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Nr. 57. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.

Der französische Bergarbeiterstreik.

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Paris , 24. Februar.( Eig. Ber.)

Berlin und Umgegend.

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Konferenz der Gasarbeiter Groß- Berlins .

Die von dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter einberufene Konferenz beschäftigte sich mit den Lohn- und Ar­waren 76 Delegierte, die Vertreter des Hauptvorstandes und des beitsverhältnissen in den Gaswerken Groß- Berlins. Anwesend Filialvorstandes und die sozialdemokratischen Vertreter in den

Löhne.

Freitag, 27. februar 1914.

Die Konferenz beschließt einstimmig, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß für alle in den Gas­werken beschäftigten Handwerker und Arbeiter der Achtstundentag und einheitliche Lohn- und Arbeitsverhältnisse durchgeführt werden. Paul Schulz gab dann noch eine Uebersicht von dem Stand der Organisation in den Gaswerken. In einigen Betrieben sind ist dies aber noch nicht in allen Betrieben der Fall. Es gibt noch die Gasarbeiter bis zu 75 und 100 Prozent organisiert. Leider Betriebe, wo erst 25 bis 30 Prozent der Beschäftigten den Weg zur Organisation gefunden haben.

Die Konferenz sprach aus, daß die vielen Mißstände in den Gaswerfen nur beseitigt werden können, wenn sich alle Gasarbeiter in einer alle Beschäftigten umfassenden Organisation zusammens schließen. In der hierzu einstimmig eingenommenen Resolution heißt es: Die in der Zugehörigkeit vieler Kollegen zu den ver­schiedensten Organisationen liegende Zersplitterung der Kräfte sei vom Standpunkt einer entschiedenen Vertretung der Arbeiterinter­effen bedauerlich. Die Konferenz gibt in dieser Beziehung ihrer leberzeugung dahin Ausdruck, daß die Zusammenfassung aller in den Gaswerfen beschäftigten Arbeiter und Handwerker im Ver­bande der Gemeinde- und Staatsarbeiter als die gegebene Grunda lage dafür zu betrachten ist.

Bergarbeiterorganisationen der nördlichen Gebiete, die gegen fabrik des Berliner Gaswerks Nr. VI in Tegel herrscht der Herr die Aufbebung protestieren und ihre Sache von den Berg- Professor Drehschmidt, der den wiederholt gestellten Antrag arbeiterdeputierten Basly, Lamendin und Goniaur auf Einführung der achtstündigen Schicht ablehnt mit der Be­gründung, wenn in den Ammoniakfabriken im Rheinland und in im Parlament vertreten lassen. Ja, sie haben erklärt, daß Westfalen noch 12 und 13 Stunden gearbeitet werde, können es sie die Aufhebung des Artikels mit dem Ausstand beant- die Berliner Arbeiter auch 9 Stunden aushalten. Den Arbeitern beant- Westfalen worten würden, sodaß das Parlament, wenn es die Streifenden ist während der 9 Stunden mur ½ Stunde Pause gewährt und Wie zu befürchten war, bietet der Bergarbeiterstreik, der des Südens durch diese Aufhebung beruhigen wollte, die zahl selbst diese kann sehr häufig nicht eingehalten werden. Die Ar­von seinen Organisatoren den in Frankreich nur allzu leicht reichere Bergarbeiterschaft des Nordens in den Streit triebe! beiter der Ammoniakfabrit stehen also oft volle 9 Stunden in verliehenen Titel eines General streiks bekommen hat, Man sieht, wie heillos verfahren die ganze Bergarbeiter- den mit Schwefeldünsten angefüllten Räumen, ohne etwas genießen das betrübende Bild der Uneinigkeit dar. Nach den offiziellen bewegung ist. Es sind da alte Gegenfäße, vor allem auch zu können. Die achtstündige Wechselschicht ist in den Ammoniak­Angaben streift rund ein Drittel der Bergleute, und die persönlicher Art, im Spiel, und was Bas Iy und seinen fabriken der anderen Gaswerke schon längst durchgeführt, also mögen so ungefähr mit der Wirklichkeit übereinstimmen, nur seine nicht zu leugnenden Sünden und Unterlassungen werte auch nicht wollen. Auch die Bestrebungen auf Verbesse­Biffern, die aus den einzelnene Revieren mitgeteilt wurden, Getreuen von seinen Gegnern übelgenommen wird, sind nicht keine Unmöglichkeit; aber Herr Professor Drehschmidt will nicht und deshalb darf anscheinend die Direktion der Berliner Gas­denn die bedeutendsten Becken- die des Pas- de- Calais , Nord auf dem gewerkschaftlichen Gebiet, sondern vor allem auch rung der hygienischen Einrichtungen scheitern zum großen Teil an und des von Anzin haben sich mit Ausnahme eines Teils sein Widerstand gegen die anarchistischen Treibereien, die in dem starren Festhalten der veralteten Zustände. Die Aufenthalts­der Belegschaften einzelner Orte der Bewegung nicht ange- den Gebieten seiner Organisation seit Jahren unter dem räume und die Arbeitsräume find vielfach der Verbesserung be­schlossen und stehen ihr sogar entschieden feindlich gegenüber. Protektorat des Generalstabs der Arbeitskonföderation ver- dürftig. Die Aufenthaltsräume der Arbeiter in den Außenbe­Der Nationalrat der französischen Berg- fucht werden. Die höchst unnötige offizielle Einmischung der trieben lassen alles zu wünschen übrig. Für 40 bis 60 Mann Leute, der die sogenannte alte, nicht an die Arbeiter- Konföderation während des letzten Streifs und nachher hat steht ein Klosett zur Verfügung. Die Löhne der Handwerker sind durchweg niedriger als in der Privatindustrie. Viele haben die föderation angeschlossene Gewerkschaft vertritt, fordert die die Verbitterung vergrößert. Die T. G. T. hat eine systema- niedrigen Löhne in Kauf genontmen, weil sie glaubten, dem Wechsel Bergleute auf, der Streifaufforderung des tonföderierten tische Agitation gegen die alte" Gewerkschaft versucht, ist der Konjunktur nicht mehr so sehr ausgesetzt zu sein. Aber wie Verbands der unter Lag Arbeiten den" aber dabei gar nicht gut gefahren, da Basly eine große Bo- diefes Ständigkeitsverhältnis ausschaut, zeigen die Massenent­nicht Folge zu leisten und erklärt das vom Parlament be- pularität hat. Die Redner der C. G. T. hatten wenig laffungen, die in den Außenbetrieben der Berliner Gaswerte im schlossene Achtstundengeset wie das Pensionsgesetz, das vom Publikum und wurden ausgepfiffen. Es liegt auf der Hand, Sommer 1913 vorgenommen wurden. Und jetzt noch droht man Senat angenommen ist und morgen von der Kammer ver- daß Basly und seine Leute jetzt den ganzen Streik als eine den Handwerkern des Zentralmagazins mit Entlassung wegen abschiedet werden soll, für annehmbar. gegen fie geplante Revanche hinstellen. Arbeitsmangel. Es zeugt von einer ganz besonderen Arbeiter­Diesen Gesezen aber haben eben die Streikenden den Troß des Kartells, das der Verband der unter Tag Ar- fürsorge in den städtischen Gaswerken Berlins , daß die Direktion nicht verhindern will, daß das Heer der Arbeitslosen nicht noch Krieg erklärt. Sie fordern namentlich: Einbeziehung der beitenden mit den Transportarbeitern und Seeleuten abge- vermehrt wird durch städtische Arbeiter. Aber auch die Verwal­Schiefer- und Erzarbeiter; Herabsetzung des Bezugsalters der schlossen hat und dessen materielle Bedeutung noch nicht zu tungen der Werte in den Vororten geben sich redliche Mühe, die Rentenberechtigten von 55 auf 50 Jahre, bei 25jähriger Ar- beurteilen ist, beginnt der Ausstand so unter sehr ungünstigen Betriebe so zu halten, daß sie ja nicht als Musterbetriebe anzu­beit( statt 30jähriger); 2 Frank tägliche Pension für die Ar- Bedingungen. Dabei haben die Bergarbeiter des Südens sehen find. beiter, 1 Frank für Witwen und Waisen; vollständige Ab- einen so prachtvollen Elan an den Tag gelegt, daß es auf In der Diskussion bestätigten die Delegierten die Aus­schaffung der Ueberstunden( das Parlament hat, nach dem das höchste erbitternd ist, wenn man daran denken muß, daß führungen des Referenten. Die Verwaltungen scheinen der Auf­ausschließlich von den sich jetzt enthaltenen Revieren durchge- so viel Hingabe und Kampftüchtigkeit vergeblich, so viel fassung zu sein, daß ein Aufpasser besser ist als zehn Arbeiter. führten Ausstand im November, ihre Zahl auf 60 reduziert); materielle Opfer umsonst gebracht sein könnten eines un- Die Kollegen der Englischen Gaswerke, der Neuköllner und der Charlottenburger Werke haben ganz besonders darunter zu leiden Minimallohn und Aufhebung des Artikels 11 des feligen Zwistes wegen, der unschwer beseitigt werden könnte, und es wurden Beispiele angeführt, wo auf 4 Arbeiter 3 Aufseher Gesetzes. wenn auf beiden Seiten der Sinn für die Sache, das prole- tamen. Natürlich dürfen dabei auch die Berliner Werke nicht Dieser Artikel 11 ist ein Hauptpunkt und der derzeit tarische Solidaritätsbewußtsein und das Verantwortlichkeits- fehlen und das Heer der Aufpasser ist der Verwaltung noch nicht wichtigste Gegenstand, wenn auch nicht die erste Ursache des gefühl die Oberhand gewönnen. groß genug, sondern wird durch Schaffung neuer Meisterstellen Zwistes in der Arbeiterschaft. Er bestimmt nämlich, daß im und wie sie sich sonst noch nennen, vermehrt. Fall, daß die Unternehmer durch Kollektivvertrag den Arbeitern eine Rente sichern, die der von der autonomen, aus Arbeiter- und Unternehmerbeiträgen und Staatszuschüssen gespeisten Kasse gewährten gleich ist, sie und die Arbeiter nicht gehalten sind, Beiträge zum Spezialfonds zu leisten, dessen Zweck es ist, die Erhöhung der jetzigen Rente auf 720 Frank zu ermöglichen. Nun bestehen in der Tat in den nördlichen Becken Abmachungen, die den Arbeitern derzeit größere Deputationen der Gaswerke. Renten gewähren, als sie im Augenblick bekämen, wenn sie Der Referent Otto Beder führte aus, daß neben den vielen der durch das neue Gesetz geschaffenen autonomen Kasse ein- Mißständen in den Gastverken die Gasarbeiter besonders darüber gegliedert würden, und bei dieser Eingliederung hätten sie zu tlagen haben, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse so sehr auch erhöhte Beiträge zu leisten. Daß es den Streifenden verschieden sind. Die Verhältnisse sind nicht nur in jedem Ort gelingen könnte, derzeit viel mehr durchzusehen, als das andere, sondern die Gasarbeiter haben in ein und demselben Werk Gesetz ihnen bietet, wäre auch bei einigem Vorgehen sehr un- ganz verschiedene Arbeitszeiten und bekommen ganz verschiedene wahrscheinlich. Das Parlament steht dicht vor seinem Heim­Bei der Fülle von Bestimmungen und Einteilungen ist es nicht gang, und wer die tatsächlichen Verhältnisse in der De- verwunderlich, daß sich die Betriebsleiter und deren Organe gar putiertenkammer und ganz besonders im Senat kennt, wird häufig nicht mehr zurechtfinden und zum Schaden der Arbeiter darüber nicht im Zweifel sein, daß besonders eine Materie falsche Anordnungen geben oder die Löhne falsch berechnen. In wie die des Minimallohns nicht mehr durchgearbeitet werden einigen Werken bestehen noch überlange Arbeitszeiten von 10 bis könnte und ebensowenig darüber, daß das Parlament nicht 12 Stunden und beim Schichtwechsel 18 Stunden. Alle Be­zu bewegen wäre, nachdem es vor ein paar Wochen dazu strebungen der Gasarbeiter, die Arbeitszeit zu verkürzen, scheiterten Der Tarif der Arbeiter in den Wagen- und Karosseriefabriken gebracht worden ist, die Ueberstundenzahl zu verringern, jest Arbeitszeit stehen nicht etwa besondere Schwierigkeiten entgegen Es find daran der Metallarbeiter, Holzarbeiter, Maler- und an der Rückständigkeit der Verwaltungen. Der Verkürzung der läuft am 31. März ab. Der Tarif ist mit 10 Firmen abgeschlossen. die Ueberstunden überhaupt abzuschaffen. und es würden auch keine besonderen Kosten entstehen. Nein, die Sattlerverband beteiligt. Von der Karosserie Schebera ist der Tarif­Verkürzung der Arbeitszeit darf nicht durchgeführt werden, weil vertrag gelündigt worden, während für alle übrigen Betriebe durch einzelne Betriebsleiter einfach nicht wollen. In der Ammoniak- Richtkündigung der Tarif für ein Jahr verlängert ist. Es besteht Beschaffung von Radium find jezt endgültig aufgestellt worden,| Nauplia . Unter dem Palast aus der zweiten Hälfte des 2. Jahr­nachdem die beteiligten Gemeinden Einwendungen nicht erhoben tausends v. Chr., den vor fast dreißig Jahren Schliemann und hatten. Aus den Sagungen ist hervorzuheben, daß für Groß- Berlin Doerpfeld freigelegt hatten, find Reste eines älteren ein wissenschaftliches Zentralinstitut zur Erforschung der Radium Palastes gefunden worden, der eine ganz andere Gestalt hatte wirkung errichtet werden soll, dem die in der Radiumgemeinschaft und schon vor 1500 erbaut worden ist. Aber schon lange vorher, Groß Berlin zusammengeschlossenen Kommunalverbände ein mindestens seit 2000 v. Chr., war der ganze Burghügel von Tirhns Viertel ihres Radiums unentgeltlich zu Forschungszwecken dicht bewohnt. Hier lassen sich drei oder vier auf einander hieran verbleibt Das Eigentumsrecht hieran überlassen. Ge folgende Wohnschichten scheiden. Zu der vorlegten gehört ein meinden. In der Radiumzentrale werden die von den be- mächtiger Rundbau, dessen Fundamente zum Teil freigelegt worden teiligten Gemeinden überwiesenen ambulanten Patienten unentgeltlich sind. Er maß fast 14 Meter im Durchmesser, war aus Lehmziegel­behandelt. Ferner übernimmt das wissenschaftliche Institut, dessen mauern auf steinernem Sodel errichtet, ringsum durch zungen­Leiter der Direktor des Radiuminstituts der Charité, Dr. His, werden förmige Strebepfeiler verstärkt und einst mit gebrannten Flachziegeln dürfte, die unentgeltliche Unterweisung der Aerzte der angeschlossenen abgedeckt. In diesem bedeutendsten prähistorischen Bau in Griechen­Gemeinden und Kreise in der Radiumbehandlung. Inzwischen sind land darf man wohl das älteste Herrenhaus in Tiryns erkennen. weitere Beitritte von Stadtgemeinden zu der von Geheimrat His Bisher hatte man vergeblich nach den Gräbern der tirynthischen angeregten Radiumgemeinschaft Groß- Berlin erfolgt. So hat sich Fürsten gesucht. Nun ist endlich ein ganz ausgezeichnet erhaltenes die Stadt Neukölln dem Vorgehen des Kreises Teltow und der Kuppelgrab entdeckt und ausgegraben worden. Städte Schöneberg und Charlottenburg angeschlossen und ist der leider schon seit mehr als 2000 Jahren seiner Schäße beraubt und Radiumgemeinschaft als Mitglied beigetreten. Für die Ueberlassung in der römischen Kaiferzeit zu einer Delmühle umgestaltet worden. von 200 Milligramm Radiumbromid will Neukölln einen jährlichen Doch geben andere noch nicht ausgegrabene Grüfte Hoffnung auf Es ist deutlich, daß Schinkel und seine spartanische Sachlich Beitrag von 3000 M. zur Berzinsung und Tilgung des erforderlichen besseren Erfolg für die nächsten Ausgrabungen. feit sein fühl errechneter Rhythmus, seine Abkehr von allem über- Kapitals zahlen. Ebenso hat der Magistrat Lichtenberg den Afigen Schmud und seine strenge Selbstzucht uns näher ber Beitritt zur Radiumgemeinschaft beschlossen und die Stadt wandt sind, als der wilhelminische Barod mit seinem Schwulst verordneten dürften diesem Antrag bereits in ihrer heutigen Sigung und hohlem Pomp. Für den fünftigen Geschichtsschreiber wird zustimmen. Die im Kreise Niederbarnim liegenden Gemeinde -Es geht so auch. Die Internationale Ausstellung für Buch­Schinkel die Station vor Messel und Peter Behrens sein. Schinkels frankenhäuser haben die unverbindliche Zusage gegeben, sich an der gewerbe und Graphit, die dieses Jahr in Leipzig stattfindet, hat sich die allbekannte Bauakademie, deren Entwurfszeichnungen jetzt in der Radiumgemeinschaft zu beteiligen. Deren endgültiges Zustande greuliche Abkürzung Bugra zugelegt. Eine Leipziger Zeitung hat nun fleinen Ausstellung draußen zu sehen sind, kann in ihrer blod- tommen ist jetzt gesichert, und es dürfte in nächster Zeit der Kauf ein Preisausschreiben für eine bessere Bezeichnung vorgenommen. artigen Geschlossenheit, in der heimlichen Gotik ihrer flächig ge- von insgesamt 850 milligramm Radium bromid abgels beste Lösung wurde, Buch und Bild bundenen Pfeiler ganz unmittelbar neben das Mannesmannhaus schloffen werden. Die Radiumpräparate sind in mehreren Liefe des Peter Behrens in Düsseldorf gestellt werden. Mit solcher Er- rungen bis spätestens zum Herbst dieses Jahres von den Verkäufern fenntnis soll natürlich nicht gesagt sein, daß nun über die deutsche der Radiumgemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Baukunst eine allgemeine Schinfelei kommen müßte. Schinkel als Der beste Grund." Humanité" bringt folgendes Geschichtchen Mode wäre genau so schlimm wie jede andere Geistesträgheit. Schinkel als Erzieher zur Selbständigkeit, Schinkel als Tradition zur Charakteriſtik der amerikanischen Parteien: Kürzlich fündigte das amerikanische Blatt The Sun of Midnight" und als Basis zur Fortentwickelung, Schinkel als ein Stadium der an, daß es einen Preis, bestehend aus einem Truthahn, demjenigen irgendetwas Gesellschaftliches" begehen, ein Bild des Schauspielers Reife zum Antrieb, eine neue Klassit zu suchen das ist es, Neger aus seinem Leserkreise zubillige, der persönlich und ohne jed- Moissi gebracht und darunter steht: A. M., der jetzt nach seinem worauf es ankommt. rbr. wede Hilfe feinen republikanischen Barteistandpunkt am besten be- neuen Bertrag mit May Reinhardt ein garantiertes Jahreseinkommen Gott sei den Armen gnädig! Man erinnert sich vielleicht noch, gründe. Drei Neger fanden sich im Redaktionsbureau ein, um sich bon 100 000. hat, wofür Prof. Reinhardt allerdings alle Neben­ter Rudolf Martin ist. Das ist also ein Regierungsrat, den sie an um den ausgefeßten Breis zu bewerben. die Luft gefest haben und der nun viel Geld verdient, weil er es" Ich bin Republifaner, fagte der erfte, weil die republikanische aufschreibt, wer alles in dem gefegneten Deutschland viel Geld bes Partei die Emanzipation der Neger im vollen Umfange durchführen fizt. Er redigiert mit einem Wort das Jahrbuch der Millionäre". will." Und das fündigt er nun an, und in diesem Prospektus ist eine gar Sehr gut, sehr gut, Bill," nidten die Richter. Und nun, Bob, herrliche Stelle enthalten und die lautet fo: Das Jahrbuch der was habt Ihr zu sagen?". Millionäre liest der adlige wie der unadlige Millionär. Es gibt" Ich," antwortete dieser, ich bin Republikaner, weil die repu­tein Buch, welches so vornehme und reiche Stäufer und Leser hat blikanische Partei gute und weise Gefeze geschaffen hat und die Me­wie ein jedes der Martinschen Jahrbücher der Millionäre. Sie find publikaner Männer des Fortschrittes sind". in der Bibliothek der Monarchen und Großindustriellen ebenso wie" Bravo!" rief das Preisrichterkollegium. Und Jhr, Sam?" auf dem Arbeitstische des schlichten einfachen Millionärs und Jcb," erwiderte Sam, bin Republikaner um den Truthahn Rentiers." zu erhalten." Ach Gottchen! so ein oller einfacher ehrlicher Millionär! Wenn Die Richter waren zuerst ein wenig betroffen. Aber es dauerte er man nur sein bißchen Frühstückbrot jeden Morgen hat und ein nicht lange, fo faßten sie sich wieder. Und nach einer kurzen Be­paar Dienerchen und sein flein Schlößchen und was der Mensch so ratung erkannten sie Sam einstimmig den Truthahn zu. braucht. Gott sei den Armen gnädig! Neue deutsche Ausgrabungen in Tiryns . In der jüngsten Sigung des Eine wissenschaftliche Radiumzentrale für Groß- Berlin. Die Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts zu Athen berichtete Prof. Sagungen der Radiumgemeinschaft Groß- Berlin zur gemeinsamen Karo über die legten Ausgrabungen des Instituts in Tiryns bei dienen.

Dagegen wäre wohl der Artikel 11 keine Frage, die dem Barlament besonders am Herzen läge. Aber hier sind es die

Kleines Feuilleton.

Das Schinkelmuseum. In der Technischen Hochschule zu Charlottenburg , irgendwo versteckt und verstaubt, ist das Schinkel­museum untergebracht. An drei Tagen der Woche( Montag, Mitt­avoch, Freitag) von 10 bis 1 Uhr ist es frei zugänglich. Kein Wunder, daß die wertvollen Blätter, die hier in stattlichen Mappen lagern, so gut wie unberührt bleiben. Diesem Dauerschlaf wollte der jezige Museumsverwalter ein Ende bereiten: er veranstaltete eine Ausstellung besonders wichtiger Blätter. Er bekräftigt da­mit aber nur eine Forderung, die schon seit langem erhoben worden ist und die jetzt nicht mehr unerfüllt bleiben darf: das Schinkel­museum muß aus den völlig unzulänglichen und den praktisch tätigen Architekten unzugänglichen Räumen der Technischen Hoch­ schule in die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums verlegt werden. Erst dann wird der Nachlaß Schinkels, dieses Vorläufers der mo­dernen Architektur, so benutzt werden können, wie er es verdient, und wie es der Gegenwart nüßlich sein könnte.

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Notizen.

Nur ist es

München und Paris Reklame gemacht haben, hat für den 4., 5. und Adorée Villany , für deren Nackttänze die Prozesse in 6. März die Komische Oper gepachtet.

Moissis Sted brief . Die Geschmadlosigkeiten der Scherlschen Bilderpresse haben einen Reford erreicht. Unter den Bildern vom Tage wird neben den gleichgültigsten Zeitgenossen, die

einnahmen aus Moiffis tünstlerischer Tätigkeit erhält. Famos! Echt amerikanisch! Nicht ote fünstlerischen Leistungen, nicht die merkwürdige Laufbahn( von einem unbekannten ausländi­schen Juden zu einem der bekanntesten deutschen Schauspieler) erscheint diefen Zeitgefchichtemachern charakteristisch sondern allein feine Geschäftstüchtigkeit, sein Marktpreis.

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Das

verwaltung ist 132 Meter lang und hat 14 Meter Durchmesser. Die neue Beppelin Luftschiff der Militär­Enden des Schiffes sind etwas schlanker als bei den früheren Aus­führungen, auch die Stabilierflächen sind vergrößert und das Steuer verstärkt worden, damit das Schiff leichter zu wenden vermag. Die bier zum Antrieb verwendeten Motoren von je 150 Pferdestärken find in zwei Gondeln aufgestellt. Das bemerkenswerteste an dem neuen Schiff ist ein Schacht, der durch die Hülle nach oben zu einer Blattform führt, auf welcher Maschinengewehre aufgestellt werden können!

So müssen alle technischen Verbesserungen Moloch zum besten