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Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Freitag 1 Uhr

inftlich.( Vorher: Anfragen.)

Schlat Uhr.

Abgeordnetenhaus.

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ihrer Arbeiter fortgesetzt unter Anpassung an die Löhne, bie in 14 000 fchivere und über 1300 tödliche Unfälle find in einem feineswegs eine drohende Saltung gegen Keiling eingenommen andel und Industrie und in der Landwirtschaft gezahlt werden, zu Jahr vorgekommen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die hätten, und daß insbesondere keiner von ihnen einen Gummi­bessern. Borangehen kann eine Staatsverwaltung in dieser Be- gesamten Unfallzahlen gehen ja in die Hunderttausende, ja in die schlauch oder ein ähnliches Werkzeug in der Hand hatte. hung nicht; die Staatseisenbahnarbeiter befinden sich ohnehin in Millionen und aus diesen erschreckenden Zahlen spricht furchtbares Zeuge Hausdiener Rothe aus Stadt Prag " bekundet, daß die vorzugter Stelle. 18 Proz. der Staatseisenbahnarbeiter Elend. Es ist nötig, auch Berufskrankheiten, die zu Buchdrucker den Keiling so wenig angegriffen hätten, daß dieser tten 1913 über 5 M. Lohn.( Hört! hört! rechts.) Das Afford- frühem Siechtum führen, als Unfälle anzuerkennen und zu ent- aus der Gaststube seine Reisetasche und seinen Spazierstock ruhig nsystem würde von den Arbeitern, wenn sie unbeeinflußt schädigen, damit sie nicht der Armenpflege zur Last fallen. Be mit in die Küche habe nehmen können. Aufgeregt sei Keiling aller stimmen würden, zweifellos gutgeheißen werden. Das Recht der fonders viele Unfälle kommen auf das Baugewerbe, es muß dings gewesen und der Zeuge ist deshalb die Treppe beraufgelaufen, reinigung rauben wir unseren Beamten und Arbeitern durchaus endlich den Forderungen der Bauarbeiterorganisationen- und schuß weil er Angst hatte, daß der Schuß ihn vielleicht treffen könnte. ht, langen aber, daß sie nicht sozialdemokratischen fommissionen Rechnung getragen werden. Der Minister bat selbst Vors.: Woraus haben Sie denn geschlossen, daß sieiling so auf­ereinen und solchen angehören, die den Streit provozieren. zugegeben, daß die Kontrolle nicht ausreicht, warum stellt man dann geregt war? Hat vielleicht der Revolver in seiner Hand ge= ru einem Schnüffelsystem gegenüber anderen Vereinen fann feine nicht Arbeiter auch im Aufsichtsdienst ein? Besonders gefährdet zittert? Zeuge: Das nicht. Keiling hat ganz fest gezielt. Aber de sein. Wir verlangen nur, daß in den Versammlungen nicht sind die Tiefbau- und Abbruchsarbeiter; für sie muß etwas ge- er schrie furchtbar laut und machte schreckliche Gebärden gegen die egen die Verwaltung gehegt wird.( Bravo ! rechts.) schehen. Die Bauarbeiterschutzkommissionen haben darüber er- Buchdrucker. verhütungsvorschriften, über mangelhafte Gerüste, über das Arbeiten in der Nacht vor dem Morde, und zwar im Zimmer 7, gewohnt. schreckendes Material gesammelt, so über das Fehlen von Unfall- Zeuge Chauffeur Ernst Wieland hat im Hotel Stadt Prag " ohne jeden Schug, über Trinkwassermangel, keine oder schlechte Ab- Als er nach Hause kum, habe er durch die verschlossene Tür des orte usw. Selbst auf staatlichen Bauten fehlt es vielfach an Nebenzimmers 8 mit einem dort wohnenden befreundeten Hand­den notwendigsten Schutzmaßregeln, ich nenne nur den einen Fall in lungsgehilfen gesprochen. Durch dieses Gespräch sei Keiling, der Thorn, wo auf dem Bau der Artilleriekaserne die Dachdecker im Zimmer 9 gewohnt habe, aufgewacht, sei aus seinem Zimmer ohne jeden Schutz arbeiteten und alle Beschwerden selbst der herausgekommen und habe Lärm geschlagen. Der Zeuge ist dann Berufsgenossenschaft erst nach drei Monaten Erfolg hatten! In dem auch herausgetreten und nun sei Keiling auf ihn zugestürzt. Der legten Erlaß des Ministers sind ja eine Reihe von Arbeiterfordes Zeuge hat sich rasch in sein Zimmer zurüdgezogen, behauptet aber, rungen berücksichtigt, aber die fgl. Bauverwaltungen tragen dem daß Keiling noch zweimal aus seinem Zimmer 9 herausgekommen Verbot des offenen Rotsfeuers nicht Rechnung, so z. B. sei und an seiner Tür des Zimmers 7 gehorcht habe. Ueberhaupt beim Bau des Bibliotheksgebäudes in Berlin , das man nach zehn- seien Keiling und der Arbeitswillige Hinz die ganze Nacht hindurch jähriger Arbeit überhaftet fertigstellen will. Dort find Arbeiter an außerordentlich aufgeregt und unruhig gewesen. Der nächste schuf Abhilfe. den Rotsgafen ertranft und erst eine Anzeige ans, Polizeipräsidium Zeuge Handlungsgehilfe Roeder bestätigt die Darstellung des Vor­zeugen, während der Angeklagte Keiling versichert, daß beide Dar­Wir haben nichts gegen die Beschäftigung ausländischer Ar- ftellungen nicht stimmten. beiter, wenn sie ebenso bezahlt werden wie Inländer, aber Zenge Buchdrucker Hein hat auf dem Bahnhof in Bodenbach bei der jegigen schlechten Konjunktur müßten doch vor allem In- Streikposten gestanden, als Keiling mit dem Arbeitswilligen Hinz länder beschäftigt werden.( Sehr wahr! links.) Die deutschen dort eintraf. Er kannte Keiling schon von einem früheren Arbeits­organisierten Bauarbeiter haben es sich ein mächtiges Stück Geld willigentransport her und hat daher die streitenden Buchdrucker so­fosten lassen, auf der Leipziger Baufachausstellung im Hause der fort auf ihn aufmerksam gemacht. Er bestreitet entschieden, daß er Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands einen modernen oder der Buchdruder Born, der damals mit ihm zusammen auf Bau vorzuführen. dem Bahnhof Streifposten stand, den Keiling irgendwie gestoßen oder mißhandelt haben. Vom Bahnhof ist dieser Zeuge zu einem Mastenball gegangen und er hat dort den Maschinenmeister Solin­ ger in dem Kostüm eines englischen Polizisten gesehen. Als Waffe hatte Solinger einen Gummischlauch bei sich, den die englischen Polizisten zu tragen pflegen.

36. Sigung. Donnerstag, den 26. Februar 1914, bormittags 10 hr. Am Ministertisch: v. Breitenbach.

Der Bauetat.

Sum Kapitel Einnahmen der Bauverwaltung"( Verkehrsabgaben) Spricht Abg. v. Schuckmann( t.):

Die Mosel und Saartanalisierung lehnen wir in 11ebereinstimmung mit der Regierung ab. Abg. Dr. Röhling hat en Zweck der Schiffahrtsabgaben verkannt, wenn er sie als eine emmung des Verkehrs betrachtete; fie sollen vielmehr zum Ausbau er künstlichen Wasserstraßen beitragen. Dieser Ausbau tann nur im jammenhang mit dem Ausbau der Eisenbahnen vorgenommen verden.( Beifall rechts.)

Abg. Graf Moltke( ft.):

Die Bauarbeiter erkennen an, daß der Schutz verbessert wurde, sie fordern aber strenge Ueberwachung, Bestrafung der Hebertretungen und Heranziehung prattis Einseitige Interessen einzelner Landesteile dürften beim Bau geschulter Bauarbeiter zum Aufsichtsdienst. Hier, wo es ben Kanälen nicht den Ausschlag geben. fich nicht um Barteipolitik handelt, sondern um den Schuß unzähliger arbeitender Mitbürger, sollte das ganze Haus so einig sein, wie bei der Hilfsaktion für die durch die Sturmflut Geschädigten. Wir er­warten eine entgegenkommende Erklärung des Ministers.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)

Minister v. Breitenbach :

Die großen Intereffen Rheinland- Westfalens dürfen in der Frage der Mosel - und Saarfanalisierung nicht übersehen werden. Die Abgg. Tourneau( 8.) und Dr. Wendlandt( natl.) fordern chiffbarmachung der Werra , um auf diese Weise schließlich eine erbindung Weser- Donau herzustellen. Abg. Dr. Wendlandt wendet 11 dann gegen die Monopolbestrebungen der großen Plektrizitätsfirmen, weist darauf hin, daß diese bereits 31 Proz. der eitungen im Befit haben und fragt, ob die Regierung hiergegen Lorgehen wolle, z. B. durch Einführung der Konzessionspflicht. Ein Regierungskommissar

Abg. Hasenclever( natl.)

Minister v. Breitenbach

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freut sich über die Anerkennung des Vorredners für die Förderung des Bauarbeiterschutzes durch die Regierung. Es ist auch gelungen, die Unfallzahlen herabzudrücken mehr wie in Bayern , obwohl bort Arbeiterfontrolleure tätig sind.( hört! hört! rechts.) Gewiß müssen die Schutzvorschriften stets überwacht werden. Die Bauten fontrolle ist von Jahr zu Jahr intensiver geworden. Ich bitte, ale Mikstände zur Kenntnis der Behörden zu bringen, die einschreiten werden, wie es sich für eine preußische Behörde von selbst vers

Fagt Prüfung zu. bespricht Tariffragen, über die die Regierung falsch unterrichtet sei. steht.( Beifall.) Ein Schlußantrag wird angenommen.

Abg. Hne( Soz.)

onstatiert, daß ihm hierdurch das Wort abgeschnitten wird, obgleich on den anderen Parteien zwei, ja sogar drei Redner gesprochen aben, von den Sozialdemokraten noch gar teiner.( hört! hört! .nts.)

Die allgemeine Besprechung des Bauetats findet beim Titel Ministergehalt" statt. Die Besprechung des Berliner Opernhaus­baues wird zurückgestellt.

Abg. Gerlach( 8.) herbreitet sich über die Frage der Berücksichtigung künstlerischer deen im öffentlichen Bauwesen und bespricht dann Fischereis ragen. Die Hochseefischereihäfen müssen ausgebaut werden. Die negenwärtigen Bestimmungen der Gewerbeordnung betreffend das Baumeistergesetz reichen nicht aus, den Titel Baumeister " vor Miß brauch zu schüßen. Die Weichsel muß ausgebaut werden, der Dit­Janal iſt nötig. Stillstand wäre Rückschritt, barum: Semper avanti! ( Immer vorwärts!")( Beifall im Zentrum.)

Abg. Wohlfarth( natl.)

Das Haus vertagt sich.

Freitag 11 Uhr: Kleine Vorlagen, Weiterberatung. Schluß 4 Uhr.

Parlamentarisches.

Der Kampf um die Sonntagsruhe.

Die Sonntagsruhekommission des Reichstages verhandelte am Donnerstag ausschließlich über die Arbeitsstunden, die nach der von der bürgerlichen Mehrheit beschlossenen Trennung der Orte in solche mit über und solche unter 75 000 Einwohner den letzteren zugebilligt werden sollen. In der Debatte wurde vom Regierungs­vertreter erklärt, daß in den letzten Tagen zahlreiche Vorstellungen und Eingaben, namentlich seitens der Bürgermeister größerer Orte, eingelaufen seien, nach denen man eine st a rte Benachteiligung der Geschäfte in Orten mit über 75 000 Einwohnern und völliger Sonntagsruhe durch die kleineren umliegenden Orte mit erlaubter Sonntagsruhe fürchtet. Die Regierung teile diese Bedenken sowie das andere, daß das in den größeren Städten von der Sonntags arbeit befreite Personal in den benachbarten fleineren als Hilfskraft Die Abstimmung wurde wünscht eine Beschleunigung der Maintanalisation. Der Ausbau aur Sonntagsarbeit herangezogen werde. der Wasserstraßen sollte stärker gefördert werden. Die Tarife für ausgesetzt, um eine Klärung durch Aussprechen in den Fraktionen zu die Frachten sind zu hoch; dadurch ist es uns, trotz des Schutzzolles, ermöglichen. Die von der Regierung versprochene 3ufammenstellung fast unmöglich, die Konkurrenz des Auslandes zu bestehen. Mit Recht fordern die Arbeiter auf dem Magdeburger Wert höhere ber Orts statute über die Sonntagsruhe ist endlich eingetroffen. öhne und kürzere Arbeitszeit, um den Arbeitern in Sie befigt aber das Material von 1908 und soll auf sozialdemo­der übrigen Industrie gleichgestellt zu werden. Dem Wohlwollen fratischen Antrag bis in die neueste Zeit ergänzt werden. Danach des Ministers empfehle ich die Architekten, damit sich der Fall an- haben 31 deutsche Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern ent­läßlich des Preisausschreibens des Botschafterpalais in Washington weder völlige Sonntagsruhe oder 2 bis 3 Arbeitsstunden, nicht über nicht wiederhole, wo der Bau des Palais hinterrücks einem Archi- 2 Uhr hinaus; 23 deutsche Städte mit 50 000 bis 100 000 Ein­selten übertragen wurde, der sich an dem Wettbewerb nicht bewohnern haben 2 bis 4 Arbeitsstunden bis höchstens 3 Uhr; eiligt hatte. Das war eine herausfordernde Beleidi69 deutsche Städte mit 10 000 bis 50 000 Einwohnern haben 2 bis gung gegenüber den Bewerbern. Die Anstellungsverhältnisse der 4 Stunden fonntägliche Arbeitszeit bis höchstens 4 Uhr, und Regierungsbaumeister sind sehr ungünstig.( Beifall bei den National- 157 Drte mit unter 10 000 Einwohnern legten die fonntägliche Arbeitszeit von 4 bis 4 Stunden meistens bis 4 Uhr nachmittags; vier selbst dieser fleinsten Orte, nämlich: Korntal in Minister v. Breitenbach: Württemberg , Kodersdorf , Plössen und Ramlersrauth in Bayern , haben jedoch völlige Sonntagsruhe eingeführt!

liberalen.)

Auf die Washingtoner Frage fann ich nicht eingehen. Für das Wohl der Fischereibevölkerung an der Ostsee wird gesorgt werden. Auf die Anregung, ausländische Arbeiter mehr als bisher bei den Tiefbauarbeiten zu beschäftigen, kann ich nicht näher ein­

Petroleumfunde in den deutschen Kolonien.

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Zeuge Gefängnisaufseher Czestka und seine Frau bestätigen, daß Keiling ihnen zwei Tage nach seiner Einlieferung eine völlig zerrissene Krawatte mit der Bitte gegeben hat, sie wieder zu­sammenzunähen.

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Zeuge Buchdrucker Gerlach war gleichfalls auf dem Masken­ball und hat gesehen, daß Solinger dort aus Scherz mit einem Gummifnüppel schlug. Bert. Dr. Glaeßner: Ueberhaupt sollen die meisten Buchdrucker in dieser Nacht nicht schlafen gegangen sein, selbst die nicht, die auf dem Maskenball waren? Zeuge: Einige Buchdruder sind allerdings nicht schlafen gegangen, teils, weil fie auf dem Ball waren, teils, weil sie die Nacht hindurch auf dem Marktplatz vor dem Hotel Stadt Prag" auf- und abgingen, um unter feinen Umständen den Arbeitswilligen Hinz unaufgeklärt die Arbeit aufnehmen zu lassen. Vert. Dr. Glaeßner: Das Hotel wurde also auch während der Nacht gleichsam vollständig zerniert. Die Gerichtsärzte Dr. Heinze und Böhler geben unter Be­rufung auf das Obduktionsprotokoll ihr Gutachten dahin ab, daß die Kugel die Halswirbel des Solinger durchschlagen hat und tief in die Rückenmuskulatur eingedrungen ist. Dadurch entstand ein starker Blutdrud auf das Rüdenmark und der Tod wurde herbei­geführt. Der aus mindestens drei Schritt Entfernung abgefeuerte Schuß war unbedingt tödlich. Das Bewußtsein Solingers blieb noch etwa 24 Stunden vollkommen klar. Die Waffensachverstän digen erklären den Browning, der ganz aus Eisen ohne alle Holz­teile gefertigt ist, für ein geradezu glänzendes Erzeugnis der Waffentechnit. Diese Repetierpistole sei bis auf 100 Schritt Ent­fernung eine Waffe von höchst gefährlicher Durchschlagskraft. Hätte jemand unmittelbar hinter Solinger gestanden, so hätte er noch durch denselben Schuß getötet werden können. Die Sicherung der Waffe sei normalerweise so fest, daß keine Gewalt der Erde sie durch bloßen Zufall zur Entladung bringen könnte. Der Ange­flagte müsse also, schon als er die Pistole lud, die Sicherung ge­lockert haben, sonst hätte der Schuß unmöglich in dieser Weise los­gehen können. Nur wenn das richtig sei, könne sich vielleicht beim Herausziehn des Revolvers aus der Tasche oder beim Hantieren damit, die Feder gelockert haben, so daß dann der Schuß möglicher­weise aus Versehen erfolgt sein könnte. Die Waffe sei, weil sie nicht die Länge von 18 Zentimeter erreiche, für Oesterreich unbe­Borf.: Angeklagter Keiling, wie haben Sie den dingt verboten. Waffenschein bekommen?- Angekl. Kelling: Ich war am 3. Ja­nuar von den ausständigen Buchdruckern in Prag mit schweren nägelbeschlagenen Holzteilen mißhandelt worden, so daß das Prager Tagblatt", für das ich Streifbrecher lieferte, zum Schuße meiner persönlichen Sicherheit einen Waffenpaß für mich bei der Polizei beantragte. Der Browning, den ich schon damals besaß, ist von der Polizei nicht beanstandet worden., Von den Schlägen, die ich in Prag erhalten hatte, rühren noch die Kragwunden her, die man bei meiner Verhaftung festgestellt hat. Nebenklägerin Frau Solinger , N.-A. Köhler: Sie haben aber gestern gesagt, diese Wunden seien Ihnen von den Buchdruckern in Tetschen am 8. Februar beigebracht worden und in der Notwehr hätten Sie geschossen! Angefl.: Die Kraßwunden sind älter. Am 8. Februar bin ich nur mit einem Gummischlauch geschlagen worden.

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Vertreter der

Es wird dann das Protokoll über die Vernehmung Solingers vorgelesen, die unmittelbar vor der Operation erfolgt ist. Der 34jährige Mann hat dabei erklärt, daß Keiling auf ihn gezielt, und daß er geglaubt habe, Keiling wolle ihn deshalb töten, weil lichen Drohungen von der Polizei verhaften zu lassen. Ob und inwieweit die Mordtat mit dem Buchdruderstreit zusammenhängt, sei ihm weder im Augenblid der Tat bewußt gewesen, noch wisse er es gegenwärtig.

Zur Erläuterung der Vorstrafen sollen die Urteile über die Borstrafen verlesen werden. Es stellt sich jedoch heraus, daß die Polizeipräsidium lagern. Zur Verlesung gelangen nur drei Ur­Vorstrafen verlesen werden. Es stellt sich jedoch heraus, daß die meisten Urteile nicht eingetroffen sind, weil sie noch beim Berliner teile wegen Körperverletzung. Nach dem in Hannover im Jahre 1897 gefällten Urteil ist seiling bestraft, weil er einen Mann mit einem Schlagring übel zugerichtet hatte, der sich weigerte, mit Reilings Dirne mitzugehen.

gehen, da sie nicht in mein Ressort gehört. Sch werde gemeinsam Die Beratungen der Budgetlommission begannen am Donnerstag mit dem Minister des Innern die Grundsäße feststellen, die den mit einer Petroleumbebatte. Nach den Angaben, die einer( Solinger ) angekündigt hatte, den Keiling wegen seiner gefähr ausländischen Arbeitern gegenüber zur Anwendung kommen. Es Regierungsvertreter über das Vorkommen von Del in Kaiser­ist Sache der Gewerbeordnung, das Recht auf Führung des Bau- Wilhelms- Land machte, sollen von der Regierung Bohrungen zur meistertitels zu bestimmen. Feststellung des geologischen Schichtenbaues vorgenommen werden, Abg. Dr. v. Woyna( ft.) wofür 100 000 M. gefordert sind. Durch Aufteilung der 30 000 bespricht in zustimmender Weise einen nationalliberalen Antrag, der Quadratkilometer umfassenden Delzone hofft man mehrere Finanz 21. Mai 1904 hinsichtlich der Regulierung der Wesermündung in Bentrum erhob zahlreiche technische Bedenken gegen das Regierungs­die Regierung ersucht, mit Bremen über den Staatsvertrag vom und Erwerbsgesellschaften für die Ausbeutung zu gewinnen. Das Interhandlung zu treten, damit die unerträglichen Folgen, die dieser programm und behandelte dieses mit auffälliger Stepsis. Abg. Paasche Vertrag durch unklare Vorverhandlungen namentlich für die Stadt( natl.) trat lebhaft für Ueberlaffung der Delbohrungen an Privat­Lehe gehabt hat, noch für das laufende Jahr vermieden werden. gesellschaften ein, während sein Fraktionskollege Reinath mehr die Bremen hat den Vertrag nicht loyal gehandhabt. Als größter Bau- Interessen des Reiches an der vielleicht sehr entwickelungsfähigen herr in Preußen soll der Minister für öffentliche Arbeiten durch Industrie gewahrt wissen mollte. Abg. Waldstein( B.) regte die schnelle Ausführung der öffentlichen Bauten für eine Milderung Erhöhung der Summe auf 500 000 V. an. Genosse Noste wandte der Krise auf dem Baumarkt Sorge tragen. Bei den Arbeiten der Strombauverwaltung sollten keine Arbeiter vom Staate der Landwirtschaft entzogen werden. Für die Tiefbau­arbeiten sind ausländische Arbeiter heranzuziehen, um das Tiefbaugewerbe zu heben. Die Einführung des Wasserstraßengefeges muß durch geeignete Maßnahmen vorbereitet werden.

Abg. Lippmann- Stettin( Vp.):

Für die Klage auf Zahlung einer Buße an die Familie So­fich gegen die Verschleuderung wertvoller Naturschätze an Privat- inger wird noch die Frau des getöteten Maschinenmeisters So­gesellschaften und betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Er- linger vernommen. Das Erscheinen der schwächlichen Frau in tief­schwarzer Trauerkleidung ruft im Saal lebhafte Bewegung hervor. fundung von Neu- Guinea . Privatkapitalistische Geschäfte nach dem Sie gibt an, daß ihr Mann einen Wochenlohn von 40 Kronen Wunsche des Herrn Paasche, der sich wiederholt und mit großem hatte, daß sie fünf Kinder hat und ein sechstes Kind erwartet. Nach Verlesung einer Reihe weiterer Protokolle wird die Be­Aufwand an Worten für die Interessen der Neu- Guinea - Gesellschaft ins Zeug legte, zu fördern, habe das Reich keine Ursache. Abg. weisaufnahme geschlossen, und der Gerichtshof formuliert folgende Mumm sprach für. Abg. Derie I gegen einen Reichsbetrieb. Ge­Schuldfragen: nosse Ledebour erklärte die Bereitwilligkeit der Sozialdemokraten für die 500 000 M. zu stimmen unter der Voraussetzung, daß die Summe nicht unter allen Umständen ausgegeben werden müsse. Da auch das Zentrum seinen Widerstand aufgab, wurden die 500 000 m.

Auch wir treten für den Schutz des Baumeistertitels ein. Die Heranziehung ausländischer Arbeiter für die Tiefbauten lehnen wir entschieden ab; das würde eine Herabdrückung der Lebens­haltung der deutschen Arbeiterschaft zur Folge haben. Es ist dem bewilligt. Minister der Vorschlag gemacht worden, nicht gediente Leute nicht einzustellen, um der Landwirtschaft keine Arbeitskräfte zu ent

ziehen. Auch diefem Vorschlag treten wir als einer unzuläffigen Der Streikbrecheragent Keiling

Beschränkung des Rechts auf Freizügigkeit entgegen. Schwere Vor­würfe muß man gegen den Hamburgischen Staat machen, der unsere Seefischerei durch eine nicht zu rechtfertigende Konkurrenz bekämpfte. Der Küstenschutz ist eine prinzipielle Aufgabe des

Staates.

Abg. Paul Hoffmann( Soz.): Hunderttausende Arbeiter sind in der staatlichen Bauberwaltung Beschäftigt. Wie steht es da mit dem Arbeitersuz? Ueber

vor den Geschworenen.

Leitmerių( Böhmen ), 26. Februar 1914. Telegraphischer Bericht.

Nach Eröffnung der heutigen Sitzung durch Landgerichtsrat Langeder wird die Zeugenvernehmung fortgefeßt. Zeuge Kellnerlehrling Reißner sagt aus, daß die Buchdruder

1. Auf Mord.

2. Auf Körperverlegung mit tödlichem Ausgang; hierbei wird die Unterfrage gestellt, ob berechtigte Notwehr vorliegt oder ob der Angeklagte in Furcht, Schreden oder Bestürzung diese Notwehr überschritten hat.

3. Auf fahrlässige Tötung und

4. auf Führung einer unerlaubten Waffe Staatsanwalt Dr. v. Roetka beanstandet alle Fragen nach Not wehr, da der Angeklagte selbst Notwehr gar nicht mehr vorschüßt. Bert. R.-A. Dr. Glaeßner bittet auch zur Hauptfrage nach Mord Die Unterfrage nach Notwehr zu stellen. Diesem Antrag gibt das Gericht statt.

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Staatsanwalt D Edler v. Roetka: Wirtschaftliche Kämpfe zwischen Arbeitern, die ihre Lebensverhältnisse verbessern wollen, und Unternehmern, die dem Widerstand entgegenfeßen, find ja nicht