Abgeordnetenhaus.
3. Gigung vom 23. Januar 1894. * Am Ministertische: Miquel, v. Schelling, Be lepsch, v. Heyden, Bosse.
Armeelieferungen den Arbeitern ein Vortheil geschieht, so vergessen thum, seinen Respekt vor der Obrigkeit; das geht aber in der Kapitalisten etwas zu erwarten, fei eine Juusion. In seinen Sie daber, daß der Haupttheil der Gelder, die für diese Liefe- Stadt schleunigst verloren. Das Verdienst des Schutzes der weiteren ausgedehnten Darlegungen kommt Redner auch auf die rungen bezahlt werden, in den Händen des Unternehmerthums bleibt. nationalen Arbeit gehört ausschließlich dem Fürsten Bismard, Vorgänge am Friedrichshain zurück; er verweist auf die überGestern hat das„ Berl. Tageblatt" einen Artikel gebracht, in welchem dessen Besuch wir ja demnächst in Berlin zu erwarten haben. einstimmenden Berichte aller Berliner Zeitungen, daß die Polizei die Sozialdemokraten als diejenigen hingestellt wurden, welche( Große Bewegung und Zwischenrufe links, Beifall rechts.) Die der provozirende Theil gewesen ist und verlangt erneut ernstliche durch ihre Agitation den Markt verdürben( Redner verlieft den vorjährigen Verhandlungen in der bekannten Sozialistendebatte Untersuchung, betreffenden Artikel). Ich gratulire dem Herrn v. Stumm zu hatten nicht zum Vortheil der Sozialdemokratie geendet: Alles Darauf wird ein Schlußantrag angenommen. diesem Bundesgenossen. Es ist dies sehr charakteristisch für die hatte im Hause das Gefühl, die Sozialdemokratie ist zu Boden Schluß 6/4 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 1 Uhr.( An ganze liberale Presse. Wenn weiter Herr v. Stumm den geschlagen. Ich habe mir damals sogleich gesagt, daß träge aus dem Haus.) Anarchismus mit dem Sozialismus auf eine Stufe stellt, dann das nach außen feinen Eindruck machen würde. Wir versteht er von dem Sozialismus teine Spur, dann hat er feine verbreiteten die ganze Verhandlung, die Sozialdemokraten Ahnung davon. Für ihn bleibt immer das einzige Rettungs- aber nur ihre eigenen Reden, ohne die Gegenreden. mittel die Polizei und ein Gefeß, welches die freie( Lebhafter Widerspruch und Zwischenrufe der Sozialdemokraten.) Meinungsäußerung unterbindet. Ich möchte bei dieser Jedenfalls haben die Sozialdemokraten viel mehr Mittel als die Gelegenheit nur bemerken, bemerken, daß derjenige Mann, der andern Parteien, was sie gethan haben, das laffen Sie in allen die erste Meldung Don dem Radieschensamen- Attentat Arbeiterfreifen eifrig verbreiten. Es war daher auch garnicht Eingegangen ist eine Interpellation der Abgg. v. Kröcher auf den Kaiser und den Reichskanzler in die Presse brachte, ein wunderbar, daß die Herren in vermehrter Anzahl hier wieder und Genoffen, betreffend den ferneren Abschluß von Handels Mann ist, der unter dem Regime des Herrn von Puttkamer als einzogen. Der gute Nath, daß alle Parteien sich gegen die verträgen und der Vertrag zwischen Preußen und Lübeck , betreffend preußischer Polizeispiel in London monatlich 450 Mark erhielt Sozialdemokratie zusammenschließen sollen, das gute Beispiel, den Elb- Travefanal. und der auch den Anarchisten de Neve ans Messer geliefert hat. was mein Freund von Stumm gegeben hat, wenn Es folgt die erste Berathung des Etats für 1894-95 und Es ist das derfelbe Mann, den Sie täglich hier im Reichstag er feine Arbeiterschaft von Sozialisten rein hält, wird des Gesetzentwurfes betr. die Ergänzung der Einnahmen in auf der Journalisten tribüne sehen können und der sehr freund- ja nicht befolgt. Deshalb fann ich nicht mit den diesem Etat. schaftliche Beziehungen zu höheren Herren unterhält, und wenn Deutschtonservativen darin übereinstimmen, daß man ein Abg. v. Strombeck( 3.) spricht seine Befriedigung darüber Sie eine Photographie feiner Visage sehen wollen, so brauchen Sozialistengeseh nicht brauche. Man fönne fich auch mit einer aus, daß im Domänenetat Mittel für den Bau von ArbeiterSie sich nur das Bild von der letzten Kissinger Huldigung des Verschärfung des Strafgesetzbuches, des Vereins- und Versamm wohnungen ausgeworfen feien, daß auch für die Forderung der Fürsten Bismarck anzusehen, dann finden Sie ihn neben unserm lungsrechtes begnügen. Wenn wir nicht zu diesem Wege zurück- Kleinbahnen gesorgt sei und daß die Reorganisation der FabrikKollegen, den Grafen Herbert Bismarck . Der Name des fehren, werden alle Bemühungen firchlicher oder parteipolitischer aufsicht vollendet sei. Die Ausdehnung des Systems der DienstMannes ist Reuß.( Große Bewegung und Heiterfeit.) Natur umsonst sein; wir werden erleben, daß die Partei die altersstufen auf die höheren Beamten sei durchaus zu billigen, Dann haben Herr v. Stumm und Kropatscheck es meinem Freunde Mehrheit im Hause erlangt. Was dann eintritt, werden wir ja aber eine große Ungleichheit bestehe bezüglich der Archivbeamten. Liebknecht verdacht, daß er ausgeführt hat, das soziale König- abzuwarten haben. Denken Sie auch an den Kampf, der jetzt Redner spricht die Hoffnung aus, daß die Einnahmen des thum habe sein Kanossa. Vergleichen Sie doch nur die heutige von den Einzellandtagen gegen den Reichstag eröffnet wird. Eisenbahn - Etats fich bald noch mehr heben werden, als dies jetzt Gewerbeordnung mit dem Entwurf derselben. Da sehen Sie, wie Herr v. Stumm hat nicht die Armee als eine produktive Anstalt schon der Fall sei. Für die fatholischen Geistlichen könnte noch Halt gemacht wurde vor Herren von Stumm und Möller. bezeichnet, sondern nur gefagt, wenn 19 000 Mann jetzt mehr etwas mehr Geld ausgeworfen werden, freilich hindert die schlechte Wissen Sie nicht, wie Verschlechterungen in das Gesetz gekommen ausgehoben werden als im Vorjahr, so wird das Angebot auf Finanzlage daran. Die Unterstützung des Schulwesens seitens find, weil die verbündeten Regierungen weichen mußten vor der dem Arbeitsmarkt um ebensoviel verringert. Wenn jemals in des Staates verdiente auch wohl eine neue Regelung; das alte größeren Macht des Unternehmerthums. Das soziale Königthum einem Lande eine Ochlokratie herrscht, so wird sehr bald im System der Vertheilung sei nicht mehr zweckmäßig und sachwird niemals über den Versuch eines sehr bescheidenen Anfangs Lande der Wunsch nach der Beseitigung diefer willkürlichsten entsprechend. Ueberhaupt sei es zu bedauern, daß für Kunst, hinauskommen und die sozialpolitische Gesetzgebung hat ihr Ende aller Herrschaften allgemein und jedesmal ist der Ochlokratie die Wissenschaft und sonstige Zwecke feine Mittel ausgeworfen sind. erreicht bereits zu einer Zeit, wo noch faum ein Anfang gemacht Dittatur gefolgt. Diese geschichtliche Erfahrung wird hoffentlich Redner geht dann auf die Verknüpfung der Reichs- und der war. Abg. Möller hat sich gefreut über den ruhigen Ton der unserem deutschen Vaterlande erspart bleiben. Staatsfinanzen ein und bedauert, daß die Finanzpolitik des Diskussion. Wir haben durchaus kein Bedürfniß zu einer Abg. Galler( südd. Volkspartei): Der Abg. Richter hat Reichs dazu führe, daß die Matrikularbeiträge zu stark wachsen. anderen Art von Debatte. Der Stempel der Leiden gestern mit Recht darauf hingewiesen, daß die Steuervorlagen Darin liege ein Beweis dafür, wie nothwendig es sei, wenn so schaftlichkeit wird erst dann der Diskussion aufgedrückt, wenn geeignet find, den Nothstand, der ziemlich allgemein anerkannt große Ausgaben wie für die Miliärvorlage bewilligt würden, einer von Ihnen das Wort nimmt.( Gelächter rechts.) wird, zu verschärfen. Zu diesen schwarzen Wolken, die weite auch zugleich für die Deckung derselben zu sorgen. Redner be Der englische Kriegsminister hat zugegeben, daß die achtstündige Erwerbstreise bedrohen, gesellt sich feit etwa einem Jahre die schwert sich darüber, daß unter den Beamten die Katholiken zu Arbeitszeit es in seinem Betriebe ermöglicht hat, 14 000 Arbeiter Bedrohung des deutschen Buchhandels. Wird der Antrag an schwach vertreten seien. mehr zu beschäftigen und in den letzten Tagen hat der englische genommen, so wird im Buchhändler- und Buchdruckergewerbe Abg. Graf Limburg- Stirum( t.) Mit den großen GesichtsStaatssekretär des Innern auf eine Interpellation unseres ein Mothstand entstehen, gegen den derjenige der Tabakindustrie punkten, die der Finanzminister vorgetragen hat, bin ich vollParteigenoffen John Burns erklärt, die Regierung beabsichtige nur ein Kinderspiel ist. Redner geht im Einzelnen auf die Ber - ständig einverstanden. Die Mindereinnahmen in der Forsteine Bill einzubringen, welche die unvernünftig lange hältnisse dieser beiden Erwerbszweige ein, wird aber bei der zu verwaltung zeige, wie bedenklich die Handelspolitik ist, welche Arbeitszeit in den chemischen Fabriten beseitigen solle; in nehmenden Unruhe des Hauses auf der Journalistentribüne nicht zu Handelsverträgen kommt mit Ländern, in denen Raubbau einer chemischen Fabrik in Manchester würde täglich 12 Stunden mehr verstanden. getrieben wird. Augenblicklich ist die Lage der Zuckerindustrie gearbeitet. Was würde er erst sagen, wenn er hörte, daß bei uns in Präsident v. Levehow unterbricht ihn mit der Bemerkung, noch günstig; aber wenn die Handelsvertragspolitik fortgesetzt den Weberdistrikten 2c.13-18 Stunden gearbeitet werden. Wir haben daß er ihn zwar kaum verstehen kann, daß er ihm aber nicht wird, wird die Zuckerindustrie bald schußlos auf dem Weltmarkte das beschämende Gefühl, daß wir hier einem Vertreter der englischen zur Sache zu sprechen scheine. Die weitere Erklärung des dastehen. Es werden Zuckerfabriken auch in Gegenden einRegierung ein Bravo zurufen müssen, welches wir so gern auch Redners, daß es in der Hand des Zentrums liege, durch Zurück- gerichtet, wo der Boden für den Rübenbau eigentlich nicht geVertretern der deutschen Regierung zurufen möchten.( Heiterkeit ziehung des Antrages die Beunruhigung von dem deutschen eignet ist. Die Handelsvertragspolitik halten meine Freunde links.) Wir hören, daß die Löhne in England troß des Acht- Kolportagebuchhandel wieder zu nehmen, erklärt der Präsident einmüthig für einen Fehler; daß die Regierung den Nothstand stundentages nicht gesunken sind, während es bei unseren für nicht zur Sache gehörig. Redner verzichtet darauf auf das der Landwirthschaft anerkannt hat, ist nicht genug; es muß der städtischen Behörden in ähnlichen Fällen gleich heißt, wollt Ihr Wort. Landwirthschaft Erfah geschaffen werden für ihre Verluste. euch auch eine Lchnverkürzung gefallen lassen? Also in diesem Abg. Kühn( Soz.) tritt den Ausführungen der Abgeordneten Wenn nach Verzinsung der Eisenbahnschuld noch 132 Millionen Betracht können wir von England lernen. Der Achtstundentag v. Kardorff und Fuchs entgegen. Daß die ländlichen Arbeiter Ueberschuß vorhanden ist, wenn wir einen großen Domänen- und hat, wie die Statistik der Krankenkassen zeigt, dort auf Gefund so start an ihrer heimathlichen Scholle hängen, stehe fest; wenn Forstbesis haben, dann kann man nicht sagen, daß die Grundheit und Sittlichkeit sehr günstig eingewirkt. Gewiß tönnen sie dennoch in so großer Anzahl ausrückten, so gefchehe es eben, lagen schlecht sind. Aber unsere augenblickliche Finanzlage ist Reich und Staat den Nothstand nicht beseitigen, aber weil ihnen die Verhältnisse unerträglich geworden seien. Die eine ungünstige. Unser Verhältniß zu den Eisenbahnen ist nicht fie fönnen durch Mehreinstellung von Arbeitern die alten Vorwürfe, daß die Sozialdemokraten hetzen, hätte Herr das Schlimmste; das Schlimmste ist vielmehr das Verhältniß Arbeitslosigkeit bekämpfen, sie werden ja nicht durch die Konkurrenz v. Kardorff doch nicht wieder vorbringen sollen, seit man wisse, zum Reich. Bezüglich der Beziehungen zum Reiche stehe ich des Auslandes geschädigt. Den Nothstand in Berlin wird auch daß die Sozialdemokraten im Hegen die reinen Waisenknaben ganz und gar auf dem Standpunkt der Regierung. Die Matri der Staatssekretär nicht leugnen tönnen. Sehen Sie sich doch sind gegenüber der Antisemiten und den Konservativen im fularbeiträge des Reiches schwanken in einer Weise, daß von die Ziffer der Besucher der städtischen und privaten Asyle für Bunde der Landwirthe. Man kenne ja doch auch die Knüttel einer ordentlichen Finanzwirthschaft in den Einzelstaaten feine Obdachlose an. Glauben Sie etwa, daß die Leute sich danach und die Hunde, die geistigen Waffen" der Bourgeoisie gegen die Rede mehr sein kann. Eine Ordnung dieses Verhältnisses ist eine reißen, die Gastfreundschaft dieser Institute in Anspruch zu sozialdemokratischen" Agitatoren auf dem Lande zur Genüge. der Grundlagen unserer zukünftigen Politit.( Bustimmung rechts.) nehmen, statt ein eigenes Heim zu gründen? Auch das sollte Antisemiten und Agrarier aber durften ruhig hehen, nur bei der Ich empfinde eine große Genugthuung darüber, daß ich die Redem Staatssekretär nicht entgangen sein, daß hier eine Orts- Sozialdemokratie befinne man sich auf das unmoralische und ver- gierung voll und ganz unterstützen kann; denn es ist uns symfrankenkasse nicht mehr im Stande ist, die Krankengelder zu be- werfliche eines solchen Thuns. Sollte es die Gegner nach Neu- pathischer, die Regierung stüßen und stärken zu können, als in zahlen. Der Staatssekretär schüttelt den Kopf; er hat die Pflicht, wahlen gelüften, den Sozialdemokraten könnte es recht sein. Einzelfragen ihr widersprechen zu müssen. Wir halten unwie feine Beamten, das zu wissen.( Ünruhe.) ( Unruhe.) Die Orts Nicht die Reden der Sozialdemokraten allein, sondern die steno - entwegt fest an dem obersten Grundsat unserer Politit, daß die Krankenkasse der Maler, von der ich spreche, zählte im Sommer graphischen Berichte von der Zukunftsdebatte seien durch die Machtstellung der Krone, wie sie besteht, erhalten wird, daß wir noch 4000 Mitglieder, jetzt zählt sie nur noch 2100 Mitglieder. Sozialdemokratie im vorigen Jahre in mehreren hundert- jedem Versuch wiederstehen werden, an der Machtstellung der Sie fonnte am vorigen Sonnabend die Krankengelder nicht tausend Exemplaren verbreitet worden, während die anderen Krone etwas zu mindern( Beifall rechts). In diesem Sinne zahlen, weil dank der Munifizenz des Magistrats ihr ein Dar: Parteien, Hechte und Zentrum gerade nur ihre eigenen spreche ich meine Befriedigung darüber aus, daß die Regierung lehen von 15 000 m. verweigert worden ist. Ich komme darauf Reden verbreitet hatten; es sei also das Gegentheil von sich veranlaßt gesehen hat, ein so bedeutendes Dokument, wie an anderer Stelle zurück. Möge sich die Regierung dazu auf dem richtig, was Herr v. Kardorff behauptet habe. Die Sozial- den Erlaß des hochfeligen Königs Wilhelm wieder in die Erraffen, alles was in ihrer Macht steht, zu thun, um den Noth- demokraten nenne man Demagogen und predige die Heilkraft des fanerung gerufen hat. Solche Dokumente können nicht oft genug stand zu lindern, möge fie vor allen Dingen den Reichstag zu Christenthums; aber immer zur Zeit, wenn die Kirche am ins Gedächtniß gebracht werden( Lachen Links). Wir wünschen, einer Gesetzgebung veranlassen, die in ihrer organischen Ge- mächtigsten war, sei es dem arbeitenden Volke am schlechtesten daß wir einen mächtigen, in den Gang der Dinge persönlich staltung Debatten, die wir hier aus diesem Anlaß führen müssen, gegangen. Das Zentrum wolle alles mit dem Christenthum eingreifenden Souverän haben. Das Recht der Krone, ihre überflüssig macht.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) furiren, es habe versucht, eine arbeiterfreundliche Rolle zu spielen, Rathgeber selbständig zu wählen, wollen wir unter allen Um Staatssekretär v. Bötticher: Die Ausführungen des Abg. habe aber in Wirklichkeit allen arbeiterfreundlichen Bestrebungen ständen aufrecht erhalten. Wenn einzelne Stimmen ertönten, als Singer gegen mich waren besonders rücksichtsvoll. Wenn ich das Grab graben helfen. Auch Herr Kropatscheck habe durch das ob eine unüberbrückbare Kluft zwischen uns und der Reichs diesmal weniger schwarz gemalt habe, so ist das nur eine Folge praktische Christenthum alle Noth beseitigen wollen; die Herren regierung bestehe, so weisen wir einen solchen Vorwurf zurück. der thatsächlichen Vorgänge. Ich habe mir diesmal in der Gr- wußten eben überhaupt nicht, wie die Fabrikanten die Arbeiterschutz- Wenn wir auch einmal widersprechen müssen, so prüfen wir doch wartung diefer Nothstandsdebatte thatsächliches Material zur In- Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung für verheirathete Frauen alle anderen Fragen unparteiisch; eine Vorlage deshalb abzuformation verschafft, und diese Thatsachen habe ich hier vor- und Arbeiterinnen auslegen. Vom praktischen Christenthum fei lehnen, weil sie von einem bestimmten Minister ausgeht, würden tragen. Wir verfolgen thatsächlich auch alle Vorgänge auf fozialem da nicht die Rede; im Gegentheil würden nicht nur diese wir für unpatriotisch halten. Aber unabhängig und selbständig Gebiete sehr aufmerksam. Wenn aber gestern im Vorwärts" Echutzbestimmungen einfach ignorirt, sondern auch in nichts wollen wir unsere Meinung fagen.( Beifall rechts.) Wenn etwas davon mitgetheilt worden ist, daß die Berliner Drts- würdiger Weise Lohnverminderungen unter dem Namen von der Souverän sich persönlich für eine Frage intereffirt Krankenkasse der Maler die Krankengelder nicht mehr zahlen fann, Lohnveränderungen vorgenommen. Die Sozialdemokratie könne und persönlich dazu Stellung genommen hat, so tann so braucht deshalb nicht heute schon Remedur geschafft sein. garnicht so viel Unzufriedenheit erregen, als die kapitalistische man von Männern, die lange in der Politit leben, nicht Auch haben nicht wir von Reichs wegen diefe Remedur zu Gesellschaftsordnung durch ihre Auswüchse täglich erzeuge. Das fordern, daß sie ihre Meinung ändern, wie eine Windfahne. schaffen, sondern die geordneten Landesbehörden. Den Rath, Bugeständniß eines partiellen Nothstandes durch Herrn v. Bötticher Nur Ueberzeugungstreue und Selbständigkeit tönnen eine wirk mit Revolvern in die Versammlung zu gehen, möchte ich meiner fei nur gemacht worden, um einen Hintergrund zu gewinnen fame Unterſtüßung der Krone sein. Damit schließe ich und seits den Arbeitern doch nicht geben, es tönnte sehr bedenkliche von dem aus sich das Lichtbild des Wiederaufschwunges wünsche, daß meine Auslassungen beitragen zu klärung der Folgen haben. Ich weise die Behauptung, daß die Polizei die dea Industrie un so wirkungsvoller abheben sollte. Stellung der Parteien und der Regierung zu einander.( Beifall Borgänge provozirt habe, durchaus zurück. Die vorliegenden Die Agrarier schreien über ihren Nothstand und erklären sich für rechts.) Berichte find amtlich und bisher unwiderlegt. Bernehmungen nothleidende Landwirthe; wenn sie wirklichen Nothstand sehen Abg. Sattler( natl.): Der Vorredner scheint doch etwas haben bisher noch gar nicht stattgefunden. So lange der Inhalt wollten, sollten sie nach dem Eulengebirge gehen. An diesen fampfeslustig zu sein, daß er solche Betrachtungen anstellt. Wir Dieser Berichte nicht durch springende Beweise als thatsächlich Webern, die vor Hunger und Entbehrung das Schreien verlernt haben feinen Anlaß. über das Verhältniß der Krone zum Landunrichtig erwiesen ist, bleiben sie als zutreffend bestehen; aus hätten, in stummer Verzweiflung hinbluteten, sollten die Herren tag uns zu unterhalten, wir sind mit den bestehenden ben Berichten ergiebt sich, daß die Polizei gereizt worden ist und Großgrundbefizer und Majoratsherren studiren, was Nothstand Verhältnissen vollständig zufrieden. Die Ausdie Leute, welche das verursacht, die Folgen dieser Handlungs- ist. Zu dem Aufzüchten eines Millionärs, wie es zu den Lieb- dehnung der Dienstaltersstufen entspricht einer alten Forderung. weise geerntet haben. lingsbeschäftigungen des Fürsten Bismarck gehörte, werde eine Die gewerblichen Schulen haben manche Zuschüsse erhalten, aber Abg. Fuchs( 3.) hat für die Einrichtung von Lohn- Arbeits- große Menge fleiner Leute, Arbeiter und Handwerker und Eri- doch nur in sehr homöopathischer Dosis. Daß einnachweisen große Sympathie, besonders weil man dadurch auch stenzen aus dem Mittelstande verbraucht; die fleinen Fabri- malige Ausgaben der Eisenbahnverwaltung aus den laufenzu einer befferen Arbeitslosen- Statistit fommen würde. Die Dis- tanten würden durch die Großfabrikanten ebenfalls auf den Mitteln bestritten werden sollen, ist erfreulich. fussion habe heute für die Sozialdemokraten nicht sehr günstig gesogen. Diese Wirkungen der kapitalistischen Produk Die Post ist eigentlich nur noch scheinbar eine Ueberschußverabgeschnitten. Auf die eindringliche Anfrage des Abg. Kropatschek tionsweise seien die Hauptursache des wachsenden Nothstandes. waltung des Reichs, eigentlich erfordert sie einen Zuschuß, denn hatte Herr Singer nicht erklärt, worauf denn die Sozialdemokratie( Während der nächsten Ausführungen des Redners verläßt eine die Eisenbahnen der Einzelstaaten müssen Leistungen im Werthe eigentlich hinaus wollen. Nur in und mit dem Christenthum große Anzahl von Mitgliedern der rechten Seite des Hauses von mehr als 30 Millionen Mark ohne Entschädigung gewähren, werde es gelingen, die Noth der Zeit zu bezwingen; in alle unter den Rufen: Wir haben genug! und von höhnischen Rufen während der Ueberschuß der Post nur 24 Millionen beträgt. unsere Institutionen müsse der Geist der christlichen Nächstenliebe der Sozialdemokraten begleitet, demonstrativ den Saal.) Wir Alle prächtigen Postgebäude werden auf Kosten der Einzelstaaten hineingetragen werden. haben wochenlang Ihre Klagen gehört, hören Sie jetzt auch ein- gebaut.( Sehr richtig! rechts.) Betrübend ist das Defizit von
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Abg. v. Kardorff( R.-P.): Die Arbeitslosigkeit und der mal die Ausführungen eines Proletariers! In nicht- sozialdemo- 70 Millionen Mark, trotzdem die Eisenbahnen die gesammten Nothstand genirt die Herren Sozialdemokraten und nun fommen fratischen schlesischen Blättern wird festgestellt, daß der Wochen- Staatsschulden verzinsen. Vom Reich droht dem Vermögensfie mit solchen Interpellationen an den Reichstag . Je mehr verdienst einer Weberfamilie im Eulengebirge im günstigsten Falle stand des preußischen Staates eine Gefahr; denn die Schulden das platte Land verarmt, desto mehr drängt die ländliche Be- bis zu 61/2 M. beträgt! Dieser Nothstand im Eulengebirge sei seit des Reichs fallen zu 4/5 auf seine Schultern. Eine Finanzlage, völkerung in die Städte; diefer traurige Zustand ist durch einem Menschenalter ein offenes Geschwür am Körper des preußischen welche seit 4 Jahren Defizits ergiebt, kann nicht als günstig anden österreichischen Handelsvertrag noch verschlimmert worden. Staats. Der preußische Staat hätte längst die Pflicht gehabt, sich dieses erkannt werden. Der Fonds, der angesammelt ist aus den Gleichwohl machen die Freunde dieses Vertrages jetzt die Jammers einmal anzunehmen. Der Pastor Reinerz , der dies Ueberschüssen der Einkommensteuer, fann nicht zur Deckung dieser Regierung für diese Zustände verantwortlich. Tem Handwerker, gethan hatte, wurde durch seine vorgesetzte Behörde plößlich in Fehlbeträge dienen; denn über seine Binsen ist bereits verfügt. kurz dem feinen Manne in den Städten geht es gerade so schlecht, feinem Liebeswerte gehemmit; er wurde versezt. Man wollten zwei Stellen finden Verzehrungen des Vermögens ftatt, wie dem Arbeiter. Das Elend liegt darin, daß die Kaufkraft also offenbar nicht, daß von diesem Nothstand öffentlich geredet wie wir sie bisher nicht gekannt haben. Aus dem unferer ländlichen Bevölkerung um zwei Drittel vermindert ist. wurde. Von den Eisenbahnen, von der Weberschule, bie man Staatsschah werden allein über 10 Millionen Mart ent Und dabei steht uns die Verhandlung über einen neuen Vertrag dort habe errichten wollen, sei es wieder ganz still geworden. nommen. Deshalb muß bei ver Prüfung des Staatshaushaltsin Aussicht, durch welchen alle diese Uebelstände noch weiter Die Lohnherabsetzungswirthschaft sei von Langenbielau aus Etats mit der größten Sparsamkeit verfahren werden. vermehrt werden. Das Kontingent der ländlichen Arbeiter, das gegangen und in skandalöser Weise durch den ganzen Be- Ausgaben unproduktiver Natur soll man bei schlechter Finanzin die Städte zieht, bildet eine sichere Verstärfung der Sozial- zirk durchgeführt worden. Der Appell an das Gefühl des lage nicht machen. Wo wir 10 Millionen für einen Dom her demokratie. Der Arbeiter auf dem Lande behält sein Christen- Kapitalismus sei ein Widerspruch in sich; vom Gefühl des geben und ein Landtagsgebäude bauen, will ich nichts für