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(rnb'cf imb sm8 ntim Derlimr Streikbrecher, die der derüchkigte Keiling geliefert hatte, mit der üblichen Beschleunigung ent- lassen worden. Vorher war von Meisterseite in die Welt hinaus- gelogen worden, daß die Berliner Streikbrechertüchtige Spezia- listen" seien, mit denen Jahresverträge abgeschlossen würden, so daß die Streikenden ihre Plätze nicht mehr einnehmen könnten. In Genf , ist der erste Tarifvertrag für den Spezereihandel abge- schlössen worden, und zwar zwischen derSocietö Suiss« d'alimen tation" und dem Lebens- und Genußmittelarbeiterverband. Der Vertrag bcftimint die elfstiindige tägliche Arbeitszeit einschließlich der Pausen, Lohnzuschlag von'25 Proz. für lleberstundeu, monat lichcs Lohiimhiiinuiii von 145 Fr. für das Vcrkausspersonal(10 bis 15 Fr. mehr als bisher), alljährlich bezahlte 14tägige Ferien. Die Laufburschen im Alter von 16 Jahren erhalten einen Monatslohn von 56 Fr., die von 17 Jahren von 70 Fr. und jedes folgende Jahr ,:m je 20 Fr. mehr. Der Vertrag bedeutet eine erhebliche Vcr bcjscrung der bisherigen Verhältnisse. Mus See Partei. Ausschluß Brupbachers. Zürich , 23, Februar.(Eig. Ber.) Die Geschäftsleitung der schweizarischen sozialdemokratischen Partei hat den bekannten Züricher Arzt Dr. B rupbacher wegen seiner anarchistschen Richtung aus der Partei ausgeschlossen. Bekanntlich hatte vor zwei Monaten der Sozialdemokratische VereinEintracht" in Zürich , dessen Mitglied Brupbacher ist, dessen Ausschluß mit 196 gegen 42 Stimmen abgelehnt. Die Parteileitung hat jetzt als Rekurs- in stanz den Ausschluß beschlossen. Der Fall ist durch- aus peinlich. Brupbacher genießt in den Kreisen der Arbeiterschaft viele Sympathien� Die von ihm selbst gebotene Lösung der Frage, daß er sich als Sozialist und Anarchist zugleich bekannte, konnte nicht befriedigen, da nicht bloß in grundsätzlicher, sondern auch in taktischer Beziehung zwischen Anarchismus und Sozialismus der stärkste Widerspruch besteht. Die Zweiseelentheorie Brupbachers würde wohl immer zum Siege des Anarchisten über den Sozialisten geführt haben. Es wäre daher von ihm das Richtigste gewesen, wenn er freiwillig die Sozialdemokratie verlassen hätte. Ein außerordentlicher Parteitag der schweizerischen Sozial- bcmvkratie soll am 15. und 16. August in Bern stattfinden zur Behandlung folgender Geschäfte: Nationalrats-Proporz, Revision des Fabrikgesetzes, Internationaler Sozialistenkongretz in Wien , Nationalratswahlen Ende Oktober 1914 und»Verschiedenes". Iugenöbewegung. Arbeitcr-Jugrnd". Die soeben erschienene Nr. 5 des sechsten Jahrgangs hat u. a. folgenden Inhalt: Das Ausnahmegesetz wider die Arbeiterjugend. Zölle(Schluß). Die Schnitzeljagd. Von O. Pucklitsch. Menschwerdung. Von Gg. Engelbert Graf.(Mit Abbildungen.) Nieder mit dem Politikparagravhen! Aus der Jugend- bewegung. Des Lehrlings Leidenschronik. Die Gegner an der Arbeit usw. Beilage: Solidarität. Ein Zukunftsbild von Fritz Sepp. Wenn ich wieder zur Welt käme... Von Fritz Müller. Emil RosenowsKater Lampe". Von Roland. Deutschlands Welthafcn an der Weser . Von Gustav Krüger. (Mit Abbildungen.) Phibzsopbie.(II. Metaphysik.) Von Karl Schröder. Wissens­wertes von der Sprache. Der Tod eines Beamten. Von Anton Tschechow. Idylle. Gedicht von Karl Ettlinger . Gerichtszeitung. Ein Menschenschirfsal. Der Hausdiener Max H e i d e m a n n wurde gestern der 7. Strafkammer des Landgerichts I unter der Anklage des wieder« holte» Betruges im strafschärfenden Rückfalle vorgeführt. Der Vater des Angeklagten war ein in guten Verhältnissen lebender Gutsbesitzer, seine Mutter lebt noch als Rentiere. Der Angeklagte hat seine Aus- bildung in einer landwirtschaftlichen Schule erhalten und sollte Landwirt werden, ist aber entgleist und hat sich schließlich als Kutscher durchs Leben geschlagen. Im Juni 1893 verübte er einen Revolveranschlag gegen seine Ehefrau, die er erheblich verwundete. In selbstmörderischer Abficht brachte er sich auch selbst ein« Schuß- wunde bei, die ihn aber nicht tötete. Das Schwurgericht hat ihn seinerzeit wegen v e r s u ch ten Mordes zu zehn Jahren Zuchthaus zu wundern. Ganz Berlin war spießerhaft also auch die Arbeiter. Schnapstrinkertypen wie der olle ehrliche Schlosser Knobbe bildeten keineswegs Ausnahmen, und wir wissen ja. wie ingrimmig-satirisch Adolf Glaßbrenner bereits im Vormärz gegen die Versofsenheit zu Felde zog. So wenig nun der Dichter- konnker eine Art politischer Ader verrät, einen Hauch von dem Geiste der damaligen Arbeiterschaft läßt er doch in seiner Posse verspüren. Alles mutet anheimelnd«. gemütlich" an auch die Musik. Das ist tatsächlich jenes singende Alt-Berlin. Dahinein schwingen natürlich auch die Melodien verschiedener Opern jener Tage: die.Hugenotten", Martha" usw. Und wenn die älteren Possendichter solche ernst- haften Musikunterlagen mit ihren Couplets verknüpften, so ergab diese Mischung allemal einen echten Humor. Die Auffrischung derMaschinenbauer" hat den Vorzug, daß es den Bearbeitern glückte, dem Geschlecht von heute jenes Stückchei« Vergangenheit vollkommen verständlich und anziehend zu machen. Alles hat den Reiz der Treue: das Stadt- und LandschaftSbild wie die Kleidermode. Die Verbindung mit der Gegenwart vermitteln mannigfaltige parodistische Liedertexte und satirisch- komische Couplets. Eins darunter, worin dieVielseitigkeit" des Kronprinzen geschildert wird, löste mit dem Huppensignal auS dem Orchester- räum: Tati-tata l als Refrain unbändiges Gelächter auS. Kostbar war eS. Max P a t e g g als Knobbe zu sehen, namentlich, wenn er (mit Anna H ä n s e l e r) Liebesszenen vorführte. Auch die übrigen Mitwirkenden taten ihr Bestes. Es gab während der ganzen Dar« stellung Heiterkeitssalven ohne Ende. et Notizen. Der Erfolg der Kritik. Von der Kritik war an der Aufführung der Meistersinger im Deutschen Opernhause die Inszenierung deS 2. Akies getadelt worden. Die Direktion hat dem blechnung getragen und Sachsens Haus vorgerückt und in die Szene hineingebaut. HoffmannS OpernhauSentwurf in amtlicher Beleuchtung. Der von der Vereinigung Berliner Architetten scharf kritisierte Entwurf Ludwig Hoffmanns wird im amtlichen .Zentralblatt der Bauverwaltung" verteidigt und im einzelnen gerechtfertigt. Vor allem wird der Vorwurf der Feuerunsicherheit zurückgewiesen. Daneben wird betont, daß der Entwurf ja nur ein Vorentwurf usid noch kein entgülliger sei und daß verjchledene Fragen noch an andern Theatergebäuden studiert werden. Vorträge. Hauptmann Koch aus Kopenhagen , der die bisher nördlichste Durchquerung des grönländischen Inlandeises im Verein mit Dr. Wegener aus Marburg ausführte, wird am Freitag, abends 8 Uhr, in der Urania einen Vortrag über die Haupt- crgebniffe dieser Durchquerung halten.(Mit Lichtbildern.) Deutsche Arbeiter sängerfahrt nach Paris . Der Arbeitergesangverein.Freiheit", Düsseldorf (Adresse: Restaurant Kordes, Kölner Str. 34) veranstaltet zu Ostern eine Fahrt nach Paris mit viertägigem Aufenthalt. Zu dieser Tour, an der sich auch andere Genossen beteiligen können, werden noch 35 Teilnehmer zugelassen. Preis ab Düsseldorf in III.«lasse 75 M. verurteilt. Während er fein« Strafe verbüßte, wurde er wegen verschiedener Eigentumsvergehen angeklagt und nochmals zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Es hat somit dreizehn Jahre Zuchthaus hintereinander abgesessen. MS er endlich wieder in Freiheit kam, war er für die Welt unbrauchbar. und es kann kaum Wuuder nehmen, daß er in der Folge noch wieder- holt Freiheilsstrafen erlitt. Die jetzigen Straftaten hat er selbst zur Anzeige gebracht. Er erschien eines Tages auf der Polizei und beschuldigte sich, durch falsche Vorspiegelungen semer.Braut" und einem Missionar kleinere Summen auS der Tasche gelockt zu haben. Der Angeklagte machte gestern vor Gericht einen wirren Eindruck. Er behauptete, daß er schon einmal in der Irrenanstalt gesessen habe und dorthin zurückwolle, denn seine Nerven seien ganz zer­rüttet und er sei vollständig verrückt. Das Gericht hielt es nach dem persönlichen Eindruck, den der Angeklagte machte, für geboten, den zuständigen Gerichtsarzt mit der Beobachtung des Geisteszustandes des An-« geklagten zu betrauen._ Grausame Mißhandlungen eines 3>/zjährigen Kindes lagen einer Anklage zugrunde, welche gestern die 6. Strafkammer deS Landgerichts 1 beichäftigtc. Wegen Körperverletzung mittels grausamer Behandlung war die Frau Helene Marie Wölm geb. Stiller, zuletzt in der Winsstraße wohnhaft, angeklagt. Die Angeklagte hat ihr voreheliches Kind m grausamster Weise mißhandelt. Erst auf eine Anzeige des Vereins zum Schutze der Kinder vor Ausbeutung und Mißhandlung wurde durch Gerichtsbeschluß das Kind anderweitig in Pflege unter­gebracht. In der ersten Verhandlung vor dem Schöffengericht beantragte der Amtsanwalt ein Jahr Gefängnis. Das Gericht kam zu der verhältnismäßig milden Strafe von zwei Monaten Ge- f ä n g n i s. Gegen dieses milde Urteil legte die Angeklagte auch noch Berufung ein. Diese wurde von der Strafkammer mit der Begründung verworfen, daß es höchst bedauerlich sei, daß nicht auch der AmtSanwalt Berufung eingelegt habe, da das Gericht dann in der Lage sein würde, die jeder Menschlichkeit hohnsprechenden RoheitSverbrechen der Angeklagten mit einer Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahre zu sühnen. Die sieden törichte» Jungfrauen. Wie beispiellos naiv und leichtfertig manche Mädchen find, wenn es sich darum handelt, noch einen Mann zu bekommen, zeigte wieder einmal eine Verhandlung, welche gestern die 7. Straskammer des Landgerichts I beschäftigte. Wegen Betruges, schwerer Urkunden- fälschung, einfachen und schweren Diebstahls war der Dekorotions- maler Artur H e n n i g angeklagt. Der Angeklagte hat es verstanden, fast ein ganzes Jahr lang auf Kosten mehrerer heiratswütiger Mädchen, die längstaus dem Schneider" waren, herrlich und in Freuden zn leben. Seine Tätigkeit bestand darin, daß er auf die von den heiratS- lustigen Mädchen, meist Köchinnen, Wirtschafterinnen usw. er- lassenen Heiratsannoncen an die Betreffenden Briefe schrieb. die sämtlich mit den Worten begannen:Wertes Fräulein! Auf die von Ihnen erlassene Heiratsannonce biete ich mich Ihnen als zukünftigen Mann an" usw. Er gab dann an, er ei Malermeister, Mitglied mehrerer Baugesellschaften, besitze ein größeres Vermögen, habe herzensguten Charakter usw. Auf diese Aneinanderreihung der verschiedensten Vorzüge eines zukünftigen Ehemannes fielen auch mehrere Mädchen hinein, denen er unter allen möglichen falschen Vorspiegelungen die durch jahrelange Arbeit gemachten Ersparnisse abnahm, darunter Beträge bis zu 1500 M. Er scheute sich auch nicht, einer seiner sieben Bekanntschaften ein Sparkaffenbuch zu entwenden, bei einer anderen den Reisekorb aufzubrechen und Goldsachen zu stehlen. Vor Gericht stellte der Angeklagte jede betrügerische Absicht in Abrede. StaatSanwaltschaftSrat Dr. FuchS beantragte mit Rück- ficht darauf, daß es sich um einen gemeingefährlichen, gewerbsmäßigen Heiratsschwindler handle, eine Gefängnis st rafe von zwei« einhalb Jahren, auf die das Gericht auch erkannte. Ein netter Privatdetektiv. Zu dem jetzt aktuellen Thema der Gefährlichkeit mancher Pri« vatdeteltivs gehört eine Beleidigungsklage, die gestern die Straftammer beschäftigte. Angeklagt war der Privatdetektiv Johann Modrack. Dieser war von dem Postschaffner Weymund beauftragt worden, des letzteren Ehefrau zu beobachten, um Material für eine zwischen den Eheleuten schwebende Scheidungsklage zu erbringen. Der Angeklagte hat sich dann in der leider nicht seltenen Weise bemüht, solches Ehescheidungsmaterial selbst zu konstruieren. Er be­gab sich eines Tages zu der von ihrem Manne getrennt lebenden Frau W., tat so, als ob er von der Trennung gar nichts wußte und gab vor, Herrn W. sprechen zu wollen. Als die Frau ihm er« klärte, daß sie nicht mit ihrem Manne zusammen wohne, tat der Angeklagte, der sich alsK a s e r n e n i n s p e k t o r L a m p r e ch t von der Kaserne in der Rathenower Straße" vorstellte, sehr er- staunt, bat, näher treten zu dürfen und erzählte dann der Frau allerlei Schlechtes über ihren Ehemann mit dem Refrain, daß sie mit einem solchen Mann doch nicht u»ehr zusammenleben könne und doch jeden Augenblick einen anderen Mann bekommen würde. Er stellte dann in Aussicht, ihr ein Zimmer, welches sie vermieten wollte, abzumieten. Am nächsten Tage kam er wieder, sah sich das Zimmer nochmals an, umgarnte die Frau mit Schmeicheleien und schließlich trat er mit dem Vorschlag hervor: Sie solle sich ihm anvertrauen und mit ihm nach England oder Amerika fahren, wo sie sich ja verheiraten könnten. Nun durchschaute Frau W. den Cujon, der vergessen hatte, daß er sich Lamprecht genannt hatte und sich diesmal Schmidt nannte und ließ ihn festnehmen. Das Schöffengericht hatte in diesem Verfahren des An- geklagten eine Beleidigung für Frau W. erblickt, da der An- geklagte sie für fähig erachtet habe, die ehelich« Treue zu brechen. Dazu komme, daß der Angeklagte selbst verheiratet 'ei und er genau wissen mutzte, daß von einer Ehe- chließung zwischen ihm und Frau W. nicht die Rede ein konnte. Das Schöffengericht hat das Treiben deS Angeklagten, das darauf hmauslief, aus schnödem Eigen. nutz eme unbescholtene Ehefrau zum Ehebruch zu verführen, alö überaus verwerflich unddie Tätigkeit solcher Privatdetektivs als.nahezu gemeingefährlich" bezeichnet. Der Angeklagte, der übrigens auch schon eine zweijährige Zuchthausstrafe hinter sich hat, wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, legte aber hiergegen Berufung ein. In der gestrigen Verhandlung trat sein Verteidiger mit der Erklärung hervor, daß der Ange» klagte schon im Jrrenhause gesessen unv berechtigte Zweifel an seiner geistigen Gesundheit nicht von der Hand zu weisen seien. DaS Gericht beschloß, den GerichtSarzt mit den nötigen Fest- stellungen zu beauftragen. Mus aller Welt. Länölich jiUlichl Aus Göttingen wird uns geschrieben: Zwei junge Frauen aus der Gegend von Bodenfelde a. d. Weser gingen dieser Tage nach der Kreisstadt USlar , um auf der Forstkasse Holzkausgeld zu bezahlen. Mitten im Walde gesellte sich ein schneidiger Herr zu ihnen, der mit ihnen scherzte und schäkerte. Man fand Gefallen an einander und wurde schließlich so intim, daß der Herr den jungen Frauen einen Hundertmarkschein versprach, wenn sie ihm beide.gefällig" sein würden. Allerdings müsse er bitten, ihm dann etwas Kleingeld zurückzugeben, da er sonst kein Geld bei sich habe und«och»och seinem Wohnorte Kassel zurück müsse. Di« beiden jungen graue« sahen daS ein, waren ihm beide.gefällig", erhielten darauf von ihm den Hundertmarkschein und die eme gab ihm 10 M. die andere 12 M. zurück. Hocherfreut über die Gutmütigkeit des gelegentlichen Liebhabers trollte« sich nun beide uach Uslar , um# das Holzlaufgeld zu bezahlen. Wie groß war aber ihre Ent« täuschung, als ihnen der Forstkassenrendant erklärte, der Hundert- marksckein sei falsch, sei eine Blüte. Sie hätten vor Scham in den Erdboden versinken mögen, aber was half es, sie mußten, um, noch größeren Unannehmlichkeiten zu entgehen, unter Tränen die Herkunft des falschen Scheines preisgeben. Zu Hause gab es dann erst noch recht unangenehme Szenen und Auseinandersetzungen da auch den Männern das galante Abenteuer gebeichtet werden mußte. Ob freilich die betrogenen Ehemänner der Generalbeichte ihrer völlig zerknirschten Frauen auch den Generalpardon folgen ließen, steht noch dahin._ Ei« seltsamer lleberfall. Ueber einen recht eigenartigen lleberfall auf einen Generalmajor bringt das Wölfische Telegraphenbureau folgende Meldungen: Reitze, 25. Februar. Als der Kommandeur der 24. In- fanteriebrigade Generalmajor Boeß gestern früh seine Burschen, die nicht zur rechten Zeit aufgestanden waren, wecken wollte, wurde er von ihnen ü b e r f a l le n und leicht verletzt. Lebensgefahr besteht nicht. Die Täter entflohen. Neiße , 25. Februar. Die beiden Burschen des Ge- neralmajors Boeß sind auf der Eisenbahnstrccke Neiße-Oppeln zwischen den Stationen Neiße und Wischke tot auf- gefunden worden. Vermutlich haben sie sich a b s i ch t° lich vom Zuge überfahren lassen. Wer mag die beiden Burschen zu dem Ueberfall bewogen haben, der für sie die furchtbarsten Strafen im Gefolge haben mußte?_ Panik in einem Kiuotheater. Ein ganz ungefährlicher Filmbrond führte am Dienstag- abend in einem Kinotheater in Salerno zu einer schweren Kata- slrophe. Als die zahlreichen Besucher deS Theaters während der kinematographischen Vorstellung Rauch aufsteigen sahen, bemächtigte sich ihrer eine Panik. Alle drängten dem Ausgange zu und der- stophten die Türen. Eine Anzahl Personen wurden von den Nach- drängenden zu Boden geworfen und mit Füßen ge« treten. Später gelang es, mehrere dieser Unglücklichen, die schwere Erstickungserscheinungen zeigten, wieder in« Leben zurückzurufen. Fünf Personen, unter ihnen zwei Soldaten, wur« den getötet. Als Todesursache wurde Herzschlag festgestellt. Zahlreiche Personen erlitten während der Panik Verletzungen, fünf liegen schwerkrank danieder._ Das Unwetter ia Spanien . Wie aus Madrid gemeldet wird, dauern die Stürme in ganz Spanien an. In V a l e n c i a riß der Sturm das Dach eines Waschhauses ab; zwei Frauen wurden ge- tötet, sieben verletzt. In einem Kloster wurde der Glockenturm umgestürzt; eine Frau wurde getötet. In Pnertollano warf der Sturm beim Bau einer Eisenbahnbrücke beschäftigte Arbeiter zur Erde; ein Ar- beiter wurde getötet, einer verletzt. Grauenhafte Lynchjustiz. In entsetzlicher Weise hat sich wieder einmal in den Vereinigten Staaten Richter Lynch betätigt. Ein des Mordes an dem Stell- Vertreter des ScherifS angeklagter Neger wurde in L e l a n d im Staate Mississippi von der sanatifierten Bevölkerung gefangen ge- nommen, gebunden und an ein Gefäß mitOel ge st eilt, das angezündet wurde. Die Flammen brannten die Stricke, mit denen der Neger gefesselt war, durch, woraus der Unglückliche zu flüchten suchie. En» wurde jedoch wiedergeschossen und sein Leichnam wieder auS Feuer gelegt, wo er voll« kommen verbrannte._ Kleine Notizen. Das Grubenunglück im Ruhrrevier. Bon den am Dienstag auf Zeche Bikloria bei Kupferdreh verunglückten achl Bergleuten sind bisher zwei gestorben. Die Verletzungen der übrigen fünf im Krankenhaus BergmannShcil befindlichen Bergleute sind ernster, als zunächst vermute: wurde. Es handelt sich um schwere V e r- letzungen des St Nckgrats und der inneren Organe. Blutige FaschingSseier. Ja dem Dorfe Mannswörch bei Wien kamen am Diensiag anläßlich der FalchingSfeier langjährige Feind- seligkeiten zwischen der Dorsjugend zum blutigen Austrag. Dabei wurde ein Bursche durch Messerstiche getötet und vier schwer, zahlreiche Burschen leicht verletzt. Ein betrügerischer Briefträger. In Krakau wurde der Geld« briefträger B a r a n s k i verhaftet, der seit langer Zeit auS Amerika kommende Briesichasten erbrochen und ihres Inhalts be« raubt hatte. Die Höhe der auf diefe� Art entwendeten Beträge ist bedeutend, da sich in vielen Briefen Sendungen von mehr al» tausend Kronen befanden. Ein verhängnisvoller Sprengschuß. Bei dem Bahnbau Olpe Meinerzhagen wurden durch euren vorzeitig losgegangenen Spreng» schuß zwei Arbeiter getötet und ein dritter verletzt. Die Getöteten wurden durch die Gewalt der Explosion 60 Meter weit geschleudert und furchtbar zugerichtet. Bis jetzt hat der Bahnbau, der vor einem halben Jahr in Angriff genommen wrrtde, sechs Ar­beitern daS Leben gekostet._ Veranstaltungen. Berel« für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Mautag. den 2. März, abends S1/, Uhr, In Kellers Neuer Pbllbarmom«. KSveiticker Straße 96/97. Vortrag: Die Seele der Frau(uach der moderurn Psycho- logie). Resrrent Herr Dr. Ernst Meyer. Zrauen-Leseabenöe. Alt-Glienicke. Hente Donnerstag, den 26. d. M.. im Jugendheim, Grünauer Straß« 7. Genossin Rhnect, Trrptow-Bamnschulenweg, spricht überUnser Frauentag"._ eÄttrernngSübersich» vom Ai. Februar lv14. «laNiniea .6 o t! "Sc iE£ I6~ 81= Ben« Swinemde. Hamburg Berlin Franst. a.M München Wien OSO 755© 758 RO 75110 752D Ibedeckt 4 Regen 4Schnee l! bedeckt 4,Ncbc1 st Nebel äi t? -1 1 -0 2 -0 1 Ctattoncn Haparandaft 65| SO Petersburg 770l®tin Scilla i758StNO Aberdee» flöS/W Pari» �53-N bedeckt Nebel halbbd. 2 wolkig 8| wollenl «» Ii -14 8 0 L Wetterprognose für Donnerstag, den SV. Februar ISM. Zettwetse ausllarend, aber vorwiegend trübe mit geringeren Nieder- schlügen und jrijcheu ojlüa�a Winden; Temperatur in der Nähe des Ecsricrpmitt-S..