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Nr. 45. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Sonntag, 15. februar 1914.

Die heutigen Kaufmannsgerichtswahlen letzten Jahren durchaus Schritt gehalten hätte und als derzeit voll auf Veranlassung seiner Kollegen beim Bolier des Baues vor­

finden in der Zeit von 10 bis 3 Uhr statt.

Da die Wahlen nach dem Verhältniswahlsystem statt­finden, kommt es auf jede Stimme an! Deshalb bleibe kein Wahlberechtigter der Wahl fern! Jeder aufgeklärte Handlungsgehilfe wählt nur die Liste 2

des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen. Nur diese Liste gibt die Gewähr für eine wirklich objektive Rechtsprechung.

Handlungsgehilfen! Wählt heute Liste 2. Die Wahl ist geheim.

Gewerkschaftliches.

Keiling preußischer Polizeispitzel?

Aus Bodenbach   wird berichtet:

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Der Mordbube Keiling ist am 10. d. M. in aller Eile ge­schlossen mittels eines Fiafers zum Tetschener Bahnhof und von dort ins Leitmerizer Kreisgericht gebracht worden. Wie wir erfahren, spielte sich Keiling bei der Bernehmung vor Gericht auf den Nervösen und den Verfolgten hinaus, der lediglich in berechtigter Notwehr gehandelt hat. Davon kann jedoch absolut keine Rede sein. Für Keiling bestand auch nicht die geringste Gefahr für sein teures Leben. Keiling leug nete seine schweren, 9 Jahre betragenden Zuchthaus und Gefängnisstrafen weg und gestand nur zu, wegen Körper­berlegungen einigemale leicht" bestraft worden zu sein. Außer einem Geldbetrag von 400 Kronen hatte er eine kurze Schließkette zur Fesselung der Hände bei sich. Hat er am Ende Streifbrecher auf diese Weise mit sich ge­schleppt? Mit Schließketten wußte der Schuft besonders gut umzugehen, denn er entpuppte sich als ein ehemaliger preußi­scher Polizeiagent!

Da Keiling als ehemaliger Polizeiagent auch die Methode der Fingerabdrücke kannte, nahm er nach anfänglichem Sträuben er ſei ja kein gemeiner Verbrecher(!)- selbst den Abdruck seiner rechten Hand vor. Der Abdruck wird wie feine Photographie dem Verbrecheralbum einverleibt.

gewerbe mit der Entwickelung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den rung wurde darin erblickt, daß der Angeklagte als Baudelegierter fommen angemessen bezeichnet werden dürfe. Die geforderte Lohn- stellig wurde und verlangte, der betreffende polnisch organisierte Mart betragen und damit die Rentabilität derselben zum Teil auf- fich bei ihrem Vorgehen davon leiten, daß der Banarbeitertarif erhöhung würde für einzelne Brauereien 80 000 bis 1/2 Millionen Arbeiter möge auf einem anderen Bau beschäftigt werden; er sei ihnen unsympathisch. Der Angeklagte und seine Kollegen ließen heben. Auf Einzelheiten läßt sich das Antwortschreiben des Vereins von dem polnischen Berufsverband nicht mit abgeschlossen worden der Brauereien an die Arbeiterschaft überhaupt nicht ein, sondern ist. Der Staatsanwalt hatte einen Monat Gefängnis be­erklärt, die Unternehmer könnten den eingereichten Entwurf als ge- antragt. eignete Grundlage für Verhandlungen nicht ansehen. Dagegen ist der Verein der Brauereien bereit, mit den in Frage kommenden Organisationen der Arbeiter in Verhandlungen über die Ver­längerung der jetzigen Tarifverträge einzutreten.

Die Aussperrung der Kellner im Café Borussia, Hasenheide 5.

Die Verhandlungen zwischen dem Unternehmer Müseler und der Organisation haben zu einem befriedigenden Resultat geführt, so daß die Aussperrung beendet ist. Die organisierten Kellner werden wieder eingestellt und ist dadurch die Sperre für das Café Borussia aufgehoben.

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Ausland.

Der Generalstreikprozeß in Zürich  .

Statt über die große Blamage der Züricher   Behörden beim Generalstreit vom 12. Juli 1912 ruhig Gras wachsen zu lassen und davon nicht mehr zu reden, wollen sie nun noch mit wahrer Todes­berachtung vor aller Deffentlichkeit darüber verhandeln und einen Massenprozeß veranstalten.

Wie mitgeteilt wird, sollen nicht weniger als 113 Personen auf die Anklagebant des Bezirksgerichts Zürich   geschleppt werden. Die in fünf Kategorien ausgeschiedenen Anklagen richten sich gegen neun Angeklagte, welche den Generalstreit empfahlen; gegen 7 Angeklagte, welche speziell die Arbeiter des städtischen Gas­Ganze acht Tage haben die Gelben Gelegenheit gehabt, ihre wertes zum Generalstreit ermunterten; gegen Tüchtigkeit als Arbeitswillige zu beweisen und obgleich die Soli- 47 Arbeiter des städtischen Gaswertes; gegen 34 Arbeiter des darität der Berliner   Arbeiterschaft dem fühnen Tatendrang der städtischen Elektrizitätswertes; gegen 12 Arbeiter der Werkstätte dem Guggach und Unternehmerjöldlinge wenig Gelegenheit bot hat ihre Qualität" auf gegen 4 Arbeiter der städtischen den Unternehmer nicht befriedigt, so daß sie, gleich dem Mohren, der Wasserversorgung. Die Anklagen lauten auf Dienstpflichtverlegung seine Schuldigkeit getan hat, von dannen ziehen mußten. Bis auf bezw. Anstiftung dazu und auf Nötigung. Die Strafanträge lauten das Café Wörz" am Nollendorfplatz ist diesen sauberen auf Bußen von 20 bis 100 Fr. und auf Gefängnis von 4 Tagen Herrschaften in jedem bestreiften Betriebe dasselbe Schicksal begegnet, bis auf 3 Monate. Letztere Strafe ist beantragt gegen den Genossen so daß man eigentlich annehmen müßte, daß diesen irregeleiteten Friz Platten. Gegen den Eisenbahnersekretär Genossen Rimathe lautet Elementen das Verwerfliche ihres Tuns endlich einmal zum Be- der Antrag auf 1 Monat Gefängnis. Die Gerichtsverhandlungen wußtsein kommen müßte. Aber vergebliche Mühe, handelt es sich werden wahrscheinlich im April stattfinden. doch hier um Leute, die als Arbeitswillige nur dann arbeiten Vom ursprünglichen Aufruhr" ist also nicht mehr die Rede, da­wollen, wenn es gilt, organisierten Gehilfen in den Rücken zu fallen. gegen sollen die Generalstreiksünder" an anderen Paragraphen des Sei es" Abbazia  "," Hardenberg" oder Wörz", es sind in der Mehr- Strafgefeßes aufgehängt werden. Die sogenannte Staatsautorität zahl immer dieselben Personen. Und wenn sie nicht durch Friedens- würde nichts eingebüßt haben, wenn jede weitere Verfolgung der An­schluß wieder an die Luft befördert werden, dann wirft sie der gelegenheit unterblieben wäre. Aber die herrschenden Klassen wollen Unternehmen nach acht Tagen so wie so auf die Straße, weil sie für die während des Generalstreits ausgestandene Angst eine Genug sich bis dahin gewöhnlich als allzu tüchtig erwiesen haben. Um tuung haben und so schleppt die Staatsanwaltschaft die gewünschten fo mehr fühlen sich Scharfmacher und Reaktionäre ber- Opfer herbei. pflichtet, ein Arbeitswilligen" schutzgesetz zu schaffen, um diesen Stützen des Staates die nötige Bewegungsfreiheit Die amerikanischen   Bergleute, welche in Indianapolis   ihren Denn an zu verschaffen. ein dauerndes Zurückdrängen der Kongreß abgehalten haben, erklärten sich für eine politische modernen Arbeiterbewegung ernstlich zu glauben ,, fällt auch feinem Aktion im sozialistischen   Sinne. Auf dem Kongreß Scharfmacher mehr ein. Durch die finanzielle und moralische Unter- waren 450 000 Bergleute aus den Vereinigten Staaten   und von stügung der Gelben will man nur die organisierten Arbeiter in Kanada   vertreten. Von den 1600 Delegierten erklärten sich alle bis Schach   halten. Daß die gelbe Bewegung auch im Caféhausgewerbe auf etwa zwölf für folgende Resolution: In Anbetracht der gegen­feine Fortschritte machen will, ist allerdings nicht die Schuld der wärtigen Verhältnisse in unserer Industrie und denen in vielen Unternehmer. anderen, gegenüber des Gebrauches der politischen und richter­lichen Gewalt gegen die im Kampfe stehenden Bergarbeiter in Alabama  , im westlichen Virginien, in Colorado   und auf der Insel Vancouver   erklärt der Kongreß, daß die Zeit gekommen ist, wo es unbedingt notwendig wird für die Arbeiter dieses Landes und Kanadas  , sich zu einer politischen Klassenorgani sation in ihren ökonomischen Organisationen zu vereinigen."

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Das t. t. Kreisgericht in Leitmeriß scheint die Absicht zu haben, den Fall möglichst schnell abzutun, denn es beschleunigt die Zeugenvernehmung sehr. Aus dem Fleischergewerbe. Möglicherweise kommt die Die Firma Scheruch, Hackepeter­Affäre noch in diesem Monat vor die Geschworenen. Bierhalle Rosenthaler Tor, hat den Tarifvertrag der Organisation Die Scharfmacher suchen aufs eifrigste nach einem ge­eigneten Verteidiger.

Wir sind neugierig, ob die Berliner   Polizei, die ja allein als Brotgeberin des Herrn Keiling in Frage kommen fann, Veranlassung nehmen wird, sich zu den Feststellungen der österreichischen   Behörden zu äußern!

Berlin   und Umgegend.

Die Forderungen der Brauereiarbeiter abgelehnt! Der Verein der Brauereien Berlins   und Umgegend hat gestern in einer Plenarsizung Stellung zu den Forderungen der Brauerei­arbeiter genommen, über die wir mehrfach berichtet haben. Es wurde beschlossen, die Forderungen der Arbeiterschaft abzu­lehnen, ja, selbst Verhandlungen darüber sollen mit aller Entschiedenheit abgelehnt werden.

Der Verein der Brauereien ist der Meinung, daß die Lohnerhöhungen im Jahre 1910 und zuletzt im Herbst 1912 für die Brauereiarbeiter ausreichen müßten, da durch diese die Gestaltung der Lebensverhältnisse der Arbeiter im Brauerei­

Kleines Feuilleton.

anerkannt.

Ueber die Firmen Boschmann, Koloniestr. 7, 2ötsch, Fleischzentrale Ecke Forster- und Reichenberger Straße, Sperlich, Fleischzentrale Brunnenstraß 76, Wirt, Matternstr. 6 hat die Organi­sation der Fleischer wegen Nicht anerkennung des Tarif­vertrages die Sperre verhängt

Die Tariftommission.

Achtung, Schuhmacher! Der Streit bei der Firma Schach  , Münzstr. 4 dauert fort. Da vom Arbeitsnachsweis des Gewerk­vereins der Lederarbeiter( H. D.) Arbeitswillige vermittelt werden, ersuchen wir alle Kräfte für Fernhaltung des Zuzuges einzusetzen. Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin  .

Deutsches Reich  .

Der§ 153 der. Gewerbeordnung gegen Arbeiter. Das Bremer   Schöffengericht verurteilte am Donnerstag einen Maurer zu 10 Tagen Gefängnis, weil er einen anderen Arbeiter durch Verrufserklärung zu bestimmen versucht haben soll, aus dem polnischen Berufsverband auszutreten und in den deutschen   oder christlichen Bauarbeiterverband einzutreten. Die Verrufserklä erreichte ich 5300 Meter Höhe, glitt über den Mont Blanc hin, stieg dann auf 4000 Meter hinab, und als ich fern in der Ebene große Nebelwolfen jah, beschloß ich, bald zu landen."

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Die Bildungsarbeit

an der proletarischen Jugend.

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Nachdem unsere proletarische Jugendbewegung nahezu ein Jahr. zehnt besteht, ist es wohl an der Zeit, ab und zu eine orientierende Umschau zu halten, sei es auch nur, um uns zu vergewissern, daß wir auf dem rechten Wege sind. Das Bewußtsein, auf dem rechten Wege zu geben, gibt uns die Hoffnung und Tatkraft, die notwendig vorhanden sein müssen, wenn wir unser Ziel erreichen wollen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, dann hat sich das Bedürfnis nach solcher Umschau bei recht vielen Genossen und Genossinnen, die in unserer Jugendbewegung tätig sind, schon eingestellt und, soweit heute ein Urteil möglich ist, scheint das Ergebnis ihrer Prüfung nicht eben Gleichheit vor dem Gericht. Vor dem Gesez sind wir alle gleich. Doch hinter demselben Läßt man die Herren bei Krupp   ruhig entwischen dafür. Der Agrarier.

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Die Zeitschrift des Herrn. Vor einigen Tagen sprang uns in Der Flug über den Mont Blanc. Es waren Tage unruhiger einer großen Tageszeitung eine Annonce ins Gesicht, die uns un- Glück und Gedeihen mir bringet der preußische Absolutismus! und nervöser Spannung, die der Flieger Parmelin in Genf   zu durch willkürlich etwas zurückweichen ließ. Es war da ein neues Unter­Ich befinde mich wohl! leben hatte, bis endlich die Stunde schlug, da er zu seinem fühnen nehmen angekündigt, das sich Die Zeitschrift des Herrn" nannte, Freilich dem Volk nicht, jedoch: Mir. Im Landtag. Wagnis der Ueberfliegung des Mont Blanc starten konnte. Immer und obwohl wir im modernen Deutschland   gegen pfäffische An­wieber tamen im letzten Augenblick aus Italien   Wetterberichte, maßungen erheblich abgebrüht sind, schien uns das doch ein allzu Kommet ihr Büffeln und Dchsen zu nah und sonstigem Rindvieh: Tragt fein Not! Wie sie's sehn, werden sie wütend sogleich! die eine Vertagung des Aufstieges geraten erscheinen ließen: starter Tabak zu sein. Nebel, Nebel, stets wieder Nebel. Mittwoch früh erfuhren Man überlege: eine Zeitschrift, die sich schlankweg die Zeitschrift Nur nicht ängstlich! die Eingeweihten, daß am Nachmittag Parmelin unter allen Gottes nennt, denn einen anderen Begriff fann man mit einer Umständen aufbrechen wolle. Die Nachrichten über die Wetter- Zeitschrift des Herrn" so wenig verbinden wie etwa mit dem Tag A la lanterne! so würde es heißen, wenn wir dereinst regier'n? wir begnaden den Strick! lage auf der italienischen Seite sind leidlich günstig; und des Herrn". Welche Pfaffenclique mochte diese Gotteslästerung aus Sei nicht ängstlich, du Lump. Wir ( Diese zeitgemäßen Glaßbrennereien entnehmen wir dem Käs länger will Barmelin die Spannung und Ungewißheit nicht mehr gebrütet haben? Wir sahen uns den Verlag an, er verriet nichts ertragen. Um 1 Uhr beginnt die Prüfung des Apparates; eine legte von den Tendenzen des Organs. Ein Herausgeber war nicht ge- blatte, einer von der Fränkischen Verlagsanstalt, unserm Partei­Umarmung der Freunde und im nächsten Augenblick rattert das nannt. Wozu braucht man auch einen Herausgeber, wenn der verlag in Nürnberg  , herausgegebenen satirisch- humoristischen Faschingse Flugzeug davon und steigt in die Höhe. Die Aufregung läßt alle liebe Gott felber die Chefredaktion übernommen hat? Dagegen zeitung, die als Drgan des Preußenbundes erscheint). schweigen. Bis zu 700 Meter schraubt sich das Flugzeug empor: dann wurde man völlig zuverlässig darüber unterrichtet, daß die einzelne entschwindet es in Richtung auf das Massiv des Mont Blanc. Erst jetzt er- Nummer 50 Pf. fosten solle, was gewiß preiswert ist. flärt ein Freund Parmeline den Grund, der den Flieger zu dem Wagnis Wir erschrafen ganz ehrlich über die religiöse Anmaßung des antrieb. Sein Ehrgeiz ist, Mitglied des Schweizer   Fliegerforps zu werden, Titels und wollten ebenso ehrlich etwas über die Absichten des aber nach den Vorschriften werden nur Junggesellen aufgenommen, Organs erfahren. Wie gesagt, gelang uns das zunächst nicht; aber während Parmelin verheiratet ist und Frau und Kinder hat. Run schließlich fam die Erleuchtung. In einzelnen Worten, die recht un- Sturmfluten an der deutschen   Ostseeküste werden will er zeigen, daß Frau und Kinder einen Mann nicht hindern, auffällig über den Tert der Annonce verstreut waren, spiegelte sich am 3. März von Prof. Stahlberg in einem Vortrag mit Lichtbildern verwegene Leistungen zu vollbringen. der Inhalt. Als da waren: Sport, Mode, Kunst, Theater, behandelt werden. Der Vortragende hat alsbald nach der zweiten Gesellschaft. Und nun ging uns ein Seifensieder auf: Die Sturmflut die Küste Hinterpommerns von Kolberg bis Nirhöft be­Zeitschrift des Herrn" war eine Zeitschrift für einen Herrn, im sucht und zahlreiche Photographien über die Wirkungen der Sturm­Gegensatz zu einer solchen für eine Dame. flut aufgenommen. Daß man auf so ernste Dinge auch nicht gleich verfällt! Was fönnte wohl mehr einem tiefgefühlten Bedürfnis entsprechen als eine Zeitschrift, die den reichen Proleten von Berlin W den letzten Firle­fang der Eitelkeit serviert? Und wie vortrefflich, wie außerordentlich würdig, daß neben Sport und Mode auch Theater und Kunst be­

In Aosta auf der italienischen Seite herrscht Aufregung und auch Zweifel. Schon viermal tamen aus Genf   falsche Nachrichten, die den Abflug Barmelins meldeten. Wird er heute kommen? Aber trotz der leisen Stepsis find alle Blicke auf den Horizont gerichtet, der Hauptplatz der Stadt ist von Neugierigen besetzt. Wird er Tommen? Da plötzlich rauscht es auf, erst eine Stimme, dann viele und zum Schlusse ein ganzer Sturm:" Eccolo, eccolo Und deutlich" sieht man fern

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Notizen.

- Vorträge. Im Institut für Meereskunde spricht Montag Dr. A. Rühl über New York   und San Francisco  ". Dienstag A. Köfter über Die Nautit im Altertum" Die

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Die Zensur in Bayern  . Die Münchener   Polizei hat die Kolportage der Karnevalsnummer des Simpliciffimus" verboten. Warum? Ludwig Thoma   behauptet in der Münchener Poſt": Angeblich wegen einer Zeichnung von Dudowich, in Wirklichkeit wegen Anstellung des Herrn Lerno zum Generalstaatsanwalt. Der vorsichtige Mann, der seine tiefste Ueberzeugung über die Möglich­feit des Thronwechsels so leicht wie eine Wursthaut abstreift, will

Da ist er, δα tommt er. im Einschnitt der Bergketten dunfel das Flugzeug im handelt werden sollen. Sonnenlichte, fieht es näher kommen, beginnt das Rauschen Wir wissen uns vor Freude kaum zu lassen und hoffen mur, der Motoren zu vernehmen: und eine Viertelstunde später daß die Aeschylos, Schiller   und Shakespeare   nicht allzu sehr vom uns hier seine Amberger Meinung über fünstlerische Freiheit auf­ist Parmelin vor der Stadt gelandet. Alles stürmt hinaus, die Be- Herrenschneider überschattet werden mögen.

Humor und Satire. 8 weizeiler von Glaßbrenner jun. 8abern.

hörden, die Menge: er aber ist schon abgestiegen und beginnt seinen Apparat auf das genaueste zu untersuchen. Man packt ihn in ein Automobil und im Triumph bringt man ihn in die Stadt. Die Freude spricht aus seinen Zügen. Und dann, als man ihn mit Fragen bestürmt, beginnt er zu erzählen. Ja, was soll ich denn erzählen? Meine Eindrücke? Wenige, aber flare. Ich stieg lang- Immer noch glaubt die Gewalt, fie neble und spieße den Weltgeist. sam auf, und dann nahm ich geradeswegs Richtung auf den Wär' es so frech nicht und dumm, glaubt man nicht, daß sie's glaubt. Mont Blanc, der sich prachtvoll vom blauen Hintergrunde ab­Elsaß Lothringen.

hob. Während der ersten 1500 Meter tamen einige bange Augen- Gut hat Preußen gehandelt an euch. Wenn ihr es bestreitet, blice, ich fürchtete, die Fahrt nicht durchführen zu können, denn der Pfui, ihr verdientet fürwahr, preußisch zu werden sogleich. Motor arbeitete nicht regelmäßig. Dann aber gelang es mir, ihn zu bändigen. Jm Avretal stieg ich sofort hoch empor, auf 3000 Meter, Zum Begräbnis der heutigen Gesellschaft.

und hier tamen heftige Windstöße, die mich umher warfen. Der Als sie begraben nun ward, da erwiesen die Schande, die lezte, Augenblick war gekommen, da ich absolute Herrschaft über meine Ihr nur die Ritter vom Kreuz, die man vom Pranger geholt. Nerven gewinnen mußte: vor mir lag der Mont Blanc. In dieser

Minute setzte ein starker Südwest ein, der mich vom Wege abtreiben

Die Edelsten der Nation!

zwingen.

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Wie's gemacht wird. Ein deutscher Kunstagent aus Paris   plauderte bei Cassirer   sehr nonchalant und urweltweise über die jüngste Pariser   Malerei. Er verulfte die Kunstkritik und betrieb dann selbst eine sehr gönnerhafte Reklame für Rousseau   und den Picasso   einer gewissen Stufe. Erfreulich war sein Eingeständnis, daß man selber Bilder von Malern befißen müsse, die man lieben und in Kurs bringen wolle. Zu dem Zweck täten sich meist ein paar Kenner mit einem Kunsthändler zusammen usw. Wie heißt der Kunsthändler des Herrn?

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Eine Totengräber Ronkurrenz. In Santt Ingbert in der Pfalz   wurde, wie die Franff. 3tg." berichtet, fürzlich der Posten eines Totengräbers ausgeschrieben. 75 Bewerber aus allen Schichten der Bevölkerung meldeten sich. Da gab es denn auch recht interessant abgefaßte Bewerbungen. Einer z. B. bemerkte ausdrücklich, daß er furchtlos sei, was ihm seine Frau bestätigen fönne. Den Bogel abgeschossen hat aber ein anderer, der in seinem

wollte, es gab einen ziemlichen Kampf. Die Kälte war außer- Euch, ihr Herren, die Lust! Und die Last den Millionen der Arbeit, Gesuch an den Stadtrat versprach, alle Stadträte umsonst zu be­ordentlich, noch jetzt ist meine Schulter halb erstarrt. Dann aber Mästen noch müssen sie euch, daß ihr sie peinigen könnt!

erdigen und noch einen Meter tiefer als die gewöhnlichen Menschen.