurrt wird, wird jezt fleißig abgestimmt. Ein, zwei, drei Sitzungen und wieder ist ein Artikel angenommen. In der Berufungsinstanz vor dem Oberkriegsgericht des Es ist immer dasselbe Bild. Die Sozialisten und Liberalen bringen Garde Corps fanden die umfangreichen Rekrutenmißhandlungen Busaz- und Abänderungsanträge ein, dokumentieren sie, halten ihre beim Gardetrainbataillon ein Nachspiel. Unter der Anklage zahl- Reden und schließlich wird jeder Artikel, Zinke gegen Rechte- mit reicher Mißhandlungen, Beleidigungen und vorschriftswidriger Be- unverändertem Regierungstegt angenommen. Diese flink ratternde handlungen hatte sich der Unteroffizier Hoffmann zu verantworten. Im ganzen wurden 31 Fälle von Mißhandlungen Klerikale Abstimmungsmaschine bedeutet für die Klöster eine ganz und 39 Fälle von vorschriftswidriger Behandlung angenommen. niedliche Leistung: sie wird ihren Schulen rund Fünfund. Die Mißhandlungen greifen bis auf das Jahr 1912 zurüd. Ein zwanzig Millionen zuführen. Sobiel ungefähr sieht das anonymer Brief, der an den Bataillonskommandeur gerichtet wor- Schulgefeß an Subventionen für den kongregationistischen Diese Liberalität des Staates für Klerikale den war, sollte die Vorgesezten von den Mißhandlungen in Rennt- Unterricht vor. nis jetzen. Der Angeschuldigte pflegte die Untergebenen bei dem Schulzwede bekommt aber erst eine richtige Beleuchtung, wenn man Früh- und Mittagsdienst zu peinigen. Dabei trat vergleicht, was der Staat für die öffentlichen Kommunal. gar oft der Reitstock in Funktion. Der Rekrut Sustrate wurde von dem Angeklagten in einer Reihe von Fällen mißhandelt. WiederWenn in dem Duell zwischen dem Kanzler und den ostelbischen holt wurde er mit dem Reitstock geschlagen. Auch wurde S. mit Die Stadt Brüssel erhält z. B. nach dem neuen Gesez für Konservativen von dem ersteren in der Freis. 3tg." gesagt wird, Dhrfeigen trattiert. Der Angeklagte ließ die Leute auch gern mit jeden Schüler einen staatlichen Beitrag von 37 Fr.; die freien, er stehe allein auf weiter Flur, so gilt dasselbe doch auch von gefülltem Haferkorb in die Kniebeuge auf- und abgehen. Einer d. H. Klosterschulen, erhalten pro Schüler 69 Fr.! Die dem anderen Partner. So alleinstehend wie heute der Untergebenen mußte auch mit dem Mistkasten in den vor- Brüsseler Gemeinde erfährt durch das neue Gesetz eine Neu sind die konservativen doch noch nie gewesen. gestreckten Armen in die Kniebeuge gehen, bis ihm schließlich die belastung von 85000 Fr.; die Klosterschulen dagegen ers Selbst im Herrenhause, wollten sich gut konservative Männer, Arme zitterten. Hoffmann verschmähte es auch nicht, die Unterhalten um 205 000 Fr. mehr als hente! Den Klosterschulen in Antwerpen werden ihre staatlichen Subwie der greise Feldmarschall Graf Haefeler, ihrer Attade nicht gebenen durch Fußtritte zu erziehen". Ferner trat der Rohrstock anschließen. Im Abgeordnetenhause erstand ihnen allerdings in in Aftion. Bei einer Gelegenheit lieߧ. einen Rekruten so lange ventionen gleichfalls um ein Beträchtliches erhöht. Sie erhalten in die Kniebeuge gehen, bis dieser nicht mehr konnte. Als er dem saarabisch- nationalen Dr. Röchling ein unerhoffter Ge- außer Atem war, rief er ihm zu:„ Willst Du wohl die Fresse zu- nur um 375 000 Fr. mehr als die städtischen Schulen. Es zeigt sich finnungsgenosse in der politischen Scharfmacherei, aber dann machen!" Die Fahrerpeitsche wurde bei den Mißhandlungen gleich- fonach, daß die Klerikalen über ihre ursprüngliche Forderung- den tam gestern Herr Schiffer und löschte Herrn Röchling wieder aus. falls in Anwendung gebracht. 11. a. berfekte er einmal einem Klosterschulen dieselben Subventionen wie den kommunalen Ans noch hinausgegangen sind, und der Staat die Jetzt hat der Reichstag wieder das Wort, und man braucht Rekruten mit den Worten: Bist Du Aas noch nicht aus dem stalten besser dotiert als die letzteren. Was weiter fein Prophet zu sein, um vorauszusehen, daß die Konservativen Stall!" einen heftigen Schlag mit der Peitsche ins Gesäß. Wenn die ersteren weit dort weder mit ihrer aufgewärmten Besitzsteuerkritit, noch mit Leute die Pferde schlecht pußten, mußten sie in die Kniebeuge nicht erstaunlich ist, da sich das Gesetz ja von vornherein durch seine irgendwelcher Scharfmacherei gegen Elsaß- Lothringen oder gehen. Einer der Mißhandelten bekam dabei einen SchwindelGlück haben werden. Und einem„ starten anfall. Den Rekruten Terhorn, der dem Angeklagten nicht ein ganze Tendenz gegen die Kommunalschulen richtet und Bücherbrett angefertigt hatte, weil ihm dies vom diesen durch den Klosterunterricht das Terrain abgraben will und Mann" in ihrem Sinne tönnte es leicht ebenso veldwebel verboten worden war, nahm sich H. be- zum Teil auch wird. Denn während für die Kommunalschulen zum gehen, wenn er es wirklich nach Yorcksch en sonders vor. Er mußte fortwährend in die Kniebeuge gehen und großen Teil die Gemeinden aufkommen müssen, werden die kon Rezepten vor dem Reichstage versuchen sollte." ben gefüllten Mistkasten so lange in den ausgestreckten Armen fessionellen Schulen vom Staat erhalten. Die Gemeinden, die also halten, bis er zitterte. Ein besonders roher Fall von Mißhand- vom öffentlichen Unterricht nicht gerade begeistert sind und die Auch die„ Erstklassigen" in Elsaß- Lothringen opponieren. lung wurde gegenüber dem Rekruten Sauerzadk festgestellt. Er Mehrbelastung scheuen, werden, aber vielleicht auch, um ihren Steuerzahlern einen Gefallen zu tun, die kommunalen Schulen eins In der Ersten Kammer des reichsländischen Parlaments wird erhielt von H. einen so gehen lassen, um sie das neue Gesetz macht das ja sehr leicht- boraussichtlich schon am Montag eine Interpellation über Zabern zu ersetzen. Ein Frrtum verhandelt werden, die unterzeichnet ist von Graf Andlaw, durch kongregationistische es aber, anzunehmen, daß diese 25 Millionen Subventionen Dr. Curtius, Dr. Schwander, Ungemach, Dr. Vonderscheer. Interpellation hat folgenden Wortlaut: Was gebenft der Herr in Zukunft wirklich und wahrhaftig Schulzweden zugeführt werden. Die Regierung und die Nechte weisen das von der Opposition Statthalter zu tun, um dem Lande die Sicherheit zu verschaffen, daß geforderte Kontrollrecht ab mit der famosen Begründung, daß der Inhaber militärischer Kommandogewalt in Elsaß- Lothringen sich in Staat sich feine Kontrolle über den privaten" Unterricht anmaßen Zukunft innerhalb der Schranken ihrer Befugnisse halten?" darf. Er darf" bloß zahlen, aber nicht tontrollieren. Da die London , 15. Januar 1914.( Eig. Ber.) Klöster selbst reich sind und ihr Unterricht sie nicht eben viel fostet, Die Einnahme der kleinen nordmerikanischen Grenzstadt wird von den dem Klosterunterricht" gewidmeten 25 Millionen ein Daß die christlichen Gewerkschaften sich im Gegensatz zu den freien Gewerkschaften bei der Regierung einer gewiffen Beliebtheit Ojinaga durch die Aufständischen hat den Sieger von Ojinaga, noch beträchtlicher Teil wie bisher für die klerikalen Wahlfonds erfreuen, ist bekannt. Es wurde deshalb auch im vorvorigen Jahre, General Villa, zum Ruhme verholfen. Er soll jetzt den Haupte abgeben. Und politische Vorteile zu bringen, die politische Herrschaft als der Papst sich zugunsten der Berliner Fachabteiler aussprach, der Rebellen, dem General Carranza, eine gefährliche Konkurrenz des Klerikalismus zu befestigen, das ist ja mit der Hauptzweck dieses von verschiedenen Blättern behauptet, die deutsche Reichsregierung machen und nach dem Präsidentensessel trachten. So versichert fogenannten„ Schul " gesetzes. hätte sich im Vatikan für die Christlichen " verwendet. Diese M.I- nämlich ein Korrespondent der Londoner Times". Dieser gibt dung wurde damals von mehreren klerikalen und regierungsoffi- eine interessante Schilderung des Charakters und der Vorgeschichte ziösen Blättern in üblicher Weise dementiert. Wie richtig jedoch der neuesten Helden. Wir geben sie hier wieder. Man darf jedoch die Meldung war, zeigt folgende Aussage der streng klerikalen nicht vergessen, daß die Engländer, die in Huerta den Freund sehen, vielleicht nicht als ganz einwandfreie Zeugen gegen die aufKölner Korrespondenz": ständischen Schußbefohlenen der Yankeekapitalisten betrachtet werden können, die sich der Rebellen zu ihren Zwecken bedienen. Doch das von dem General Villa entworfene Charakterbild hat die Wahr scheinlichkeit für sich.
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Die Regierung und die christlichen Gewerkschaften.
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heftigen Fußtritt gegen die Leistengegend,
daß er noch acht Tage später beim Reiten die Folgen spürte. Auch ließ der Angeklagte die Leute Eimer mit Wasser in den ausgestreckten Armen halten, bis sie schwankten. Das Oberkriegsgericht ertannie neben einer Gefängnisstrafe von sechs Mona ten und drei Tagen auch auf Degradation.
Ein mexikanischer Schinderhannes.
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19:00 England.
Letzte Nachrichten.
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Gegen die Flottenrüstungen. London , 17. Januar. In der City fand gestern nachmittag unter dem Vorsitz des Herrn Hirst, des Herausgebers der WochenJm Kölner Gewerkschaftsprozeß wurde von den Anhängern fchrift Economist" eine Protestkundgebung gegen die Vermehrung der der sogenannten christlichen Gewerkschaften behauptet, es sei ihnen Flottenrüstungen statt. Die Versammlung war zahlreich besucht, aber unbekannt, ob ein Zentrumsabgeordneter mit der Regierung zudie Londoner City ist ein chauvinistischer Boden und es hatten sich gunsten der Chriftlichen konferiert habe. Wir sind in der Lage, eine Anzahl lärmender Patrioten von der Fondsbörse eingefunden, die die Kenntnisse der„ christlichen" Führer in diesem Punkte zu erIm Alter von 18 Jahren verlegte sich Pancho Villa auf das die Redner unterbrachen. Trotzdem wurden die Nesolutionen gegen weitern. Ein in leitender Stellung stehender Geistlicher der Kölner Zentrumspartei - Intimus des Kölner Zentrums- und in Merifo so blühende Geschäft des Straßenräubers. Es heißt, die unbegrenzten Dreadnoughtbauten einer der Redner erwähnte Gewerkschaftsführer, also ein Wissender, hat sich folgendermaßen baß er einen reichen Mann umbrachte, der seine Schwester ver- das kaum glaubliche Gerücht, daß Churchill neun neue Schiffe haben geäußert:... Die päpstlichen Pfingsttelegramme des Jahre 1912, führt hatte. Darauf soll er der Gesellschaft die Fehde geschworen wolle mit großer Majorität angenommen. Außer dem Vordie eine sehr entschiedene Bevorzugung der Berliner " fatholischen haben. Er plünderte nach der Art des romantischen Räuberhaupt- fizzenden sprachen hervorragende Männer der Industrie für die Fachabteilungen durch den Vatikan deutlich erkennen ließen, manns die Reichen aus und schenkte den Armen viel aus dem so Resolutionen. hatten im Reichskanzlerpalais große Aufregung hervorgerufen. erzielten Einkommen. Dieses romantische Phase seines Lebens Man befürchtete in Berlin , daß durch die Bevorzugung der katho- hörte jedoch auf, als ihn Madero zum Offizier ernannte. Die erste lischen Fachabteilungen eine Schwächung der christlichen Gewerkschaften und eine Erstarkung der Sozialdemokratie hervorgerufen beglaubigte Tatsache in seinem Leben besteht aus einer Anklagewürde. Durch ein Telegramm ließ der Reichskanzler den Abge- schrift, in der Pancho Villa der Disziplinlosigkeit, des Ginbruchs, ordneten Trimborn bitten, nach Berlin zu kommen. Trimborn des Straßenraubs und der Notzucht bezichtigt wurde. Huerta ließ folgte dem ehrenvollen Ruf. Im Palais des Reichskanzlers ihn zum Tode verurteilen, aber durch das Gingreifen Maderos wurde dann mit diesem überlegt, was in Rom zugunsten der kam Villa frei. Christlichen " geschehen könne, damit der Eindruck der Pfingst- Als im Februar des Jahres 1913 Carranza die Fahne der telegramme abgeschwächt oder ganz verwischt werde. Man war Rebellion gegen Huerta erhob, sammelte Villa eine Streitmacht, fich darüber einig, daß am besten die Intervention eines Bischofs die den Aufständischen beistehen sollte. Villa organisierte seine nachgesucht würde. Nichts leichter als dies. Nur war die Frage: welchen Bischof sollte man wählen? Von. Kardinal Fischer, dem Truppen gut. Im Hintertreffen hielt er stets eine Zahl der ihm hohen Protektor aller" Christlichen " sah man( flugerweise) ab. absolut ergebenen Soldaten. Diese mußten auf die Vordermänner In engere Wahl tamen Bischof Dr. Schulte von Paderborn und schießen, wenn sie Miene machten, auszutneifen. Der Plan soll Bischof Dr. Bertram von Hildesheim. Man einigte sich schließ- sich vorzüglich bewährt haben. Der General Villa schritt von Sieg lich auf Bischof Bertram, der die Mission denn auch angenommen zu Sieg. Im Herbste beunruhigte er die Regierungstruppen in und ausgeführt habe. Soweit der in„ Kölner " Kreisen sehr angesehene und Chihuahua und vernichtete kleine Heeresteile. Dann nahm er mit Er hielt dort die wissende Geistliche, dessen Aussagen jederzeit zeugeneiblich be- geschickter Strategie die Stadt Torreon ein. fundet werden können. Er hat noch andere Sachen mitgeteilt, die Ordnung gut aufrecht, schloß die Schenken, erschoß alle, die plünaber nicht hierher gehören und auch schon hinlänglich bekannt dern wollten, und erhob von den Panken und Geschäftshäusern Wie man find. In den Kreisen der Kölner Richtung haben wir oft genug einen Tribut in der Höhe von 300 000 Pfund Sterling. das Wort gehört vom starken Arm der Regierung, der die christ- sieht, hat Pancho Villa das Zeug zu einem Kapitalisten in sich. Sein lichen" Gewerkschaften vor Rom schüße. Wahlspruch ist offenbar: Man muß immer herzhaft zugreifen, aber die kleinen Diebe muß man hängen.
Der Streikgendarm.
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Alsdann machte er sich an die Umzingelung der Stadt ChihuaHerr Dr. Stresemann, einer der Macher im Hansabund, ist hua, die er durch einen genialen Streich eroberte. Er nahm einen jüngst dafür eingetreten, für den Streitüberwachungsdienst be- Kohlenzug weg und schickte ihn, mit Soldaten beladen, nach Juarez, sondere Beamte auszubilden. Diesen Gedanken spinnt Oberberwal- woher die Besatzung Chihuahuas beständig Verstärkung bezog. Durch tungsgerichtsrat Blüher, der juristische Streitspezialist des Hansa- einen Eisenbahntelegraphisten ließ er die Juarezer wissen, daß bundes, in einem Artikel weiter, den er im" Tag" veröffentlicht. ein mit Rohlen beladener Bug eintreffen werde. Der Zug traf Er führt dort u. a. aus: ein, die Soldaten sprangen aus den Wagen wie aus dem hölzernen " Die Veranstaltung und Durchführung des Streiks, die Pferde von Troja heraus und zerstreuten die Regierungstruppen. Tätigkeit der Streitleitung und der Streikposten, der Terror, der Bald darauf wurde Chihuaha genommen. beim Streif geübt wird, das alles ist heute Spezialwissenschaft. Villa wird als ein Mensch von bemerkenswerter Energie geDie freien Gewerkschaften wissen das sehr wohl und handeln schildert. Obwohl brutal in seiner Sprache und manchmal auch in danach. Sie geben genau ausgearbeitete Anweisungen heraus seinen Handlungen, ist er doch mäßig in seinen Gewohnheiten, und schicken ihre gut gedrillten, mit reichen Erfahrungen ausgerüsteten, gefchidten und tatkräftigen Streifleiter von der Zen - trinkt und raucht nicht und scheut keine Mühe und Gefahr. Er tralstelle an den Streifort; dabei ist natürlich die Hauptsache nicht ist von untersetter Statur und fieht nicht sehr intelligent aus. Für sowohl die gedruckte Instruktion als die lebende Anwesenheit des seine Kriegstaktik sollen drei Amerikaner verantwortlich sein, die
Der Dubliner Streik beendigt. London , 17. Januar. ( Privattelegramm des ,, Vorwärts".) Nach Meldungen aus Dublin hat dort die Streifleitung nach einer Sizung, die die ganze Nacht dauerte, den Abbruch des Streiks beschlossen. Der Kampf hat zwanzig Wochen gedauert. Nach den vorliegenden Resultaten der teilweisen Gemeinderatswahlen, die am Donnerstag in Dublin stattfanden, haben die Arbeiter zwei neue Mandate gewonnen. Auch in den übrigen Bezirken schnitten sie nicht schlecht ab, trot der wüsten Heße, die von den katholischen Pfaffen gegen die Arbeiterkandidaten betrieben wurde.
Ein Protest gegen die Säbelherrschaft in Südafrika . London , 17. Januar. ( W. T. B.) Der Nationalausschuß der unabhängigen Arbeiterpartei hat folgende Resolu tion gefaßt: Wir protestieren gegen das despotische Vorgehen der südafrikanischen Regierung, die unter Mitschuld des Gene ralgouverneurs Lord Gladstone und des Kolonialamtes im Interesse des Kapitalismus und der Klaffenherrschaft die Gewerkschaftsführer verhaften ließ, die Verfassung unterdrückte und das Kriegsrecht erklärte. Wir hegen das Vertrauen, daß die organisierten Arbeiter des ganzen Dominiums gemeinsame Sache machen werden und in geeinter Front diesem neuesten Versuche, britische Einrichtungen zu ruffifizieren, Widerstand entgegenseßen werden. Eine Abschrift der Resolution wurde dem Kolonialsekretär übersandt.
Schreckenstat einer Wahnsinnigen. Herne , 17. Januar. In der Kolonie der Gewerkschaft Friedrich der Große " wurde die Frau des Bergmanns Schitttowsti plöblich vom Wahnsinn befallen. Sie sprang auf, ergriff ihr sieben Wochen altes Kind und schleuderte es solange an dic Wand, bis es tot war. Den dreijährigen Sohn hätte dasselbe Schicksal ereilt, wenn nicht im letzten Augenblick der Vater hinzugekommen wäre.