Hierauf interpellierte Genosse Schulz den Gemeindevorsteher dem Standpunkt der Naturheilmethode; Dr. Spohr ist nicht geimpft, über die zeitliche Ansehung der Gemeindevertreterwahl. Obwohl da er in seiner Jugend die Blattern überstanden hat. Im Früh= In den letzten Tagen ist es im Memeldelta zu großen Ueberein großer Teil der Wähler Arbeiter seien, die in Neu- Zittau selbst jahr 1912 find in Frankfurt im ganzen 13 Personen an den schwemmungen gekommen. Pionierkommandos arbeiten fortgesett nicht beschäftigt wären, habe man auf sie bisher bei der Fest- Blattern erkrankt; eine Frau H. aus Riga soll die Krankheit ein- daran, Bewohner und Vich aus den durch das Wasser abgeschnitte febung der Wahlzeit keinerlei Rücksicht genommen. Das habe zur geschleppt haben. Dr. Spohr, der sie in Behandlung nahm, erFolge, daß, wenn diese Arbeiterwähler ihr Wahlrecht ausüben frankte selbst, ebenso seine Cousine, Frau Dr. med. Stründmann nen Ortschaften in Sicherheit zu bringen. Zur Unterbringung und wollen, fie einen halben Tag Arbeitsverdienst einbüßen müßten. aus Gera , die ihn pflegte und seine vierjährige Tochter Vera. Versorgung der Geflüchteten mit Lebensmitteln und sonstigem Das jei ein unhaltbarer Zustand. Diesen Ausführungen konnten Auch eine auf der anderen Seite der Straße wohnende Gemüse- Bedarf ist eine Hilfsaktion im Gange. Die augenblickliche Not ist sich die übrigen Vertreter nicht entziehen. Die Wahl soll daher in händlerin, Frau F., erkrankte an den Pocken. Diese fam ins groß, der Schaden an Gebäuden und der Verlust an Vieh und Gut der letzten Woche des Februar abends gegen 6½ Uhr stattfinden. Krankenhaus und ist dort am 18. Juli an den Pocken gestorben. unübersehbar. Er wird sich voraussichtlich auf viele HundertDr. Spohr will zunächst die Krankheit nicht erkannt und angenom- tausende belaufen. Bis jetzt sind durch Pioniere etwa 800 Menschen Spandau. men haben, es handele sich um die ungefährlichen Wasserpocken; aus Lebensgefahr gerettet und etwa 150 Stück Bich deshalb will er die nach dem Seuchengesetz bei ansteckenden Krank - geborgen worden. Zur Zeit sind Pioniere damit beschäftigt, 1500 heiten erforderliche Anzeige unterlassen haben. Er hat seinen Menschen, die durch Neueis vom Lande abgeFreund Dr. Bachem hinzugezogen und sich selbst in seiner Wohnung isoliert. Daß es sich um die echten Boden handelte, hat der Kreis- schnitten sind, Lebensmittel zuzuführen. arzt Dr. F. erst später erfahren resp. feststellen können. Der Uebertretung des Seuchengesezes sind beide Angeklagten für schuldig Ein neuer Anschlag im Cumbre- Tunnel. befunden worden, weil sie die Krankheit troß des Verdachtes, daß es sich um echte Bocken handele, nicht angezeigt haben. Der fahr- nen Mittwoch früh von einer Räuberbande angezündet worden lässigen Tötung und Körperverlegung wurden sie nicht für schuldig erklärt, weil ein Nachweis, daß die Erkrankung Anderer an den Bocken durch sie verschuldet ist, nicht voll erbracht worden sei. Gegen den freisprechenden Teil des Urteils hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Der Reichsanwalt erachtete die Revision für begründet, der Verteidiger der Angeklagten vertrat die Ansicht, daß der Mangel eines subjektiven Verschuldens bedenkenfrei angenommen sei. Das Reichsgericht vertagte die Berkündung der Entscheidung auf den 26. Februar.
seitigt werden, die einen lächerlich geringen Betrag erbringt und mann Salomon Tischbein aus Tarnowebstahls war der Kauf
I Die gestohlenen Haare.off Milieu, in welchem sich der Sachverhalt einer Anklage bewegte, die An einen fleinen Schvant à la Herrnfeld erinnerte das gestern das Schöffengericht Berlin- Mitte unter Vorsitz des Amts= gerichtsrats Jockisch beschäftigte. Wegen Diebstahls war der Kaufin Galizien angeklagt. Der Angeklagte tam vor einiger Zeit aus seiner galigischen Heimat nach Berlin , da ihm erzählt worden war, er finde hier viel leichter und auch besser bezahlte Stellungen. In Berlin angekommen besuchte er erst seine ganze Berivandtschaft in der Hoffnung, bei diesen vorläufig ein Unterfommen zu finden. Da die Familie Tischbein jedoch dankend ablehnte, versuchte er es bei einer Seitenlinie der Tischbeins, der Familie in
war, wodurch ein hineinfahrender Zug ebenfalls in Brand geriet und viele Menschenleben umkamen, ist zum Schauplah eines neuen Verbrechens geworden. Dieselbe, unter dem Befehl des Räuberhauptmanns Castillo stehende Räuberbande riß die Schienen im Tunnel auf, so daß ein Personenzug, der glücklicherweise nur spärlich besetzt war, entgleiste und Feuer fing. 15 Personen tamen um, eine große Anzahl wurde verTezt. Unter den Toten befindet sich eine Mutter mit fünf Kindern. Die Banditen sahen das furchtbare Schauspiel mit angeordnet. an. Präsident Wilson hat eine Untersuchung an Ort und Stelle
Ehrenwerte Kapitalisten.
Die englische Zeitung„ Daily Chronicle" meldet aus New York bom 9. d. Mts., von der Interstate Commerce Commission feien auffehenerregende Enthüllungen über Diebstähle im großen beider New York , Ne to haben and Hartford- Bahn gemacht worden. Ein früherer Vorsitzender der Kommission erklärte, daß eine Summe von 28 Millionen Mart verschwunden sei. Senator Hitchcock erklärte, die Männer, die die Gesellschaft ruiniert und die
Der Hauptetat für das neue Etatsjahr schließt nach dem Entwurf in Einnahme und Ausgabe mit 15 880 140 m.( gegen 14 673 140 M. im Vorjahr) ab. Eine Erhöhung der bisherigen Einfommensteuerzuschläge von 150 Proz. hat sich bei der ungünstigen Finanzlage nur dadurch vermeiden lassen, daß ein Zuschuß aus dem Steuerausgleichfonds in Höhe von 98 750 M. in den Etat eingestellt worden ist. Der Ertrag der Einkommensteuer ist mit 1358 500 M. berechnet worden, 118 900 M. mehr wie im Vorjahre. Die Grund- und Gebäudesteuer soll 988 250 M. bringen. Der Ertrag aus der Gewerbesteuer, die wieder mit 240 Proz. veranschlagt ist, ist auf 456 000 M. festgesetzt worden, 42 000 M. mehr wie im Vorjahre. Einen großen Ausfall bringt die Umsatzsteuer, die mit 100 000 m. gegen 175 000 M. im Vorjahre zurückgeblieben ist. Der Zuschuß des Reiches zu den Gemeindesteuern für die Staatswerkstätten beträgt 250 000 M., 30 000 m. mehr wie im Vorjahre. Eine arge Enttäuschung ist dem Stadtsäckel dadurch beschieden worden, daß die erwarteten Millioneneinnahmen aus dem Waldverkauf an Heinel in nebelhafte Ferne gerückt sind. Ein genau so unsicheres Projekt ist der geplante Bau des Stadttheaters, das für die Stadt dadurch noch ungünstiger auslaufen wird, weil dieselbe an die Theaterbaugesellschaft für die Entbindung vom Vertrag eine Entschädigung von 50 000 M. zahlen soll. Endlich dürfte auch in nächster Stadtverordnetenfibung die Kinderwagensteuer beSpandau schon so oft lächerlich gemacht hat. Für die Linderung der großen Arbeitslosigkeit ist kein Betrag in den Etat eingestellt worden. Im Gegenteil, die städtische Polizei bringt immer noch eine große Anzahl von Arbeitern durch Führung von schwarzen Liften aus Lohn und Brot und liefert dadurch eine Anzahl von Familien dem größten Elend aus. Arbeiter, die vor Inkrafttreten beitraten und polizeilich gemeldet werden mußten, aber schon seit hier betrieb der Cousin des Angeklagten, der Haarhändler Buder Altionäre bestohlen hätten, hätten sich zu gleicher Zeit als gemein einer Reihe von Jahren aus dem Wahlverein ausgetreten waren, beutel, ein lohnendes Geschäft. Es taufte durch Agenten in Ga- nügige Buritaner der Finanz aufgespielt. werden auf Grund der alten polizeilichen Mitgliederliste von den lizien von den jüdischen Mädchen, die vor der Hochzeit standen und Staatswerkstätten entlassen. Wenn Arbeiter fich weigern, für 35 Pf. sich nach einer dort bestehenden Sitte, um das Hochzeitshäubchen die Stunde Schnee zu schippen, wird in der Stadtverordnetenver- tragen zu können, ihren Haarschmuck abschneiden ließen, die Haare fammlung ein großes Entrüstungsgefchrei erhoben; daß aber ehr- auf, um sie dann hier nach erfolgter Reinigung und Färbung an liche Arbeiter auf Grund von falschen schwarzen Listen brotlos ge- die Friseure zu verkaufen. Diese fertigen dann die im Volksmund machten werden, wird stillschweigend geduldet und ganz in der als„ Wilhelm" bezeichneten falschen Böpfe usw. daraus. Ende Ordnung gefunden. vorigen Jahres mußte nun wohl in Galizien das Hochzeits- und damit auch das Haargeschäft des Herrn Puderbeutel besonders gut floriert haben, denn bei Buderbeutel liefen fast täglich große Posten des als besonders schön gerühmten blauschwarzen Haares galizischer Schönen ein. Daher kam es auch, daß Puderbeutel gar nicht merkte, daß ihm in der Person des Herrn Tischbein aus Tarnow ein recht unangenehmer stiller Teilhaber" erwachsen war. Dieser machte sich die günstige Konjunktur in Saaren zunube, indem er seinem Cousin nach und nach für 3000 M. Haare entwendete und damit selbst einen schwunghaften Handel bei den Friseuren trieb. Als Buderbeutel schließlich erfuhr, daß sein Konkurrent, von dem ihm mitgeteilt worden war, daß er viel billiger verkaufe, sein Cousin Tischbein war, lief er wutentbrannt zur Polizei und erstattete Anzeige.
Sigungstage der Stadt- und Gemeindevertretungen. Mariendorf . Donnerstag, den 12. Februar, nachmittags 5 Uhr, im Rathause, Kaiserstraße. Tempelhof . Donnerstag, den 12. d. Mts., nachmittags 5%, Uhr, im Gemeindefizungszimmer, Dorfstr. 42.
Diefe Sigungen find öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen.
Gerichtszeitung.
Die unzüchtigen Postkarten.
be
Vor Gericht beantragte der Staatsanwalt gegen den geständiDas Reichsgericht hat gestern das Urteil des Land- gen Angeklagten 2 Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte nur gerichts I Berlin betreffend die Einziehung und auf 14 Tage Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verUnbrauchbarmachung von 43 Ansichtspost- büßt angesehen wurden. Der Angeklagte wurde mit der freundtarten aufgehoben und die Sache an das Land- lichen Mahnung des Vorsitzenden: Nun dampfen Sie aber schleugericht II verwiesen. In der Vegründung heißt es, ein nigst ab!" auf freien Fuß gefeßt. Der geschädigte Beuge verließ Bild deshalb für unzüchtig zu erklären, weil es einen nackten mit den Worten;" Wie frieg ich nu meine Haare wieder?" Störper darstelle, set nicht zulässig. Das Urteil sei nicht halt- den Saal. bar, da es die Postkarten mit Unrecht in Bausch und Bogen für unzüchtig erklärte. Das Landgericht selbst habe anerkannt, daß die Reproduktionen den Driginalen durchaus gleichwertig feien. Deshalb habe auf Aufhebung des Urteils erkannt werden müssen.
Der Amtsanwalt im gelben Talar.
Am preußischen Justizwesen erlebt man immer seltsamere Dinge. Am Montag wurde in einer Verhandlung vor der Berufungsstraftammer in Erfurt festgestellt, daß der Bürgermeister des preußischen Städtchens Sömmerda , der zugleich auch das Amt eines Amtsanwalts am Amtsgericht in Sömmerda versieht, Ehrenmitglied eines gelben Werkvereins ist.
Kleine Notizen.
Hauseinsturz mit schrecklichen Folgen. In der spanischen begrub eine große Anzahl Arbeiter unter sich. Stadt Aleva do stürzte ein im Bau begriffenes Haus ein und Als man sie befreite, waren zwei bereits tot, fünf weitere starben nach kurzer Zeit und zwei befinden sich in Lebensgefahr.
Bon Windmühlenflügeln erfaßt. In Horst( Kreis Neustadt) gerieten drei Kinder beim Spielen zwischen die Flügeln einer im Gange befindlichen Windmühle. Mit schweren Verleßungen wurden die Kinder in ein Krankenhaus gebracht, wo eins bald Sarauf verstarb.
Ein Einbruch in das Parteisekretariat Bochum wurde in einer der letzten Nächte verübt. Die Diebe schienen es auf den Diebstahl von Dokumenten abgesehen zu haben, fanden aber nichts. Der Geldschrank blieb unversehrt.
Der Bauernschred", ein wildes Tier, das längere Zeit die Bevölkerung in der Gegend der Koralp( Steiermart) in Aufregung hielt, soll nach einer Meldung aus Graz jebt von einem Jäger erlegt sein. Es soll sich um einen Puma ( Silberlöwen) handeln.
Adlershof . Donnerstag, den 12. Februar, abends 6%, Uhr, im Sigungssaale des Gemeindeamts, Bismarditr. 1.
M
Freitag, den 13. Februar, abends 8 Uhr: Erster Abend des Vortragszyklus über: " Deutsche Geschichte“. Vortragender: Herr Redakteur Georg Schmidt. Die Jugendlichen wollen für regen Besuch der Vortragsabende agitieren.
dusibomo
Eingegangene Druckschriften.
Wohlfahrt und Wirtschaft. 1. Zabrg. Heft 2. Monatsschrift. Herausgegeben von B. Jaroslaw. Biertelf. 3 M. E. Diederichs, Jena .
Marktpreise von Berlin am 9. Februar 1914, nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. Mais( mixed), gute Sorte 16,90-17,20, Donau 16,00-16,30. Mais( runder), gute Sorte 14,80-15,20. Richtstroh 0,00.
Heu 0,00-0,00.
Flugschriften des Deutsch - Englischen Verständigungskomitees. geteilt: J. A. Hobson , Die Furcht vor Deutschland . Preis 50 Pf.- Ernst An einem Spätnachmittag wanderte ich durch die Straßen der Sieper, Die wirtschaftliche Rivalität zwischen Deutschland und nördlichen Borstadt. Es war bitter falt. Die eifernen Gitter, die England. Ein Vortrag. Preis 50 Pf. Verlag von N. Oldenbourg, die schmalen Vorgärten säumen, waren mit zarten Reiffloden über- üngen und sterling zogen. Vor mir humpelte, in sich zusammengesunken, ein alter Mann. Unter seinem Hut schauten weiße Haare hervor. Sie waren fast so weiß wie der Reif an den Stäben. Plötzlich bückt sich der Alte zum Boden nieder, griff etwas mit den Händen und bog dann um die Ecke. Durch das Gartengitter hindurch sah ich, daß der Mann eine ruste Brot aufgelesen hatte. Er ist Tierfreund, dachte ich, er wird das Brot dem nächsten Gaul zu fressen geben. G8 gibt ja folch' gute Menschen, die nichts umkommen lassen können. Aber auf einmal gewahrte ich, wie der Alte den Reif von der Kruste abwischte und sie dann zum Munde führte! Ich blieb wie festgebannt am Fled stehen: Heiliger Gott! Er ist das hartgefrorene Stück Brot selber! Wie hungrig, wie arm muß er Dann näherte ich mich dem Alten. Ich mußte mit ihm sprechen. Ein paar alte, traurige Augen schauten fest in die meinen.
-
-
Markthallenpreise. 100 Kilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen 34,00-50,00. Speisebohnen, weiße 35,00-60,00. Linsen 40,00-80,00. Kartoffeln( Kleinbdl.) 4,00-7,00. 1 Stilogramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30-1,80. Schweinefleisch 1,40-2,00. Stalbfleisch 1,40-2,40. Hammelfleisch 1,50-2,40. Butter 2,40-3,00, 60 Stüd Gier 4,80-7,20. 1 Kilogramm Starpfen 1,20-2,60. Aale 1,60-3,20. Bander 1,20-3,20. Hechte 1,60-2,80. Barche 0,80-2,20. Schlete 1,60-3,20. Bleie 0,80-1,60. 60 Stud Strebje 3,50-24,00,
Witterungsübersicht vom 10. Februar 1914.
Drei organisierte Metallarbeiter waren eines Tages mit dem 18 Jahre alten Gründer des gelben Werkvereins, dem Arbeiter Maukewis, zusammengeraten, wobei M. einige unbedeutende Büffe dahontrug. Die Sache kam zur Anzeige und die drei Arbeiter wurden zu 4 und 5 Wochen Gefängnis verurteilt, Gegen dieses Urteil legten die Angeklagten Berufung ein, weil es ihnen zu hart erschien, aber auch der bürgermeisterliche Amtsanwalt und Ehrenmitglied bei dieſem gelben Verein, dem der Kläger Maukewik angehörte, focht das Urteil an, weil es ihm zu milde schien. So tam die Sache vor die Erfurfer Berufungskammer. fein!" In der Berufungsschrift, wie auch in der schriftlichen Urteils begründung des Schöffengerichts wurde es so dargestellt, als handle es sich um die Absicht der Angeklagten, die als„ Sozialdemokraten" bezeichnet wurden, die„ patriotischen Arbeiter" einzuschüchtern, da mit sie nicht dem„ vaterländischen Verein" beitreten sollen. Selbstverständlich waren die Differenzen nur um gewerkschaftliche Angelegenheiten mit dem 18jährigen gelben Breeinsgründer entstanden. Der Staatsanwalt in Erfurt meinte ebenfalls, daß politische " Ich bin jetzt fünfundsiebzig Ich war Soldat und hab' Hamburg 764 D Aber Berlin 766 Feindschaft der Anlaß des Zusammenstoßes gewesen sei und er Kriege mitgemacht... Ich hab' alles gelitten... Franti. a.M 767 GD beantragte Erhöhung der Strafen auf je 2 Monate. Der Ber - gebettelt hab' ich noch nie, in meinem Leben nicht.. München 769 SS teidiger, Rechtsanwalt Dr. Deswatines, stellte zunächst das eigen- Auch Almosen hab' ich noch nie genommen Oder denken wien tümliche Verhältnis fest, daß der Bürgermeister und Amtsanwalt Sie, ich tönnt' nicht fechten geh'n, wenn ich wollte?... zugleich auch Ehrenmitglied des gelben Vereins sei, ja gerade aber ich tu's nicht, und ich will's nicht!. Nein, ich will dieser Umstand, so sage der Amtsanwalt selbst, laffe die Be- nicht!....
Ob ich ihm etwas Geld anbieten dürfe, fragte ich. Ich sehe doch, Sie haben Hunger, alter Mann." Sing
Er schien überrascht und fand nicht gleich eine Antwort. Dann blickte er mir gerade ins Gesicht und sprach zu mir mit zitternder Stimme:
Stationen
fland mm
Barometer
Bind
Swinembe. 765 GD
dichtung
Windstärke
Better
3beiter
5ºK.= 4° R.
Temp. n.
Stationen
Batometer
tanb mm
Bind
richtang
Bindstarle
Better
Kemp. n.
2 bedeďt-16
3 bededt
1
2 mollig
2 heiter
3 Betersburg 759 23 1 Scilly.
754
1 Dunst
2wolkenl
1Nebel
1 Aberdeen 753 SGD -5 Paris 768SSD -5
4 halb bd. 1 bedeďt 2 heiter
6
7713 Wetterprognose für Mittwoch, den 11. Februar 1914. Troden und vorwiegend heiter, nachts leichter Frost, am Tage wieder mild bei mäßigen südlichen Winden. Berliner Betterbureau.
gründung seiner Berufung erklärlich erscheinen. Dann bezeichnete Diese Säge flangen scharf, abgehadt, wie eine Anklage, wie ein der Verteidiger es als eine bedauerliche Unkenntnis, wenn im plögliches Erinnern an irgendein Unrecht, das dem Alten zugefügt Gerichtssaal Gewerkschaft und sozialdemokratische Partei in einen wurde. Topf geworfen werde und wandte sich energisch dagegen, daß, wie Dann wandte er sich zum Gehen, kehrte aber gleich noch ein- der Landesanstalt für Gewässertunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterburean
er aus der amtsanwaltlichen Berufungsbegründung annehmen mal um, als ob er etwas vergessen hätte, und sagte, indem er die müsse, Angeklagte nach ihrer politischen Parteizugehörigkeit be- Hand erbob: urteilt würden. Die Angeklagten feien Mitglieder des Metall„ Charakter, junger Mann, Charakter! Wissen Sie, was das arbeiterverbandes, der sich die Hebung der sozialen Lage seiner ist? Manchmal Glück, aber meistens Not und Hunger! Mitglieder zur Aufgabe mache. Nichts weiter. Das Gericht Meistens 1" verwarf beide Berufungen.
081
Dann ging er.
Wasserstands- Nachrichten
am feit
9. 2. 8. 2.
cm cm¹) 119)
-15 955)--6
am jeit
Basserstand Memel, Tilfit Bregel, Justerburg Weichsel, Thorn Dder, Ratibor Strossen Frankfurt Warthe, Schrimm Landsberg
9. 2. 8. 2. cm cm³) 6503) 374)-22 2074)+1 143)+1 151-1 244) 2 170)-10 2205)
Beeston
122
Wefer, Münden
154
Minden
+10 230-8
7
0
677)
+11
149
-2
73
1
144
-1709 101
4
80
+10
-5
84-6
142+55
3) heute früh
) Eisstand.
Impfgegner vor dem Reichsgericht. Dreifacher Mord und Selbstmord. Der Frankfurter Pockenprozeß, der f. 3t. erhebliches Aufsehen Ein furchtbares Familiendrama hat sich am Montag in erregt hatte, beschäftigte am Montag das Reichsgericht, ohne daß Saarlouis abgespielt. Dort wohnte bei ihrer Mutter die ebe, Bordamm dieses zu einer Entscheidung gekommen wäre. Wie man sich er von ihrem Manne getrennt lebende Frau des in Saarbrücken innern wird, hat das Landgericht Frankfurt a. M. am 21. Juni wohnhaften Schreibers Weise. Zerrüttete Familienverhält vorigen Jahres nach zweitägiger Verhandlung die Aerate Dr. N. Spohr und Dr. Bachem wegen Uebertretung des Reichs- nisje hatten die Eheleute auseinandergebracht. Am Montag feuchengejeges in je atvei Fillen au je 300 M. Geldstrafe verurteilt, fuchte Weise seine Frau auf und erschoß sie, sein dreiaber von der gleichzeitig erhobenen Anklage der fahrlässigen Tötungjähriges Kind, seine Schwiegermutter und 637 cm bei fortdauerndem Eisitand.- nub. Körperverlegung freigesprochen. Beide Angeklagte stehen auf Inahm sich dann selbst das Leben.
―
1)+ bedeutet Buchs, Fall. 3) Unterpegel. Treibeis.
) Bormittags Eisgang. Eisfrei.
277)+7