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Nr. 19. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 20. Januar 1914.

Gewerkschaftliches.

Die Ordnungsbestie in Südafrika  .

London  , 18. Januar 1914.( Eig. Ber.)

blätter redeten in dunklen Andeutungen von 200 Leibwachen| daß die Schwarzen nur bitten, man möge ihnen nichts zuleide der Streifführer. tun, und daß die Goldstadt und ihre Umgebung auf Wochen Die Beschreibungen, die uns telegraphisch aus Südafrika   hinaus mit Nahrungsmitteln versorgt ist. zukommen, sind nichts als Stimmungsmache. Einzelne Korre- Vielleicht hat der General Botha die Rolle des Henkers spondenten, die nicht in den hysterischen Ton verfallen, be- übernommen, um als starker Mann vor der Oeffentlichkeit mühen sich zwar, eine vorurteilsfreie Schilderung der Situ- zu erscheinen, als Retter des Vaterlandes. In seiner eigenen ation zu geben, aber ihre Meldungen sind durch die Zensur so Partei rutscht ihm nämlich der Boden unter den Füßen weg. Was geht in Südafrika   vor sich? Eine strenge 3enjur offenbar entstellt, daß sie ihren 3wed verfehlen. Doch zwischen Auf der letzten Konferenz der Burenpartei verließen zivei wacht darüber, daß nichts, was die Oeffentlichkeit über den den Zeilen kann man manches lejen. Mit großer Genug- Fünftel der anwesenden Delegierten unter den Generalen wahren Stand der Dinge aufklären fönnte, an das Licht des tuung registrierte die kapitalistische Preise die Worte des De Wet und Herzog demonstrativ das Lokal und bildeten Tages gelangt. Wir hören nur den delirischen Jubel der den Premierministers Botha, der erklärt hat, daß er die Strei eine neue Partei, weil sie mit der kapitalisten- und engländer­Goldgrubenbefizern ergebenen Londoner   Kapitalistenpresse fenden klein kriegen werde und daß er garantieren könne, daß freundlichen Politik Both as nicht einverstanden waren. über die Wirkung des in den Streifgebieten seit Dienstag nach dieser Bewegung Südafrika   eine Generation lang feinen Botha sucht offenbar Fühlung nach rechts. Wie sich die proflamierten Standrechts, das dem Streif das Genid ge- Streif mehr sehen werde. Um dieses Ideal zu verwirklichen, Gefolgschaft Herzogs, der mit der Arbeiterschaft freund­brochen haben soll. Ein Blatt, der Daily Telegraph  ", ist vor hat er russische Zustände eingeführt. In allen Streifgebieten liche Beziehungen angeknüpft hat, zu dem Gewaltstreik des Freude gaiz aus dem Häuschen und schreibt von dem jüdafri- herrscht das Standrecht. Alle Arbeiterführer und Hunderte Premierministers stellt, ist noch nicht klar. Der General tanischen Vorbild". Wann, o wann, so flingt es aus den von Arbeitern sind verhaftet worden. Versammlungen sind erzog hat dazu schon Stellung genommen. Was er ge­Spalten der englischen Stapitalistenpresse, wird eine Regie- verboten. Wer einen Polizisten oder Soldaten schief ansieht, sagt hat, ist nicht bekannt. Die kapitalistische Presse bemerft rung hierzulande den Mut haben, gegen die Syndi- setzt sich der Gefahr aus, erschossen zu werden. Streifende nur, daß seine Aeußerungen eine neue Episode in der Komödie falisten das Wort Gewerkschafter sieht man in dieser werden von der mobilisierten Bürgerwehr einfach als Ver- von Irrungen sei. Komplimente können es mithin kaum ge­Bree überhaupt nicht mehr so forsch aufzutreten, wie brecher verhaftet. In der Arbeiterstadt Germiston   verhaftete wesen sein. Gladstone und Botha in Südafrika  ? man alle Leute auf der Straße, die rote Rosetten trugen. In Die Bothasche Manier, einen Streit zu unterdrücken, Doch Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Ein ein- Johannesburg   regnet es Gefängnisstrafen und Geldbußen. ist nicht neu. Es kann einen auch nicht wundernehmen, daß seiner fann sich mit Geschic vielleicht jahrelang durchlügen, Alle Gefeße sind abgeschafft, es herrscht die Anarchie des ein politischer Hanswurst wie der englische   Statthalter Lord  doch wenn wie heute in Südafrika   das Lügen von Dugenden Militärs. Botha muß den Kapitalisten sein Wort halten. Gladstone, den das liberale Kabinett vor etlichen Jahren betrieben wird, da kann man durch Zufall auch einmal ein Nicht nur der Streifbewegung, sondern der Gewerkschafts  - schnell adeln und nach Südafrika   verschiffen mußte, weil er Stückchen Wahrheit erkennen. Wohl die dickste Lüge, die in den bewegung überhaupt will er den Garaus machen. Die bewaff- über alle Vorlagen, die ihm anvertraut wurden, wie ein letzten Tagen herübertelegraphiert worden ist, betrifft die nete Macht der Union   dringt in die Bureaus der Gewerk dummer August fiel, seinen Segen dazu gegeben hat. Aber fogenannte Belagerung des Gewerkschafts- schaften ein, verhaftet die Angestellten und beschlagnahmt die was soll nach all diesen Gewalttätigkeiten kommen? Mit Ba hauses zu Johannesburg  , in dem sich der Vorstand des Dokumente und das vorgefundene Geld. Es wird gemeldet, jonetten fann man alles machen, nur fann man nicht darauf Gewerkschaftsbundes befand. Das Haus wurde vom 10. bis daß die Polizei die im Gewerkschaftshaus zu Johannesburg   fizen. Die Arbeiterbewegung, die Herr Botha heute als gum 15. Januar von der Polizei und dem Militär belagert. gestohlenen Dokumente verbrannt hat. Hat Herr Botha tot auf der Wahlstatt zu lassen glaubt, wird ihm morgen als Bon Anfang an hieß es, daß sich in dem Gewerkschaftshaus einmal das Vermögen der Organisationen weggenommen, die grimmiger Feind auferstehen. Wir können deshalb ruhig den 300 bis an die Zähne bewaffnete Menschen befänden, die ent- Dokumente verbrannt und die Führer des Landes verwiesen, Jubel der Ausbeutergesellschaft über die gewalttätige Nieder­schlossen seien, ihr Leben teuer zu verkaufen. Aber zwischen so glaubt er, mit der Arbeiterbewegung fertig zu sein. werfung unserer südafrikanischen Brüder über uns ergehen diesen Nachrichten liefen indiskrete Meldungen ein, nach denen Dies scheint sein Plan zu sein. laffen. Die Gewalt hat noch nichts furiert. Die Anarchisten man im Gewerkschaftshaus ein- und ausginge und in denen im Regierungssessel geben sich denselben Illusionen hin wie versichert wurde, daß den im Gewerkschaftshause befindlichen die Anarchisten am anderen Ende der Gesellschaft. Bersonen von einem benachbarten Hotel regelmäßig Essen ge­bracht wurde. Das hinderte den Oberlügenpeter jedoch nicht, in seiner Schauerromantik fortzufahren. Noch am 14. er­zählte Reuter in einem langen Telegramm von der verzweifel- Streit auftauchenden Zwischenfällen, die selbst die Phantasie ten Bande, die sich in dem Gewerkschaftshaus verschanzt habe. Es hieß, die Bewohner des Gewerkschaftshauses hätten alle Zugänge verrammelt, die Fenster mit Ziegelsteinen ausgefüllt und nur Schießscharten gelassen. Gewaltige Mengen Muni­tion und Waffen feien im Gebäude aufgespeichert. Und um dem Bilde den Schein der Wahrheit zu geben, brachte der Korrespondent eine Unterredung mit den Bewohnern dieser furchtbaren Festung.

Allem Anschein nach haben die Arbeiter mit dieser bru talen Vergewaltigung nicht gerechnet. Ihr ganzer Plan deutet auf eine friedliche Demonstration gegen die Regierung, die die Eisenbahner zum Streif gezwungen und dann ihre Führer hatte verhaften lassen. Außer einigen bei jedem trainierter Sensationsjournalisten nicht hat aufbauschen fönnen, ist auch nicht ein Fall von Gewalttätigkeit seitens der Arbeiter verzeichnet worden. Die passive Resistenz gegen die Gewalttätigkeiten der Herrschenden war von Anfang an die Losung der südafrikanischen Arbeiter. Das paßte aber den herrschenden Anarchisten schlecht in den Kram. Daher die Erfindungen von der drohenden" Lage in Südafrika  . Zuerst hörte man von dem gewalttätigen Charakter der Arbeiter Am 15. ließ die Regierung, die sich wohl ärgerte, daß und namentlich der Bergarbeiter, die bis an die Zähne be­die Gewerkschaftsführer nicht auf die Straße famen, um fich waffnet seien und sich nichts daraus machten, Dynamitbomben ohne Grund verhaften zu lassen, einen Zwölfpfünder auf unter die Polizei oder das Militär zu werfen. Dann folgten fahren und drohte, das Haus zusammenzuschießen. Darauf Lügen über Dynamitfunde auf den Eisenbahnen. Auch die kamen die unbewaffneten Revolutionäre" heraus. Ganze Unruhen unter den Schwarzen in Jagersfontein, wo ein 35 Mann waren es und hinterher humpelte einer mit einem Basuto von einem Weißen brutal zu Tode getreten worden hölzernen Bein. Von Waffenfunden ist nichts gemeldet wor- war, mußten herhalten, um das Gefühl des Gruselns zu den. Hätte man auch nur ein großes Taschen- erweden und die geplante gewaltsame Unterdrückung des meffer gefunden, so könnte man sicher sein, daß es sich Streifs zu rechtfertigen. Zügen über zu befürchtende Auf­bei dem gegenwärtigen Stand der südafrikanischen Bericht- stände der Schwarzen und eine bevorstehende Hungersnot ani erstattung schon längst in einen Wald von Bajonetten" ver- Witwatersrand   halfen, die Panik zu vervollständigen. Heute, wandelt haben würde! Zwei Tage nach der Verhaftung des da man die Gefeße abgeschafft und das Ziel erreicht hat, Ausschusses des Gewerkschaftsbundes suchte man schon die erfährt man, daß sich die Arbeiter überall ruhig verhalten, Spuren dieser infamen Lüge zu verwischen. Die Kapitalisten- daß Ruhe und Ordnung das Wesen ihrer Taktik ausmachen, Die beiden famen vom Ordensfeste, und sie erzählten sich ihre Erlebnisse und Beobachtungen.

Kleines Feuilleton.

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Der Jüngere fagte, in seiner Erzählung fortfahrend:... Und wie ich mich denn umsehe, fißt da neben mir ein Mensch mit dem roten Adler dritter Klasse. Der hatte eben Dusel gehabt. Man hätte ihr ja wegschiden lasser fönnen, aber schließlich dachte ich mir..."

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Jagow, wo bist Du? Eire für die Erhaltung der staatlichen Mutorität überaus gefährliche Organisation ist entstanden. Es hat fich ein Verein abstinenter Polizeibeamter gebildet. Der andere fiel ihm ins Wort und fagte: Das wird ihm Hat man höheren Orts die möglichen Folgen einer solchen für immer eine schöne Erinnerung bleiben." Und dann beeilte er Organisierung bedacht? Man müht sich mit Aufwendung aller sich, auch von seiner Großmut ein Erempel zu geben, und er sagte staatlichen Machtmittel, die Arbeiterjugend aus den alkoholfreien nach einem längeren Ausholen über seine affefforliche Vergangen­Jugendheimen zu verdrängen, sie der sehr alkoholfreundlichen heit:" Ich traf da also meinen ehemaligen Bureauvorsteher.. nationalen Jugendbewegung zuzuführen oder sie doch wenigstens Allgemeines Ehrenzeichen, wissen Sie.... Ich winfte ihn heran und in die Kneipen und Tanzlokale abzutreiben und die wichtig fonnte ihn dem Kaiser vorstellen, der dann auch mit ihm gesprochen sten Stüßen der staatlichen Autorität geben ein solches Beispiel! hat. Das ist doch nun für diesen Mann einfach der höchste Abstinente Polizeibeamte müssen doch ständig in die schwersten Augenblid feines Lebens." Gewissenskonflikte kommen. Spitel erhalten, während sie leut­felig eine Einvernahme zu Protokoll geben, ein paar Bullen Bier lassen und sagte: Gewiß. Die andere hatte feine Augen noch viel strahlender werden und eine Zigarre. Wohl, damit der Mund besser übergeht. Ein als wenn man fördern und helfen kann." Ach, es gibt doch nichts Schöneres, abstinenter Polizeibeamter wird nun sicher versuchen, Milch statt Nun wurde mir angst, und ich sprang schleunigst ab. des Bieres einzuführen. Die für unsere Staatsgewalt unentbehr- Ind   war nach einer Weile im Zoologischen Garten, wo ich im liche Gilde der Spigel, die viel besser an den Schnapsgenuß ge- fleinen Raubtierhause dem sehr seltenen Nebelparder einen Besuch wöhnt ist, würde bei der allgemeinen Durchführung einer solchen machen wollte. Der erwies sich denn als ein in wunderbar vor Reform zweifellos in den Streif treten. nehmes Grau gekleideter Teufel, der sehr schlechter Laune war und fich taum zu einer furzen Audienz herbeiließ, die er sehr schnell mit Fauchen und anderen Unfreundlichkeiten beendigte.

Auch die verehrlichen Bordellbesizer und Konzessionserwerber und dergleichen werden durch solch einen Abstinentenverband be­unruhigt und in Verlegenheit gebracht. Geschenke an Beamte zu geben ist offiziell verboten. Wenn man auch kein Gastmahl mehr geben, keine Seftflasche auftischen soll, weil die Beamten Absti­nenten sind, was bleibt dann noch übrig? Man kann einem Be amten doch zum Teufel nicht statt des Trinkgeldes eine Apfeljine in die Hand drücken!

Ihm schräg gegenüber wohnte eine häne.

Berlin   und Umgegend.

Unzufriedenheit bei den Angestellten der Siemens. bahnen.

Warum werden die Angestellten, Handwerker und Arbeiter der Berliner   elektrischen Straßenbahn A.-G. von der Stadt Berlin   als Angestellte 2. Klasse behandelt?" lautete das Thema einer vom Deutschen   Transportarbeiterverband und vom Deutschen   Metall­arbeiterverband einberufenen Versammlung, die in den Musiker. sälen  " stattfand. Siller Hiller vom Deutschen   Transportarbeiter. verband schilderte die Verhältnisse, welche die Veranlassung zu dieser Versammlung gaben. Diese ist besonders auf die Teilerfolge Fahrpersonal sowie bei den Handwerfern und Arbeitern zu ver zurüdzuführen, welche im städtischen Straßenbahnbetriebe beim zeichnen sind, soweit Lohn- und Dienstverhältnisse in Frage kommen. So erhielten bei der städtischen Straßenbahn alle Fahrer, die länger als zwei Jahre im Dienst stehen, eine Erhöhung der Fahrzulage von 60 auf 80 Pf. pro Tag. Die Angestellten der Ber liner elektrischen Straßenbahn A.-G. dagegen erhielten diese Ver­gütung nicht, obgleich die Aktien des Betriebes ebenfalls der Stadt Berlin   gehören. Die Bediensteten der Bahn find denn auch lebernahme in die Krantenfasse steht unmittelbar bevor. Sowie ebenfalls der Ruhegehaltskasse der Stadt angegliedert und die der Unterschied beim Fahrpersonal besteht, so ist es auch beim tech­nischen Personal. Im Betriebe der städtischen Straßenbahn sind die Lohn- und Arbeitsbedingungen durch den Verkehrsausschuß festgelegt. Im Betriebe der Berliner   elektrischen Straßenbahn

Mein Bruder Hyäne, du hast mir da eine gute Lehre erteilt die ich nicht vergessen will. Mag sein, daß die roten Adler dritter Klaffe auch ganz nette Tiere sind aber ich will mich doch lieber mit den hänen an freunden. Fu.

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Ein französischer Wilhelm Tell  ". Das Pariser Odeon führt jetzt eine Bearbeitung des Schillerschen Dramas auf. Die Erst­aufführung leitete der bekannte Kritiker Henry Bidou   mit einem Vortrage über die Tellsage und ihre dichterischen Bearbeitungen ein. von besonderem Interesse war sein Hinweis auf ein Drama von Lemierre, das 1766 in der Comédie Française   aufgeführt und dann 1790 mit einigen zeitgemäßen Veränderungen wieder aufs genommen wurde. Der Wilhelm Tell   Lemierres ist ein Vorfämpfer der republikanischen Ideen. Die Vaterlandsliebe vereinigt sich bei ihm mit dem Eintreten für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und mit der Anerkennung des Lebensrechts aller Völker. Er will ausdrücklich ein Bolt, das wehrhaft ist, ohne ehrgeizig zu fein" und nicht abhängig sein, aber auch nicht erobern will. Bidou stellt dem ,, individualistischen" Helden Schillers den Bürger" Lemierres ent­gegen, der die später von der konstituierenden Versammlung an­erkannten Prinzipien verkündigt habe.

Notizen.

dieses Monats in einer Auslese des Wichtigsten auch im Iniel- Verlag Richard Wagners Werfe werden noch im Laufe erscheinen. Als erster Verlag bringt Reclam   in seiner Universal Bibliothet sämtliche Wagnerfchen Opernterte. Jedes Bändchen bringt eine historische Einführung von G. N. Kruse und kostet 20 Pf.( auch die Meistersinger). gleichen Opern; vorläufig liegt der Parsifal   vor mit einer Ein­Auch in Hesses Volfsbücherei erscheinen die leitung von Julius Kapp  .

Für die musikalische Einführung in die Wagneropern empfehlen arbeitet sind.( Jede Oper 20 Pf.) sich die Erläuterungsbändchen, die von May Chop für Reclam be Theaterchronit. An Lorgings Todestage wird am

Mein Gott, an wie vielen Hyänen bin ich fchon in meinem Leben vorübergegangen, ohne diesen Tieren allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Sie waren mir nicht besonders sympathisch. Wir widerstrebte, daß sie sich von Leichen nähren. Man ist ja jo un geheuer einfältig und in die dummsten und albernsten Borstellungen Viel gefährlicher ist aber die direkte Untergrabung der Autori- eingewidelt... tät durch abstinente Beamte. Kann sich jemand vorstellen, daß ein wir. Wahrscheinlich, weil wir ihn effen können... Aber daß die Den Aal, der doch auch von Leichen lebt, lieben Abstinent imstande wäre, mit Büffen und Nackenstößen die nun häne nur tut, was sie ihrer Natur nach tun muß, batte ich mir mal erforderliche heilige Scheu vor der Staatsgewalt zu eriveden? bislang noch nicht gesagt, und mir war noch nicht aufgegangen, Mittwoch im Deutschen   Opernhause eine Vorstellung der Undine" Abstinenten kennt man gewöhnlich als ruhige, anständige Menschen daß sie ja ganz einfach fressen muß, was die anderen ihr übrig in erster Besetzung gegeben. von großer Selbstbeherrschung. Der gewöhnliche Staatsbürger laffen. ( bulgo Plebs), der das Unglück hat, mit einem Vertreter der Polizei in Berührung zu kommen, wird also von jest ab von dem 3weifel geplagt sein, er fönnte es zufällig mit einem netten Menschen zu tun haben.

Kunstabende.

Dichtungen aus der Welt der Arbeit Also, da wohnte dem Nebelparder eine braune Shäne gegen wird Richard Dehmel  , von der Verfuchsbühne veranlaßt, am über, die fehr feltfame Bewegungen machte, die mich mit großen 21. Januar im Theatersaal der königlichen Hochschule für Mujit Augen, von denen ich plöglich bemerkte, daß sie schön waren, anjah, vortragen. und ich hatte mit einem Male die Empfindung, dieses Tier da suche Was soll aus Deutschland   werden, wenn selbst seine Polizei- aus dem dunklen Drange nach Zärtlichkeit und Liebe einen Anschluß heute Dienstag Profeffor Dr. Schwarzschild, Direktor des Königl. Vorträge. Im großen Auditorium der Urania spricht beamten nicht mehr gedankenlose, biffige und gefährliche Werk an einen Menschen, der sich die Mühe geben möchte, mit ihm gut Observatoriums bei Potsdam  , in der Reihe der Gelehrtenvorträge zeuge der oberen Gewalten sind, sondern flardenkende Menschen? und freundlich zu sein. Ich entschloß mich also, meine Hand durch über:" Die Phyfit der Sonne  ". Die heiligsten Güter der Nation geraten ins Wanken, der Staat das Gitter zu streden und fing an, die Hyäne zu streicheln und sie, ift in Gefahr. Wir erwarten ein Rechtsgutachten Jagows gegen so gut das bei den hindernden Stäben gehen wollte, hinter den Ohren Abstimmung des Künstlerpersonals des Albert- Theaters über den Der Dresdener   Theaterstandal hat zu einer die gefährliche Vereinigung. Wir fordern den Polizeiminister zum und an der schwarzen Schnauze zu fraulen, wie man das bei vergewaltigten Direktor René geführt. Eine Anfrage des Aufsichts raschen, energischen Einschreiten auf. Hunden und Kazen tut, die man gern hat. ratsvorsitzenden der Theatergesellschaft führte die Abstimmung herbei, Und nun geschah das Verwunderliche, daß sich diefes so ver- bei der neun Zehntel der Künstlerschaft sich für René erklärten. Man achtete Tier plöglich als ein gutes, liebebedürftiges Wesen, als ein hofft, daß ein Machtspruch der Aktionäre die erschütterte Rentabilität Spielkamerad zeigte, mit dem man eine ganze Weile hätte vers des Theaters wieder einrenkt. Auf der Plattform des gelben Autos, das von den Linden bringen können, denn diese Hhäne hatte eine so hübsche Art sich zu nach Halensee   fäbrt, fing es an. Zwei Würdenträger standen da, drehen, sich hinzulegen, sich der liebkosenden Hand hinzugeben und ein älterer mit gelassener, hochfahrender Miene und ein jüngerer mit sich dabei den neuen Freund mit so wunderlichen Augen anzusehen, ftrahlenden Augen. Sie trugen ergreifend schöne Uniformen, die daß sich die merkwürdigsten Gedanken regten. fich nach meiner Meinung in einer Oper vortrefflich ausnehmen, die Wird's denn aber nicht von Menschen mit den Menschen gerade aber im hellen Lichte des Tages und in einem ganz modernen Auto so gemacht, daß die niedrig eingeschäßt werden, die sich mit dem zu wie ein wunderlicher Sput wirken. bescheiden haben, was die andern übrig lassen?

Die Würdenträger und die Hhäne. Es ist keine Legende, was Hier erzählt werden soll, sondern nur ein kleines Erlebnis aus dem Berlin   von Heute, aus dem Berlin   des Ordensfestes.

Das Gleichnis. Der Simplicissimus" berichtet: Ein Apotheker einer preußischen Streisstadt liefert Arzneimittel für die strankenkasse der Bofibeamten. Eines Tages erhält er von der spar­famen Postverwaltung die Anfrage, ob er leere Arzneiflas en unb Bulverschachteln gegen Entgelt zurücknehme, womit er sich ein verstanden erklärt, wenn ihm die Postverwaltung gestatte, ciumal benutzte Briefmarken wieder auf die Briefe zu kleben.