Einzelbild herunterladen
 
  

Nr. 48. 31 Jahrgang.

Mittwoch,

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. twog, 18. Februar 1914.

Die Arbeitgeberwahlen

zum Kaufmannsgericht

im vorliegenden Falle dem Oberpräsidenten und dem Minister dem Amtsgericht Berlin- Mitte sich durch einen Rechtsanivalt ver­des Innern. Rechtliche Gründe auf ungültigkeitserklärung einer treten, der im Laufe der Verhandlung erzählte, erst am Montag Steuer fönnen aus den Steuersägen nicht hergeleitet werden. Auch sei der Firmeninhaber persönlich zu ihm gekommen und habe in den Einwand der Kläger , die Steuer sei schon deshalb ungültig, dieser Rückzahlungsklage ihn mit der Vertretung vor Gericht be= weil die Genehmigung durch den Oberpräsidenten zwar erfolgt traut. Kläger war diesmal nicht eine Pächterin, sondern ein Kauf­sei, der Minister des Innern aber die Dauer der Lustbarkeits- mann, dem eine Gröbingsche Garderobenpächterin ihre Forderung steuer auf zwei Jahre beschränkt habe, hat der Bezirksausschuß überlassen hatte. Sie selber war Schuldnerin des Kaufmanns da­Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß die unab- zurückgewiesen. Die Kläger hatten angeführt, daß durch die Ein- durch geworden, daß sie nach dem vorzeitigen und sehr raschen Ende hängigen, sozial denkenden und demokratisch gesinnten Kauf- schränkung des Ministers die Steuerordnung in der Form, wie der Bewirtschaftung ihrer bei Arthur Gröbing u. Ca gepachteten Leute ihre Stimmen auf

finden heute von 12 bis 4 Uhr statt.

Liste 2, Freie Arbeitgeber vereinigen. Da nach dem Proportionalsystem gewählt wird, tommt es auf jede Stimme an. Die Wahl ist geheim. Kein Anhänger unserer Partei darf fehlen.

Parteiangelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Rapp, Dennewigstr. 13, Viertelsversammlung der 1. und 2. Ab­teilung. Vortrag des Genossen Hugo Woldersky über: Die Ge­meindeverwaltung Berlins . Pünktliches Erscheinen erwarten Die Abteilungsführer.

Vierter Wahlkreis. Am Donnerstag, den 19. Februar, abends 81 Uhr, finden in den Lokalen Süd- Ost, Waldemarstr 75 und im Lokal von Siegel, Große Frankfurter Straße 30 je eine Versamm­lung für die jugendlichen Mitglieder des Wahlvereins im Alter von 18 bis 21 Jahren statt. Tagesordnung: Die Ziele der Sozial­demokratie". Referenten sind die Genossen H. Schulz und Reichs­tagsabgeordneter Genosse G. Davidsohn.

Ferner findet am Mittwoch, den 25. Februar, ein Extra- Zahlabend

in unserem Kreis statt.

Der Vorstand.

Neukölln. Heute, Mittwoch, abends 8% Uhr, findet bei Bartsch, Hermannstraße, für alle jugendlichen Genossen und Genofsinnnen im Alter von 18-21 Jahren eine Versammlung statt, in welcher Genosse Richard Grohmann über Seelische Konflifte im Pubertätsalter" spricht. Die Genossen wollen für regen Besuch der Versammlung Sorge tragen.

1

fie die städtischen Behörden beschlossen hätten, nicht in Garderobe und nach Verlust des größten Teils der für einen Monat und letter Instanz genehmigt worden und damit die Beschlüsse vorausbezahlten Pacht von 800 M. die trüben Erfahrungen des Magistrats und der Stadtverordneten hinfällig geworden dieser Pächterin sind ja im Vorwärts"( Nr. 42) eingehend ge­feien. Es hätte also eine neue Beschlußfassung erfolgen müssen, schildert worden ein leines Geschäft aufmachte und hierzu um so mehr, als es fraglich erscheine, ob die Stadtverordnetenver- Waren auf Borg von dem Kaufmann eet. Als vor Gericht die sammlung überhaupt der Lustbarkeitssteuer auf eine so furze Dauer Zeitungsnachricht über eine Festnahme des Inhabers von Gröbings von zwei Jahren zugestimmt hätte, da doch die Kosten der Ein- Bureau, des Herrn Arthur Keil, erwähnt wurde, trug der Rechts­ziehung usw. ganz beträchtliche seien. Der Bezirksausschuß hat sich anwalt vor, was sein Auftraggeber ihm hierüber gesagt hatte. Es aber auf den Standpunkt gestellt, daß die Genehmigung der Steuer- handle sich gar nicht um eine Festnahme, und die wegen der ordnung nur durch den Oberpräsidenten zu geschehen hatte und ge- Bachtungen gegen ihn erhobenen Beschuldigungen seien unbegrün­schehen ist und daß daher die Einschränkung des Ministers des det; nur ein Vorwärts"-Artikel habe die kleinen Leute", die bei Innern städterechtlich ohne Belang sei. Bei der Verfügung des Arthur Gröbing u. To. Garderoben und Toiletten zu pachten Ministers handele es sich nur um die Ausübung eines Aufsichtsrechts, pflegten, rebellisch gemacht".( Genau umgekehrt war der Gang das mit der Steuerordnung selbst in feinem Zusammenhange ſtehe. der Sache: Pächterinnen wurden infolge der bösen mit Arthur Die Interessenten wollen gegen diese Entscheidung beim Oberber- Gröbing u. Co. gemachten Erfahrungen rebellisch" und daraufhin waltungsgericht Einspruch einlegen.

Besondere Prozeßabteilungen für die Unterhaltungs­

11

"

-

erschienen die Vorwärts"-Artikel, deren erster sogleich auch dar­über berichtete, daß schon Strafanzeige eingereicht war.) Bei der Staatsanwaltschaft seien, fügte der Rechtsanwalt immer nach flagen des Berliner Vormundschaftsamtes. den Angaben seines Auftraggebers hinzu, sechs Anzeigen ein­Eine der wichtigsten Aufgaben der Berufsvormundschaft ist die gegangen, und über drei davon seien Ermittelungen vorgenommen Heranziehung der natürlichen Bäter zu dem Unterhalt ihrer Kinder. worden; aber es habe sich ergeben, daß teine strafbare Handlung In der Regel ist hier eine Heranziehung nur im Wege der Klage vorliege und höchstens zivilrechtliche Ansprüche versucht werden zu erreichen. Das Vormundschaftsamt der Stadt Berlin hat in der könnten. Ueber die Art eines solchen Pachtverhältnisses scheine bei Beit vom 1. Agril 1913 bis 15. Februar 1914 insgesamt Gericht eine ganz falsche Meinung zu bestehen, darum wolle er 1411 Unterhaltungsprozesse austragen müssen. Für beinahe es näher beleuchten. Die Pächterinnen hätten bei Abschluß des die Hälfte dieser Klagen war das Amtsgericht Berlin- Mitte Bachtvertrages eine Anzahlung" zu leisten; wenn aber das Ge­zuständig. schäft nicht gut gehe, fämen sie manchmal schon nach 14 Tagen, um Die Führung dieser zahlreichen Rechtsstreite gestaltete sich außer die Rückzahlung des Pachtgeldes zu fordern. Ueber das Gesicht Lichtenberg . Am Donnerstag, den 19. Februar, findet anläßlich ordentlich schwierig; denn die anhängig gemachten Klagen werden des Richters huschte ein Lächeln bei diesen Ausführungen des des 50. Todestages Hebbels eine Hebbelfeier im Lokal Schwarzer bei den Gerichten auf die verschiedenen Prozeßabteilungen nach dem Gröbing- Keilschen Rechtsbeistandes, der zu seinem Unglüd nicht Adler( Arnhold), Frankfurter Chaussee 5/6, statt. Mitwirkende find: Namen der Beklagten verteilt. So kam es, daß sich derartige wußte, daß drei Tage vorher in der Rüdzahlungsklage einer Herr Ernst Daumig , Vortrag; Frl. Elisabeth Lee, Gesang; Alimentenklagen in der angegebenen Zeit allein bei dem Amtsgericht anderen Bächterin vor demselben Richter ein sehr viel anderer Frl. Hanna Engel, Flügel; Herr Theodor Loos , Rezitation. Eintritt Berlin- Mitte auf 97 Abteilungen verteilten. Die Abwartung der Hergang durch beeidete Zeugenausfage festgestellt worden war. So 10 Pf. Saalöffnung 28 Uhr. Anfang 8 Uhr. Termine durch eigene Beamte war dem Vormundschaftsamt bei nebenbei wurde die Frage aufgeworfen, wer denn Firmeninhaber dieser Sachlage ganz unmöglich. In sehr vielen Fällen mußte des sei und ob es überhaupt einen Arthur Gröbing halb die Zuordnung eines Rechtsanwalts im Armenrecht beantragt gebe. Inhaber sei Arthur Keil, lautete die Auskunft seines werden. Die Anwaltschaft wurde hierdurch mit einer Fülle von Rechtsbeistandes. Verklagt war nun allerdings ein Arthur Gröbing Armenmandaten belastet, zugleich aber die Arbeit des Vormundes und einem Gröbing sollte nach Ausweis der Zustellungsurkunde die ungemein erschwert, da dem Anwalt ständig Information zu erteilen lage in seinem Geschäftslokal zugestellt worden sein; Widerspruch war. Ferner erwuchsen den unterliegenden Erzeugern stets auch gegen die Klage hatte aber Arthur Gröbing u. Co., gezeichnet noch Anwaltskosten, deren Beitreibung seitens des Anwalts oft wieder Seil" erhoben. Da müsse, meinte der Rechtsanwalt, dem Gerichts­dem Vormund Schwierigkeiten bereitete, wenn er zur gleichen Zeit vollzieher ein Jrrium passiert sein; Steil sei eben für Gröbing ge wegen des Unterhaltsanspruchs pfändete. halten worden, ein Arthur Gröbing existiere gar nicht. Der Kläger Um diesen mannigfachen Mißständen abzuhelfen, wurde im ver- erwiderte, im Geschäftslokal von Arthur Gröbing u. Co. habe ein gangenen Jahre das Amtsgericht Berlin- Mitte mit Erfolg darum Herr, der sich ihm als Inhaber vorstellte, auf ausdrückliches Be­gebeten, in diesen Sachen von der Beiordnung eines Armenanwalts fragen sich Gröbing genannt, auch sei er( Kläger ) in seinem zunächst abzusehen und die Termine auf einen Wochentag zusammen Glauben an die Existenz eines Gröbing bestärkt worden durch zulegen. Damit fonnte wenigstens für solche Sachen, die sich in Schriftstücke, die außer der Firma Arthur Gröbing u. Co. noch die einem. Termin erledigten, z. B. Anerkenntnis- und Verfäumnisfachen, Unterschrift Gröbing" zeigten. Die Parteien einigten sich dahin, auf die Inanspruchnahme eines Anwalts verzichtet werden. Troß daß die Klage als gegen die Firma Arthur Gröbing u. Co. und diefer Maßnahme mußten noch immer zahlreiche Prozesse Anwälten ihren Inhaber Arthur Keil gerichtet gelten solle. Es kam dann ein übertragen werden, ganz abgesehen davon, daß die Belastung Bergleich zustande, wonach Keil die geforderten 602 M. in Wochen­des Bureaus nahezu über die Grenzen der Leistungsfähigkeit wuchs. raten von 50 W. abzahlen soll.

Kandidaten.

Mariendorf . Donnerstag, den 19. Februar, abends 8 Uhr, öffentliche Wählerversammlung bei Herold, Chausseestr. 283. Tages­ordnung: 1. Die bevorstehende Gemeindewahl. 2. Aufstellung der Zoffen. Am Donnerstag, den 19. Februar, abends 8 Uhr, im Lokal des Herrn Scherler: Wahlvereinsversammlung. Tages­ordnung: Vortrag des Genossen M. Groger- Berlin, Neuwahl des ersten Vorsitzenden und des Kassierers, Bericht von der Kreisgeneral­bersammlung.

Hohen Schönhausen. Donnerstag, den 19. Februar, abends 7 Uhr: Flugblattverbreitung von den Bezirkslokalen aus. Grünau . Einen

Bunten Abend" veranstaltet der Bildungs­ausichuß am tommenden Sonnabend im Restaurant" Jägerhaus. Das forgfältig aufgestellte Programm sowie der bescheidene Ein­trittspreis von 30 Bf. sollte jeden Parteifreund veranlassen, für den Besuch der Veranstaltung zu sorgen. Nach den Vorträgen Tanz. Borsigwalde . Die Handzettelverbreitung zu der am Donners­tag, den 19. Februar, stattfindenden öffentlichen Versammlung findet tag, den 19. Februar, stattfindenden öffentlichen Versammlung findet umständehalber heute Mittwoch( vor der Mitgliederversammlung) umständehalber heute Mittwoch( vor der Mitgliederversammlung) von den bekannten Stellen aus statt.

Berliner Nachrichten.

Was Berlin noch fehlt!

Es herrscht in unserer Stadt eine Not, die feine Grenzen fennt,

weisen.

P

Im Laufe des Winters wurde deshalb vom Vormundschaftsamt Inzwischen ist uns eine Berichtigung" zugegangen, jetzt an die Präsidenten des Amtsgerichts Berlin- Mitte und des Land- mit der Unterschrift Arthur Gröbingu. Co., alleiniger gerichts I in Berlin die Bitte gerichtet, beim Amtsgericht Berlin - nhaber Arthur Keil". Sie wendet sich gegen die in Nr. 46 Mitte ohne Rüdficht auf den Namen des Beklagten zwei besonderen veröffentlichte Notiz Der verhaftete Toilettenpächter". Steil sei Prozeßabteilungen die Verhandlung der Unterhaltsprozesse auzu- nicht verhaftet, sondern am Sonnabend zwangsweise dem Unter­aber noch breiter macht sich ein Luxus, der sich nicht genug tun fann. suchungsrichter zugeführt" und nach der Vernehmung ohne weiteres Der Berliner Fasching ist nur ein Ansporn für die vornehme Welt", die Tätigkeit dieser beiden Abteilungen beginnen. Diesem Ersuchen ist entsprochen worden. Mit dem 1. März wird wieder entlassen worden. Nicht er habe eine Kinoschule gehabt, nur für die Kinoschule eines anderen Ballettmeisters habe er ihren Glanz und Reichtum restlos zu entfalten. Der Prinz Karneval Diese Neueinrichtung ist im Interesse der Berufsvormundschaft Schülerinnen gesucht, die dort für 10 M. Honorar Ausbildung und mischt sich nicht unter das Volt, das den freudlosesten aller Stämpfe warm zu begrüßen, da sie eine Wahrnehmung der Prozesse durch Anstellung erhalten sollten. Weil dieser Ballettmeister seine Ber­um das bißchen Dasein kämpft und das nur im Tanz der Not nicht die Berufsvormünder selbst und damit schleunige Erledigung gesprechungen nicht einhalten konnte, habe seil seine Vermittler­zur Besinnung fommt. D Er regiert in den Kreisen der Gesellschaft, die sich zu seiner währleistet und zur Vereinheitlichung der Rechtsprechung führen wird. tätigkeit eingestellt. Im vergangenen Jahr habe er als Tangmeister Er regiert in den Kreisen der Gesellschaft, die sich zu seiner Die Anwaltschaft dürfte diese Entlastung von der Führung zahlreicher eines Berliner Ballhauses im Auftrage der Direktion Tänzerinnen höheren Ehre gerne opfern. Und doch klafft noch immer eine 2üde" im Berliner Gesellschaftswinter. Berlin , das geistige Armenfachen ebenfalls freudig begrüßen.

A

Lücke"

Zentrum Deutschlands , hat feinen offiziellen Ball. Das

geht so nicht weiter! Die Lücke muß ausgefüllt werden, denn es

Der Plan eines Schnellbootverkehrs auf Berliner Gewässern

engagiert; er habe ihnen aber nicht Zahlung von Garderoben- und Tanzgeld auferlegt, und nicht er habe ihnen das Gehalt versprochen oder es ihnen zu zahlen brauchen, als die Direktion plötzlich das Lotal schloß. Keils Kompagnon habe sich nicht von ihm, weil er ihn

gestorben.

In dieser Berichtigung" hat Herr Arthur Keil manches ber­geffen, was in jener Notiz gleichfalls erwähnt war.

gilt, eine glänzende Attraktion für die Kaiserstadt zu gewinnen. Alle jene, die zu den Berliner Hoffestlichkeiten im Januar ist von einer Gesellschaft wieder aufgenommen worden. Was diese betrogen haben solle, zurückgezogen, sondern sei vor einigen Wochen herkommen, würden ihren Aufenthalt gern verlängern, um dem jetzt verwirklichen will, betrifft nur den Landwehrkanal und eine Ver­vielleicht in den Februar zu verlegenden Ball beiwohnen zu bindung zwischen dem Westen Berlins und Neukölln. Nach dem fönnen, denn es gäbe auf diesem Ball der Stadt Berlin eben jede Plan, den die Gesellschaft gestern den Magistraten und Polizei­markante Persönlichkeit der Berliner Gesellschaft aus Künstler- präsidien von Berlin und Neukölln unterbreitet hat, sollen Motor­und Adels, Diplomaten- und Gelehrtenkreisen zu sehen, neben schnellboote zwischen der Tiergartenschleuse in Berlin und der Köllni- Im Restaurant erschossen hat sich am Montagabend ein noch hohen Fürstlichkeiten des ganzen Deutschen Reiches. Die Verichen Allee in Neukölln verkehren, und zwar in Abständen von fünf unbekannter junger Mann von etwa 20-25 Jahren. Er kam gegen treter aller Industrien, die von starkem Fremdenverkehr in der Minuten. Haltestellen sollen die Cornelius, Lügow, b. d. Heydt, Abend und trant ein Glas Bier, trat dann aus und schoß sich eine 9 Uhr nach den Passage- Bierhallen in der Behrenstraße, zu Reichshauptstadt profitieren, würden diesem Projekt sympathisch Potsdamer, Köthener und Möckernbrücke, das Hallesche Tor, das Kugel in den Kopf. Gäste und Personal hörten den Knall, gingen Stadt Berlin würde gern in die daraus erwachsenden Kosten Waterlooufer, die Admirals-, Kottbuser, Hobrecht- und Thielen hin und fanden den Gast besinnungslos daliegen. Als ein Arzt brücke, der Wildenbruchplatz und die Teupiger Brüde sein. Der fam, war er schon tot. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach Warum haben wir nicht einen solchen Ball? An Geld und Ge- Fahrpreis soll einheitlich 10 Bf. betragen. Die elegant ein- dem Schauhause gebracht. In den Taschen des Selbstmörders fand schmack fehlt es nicht, sagen sie. An repräsentativen Räumen und an gerichteten Motorboote sollen eine geschlossene Kabine und Polstersize man weder Geld noch irgend welche Ausweispapiere. Der Mann weitschauenden Stadtvätern" auch nicht. Aber es fehlt erfiens: an: nach Art der amerikanischen Straßenbahnwagen erhalten. Es wäre ist etwa 1,70 Meter groß hat dunkelblondes, hochgefämmtes Haar, ein bartloses Gesicht und trug eine graugestreifte Hose, schwarzen energischer Initiative, zweitens: an innerem Schwung und drittens recht schön, wenn sich der Plan verwirklichen ließe. Rod, einen braunen Ulster und einen braunen, weichen Hut mit an der wahren Freude an glänzender Repräsentation. Ja, daran breitem grünen Bande. Saine wollene Wäsche ist R. R. gezeichnet. fehlt es! Und diese betrübende Tatsache ist das Schmerzenskind aller, denen das Prestige der Stadt Berlin auch nach außenhin am Herzen liegt. Aber noch sehen sie blindes Vertrauen in die weit schauende Stadtväter.

willigen."

Man müßte den Freviern das Schmerzenskind vom Herzen und in Stücke reißen. Es gibt so viele Kinder in Berlin , die der Hunger schmerzt und die keine Freude baben. Ihre Väter sind ohne Arbeit und wissen nicht ein noch aus, während die Besitzenden sich um neue Gelegenheiten mühen, den altgewohnten Glanz zu entfalten.

Nach der Wassersperre die Gassperre. Der von uns vor einiger Zeit gemeldeten Wassersperre eines Hauses in der Rheinsberger Straße folgt nunmehr eine Gassperre. Seit einigen Tagen ist über das Wohnhaus Aderstr. 158, dessen Besizerin Anfang Januar verstarb und deren Erben zurzeit noch unbekannt sind, die Gassperre verhängt worden. Die Maßregel soll erfolgt sein, da angeblich die Gasmiete nicht bezahlt worden sei. Da auch die Hypothekengläubigerin, Preußische Hypotheken- Aktienbank, ihre Zinsen nicht erhalten hat, sind sämtliche Mieten mit Beschlag be­legt worden. Die Polizei, die angerufen wurde, erklärte, nicht einschreiten zu können. Inzwischen brannte das Gas an zwei Tagen, ist jedoch wiederum am Montag abgesperrt worden. Da es fich um ein von zahlreichen Familien bewohntes Grundstück handelt, sind die Mieter allerlei Unfällen ausgesetzt. sind die Mieter allerlei Unfällen ausgesetzt.

Eine Gemeinheit, die sich gegen zwei der preußischen Zahnärzte­fammer angehörende Zahnärzte in Schleswig- Holstein richtet, ist ant 10. Februar ausgeführt worden. Von Berlin W 8 aus wurden unter Fälschung der Unterschrift an eine Reihe deutscher Zahnärzte Trauer­briefe mit der Mitteilung geschickt, daß die genannten Zahnärzte in­folge eines unglüdsfalles gestorben seien, gleichzeitig wird zur Uebersendung von Kranzspenden aufgefordert. Die Angelegenheit wurde der Staatsanwaltschaft übergeben; man ist den Tätern bereits auf der Spur.

Ein mutmaßlicher Kindesmord beschäftigt die Kriminalpolizei. An der Sellerbrücke wurde gestern aus dem Nordhafen die Leiche eines neugeborenen Mädchens gelandet, dem am Hinterkopf der Schädel eingedrüdt ist. Ob diese Verlegung den Tod herbeigeführt oder ob sie erst nachträglich durch eine Dampferschraube oder der= gleichen hervorgerufen worden ist, muß noch festgestellt werden. Das Kind scheint etwa 14 Tage gelebt zu haben.

Die Berliner Luftbarkeitsstener für gültig erklärt. Am gestrigen Vormittag ist dem Berliner Magistrat sowie den Direktionen des Wintergartens und des Birkus Busch die Entscheidung des Berliner Bezirksausschusses in Sachen der Berliner Luftbarkeits­fteuer zugegangen. Das Urteil lautet auf Gültigkeit der Steuer­ordnung. Der Bezirksausschuß ist dem Antrag der Kläger , die Steuer- ,, Arthur Gröbing u. Co., Inhaber Artur Keil". Zwei große Cafés haben in der Oranienstraße dieser Tage ihre ordnung für ungültig zu erklären, weil sie eine Erdrosselungssteuer Der Ballettmeister" Arthur Keil, Generalpächter von Garde- Pforten geöffnet: der Oranien- Palast und das Café am Morigplag sei, nicht gefolgt, betont vielmehr in den Entscheidungsgründen, roben und Toiletten, Inhaber der Firma Arthur Gröbing u. Co.", in dem früherem Wertheim - Gebäude. Beide Etabliſſements sind daß es nicht Cache des Gerichts sei, darüber be den eine aus polizeilicher Quelle schöpfende Korrespondenz als elegant ausgestattet. An den ersten Tagen trat eine Ueberfüllung finden, ob die Säße einer Steuerordnung zu hoch seien festgenommen meldete, soll am Montag wieder auf freiem Fuß ein, die wohl auf die Neuheit zurückzuführen sein dürfte. oder nicht. Hierüber liege die Entscheidung lediglich den gewesen sein. Am Dienstag ließ er in einer gegen ihn gerichteten Dachstuhlbrand in der Grellstraße. Gestern, Dienstagnachmittag, Aufsichtsbehörden ob, die die Drdnung genehmigt hätten, lage auf Rüdzahlung von Garderobenpacht vor furz nach 4 Uhr kam in der Grellfir. 37, im Nordosten Berlins , ein

zu