2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 16.
Soziale Ueberlicht.
Sonnabend, den 20. Januar 1894.
An alle in der Schuhindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen! Kollegen und Kolleginnen! Wie Ihr wißt, befindet sich eine Anzahl unserer Berufsgenossen feit 7 Wochen im Streit. Es ist ein Kampf um die Koalitions: freiheit nur bessere Behandlung und anständige Löhne, der uns von den Fabrikanten aufgedrungen wurde, und den wir, wollten wir nicht feige unser Recht aus den Händen geben, trok der schlechten Geschäftskonjunktur aufnehmen mußten. Der Opfermuth der im Streit stehenden Kollegen läßt auf einen für die Streifenden günstigen Ausgang des Kampfes mit Gewißheit schließen, um so mehr, als jetzt für unser Geschäft die Saison beginnt.
Am Montag, den 22. Januar, findet Abends 81/2 Uhr bei Eeefeldt, Grenadierstr. 33, eine Versammlung statt, zu der wir um recht zahlreichen Besuch bitten. R. Zemmla.
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Der Amfterdamer Gemeinderath hat beschlossen, auf die Arbeiter bei öffentlichen Bauten, bei Anwendung der MaximumArbeitszeit von 11 Stunden, den Minimum- Lohntarif anzuwenden. Wird über die Maximums- Arbeitszeit gearbeitet, dann hat ein Arbeiter für 1 Stunde 10 pCt., 2 Stunden 20 pCt., 3 Stunden 30 pCt. und für weitere Stunden 50 pet. seines Lohnes zu erhalten. Für Sonntagsarbeit ist 1/2 des gewöhnlichen Tagelohnes festgesetzt.
11. Jahrg.
Die Freie Vereinigung der Militär Mühenmacher hörte in einer Versammlung am 13. d. M. ein Referat des Kollegen Rogge über die Vortheile und Ziele des Verbandes. Die Diskussion drehte sich ausschließlich darum, ob der Verein zum Verbande übertreten soll. Das Für und Gegen wurde von einer ganzen Anzahl Redner behandelt. Im Schlußworte stellte es der Referent jedem frei, dem Verbande beizutreten. Hierauf gab der Kassirer den Kassenbericht; derselbe weist einen Bestand von 89,55 M. auf. Die Neuwahl des Vorstandes ergiebt folgendes Resultat: 1. Vorsitzender: Fischöder; 2. Vorsigender: Beyse; 1. Schriftführer: Pilasky; 2. Schriftführer: Hofmann; 1. Kassirer: Kramer; 2. Kassirer: Laue; Beisiger: Hinz. Die nächste Versammlung findet am 27. b. M. bei Röllig, Neue Friedrichstr. 44, statt.
recht bescheidene genannt werden muß. Die Rente schwankt bericht weist an Ginnahmen 1424,80 m. auf, denen eine Ausnämlich zwischen 30 und 50 Prozent. Nur in ganz vereinzelten gabe von 1183,03 gegenüber steht. Das Gesammtvermögen des Fällen ist die Rente höher 75 Prozent. Dann ist aber Rück- Vereins beträgt 2223,03. Hierauf folgte die Neuwahl des ficht genommen auf das hohe Alter der Verletzten. Und diese Borstandes und wurden gewählt: Möhring 1. Vors., Frau geringen Renten erscheinen dem„ Genossenschaftsvorstand" zu Stenzte, 2. Borf., Frau Schulz, 1. Kassirerin, Frau Krause, hoch. Die Einäugigen verdienen noch zuviel, die Berufsgenossen- 2. Kassirerin, Frl. Kastner, 1. Schriftführerin und Frl. Wendt, fchaften werden zu sehr belastet. Das Gauze wirft wieder 2. Schriftführerin. Zum Schluß macht der Vorsitzende bekannt, einmal ein recht grelles Licht auf unsere vielgepriesene Sozial- daß der Maskenball der Vereins am 3. Februar bei Lips stattreform. findet. Ferner findet am 22. Januar in demselben Lokale eine Revision der Altersversicherungs- Karten. Der fürzlich öffentliche Versammlung statt, die über die Verhältnisse in der von uns veröffentlichte Erlaß des Justizministeriums, dahin Krankenkasse verhandeln soll. gehend, daß die Staatsanwälte gegen Arbeitgeber, welche ihren Im Holzarbeiter- Verband( Bezirk Südwest) hielt am Pflichten, die ihnen durch das Klebegesetz auferlegt sind, nicht 13. Januar Kollege Sigg einen Vortrag über„ Die Folgen der nachkommen, unaufgefordert vorzugehen haben, scheint einigen Judenemanzipation". Die Ausführungen des Redners, der einen Erfolg zu haben. In Nürnberg fand vom 1. November 1893 längeren historischen Rückblick über die Verfolgungen der Juden bis 8. Januar 1894 eine Revision der Invaliditäts- und Alters im Mittelalter gab, fanden allseitig ein reges Interesse. Bon versicherungs- Karten statt, wobei sich ein Mauto von 10 717 Marfen einer Diskussion wurde Abstand genommen und hierauf zur Er im Werthe von 2454 m. bei 1481 revidirten Karten ergab. ledigung von Vereinsangelegenheiten übergegangen. Zu WerkEine Kommission der Bureauangestellten, welche im In einem einzigen Betriebe fehlten 1095 Marten im Geld- fta ti- Kontrolleuren wählte die Versammlung die Kollegen Boſſe, Auftrage einer Versammlung Berliner Bureauange werthe von 253 M. Im Ganzen wurden jetzt Ruhlmei, Gerit, Knauck, Helmtry und Franz Schmidt . Bon stellten beim Ministerium für Handel und Gewerbe behufs 21 685 Karten einer Revision unterzogen, wobei 68 127 fehlende den Kollegen Schönebergs ist ein Antrag gestellt, daselbst eine Aufnahme einer Statistik über die Lage der Bureauangestellten" Marten mit einem Betrag von 15 436 M. fonstatirt Bahlstelle zu errichten. Der Antrag soll in der nächsten Vervorstellig geworden war, hatte am 9. Januar eine Konferenz mit wurden. Dieses ungünstige Resultat veranlaßte das mittel- sammlung nochmals zur Verhandlung tommen. dem Unterstaatssekretär von Rottenburg . Letterer verwies fränkische Versicherungsamt, den Magistrat anzuweisen, tünftig die Deputirten zunächst auf die Inkompetenz der Reichskommission gegen Säumige mit Strafen vorzugehen, da jedermann sich für Arbeiterstatistik in diefer Angelegenheit, da das seiner Zeit vom während des dreijährigen Bestehens des Gesetzes mit dessen BeReichstanzler in Uebereinstimmung mit dem Bundesrathe erlassene ftimmungen vertraut machen konnte. Diese selben Herren, die Regulativ nur die Aufnahme von Berufsstatistiken von gewerb- olche Mogeleien begehen, würden aber aufs höchste entrüstet lichen Arbeitern zulaffe. Das Regulativ der Reichskommission sein, wollten wir sie Betrüger nennen, und da wir sie nicht biete nicht die Möglichkeit, in seiner jetzigen Form die Wünsche beleidigen wollen, stellen wir ihnen gern das Zeugniß aus, daß der Antragsteller zu erfüllen. Der Kommission wurde vom Herrn sie zu den tüchtigsten, Ordnungsstüßen" gehören. Unterstaatssekretär empfohlen, einen Antrag an die Reichskommission zu stellen, daß dieselbe beim Reichskanzler dahin vorstellig werde, ihre Kompetenz zu erweitern und den§ 1 des Regulative dahin abzuändern, daß unter die Aufnahme von Berufsstatistiken gewerblicher Arbeiter auch die der Bureau Angeflellten falle, er werde den Antrag bei der Reichskommission sowie bei dem Herrn Reichskanzler befürworten, doch sei gegen wärtig die Kommission mit Arbeiten sehr überhäuft.(!) Sodann erfundigte sich Herr v. Rottenburg des Näheren über Lohnund Arbeitsverhältnisse zc., auch hatte er Jntereffe zu erfahren, Wir nähern und dem Achtstundentag in England. was denn aus den Bureauangestellten im Alter würde, da doch Das offizielle Organ der Arbeiterkammer im englischen Handelsmeist nur die jüngeren Arbeitskräfte aufgeführt worden seien? amt, die Labour Gazette" schreibt: Hoffentlich wird Ende des Die Befragten tonnten mit der traurigen Thatsache nicht zurück- laufenden Monats die Durchführung des achtstündigen Arbeitshalten, daß Viele den Beruf wegen der überaus schlechten Löhne tages in den Fabriken und Werkstätten, die unter dem Kriegsverließen, entweder als Hausdiener arbeiteten oder sonst eine ministerium stehen, beendigt sein. Ueber 14 000 Arbeiter werden Beschäftigung suchten. Andere hingegen treibe die Arbeitslosig sofort von der neuen Einrichtung Nutzen haben. Die Arbeit feit auf die Landstraße, 100 fie als Bagabunden oder wird wahrscheinlich um 8 Uhr Morgens beginnen. Sollten die Verbrecher ihr Leben beschließen müßten. Als dem Arbeiter es wünschen, so wird die Mittagspause etwas verlängert Staatssekretär die Lohnverhältnisse, namentlich die der werden. Jedenfalls aber wird der Arbeitstag nicht später als Der Fachverein der Färber und Berufsgenossen Lehrlinge statistisch nachgewiesen wurden, fonnte er nicht um 6 Uhr Übends an den gewöhnlichen Wochentagen und um 1/4 nach tagte am 14. b. Mts. Genosse Glock e schilderte in einem beiumhin, fein Erstaunen darüber auszudrücken und frug 12 Uhr Mittags am Sonnabend schließen.". Was sagen unsere fällig aufgenommenen Referat den Werth der Gewerkschaftseinigemal, ob das, was hier als Wochenlöhne angegeben, Ressortministerien dazu? Diese zeichnen sich aus, die Einen organisation. In der Diskussion nahm der Kollege Braun nicht etwa Tagelöhne seien, so etwas hätte er für Berlin indem sie mehr und mehr Arbeiter entlassen, die Ver- Veranlassung, das einmüthige feste Zusammenhalten der Langennicht für möglich gehalten. Auch die Verhältnisse der bleibenden mit Arbeit überlastend, die Andern, indem bielauer Weber in ihrem Kampfe lobend hervorzuheben. Nachdem Lehrlinge interessirten den Herrn lebhaft, dann frug er: Ob in fie ihre Arbeiten womöglich in Gefängnissen anfertigen lassen, noch die Kollegen Jolte und Arndt gleichfalls sich zustimmend Berlin auch Naturalverpflegung gegeben werde? Die Frage wurde natürlich nur, damit den armen Gefangenen die Zeit nicht zu zum Referat geäußert hatten, ging man zur Erledigung einiger verneint. Betreffs einer Lohnstatistik lasse sich etwas Genaues wohl lang werde. Dem guten Beispiel der englischen Regierung Vereinsangelegenheiten über, und wählte die Versammlung zu nicht fejistellen. Dabei tämen die örtlichen Verhältnisse in Bewerben wohl oder übel die Privatunternehmer folgen müssen. Revisoren die Kollegen Schlösser, Lezien und Scholz. tracht, in Ostpreußen tönne man z. B. mit 10 Pf. soviel wie in Die englischen Arbeiter, allen voran die Bergarbeiter, sind rajtBerlin mit 1 m. ausrichten. Zum Schluß empfahl der Herr los an der Arbeit, den Achtstundentag zu erringen. Die in diesen Die Freie Vereinigung der Zeitungs- Spediteure und Staatssekretär, daß bei einem neuen Antrage der Bureau Un- Tagen in Leicester tagende Konferenz der Bergarbeiter Generalversammlung ab, in der nach Erledigung innerer VereinsVerkäufer hielt am 15. Januar in den Armin- Hallen ihre gestellten demselben die statistischen Zahlen beizufügen feien Delegirten faßte heute eine Resolution, welche besagt, daß, wenn Mit dem nochmaligen Versprechen, den Antrag bei der die Regierung nicht in der nächsten Session die Einführung des angelegenheiten Kassirer Schönstein den Kaffenbericht verlas. Reichskommission zu befürworten, entließ Herr v. Rotten- Achtstundentages in Angriff nähme, bei der Adresdebatte ein Danach betrug die Einnahme 609 M. 4 P., die Ausgabe 318 M. burg die Kommission. kiem diesbezügliches Amendement in der Antwort auf die Thronrede 43 Pf., verbleibt ein Kassenbestand von 209 M. 61 Pf. Bei der Neuwahl des Vorstandes, die sodann erfolgte, wurden die Kollegen beantragt werden sollte. Schäfer zum ersten, Richter zum zweiten Vorsigenden, Thiel zum ersten, Wedeking zum zweiten Schriftführer, Schönstein zum ersten, Schildt zum zweiten Kassirer gewählt. Bu Revisoren wurden die Kollegen Schmidt und Kleinert ernannt. Unter Verschiedenem wurden auf Antrag des Kollegen Ahlerdt den streikenden Droschkenfutschern 20 M. aus der Vereinskasse überwiesen.
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Der Fachverein der Holz- und Bretterträger hielt am 14. Januar eine Mitgliederversammlung ab, in der Stabernack in einem recht anregenden Vortrage über die Gewerkschaftsbewegung" sprach. An der hierauf folgenden Diskussion betheiligten sich die Genossen Schwarze und Kuhn. Hierauf verlas der Kassirer Schönwald den Kassenbericht vom legten Quartal 1893. Darnach betrug die Einnahme mit dem alten Bestand 580,89 M., die Ausgabe 91,45 M.; mithin bleibt am Schlusse des Quartals ein Bestand von 489,44 m. Darauf bewilligte bie Versammlung den streikenden Schuhmachern 20 M.
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Ein Kampf gegen Unglückliche wird augenblicklich von seiten der Berufsgenossenschaften zwar vorläufig noch im Ge Ju London haben diese Woche die Berathungen der heimen geführt. Die sozialen Reformen", die in Deutschland Kommission von je 14 der Delegirten der Bergwerksbesitzer geschaffen sind, um der Sozialdemokratie den Boden abzugraben", und Bergleute stattgefunden. Dieser Kommiffion, welche nach erweisen sich im Ganzen als unzureichend, bedeuten aber doch Beendigung des letzten großen Streits gewählt wurde, fällt die einen tleinen Fortschritt gegen früher. Auch in dieser unzuläng- Aufgabe zu, in der Folge alle Lohnfragen und sonstigen lichen Form ist die ganze soziale Gesetzgebung den Unternehmern Streitigkeiten zwischen beiden Parteien zu schlichten. Die Ver ein Dorn im Auge. In Bezug auf das Unfallversicherungsgeseb treter der Arbeiter verlangen vor allem einen Minimal- Lohusay, Der Verein Freie Wolfsbühne" hielt am 16. Januar richtet sich der Haß der Unternehmer besonders gegen die Ent- ber um 30 pet. höher ist, als der im Januar 1888 vereinbarte. seine ordentliche Generalversammlung ab. Nach dem vom ersten scheide des Reiche Versicherungsamts, die vielfach zu ihren Un- Ueber diesen Punkt ist eine Einigung noch nicht erfolgt. Ein Borsitzenden Dr. Mehring gegebenen Verwaltungsbericht wurden gunsten ausfallen. Das Reichs- Versicherungsamt hat das Miß- Anlaß zur Befürchtung, daß in Bälde ein neuer Streit aus im letzten Quartal des vorigen Jahres 15 Vorstellungen gegeben, fallen einiger Berufsgenossenschaften namentlich dadurch erregt, brechen tönne, liegt indeß nicht vor, da die Grubenbefizer und zwar je 5 Mal, Uriel Acosta " von Gußlow, Der daß es die Renten jener Unglücklichen, welche im Dienste des gewillt sind, auch nach dem 1. Februar, bis zu welchem Datum Meineidbauer" von Anzengruber und Die Weber " Kapitals ihr Augenlicht zum Theil verloren, Gresie nur verpflichtet waren, die nach dem Streif vereinbarten von Gerhart Hauptmann Dateie au Um nun den Nachweis zu erbringen, daß die Erwerbsfähigkeit hohen Löhne weiter zu zahlen. Die Bergwerksbefizer von bis jetzt vom Verein aufgeführten die gewaltigste Wirkung auf dieser Personen nicht in so hohem Maße beschränkt ist, als das Northumberland haben beschlossen, die den Arbeitern vor die Vereinsmitglieder ausgeübt, welche aber neben dem künst Reichs- Versicherungsamt vielfach angenommen, ist an die Unter- drei Monaten gewährte 5prozentige Lohnerhöhung um weitere lerischen Werthe desselben auch der vortrefflichen Darstellung zu nehmer der Nordwestlichen Eisen- und Stahl- Berufsgenossen 21/2 pt. zu erhöhen. schaft" ein Schreiben folgenden Inhalts gesandt worden:
( Drt),
Hochgeehrter Herr! Unter Bezugnahme auf den von uns fürzlich eingesandten Fragebogen, betreffend die Arbeits- und Verdienstverhältnisse einäugiger Arbeiter, übersenden wir Ihnen in der Anlage die an der Hand des Fragebogens behufs Aufstellung einer Statistit diesfeits ausgefertigten Bählfarten.
Die Statistit hat den Zweck, auf grund der thatsächlichen Arbeitsleistungen Einängiger den gifferumäßigen Nachweis zu erbringen, daß die Erwerbsfähigkeit dieser Personen nicht in so hohem Maße beschränkt ist, als das Reichs Versicherungsamt bisher nach den theoretischen Schäzungen der Augenärzte annimmt. Wir bitten Sie daher ergebenst, die in den Zählkarten enthaltenen diesbezüglichen Fragen genau und erschöpfend zu beantworten und uns diefelben alsdann ungeknickt unter Benutzung des beigefügten Kouverts baldmöglichst zurückzugeben.
Hochachtungsvoll
Der Genossenschafts- Borstand. C. Stockhausen, Borsihender. Der General Sefretär. G. E. Höttnig, Dr.
Gewerk
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verdanken war. Der von vielen Mitgliedern geäußerte Wunsch, die Weber " noch einmal zu sehen, veranlaßte zivei Von 336 337 Mitgliedern der schaften, die dem Arbeitsdepartement des englischen Handels- falls bis auf den legten Platz gefüllt war. Extravorstellungen im Januar, bei welchen das Theater ebenDer Verein amts regelmäßig Berichte einsenden, befanden sich Ende besteht gegenwärtig aus fünf Abtheilungen, die insgesammt 6000 Dezember des letztvergangenen Jahres 26 452 oder 7,9 pet. Mitglieder enthalten. Die Bedenken, die früher gegen die Veraußer Arbeit gegen 10,2 pt. am Ende des Dezember 1892. Im größerung des Vereins geltend gemacht wurden, nämlich, daß Schiffsbau haben sich die Verhältnisse im letzten Monat gebeffert, derselbe mit seiner zunehmenden Ausdehnung mehr und mehr dagegen liegt die Stahl- und Eiſenindustrie noch immer darnieder. feinen proletarischen Charakter verlieren dürfte, haben sich als Unter den Maschinenarbeitern am Tyne feiern 23,5 pGt. Auch für hinfällig erwiesen, da auch die Mitglieder der zulegt gegründeten Seeleute gab es in den Haupthäfen wenig Stellen. Von den 32 Abtheilungen fast ausschließlich Arbeiter feien. Der Kassirer Gewerkvereinen bezeichnen 6 die Lage ihres Gewerkes als gut und Türk gab den Kassenbericht vom vierten Quartal vorigen Jahres. 26 als schlecht. Im Monat Dezember gab es 24 Streits gegen 34 Danach war am 1. Oktober ein Kassenbestand von im Dezember 1892. Dieſelben find jedoch nicht von Bedeutung, 4369,38 M. vorhanden. Die Einnahme betrug: im Oktober indem die Zahl der Streifer nur 2171 beträgt. Es würde falsch 3036,44 M., im November 4041,10 W., im Dezember 5837,10 M., sein, aus der geringeren Anzahl von Streits den Schluß ziehen zusammen mit dem Kassenbestand also 17 284,02 M.; dagegen zu wollen, daß die Lage der Arbeiter sich verbessert haben müsse; Die bez. Ausgabe in den entsprechenden Monaten 732,20 M., das Gegentheil ist der Fall. Die Zahl der Streiks nimmt zu, 5975,65 M. und 6308,10 M., zufammen also 13 015,95 M. Ami je mehr Aussicht auf Erfolg für die Arbeiter vorhanden ist. Ur- 1. Januar 1894 war demnach ein Kassenbestand von 4268,07 m. fache zur Unzufriedenheit werden auch in diesem Jahre die eng vorhanden. Als Entschädigung für außergewöhnliche Arbeiten bei lischen Arbeiter genügend haben; daß sie als besonnene Strategen der Vorbereitung der der„ Weber" wurde dem Kassirer unterlassen, einen Kampf zu wagen, ist ein Beweis für die vereine Gratifikation von 50. bewilligt. Der Antrag, den Juzweifelte Lage der Industrie; die englischen Arbeiter wissen, daß babern von Zahlstellen für die beim Verkauf der Marken öfters lange Arbeitslosigkeit, daß der Hunger die Massen demoralisirt entstehenden Verluste als Entschädigung 1 p& t. ihrer Einnahme und zu Streifbrechern werden läßt.
zu überlassen, wurde mit großer Majorität abgelehnt. Von der Veranstaltung eines für den Winter geplanten Künstlerkonzertes wurde Abstand genommen, da eine den Anforderungen des Vereins entsprechende Musikkapelle nicht zur Verfügung steht. unter Verschiedenem wurde der Antrag angenommen, daß diejenigen Mitglieder, welche nicht pünktlich zu Anfang der Vorstellung zugegen sind, erst nach Beendigung des ersten ftes Ginlaß in das Theater erhalten sollen!
Aus dem beigefügten Fragebogen seien nur einzelne Fragen herausgegriffen. Zunächst soll der Arbeitgeber berichten, wieviel Die jüdischen Bäcker in Loudon hielten am Sonnabend der sein Auge eingebüßte Arbeiter vor und nach dem Unglücks. eine Bersammlung ab, welche von dem Internationalen Gewerkfall verdient, ob der erzielte Lohn etwa durch Mitleid oder verein der Bäcker einberufen worden war, um dem Schweiß Wohlwollen zum Theil mit beeinflußt werde. Des weiteren system, unter welchem die jüdischen Bäcker nicht minder als die wird nach dem Verhältniß gefragt zwischen dem Verdienst eines jüdischen Schneider zu leiden haben, zu begegnen. Die Armen völlig Gesunden und eines Ginäugigen. Durch Vorlegung von haben eine Arbeitszeit von 20 Stunden den Tag. Die Back 15 Fragen sucht die Berufsgenossenschaft die Erwerbsverhältnisse stuben spotten allen Gesundheitsvorschriften. Der Gewert der verunglückten Arbeiter auf's Gingehendite zu studiren, um verein beabsichtigt, mittels einer Produktivgenossenschaft Hilfe zu nachzuweisen, daß es ihnen viel zu gut gehe, daß sie eine viel zu bringen. hohe Rente empfangen. Keine Regung des Mitgefühls für die Der Verband sämmtlicher in Holzbearbeitungsjenigen, die bei der Arbeit, durch welche sie( die UnterFabriken und auf Holzplägen beschäftigten Ar= nehmer) sich bereicherten, das Unglück hatten, die beiter und Arbeiterinnen( Filiale Nixdorf) tagte Hälfte ihrer Sehfraft einzubüßen. In schmutzig- geschäftlicher am 16. d. M. Kollege Heizmann gab der Versammlung einen Befliffenheit, mit einer Genauigkeit und Umsicht, die einer ausführlichen Bericht über die Verhandlungen auf der Generalbeffern Sache würdig wäre, wird da in der Menge Fragen Der Verein der Plätterinnen und verwandten Berufs- versammlung, dem sich eine turze Diskussion anschloß. Der vom herauszuflügeln verfucht, ob nicht doch einige Prozente dem Be- genoffen hielt feine Sigung am 9. Januar ab. Bunächst ge- Kassirer verlesene Kaffenbericht gab zu feinen Ausstellungen Vers schädigten von der Nente abzuziehen wären. langt der Kaffenbericht vom legten Quartal zur Verlesung. anlassung. Kollege Heidemann wurde hierauf zum ersten VorTas Attentat auf die Einäugigen erscheint um so unver- Danach betrugen die Einnahmen 642,84 M., die Ausgabe 401,62 fizenden und Heizmann zum Vertrauensmann gewählt. Die schämter, als die denselben zuerkannte Rente in der That eine Mart, bleibt mithin ein Bestand von 241,22 M. Der Jahres nächste Versammlung findet am 20. Februar statt.
Versammlungen.