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bereits 170 Arbeitern gekündigt; am Sonnabend haben nochmals 60 Arbeiter ihre Kündigung erhalten, so daß jezt schon 230 Arbeiter bei der Aussperrung in Betracht kommen. Zuzug ist streng fern zuhalten. Drei umfangreiche Tarifverträge in der Gärtnerei Taufen im Frühjahr ab. Hauptträger derfelben ist der Allgemeine Deutsche Gärtnerverein. Am 15. März erlischt der 1910 abgeschlossene Ver­trag für die Hamburger Landschaftsgärtnerei, am 20. März der 1911 abgeschlossene Vertrag für die Düsseldorfer Landschafts- und Handels­gärtnerei und am 15. März der 1911 abgeschlossene Vertrag für die Münchener Landschaftsgärtnerei. Diese drei Verträge regeln die Arbeitsverhältnisse von rund 800 Personen. Der jezige Tariflohn für Vollarbeiter beträgt in Hamburg 58 Pf. für die Stunde, in Düsseldorf 50 Bf., in München 54 Pf.

Ausland.

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Ortslöhne in Groß- Berlin

Bon der schweizerischen Sozialdemokratie. Am Sonntag hat in Volkshaus in Zürich der Parteitag unterrichtet die folgende Zusammenstellung: Es beträgt der Ortslohn der Sozialdemokratie des Kantons Zürich bei starker Beteiligung für über 21 Jahre alte Männer 4 M., für über 21 Jahre alte Ar­ bon ca. 200 Delegierten und zahlreichen Gästen stattgefunden. An beiterinnen 3 M., für männliche Arbeiter von 16 bis 21 Jahren das Referat des Genossen Dr. Studer über die Tattitbeschlüsse ebenfalls 3 M., für die gleichaltrigen Arbeiterinnen 2,40 W., für des schweizerischen sozialdemokratischen Parteitages in Atau schloß die jüngeren männlichen Arbeiter 1,80 m. und die jüngeren weib Genosse Lang eine Rede, in der er sich mit dem von den Gegnern lichen Arbeiterinnen 1,40 M.: in Berlin , Charlottenburg und Wils behaupteten angeblichen Rückgang der Sozialdemokratie beschäf- mersdorf. Er bestritt die Richtigkeit der Behauptung und führte In Köpenick beträgt der höchste Ortslohn für Arbeiter 3,50 M., tigte. dann weiter aus, daß es ein Unglück für die menschliche Kultur für Arbeiterinnen 2,40 M., für die 2. Gruppe Männer 2,50 M., wäre, wenn die Sozialdemokratie als die Befreierin der großen Arbeiterinnen 1,80 M. und für die 3. Gruppe männl. 1,50 M., R. und Mehrheit der Menschheit aus Not und Unterdrückung wirklich weibl. 1,20 m. zurückgehen werde. Lichtenberg hat in derselben Reihenfolge folgende Löhne fest Genoffe Pflüger orientierte über den Stand der Arbeitslosen gesetzt: Arbeiter 3,60 M., Arbeiterinnen 2,50 M., Arbeiter 2,50 M., bersicherung, insbesondere über die bezügliche Vorlage der Stadt Arbeiterinnen 2 M., männl. Jugendliche 1,80 m., weibl. 1,40 M. Zürich und betonte die Notwendigkeit des gesetzgeberischen Ein­Für Neukölln gelten diese Säße: Arbeiter 4 Mf., 3 M. und Ueber die Verhandlungen zur Beilegung des Buchdrucker- greifens von Kantonen und Bund und zwar im Sinne der Gin- 1,80 M., Arbeiterinnen 2,60 m., 2,20 M. und 1,40 M. führung des gemischten Systems der freiwilligen öffentlichen Ver­Für Arbeiter 3,50 M., 2,75 M. und 1,50 M., sowie für männl. streiks in Oesterreich ficherung und der Unterstüßung der gewerkschaftlichen Arbeits- Kinder 75 Pf., für weibl. Arbeiterinnen 2,50 M., 2 M., 1,25 W. losenversicherung. und 75 Pf. haben festgesetzt: Bernau , Oranienburg , Altlandsberg , Bekanntlich haben am 28. Januar Verhandlungen zum Zwecke Ueber die Ende April stattfindenden Kantons- und Regierungs- Liebenwalde, Stralau, Reinickendorf , Hohenschönhausen, Friedrichs­der Beilegung des Tarifftreites im Buchdruckergewerbe begonnen. ratswahlen referierte Genosse Manz. Beschlossen wurde, unseren felde, Biesdorf , Dahlwik, Köpenick- Forst, Friedrichshagen , Erkner , Bei diesen Verhandlungen, die unter dem Vorsitz des Geheimen bisherigen Vertreter in der Regierung, den Genossen Ernst, Herzfelde , Rüdersdorf , Altlandsberg ( Amt). Blumberg, Niederschön­Rates Sektionschefs Dr. Mataja und in Anwesenheit des wiederum als Kandidaten aufzustellen. Die Parteileitung erhielt hausen, Buchholz, Wittenau , Tegel , Oberschöneweide und Heiners­Ministerialrates v. Gasteiger, Hofrates Würth und Ministerial- die Ermächtigung, je nach der Gestaltung der Wahlsituation einen dorf. Im übrigen Teil des Kreises Niederbarnim , mit Ausnahme sekretärs Dr. Lederer stattfanden, intervenierten als fachverständige zweiten sozialdemokratischen Kandidaten aufzustellen. Bei den von Pankow und Weißensee , betragen die Ortslöhne für Arbeiter: Berater die nachstehenden Funktionäre des Deutschen Tarifamtes: Kantonratswahlen sollen unsere Genossen in allen Wahlkreisen 2,75 M., 2 M., 1,25 M. und 75 Pf., für Arbeiterinnen: 2 M., 1,50 Geheimer Kommerzienrat Bügenstein, Präsident diefes Tarif- selbständig vorgehen. Mark, 1 M. und 75 Pf. Außer diesen Teilen von Niederbarnim Brinzipalsvorsigender Franke, Gehilfenvorsitzender Einstimmig wurde der Antrag der Parteileitung auf Heraus- find für Kinder feine besonderen Löhne festgesetzt worden. Giesede, Geschäftsführer Schlieb 3, Prinzipalsbeisiger ha bergabe der Geschichte der Arbeiterbewegung des Kantons Zürich an- Pankow hat folgende Ortslöhne: Arbeiter 4 M., 3 M., 1,80 M.; land und Gehilfenbeisiger Döblin. Arbeiterinnen 2,75 M., 2 M. und 1,25 M. In Weißensee betragen die Löhne für Arbeiter 4 M., 3 M. und 1,50 M.; für Arbeiterinnen 3 M., 2,40 M. und 1,25 M.

wird offiziös berichtet:

amtes,

Für Steiermark war übrigens die Bewegung schon vorher entschieden. Auch für die Hilfsarbeiter wurde dort ein Vertrag abgeschlossen, der ihnen brachte: Erhöhung der Mindestlöhne um zwei bis vier Kronen für Männer, eine bis zwei Stronen für die Frauen und all­gemeine Lohnzulage um zwei Kronen für die Männer und eine Krone für die Frauen.

Aus der Partei.

Eine hessische Gemeindevertreterkonferenz.

genommen.

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Abfindung der kaffentreuen Aerzte.

Diese Vergleichsverhandlungen find am Sonnabend in später Abendstunde zu einem glücklichen Ende geführt worden, indem in Das Wachstum der Arbeiterpresse in Rußland . den Hauptfragen zwischen den Parteien eine Einigung, und zwar mit Die wichtigste Errungenschaft, die die Arbeiterbewegung in den Für Schöneberg gelten folgende Säße: Arbeiter 4 M., 3 M. Stimmeneinhelligkeit, erzielt wurde. Zum Gelingen der Verständi- lekten zwei Jahren in Rußland zu verzeichnen hat, ist, daß die Ar- und 1,80 M., Arbeiterinnen 3 M., 2,40 M. und 1,40 M. Die gung trug wesentlich die Vermittelungstätigkeit bei, welche die Ver- beiterpresse sich eine starke Bosition geschaffen hat. Troz unsäg gleichen Ortslöhne find festgesezt für Steglig mit der Ausnahme, freter des Deutschen Tarifamtes entfaltet haben. Ueber eine Reihe licher Schwierigkeiten, wie sie in einem solchen Maße selbst unter daß der niedrigste Lohn für Arbeiterinnen 1,20 M. beträgt. von Nebenfragen werden im Laufe dieser Woche weitere Ver- dem Sozialistengeseze in Deutschland nicht zu überwinden waren, Die Ortslöhne für Spandau betragen: Arbeiter 3,60 M., 3 M., handlungen vor der großen österreichischen Tarifkommission statt haben die russischen Arbeiterblätter festen Fuß gefaßt und sind zu 1,80 M.; für Arbeiterinnen 2,20 M., 1,80 M. und 1,40 M. finden; etwa hierbei auftretende Schwierigkeiten sind aber im vor der wichtigsten Waffe der vorwärtsschreitenden proletarischen Im Kreise Teltow betragen die Ortslöhne für Adlershof , Brig , binein dadurch beseitigt, daß eventuelle Fragen, über welche die Klassenbewegung in den vielsprachigen Gebieten Rußlands ge- Dahlem , Friedenau , Grünau , Grunewald , Johannisthal , Lankwis, Barteien sich nicht einigen sollten, durch einen Schieds- worden. Die Mittel zur Herausgabe dieser täglich oder wöchentlich Lichterfelde , Mariendorf , Nikolassee , Niederschöneweide , Ruhleben, spruch des Sektionschefs Mataja, dem sich auch hierfür erscheinenden Blätter wurden von den Arbeitern selber gesammelt, Schmargendorf , Tempelhof , Treptow und Zehlendorf : für Arbeiter Vertreter des Deutschen Tarifamtes zur Verfügung gestellt haben, die auch das Gros der Mitarbeiter dieser im wahren Sinne des 4 M., 3 M. und 1,80 M.; für Arbeiterinnen 2,50 M., 2,30 M. und geschlichtet werden sollen. Es wird angenommen, daß diefe Wortes proletarischen Organe bilden. Das Wachstum und der stei- 1,30. In Mittenwalde , Teltow , Teupis, Trebbin , Zoffen, Alt­Verhandlungen so zeitgerecht beendet werden, daß in der kommenden gende Einfluß dieser Presse lassen sich deutlich an der starken Stei- glienicke, Babelsberg , Bohnsdorf , Buckow , Düppel, Eichwalde , Groß­Woche mit der Wiederaufnahme der Arbeit in den einzelnen Druckereien gerung der gegen die Arbeiterblätter angewandten Repreffalien cr- beeren, Grünau- Dahmer Forst, Hoherlehme, Kleinglienice, Klein­gerechnet werden kann. messen. Während im Jahre 1912" nur" 97 Konfistationen und machnow, Königswusterhausen , Lichtenrade , Marienfelde , Miers­87 Monate Gefängnis über die Arbeiterpresse verhängt wurden, borf, Nowawes , Osdorf , Rudorf, Schmödwis, Stahnsdorf , Wannsee stieg die Zahl dieser behördlichen Verfolgungen im Jahre 1913 um und Beuthen find festgefeßt: für Arbeiter 3 M., 2,50 M. und 1,50 das Vielfache. So wurden über die Blätter menschemistischer Nich- Mort; für Arbeiterinnen 2 M., 1,50 M. und 1,20 M. In den noch nicht namentlich aufgeführten Teilen des Kreises tung in Petersburg bei 288 Nummern 77 Konfiskationen und 39 Strafen mit einer Gesamtsumme von 19 500 Rubel verhängt. Teltow gelten folgende Ortslöhne: Arbeiter 2,75 M., 2,25 M. und Die Verbüßung dieser Geldstrafen ergab 117 Monate oder 9 Jahre 1,25 M.; Arbeiterinnen 1,80 M., 1,30 M. und 1 M. 9 Monate Gefängnis für die Redakteure. Zu gleicher Zeit wurden bieten die Löhne sehr verschieden festgesezt und dabei ergeben sich gegen die Blätter bolschewistischer Richtung in Petersburg bei 286 Nummern 91 Konfiskationen und 29 Strafen in Höhe von außerdem noch große Unterschiede für die verschiedenen Alters­gruppen und Geschlechter. 14 500 Rubel oder 87 Monate Arrest ausgesprochen. Außer diesen Strafen wurden gegen die Redakteure zahlreiche Anklagen erhoben, die zu verschiedenen längeren Gefängnisstrafen auf Gerichtsbeschluß führten. Indessen vermochten alle diese Verfolgungen nicht, den Als die Krankenkassen im vorigen Jahre mit der Wahrschein beiden Petersburger Arbeiterblättern das Lebenslicht auszu- lichkeit zu rechnen hatten, daß eine Verständigung über die löschen. Wurde ein Blatt durch die Behörden inhibiert, so erschien Honorierung der Aerzte an den übertriebenen Forderungen der Eine aus allen hessischen Wahltreisen sehr gut besuchte fozial- gleich darauf ein neues, das den Kampf seines Vorgängers mit un- Aerzteorganisationen scheitern und die Kassen deshalb vom 1. Ja demokratische Gemeindevertreterfonferenz für Heffen tagte am letzten geschwächter Kraft weiterführte. Zurzeit erscheinen als Organ der nuar ab teine Aerzte zur Verfügung haben würden, da zogen die Sonntag in Offenbach. menschewistischen Richtung die Neue Arbeiterzeitung" und Krankenkassen in verschiedenen Städten Aerzte von auswärts heran An Hand des hessischen Kommunalprogramms referierte Genosse als Organ der bolschewistischen Richtung die Proletrataja und schlossen mit ihnen Verträge ab, um den Kassenmitgliedern Busold- Friedberg über die Aufgaben der sozialdemokratischen Pro a da". Außer diesen Organen der beiden grundlegenden für jeden Fall ärztliche Hilfe zu sichern. Bekanntlich kam aber Gemeindevertreter. Zur Frage der Errichtung einer elektrischen Richtungen der russischen Sozialdemokratie erscheinen noch folgende, auf Betreiben des Reichsamis des Innern an den letzten Tagen leberlandzentrale sprach Genosse Eißnert Offenbach. meist wöchentlich oder einige Male in der Woche herausgegebenen des vergangenen Jahres eine Vereinbarung zwischen den Aerzte­Frage ist für Hessen besonders durch das Bestreben großer Glet- Arbeiterblätter: Das Organ der jüdischen sozialdemokratischen organisationen und den Krankenkassenvereinigungen zustande, welche trizitätsmerke, durch Abschließung von Verträgen mit den Gemeinden Arbeiter Beit"( in Petersburg ), das Organ der lettischen sozial- den Frieden sicherte. Unter den Einigungsbedingungen befindet sich Monopole zu verschaffen, brennend geworden. Ferner fonnte demokratischen Arbeiter Ds ihmes Bals"( in Riga ), das Organ sich eine Bestimmung, wonach die Verträge mit den während des hier die Erfahrung gemacht werden, daß die oberen Verwaltungs- der estnischen sozialdemokratischen Arbeiter Nachwalechet"( in Streites herangezogenen Aerzten gegen entsprechende Abfindung behörden, als Aufsichtsinstanz der Gemeinden, nicht immer in Narva ), das Organ der Grußischen Sozialdemokraten Merzchali" gelöst werden sollen. Die Verbände der Krankenkassen, deren wünschenswerter Weise die Allgemeininteressen gegenüber den privat- im Kaukasus ), die polnische Wochenschrift Kuznia "( in Wilna ), Bertreter an den Einigungsverhandlungen mitgewirkt hatten, sollen fapitalistischen Gesellschaften wahrnehmen. Um die Regierungs - die polnische Zeitung Novi Glos"( in Warschau ). Außer den ge­so heißt es in den Einigungsbedingungen behörden an ihre Pflicht der Allgemeinheit gegenüber zu erinnern, nannten Blättern erscheinen als theoretische Organe der beiden fluß dahin geltend machen, daß die Kaffen die Aerztehonorare um sahen sich die hessischen sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten sozialdemokratischen Richtungen die Monatsschriften Nascha Pf. pro Mitglied und Jahr erhöhen, damit der Leipziger Aerzte­veranlaßt, im Landtage diefe Tatsache zur Sprache zu bringen. Sarja" und" Prosweichtschenije" in Petersburg . Die verband die Kosten der Abfindung der betreffenden Aerzte aus Das hessische Gemeindesteuergeseß, das nach zehnjährigem Be- Bestrebungen der Arbeiter im Anschluß an die Einführung der diesem Zuschlage decken kann. Mit dieser Angelegenheit beschäftigte sich am Montag eine mühen im Jahre 1911 reformiert worden ist, hat bei seiner An- Krankenkassen finden ihren Ausdruck in den Petersburger Organen: von der Zentralkommission der Krankenkassen Berlins einberufene wendung große Unzufriedenheit hervorgerufen, so daß alle Parteien Versicherung der Arbeiter" und" Fragen der Ver­schon jetzt die Absicht hegen, im fünftigen Landtag dagegen Stellung icherung" und der in Warschau in polnischer Sprache erschei- Versammlung der Kassenvorstände, in der 43 Stassen vertreten waren. Wie der Vorsitzende Simanowski mitteilte, hat das Ver­zu nehmen, um die größten Mängel zu beseitigen. Genosse Ulrichnenden Stimme des Bevollmächtigten". Außer den hob in seinem Referat diese drastisch hervor. Auf der Konferenz genannten Organen erscheinen in Petersburg die Fachblätter der sicherungsamt als Aufsichtsbehörde an die Groß- Berliner Kranken­waren insgesamt 260 Vertreter anwesend. Metallarbeiter, der Buchdrucker, der Handlungsgehilfen, der Gold- faffen die Aufforderung gerichtet, sich darüber zu erklären, ob und Silberarbeiter, der Bureauangestellten, der Bäcker und der sammlung sei einberufen, um sich über diese Angelegenheit aus­sie den Zuschlag von 5 Pf. zahlen wollen. Die gegenwärtige Ver­Schneider. zusprechen. Beschlüsse sollen jedoch nicht gefaßt werden. Es entstand eine lebhafte Aussprache. Mehrere Redner er= flärten sich ganz entschieden gegen die Zahlung des Zuschlages. Sie erklärten, das Verlangen, daß die Krankenkassen die Kriegs­fosten für den von den Aerzten heraufbeschworenen Streit tragen sollten, sei ungefeßlich und in feiner Weise zu rechtfertigen. Namentlich für die Berliner Krankenkassen bestehe gar kein An­lag, diese Zahlung zu leisten. Denn sie jeien ja an dem ganzen Streit nicht beteiligt gewesen, da sie schon beizeiten ein den Frieden sicherndes Abkommen mit ihren Aerzten geschlossen hätten. Man wisse ja nicht, auf wie lange Zeit der Zuschuß geleistet werden sollte. Es heiße, zur Ablösung der betreffenden vertraglichen Ver­pflichtungen seien 10 Millionen erforderlich. Ueber die Verwen­bung der durch den 5 Pf.- Zuschuß zusammenfließenden Gelder hätten die Kaffen gar keine Kontrolle. Könne man denn wissen, ob der Leipziger Aerzteverband vielleicht nur einen Teil dieser Gelder für die Abfindung gebrauche und aus dem übrigen Teil einen Kampffonds für einen künftigen Krieg gegen die Kassen

Humor und Satire.

bon

Gin modernes Hotel für Liebende. Hotel", einem das im diskreten Zentrum der sein soll, erzählt eröffnet worden Vautel im An Matin". der Tür

Satiriler

Diese

Bon

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Baris Mit der Gründung eines Parteiblattes in Aachen beschäftigte fich Clément eine Kreistonferenz in Aachen . Es ist die Gründung einer Gesell­des Hotels befindet schaft mit Geschäftsanteilen von je 500 M. vorgesehen. Alle Redner jich eine Marmortafel mit der Inschrift: Hotel für Liebende. Sprachen sich für den fofortigen Beginn der Durchführung des Moderne Behaglichkeit. Warmes Wasser, Revolver, Vitriol in allen Blanes aus. Zimmern. Direkte Verbindung mit dem Leichenschauhause. Be­fondere Telephonverbindung mit dem berühmten Verteidiger Henry­Robert. Mäßige Breise."

Alle drei

Soziales.

Diese Hotelgründung, schreibt Vautel, entspricht einem längst gefühlten Bedürfnis. Und man fann mit Sicherheit annehmen, daß das Die höchften Ortslöhne und die für Groß- Berlin. Hotel für Liebende sehr besucht sein wird. Nun sollte aber auch Gine Zusammenstellung der neu festgesetzten Ortslöhne gaben die Justiz die Mörder aus Liebe etwas besser behandeln als bisher. wir in der Nummer des Borwärts" vom 30. Januar. Darin find Es ist, unter uns gefagt, töricht, jede solcher Mordtaten separat diejenigen Gebietsteile aufgeführt, in denen der Ortslohn unter eine abzuurteilen. Geschworne, Richter, Gerichtsdiener und auch die Die Prozesse, die diemlich tief gezogene Linie noch hinabgeht. Es dürfte aber auch Angeklagten verlieren dabei biel kostbare Zeit. für die Steuerzahler recht fostspielig sind, bleiben sich ja doch immer interessieren, die Bezirke zu wissen, in denen die höchsten Ortslöhne gleich und enden immer mit der Freisprechung. Weshalb soll man festgesetzt worden sind. Dann erkennt man, wie weit die Fest­segungen auseinandergehen. also die Angeklagten nicht en bloc" freisprechen? Alle Festländer werden einen gewissen Neid verspüren, wenn Monate müßten ein paar hundert Herren und Damen, die wegen fie vernehmen, daß die Helgoländer mit einem Ortslohn in Höhe von eines Verbrechens aus Leidenschaft unter Anklage stehen und gern 5 M. für Männer weitaus an der Spizze stehen. Die Preise für so raich wie möglich eine neue Liebe anknüpfen möchten, in einem die Lebenshaltung sind aber dort besonders hohe. Im Oberversiche­Schub vor den Geschworenen erscheinen. Gs würde dann zugehen rungsamt Frankfurt a. D. liegt der Ort mit dem niedrigsten Bohn wie einst vor dem Revolutionstribunal, mit dem Unterschiede nur, für erwachsene Männer; es ist Königsberg ( Neumark); der Ortslohn daß die Angeklagten nicht zum Tode verurteilt, sondern glänzend beträgt hier nur 1,50 9. 1,80 m. bis 2 M. ale Ortslöhne für freigesprochen würden. Das Hotel für Liebende bietet modernen Männer haben in den örtlichen Bezirken eine ganze Reihe von Liebespaaren alle Bequemlichkeiten, die man braucht, um sich gegen Orten. Den zweiten Platz mit den höchsten Männerlöhnen nimmt feitig diskret aus der Welt zu schaffen. Sache des Justizpalastes ist die Gemeinde Wilhelmsburg ( Lüneburg ) ein, er beträgt hier 4,50 M.; es, mit diesem Hotel sozusagen Hand in Hand zu gehen... dann kommt Bayerns Hauptstadt, München , mit 4,30 M.; dieser schließt sich der Stadtkreis Geeftemünde( Stade ) an, wo der Ortslohn 4,20 M. beträgt. Dann folgt eine Anzahl Bezirke, in denen 4 M. Ortslohn festgesetzt sind. Das sind vorwiegend großstädtische Be­zirke, darunter auch Berlin und eine Reihe von Vororten. Mit den Ortslöhnen für erwachsene, über 21 Jahre alte Frauen ragt kein Gebietsteil so weit aus dem Rahmen heraus, wie Helgo­land bei den Männerföhnen. Zwar hat die Insel auch den höchsten Sab, der überhaupt festgesetzt worden ist, nämlich 3 M., aber der­selbe Lohn hat auch noch in anderen Bezirken Geltung. Es sind das: Lehe ( Stade ), Buer ( Münster ), Pirmasens , Pforzheim , Mes und Berlin mit einer Reihe Vororte. Den Reford mit dem niedrigsten Ein vorsintflutliches Ereignis ohne Be- Lohn für Arbeiterinnen hat nicht Königsberg ( Neumark) aufgestellt. deutung hat Maeterlinc das päpstliche Verbot seiner Werte Den niedrigsten Sab( 90 Bf.) verzeichnet die Stadt Sprottau , dann die Stadt Rothenburg mit einem Teil des Kreises, wo der genannt. Spöttisch fagt er, es sei eine ausgezeichnete Neuigkeit. Ortslohn 96 Pf. beträgt. Diesen beiben Bezirken int Gebiete bes im Oberversicherungsamts Liegnis folgen Königsberg( Neumark) und die Gemeinden des Kreiſes Angerburg( Gumbinnen ) mit einem Ortslohn in Höhe von 1 M.

Notizen.

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Theaterchronit. Im Leffing- Theater soll im Anfang der nächsten Spielzeit Jbiens Schauspiel Staiser und Galiläer" auf­geführt werden. Henri Nathaniens Schauspiel Hinter Mauern" ist vom Komödienhause in das Repertoire des Theaters in der Königgräger Straße übergegangen. Die erste Vorstellung findet am kommenden Montag statt. Ernst Abbes Witwe, die in gleicher Weise wie ihr Gatte zugunsten der gemeinnügigen Beiß- Stiftung auf Millionen verzichtete, ist in Jena gestorben.

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über die der Verleger entzückt sein werde. Der größte Hummer. Nach dem Bulletin der Zoolo­gischen Gesellschaft in New York befigt das dortige Aquarium den größten Summer, von dem je berichtet worden sein soll. Das Tier mißt 95 Bentimeter in der Länge und hat ein Gewicht von 21 Pfund.

Ueber die

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bilden werde?

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ihren Ein­

Andere Redner befürworteten zwar die Zahlung im Interesse des Friedens, obwohl sie die Gründe, welche dagegen vorgebracht wurden, an sich als zutreffend anerkannten. Simanowski als Vor­fizender der Zentralkommission und Albert Kohu als Vorstands= mitglied des Hauptverbandes der Ortskrankenkassen empfehlen die Bahlung des 5- Pf.- Zuschusses, gegen den ja manche Gründe sprächen, den man aber leisten möge, weil doch die Krankenkassen vor einem Kampf, der ihnen doch wohl mancherlei Unannehm lichkeiten hätte bringen können, bewahrt geblieben sind. Kontrolle über die Verwendung der Gelder sei ja gegeben durch die auf Grund der Einigungsbedingungen geschaffene paritätische Instanz.

Eine

Simanowski machte noch einige geschäftliche Mitteilungen, unter anderem die, daß Verhandlungen mit den Apothekern schwes ben, die wahrscheinlich zum Abschluß eines Vertrages führen werden und daß die Zentralfommission mit der Aerzteschaft Berlins auf deren Antrag über Einführung einer Sonntagsruhe der Aerzte verhandelt.

Aus Industrie und Handel.

Krupp- Putilow.

Die Preffe beschäftigt fich noch immer mit dem jetzt auf gegebenen Plan der russischen Kanonenfirma Butilow, durch die Bermittelung Krupps Kapital aufzunehmen. Dabei erfährt man weitere Einzelheiten über die internationale Berfippung der Rüftungsfirmen. So weiß die Londoner Times" zu berichten, daß zwischen den Butilow- Werken und der deutschen Werft