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ABC Geschmierter Unteroffizier.

Militärbudget von 100 Millionen Kronen und darüber jährlich, das Der Standpunkt der Kammer 5 war falsch. Nach der in ist das nächste Ziel der Drahtzieher der Rüftungshebe. Hiergegen Theorie und Praxis übereinstimmenden Ansicht kann ein Arbeiter ruft der Parteivorstand, das arbeitende Volk auf; Herabseßung wegen der durch Krankheit herbeigeführten Arbeitsunfähigkeit nur und Begrenzung der Militärlaften, bessere Ausnutung der während der Krankheit, nicht nach derselben entlassen werden. Die Uebungszeit, Frontmachen gegen den militaristischen Geist, der Entlassung wegen Krankheit ist aber erst im Termin nach Fortfall rundherum im Lande sich breit macht, das ist die Losung der So- der Krankheit ausgesprochen. Ferner betont die Gewerbeordnung zialdemokratie. Dem Einzug des Bauernzuges" in Stockholm   ausdrücklich, daß im Fall der Entlassung wegen Krankheit dem müsse die Sozialdemokratie Protestversammlungen gegen die Ver- Entlassenen ein Anspruch auf Entschädigung zusteht, soweit sich mehrung der Militärlasten entgegenstellen. das aus dem Vertrag und den allgemeinen gesetzlichen Bestim= und dem Parteisekretär Ström unterzeichnet ist. Er ist ein er wenigstens für einen Monat( die Kündigungsfrist) der Lohn zuzu­Soweit ein kurzer Auszug aus dem Aufruf, der von Branting mungen ergibt. Aus§ 616 B.G.B, ergibt sich, daß dem Arbeiter freulicher Beweis dafür, daß die verschiedenen Richtungen in der sprechen war, weil nach§ 616 B.G.B. der Arbeiter seines An­schwedischen Partei hinsichtlich der Militärfrage einen gemeinspruchs auf Lohn dadurch nicht verlustig geht, daß er für eine famen Boden endlich gefunden haben. berhältnismäßig nicht erhebliche Zeit durch einen in feiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung ver hindert war.

Parteiliteratur.

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Ländliche Wohnungsverhältnisse.

Die Einjährigfreiwilligen Richard Hayne und Delar Sin To wsti vom Grenadierregiment 11 in Breslau   waren am 22. November v. J. ohne Urlaub nach Zapfenstreich in Bivil ausgegangen zum Konzert in das Café Katsertrone und hatten auch den Unteroffizier Alfred Schmidt ein geladen und bewirtet. Vor dem Kriegsgericht in Breslau   wurden angeklagt die Einjährigen Hayne und Sin towski der unerlaubten Entfernung( durch das Ausgehen ohne Urlaub über Zapfenstreich), des Ungehorsams( durch Zibil tragen), der Beste chung( durch Einladen und Bewirten des Unteroffiziers, wodurch fie ihn veranlaßten, sie nicht wegen Bivil tragen und Ausbleiben über Zapfenstreich zu melden). Unteroffizier Schmidt wurde angeklagt des Ungehorsams( durch die nicht erfolgte Meldung der Einjährigen und Annahme von Ge­Grundsäge des Kommunismus. Eine gemeinverständliche schenken: Einladung und Bewirtung, wodurch er sich zur Unter- Darlegung von Friedrich Engels  , aus dessen Nachlaß her­lassung der Meldung bestimmen ließ und seine Dienstpflicht verlegte). ausgegeben von Eduard Bernstein  . Verlag Buchhand ängstlich ein lebergreifen auf das platte Land. Der Grlaß von Der preußische Wohnungsgesehentwurf vermeidet bekanntlich Der Vertreter der Anklage, Kriegsgerichtsrat Stechern, bean Iung Vorwärts- Berlin. Die Schrift ist der erste Entwurf Wohnungsordnungen, für die übrigens noch nicht einmal Mindeſt­tragte gegen den Unteroffizier vier Wochen Mittelarreft, des berühmten Kommunistischen Manifestes, das von Marg und anforderungen vorgeschrieben sind, ist auf Gemeinden mit mehr gegen jeden Einjährigen drei Wochen Gefängnis. Es Engels gemeinsam bearbeitet wurde. Die vorliegenden Grundsäke als 10 000 Einwohnern beschränkt, Wohnungsämter sollen sogar müsse mit allen Mitteln verhindert werden, daß Ein- wurden von Engels allein verfaßt, und zwar in Katechismusform, nur in Gemeinden mit mehr als 100 000 Einwohnern errichtet jährige Unteroffiziere verleiten und Unteroffiziere Geschenke d. h. mit Fragen und Antworten, um die kommunistischen   Ideen werden. d. h. mit Fragen und Antworten, um die kommunistischen   Ideen werden. Selbst diese bescheidenen Bestimmungen gehen den dem allgemeinen Verständnis näher zu bringen. Die kleine Schrift, Agrariern schon zu weit, sie stellen es so dar, als ob auf dem Lande von ihnen annehmen. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Bid, beantragte die Freisprechung der Einjährigen von Bestechung, hat nicht nur historischen Wert, sie hebt auch mancherlei Gesichts- der Gesundheit und Sittlichkeit hohnsprechende Wohnungen dort die vom Genossen Bernstein   mit einer Einleitung versehen ist, alles in bester Ordnung sei und als ob schlechte, den Bedürfnissen und sonst gegen alle drei ein mildes Urteil. Das Gericht erkannte punkte zum Verständnis des Kommunistischen Manifestes. Der völlig unbekannt sind. In Wirklichkeit aber ist es in dieser Hin­nach diesem Antrage auf Freisprechung der Einjährigen Preis der Broschüre beträgt 20 Pf, eine Ausgabe auf befferem ficht auf dem Lande nicht besser, ja vielfach noch schlechter bestellt von der Bestehung und Berurteilung wegen unerlaubter Papier 50 f. Entfernung und Ungehorsams gegen ahne auf fünf Tage Mittelarrest und gegen Sintowsti auf fieben Tage Mittelarrest. Unteroffizier Alfred Schmidt wurde wegen Annahme von Geschenken, unterlaffener Meldung und Ungehorsam zu zwölf Tagen Mittelarrest verurteilt.

Rußland.  

ensbi Soziales.

find.

Soziales. 19

als in den Städten. Das muß selbst die Regierung in ihren amt­lichen Publikationen zugeben. So wird wie wir in Erinnerung bringen wollen- in dem von der Medizinalabteilung des Mini­

steriums des Innern bearbeiteten Bericht über das Gesundheits­Aufhebung der Selbstverwaltung in den Ortskrankenkaffen. wesen des preußischen Staates im Jahre 1911 u. a. gesagt, daß im Regierungsbezirk Liegniß die Wohnungsverhältnisse auf dem Scheinbar erstaunt zeigte sich am 20. d. M. Staatssekretär Lande immer noch viel zu wünschen übrig lassen. Aus den Kreisen Dr. Delbrück, als ihm bei seinem Versuch, die Reichsversicherungs- Ratibor- Land, Lublinik und Rosenberg wird berichtet, daß ais ordnung als einen sozialpolitischen Fortschritt anzupreisen, ent- Wohnung meist nur ein Raum benutzt wird, der gleichzeitig als gegengerufen wurde: Ein Rückschritt ist's!" Wir haben in dem Küche dient. Die ländlichen Wohnungen in den Kreisen Bitterfeld Ueber zwei Milliarden Mark für Schnaps! Leitartikel vom 21. d. M. dargelegt, wie horrend die Arbeiter, ihre und Merseburg   werden vielfach als überfüllt und unhygienisch ein­Petersburg, 23. Januar. Der Reichsrat begann heute mit Witwen und Waisen durch diese Gesetzgebung belastet und geprellt gerichtet bezeichnet. Auch im Kreise Mühlhausen  ( Bezirk Erfurt  ) waren die Wohnungen häufig eng und überfüllt, im Kreise Biegen­der Beratung des Gesezentwurfes gegen die Trunksucht. Graf rück stehen sie sogar noch oft mit den Ställen in engster Verbin­Nicht minder rückschrittlich ist die durch die Reichsversicherungs- dung. Im Regierungsbezirk Lüneburg   lassen die Häuslings- und Witte legte in langer Rede dar, seine Nachfolger im Amte als ordnung ermöglichte Aufhebung der Selbstverwaltung. Mehrere Mietshäuser noch viel zu wünschen übrig. Die meisten dieser Finanzminister hätten sein Wert, das Branntweinmonopol Proben davon, wie auf Grund der den Arbeitern durch die. Reichs- Wohnungen bestehen nur aus einer Stube und einer Kammer mit das die Unterdrückung der Trunksucht erzielen sollte, entstellt. Das versicherungsordnung auferlegten Reichseinkommensteuer Offiziere dem nötigen Feuerplab, die Fußböden vielfach noch aus Lehm. Bolk bezahle für den Monopolschnaps über eine und Rechtsanwälte zu Vorsitzenden der Kassen gemacht werden, Im Regierungsbezirk Münster   sind die meist einstöckigen Häuser Milliarde, während für Volksaufklärung nur 160 Millionen gaben wir bereits. Beinahe überall betätigt sich bei den Kranken  - gewöhnlich nicht unterkellert. Im Regierungsbezirk Minden   sind berausgabt würden. In zehn Jahren seien die Monopoleinnahmen kassenwahlen der masochistische( Prügel mit Wolluft in Empfang auf dem Lande noch häufig feuchte und dumpfe Wohnungen zu um eine halbe Milliarde gestiegen. Es sei nicht zu ver- nehmende) Charakter von Arbeitern gelber und Hirsch- Dunckerscher älteren Häusern häufig überfüllt, eng und ungefund. Die Zahl finden. Im Landkreis Dortmund waren die Wohnungen in den wundern, daß dadurch ein großer Barbestand gebildet worden sei. Richtung. Sie suchen in trautem Verein mit Scharfmachern Ar- der Aborte entsprach nicht immer der Zahl der Familien des Doch das Mittel, durch welches dieser vornehmlich für die Landes- beiter, die als Stafsenvorsitzende sich bewährt haben, durch reichlich Hauses. Im Regierungsbezirk Stassel befinden sich in den fleinen verteidigung bestimmte Barbestand erzielt worden sei, sei anormal. bezahlte Arbeiterfeinde zu ersetzen. Tändlichen Wohnhäusern häufig noch die Viehställe im Erdgeschoß; Es wäre besser, die Monopoleinnahmen zu firieren, und die Ueber­In Dresden   machen sich Bestrebungen geltend, den Vorsißenden, das Wohnzimmer bient gleichzeitig als Stiche, Arbeitsstätte und schüsse zur Bekämpfung des Volksübels zu verwenden. Mittel zur Landtagsabgeordneten Fräßdorf, der 19 Jahre lang die 160 000 oft auch als Schlafzimmer. Im Regierungsbezirk Koblenz   findet Landesverteidigung müßten bereit gehalten werden, sie dürften Mitglieder zählende Stasse mit Erfolg leitete, zu beseitigen. Ver- man auf dem Lande hauptsächlich in den ärmeren Gegenden noch aber nicht durch die Förderung der Boltsschwäche gesammelt, son- fchiedene Arbeitgeber laffen sich aber zu diesem Streich nicht herbei, eine ganze Anzahl alter armseliger Wohnhäuser mit den bekannten Mängeln, wie Feuchtigkeit, Raum-, Licht- und Luftmangel. Die dern müßten durch neue Anleihen und Steuern beschafft werden. werden dafür aber mit den niedrigsten Anwürfen bedacht. Nach Vorschriften der Baupolizeiordnung lassen sich hier überhaupt nicht Der Ministerpräsident erwiderte, die Biele des Grafen dem neuesten Stand der Dinge ist Aussicht vorhanden, daß den durchführen. Witte seien nicht vergessen und würden wie früher gefördert. Der Arbeitern der Vorsitzendenposten erhalten bleibt. In Großenhain   Aehnliche Mißstände stellt auch der neueste Bericht für das Schnapskonsum pro Kopf jei in den letzten zehn Jahren nicht ge- ist es dagegen den Gegnern gelungen, den bisherigen Arbeitnehmer- Jahr 1912 fest. In Königsberg   sind die Wohnungen der Kätner, stiegen. Die Einkünfte des Monopols seien nicht nur durch Er- borfizenden abzusetzen, der nahezu 20 Jahre lang seine Aufgabe Instleute und Arbeiter auf dem Lande häufig noch sehr mangel-) höhung des Alkoholapsabes, sondern auch durch Preiserhöhung des zur vollsten Zufriedenheit der Versicherten und auch der Unter- haft; oft stehen sie noch in direkter Verbindung mit dem Viehstall. Branntweins erreicht worden. nehmer erfüllt hat und dessen Verwaltung niemals au Einwänden Im Regierungsbezirk Allenstein   finden sich auf dem Lande noch durch die Aufsichtsbehörde Veranlassung bot. Durch das Verfiche schädigtem Strohdach aus morschen und undichten Lehm- und Holz­häufig alte und schadhafte Arbeiter- und Besizerhäuser mit be­rungsamt ist ein Rechtsanwalt als Borfizenber ernannt worden. wänden, und in den Streifen Allenstein   und Johannisburg werden Auch für die Ortskrankenkasse Riederfedlin n. Umgegend mußte ein die Wohnungen direkt als schlecht bezeichnet. Auch in einigen Vorfißender ernannt werden, trotzdem den Unternehmern der Streisen des Regierungsbezirks Danzig wird noch lebhaft über un­Poften des zweiten Vorsißenden gewährt wurde und der bisherige zulängliche, überfüllte Wohnungen Alage geführt. Aus dem Re Arbeitnehmervorsitzende, der wieder vorgeschlagen war, die Ge- gierungsbezirk Bromberg   wird geschrieben, daß es auf dem Lande schäfte länger als zehn Jahre im besten Einvernehmen mit dem mit den Wohnungen der kleinen Zeute im allgemeinen, besonders aber in den Streifen Wirsik und Strelno vielfach noch recht traurig Gesamtvorstande führte. aussieht. Im Regierungsbezirk Breslau   beffern sich die Wohnungs­ustände auf dem Lande zwar von Jahr zu Jahr, doch entsprechen die Wohnungen der kleinen Leute, Besizer, Häusler und Hand werker in bezug auf Luft und Licht vielfach noch nicht den gesund­heitlichen Anforderungen. Im Gegensah dazu zeigt sich bei der industriellen Bevölkerung immer mehr das Streben nach größeren Wohnungen; bei ihr ist auch eine beffere Pflege der Wohnungen wahrzunehmen als bei der landwirtschaftlichen. Im Regierungs­ bezirk Minden   fand sich fast in allen Streisen noch eine große Zahl mangelhafter, feuchter und sonst in mancher Beziehung gesund­heitswidriger Wohnungen vor. Vereinzelt wurden noch Startoffel­lager unter den Betten und Kammern mit Lehmfußböden ge­funden. Im Regierungsbezirt Staffel macht sich eine Besserung der unhygienischen ländlichen Wohnungsverhältnisse kaum bemerk bar. Das gleiche gilt für den Regierungsbezirk Münster  , wenn auch nicht zu verkennen ist, daß der Bauer mehr und mehr das Bestreben hat, seine eigene Behausung gesunder, geräumiger und freundlicher einzurichten. Aber vielen Wohnungen, besonders den­jenigen der Stötter und kleinen Handwerker, mangelt es an Luft, Licht und Reinlichkeit. Hierin liegt auch der Grund für die immer noch große Tuberkulosesterblichkeit,

Rumänien  .

Neuwahlen.

Butarest, 24. Januar. Der Ministerpräsident berlas heute im Senat einen Erlaß, durch den das Parlament aufgelöst wird und die Neuwahlen für den 28. Februar anberaumt werden. Das neugewählte Parlament tritt am 6. März zusammen.

Aus der Partei.

Arbeitern, die auf Gleichberechtigung und Selbstachtung halten, wird durch derlei Manöver eingepaukt, daß nur die regste Be­tätigung für die Sozialdemokratie selbst auf diesem Gebiete soziale Arbeit fördern kann.

100

Eine Mandatsniederlegung in Oldenburg  . Der in dem zu Oldenburg   gehörenden Fürstentume Lübed in Eutin   gewählte Landtagsabgeordnete Nebensdorf hat sein Bezahlung für Feiertage. Mandat niedergelegt. Grund hierzu boten ihm dortige Partei- Neun Kläger forderten gestern vor dem Gewerbegericht von zwiftigkeiten, die indes nur harmloser Natur waren. R. wurde der Buchbinderei Kismet", Rosentaler Straße, Bezahlung der 1911 mit Hilfe der Fortschrittler gegen den Agrarier v. Levehow zwei Weihnachtsfeiertage. gewählt. Das Mandat die Nachwahl steht noch nicht fest fann nur gehalten werden, wenn die Fortschrittler das Abkommen von damals wieder einhalten.

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Die Bezahlung der Feiertage ist tariflich festgelegt. Am Tage vor Weihnachten wurde den Klägern jedoch gesagt, als sie ihren Anspruch geltend machten: Wer die Feiertage bezahlt haben will, fliegt raus!" Die Entlassung erfolgte auch. Die beklagte Firma Staunings Ausweisung. will die Entlassung aber wegen Arbeitsmangel und auch wegen Kopenhagen  , 23. Januar.  ( Eig. Ber.) Am Mittwoch berief Arbeitsverweigerung vorgenommen haben. Letztere erblickt sie der hiesige deutsche sozialdemokratische Verein Vorwärts" eine darin, daß die Kläger   am Tage vor Weihnachten nur bis 3 1hr öffentliche Voltsversammlung ein, um gegen die am gearbeitet haben. So war es vorher festgesetzt. Erst als der 9. Januar stattgefundene Ausweisung des dänischen Reichstags- wiedergegebene Ausspruch gefallen war und die Kläger trobem abgeordneten Th. Stauning zu protestieren. Der erste Re- auf die Bezahlung der Feiertage bestanden, wurde verlangt, bis ferent, Genosse Stauning, gab in seinem Vortrage, der oft- 4 Uhr zu arbeiten. mals von stürmischen Lachsalven unterbrochen wurde, ein ge- Das Gericht verurteilte die Firma zur Zahlung. Nach dem naues Bild von den Vorgängen in Flensburg  . Als er die Aus- Tarif stehe die Bezahlung der Feiertage auch Buchbinderei- Hilfs­weisungsorder zur Verlesung brachte, brach eine nicht enden- arbeitern zu. Mangel an Arbeit konnte ebensowenig, wie ein wollende Heiterfeit aus. Wenn die Flensburger Versammlung Verschulden der Kläger nachgewiesen werden. den Zwed hatte, agitatorisch unter den Arbeitern zu wirken, jo würde dieser Zweck durch die Hilfeleistung der preußischen Behörde vollkommen erreicht.

Bestrafung wegen Krankheit.

Es ist überhaupt verfehlt, sollte man annehmen, daß die Tuberkulose auf dem Lande wenig verbreitet ist. Die schlechten Wohnungsverhältnisse in Verbindung mit einer Reihe anderer Ur­sachen geben auch hier den geeigneten Boden für die Ausbreitung Der Krankheit ab. Charakteristisch ist es, daß z. B. im Regierungs­ bezirk Arnsberg   die Zahl der Todesfälle an Tuberkulose   im Sohlenrevier gering ist, daß sie in den Kreisen mit anderen In­industriearten steigt, die höäfte Ziffer aber in einigen faft aus­schließlich landwirtschaftlichen Kreisen erreicht.

Ginen auffällig falschen Standpunkt nahm die Kammer 5 Die Versammlung nahm, nachdem nach Stauning noch ihrer letzten Sizung unter Vorsitz des Stellvertreters des wegen mehrere Genossen gesprochen hatten, folgende Resolution an: Strankheit behinderten Magistratsrats Wölbling, Affeffor Dr. " In Anbetracht, daß die in Dänemark   ansässigen deutschen   Niese, ein. Reichsangehörigen in jeder Beziehung volle Gastfreundschaft, freies Ein Werkstattschreiber forderte von der A. E. G. 220 M. Vereins- und Versammlungsrecht sowie uneingeschränkte Rebewegen tündigungsloser Entlassung. freiheit genießen, legt die am 21. Januar 1914 in Kopenhagen  , Der Kläger  , mit monatlicher Kündigung und 110 M. Gehalt Ryesgade 106, einberufene, von zahlreichen Deutschen   besuchte angestellt, ertranfte am 20. August und entschuldigte sich ordnungs­öffentliche Volfsversammlung gegen die fortgesette Nadelstich gemäß. Aufgefordert ging er am 23. August zum Vertrauensarzt politik, welche die preußische Regierung in Nordschleswig betreibt der Firma, Dr. Mamroth. Dieser stellte Mandelentzündung fest und mit welcher sie sich dem Sohngelächter der ganzen zivilisierten und berichtete, die Krankheit werde in 3 bis 4 Tagen behoben sein. Welt preisgibt, einen energischen Protest ein. Doch mehr noch Als der Kläger   am 30. August noch nicht zur Arbeit erschien, wurde protestiert die Versammlung gegen die am 9. Januar 1914 durch ihm bis zum 3. September eine Frist gesetzt, sich zu äußern. Aber nichts begründete Ausweisung des dänischen Reichstagsabgeord- schon am 2. September wurde ihm seine Entlassung laut Ein neten Th. Stauning und erklärt diese als einen rohen Gewaltaft schreibequittung mitgeteilt. der preußischen Regierung, als eine rücksichtslose Verlegung des Gastrechts."

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Sanitätsrat Dr. Salomon hat den Kläger   vom 20. August an behandelt und ihn am 17. September nach dem Krankenhaus über­Ein Aufruf der schwedischen Parteileitung. wiesen. Dort wurde der Kläger   bis Mitte November behandelt. Der Vertreter der Beklagten  , Justitiar Dr. Scholz, wollte Gegen die Rüstungsheße, die bis zur Sicdehike gediehen ist, einen Entlassungsgrund aus§ 123 Biffer 2 der Gewerbeordnung erläßt der Parteivorstand der schwedischen Sozial herleiten, ließ diesen Grund aber fallen, als ihn der Vorsitzende demokratie einen Aufruf an das arbeitende Volt. Es wird darauf hingewiesen hatte, daß wohl besser Ziffer 8 Unfähigkeit in diesem Aufrufe darauf hingewiesen, daß die unumgängliche aur Fortseßung der Arbeit des gleichen Paragraphen in Frage foziale und kulturelle Reformarbeit, die unter der langen Herr- täme. Schließlich willigte er in einen Vergleich von 50 M., den schaft der Konservativen versäumt und verschleppt worden ist, Ge- aber der Kläger   nicht eingehen wollte. Dann präzisierte das Ge­fahr läuft, wiederum zurüdgestellt zu werden. Bis weit in die richt nach erfolgter Beratung seinen Standpunkt dahin, daß die liberalen Reihen ist man geneigt, die bei den letzten Wahlen zu Beklagte aus§ 123 Biffer 8 der Gewerbeordnung zur sofortigen tage getretene allgemeine Volksmeinung, die sich gegen gesteigerte Entlassung berechtigt war und der Kläger mit seinem Anspruch Militärlasten richtete, zu ignorieren. Mit Hilfe der Echreckbilder abgewiesen werden müffe. Nun zog der Vertreter der A. E. G. einer unmittelbar vorhandenen Kriegsgefahr wird die Bevölkerung seinen Vergleichsvorschlag zurüd und war erst nach langem zu für die neuen Nüftungen bearbeitet und ein Bauernzug" wird reden zu bewegen, 25 m. vergleichsweise zuzubilligen. Ent­zur weiteren militaristischen Verhebung des Volkes nach Stockholm   schieden größeres soziales Verständnis bewies der Sanitätsrat veranstaltet, an dem Bauern aus allen Gauen des Landes teil- Dr. Salomon, der auf seine Gebühren verzichtete, um daran nicht nehmen sollen. Eine Uebungszeit von einem Jahre und mehr, ein den Vergleich scheitern zu lassen.

Schon aus diesen wenigen Beispielen, die für fich felbft sprechen, erhellt mit Deutlichkeit die Notwendigkeit, eine obli gatorische Wohnungsaufsicht für ganz Preußen, auch für bas platte Land, einzuführen und in Verbindung damit pofitive Maßnahmen zur Herstellung gesunder Wohnungen zu ergreifen. Nur so wird bas Wohnungselend, dessen Beseitigung innerhalb der kapitalisti­ schen   Wirtschaftsordnung ja überhaupt unmöglich ist, wenigstens auf ein gewisses Maß beschränkt werden können. Boraussetzung Dafür ist freilich, daß die Wohnungsordnungen Mindestanforde rungen an die Beschaffenheit der Wohnungen enthalten. Diese Bestimmung hatte die Regierung in ihrem ersten Entwurf vom Jahre 1904 als selbstverständlich betrachtet, aber in dem jetzigen Entwurf hat sie sie dem Anfturm der Interessentenkreise nach fallen gelassen. gebend

Letzte Nachrichten.

Ein deutsches Zuckerkartell.

Wie gemeldet wird, haben in der letzten Zeit Verhand­lungen stattgefunden, die einen mehrjährigen 8u­sammenschluß der deutschen   Konium- 3uder. fabriken für das Inland zum Gegenstand hatten. Man hatte angenommen, daß das Abkommen bis Ende Januar perfekt werden würde. Dies scheint sich zu diesem Termine nicht zu verwirklichen, denn die am gestrigen Sonnabend in Berlin   vereinigten Interessenten haben beschlossen, den Zu sammenschluß hinauszuschieben, da mit einzelnen Fabriken wegen gestellter Sonderbedingungen noch weiter verhandelt werden muß.