alle Gewerkschaftsangestellten gemäß dem Vereinbarungsbeschluß der Partei- und Gewerkschaftsinstanzen den auf den 1. Mai jedes Jahres entfallenden Gehaltsanteil an den Maifeierfonds Maifeierfoi thres Bezirks abführen.
Achtung, Musikschallplatten- Bresser! Bei der Firma Arion", Societé Française des Phonographes, Frankreich , Clichy ( Seine), 33 Rue Klod, stehen die Presser im Streif. Es wird versucht, Preffer in Deutschland anzuwerben. Wir warnen davor, Arbeit nach Frankreich anzunehmen. Alle Angebote sind auf unserem Bureau zu melden. Fabrikarbeiter- Verband, Engelufer 15. Ausland.
Streit in der Blechwarenfabrik Affolter, Christen u. Cie. in Basel .
bedürfen, sondern er hätte an ihnen ein Heer, wie es noch keine Zeit gesehen."
Gelüstet es den Jungdeutschlandbund, mitzuhelfen an der Erreichung dieses Bicles? Will er brechen mit der volksfreundlichen" Tradition von der Aufgabe des Heeres, den„ inneren Feind" zu bekämpfen?
nauen Durchsicht und Beherzigung: Wir empfehlen den Herren auch noch folgende Stelle zur ge
je 10 Tage, awei je 14 Tage; die übrigen wurden freigesprochen." Das sind, wenn man in Rücksicht zicht, daß die Arbeiter sich in Wahrnehmung berechtigter Interessen und in Erregung über die einseitige Parteinahme zugunsten des Unternehmertums befanden, noch recht harte Urteile. Wieviele Studenten und Inspek toren müßten ins Kittchen, wenn jede Prügelei mit gleichem Maße gemessen würde. Aber immerhin sind die Strafen im Vergleich zu den überaus harten Urteilen, die gegen Streitfünder in RheinSchon seit einer Reihe von Jahrhunderten haben die land- Westfalen, in Mitteldeutschland , im Norden und Osten PreuVölker Europas aufgehört, Wilde zu fein und einer zerstörenden zens gefällt sind, noch gering. Wenn der sehnliche Wunsch des Tätigkeit unt ihrer selbst willen sich zit freuen. Alle suchen christlichen Arbeiterführers und zu bayerischen hinter dem Striege einen endlichen Frieden, hinter der Anstren 2andtagsabgeordneten Oswald, gung die Ruhe, hinter der Verwirrung die Ordnung, und alle wollen ihre Laufbahn mit dem Frieden eines häuslichen und stillen Lebens gekrönt sehen. Auf eine Zeitlang mag selbst ein nur ein eingebildeter Nationalvorteil sie zum Striege begeistern; wenn die Aufforderung nun wieder auf dieselbe Weise zurück fehrt, verschwindet das Traumbild und die Fieberkraft, die das selbe gegeben hat, die Sehnsucht nach ruhiger Ordnung kehrt zurück, und die Frage: für welchen 3wed tue und trage ich denn das alles? erhebt sich."
Seit 10. Januar stehen 120 Arbeiter dieser Firma im Streif. Im November wurde ein neuer Betriebsleiter in der Fabrik eingestellt. Zuerst versuchte er es mit der Unterdrückung der Organisation, was ihm allerdings nicht gelang. Dann unternahm er Vorstöße zur Reduktion der Affordpreise und schließlich präsentierte er unter Bruch eines Arbeitsvertrages, der noch bis 1918 gelten sollte, eine neue Fabrikordnung, die alle Errungenschaften der Organi= Noch manches enthalten diese 14 Reden, das zu den Zielen sation in den letzten 20 Jahren über den Haufen warf. Statt des des Bundes paßt wie die Faust aufs Auge; doch das wird die Neunstundentages, der seit 1907 bestand, sollte wieder der Zehn Herren nicht abhalten, ihre Fichtefeier zu begehen, wie sie es stundentag eingeführt werden. Ferner war eine Erhöhung einbehaltenen Lohnes von 2 auf 5 Tagelöhne, Aenderung des Zahl- nun einmal gewöhnt sind, indessen die proletarische Jugend sich tages, einseitige Festjebung der Affordpreise, Entlassung bei Afford- daran macht, die Joeen Fichtes zu verwirklichen. verweigerung vorgesehen. In einer Reihe von Artikeln der Arbeitsordnung kommt die ganze Mißachtung gegen die Arbeiter zum
daß man in Süddeutschland doch die harten norddeutschen Urteile einführen möchte, in Erfüllung gehen wird, dann wird es soweit kommen, daß auch christliche Streitfünder wegen solcher Vergehen, wie sie im Passauer Prozeß zur Aburteilung standen, nicht nur auf Wochen, sondern auf Monate ins Gefängnis wandern müssen, oder gar als„ Landfriedensbrecher" angeklagt werden, weil sie ein wirkliches oder ver. meintliches Recht wahren wollten. Na und wie erst, wenn sie, wie Oberst v. Reuter, die Arbeitswilligen in einen Pandurenteller steckten.
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Die Landarbeiter brauchen kein Kvalitionsrecht.
Zur Illustrierung der famosen Behauptung des konservativen
Ausdrud. Auf den Einspruch der Arbeiter erfolgten 14 Maßrege- Der Jahresbericht der geeinigten geordneten von Graefe, die Landarbeiter brauchten kein Stoas
Jungen, worauf die Gesamtarbeiterschaft fündigte. Die Streifenden appellieren an die Solidarität der deutschen Genossen und bitten, sie in dem aufgezwungenen Kampfe dadurch kräftig zu unterstützen, daß aller Zuzug ferngehalten wird.
Fichte und der Jungdeutschlandbund.
Unsere großen Dichter und Denker genießen ohne Ausnahme die zweifelhafte Ehre, von unseren offiziellen" Streifen gefeiert wenn sie längst gestorben sind. Im Leben pflegt zu werden, man sich gewöhnlich nicht viel unt sie zu kümmern. Das war früher so und hat sich auch in unseren Tagen nicht viel geändert. In diesen Tagen ist Johann Gottlieb Fichte an der Reihe. Zu denen, die den Namen Fichtes oft im Munde führen, gehört auch der Jungdeutschlandbund.
Und gerade er hat auch nicht das mindeste Recht, sich irgendwie auf diesen Philosophen zu berufen. Dessen Ideen stehen im dent. bar schärfsten Gegensatz zu den Zwecken und Zielen, die der Jungdeutschlandbund verfolgt. Wir brauchen, um uns das flar zu machen, nur seine Reden an die deutsche Nation " heraa
au ziehen.
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Der Socialiste ", das offizielle Mitteilungsorgan der geeinigten Partei veröffentlicht die Berichte der verschiedenen Parteiorganismen att den in Amiens stattfindenden 11. Nationalfongreß. Der Bericht des Sekretariats über die Entwickelung der Organisation lautet recht günstig. Die Zahl der steuernden Parteimitglieder ist von 68 903 auf 72 765 gestiegen. Dieses Wachstum im letzten Jahr bleibt wohl hinter dem des vorlegten( 5246) zurück. Der Parteisekretär Genoffe Dubreuilh hebt aber hervor, daß im Berichtsjahr weder Kammer noch Gemeindewahlen stattfanden und nur int Wahljahren die Zunahme bisher größer war. allerdings brachte der letzte Sommer die große, im ganzen zeit. Auch war das Wachstum keineswegs im ganzen Land wahrLand mit Energie betriebene Agitation gegen die dreijährige Dienst nehmbar. Vielmehr haben von 83 Föderationen nur 46 zugenommen, dagegen 84 abgenommen und 3 find stehengeblieben. Am größten war der Mitgliedergewinn im Seine- Departement, wo ein roter Sonnabend" über 1000 neue Genossen warb. Der gesamte Zuwachs beträgt bort 1120. Sehr ansehnlich ist der Ge winn
litionsrecht, bringt unser medlenburgisches Schwesterorgan, die „ Mecklenburgische Volkszeitung", einige interessante Daten, die zeigen, daß die medlenburgischen Agrarier Ausländer einstellen,
weil sie billiger sind, und daß die Agrarier in Medienburg mit vereinten Kräften auf Herabsehung der Löhne drängen. Es wird folgendes charakteristische Schreiben veröffentlicht: Herrensteinfeld, den. Seine Hochwohlgeboren
Herrn v. Zeppelin auf Clausdorf. Nach unserer telephonischen Unterhaltung erlaubt sich mein Vorschnitter N. fich Ihnen vorzustellen. Der N. ist durchaus fleißig und tüchtig; ich entlasse ihn nur, weil ich mir der Billigkeit halber Ruthenen besorgt habe.
Hochachtungsvoll
G. Berger, Domänenpächter. Aus dem Geschäftsbericht des„ Ausschusses für Beschaffung ben Landarbeitern" führt unser Rostoder Organ folgende Stelle an, in der mitgeteilt wird, es sei
durch die Zentrale" gelungen, eine Herabminderung der Bea schaffungskosten und der Löhne zu erreichen.
im Pas- de- Calais , 100 die Föderation bont 2425 Endlich wird ein Geheimschreiben aus dem„ Batriotischen auf 3275 Witglieder hinaufging. Die stärkste Föderation, der Verein" angeführt, das dessen Hauptdirektorium, der frühere AvNorden hat nur 75 Mitglieder gewonnen. Die Zahl der Föderationen, geordnete Rettich, versendet hat. Aus diesem ergibt sich, daß die die über 1000 Mitglieder mustern, stieg von 16 auf 20. Den Rückgang und den Stillstand in so vielen Gegenden führt der Bericht Großherzogliche Eisenbahndirektion sich bereit erklärt hat, die Diese Reden sind nicht nur ein unvergängliches Denkmal der hauptsächlich auf die unmethodische Art der Propaganda zurüd, bei Löhne der Eisenbahnarbeiter niedrig zu halten, damit auch die deutschen Literatur, sie sind auch ein schönes Zeugnis eines wahr ber die begonnene Organisationsarbeit oft liegen gelassen wird und Löhne der Landarbeiter niedrig gehalten werden. haft beutschen Mannesmutes. Freilich von einem Mannesmute, wieder berfällt. Im ganzen ist noch ſehr, sehr viel Herr von Graefe wie die Konservativen überhaupt beanwie er so gar keine Aehnlichkeit hat mit dem, was sich die Herr- aut tun. Frankreich zählt über 20 Millionen proletarischer spruchen also für die Arbeitgeber das Recht der Koalition, um schaften um v. d. Golh gewöhnlich darunter vorzustellen pflegen. Wänner und Frauen, es hat 1100 000 jozialistische Wähler, die Löhne niedrig zu halten, ja, sie wenden ihren Einfluß auf Im Angesichte einer starken feindlichen Besaßung, unter den Demnach sind nur 3,75 vom Tausend der Proletarier und zu dem Zwed, die Eisenbahnarbeiterlöhne niedrig zu halten. Aber Kanonen der französischen Armee forderte Fichte das gesamte 68,1 vom Taufend der sozialistischen Wähler in der Partei die gemeinschaftliche Arbeitsniederlegung und die Koalition der organisiert. Der Bericht bringt auch die auf die Gesamtdeutsche Volk( das damals noch ein imaginärer Vegriff war) bevölkerung der Departements bezüglichen Verhältnis zahlen. Danach Landarbeiter zieds Erhaltung menschenwürdiger Löhne be zum Widerstand, zur Erhebung auf. ist die Organisation im Nord am besten. Dort gehören 6,5 bom fämpfen sie. Die beste Berachtung gegen solche Arbeitslohn Indessen, so meinte Fichte, müsse das deutsche Volf, um stark Tausend der Bewohner der Partei an. Gleich danach kommt die erniedrigung bezeugt, wer demt den Agrariern verhaßten Lands genug zu sein, eine ganz andere Schule durchmachen als die Föderation des gang agrarischen Gard( 5,7). Die Seine arbeiterverband beitritt. Tebende Generation. Und zivar müsse der Nachwuchs aller tommt mit 2,9 an 11. Stelle. Die Rhone - Föderation mit ihrer Deutschen , ohne Unterschied des Standes und des Vermögens, starken Industriearbeiterschaft( Lyon !) steht an der 31.( 1,6). Die dieser neuen Erziehung teilhaftig werden. Nicht mehr soll es den nerfreulichkeit der Organisationsverhältnisse im großindustriellen verzärtelten und verweichlichten Söhnchen der Reichen unter An- Often wird durch die giffer der Meurthe- et- Moselle ( 0,1) wendung von allerlei Mitteln möglich sei, mit Ach und Krach illuftriert. Dieses Departement steht an brittlegter Stelle! Eine Föderation ist der Partei sozusagen verloren gegangen und durchs Gramen gepreßt au werden, während der Proletarierjunge, wird zweifellos formell gestrichen werden. Es ist die der Insel der wohl das Zeug dazu hätte, auf das Studium verzichten muß. Martinique . Sie stand überhaupt nur auf dem Papier. Da weil er nicht vorsichtig genug war in der Wahl seiner Eltern. der Deputierte der Infel 2agroftilière im legten Sommer aus Doch hören wir Fichte selbst: der Fraktion ausgetreten ist, bleibt vermutlich niemand auf der Das Stück, das die Freie Volksbühne" seinerzeit im ThaliaInsel, der über die Inhaber der seinerzeit gelösten 100 Parteifarten Theater aufführen wollte, gibt einen Ausschnitt aus dem BergDa sie sicher nie in der dreidimen- arbeiterleben. Gs spielt in der Gegend von Dortmund , und zwar uffchluß geben tönnte. stonalen Welt gelebt haben, ist der Berlust zu ertragen. Eine im Hause der Witwe Lüdel inmitten der Arbeiterkolonic eines zweite Föderation, die bes Departements Cantal, hatte immerhin Berg- und Hüttenwerts. Es entrollt die Schicksale der Familie eine reale, wenn auch sehr schwächliche Eristenz. Aber sie hat auf Rückel und der mit ihr in Verbindung stehenden Personen aus dem 50 Monatsbeiträge bezahlt. Berg- und Hüttenarbeiterstande. Die aus diesem Milieu geschil. 126 Mitgliedskarten im ganzen weitere fünf Föderationen hatten unter 100 zahlende Mitglieder. Derten Personen find mehr oder minder unter dem Trude der Ber Der Parteitag wird zu beschließen haben, ob sie weiter anerkannt hältnisse gebrochen. Seelisch start und voll stolzen Mutes ist bleiben sollen. dagegen die älteste Tochter der Witwe Lüdel; als fie die Enge der Verhältnisse verläßt, wo sie verkümmern müßte, hat man das Ge fühl, jie wird sich da draußen" durchsetzen. Damit schließt das prächtige Stüd unferes leider viel zu früh verstorbenen Genossen Emil Rosenow , des vormaligen Reichstagsabgeordneten.
„ Es bleibt uns fonach nichts übrig, als schlechthin an alles ohne Ausnahme, was deutsch ist, die neue Bildung zu bringen, so daß dieselbe nicht Bildung eines besonderen Standes, sondern baß sie Bildung der Nation schlechthin als solcher und ohne alle Ausnahme einzelner Glieder derselben werde, in welcher aller Unterschied der Stände, der in anderen Zweigen der. Entwidelung auch fernerhin stattfinden mag, völlig aufgehoben sei und verschwinde
Will der Jungdeutschlandbund etiva behaupten, daß er schon das geringste getan hat, um diese Fichtesche wirkliche Volksschule aus der Idee in die Wirklichkeit zu überführen? Man fche fich diese Vertreter unferes offiziellen Preußentums, diese Spißen der Wilitärtaste nur ein wenig näher an und man wird begreifen, wie wenig berechtigt diese Leute sind, den Namen Fichtes im Munde zu führen.
In Fichtes Schule selbst sollen Unterricht und Arbeit Hand in Hand gehen. Es gibt bisher nur eine Partei, die diesen Gedanken ehrlich vertritt und das ist die„ vaterlandslose" Sozialdemokratie.
Das Budget des letzten Jahres weist Einnahmen im Gesamt betrag von 168 776 Fr. auf; davon kommen auf Parteibeiträge 57 984 Fr., auf die Deputiertensteuer 88 400 r. Die Ausgaben betrugen 185 184 r. Darunter aber find 40 000 Fr. die der Humanité" zugeführt wurden.
Um das Koalitionsrecht.
Im Regierungsbezirk Merseburg fanden bislang Noch manches ist in diesen Reden enthalten, wovon man bei ben offiziellen Feiern höflich schweigen wird. Dem Jungdeutsch etwa 25 Protestversammlungen gegen die Pläne auf völlige ven offiziellen Feiern höflich schweigen wird. Dem Jungdeutsch- Vernichtung des Koalitionsrechts und für eine Ausdehnung landbunde ist nach vielen Aeußerungen seiner Führer die Religion im Unterricht nicht entbehrlich.„ Dem Volke muß die Religion und Sicherung des Koalitionsrechts statt. Am Sonntag allein im Unterricht nicht entbehrlich. Dem Volke muß die Religion fanden 12 Versammlungen statt. Von allen Orten, so aus
Die im Schatten leben".
Gestern hatte auf die Klage der Berliner Freien Volksbühne“ das Oberverwaltungsgericht das Verbot der Aufführung von Emit Rosenows Drama„ Die im Schatten leben" auf seine Rechtsbeständigteit nachzuprüfen.
Das tünstlerisch wertvolle Stück erregte den Unwillen des Berliner Polizeipräsidenten bzw. seines Zensors. Durch Verfügung bom 1. Mai 1912 verbot der Polizeipräsident die öffentliche Aufführung im Thalia- Theater, nachdem er vorher die geschlossenen Mitgliedervorstellungen der Berliner Freien Voltsbühne", dieses großen Kulturfaitors im Berliner Leben, mit nachfolgender Bu stimmung des Oberverwaltungsgerichts zu öffentlichen" Borftellungen gestempelt hatte. Er hielt die öffentliche Ordnung für gefährdet. Die Schilderung der im Stück vorkommenden Ber jonen aus dem Kreise der Werksverwaltung mißfiel ihm; die Schil berung des Bergarbeitermilieus mißfiel ihm: beides zusammen aber erschien ihm gleichsam als Aufreizung zum Klassenhaß. Halle, Bitterfeld , Wittenberg , Zeit, Der Vorstand der Freien Voltsbühne" erhob Beschwerde. diefe Religion, die offenbar eine Dienerin der Gelbit- eißenfels, wird über einen sehr regen Versammlungssucht war, soll allerdings mit der alten Zeit augleich zu Grabe besuch berichtet. In Halle beschloß die Versammlung auch ein getragen werden; denn in der neuen Zeit bright die Ewigkeit Herantreten an die Stadtverwaltung wegen Einrichtung nicht erst jenseit des Grabes an, sondern sie kommt ihr mitten einer Arbeitslosenfürsorge. in ihre Gegenwart hinein, die Selbstfucht ist aber sowohl des Regiments als des Dienstes entlassen und zieht demnach auch ihre Dienerschaft mit ihr ab."
erhalten werden."
Fichte hat sie in seiner Erziehungsanstalt nicht nötig:
Ist der erste Teil der neuen Grziehung erledigt, dann erst soll es sich entscheiden, wer von den göglingen die„ Gelehrtenlaufbahn" einschlagen soll und weffen Schulzeit nun beenbet ist.
„ Nur dem Knaben, der eine vorzügliche Gabe zum Lernen und eine hervorstechende Hinneigung zu der Welt der Begriffe zeigt, kann die neue Nationalerziehung erlauben, diesen Stand zu ergreifen; jedem aber, der diese Eigenschaften zeigt, wird jte es ohne Ausnahme und ohne Rücksicht auf einen vorgeblichen Unterschieb der Geburt erlauben müssen; denn der Gelehrte ist es feineswegs zu seiner eigenen Bequemlichkeit, und jedes Talent dazu ist ein schäzbares Eigentum der Nation, das ihr nicht entrissen werden darf."
Natürlich kostet diese Nationalerziehung viel, viel Geld. Und woher will Fichte es nehmen? Wer soll zahlen? Der Staat ist nach Fichtes Ansicht verpflichtet, diese Aufgabe zu übernehmen.
Bis jetzt ist der bei weitem größte Teil der Einkünfte des Staates auf die Erhaltung stehender Heere verwendet worden. Den Erfolg dieser Verwendung haben wir gesehen; dies reicht hin, denn tiefer in die besonderen Gründe dieses Erfolges und der Einrichtung dieser Heere einzugehen, liegt außerhalb unseres Blanes. Dagegen würde der Staat, der die von uns vorgefchlagene Nationalerziehung allgemein einführte, von dem Augenblick an, da ein Geschlecht ber nachgewachsenen Jugend burch sie hindurchgegangen wäre, gar keines besonderen Heeres
Christliche Streitfünder.
Am 16. Januar hatten sich zirka 20 Arbeiter, die im Karbidwerk Freyung beschäftigt waren, vor dem Landgericht Passau wegen Streitvergehens zu verantworten. Wir entnehmen dem„ Bayerischen Wochenblatt" über die Verhandlungen folgendes:
Der Oberpräsident berwarf die Beschwerde. In seinem Bescheide gab er folgende merkwürdige Begründung: Nach dem Inhalt des Stüdes siche außer Zweifel, daß die darin gegebene Schilderung des Bergarbeiterloses eine gewisse Allgemeingültigkeit beanspruche und daß die darin auftretenden Personen danach weniger als Einzelpersonen, wie als Vertreter gewisser Gesellschaftsgruppen in Betracht kämen. Von diesem Standpunkte aus müsse es Bes denken erregen, daß den Kreisen des Unternehmertums und der Werkverwaltung durchweg eine Gesinnung unterlegt werde, welche auf eine gewiffenlose Ausnugung der wirtschaftlichen Abhängigkeit und der Notlage der Bergarbeiter und ihrer Angehörigen hinaustomme.
Ihren Höhepunkt erreiche diese Tendenz in der während der Beerdigung der berunglüdten Bergarbeiter spielenden Verführungszene, in der ein junger Bergelebe das Hannchen, die jüngste Tochter der Witwe Lückel, verführt, mit ihm auf Reisen zu gehen, sowie in dem gegen die Angehörigen der Verführten ausgeübten 3wange, sich( gegenüber der Ceffentlichkeit) mit der lügenhaften Darstellung des Verführers geduldig abzufinden. Wenn derartiges einer hauptsächlich aus Arbeiterfamilien bestehenden Zuhörerschaft als für die Behandlung der abhängigen Arbeiter und ihrer Angehörigen Typisches( Algemeingültiges) vorgeführt werde, dann müsse es notwendig in diesen Zuhörern ingrimmigen Haß gegen bestimmte Stände und Gesellschaftsgruppen hervorrufen.
Die Angeklagten hatten sich der„ christlichen" Organisation angeschlossen und reichten an den Arbeitgeber Forderungen ein. Als diese schroff zurüdgewiesen wurden, traten die Arbeiter in den Streit. Wegen der Unnachgiebigkeit des Unternehmers und weil die Streifenden der Meinung waren, daß die Gendarmerie fich einseitig auf die Seite des Unternehmers stelle, gerieten sie in eine begreifliche Erregung, die auch den sich meldenden Arbeitswilligen gegenüber zum Ausdrud fam. Als am 4. Dezember die Häuslersjöhne Schreiner und Mandl aus Schönbrunn sich auf Arbeitssuche zum Karbidwerk begeben wollten, wurden sie von dem Streikposten Spindler unter Drohungen zurückgehalten. Am nächsten Tage versuchten abermals mehrere Arbeiter, in die Fabrik zu gehen. Der Streifposten Eberl konnte sie nicht zurückhalten, weshalb er den in einem Gasthause befindlichen Kollegen Des weiteren sucht dann der Oberpräsident darzutun, daß der durch Pfeifen zu erkennen gab, daß etwas los jei. Nun tamen Berfaffer die gefeyliche soziale Fürsorge außer acht gelassen habe zirka 45 Streifende aus dem Lokal und die Arbeitsuchenden wur- bei seiner Darstellung der Vorfälle und daß er auf diese Weise den den verprügelt. Der Arbeiter Weber schoß sogar auf die Fliehen. bestehenden Rechtszustand zu Unrecht so dargestellt hätte, als ob der den, ohne jedoch zu treffen. Die bürgerliche Breffe schrieb damals, Arbeiter und seine Angehörigen teine gesetzlichen Rechte hätten, sondie Täter würden sich wegen Landfriedensbruchs zu verantworten dern auf jederzeit entziehbare Wohltaten angewiesen seien. Das haben. Aber die Anklage lautete verständigerweise nur auf müßte die aufreizende und erbitternde Wirkung noch verstärten. Körperverlegung. Es erhielten Spindler 6 Wochen, Hödl und Aus Gründen der öffentlichen Ordnung könne deshalb die AufWeber je 4 Wochen, Gberl 8 Wochen Gefängnis, weitere 8 Mann führung nicht gestattet werden.