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mit Lrreft bestrast wird. Wie die gesetzlichen Bestimmungen aber jetzt liegen, muh jeder leichte Schlag, jeder unbedeutende Stoß gerichtlich geahndet werden. Das ist sehr umständlich, ruft Er- bitterung hervor und die Zukunft einzelner Offiziere wird eventuell in Frage gestellt." - Auch den soeben genannten Kriegsminister v. Einem müssen wir noch besonders erwähnen, denn er erklärte am 11. De- zeniber 1903 im Reichstag, daß er die Schläge, die da und dort manchmal in der Erregung fallen, wohl ent- schuldigen könne. Es ist also eine rührende Uebereinstimmung zwischen dem Major v. Estorff und den beiden Kriegsministern v. Gohler und v. Einem in der Beurteilung von leichteren Prügeleien, die Vor- gesetzte an Soldaten verüben, zu konstatieren. Wenn ein Soldat eine Maulschelle kriegt, so macht dies nach der Ansicht so maßgebender Herren nicht viel aus. Die Ehre des Mannes wird dabei fast gar nicht tangiert. Wird aber ein Herr Offizier, und wäre es nur ein ISjähriger Leutnant, auch nur angefaßt, so liegt darin eine so schwere Verletzung seiner Ehre, daß er sofort seinen Rock für immer ausziehen mutz. Dem Reichstag ist soeben eine Novelle zum Militär- st rafge setzbuch zugegangen. In ihr steht, wie derVorwärts" bereits festnagelte, kein Wort davon, daß Soldatenmißhand- langen künftig schwerer bestraft werden sollen als bisher. Das ist sehr charakteristisch für die Art, wie das Militärstrafrechtre- formiert" werden soll. Die Sozialdemokratie muß versuchen, die Lücke auszufüllen. Dabei kann sie auf den Unterschied hinweisen, der sich seit der Zaberner Affäre zwischen Offi­ziers» und Mannschaftsehre ergibt. Dem Seniorenkonveut des Reichstages wurde am Donnerstag eine Berechnung vorgelegt, die die Kontingen- tierung der Beratungen des Etats vorschlägt. Auf die einzelnen Feststellungen wurde weiter nicht eingegangen, doch wurde man sich einig, die Beratung des Etats des Reichsamtes des Innern zu be- schleunigen. Um mit dieser Beratung bald zu Ende zu kommen, kam man überein, am Donnerstag mit dem Reichsverstwerungsamt Schluß zu machen. Ferner soll die Beratung, wenn möglich, am Freitag über diesen Etat zu Ende gehen. Alles weitere bleibt späteren Beratungen vorbehalten. Der Rompf«m die Arbeitslosenversicherung in Württemberg  . Nach viertägiger Dauer ist die Debatte über die Arbeitslosen» Versicherung im württembergiscben Landtage am Mittwoch zum Ab« schluß gelangt. Ihr Verlauf beweist, daß der Gedanke der siaat- lichen Arbeitslosenversicherung, der von unserer württembergischen Landtagsfraktion zum ersten Male im Jahre 1907 dem Landtage in einem Antrage unterbreitet wurde, sich rasch Geltung verschafft hat. In den Jahren 1909 und 1911 waren bereits Mehrheitsbeschlüsse zustande gekommen, in denen die Kammer sich für Gewährung von Staatsbeiträgen an Gemeinden, die Arbeitslosenunterstützung leisten, aussprach. In der jetzigen Debatte handelte eS fich nur noch um die Ueberwindung des Widerstandes, den die Regierung der Durchführung jener Beschlüsse entgegensetzt. Unterstützung fand die Regierung in ihrer ablehnenden Haltung fast nur noch bei den Konservativen, die die verschrobensten Ansichten vertraten. Einer ihrer Redner kündigte die völlige Verarmung aller Unternehmer an für den Fall, daß der Staat einige zehntausend Mark zur Milderung der Arbeitslosennot aufwendet. Er sprach davon, daß die Gewerbetreibenden zum Betteln verurteilt und auch die ge« samte Landwirtschaft ruiniert würden. Dieses Austreten der bündlerischen Agitation ging selbst den Renomm'.erarbeitervertretern deS Zentrums zu weit. Es war recht amüsant, wie die schwarzblauen Freunde fich während dieser Debatte gegenseitig das Fell gerbten. Neben der äußersten Rechten suchte auch ein volksparteilicher Fabrikant die Regierung im Widerstand gegen die dringendste sozial- politische Aufgabe unserer Zeit z« bestärken. Die nationalliberalen Unternehmervcrtreter hielten sich dagegen zurück. AuS dem Kreise der Nationalliberalen forderten sogar zwei Abgeordnete, beides Bürgermeister von Fabritstädten. daß endlich ein Anfang mit der Bewilligung staatlicher Mittel sür die Arbeitslosen gemacht werde� Im übrigen war es die Aufgabe unserer Fraktion, sowohl den Konservativen, als besonder» der Regierung die UnHaltbarkeit ihrer Ausfassung zu Gemüt zu führen. Unsere Redner räumte» den ganzen Berg von bureaukratischen Bedenken und Zweifeln, den der Minister deS Innern zusammengetragen hatte, hinweg und zeigten ihm mit dem Hinweis auf die vielen praktischen Anfänge im Aus» lande, daß eS nur guten Willens bedürfe, um zur�Tat zu gelangen. Verbunden mit dieser Debatte war die Beratung über einen im Vorjahre gestellten sozialdemokratischen Initiativantrag, der einen Gesetzentwurf zur Regelung der Arbeitslosenunterstützung verlangt, sowie über einen Zenlrumsanlrog, der von der Regierung erwartet, daß sie in einem Nachtragsetat die Mittel zu Staatsbeiträgen an Gemeinden mit Arbeitslosenversicherung anfordert. Zur Besserung der gegenwärtigen ungünstigen Lage des gewerblichen Mittelstandes regte das Zentrum weiter die rasche Vergebung vorbereiteter Lieferungen und einige andere kleine Mittel an, über die es keine Meinungsverschieden- heit gab. Uni der Regierung jeden Vorwand zur Verzögerung ihres Eingreifens zu nehmen, zogen unsere Genossen den Antrag auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs zurück zugunsten deS Zentrums- antrazes, der einen Nachtragsetat verlangt. Durch ein Amende- ment wurde nur noch ausgesprochen, daß die Regierung der Kammer die Grundsätze mitteilen soll, die für die Gewährung von Beiträgen an die Gemeinden maßgebend sein sollen. In der am Donnerstag vorgenommenen Abstimmung wurde der Nachtragsetat mit ö9 gegen 23 Stimmen angenommen. Mit Nein stimmten neben den Konservativen 4 Volksparteiler und 2 Nationalliberale. b VolkSparteiler stimmten mit Vorbehalt zu. Die auf die Handwerker bezüglichen Teile des Zentrumsantrages fanden einstimmige Annahme. Auch der konservative Antrag, den Wohltätigkeitsvereinen Staatsbeiträge zur Unterstützung der Ar- beitslosen zuzuweisen, fand Annahme mit 4S gegen 36 Stimmen. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten, die Mehrheit der Volks- parte! und einige Nationalliberale. Durch den mit 59 gegen 23 Stimmen gefaßten Beschluß bekemrt sich die Kammer zum drittenmal grundsätzlich zur Förderung der ArbeitSlosenversiche- rung durch staatliche Beihilfe. Die Mehrheit ist erheblich größer als bei den früheren Abstimmungen. Die ablehnende Haltung der Regierung wird durch diesen Beschluß sachlich mißbilligt. Es wird ihr schwer fallen, weiter aus ihrem ablehnenden Standpunkt zu beharren. Der anhaltische Landtag ist zum 26. Februar einberufen worden. Die Regierung hält ihre Vorlogen, die sie bei der Eröffnung dem Landtage machen wird, noch streng geheim. Trotzdem weiß man. daß unter den Vorlagen eine über die Aenderung der Geschäftsordnung des Landtages sein wird. Die bisherige Geschäftsordnung läßt nur Ordnungsrufe ab« keine Wortentziehungen zu. Die Regierung will aber dem Präsidenten daS Recht geben, daß er Wortentziehungen vornehmen und die Entfernung der Abgeordneten aus dem SitzungS- saale nach dem Muster des preußischen Abgeordnetenhauses be­wirken kann. Es versteht sich von selbst, daß die Regierung damit lediglich die Redner der Opposition treffen will. Sehr wahrschein« lich, wenn auch noch nicht gewiß ist es, daß die Regierung auch mit einer Vorlage zur Verschlechterung des Gemeindewahlrechts kommt._ Auch ein Patriot. Nach einem Privattelegramm desBerliner Tageblatts" aus Remscheid   hat ein dortiger Brennereibesitzer, der äußerlich in den einfachsten Verhältnissen lebte und bisher zwei Millionen Vermögen versteuerte, zum Wehrbeitrag auf Grund des Generalpardons ein Vermögen von neunzehn Millionen Mark deklariert. Zum Zwist im klerikalen Lager. Die Gegensätze im klerikalen Lager spitzen fich immer mehr zu. Auch der Erzbischof Bettin ger"in München   hat jetzt offen Partei ergriffen, und zwar, wie nach seiner ganzen Vergangenheit selbst- verständlich ist, zugunsten der Kölner   Richtung. Die TriererPetrus- blätter" hatten jüngst das katholische Jugendsekretariat Münchens  wegen seines Verhaltens zu den christlichen Gewerkschaften an« gegriffen. Darauf antwortete in einer Konferenz der katholischen  Jugendvereine der Erzdiözese München der Erzbischof Bettinger: Wir lassen uns in Liebe zum Heiligen Vater von niemanden übertreffen. Der Heilige Vater hat getan, wie er selbst es aus- gesprochen hat, was ihm die deutschen   Bischöfe vorgetragen haben. Darauf stützt sich die Duldung des Heiligen VaterS. Deshalb bitte ich unser katholisches Jugendsekretariat München  , energisch dahin zu Wirten, daß unsere Jugend von den sozialdemokratischen freien Gewertschaslen ferngehalten wird und daß alle, bei welchen ein Anschluß an eine Gewerkschaft in Frage kommt, den christlichen Gewerlschaften beitreten." Dieser Erklärung des ErzbijchofS folgte in der Konferenz ein stürmischer allseitiger Beifall._ Das Zentrum ist keine konfessionelle Partei". So heißt es in der am Sonntag in Berlin   beschlossenen Er- klärung des Reichsausschusses der deutschen Zentrumspartei  . Wie die Dinge in Wirklichkeit liegen, besagt nachstehendes kleine? Flug- blatt, daS in Freiburg   in Boden durch die Zentrumspartei   per- breitet worden ist: An die Katholiken des Stadtteils Stühlinger  ! Es ist eine bedauerliche Tatsache, daß in zahlreichen katholi- schcn Familien unserer Stadt noch keine katholische Zeitung ge- halten wird. Das hat eine Anzahl Männer des Stühlingers veranlaßt, sich zu einem Komitee zur Verbreitung der katholischen Presse im Stadtteil Stühlinger   zusammen- zuschließen. Dieses Preßkomitee hat sich in uneigennütziger Weise die Aufgabe gestellt, mit Unterstützung einer Anzahl Ver- trauensmänner eine ständige Agitation für die katholische Presse, namentlich sür unsere hiesigen TageszeitungenFreiburger Bote"Freiburger Tagespost" zu betreiben. Der Freimaurer  , der Demokrat, der Liberale, der Sozial- demokat, jeder liest das Organ seiner Partei. Diese unbe- stritten« Tatsache sollte endlich einmal dem Katholiken die Augen öffnen und ihm ein Fingerzeig sein, daß er auch zu seinem Blatte greift und dieses ist die katholische Zeitung. Sollte daher ein Katholik einer solchen noch kein HauSrecht gewährt haben, so möge er dies jetzt tunl Um ft rundliche Aufnahme unseres Vertrauensmannes bittet DaS Preßkomitee für den Stadtteil Stühlinger  : gez. R. Thomms, Vorsitzender." Die empfohlenen Blätter sind natürlich ansgesprochene Zen- trumsorgane. Verschärfte Aufsicht über das Gastwirtsgewerbe. Der Bundesrat hat den angekündigten Gesetzententwurf ge- nehmigt. nach welchem durch Abänderung der Reichsgewerbe- ordnung die Schank- und Gastwirtschaften einer erHöhlen Auffichl unterworfen werden. Auch sür die Verwendung weiblichen Personals in Gastwirtschaften sind neue Bestimmungen ausgestellt worden. Die Novelle umfaßt auch die Aufführungen in Singspielhallen, Kinemato- graphentheatern, Konzerthäusern usw. Gefterreich. Eine Arbeitslosendemonstratiou. Wie«, 12. Februar. Auf Veranlassung der sozialdentokratischen Partei veranstalteten 2000 Arbeitslose heute vormittag einen stillen Demonstrationszug vom Schwarzenbergplatz bis zum Rathaus. Am Zuge beteiligten sich auch zahlreiche Mitglieder des RcichsratS, des Landtags und der Gemeindevertretung. Die Zugänge zum Parlament und dem Rathaus waren van einem Polizeikordon abgesperrt. Die Kundgebung verlief vollkommen ruhig. Um 11 Uhr löste sich der Zug auf, ohne daß es zu Störun- gen gekommen wäre. Die Arbeitsloseuversicherung macht Fortschritte im Auslande. Der Gemeinderat der Siodt Graz sSteiermark) beschloß die versuchsweise Einführung der Arbeitslosenversicherung borläufig auf die Dauer von drei Jahren. Und zwar wird die Stadt während der Wintermonate November bis Februar den Berufsvereinen(Gewerk- schaffen) sür jeden anspruchsberechtigtcn Arbeiter oder jede Arbeiterin einen Zuschuß von 50 Heller täglich auf die Höchstdauer von sechzig Tagen innerhalb einer Winlerperiode zahlen. Der Zuschuß wird erst nach siebentägiger Arbeitslosigkeit gewährt. Er ist an die Zugehörigleit zu einem Berufsverein, mindestens einjährigen Wohnsitz und an un« freiwillige und unverschuldetete Arbeitslosigkeit gebunden. In den Etat wurde die Jadresiumme von 6000 Kronen sür den Zuickrnß ausgesetzt. Der Magistrat erklärte, solange der Staat zurückhaltend ist, kann eine Gemeinde, in der fich die Arbeitslosigkeit in größerem Um» fange bemerkbar macht, den Versuch einer Arbeitslosenversicherung unternehmen. Eine spontane Arbeitslosendemonstration in Lemberg  , der Hauptstadt Galiziens  , rief große Aufregung hervor, da man eine Hungerrevolte befürchtet. Der Bürgermeister läßt Kartoffeln und Brennholz verteilen. Cnglanü. London  , 12. Februar. Nachdem Lloyd George   die Haltung der Regierung verteidigt halte, lehnte das Unterhaus gestern nachlS die konservaliven Gegenanträge mit 333 gegen 225 Stimmen ab. Südafrika  . Regierung und Arbeiter. Kapstadt  , 12. Februar.(W. T. B.) DaS Abgeordnetenhaus nahm heute die zweite Lesung der I n d c m n i t ä t s b i l l wieder auf. Minister S m u t s erwiderte dem Arbeiterführer Eres- well, er halte an der Politik fest, die Erlaubnis zur Abhaltung einer für Sonntag auf dem Marktplatz� in Johannesburg   beabsich» tigten Versammlung zu verweigern. Smuts   fügte hinzu, daß die Beschränkungen für gewöhnliche öffentliche Versammlung«! und, Versammlungen in geschlossenen Räumen zum Zwei? einer Be- sprechung der Regierungspolitik aufgehoben worden seien, daß jedoch die Regierung noch nicht öffentliche Kundgebungen im Freien zu» lassen wolle. lthina. Lorläufiger Verzicht auf Schaffung einer Flotte. London  , 12. Februar.(W. T. B.) Wie das Reutersche Bureau erfährt, ist die chinesische Regierung zu der Ueberzeugung ge- kommen, daß die Entwicklung des Wirtschaftslebens und des Handels in erster Linie Berücksichtigung verdiene vor der Ent» Wicklung einer Flotte, und hat deshalb beschloffen, den Plan der Errichtung einer Marineakademie und eines Flottenstützpunktes nicht weiter zu verfolgen. Infolgedessen sind die Verhandlungen mit der britischen Admiralität wegen Ueberlassung von Marine» offizieren und Entsendung einer britischen Marinemissiou nach China   abgebrochen worden. Der neue Finanzagent Tschintschentao, der kürzlich in London  angekommen ist, hat zunächst den Auftrag, die Geldmärkte in London   und auf dem Kontinent zu beobachten, um eine Gelegenheit für eine baldige chinesische Anleihe ausfindig zu mache«. Japan  . Die Marineskandale. Das japanische Budget, in dem die Ausgaben mit 1280 Mllione« Mark veranschlagt sind, sah ursprünglich für die Marine einen Kredit in der Höhe von 180 Millionen Mark vor; infolge der großen Skandalaffäre hat der HaushaltungSauSschuß des Tokioter Parka» mcnts Abstriche in der Gesamthöhe von 60 Millionen Mark vor» genommen. Die herrschende Erregung wird erklärlich, wenn man erfährt, daß die Einkommen st euer 5 Schilling sMark) auf das Pfund(20 Mark) Einkommen beträgt und daß der japanische Kuli, wie dieSchlesische Zeitung' berichtet, für die Steuer auf ein Tramwaybillett ein anspruchsloses Mittagsmahl kaufen kann. Dazu kommt, daß die Bevölkerung auf den nördlichen Inseln unter einer Hungersnot schwer leidet, daß auf der Insel Sakura im Süden durch den Vulkan» ausbruch große Werte vernichtet worden sind und daß schließ« lich eine tiefgreifende Depression Handel und Wandel lähmt. Gegenüber den Beschönigungsversuchen der japanischen Regierung ist es interessant, das Urteil des Dokohamer Korrespondenten des.Economist' zu hören:ES ist wahr, daß der auswärtige Handel stark zugenommen hat, daß die Reisernte mittelmäßig war. daß die Menge der von den Eisenbahnen beförderten Güter stieg. Aber eS ist nicht minder wahr, daß allgemein über schlechten Geschäftsgang geklagt wird, daß viele Fabriken ihre Produktion stark eingeschränkt haben oder fast unter Selbstkosten arbeilen und daß besonders die Spinnereien, die die wichtigste und blühendste japanische Industrie bilden, durch die Krise schwer getroffen sind." Wie die Not auf das Denken des Volkes eingewirkt hat, zeigt die Bemerkung des Tokioter Reuter-Korrespondenten in einen, seiner Telegramme:Es ist an dem Gedächtnistage der Kriegserklärung gegen Rußland   vor 10 Jahren interessant daran zu erinnern, daß damals die Flotte das Idol des Volkes war. während jetzt Agita- toren die Regierung und die Admirale Damamoto und Saito auf das heftigste angreifen, die zu den bedeutendsten Flottenjührer« während des Krieges gehörten." Letzte Nachrichten. Die Deportation vor dem Unterhaus. Londo«, 12. Februar.  (W. T. B.) Mitglieder der ArbeiterpariÄ� warfen im Unterhaus die Frage der Deportation aus Süd» a f r i k a auf und Ramsay Macdonald   stellte einen Zusatz» antrag zu der Adreffe, wonach den, Generalgouverneur der süd» afrikanischen Union Anweisung gegeben werden sollte, seine Ge- nehmigung zu der Jndemnitätsbill zurückzuhalten, bis eine ge» richtliche Untersuchung über alle in Betracht kommenden Umstände, besonders auch über die Deportation, stattgefunden hätte. Er erklärte, die Verhängung des Kriegsrechts wäre nicht gerecht» fertigt gewesen und behauptete, die südafrikanische   Bundesregierung hätte die Absicht gehabt, die Gewerkschaftsbewegung am Rand zu zerschmettern. Kololnialsekretär Harcourt erwiderte, es würde ein Präze- denzfall und ein falsch gewählter Kurs sein, der Jndemnitätsbill Mißbilligung oder ein Veto entgegenzusetzen. Die Bundesregierung in Südafrika   sei dem Bundesparlament verantwortlich, und wenn das Parlament die Bill annehme, so würde es im höchsten Grade unpolitisch und unklug sein, wenn man versuchte, diesen Beschluß vom Mutterlande aus umzustoßen. Der Antrag der Arbeiterpartei wurde mit 214 gegen 50 Stim- men abgelehnt. Arbciterdelegierte beim Premierminister Asquith  . London  , 12. Februar.(W. T. B.) Premierminister ASquith  empfing eine Abordnung des Parlamentarischen   Ko- mitees des Gewerkschaftskongresses und erklärte, er hätte seine Meinung betreffend die schweren Bürden der Rüstungsausgaben des englischen Volkes und der anderen sogenannten zivilisierten Völker bereits deutlich ausgedrückt. Nie- mand wäre ängstlicher besorgt, diesem Zustande ein Ende zu machen als die englische Regierung, aber das wahre Heilmittel läge in einer gemeinsamen Aktion der Pölk-er selbst. Gegen die Wahlbeschränkungen der bulgarischen Regirrung. Sofia  , 12. Februar.(W. T.B.) Die gesamten oppositionellen Parteien mit Ausnahme der syndikalistischen Sozialisten haben im gegenseitigen Einverständnis einen Aufruf an die Wähler veröffentlicht, worin ein gemeinschaftliches Vorgehen gegen die von der Regierung an die Verwaltungsbehörden erlaffene Zirkularverordnung betreffend Maßnahmen zur Aufrcchterhaltung der Ordnung während der Wahlen angekündigt wird und einzelne der erwähnten Maßnahme» als unzulässig bezeichnet werden. Politische Unruhen in Japan  . Tokio  , 12. Februar.(W. T. B.) In Osaka   kam cS gestern zu politischen Unruhen. Die Polizei hatte aber umfaffende Vorsichtsmaßregeln getroffen, so daß die Unruhen schnell unter» drückt wurden._ Japanisches Streichkouzert. Tokio  , 12. Februar.(W. T. B.) Das Unterhaus hat das Budget angenommen, mit einer Streichung von 3 Millio» n e n Pfund Sterling, wie sie die Budgetkommission be» schlössen hatte, und einem ferneren Abstrich von 4600000 Pfund Sterling, die zur Wiederauffüllung deS ständigen Marinefonds in den Etat eingestellt worden waren und deren Streichung die Budgetkommission einstimmig beschlossen hatte. Ein glmklicher Fallschirmabsturz. Juvisy  , 12. Februar.  (W. T. B.) Ein Mann uamenS Jean O rs ließ sich auf einem von ihm erfundenen Fallschirm heute aus 200 Meter Höhe von einem Flugzeug herab. Er landete nach 3v Sekunden glücklich auf dem Erdbode«.