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Bürben die Abgeordneten nach der Steuerleistung verteilt, bieT Herrlichkeit der Junker im Abgeordnetenhause schrumpfte gewaltig zusammen. Die aufgeführten Bezirke zusammen ergeben in der Gegenüberstellung folgendes Bild:

Berlin  

Düsseldorf   19,3 Mill. M. Potsdam Steuern Arnsberg   81 Abgeordnete Köln

Gumbinnen Posen Allenstein Köslin Sigmaringen  

2,3 mill. M.

Steuern

48 Abgeordnete

Bei einer Verteilung der Mandate nach der Steuerleistung ent­fielen auf die fünf agrischen Kreise nur 14 Abgeordnete, auf die fünf städtischen dagegen 115. Es wird die allerhöchste Zeit, mit der preußischen Eigenart, daß die Junker herrschen und das Bolt bewuchern, aber das Steuerzahlen andern überlassen, gründlich zu brechen.

Landtagswahl in Lippe  .

Detmold  , 10. Februar.( Privattelegramm des Vorw.) Bei der Landtagsstichwahl der 3. Klasse im 6. Kreise erhielten am Dienstag Beder( S03.) 1068, Staerde( lib.) 1149 Stimmen. Der Liberale ist gewählt. In der Hauptwahl erhielten Soz. 755, Lib. 1012, ein Unparteiischer" 710. Das Mandat war bisher libe­raler Besiz.

Die neuen Männer in Elsaß- Lothringen  . In der Dienstagfißung des elfaz- lothringischen Landtages, der die neuen Minister v. Roedern und v. Stein beiwohnten, ergriff

das

Wort, um sein Programm zu entwickeln. Viel war es er sagte, jedenfalls war es nicht das, was man von den neuen Männern erwartete. Er erklärte zuerst, daß eine Aufstellung seines Programms für ihn heute nicht in Frage kommen fönne, denn seine Direktiven werden ihm vom Stadthalter erteilt. Diesen Anordnungen werde er freudigen Herzens Folge leisten. Im übrigen habe er keine große Sorge, daß er mit dem Hause nicht gut arbeiten könne. Soweit die Regierungsvertretung.

enfina England.

Die Eröffnung des Parlaments.

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Angeklagten in diesen Prozeß verividelt. Naprzod" erzählt über die beiden Polizeispißbuben einiges: Farantowieg war Reiter einer fogenannten Kampfesorganisation. Im Jahre 1908 wurde er nach London  , 10. Februar. Das Parlament wurde heute vom heftigem Widerstand, mit der Waffe in der Hand in Ostrowiez von König mit einer Thronrede eröffnet. Diese tündigt ein Ge- der Geheimpolizei verhaftet und der Okrana von Warschau   über­setz über die britische Staatsangehörigkeit an, das die Reichs liefert. Der Chef der Okrana  , Lawarzine, der durch sein System naturalisierung vorsicht. Es wird die Wirkung haben, der Provokation berüchtigt ist und zugleich einer jener erbärmlichen daß eine Naturalisierung in irgendeinem Teile des Reiches Polizeiverbrecher war, die die Untersuchungsgefangenen der grau­im ganzen Reiche gültig sein wird. Sodann kündigte der samsten Tortur unterwarfen, veranlaßte Farantowicz in den Dienst Sönig an, daß die Gefeßentwürfe, über welche in der letzten der Polizei zu treten. Farantowiez wurde zwar vor Gericht ge= eine Komödie, denn der russische Session zwischen den beiden Häusern des Parlaments Meinungs- stellt und zum Tode verurteilt verschiedenheiten bestanden, von neuem eingebracht werden würden. 3ar selbst begnadigte ihn für die Dienste, welche er der Okrana Der König bedauerte, daß die Bestrebungen, für die mit der geleistet hatte. Auf seine umfangreiche Denunziation hin wurden Regierung von Irland   zusammenhängenden Probleme eine dann etwa zehn Mitglieder der revolutionären Parteien zum Tode Lösung durch ein Uebereinkommen zu erreichen, bisher ohne Gr= berurteilt und hingerichtet. Unter den von Farantowicz Denun folg gewesen seien, und fügte hinzu: Es ist mein ernstester zierten waren viele, die mit der revolutionären Bewegung in Polen  Wunsch, daß guter Wille und das Zusammenarbeiten von absolut nichts zu tun hatten und die er nur aus Mangel an anderen Männern aller Parteien und Bekenntnisse die Spaltung heilen Personen beschuldigte. Seine persönlichen Bekannten hatte er alle denunziert. und den Grund zu dauernder Verständigung legen mögen. Die Thronrede kündigt sodann Vorlagen über die Farantowiez wurde für seine Verbrechen an der polnischen revo= ohnungsbeschaffung für die industrielle und landwirt- Ilutionären Bewegung von dieser zum Tode verurteilt und das schaftliche Bevölkerung, über die Entwickelung eines nationalen Urteil wurde vollzogen. Im Februar wurde seine Leiche in einem Unterrichtssystems und über die Behandlung und Be- Hotel in Rom   aufgefunden. Bei der Leiche fand sich kein Ausweis, strafung jugendlicher Missetäter. der die Persönlichkeit des Toten hätte feststellen können. Erst die russische Geheimpolizei stellte in dem Toten einen ihrer schäßbarsten Spigel fest. Als Lawarzine die Nachricht von dem Tode seines Pro­bokateurs erhielt, soll er entsegt gesagt haben:" Jezt komme ich an die Reihe." Troß seines tragischen, wenn auch wohlverdienten

Roch( liberal) beantragte die Annahme der Adresse. Er be­grüßte die Fortdauer guter Beziehungen mit dem Auslande, die vor ein paar Tagen einen Widerhall im Reichstag gefunden hätte, und bewillkommnet die Reise des Königs nach Frankreich  .

werden.

als erſter Redner der neue Staatssekretär Graf   v. Roebern bag Die Adresdebatte wurde von Walter Long  ( Unionist) er- Todes fand Farantowiez Nachfolger. Einer davon war Sutien­öffnet. Er erklärte, die Homerulebill fönnte nicht nit. Er hat in zahlreichen politischen Prozessen der letzten Zeit ohne Blutvergießen oder ernste Unruhen Gesek eine Rolle gespielt. Sutiennit war Mitglied derselben Rampfes­organisation gewesen, deren Leiter Farantowiez war. Nach dem Premierminister Asquith   betonte, daß die Somerulebill Verrat des Farantowiez übernahm er sogar dessen Posten. bereits zweimal vom Unterhause angenommen worden sei und Sukiennik wurde jedoch bald aus der sozialistischen polnischen Partei beim dritten Male Gesetzeskraft erlangen werde. 3u Neu- ausgeschlossen, wegen seiner Beziehung zu notorischen Verbrechen wahlen liege fein Grund vor. Ueber die Absicht der und sonstiger unsauberer Geschichten. Er gründete nun eine Gruppe, Regierung, die Homerulebill einzubringen, habe vor den letzten die sich gegen die Partei richtete und die russische   Regierung mit Wahlen tein Zweifel bestanden und das Land habe seine Ansicht Expropriation   bekämpfen wollte. Seine Anhänger haben mit ihm barüber nicht geändert, wie die Nachwahlen bewiesen hätten. verschiebene räuberische Diebstähle, Morde an Fabrikanten und Niemand wünsche mehr als er eine Beilegung des Streites. Ueber anderen Personen verübt. Sukiennik, der die Nache der Revo­seine Besprechungen mit Bonar Law   werde er strengste Ver- lutionäre fürchtete, stellte sich nun selbst unter den Schutz der schwiegenheit bewahren. Okrana. Wie Farantowiez berriet er nun alle seine früheren Les Ausgleichs. Er zweifle nicht an der Möglichkeit eines Ausgleichs. Die Kameraden und sogar seine eigene Räuberbande an die politische Worte der Thronrede würden im ganzen Hause ein Echo finden. Polizei. Auf seine lügnerischen Denunziationen hin, wurden viele Wenn aber die Regierung die Initiative zu neuen Anregungen er- Personen verhaftet und der Prozeß der Zweiundachtzig, von dem griffen habe, so dürfe das nicht als ein Zugeständnis ihrerseits eingangs gesprochen wurde, ist das schändliche Werk dieses gefähr=- aufgefaßt werden, daß die Bill, die zweimal im Unterhause au- lichen Polizeiſpiels. genommen worden sei, fehlerhaft sei. Die Regierung werde ihre neuen Vorschläge nur dem Frieden zu Liebe machen. Unter rieben berstehe er nicht die Vermeidung von Bürgerkriegen, sondern den Beginn eines neuen Regierungssystems in Jrland, unter Bedingungen, die gute Aussicht auf Erfolg versprächen. Die Angelegenheit dulde feinen ungebührlichen Aufschub, und die Regierung werde Bor­schläge machen, die nach seiner Meinung alle Billigdenkenden mindestens als einen Versuch ansehen würden, einen Ausgleich zu erreichen, der sowohl die Interessen als auch die Empfindlichkeiten aller Beteiligten berücksichtige. Er und seine Kollegen wollten teinen Weg versperren, der zu einem Ausgleich zu führen ver­spräche.

Man trat dann in die Debatte über den Nachtragsetat des Haushaltungsgesetzes ein. Nach Erledigung dieses Punktes ergriff der Abg. Em mel das Wort und stellte an den Staatssekretär die Frage, weshalb sein Programm so dürftig ausgefallen sei, da doch in der ganzen alldeutschen Presse zu lesen war, mit dem Einzug der neuen Minister werde auch eine neue Regierungsära in Elsaß­Lothringen Platz greifen. Emmel fragte auch noch, wie es fomme, daß der Reichskanzler im Reichstage anläßlich der Zaberner Debatte den Statthalter Wedel habe fallen lassen und damit zum Ausdrud gebracht, daß man in Berlin   mit den Regierungsgeschäften des Statthalters nicht einverstanden war. Er frage hierauf den Staatssekretär, weshalb er gerade auf diesen Buntt, der doch be­fonders interessiere, nicht eingegangen sei. Der Staatssekretär erklärte hierauf, er könne auf das Bestimmteste erklären, daß man in Berlin   mit der Regierungspolitik des Grafen v. Wedel   einver­standen war, und daß man ihn nicht habe fallen lassen.

Der Abgeordnete Emme I blieb auf seinen Darlegungen be­ftehen und meinte, daß sich der Herr Staatssekretär mit seiner Feststellung irrte. Die neue Regierung sollte ihr Programm nicht in der Tasche tragen, sondern auf den Tisch des Hauses legen.

Die Adresdebatte im Oberhause.

Darauf wurde vom Abg. Weber von der Lothringischen Fraktion wie aum vom Abg. Emme I angefragt, weshalb man denn überhaupt neue Männer in die Regierung eingefeht habe, wenn man in Berlin   mit dem Kurs des Statthalters Wedel ein­verstanden gewesen sei. Eine Antwort des Staatssekretärs er­folgte nicht. Im weiteren Verlauf der Sizung tam auch der Mißbrauch der London  , 10. Februar.( W. T. B.) In der heutigen Sizung Malzweinfabrikanten mit dem Namen Malzwein zur Sprache, der des Oberhauses wurde von Middelton ein Abände gerade den Winzern in Elsaß- Lothringen   großen Schaden zufüge. rungsantrag zur Adresse, ähnlich dem von Walter Long   im Hierauf ergriff der neue Unterstaatssekretär der Landwirtschaft Unterhause gestellten, eingebracht. Der Lordpräsident des Ge­Freiherr v. Stein das Wort und betonte, daß er mit den Aus- heimen Nates, Viscount Morley  , antwortete in demselben führungen der einzelnen Fraktionsrebner über eine Einschränkung Sinne wie Asquith  . Der Antrag wird mit Schluß der Diskussion resp. über Maßnahmen, mit dem Namen Malzwein feinen weite- gegen die Regierung angenommen werden, jedoch hat seine An­ren Mißbrauch zu treiben, voll und ganz einverstanden sei. Das nahme durch die Peers feine politischen Folgen. Haus nahm diese Ausführungen des neuen Unterstaatssekretärs mit Beifall entgegen.

Das Nachtquartier im Pandurenkeller.

Italien  . Die Kriegskosten.

Die zweiundachtzig Angeklagten gehören allen Gesellschafts­lassen an; die meisten jedoch sind Arbeiter. Eine der Angeklagten ist die Schriftstellerin Cherie Glickson, die sich bereits seit zwei Jahren in den zaristischen Gefängnishöhlen befindet.

s

slud Letzte Nachrichten. Sozialdemokratischer Stimmenzuwachs in Jerichow  .

Während es nach dem von uns an anderer Stelle ver­öffentlichten nichtamtlichen Resultat der Reichstagswahl in bl Jerichow   so schien, als ob wir einige hundert Stimmen einge­büßt hätten, können wir nach folgendem, uns nach Mitternachtre zugegangenen Telegramm einen ansehnlichen Stimmen­zuwachs konstatieren.

Burg( Bezirk Magdeburg  ), 10. Februar. Vorläufi­ges amtliches Wahlergebnis.) Bei der heutigen Reichstagserfatwahl im Wahlkreis Magdeburg 3 erhielt Rittergutspächter Schiele. Schollene  ( f.) 11 999, Fleischer­meister Kobelt- Magdeburg( Fortschr. Vp.) 6893 und Er­pedient Haupt- Magdeburg( Soz.) 12600 Stimmen. Aus drei Ortschaften fehlen die Ergebnisse.

Meldungen aus Straßburg   zufolge weilten am Montag mehrere Rom  , 6. Februar.( Eig. Ber.) Endlich hat der italienische Demnach steht für unsere Partei schon jetzt, trotzdem noch höhere Offiziere in 8abern, um die Schadenerfastlagen Schabminister die Zahlen der Kriegsausgaben vorgelegt, die sich einige Ortschaften fehlen, eine Zunahme von über 600 Stim­aus der Welt zu schaffen, die wegen der bekannten Gin- ins gesamt auf 1 Milliarde 149 Millionen belaufen. men fest. Auf einen solchen Erfolg hatte wohl kaum jemand quartierung im Bandurenfeller von den Inhaftierten angeftrengt Davon wurden 21,8 Millionen für die Besetzung der Aegäischen von uns gerechnet. Die aufopferungsvolle, allen behördlichen worden sind. Die Kläger   verlangen 100 M.; die Militärbehörde will Inseln berbraucht, 3,3 für Albanien  , 78,9 für Maßnahmen, die Schikanen trogende Wahlarbeit unserer Genossen hat reichliche, jedoch nur 50 M. Schadenersak für die nächtliche Freiheitsberaubung zahlen, außerdem die bisher ent- durch die internationale Situation nötig geworden waren, standenen Roften tragen. Es ist noch sehr unbestimmt, ob der 82 Millionen für Materialanschaffung, 9 Millionen für Ane Bergleichsvorschlag von den Klägern angenommen wird.

Weitere Vernehmungen im Kölner   Polizeiprozeß. Außer den in dem Kölner   Polizeiprozeß als Zeugen ver­nommenen Kriminalichuzleuten haben nunmehr auch die in dem Prozeß verwickelten Polizeikommissare und der Kriminalkommissar Hannemann vor dem Untersuchungsrichter zu erscheinen. Sie sollen über die Annahme von Geschenken vernommen werden.

schaffung von Schiffen, 50 Millionen für die im Vertrag von Lausanne   vereinbarte Zahlung an die Verwaltung der ottomani­schen Staatsschuld und schließlich 903,9 millionen für die Besetzung von Libyen   selbst.

wohlverdiente Früchte getragen.

Gegen die Germanisierungspolitik. Flensburg  , 10. Februar.( Pribattelegramm des Klassenstaat und besonders seine Auswüchse in Nordschleswig. Die " Vorwärts".) In einer glänzenden, von 2000 Personen be suchten Versammlung beleuchtete Genosse Breitscheid   den Versammlung protestierte gegen die Ausweisungs­

sei nur gesagt, daß an Tagegeldern für Offiziere und Truppen Die einzelnen Posten der Ausgaben interessieren kaum. G3 119 Millionen ausgegeben wurden, für den Sanitätsdienst 11 Millionen, für Artilleriemunitionen 127, für die Ingenieur- pragis in der Nordmark und die Junkerfrechtheiten. dienste 112, für Luftschiffahrt und Funkentelegraphie 26 Millionen, Ein Begrüßungstelegramm bom ausgewiesenen Genossen für die Berproviantierung 177 und für die Bekleidung Stauning wurde von der Versammlung beantwortet. Begeisterte 2 Jahre Gefängnis für zwei Ohrfeigen. 138 Millionen. Die Transportspesen belaufen sich auf fich auf Der Dragoner Franz Schontalla vom Regiment 8 in 67 Millionen; außerdem wurden für 26 Millionen Pferde, Efel, Stimmung beherrschte die Versammlung, die ohne Zwischenfall auseinanderging. NamsIau wurde vom Wachthabenden, Gefreiten Machnis l'e, Maultiere und Kamele angeschafft. Die Marine berbrauchte belehrt, er dürfe ohne seine Erlaubnis den Stalldienst nicht ver- 34 Millionen für Kohlen, 30( sic!) für Reparatur der Schiffe, lassen. Der Dragoner sagte, der Gefreite solle ihm keine Vor- 21 Millionen für Mieten von Transportschiffen und schließlich schriften machen, sonst haue er ihn in die Freffe. Der Gefreite 20 Millionen für Munition.

Rußland.

Ein neuer politischer Monstreproze.

Die Volksunruhen in Tokio  .

Die Ministerkrise in Schweden  . Stockholm  , 10. Februar.( W. T. B.) Freiherr de Geer hat meinte, das solle er versuchen, an den Mann Herantretend. Nun Das Giornale d'Italia" macht darauf aufmerksam, daß auf Anfrage erklärt, daß er den Auftrag, das neue Ministerium gab der Dragoner dem Vorgesetzten zwei Ohrfeigen. Sch. wurde nicht weniger als 20 000 verschiedene Rechnungen von 450 ber- zu bilden, angenommen habe. Die vollständige Ministerliste bor dem Kriegsgericht in Breslau   angeklagt des tätlichen schiedenen Rechnungsabschlüssen für die Aufstellung dieses Budgets kann morgen erwartet werden. Angriffs, der Widersetzung, Achtungsverlegung. Kriegsgerichtsrat benutzt wurden. Man muß hoffen, daß es trob dieser rechnerischen Schubert beantragte zwei Jahre vierzehn Tage Gefängnis, da- Komplikationen der Kammer gelingt, etwas in die Kriegsrechnung bon allein zwei Jahre für die Ohrfeige bei Annahme eines minder- hineinzuleuchten. schweren Falles. Das Kriegsgericht ging noch über den Tokio  , 10. Februar.  ( Meldung der Petersburger Telegraphen­Antrag hinaus und erkannte auf zwei Jahre vier Monate agentur.) Bei dem Zusammenstoß zwischen der Polizei und der Gefängnis, wovon allein zwei Jahre drei Monate für die Ohr­Volksmenge, die in den Hof des Parlaments eingedrungen war, feigen! Sch. legte Berufung ein. Vor dem Oberkriegs- Vor dem Geschworenengericht in Piottom wird demnächst einer sind auf beiden Seiten mehrere Personen verwundet gericht in Breslau   plädierte der eine Verteidiger, Oberleut- der größten politischen Prozesse beginnen. Angeklagt find 82 Männer worden. Ein zu Hilfe gerufenes Infanterieregiment umstellte nant Freiherr   v. Faltenhausen, für eine bedeutend niedrigere und Frauen. Sie werden beschuldigt, Mitglieder der revolutionären das Parlamentsgebäude und das Marineministerium. Die Volks­Strafe. Der Gefreite hätte nicht dauernd auf den Mann ein- Richtung der polnischen sozialistischen   Partei gewesen zu sein. Die menge griff die Abgeordneten der Schulaipartei an, welche gegen reden, sich ruhiger und verständiger benehmen sollen. Auch sei umfangreiche Anklage beschuldigt die Angeklagten, an 32 terroristi- das Mißtrauensvotum gestimmt hatten. Später zerstreute fich zu berücksichtigen, daß der Gefreite aus Sch.'s Jahrgang und schen Atten, Attentaten und Gppropriationen, deren Opfer Beamte, die Menge allmählich. außer Dienst sein Ramerad sei. Rechtsanwalt Bid be- Fabrikanten, Polizeiagenten und andere Personen waren, teils Bei Anbruch der Nacht wurden Truppen aufgeboten, tonte, der Gefreite habe sich nicht in rechter Weise gegen den genommen zu haben. Vor Gericht werden 126 8eugen erscheinen. um jeden weiteren Versuch eines Aufruhrs zu unterdrücken. Es Untergebenen benommen und den Vorgesezten respektiert. Das Der Prozeß greift auf die Jahre 1909 bis 1910 zurüd; mehrere der besteht Aussicht auf Besserung der Lage.as Militärstrafgesetzbuch seze barbarische Strafen aus, wie sie oft Angeschuldigten befinden sich bereits länger als drei Jahre in Unter­Zivilgerichte nur über schwere Verbrecher verhängen. Sch. glaubte suchungshaft.

sich vorschriftswidrig behandelt. Der Anklagevertreter, Das polnische sozialistische Blatt Naprzod" hat soeben wichtige Geheimrat 2 a ub, beantragte Belassung des angemessenen Kriegs- Enthüllungen über die Rolle veröffentlicht, welche Spikel und Pro­gerichtsurteils. Demgemäß erkannte das Oberkriegsgericht. Die botateure in diesem Riesenprozeß spielen. Auf die Anschuldigung Berufung warb jedoch verworfen, so daß es bei der Strafe zweier notorischer Verbrecher und Provokateure von zwei Jahren vier Monaten bleibt! Sutiennit und Farantowies wurden die meisten der

Das Kriegsrecht in Südafrika   aufgehoben. Kapstadt  , 10. Februar.( W. T. B.) Im Abgeordnetenhause erklärte Minister Smuts  , daß die Bestimmungen des Kriegs­rechtes, welche öffentliche Versammlungen im ganzen Union­gebiet verbieten, unverweilt aufgehoben werben follen.