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Der Verunglückte starb bereits auf dem Wege nach der Hilfswachc in der Äeibclstraße. Auf der Brandstätte in der Mühlcnstratze ivar die Feuerwehr gestern(Sonnabend) vormittag noch in voller Tätigkeit. Um 8 Uhr waren zwei frische Löschzüge zur Ablösung angerückt, die die Auf- räumungsarbeiten fortsetzten. Das Feuer hat gewaltige Pappvor- räte der Märkischen Holzstoff- und Pappensabrik von Bredereiche  zerstört, da die Firma in den Kellerräumen das Mnterlager unter- gebracht hatte. Der Schaden ist größtenteils durch Versicherung gedeckt. In den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages kam in der P a I i s a d e n st r. 41 ein größerer Dachstuhlbrand zum Ausbruch. Der 7. Löschzug hatte mehrere Stunden mit den Löscharbeiten zu tun. Der Dachstuhl ist zu einem erheblichen Teil vernichtet worden. Hygienische Vorträge. Die Zentral-Kommission der Krankenkassen Berlins   und der Bororte veranstaltet auch in diesem/ tZahrc wiederum hygienische Vorträge, die nachstehend aufgeführt sind. Der Zutritt zu diesen Vorträgen ist unentgeltlich. Am Montag, den 9. Februar spricht im Bürgersaal des Ber  - liner Rathauses Herr Professor Dr. Rosin über das Thema:.Ader- Verkalkung und deren Verhütung". Am Donnerstag den 12. Februar sprechen in den nachbenann- ten Schulaulen über das Thema:Die geschlechtliche Ansteckung und ihre Folgen". Herr Dr. M. Bab, Rigaeritr. 81/82. Herr Sanitätsrat Dr. A. Nathan, Waldenserstr. 2ö/26. Herr Dr. L. Lilien- thal, Eberswalderstr. 10. Herr Sanitätsrat Dr. Grosser, Skalitzer- strafte 55/56. Am Freitag, den 13. Februar sprechen in den nachbenannten Schulaulen über das Thema:Gesundheitspflege von Nase und Ohr". Herr Dr. R. Lehmann, Tilsiterstr. 4/5. Herr Dr. I. Schwarz, Pankstr. 17. Herr Dr. P. Scharz, Pasteurstr. 5. Herr Dr. I. Loewenheim, Bergmannstrafte 28/29, am Marheineke-Platz. In Britz   in der 2. Gemeindeschule, Bürgerstrafte, spricht am Montag, den 9. Februar Herr Dr. Keil über das Thema:Fort- schritte und Erkennung in der Behandlung der Geschlcchtskrank- Helten." In Cbarlottenburg spricht am Mittwoch, den 11. Februar Herr Professor Dr. A. Pinkuft über das Thema:Entstehung und Ver- hütung von Frauenkrankheiten".(Nur für Frauen.) Der Vortrag findet in der Schulaula in der Sophie-Charlo-tten-Str. 69/79 statt. In Köpenick   in der Dorotheenschule, Freiheit, spricht am Dienstag, den 19. Februar Herr Dr. A. Bernstein über das Thema: Ursachen und Verhütung der Schwindsucht". In Friedenau   im Gymnasium am Mahbach-Platz spricht am Montag, den 9. Februar Herr Dr. Wollenberg über das Thema: . Infektionskrankheiten". In Lichtenberg   spricht am Donnerstag, den 12. Februar Herr Dr. E. Adler in der Gemeindeschule, Kronprinzenstr. 19 über das Theina:Geschlechtskrankheiten, ihre Entstehung, Verhütung und Bekämpfung". In Lichtenberg   in der Neuen Schule, Marktstrafte, spricht am Dienstag, den 19. Februar Herr Dr. W. Brunck über das Thema: Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten". In Mariendorf  , im Gymnasium in der Kaiserstr. 17/21, spricht am Donnerstag, den 12. Februar Herr Dr. E. Berger über das Thema:Blindheit und ihre Verhütung". In Neukölln, in der Albrecht-Dürer-Ober-Realschule. Emser- strafte 137, spricht am Freitag, den 13. Februar, Herr Dr. W. Pleft- ner über das Thema:Nervenkrankheiten als Berufskrankheiten". In Pankow  . 2. Gemeindeschule. Grunowstrafte, spricht am Donnerstag, den 12. Februar, Herr Dr. I. Margoniner über das Thema: Ursache und Verhütung von Frauenkrankheiten.(Dieser Vortrag ist nur für Frauen bestimmt.) In Reinickendorf  -Ost, Gemeindeschule in der Lette-Allee 26/27, spridht am Mittwoch, den 11. Februar, Herr Dr. v. Rutkowski über Nervenkrankheiten und ihre Verhütung". In Reinickendorf  - West, Gemeindeschule Auguste- Viktoria- Allee 37. spricht am Donenrstag, den 12. Februar. Herr Dr. E. Lewin überDie Fortschritte in der Erkennung und Behand- lung der Geschlechtskrankheiten". In Schöneberg  . Gemeindeschule, Feurigstr. 61, spricht am Dienstag, den 19. Februar, Herr Dr. G. Seegall überAus dem Gebiet der Haut- und Geschlechtskrankheiten". In Steglitz  , Gemeindeschule in der Plantagenstrafte, spricht Herr Dr. N. Brann überDie chronischen Beinleiden und ihre soziale Bedeutung". In Tegel  , Gemeindeschule in der Tresckowstrafte, spricht am Dienstag, den 19. Februar, Herr Dr. Federmann überMagen- geschwüre". In Tempelhof  , Gemeindeschule Friedrich-Wilhelm-Str. 11/13, spricht Herr Dr. Gurau überSchutz und Pflege des Auges". In Weiftensee, Gemeindeschule Langhansstrafte, spricht am Freitag, den 13. Februar, Herr Dr. Jacobsohn überHygiene deS Auges"._ Eine gute Belohnung ist auf die Wiederherbeischaffung einer Mappe mit Aktenstücken ausgesetzt, die ein hiesiger Kanzleibeamter am vergangenen Freitag in einem Abteil 3. Klasse eines Stadt- bahnzuges von Charlottenburq nach Potsdam   verloren hat. Die ausgesetzte Belohnung erhält derjenige, der die Mappe mit Inhalt zurückbringt oder über den Verbleib Mitteilung machen kann. Diese wird in Wilmersdorf  , Augustastr. 25 v. l links in Empfang genommen. Ein Fahrradmarder wurde am Donnerstagabend auf der Strafte festgenommen, als er einem Straftenpassanten ein Rad zum Kauf anbot. Der Käufer bemerkte, daft das Firmenschild des Noch zieinlich neuen Rades fehlte und benachrichtigte einen Schutz- man», der den Verkäufer festnahm. Das Rad hat vorn einen roten Deckmantel, hinten einen grauen. Angeblich ist das Rad in Lichtenberg   gestohlen._ Vorortnachrichten. Neukölln. Wenn ein Arzt zu seinem Geld kommen will. Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert und jeder will seinen Lohn haben. Das gilt selbstverständlich auch für den Arzt. Bet zahlungsfähig scheinenden Patienten dringt er gewöhnlich nicht auf sofortige Bezahlung, sondern geduldet sich bis zum Jahresschluft, wo er dann seine Rechnung einsendet und weiter wartet. Von Minderbemittelten aber, zumal von solchen, der er nicht kennt, verlangt er in der Regel, daft ihm sogleich bar Geld auf den Tisch gelegt wird. Es gibt Leute, die sich immer noch nicht ab- gewöhnen können, den Arzt für etwas anderes als einen Gewerbe- treibenden zu halten. Sie wundern sich immer wieder über das Verfahren, das manchmal so ein Arzt anwendet, um sich vor Ver- lüften zu sichern und sofortige Bezahlung durchzusetzen. Wir glau- bcn, daft>vir den betreffenden Aerzten und auch all denen, die mal als Patienten ihre Hilfe in Anspruch nehmen wollen einen Dienst erweisen, wenn wir zur Verbreitung der Kenntnis solcher sich mehr und mehr einbürgernden Bräuche der Arztpraxis bei- tragen. Ungewöhnlich und gewift noch ganz neu ist ein Einfall, den vor einigen Tagen ein im Hause Ganghoferstr. 1 wohnender Arzt Dr. Heinemann hatte, als in seiner Sprechstunde eine Frau, die mit ihrem an Masern erkrankten Säugling in Begleitung der Groß- mutter zu ihm gekommen toar, das Honorar nicht sofort bezahlen konnte. Sie war, weil sie bei dem Kind eine schwerere Erkran- knna befürchtete, etwas eilig zu dem Arzt gefahren, ohne daran zu denken, ob sie auch genügend Geld eingesteckt hatte. Als nach Untersuchung des Kindes der Arzt auf Befragen das Honorar nannte, muftte die Fra  » ihm sagen, sie habe nicht so viel bei sich. Aber er werde ja. fügte sie hinzu, die weitere Behandlung über- nehmen, da wolle sie beim nächstenmal zahlen. Der Arzt wehrte ab. weitere Rateinholung oder Hilfeleistung sei voraussichtlich nicht nötig, darum müsse sofort bezahlt werden. Dann werde sie ihm das Geld nachher bringen, antwortete die Frau. Was war da zu tun? Der Arzt sah sie zum erstenmal, aber auch die Großmutter schien er nicht zu kennen, obwohl sie ihm sagte, daft sie selber ja schon öfter bei ihm gewesen sei. Kurz entschlossen sah der Arzt die beste Lösung darin, daft die eine von beide» sofort das Geld holen, die andere aber so lange mit dem Kinde hierbleiben solle. Und so geschah es. Während die Mutter, um das Geld heranzu- schaffen, nach Hause fuhr, hatte die mit dem Kind zurückbleibende Großmutter auf ihre Rückkehr zu warten. Sie wurde aus dem Sprechzimmer nicht wieder in das Wartezimmer geschoben, sondern in einem besonderen Zimmer untergebracht, das neben diesem liegt. Wie wenn sie in A r r e st gesteckt worden sei oder als Pfand- stück einbehalten würde, habe sie das, sagt sie uns, empfun- den. Sie klagte nachher auch der Empfangsdame, daft so etwas doch nicht nötig gewesen sei; aber diese antwortete mit Achselzucken. Der Arzt hatte offenbar keine Ahnung davon, daft jemand sich durch ihn gekränkt fühlen könnte. Er konnte auch nicht nach- träglich darüber belehrt werden, weil beide Frauen nicht mehr mit ihm in Berübrung kamen. Sie zahlten das herbeigeholte Geld an die Empfangsdame und übertrugen die weitere Behandlung des Kindes einem anderen Arzt. Gewerbegerichtswahlen. Heute Sonntag, V o n 12 b i S 4 U h r, finden die Arbeitnehmer­wahlen zum hiesigen Gewerbegericht statt. Wahlberechtigt dazu ist jeder über 25 Jahre alte, in Neukölln wohnende oder beschäf- tigte Arbeiter. Für am Ort wohnende Wähler werden auch heute noch auf dem zuständigen Polizeirevier in der Zeit von 3 b i s 2 Uhr die nötigen Legitimationen ausgestellt. Es ist damit auch demjenigen, der in der Woche zur Beschaffung einer solchen keine Zeit gehabt, die Möglichkeit gegeben, sich an der Wabl zu beteiligen. Auf folgende Fehler der amtlichen Bekanntmachung ist noch hinzu- weisen: Das Wahllokal für den 7. Wahlbezirk befindet sich nicht Knesebeckstr. 21, sondern Mariendorfer Weg 72/74, und im 4. Bezirk muh es statt Elsenstr. 42/48, E l s e n st r. 42/88 heißen. Auf zur Wahl, niemand darf fehlen! Die Arbeitgebervertreter werden am Montag, den 9. Februar, in der Zeit von 4 bis 7 Uhr gewählt. Es wird dringend ersucht, alles daran zu setzen, um jeden für uns in Betracht kom- Menden Wähler zur Wahl zu bewegen. Die Lokale, von denen aus am Montag die Wahlarbeiten erledigt werden, sind folgende: für das 1. Viertel: Restaurant Meitzel, Pannierstr. 59; für das 2. Viertel: Restaurant Schenk, Rosenstr. 24; für das 3. Viertel: Restaurant Schulz, Mariendorfer Weg 1/2; für das 4. Viertel: Restaurant Richter, Mahlower Str. 7,3. Wilmersdorf. 119 Prozent! Bekanntlich war eS vorwiegend Wilmersdorf  , das in bewußtem Gegensatz zu anderen westlichen Vorort- gemeinden 199 Proz. Zuswlag zur StaalSeinkommensteuer erhob. Die maßgebende Fraktion der Stadtverordnetenversammlung hinter« trieb bisher noch stets die Schaffung eines einheitlichen Steuer- zuschlageS für die Kommunen Grofe-BerlinS. Vor einem Jabre erst stellte der Magistrat die Finanzlage als so günstig hin, daft man mit dem niedrigen Satz gut loirlichaflen könne. Jetzl siehl man sich doch genötigt, namentlich in Anbetracht der längst beschlossenen, aber immer wieder hinausgeschobenen Neubauten(Rarhaus, Seepark, Krankenhaus, Krematorium usw.) die Erhöbung des Steuer- Zuschlages als unerläßlich zu betrachten, umspäierhin allzu große Steuerbelastungen �u vermeiden". Die Abkehr von der Kirchturmspolrtik. die durch eine geringe Steuerlast die zahlungsfähigen Einwohner aus anderen Gemeinden wegzu­locken suchte, bringt Wilmersdorf   dem einheitlichen Groft-Berlin  näher. Außerdem bestehr durch die größeren Mittel die Möglichkeit, endlich in sozialpolitischer Beziehung mehr zu leisten als bisher. Daß Wilmersdorf   in diesem Punkte noch recht viel zu tun hat, um selbst gegenüber den fortschrittlichen Nachbargemeinden nicht zu weit zurückzustehen, bedarf keiner näheren Begründung. Steglitz  -Ariedena«. Die im März bevorstehenden Gemeindewahlen warfen schon auf die Gemeindevertretersitzung am Freitag ihre Schatten voraus. Gegen die Gemeindewählerliste war von acht Personen Einspruch erhoben worden mit dem Anspruch auf Auf- nähme in die Liste, außerdem von Zachow und Genossen auf U n- gültigkeitserklärung der Liste wegen ungesetzlicher Ab- grenzung der drei Abteilungen. Der Referent, Schöffe Fabarius, beantragte, sechs Einsprüchen stattzugeben und die Betreffenden nachträglich in die Wählerliste aufzunehmen; dagegen zwei abzu- weisen, weil der eine Antragsteller nicht in Steglitz   toohne, der zweite keine Gemeindeabgaben bezahle. Den Antrag Zachow und Genossen beantragte er abzulehnen, weil die Antragsteller in ihrer Begründung von unrichtigen Voraussetzungen ausgingen. Genosse Aftmann rügte zunächst, daft diesmal den Gemeindevertretern die Anträge und Begründungen nicht zugestellt worden seien. Der Gemeindevorstand fordere jetzt eine Abstimmung für oder gegen seine Anträge, ohne daft die Gemeindevertreter in der Lage gewesen wären, selbst zu prüfen und sich ein eigenes Urteil zu bilden. Er fühle sich deshalb gezwungen, hauptsächlich auf den Antrag Zachow ausführlich einzugehen, damit die übrigen Genleindevertreter wenig- ktens wissen, worum es sich handelt. Zunächst verlas Redner die vem Einspruch beigegebene Begründung; alsdann suchte er an Hand von Zahlen aus der Wählerliste und unter Heranziehung des Ober- waltungsgerichtsentscheides in Sachen des bekannten Rixdorfer(Neu- köllner) Wahlrechtsraubes nachzuweisen, daft die Abgrenzung der drei Wählerklassen falsch und demzufolge die ganze Wählerliste un- gültig sei. Deshalb beantrage er, die Ungültigkeit der Wählerliste auszusprechen und den Gemeindevorstand aufzufordern, eine neue Liste aufzustellen, die den gesetzlichen Bestimmungen entspräche. Diesen Ausführungen wurde von zwei bürgerlichen Rednern und nochmals vom Referenten widersprochen, und dann die Gültig- keit der Liste gegen die sozialdemokratischen Stimmen b e- schlössen. Einen Antrag der Sozialdemokraten, die Wahlen der dritten Klasse an einem Sonntag stattfinden zu lassen, begründete Genosse Aftmann mit dem Hinweis darauf, daft der gleiche Antrag vor zwei Jahren von der Gemeindevertretung zwar zum Beschluft erhoben, aber vom Gemeindevorstand nicht aus- geführt worden sei; aus welchen Gründen, sei ihm nicht bekannt. Die glatte Abwickelung des Wahlgeschäftes bei einer Wählerzahl von fast 14 999 sei nur an einem Sonntag möglich, wo sich die Stiinmabgabe auf die ganze Wahlzeit gleichmäßiger verteile, wie die Sonntagsstichwahlen vor vier Jahren bewiesen hätten, während sich an Wochentagen naturgemäß fast alles auf die Abendstunden zusammendränge. Verschiedene Groft-Berliner   Gemeinden seien schon init Sonntagswahlen vorangegangen und auch die hiesigen Gewerbegerichtswahlen fänden stets Sonntags statt, ohne daft irgendwelche Mißstände zutage getreten seien. Gegen diesen Antrag sprach Herr Westphal, der zwar noch bis zu den Neuwahlen aus der äuftersten bürgerlichen Linken sitzt, aber wobl schon zu der Ein- ficht gekommen ist, daft er seine Mietervereinsrolle in der dritten Klasse ausgespielt hat. Bei solch unsicheren Verhältnissen kann die Bekämpfung eines sozialdemokratischen Antrages vielleicht doch von Nutzen sein, falls in der zweiten Klasse Kandidatenmangel Herr- schen sollte. Der Antrag wurde jetzt von denselben Herren, die chn vor zwei Jahren annahmen, abgelehnt. Dafür stimmte außer den Sozialdemokraten nur der Demokrat Gädke. Ein Dachstuhlbrattd kam gestern nachmittag in der Schloftstr. 54» Ecke Kursürstenstrafte, zum Ausbruch. Als die Steglitzer   Feuerwehr anrückte, stand der Dachstuhl des Eckhauses fast in ganzer AuSdeh- nung in Flammen. Außer der Ortswehr eilten auch noch die Feuer« wehren au» Lichterfelde   und von der Neuen Photographischen Gesell« scbaft zur Hilfeleistung herbei. Der Löschangriff erfolgte mit sechs Schlauchleitungen, und zwar drangen die Rohrsührer über zwei mechanische Leilem und von den Treppen aus gegen das Feuer vor. Es dauerte aber über vier Stundeu, ehe die Lösch- unv Aus- räumungsalbciten beendet waren. Der Dachstuhl des Hauses ist fast vollständig zerstört worden. Die Ursache des Brandes ist nicht ermittelt. In einer gutbesuchten öffentliche» Versammlung refericrle Reichstagsabgeordneter Genosse Stückten unter großem Beisall überDer Kampf um das Koalitionsrecht". In trefflicher Weise führte der Redner den Anweienden die Pläne der Schorfmacher und Junker vor Aligen; er zeigte, wie durch den Terrorismus der Unter- nehmer und Behörden schon jetzt den Arbeitern das Koalitionsrecht geschmälert werde. Die Arbeiterschaft habe deshalb nicht nur den Abwehrkampf zu führen, sondern sie müsse, nach dem Grundsatz, daß die beste Verteidigung der Hieb sei, zum Angriff übergeben und durch einen festeren Zusammenschluß erst ein uneingeschränkte« KoalittonS- recht erringen. Nach Annahme einer im Sinne des Referats ge- haltenen Resolution forderte der Leiter der Versammlung zum Bei- ritt in die gewerkschaftlichen und politischen Organisationen auf. Schöneberg  . Die Ausjchußwahlcn der Ardeitgeber für die Allgemeine OrtS« krankenkaffe finden am Montag, den 9. Februar, abends von 6V4 bis 9 Uhr. in der Turnhalle am Wartburgplatz, Apostel-Pauluö- Straße 19/ll, statt. Anhänger der Innungen und Scharfmacher aller Grade haben sich vereinigt, um den bisherigen Vorstand der Kasse zu beseitigen, der den Vertretern deS Geldsacks nicht mit der ge- bührenden Ehrfurcht begegnet haben toll. Aufgabe der Anhänger eines uneingeschränkten SelbstverwaltungSrechtS, das den Mitgliedern der Kasse sowie den Angestellten den ihnen gebührenden Schutz ge- währt, müssen es daher als ihre Ehrenpflicht betrachten, daß die Liste II bei der Wahl eine erhebliche Stimmenzahl auf sich ver- einigt. Die Wahl ist geheim. Als Legitimation dient für die Arbeit- geber bezw. Tienftherrichoflen die Ouiltung über die zuletzt ge« zahlten Beiträge; auch werden in der Kasse besondere Legitimationen verabiolgt. Zur Erleichterung des WahlgeschäfiS werden Stimm- zettel vor den Wahllokalen ausgegeben. Die Liste II beginnt mit dem Namen Bäumler. Bei der gestrigen Wahl zur Allgemeinen Ortskrankenkasse wurden insgesamt 4387 Stimmen abgegeben. Das Resultat kann erst in einigen Tagen bekanntgegeben werden. Freie Elternvereinigung. Heute Sonntag, nachmittags Spiel- Partie. Treffpunkt 8/«2 Uhr an der Schloftbrauerei, Hauptstrafte. Eine Theatervorstellung, veranstaltet vom Verein für Kunst und Wiffenschaft, findet Freitag, den 13. Februar, abends 3>/z Uhr. in der Schloßbrauerei Schöneberg  , Hauptstr. 121, statt. Zur Aus- führung kommt Erich SchlaikjersDeS Pastors Rieke". Einlaß- karten a 69 Pf. sind bei den Bezirksführern zu haben. Temvelyof. Aus der Gemeindevertretersitzung. Auf Vorschlag deS Bürger- meisters W i e s n e r würden zur Prüfung der gegen die Richtigkeit der Gemeindewählerliste eingelaufenen Einsprüche ein Ausschuft von drei Mitgliedern eingesetzt, demselben gehört auch unser Genosse Müller an. Die Kassenrevision für Januar ergab einen Bestand von 2 958 625,19 M. einschließlich der zinsbar angelegten Beträge. Die Neuwahl der Armenkom Mission zeitigte die Neu- resp. Wiederwahl von 19 Bürgerlichen. Unsere Parteigenossen wurden dabei nicht berücksichtigt. Auch der Vorschlag unserer Genossen. einige Frauen in diese Kommission zu wählen, wurde unter recht komisch wirkenden Ausflüchten zurückgewiesen. Motivierte doch der Bürgermeister seinen ablehnenden Standpunkt damit: es stände davon nichts im Ortsstatut, daft auch Frauen in die Arm-nkoni- Mission gewählt werden dürsten. Dem Herrn erwiderte Genosse Schmidt, daft diesem Mangel sehr schnell abgeholfen werden könne, indem man in Verbindung mit der Wahl eine dahingehende Aenderung des OrtsstatutS vornehme. Jetzt wurde mit einernrnal entgegnet, daft man doch nicht jahrelang in der Kommission tätige Mitglieder zugunsten einiger Frauen hinausbugsieren könne. In den Kommunalsteuerausschuft wurde auch Genosse Schmidt gewählt. Die Beratung der Befreiung von Beamten und Angestellten von der Krankenversicherungspflicht wurde einer hier- für eingesetzten Kommission überwiesen. Bei der Beratung der Neufestsetzung des Schulgeldes für die höheren Lehranst rlten teilte der Bürgermeister mit, daß die Genehmigung des Ministers für die Errichtung eine? OberlyzeumS eingelaufen ist. Während bisher beim Realgymnasium für die Vorschulklassen 199 M. t.nd für die Häuptklaffen 149 M., bei der Louife., Henriette- Schule dagegen für die Vorschulklassen 119 M., für die Hauptklassen 139 M. erhoben wurden, sollen vom 1. April d. I. ab bei beiden Anstalten für die Vorschulklassen 119 M. und für die Hauptklassen 149 M. zur Er­hebung gelangen. Bei dem Oberlyzeum beträgt das Schulgeld 159 M. Die auswärtigen Schülerinnen des Lyzeums zahlen 39 M. mehr. Besuchen drei Kinder aus einer Familie eine der höheren Lehranstalten, so kann auf Antrag das dritte Kind von der Zahlung des Schulgeldes befreit werden. Der öffentlichen folgte eine nicht- öffentliche Sitzung. Handlungsgehilfen, welche in Berlin   beschäftigt und 25 Jahre alt sind, können Wahllegitimationen beim Kollegen Strack, Ringbahn« strafte 29, erhalten. Für alle aufgeklärten Handlungsgehilfen kann am 15. Februar bei der Wahl in Berlin   nur die Liste 2 des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen in Betracht kommen. Lichtenberg  . GewcrbegerichtSwahl I Heute Sonntag, von 193 Uhr, finden die Arbeitnehmerwahlen zum Gewerbegericht statt. Wer noch nicht im Besitz einer vorgeschriebenen Legitimation ist» kann dieselbe»och heute aus jedem Polizeirevier erhalten. Die in Berlin   und anderen Vororten Wohnenden, aber in Lichten« berg Arbeitenden, haben ebenfalls die Pflicht, ihr Wahlrecht auSzu- üben. Berliner   GewerkschastSkommiffion, Abt. Lichtenberg  . Ober-Schöneweide  « Berstorden ist in den letzten Tagen im Elisabeth- Hospital der am 21. Januar in der Gummifabrik deS Kabel- werks Oberspree schwer verunglückte 19jährige Arbeiter Oskar Bartsch. Zu diesem schweren Unfall wird uns auS Arbeiterkreisen berichtet: Dieser Unfall ist in erster Linie auf das gerade in der Gummifabrik zu einer schweren Gefahr ausartende Antreibersystem zurückzuführen. So werden speziell die jugendlichen Arbeiter zur Lohndrückerei verwandt. Die Arbeit, bei welcher der Verunglückte beschäftigt war. wurde bis dato von älteren Arbeitern für 29 Pf. pro Stück hergestellt, während sie jetzt von Jugendlichen für 12 Pf. angefertigt werden sollte. Als der Verunglückte mir den Preisen nicht zurechtkam, wurde ihm 3 Tage vor dem Unglück die Enllasiung angedroht, wenn er nichr mehr verrichte. Der ewigen PreiSdrückerci ist es denn auch in erster Linie zuzuschreiben, daft die Schutz- maßregeln nicht in genügender Weise beachtet werden können. Gerade die häufigen Unglücksfälle in der Hartgummiformerei, darunter in letzter Zeit drei schwere, sollten doch der Betriebsleitung oder der Direktion zu denken geben. Es muß fast wie ein Eingeständnis der Schuld anmuten, wenn Arbeitern verboten wird sich über den Unglücksfall zu unterhalten. Hoffentlich trägt dieser schwere Unglücks- fall, dem ein blühende« Menschenleben zum Opfer fiel, dazu bei, der Betriebsleitung zu zeigen, daß sie sich auf falschem Wege befindet. Z�riedrichsfelde. AuS der Gemeindevertretung. Zu Beginn der Sitzung wurde der neue Gemeindevertreter Dr. Settegast eingeführt, dessen Wahl