Nr. 27.
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31. Jahrg.
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Jagows Kunsterlaß.
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Mittwoch, den 28. Januar 1914.
die Polizei ins Zeug. Die Darstellung der ausgemergelten
Webergestalten und ihres Verzweiflungsausbruchs sollte, so Der Breslauer Kardinalsbrief.
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hieß es damals in dem polizeipräsidialen Erguß, die sozialSemokratisch verhette Arbeiterschaft in ihrer Neigung zu Der Brief des Fürstbischofs von Breslau an den von gewalttätiger Auflehnung gegen die bestehende Ordnung... der Bentrumsfraktion ausgeschlossenen Grafen v. Oppersdorff Wieder einmal hat unsere preußische Theaterzenfur einen zu bestärken"... ja zu öffentlichen Ausbrüchen der Partei- bedeutet für die christlichen Gewerkschaften einen schweren ihrer herrlichsten Triumphe gefeiert. Als die Berliner Freie leidenschaften fortzureißen" geeignet sein. Wie aber ließ der Schlag, und es ist deshalb wohl begreiflich, daß ein Teil der Boltsbühne" ihren Mitgliedern eine ernste dramatische Dichter sein Werk gegen solch fürchterliche Unterstellungen durch im Schlepptau der Köln . Volksztg." fegelnden klerikalen Dichtung vorführen wollte eine Dichtung, die nicht nur seinen Rechtsbeistand, einen„ fortschrittlichen" Politiker, ver- Presse schmerzlich aufschreit, während ein anderer Teil gang von bürgerlichen Kritikern als echtes Kunstwert eines wirt teidigen? Durch die Erklärung, daß der Dichter doch gar nicht verblüfft dasteht und allerlei resignierte Worte stammelt. lichen Dichters gepriesen, sondern obendrein in einer Reihe auf seiten des Aufruhrs stehe, laffe er doch vielmehr die Ord. Vor wenigen Wochen erst haben die christlichen Gewerkschaften anderer deutscher Städte bereits anstandslos aufgeführt nung durch das Eingreifen einer Handvoll Soldaten siegen! in einem mehrtägigen Prozeß gegen die angeklagten sozialworden warda fuhr in der preußischen Hauptstadt täppisch Welch heldenhafte Verteidigung der Dichterfreiheit und der demokratischen Blätter die sogenannte authentische Interdie Polizeifauft dazwischen und untersagte die Aufführung, Freiheit der moralischen Anstalt" gegen die polizeilichen pretation der päpstlichen Enzyklika ,, Singulari quadam" durch weil die Schilderung wirtschaftlicher Ausbeutung und sozialen Erdrosselungsversuche, gegen die unsägliche Anmaßung, die den Bischof Schulte von Paderborn ausgespielt und daraufhin Elends von der proletarischen Zuhörerschaft als allgemein- nationale Schaubühne zu einem fläglichen Werkzeug der ein ihnen günstiges Urteil erftritten- und nun kommt der gültig angesehen und dadurch in ihr„ ingrimmiger Haß gegen politischen Rückwärtserei und der sozialen Knechtung zu erhöchste Kirchenfürst Deutschlands und erklärt, nicht nur, daß bestimmte Stände und Gesellschaftsgruppen hervorgerufen" niedrigen! Und das in einem Lande, wo hundert Jahre zu diese Interpretation unrichtig ist, sondern daß sie auch, an werden könne. Aus Gründen der öffentlichen Ordnung" vor die zornsprühenden Anklagen gegen Fürstentyrannei und einer anderen kirchlichen Stelle", das heißt könne daher die Aufführung nicht gestattet werden. Und das Volksversklavung, wie wie Lessings Lessings Emilia Galotti" und in Rom selbst, nicht gebilligt wird. Oberverwaltungsgericht hat nunmehr dieses kunstmörderische Schillers Rabale und Liebe" unangefochten von der Bühne Das ist bitter für die christlichen Gewerkschaftsführer, die und unsinnige Verbot bestätigt! herab die Bürgermannheit aufpeitschen konnten! das im Kölner Gewerkschaftsprozeß gefällte Urteil als einen Dies kunstmörderische Verbot! Denn kann man die draSolcher Heldenmut blieb fortab nicht unbelohnt. Für großen Erfolg gefeiert haben. Und zugleich bedeutet der matische Stunst ärger fnebeln und unwürdiger bevormunden, die Berliner Lurusbühne wurden vom Oberverwaltungsgericht oppsche Brief eine arge Bloßstellung zweier fatho als wenn man sie dergestalt der Diktatur der Polizei unter die Weber" freigegeben, freilich nicht, ohne daß der damalige lischer Kirchengrößen: des Bischofs Schulte und des Prälaten wirft? Wenn man sie nur dann zur Verlebendigung auf der Polizeiminister v. Köller den Spruch des Oberverwaltungs- Dr. Streugwald in Köln . Denn es ist, wie sich aus dem Briefe Bühne zuläßt, wenn sie weltflüchtig und eunuchenhaft das gerichts verdammen und die Polizeibehörden zue offenen des Breslauer Fürstbischofs ergibt, nicht richtig, daß die Schultesche Leben flieht und nur Stoffe behandelt, die uns Zeitgenossen Auflehnung gegen dies Urteil aufputschen konnte! Erläuterung der Enzyklika, die Herr Stegerivald auf dem Hekuba sind? Stöhnte nicht erst in den letzten Tagen einer Und jetzt haben wir, nachdem auch noch die Polizei ihre Essener Kongreß der christlichen Gewerkschaften verlesen hat, Ser geiftvollsten bürgerlichen Aesthetiker im roten Tag darüber, Benfurgewalt auf die Freie Voltsbühne" ausgedehnt, das der Gesamtauffassung der deutschen Bischöfe entsprach. daß der Ehrendoktor und Nobelpreisträger, der als Deutschlands schönste zweierlei Recht. Nicht genug damit, daß die bürger- Nur Kardinal Kopp hatte diese Schultesche Erläuterung stärkster Dramatiker gilt, sich in der blutleeren Symbolisierung lichen Bühnen proletarisch revolutionäre Kunst ächten: auch zunächst gutgeheißen, aber bereits zehn Tage später seine einer antiken Fabelwelt gefalle, statt vollsaftig Probleme zu die proletarischen Organisationen dürfen nicht einmal eine Billigung brieflich mit dem Ausdruck des Bedauerns zurückgestalten, die Denken und Fühlen von uns Heutigen beherr- Runst pflegen, die aus ihrer Weltanschauung, ihrem Gefühle gezogen. Trotzdem hat der Bischof Schulte, an den doch der schen? Und da nun Emil Rosenow , der dem deutschen Brole- leben herausgeboren ist 1 Absagebrief des Kardinals Kopp gerichtet ist, diese für die tariat und der deutschen Dichtung viel zu früh entrissen wurde, Rosenows Drama Die im Schatten leben" ist nicht ein- Kölner Gerichtsentscheidung höchst wichtige Tatsache in der ein Stück Leben dichterisch gestaltete, das er selbst erlebt, das mal eine revolutionäre Dichtung im Sinne des Klaffenkampfes mehrstündigen Vernehmung unter seinem Eide verschwiegen und Nationen im Innersten pact, fahren die Jagowschen Drd- und bei weitem nicht erfüllt von dem heißen Kampfesodem, dadurch das Kölner Gericht in der Meinung gelassen, seine( des nungshüter prompt mit ihrem Aufführungsverbot dazwischen. der aus Schillers Jugenddramen Iodert. Aber das segt dem Herrn Bischofs) Interpretation sei vont gesamten Episkopat Und fein Appell an das Kunstempfinden der höchsten Instanz Zensurstreich nur die Strone auf- denn im Namen der gebilligt worden und daher als authentisch zu betrachten. hilft: das Oberverwaltungsgericht bestätigt die unsäglich funst- Dichtung und der Freiheit muß die Bühne eines Kulturvolles Und nicht minder befremdet das Verhalten des Prälaten feindliche Polizeiweisheit des Dr. jur. v. Jagow! auch die vollste Entfaltungsfreiheit fordern für Kunstwerke, die Dr. Kreuzwald. Auch er hat in der Vernehmung vor GeObendrein: das unsinnige Verbot. Denn das ordnungs- mit heißer Leidenschaft zum Sturm aufrufen wider das, was richt verschwiegen, daß Stardinal Stopp seine Zustimmung alsfeindliche, aufrührerische Drama ist ja längst gedruckt Polizeigehirne unter" Ordnung" verstehen. Daß die Sozial- bald wieder zurückgezogen hat. Sollte Herr Dr. Kreuzwald, demokratie diese Forderung allein erheben muß, daß nicht der Kölner Domkapitular und damalige Verweser des Kölner und wiederholt aufgelegt. Der Polizeistreich liefert ihm diverse neue Auflagen. Behntausende haben es gelesen, Behn- alles zu ihr steht, was heute als freies Bürgertum und Ver- Erzbischofstuhles, tatsächlich nichts von dem Stoppschen Brief diverse neue Auflagen. Zehntausende haben es gelejen, Zehn- tretung ernster Stunst gelten will, das beweist nur, wie tief erfahren haben; oder sollte er vielleicht gar nicht empfunden tausende werden es nun erst recht lesen. Und nun mit gespanntester Aufmerksamkeit, mit geschärften Augen, mit auf- unsere Liberalen und Intellektuellen seit hundert Jahren haben, daß er dem Gericht eine schwerwiegende Tatsache vorenthielt? Das letztere würde von einer Naivität zeugen, die geftacheltem Spürsinn für das sozial Aufreizende, das die be- heruntergekommen find! man sonst bei tatholischen Prälaten nur ganz selten antreffen forgten Ordnungswächter der Dichtung attestiert haben. Der dürfte. ,, ingrimmige Haß" gegen unsere kapitalistische Gesellschaft wird mun erst recht emporzüngeln und mit bedenklichem Knistern
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um sich freſſen. Denn wenn auch die aus den schwärzesten Wie die Berliner Universität
Jahren preußischer Reaktion in unser zwanzigstes Jahrhundert glorreich hinübergerettete Polizeiwillfür sich das Recht der Theaterzensur sogar der Zensur gegen Vereine wie die Freie Volksbühne erfolgreich anzumaßen vermochte: die Zenjur gegen Druckerzeugnisse ist durch den Artikel 27 der preußischen Verfassung vom 31. Januar 1850 nun einmal beseitigt!
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Fichte ehrt!
Die Vossische Zeitung" weiß zu melden:
Gedenkfeier am Grabe Fichtes. Um das Andenken an ihren ersten gewählten Rettor durch eine schlichte Kundgebung zu ehren, wird die Berliner Universität am Donnerstag um 12% Uhr eine Deputation an das Grabmal Fichte& entsenden, das sich auf dem alten Dorotheenstädtischen Kirchhof, Chausseestr. 126, befindet, und dort durch den Rektor einen Strang niederlegen lassen. Vorher wird der Professor der Philosophie, Geheimer Regierungsrat Riehl, eine furae Ansprache halten. Von einem besonderen Festakt der Universität ist wegen der zeitlichen Nähe der Geburt&= tagsfeier des Kaisers Abstand genommen worden.
Dieser Artikel 27 spricht jedem Preußen das Recht zu, ,, durch Wort, Schrift und bildliche Darstellung seine Meinung frei zu äußern". Jeder nicht die juristischen Frrpfade Traugott v. Jagows wandelnde Preuße muß aus diesem Wortlaut auch das Recht herleiten, daß durch Wortlaut und Sinn dieser Verfassungsbestimmung auch der Theaterzensur jede Rechtsgrundlage entzogen sei. Aber unsere Stronjuristen dachten anders und die Theaterzensur führte auch nach dem 31. Januar 1850 ein ungeniertes Dasein. Rechts- und Verfassungs- Die Berliner Universität will also von einer besonderen fragen sind ja stets und überall nur Machtfragen, wie uns Ehrung des großen Philosophen und Patrioten Abstand erst jezt wieder die Zaberner Militärdiktatur durch den Säbel nehmen, weil sie zu sehr durch die Geburtstagsfeier des Leutnants v. Forstner so schlagend" zu Gemüte ge- Wilhelms II. in Anspruch genommen ist. Des Kaisers Geführt hat. burtstag muß durch einen besonderen akademischen Festakt
In den fünfziger Jahren lag das Bürgertum- ein begangen werden, obwohl er alle Jahre wiederkehrt; für die Opfer seiner eigenen Feigheit ohnmächtig am Boden. Aber Gedächtnisfeier des berühmtesten Lehrers der Berliner Uniauch später, als der Liberalismus sich wieder verschnaufen versität aber hat diese Universität keine Zeit übrig, obwohl fonnte und gar im Dreitlassenparlament die Mehrheit hatte, der Todestag des unvergeßlichen und unvergleichlichen dachte er gar nicht daran, die Polizeifeffeln abzuschütteln, in Mannes sich zum hundertsten Male jährt! Selbst daß Fichte die eine strupellose Reaktion das geistige Leben schmachvoll nicht nur ein Gelehrter von Weltruf, sondern auch der erst e verstrickt hatte. Nicht für Geistesfreiheit stritt unser Liberalismus, gewählte Rektor der Berliner Universität war also sondern unsere Bourgeoisie begnügte sich damit, das Theater als die höchste akademische Würde bekleidete, die die erste preußiGewerbebetrieb" frei zu bekommen, damit diese moralische sche Hochschule zu vergeben hat vermag Rektor und Anstalt", von der Schiller , die geistige Wiedergeburt der Senat nur eine schlichte Kundgebung" abzuringen. ÜebriNation erträumt hatte, profithungrigen Kapitalisten den gens würde auch diese beiläufige Ehrung bermutlich unterBeutel füllen könne, sei es auch um den Preis der Ver- blieben sein, wenn nicht ein Fichte- Verehrer noch in lister Lotterung und Entnervung des Volkes. Stunde die Entdeckung gemacht hätte, daß Fichtes Todestag
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Und wie jammervoll führte gar dies Bürgertum in den nicht, wie bisher allgemein irrtümlich angenommen wurde, legten Jahrzehnten den Kampf gegen die unerträglichen auf den 27., sondern auf den 29. Januar fällt! Man hätte Benfuranmaßungen unserer Polizei. Man erinnere sich nur sonst im byzantinischen Rausche die ganze Gedenkfeier einfach der tragikomischen Schlachten, die unser Bürgertum um die verschlafen!
Freiheit der Schaubühne schlug, als vor etwa 20 Jahren das Oder sollte das Nichtgedenken Fichtes durch die Berliner soziale Ringen der Zeit auch in der Dichtung einer jungen Universität weniger ein Symptom des Byzantinismus als deutschen Boetengeneration ein schüchternes Echo zu ehrliche Selbsterkenntnis sein? Denn den Wahrheitsfinden schien. Als damals Hauptmanns" Weber" sucher und Charakter Fichte trennte in der Tat eine Welt von im Deutschen Theater aufgeführt werden sollten, legte denen, die heute an der Stätte lehren, deren Zierde er sich just mit den gleichen ordnungsretterischen Argumenten einst war.
Alle diese sich aus dem Briefe des Breslauer Fürstbischofs ergebenden Folgerungen sind natürlich den Zentrumsblättern Kölner Richtung höchst unbequem; und so schreibi die Bachemsche„ Köln . Volkszeitung" in ersichtlicher peinlicher Verlegenheit:
Allgemein wird das Erstaunen sein, die Kundgebung des Kardinals Kopp, nach dem, was vorausgegangen, gerade an der Stelle zu finden. Aber auch inhaltlich ist die Kundgebung geeignet, großes Aufsehen zu erregen. Der Brief bestätigt, was weiteren Kreisen schon bekannt war, daß Kardinal Kopp der Erläuterung der Gewerkschaftsenzyllita, welche Bischof Schulte von Paderborn für den Essener Gewerkschaftskongreß gegeben, zugestimmt hat. Neu ist dagegen die Mitteilung, daß Kardinal Kopp diese Zustimmung später( infolge des Verlaufs des Essener Kongresses) wieber mit dem Ausdruck des Bebauerns zurüdgenommen habe. Stardinal Kopp stellt ausdrücklich fest, daß die Erläuterung des Bischofs von Paderborn dem Gesamtepistopat nicht vor. gelegen habe. Es ist bekannt, daß in der Gewerkschaftsfrage innerhalb der deutschen Diözesen eine Einheitlichkeit insoweit bisher nicht bestand, als in den Diözesen Breslau und Trier die sogenannten katholischen Fachabteilungen sich der Förderung der Diözesanobern erfreuten, während in allen anderen Diözesen sowohl Preußens als Süddeutschlands die Diözesanobern den christlichen Gewerkschaften sympathisch gegenüberstanden, hier vielleicht mehr, dort weniger; aber den christlichen Getvert schaften sind in den anderen Diözesen Schwierigkeiten nicht in den Weg gelegt worden. Jest tritt durch die Darlegung des kardinals Kopp diefer Diffens, der in dem bösen Wort bom verseuchten Westen seinen drastischsten Ausdrud fand, ganz augenfällig in die Erscheinung. Das ist eine sehr ernste Tatsache, welche auch für unser gesamtes öffentliches Leben von Bedeutung ist. Bei Besprechung des unerhörten Angriffs gegen den Erzbischof von Köln in Nr. 2 der„ Klarheit und Wahrheit" haben wir bemerkt: Mit Beitungsartikeln läßt sich die Sache nicht erledigen." Das gilt in noch höherem Maße von der Kundgebung des Kardinals Kopp, welche im übrigen für die nächste Zeit den Stoff zu zahllosen Betrachtungen abgeben dürfte, dafür wird die liberale und sozialdemokratische Presse schon überreichlich sorgen. Wer geglaubt hatte, die Gewerkschaftsfrage werde nun endlich zur Ruhe gekommen sein, wird gründlich enttäuscht sein. Mehr möchten wir einstweilen zu dem Briefe des Kardinals Kopp an den Grafen Oppersdorff nicht sagen."
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