Nr. 26. 31. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Scharfmacherische Falschmünzer.
Die im Dienste des Unternehmertums stehende Presse bersucht geflisfentlich, wenn es gilt, das Wirken der Arbeiter organisationen zu verunglimpfen, die einfachsten Tatsachen auf den Kopf zu stellen. Das zeigt mit erfreulicher Offenheit die jetzt nochmals in der Unternehmerpresse hier und da auf tauchende Beurteilung des Kampfes im Malergewerbe. Die legte Nummer der Arbeitgeber- Zeitung" leistet sich etwas sehr viel in der Verdrehung der Tatsachen. Da wird versucht, den Reinfall der Scharfmacher mit ihrer Aussperrung in einen Mißerfolg der Gehilfen umzumünzen. Zu diesem Zwecke wird erklärt, die Meister hätten ein von den Gehilfen erst abgelehntes Angebot von 3 Bf. Lohnerhöhung gemacht, die Gehilfen berechneten ihren Erfolg aber selbst nur auf 1½ Pf. pro Jahr( also 42 Pf. während der dreijährigen Tarifdauer), also deckte sich das Angebot der Meister und das Resultat des Kampfes.(!!) So viel Worte, so viel Unsinn und Schwindel zugleich.
Der Unternehmerverband im Malergewerbe hat seinerzeit
Dienstag, 27. Januar 1914.
terial und Kundensperre, gegen ihren Willen darin fest- band habe die Neigung, auseinandergehalten wurden, erhielten feinen roten eller zufallen. Das ist inzwischen schon geschehen, denn das Unterstüßung. So mancher steht vor dem wirtschaft- Haupttarifamt hat ihn gezwungen, einen ganzen Gau wegent lichen Ruin und denkt heute darüber ganz anders als zur Zeit Tarifbruchs auszuschließen und in anderen Gauen sind die der Aussperrung. Sie unterliegen jezt vielfach dem Drängen Meister wegen des erlebten Mißerfolges in großer Anzahl ihrer Gläubiger und der durch den unsinnigen Kampf ge- ausgetreten. förderten Schmußkonkurrenz.
Besonders effektvoll soll es nun wirken, daß die Arbeit geber- Zeitung" aus einem Protokoll der Generalversammlung des Verbandes der Maler einige Delegierte zitiert, die der Schiedsspruch nicht befriedigte. Daraus soll der Mißerfolg der Gehilfen nachgewiesen werden. Wir sind aber demgegenüber in der Lage, aus dem Protokoll des Hauptverbandstages der Unternehmer des Malergewerbes( August 1913) zu Berlin die Meinung aus Unternehmerfreisen über ihren Sieg" zu illustrieren. Dort sagte u. a. ein Unternehmerführer aus Magdeburg :
Nachdem bald 13 Wochen vergangen waren, wurden unsere Kollegen wankelmütig und mißmutig, und nach den großen Opfern war es nicht mehr möglich, ein anderes Resultat zu erzielen. Die Gehilfenführer haben es ganz vorzüglich verstanden, uns in den April zu
schiden."
legen glaubten, fie gehören einem starken Hauptverbande an, Ein Unternehmer aus Nordhausen jagte:„ Unsere Kol. der geschloffen hinter ihnen steht. Das ist aber nicht der Fall." Ein Berliner Delegierter erklärte:
„ Ein oder zwei(!) Redner haben gesagt, wir hätten einen Erfolg errungen. Ich behaupte: es war eine ganz gehörige Niederlage.( Sehr richtig!) Der Arbeitgeberverband ist sozusagen niedergebrochen. Ist es ein Erfolg, wenn wir das, was wir am Anfang haben konnten, nach dreizehnwöchiger Aussperrung unter unge- Opfern annehmen mußten.
heuren richtig!)"
Es ist ein starkes Stück der Arbeitgeber- Zeitung"( diese wird von dem eigentlichen Treiber zu der verunglückten Aussperrung, der in Hamburg sikt, inspiriert), nach alldem den Versuch zu wagen, die offenkundigsten Tatsachen ins Gegenteil umzudrehen.
Die Arbeitslosigkeit in der Berliner Holzindustrie ist bekanntlich eine noch nie dagewejene. Tief bedauerlich im Angesichte dieser Tatsache ist, daß auch Firmen, die mit an erster Stelle im Internehmerverband stehen, in ausgedehntem Maße Ueberstunden Icisten lassen. So die Firma Jaroski in einem Geschäftsausbau in der Oranienstraße in Berlin . Hier leisteten 10 Tischler geraume Zeit täglich vier Ueberstunden. Ferner forderte in einem anderen Rusnach f. von ihren Arbeitern Ueberstundenarbeit. Es wäre Pflicht bau in der Oranienstraße die Firma Röpler u. Gosip der Zeitung des Arbeitgeberschutzverbandes in der Holzindustrie, diese ihre Mitglieder zur Einhaltung des Vertrages aufzufordern und die Ausdehnung der Arbeitszeit zu untersagen.
vor Fällung der Schiedssprüche der bekannten Unparteiischen in ganz großen Bezirken Deutschlands nichts, in anderen einen Pfennig, vereinzelt drei Pfennig, auf drei Jahre verteilt, angeboten und außerdem jede ArbeitszeitEine Konferenz von Vertretern der Verbandsvorstände fand berkürzung ftritte abgelehnt. Der dann gefällte Schiedsspruch setzte für die beteiligten 64 000 Gehilfen eine nach dem„ Correspondenzblatt der Generalfommission" am 12. bis 14. Januar im Berliner Gewerkschaftshause statt. An erster Stelle Lohnerhöhung von 3 bis 7 Pf., auf drei Jahre verteilt, fest wurde über die Regelung der Unterstübung außer= und eine Arbeitszeitverkürzung von drei Stunden wöchentlich ordentlicher Lohn- und Abwehrkämpfe im Wege des für rund 10 000 Gehilfen. Dieser Schiedsspruch wurde von Umlageverfahrens beraten und der Generalfommission die weitere den Unternehmern abgelehnt und sofort die Aussperrung verAusarbeitung eines bezüglichen Regulativs überlassen. Sodann wurde nach eingehender Debatte beschlossen, den seit dem Berliner hängt. Bald darauf sprachen die Unternehmerführer beim Staatssekretär Dr. Delbrück vor und verdächtigen dort Dann berichtete der Syndikus der Rheinländer: Es seien Gewerkschaftskongrez 1896 bestehenden Geiverkschaftsausschuß zu beseitigen und die Vorständekonferenzen auszugestalten. Eine die Unparteiischen wegen ihres Schiedsspruches. Sie brachten tagtäglich die jammervollsten Briefe" an den Vorsitzenden des Neugestaltung des vom Stuttgarter Stongreß 1902 beschlossenen aber neue Verhandlungen zustande. Nach vier Wochen Arbeitgeberverbandes gerichtet worden, so daß er nicht mit Regulativs ist der Generalkommission übertragen worden. Der Aussperrung(!) bequemten sich die Unternehmer zu Lust und Liebe" die Interessen der Arbeitgeber vertreten habe. bevorstehende Stongreß in München soll darüber Beschluß fassen. dem Angebot von 3 Pf. Lohnerhöhung generell( ohne Ver.( Hört! hört!) Und der Vorsigende des Arbeitgeberverbandes Die gewerkschaftlichen Unterrichtskurse, deren teilung), fie lehnten aber jede Arbeitszeitverkürzung ab und beklagte es, daß se chs Mann( die sechs Gauvorfißenden) feit 1906 jährlich 3 bis 4 abgehalten wurden, sollen, nachdem nunwollten das Tarifichema in zehn wichtigen Positionen für die die Aussperrung einfach dekretiert hätten. mehr so viele gewertschaftlich tätige Kräfte teilgenommen haben, Gehilfen verschlechtern. Diese Zumutung wiefen die Gehilfen. Die Situation wäre immer bedenklicher geworden. Die daß dem dringendsten Bedürfnis damit Genüge geleistet ist, derbertreter entschieden zurück und verlangten die Anerkennung Organisation hätte gedroht, zum Teufel zu artig eingeschränkt werden, daß jährlich nur noch ein solcher Kursus stattfindet, dessen Teilnehmerzahl 50 nicht überschreiten darf. Es der alten Schiedssprüche und deren Verbesserung für eine gehen. Verschiedene Gauvorsitzende hätten Angst gehabt, find seit 1906 insgesamt 20 allgemeine Unterrichtsturse für 1274 Anzahl Städte. den Ortsgrupenvorfißenden die Situation ehrlich zu schildern. Teilnehmer abgehalten worden, ungerechnet die Spezialfurse für Nach elfwöchiger Dauer des Kampfes drängten die Unter. Ein Teil der sieben Hauptvorstandsmitarbeiterjefretäre. nehmerführer, nachdem ihnen, nach ihren eigenen offiziellen glieder seizehn Wochen mit dem Bewußtsein An der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Mitteilungen, aus ihren Kreisen von allen Seiten jammer- herumgegangen, durch ihre Beschlüsse die Graphit in Leipzig 1914 werden sich die Gewerkschaften durch eine bolle Briefe" zugingen, zu neuen Verhandlungen. Und Arbeitgeber geschädigt zu haben. Es sei in Kollettivausstellung ihrer Gewerkschafts- und technischen Fachnurid Iudtensie die erst in Grund und Boden Arbeitgeberverband etwas nicht in Ordnung, aber niemand blätter beteiligen. In Wien findet in diesem Jahre ein Internationaler Kongreß für Gewerbefrankheiten statt. Auf Clu verdammten und elf Wochen bekämpften weiß, wo es stedt". ladung der Kongreßleitung wird den Gewerkschaften nahegelegt, der letteren ihre für Ausstellungszwede geeignete Materialien zur Verfügung zu stellen und sich auf dem Kongreß, soweit dies ihr Berufsinteresse erheischt, vertreten zu lassen.
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Schiedssprüche und mußten sogar noch für eine Einem Delegierten, der renommierte, er werde gegen die Anzahl Städte eine darüber hinausgehende rote Flut anschwimmen, wurde Ueberhebung" zugerufen. Rognerhöhung zugestehen. Wenn das kein Reinfall der Ein Hamburger sagte: Wir haben es schwer empfunden, daß aussperrungsfüchtigen Unternehmer ist, dann ist jeder ver- wir noch einen Extrakampf von vier Wochen durchfechten unglidte Kampf der Unternehmer schon von vornherein mußten.... Glauben Sie sicher, in Zukunft werden wir es ein Sieg. Dies trifft auch zu, wenn die Tatsache, daß die uns überlegen, ob wir unter diesen Umständen wieder so Stämpfe den Gewerkschaften Sosten verursachen, als Beweis stramm zur Fahne halten.( Sehr richtig! und Bravo!) Ein dafür betrachtet wird, daß sie für die Arbeiter erfolglos waren. Delegierter aus Barmen: Man hat uns zugennutet, einen Denn die Unternehmerverbände zahlen in den ineiſten Fällen Frieden einzugehen, der für uns schmachvoll war. nichts, weil sie nichts haben, find also nach der famosen Logik der Arbeitgeber- 3eitung" immer die Sieger. Die Malermeister, die erst in die Aussperrung gehezt und durch ungefeßliche Innungs- und Arbeitgeberverbandstrafen, durch Ma
Die Postkarte. Es werden nach wie vor gedruckt und vertrieben: Goethes Werke( einschließlich der Römischen Elegien "), die Bibel ( beren Altes Testament " besonders reich an sexuellen Epiſoden ist), die Marquise von..." von Stleist, der wenig züchtige Wieland, die Literatur der Modernen, die erotische Stoffe nicht wenig lieben. Die Polizeiborniertheit wagt dagegen nur selten etwas. Man fürchtet doch ein bißchen die geistige Blamage. Auf dem Theater freilich da ist man mimosenhafter( im fittlichen Gefühl") und dreister( im brutalen Zupaden).
Geschmad.
jahmad.
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Eine bedeutungsvolle Neuerung beschloß die Konferenz für eine Reihe feit längerer Zeit vorliegender Grenzstreitig. teiten, deren endgültige Erledigung durch Beschluß mit bindender Wirtung durch Schiedsgerichte herbeigeführt werden foll. Zu jedem dieser Schiedsgerichte wählen die beteiligten Verbände je 3 unparteiische Schiedsmänner, die sich einen weiteren Unparteiischen als Obmann wählen. Die beteiligten Verbände haben vor Einsetzung des Schiedsgerichts zu erklären, ab sie sich dem Schiedsspruch fügen wollen.
Unter den sonst noch erledigten Fragen ist bemerkenswert, daß den Verbandsvorständen nahegelegt wurde, dahin zu wirken, daß eines edlen Spenders, dem Vorläufer und Erzieher der Demokratie" errichtet werden könne, durch Eintritt ins Ehrenfomitee sowie durch eine Rede bei der Feier zu beteiligen.
Dann warf man fich gegenseitig Stänkerei", Quengelei", Disziplinlosigkeit" und anderes vor. Die Delegierten eines ganzen Gaues verließen unter Protest die VerHandlungen. Ein Führer sagte, der Arbeitgeberber funkeln die Augen unter der grauen Berüde. Mit netten jungen Mädchen führt sie Menuette und andere Tänze auf. Sturzum: es fcheint eine fulturhistorische Familienunterhaltung zu werden. Ein Flötenspieler stimmt sanfte Gefühlsfeligkeiten an. Eine Engländerin Neun Deputierte und 15 Senatoren haben bisher zugesagt. ( Frl. Brooks) trägt prachtvollen Organs mit den großen Gebärden Run rückt der Spaßvogel mit der Enthüllung heraus, daß Hégefippe des französischen Theaters den Traum der Iphigenie von Glud vor. Simon" nie existiert hat! Unter den Leuten, die auf den Die Guilbert droht in dem Ensemble zu verschwinden. Aber it hereingefallen sind, befinden sich sehr bekannte Parlamentarier, dann erwedt sie mit einer graufigen Ballade oder einem feden u. a. der ehemalige Unterstaatssekretär der schönen Künste Besnard Gaffenbauer die Erinnerung an früher. Wenn sie die fromme Beterin und der Senator Lintilhac, der Doktor verschiedener Fakultäten vorführt und im Kirchenton psalmodiert, ist sie föstlich. Und wie ist, an der Sorbonne Vorlesungen hält und eine Menge dider Einige der Ge weiß sie zu paden und das Gedicht plastisch zu übersezen in Rollinats literaturgeschichtlicher Bücher geschrieben hat!- Liede vom Schlangenfänger. foppten reden sich auf ihre Sefretäre aus. In der Tat laffen viele Sie ist immer noch eine große Künstlerin. Barlamentarier die ungeheure Korreipendenz, die ihnen von Bitt Fichte als Zenfor. Vor dem Einzug der französischen Truppen ſtellern jeglicher Art aus ihrem Wahltreise zugeht, ungefehen durch Angestellte beantworten. Dieses Verfahren mag im gegebenen Fall 1806 verließ Fichte Berlin und ging nach Königsberg , wo er im die betreffenden Abgeordneten von der Blamage entheben, aber dafür Dezember als ordentlicher Professor der Philosophie angestellt wurde. Der wirkliche Grund seiner Berufung war, die Zensur der ist das System bloßgestellt. Nur daß man nicht glauben muß, daß Beitungen auszuüben. Ihm wird zugleich," so hieß es im Er- es etwa die dem„ Eclair" nahestehenden Politiker besser trieben. nennungspatent, die Zensur der hiesigen Zeitungen aufgetragen und deshalb zur Pflicht gemacht, dahin zu sehen, daß die Nachrichten - Theaterchronit. Die neue Direktion der Romischen von den Kriegs- und anderen öffentlichen Begebenheiten nicht in Dper ober des Theaters an der Weidendammer Brüde hat die einem verführerischen, den Patriotismus niederschlagenden Ton er- Billettpreise bedeutend ermäßigt und die Einrichtung getroffen, daß zählt, gegenseitig alle Anlässe, um den Mut der Untertanen zu feine Vorverkaufsgebühr erhoben wird. Die Billetts find schon acht beleben, gehörig benußt werden." Tage vorher zu haben.
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Notizen.
Es werden nach wie vor gedruckt und weithin sichtbar aufgehängt die bösartig fitfchigen Reklamebilder( es gibt freilich auch schon hierin ab und an Gutes, das ist nicht zu leugnen) für Zigaretten-, Barfümerien- und Stoufektionsfirmen. Die hübschen Mädchen mit offenbergigem prallen Busen, die üppigen aremsdamen in Schleiern, Modell Röntgen. Die Polizei hat nichts dagegen. Diese Kunst entspricht ihrem Es werden nach wie vor gedruckt und maffenhaft verkauft die scheußlichen Scherzfarten", an denen das Schlimmste nicht ist, daß sie( oft) feruelle Anspielungen enthalten, sondern daß sie in Farbe, Das sollte keine Polizeizenfur im gewöhnlichen Sinne sein, Vorträge. Der Vortrag von Julius Meier Graefe Zeichnung, dee"() so unerhört geschmacklos und wiglos sind. Es sondern mehr ein patriotisches Erziehungsamt. Aber der bisherige werden vertrieben die süßlichen Karten mit halbnackten Chansonetten, Polizeizensor, dem nun die politische Beeinflussung der Presse ab- Kunst oder Kunstgewerbe?" findet Mittwoch, den 28., im Kunstsalon Paul Caffirer statt. Prof. Georg Wegener hält am Mittwoch zum Teil nach Photographien hergestellt. genommen wurde, die sonstige Preßkontrolle aber bleiben sollte, auf Grund feiner persönlichen Kenntnis in der Irania einen VorDie Polizei liebt diefe Dinge. Ich vermute, daß viele Schuß- streitte gegen den Eindringling und mutete Fichte zu, sich auch um Teute sie besonders gern auf ihrem meist idyllisch beschäftigungslosen die rein polizeiliche Zensurierung zu kümmern. Das lehnte Fichte trag mit Lichtbildern über den Panamakanal, über seine Geschichte, Stehen und Bummeln in stilleren Straßen betrachten. schroff ab. Der Konflikt wurde zwar zunächst zu seinen Gunsten seine Vollendung und feine fünftige Bedeutung. Das Münchener Künstler heater, das von Aber die Schußleute, die Assessoren, die Zensoren, die Staats- entschieden, er scheint aber keine Gelegenheit gehabt zu haben, ganz unpraktischen Theaterreformatoren der Stadt München aufanwälte nehmen„ Aergernis" an Tizian , Leonardo, irgend einen patriotischen Aufschwung damals hervorzurufen. Raffael , Feuerbach , Rodin . Das ist nicht ihr Ge- Auch die Königsberger Universitätsvorlesungen begannen mit geredet wurde, scheint jetzt am Ende zu sein. Die letzten Jahre cinem Standal. Als er seinen ersten Vortrag damit begann, daß war es an den Drei- Masten- Verlag vermietet, der dort die auch im Berliner Theater am Nollendorffplas gespielten Offenbach - Operetten bis jetzt die Menschen im Dunkeln getappt seien, vollführten feine aufführen ließ. Der Verlag hat jetzt seinen Kontrakt mit der Stadt Gegner einen wüsten Lärm. Fichte blidte ruhig in das Ge- München gelöst und das zur Fremdenlodung bestimmte Theater tümmel und fuhr fort:" Ich habe geglaubt, meine Vorlesungen wird nächsten Sommer nicht spielen. D6 die angekündigten Umvor einer Versammlung von Menschen zu halten. Sollte ich mich darin getäuscht haben? Was unterscheidet den Menschen vom Tier? bauten dem Theater ermöglichen werden, endlich reformierend zu Der Mensch kann seine Gedanken, Ideen in Worten ausdrücken, wirken, bleibt fehr fraglich. Prof. Friedrich Jodl ist in Wien , wo er feit 1886 die man versteht; das Tier, der Elefant, der Ochse und der Ejel als Lehrer der Philofophie tätig war, gestorben. Er war ein freimütiger tann das nicht, daher stampft er mit den Füßen, brüllt in undie von der Kunst mehr als bürgerliches Amusement wollten, Yvette war man ruhig, aber nachts wurden ihm die Fenster eingeworfen. tleineren Schrift über ethische und tulturelle Themota hat er in Yvette Guilbert . Vor bald zwanzig Jahren erregte in allen. artikulierten Tönen, kurz, er benimmt sich unverständig." Jetzt forscher, der den Schwarzen ein Greuel war. Seine große Geschichte der Ethik sichert ihm den wissenschaftlichen Rang. In seiner Guilbert stürmische Hoffnungen. Sie fuhr wie Peitschenschlag und Wirbelwind daher, erichreckte die Philister und gab uns andern t'efe, Die Königsberger Wirksamkeit endigte am 23. März 1807. femer Weise aufiärend gewirkt. Jodl hat auch Feuerbachs nachhaltig. Sindrücke von der damals wild aufgärenden Montmartre - Der Vorläufer. Auf eine gelungene Weife bat ein reaktionärer fämtliche Werke herausgegeben und sein Leben und sein Schaffen literatur. Wie sie die Chansons der Straße rezitierte und agierte, franzöfifcher Journalist die Plattbeit der Bourgeoisrepublikaner, dargestellt. wie fie in frecher Ausgelassenheit mit einer Geste, einem Blick ein die das Volk mit den breiten Bettelfuppen der Aufklärungs" phrase Ein Tagesverdienst von 2400000 art. Den Stüd sozialen Nachtlebens aufzuden ließ, das schien uns eine Offen- abipeiien und das mechanische Barlamentsgetriebe verhöhnt, wo der höchsten Handelsgewinn, der je innerhalb von 24 Stunden erzielt wurde, barung. Dinge, die vorher nicht auf der Bühne gesagt werden Volksvertreter" den Dank der Wähler. nicht durch Dienste für die dürfte das Geschäft ergeben haben, das neulich die beiden New konnten, wurden nun möglich: denn hier spielte nicht ein Soubrettchen Gesamtheit, sondern durch Gefälligkeiten für den Herrn jedermann Jorfer Banffirmen Kuhn, Loeb u. Co. und William A. Read u. Co. mit Zötchen, sondern eine große( und ganz unverführerische) Künstlerin anstrebt. Em Redakteur des Eclair" ließ vor einigen Monaten durchführten. Der Staat von New York hatte in diesen Tagen einen rig blutige Wunden auf. Briefbogen druden, die die Aufschrift Komitee für die Jahrhundert Stock von 41%, prozentigen Bonds im Nominaltvert von 204 Mio. Jezt haben wir die vette wieder gesehen. Sie tritt mit einer feier Hégèsippe Simons" und darunter das mit dem Autornamen Mart zur öffentlichen Bersteigerung gebracht. Die beiden zu einem ganzen Truppe im Beethovensaal auf. Der rote Schopf droht nicht des Jahrhundertmenschen gezeichnete geiftvolle Motto trugen: Die Syndikat vereinten Bankfirmen erhielten den Zuschlag. Am nächsten mehr wie früher und Madelaine ist mollig geworden. Sie fingt Finsterms verschwindet, wenn die Sonne aufgebt". Er fandte hier Morgen brachten sie die Papiere an den Markt und verkauften fie and rezitiert im bauschigen grünen Rod mit Rofaleibchen allerlei auf, auf diefen Bogen, an je hundert Deputierte und Senatoren, im Laufe von zwei Stunden mit einem Rugen von 2400 000 m. Lustige, auch fatirische Sachen aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist die er aufs gerabewohl herausgesucht hatte, die Einladung, fich an Und da fafeln die Heger noch von einer verrüldten Wirtschaftsnedisch und spöttisch, Schelmeret spielt um den Mund, und fed der Enthüllung des Denkmals, das endlich", dank der Großmut ordnung.
Es ist anzunehmen, daß sie diese Künstler weder kennen, noch verstehen. Und das ist eine öffentliche Schande, daß Ignoranten, bei denen eine verderbte Phantasie das bescheidenste Gefühl für stunst erfest, über Kunst richten. Und es ist ein noch größerer Skandal, daß die Nation der Dichter und Denker" dieser Unverschämtheit nicht ein Ende zu machen
versteht.
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