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Er wendet fich weiter gegen die von Graberger erivähnte Behaup: Die Ankunft der Verbannten.ottenham Court Road Unterfunft fanden. Das Ausſehen der

tung in dem sozialdemokratischen Flugblatt, die er als unwahr bezeichnet.( Der Irrtum des Jerichower Flugblatt ist erklärlich durch das wiederholte Bestreben der Konservativen, das Leuchtöl durch Brennspiritus zu verdrängen, auch durch Erhöhung des Petroleumzolls. So hat z. B. der fonservative Parteitag zu Brandenburg   eine Resolution angenommen, in der es ausdrücklich hieß: Eine stärfere Verwendung der Kartoffeln für Brennerei amede zur Berstellung von Spiritus für Beleuchtung und Kraft erzeugung ist im Interesse der vaterländischen Landwirtschaft dringend angustreben. Dieselbe wird erreicht durch einen hohen Boll auf Petroleum   und wesentliche Verbilligung des Spiritus für technische Verwendung.")- Die Beratungen werden am nächsten Freitag fortgefeht.

Schut militärischer Geheimnisse.

London  , 24. Februar 1914.( Eig. Ber.)

Im Anschluß an unseren delegraphischen Bericht bringen wir noch folgende ausführliche Schilderung unseres Londoner   Korre­spondenten über das historische Ereignis, das sich am 24. Februar im Londoner Hafen, zuirug.

in London   an, wo die Verbannten im Grafton- Hotel in dent Gäste verriet die Umstände ihrer Gefangennahme. Zwei hatten nicht einmal einen Hut auf. Einige Kleine Handtaschen bildeten das ganze Gepäd. Giner hatte seine ganzen Habjeligkeiten in einer Bigarrentiste untergebracht. Poutsmas Gepäck bestand aus einer Sandtasche, die er mit sich führte, als er auf dem Wege von einer Der 24. Februar wird ein Gedenktag in der Geschichte der bri- braunem Papier, Er lam in einem Sommeranzug im englischen Versammlung zur anderen verhaftet wurde, und ein Patet aus tischen Arbeiterbewegung sein. Wohl noch nie ist ein Dampfer mit Winter an. So wie man sie auf der Straße, in der Versamm­solcher Spannung erwartet worden wie die Umgeni", die heute lung oder in der Wohnung ergriffen, hatte man sie bei Nacht und morgen die neun verbannten Arbeiterführer aus Südafrika   brachte. Rebel fortgeschafft. Acht der Verbannten sind typische englische   Ge­Die ganze vorhergehende Nacht hindurch herrschte auf der Themse   werkschafter, die sich körperlich und geistig nicht von den sozialistisch ein ungewöhnliches Leben und Treiben. Jeder ankommende bentenden Arbeitern dieses Landes unterscheiden. Der in Holland  Dampfer wurde von neugierigen Booten umringt. An den Ufern geborene sprachkundige Boutsma verrät auf den ersten Blick den spähten Laufende in die Nacht hinaus. Niemand mußte, wo oder Kontinentalen; seine politischen und gewerkschaftlichen Ideen sind Die 19. Kommission des Reichstages behandelte am Mittwoch wann die Umgeni" ankommen würde; selbst die Regierung verbie der deutschen   Sozialdemokratie. Der Sekretär der südafri zunächst die Frage der Nichtbestrafung dessen, der durch Anzeige ficherte den Vertretern der britischen Arbeiter, von den Eigen- tanischen Eisenbahner ist ein gebildeter, belesener und bedächtig bei der Behörde die Verhütung eines Verbrechens veranlaßt. Nach längerer Debatte wurde die betreffende Bestimmung der Re- tümern nichts erfahren zu haben. Die Ursache dieser Geheimnis- urteilender Mann. Wer mit ihm in Berührung kommt, wird sich gierungsvorlage(§ 6 Abs. 2) gemäß einem Zentrumsantrage wie främerei lag vielleicht lediglich in der Angst der Besizer der Um- wundern, wie sich die tapitalistische Presse erdreisten Lonnte, ihm folgt gfaßt: Wegen der Vorbereitung eines Berrats militärischer gent", die sich durch die Fortschaffung der neun Depotierten als den Charakter anzudichten, der nach Smuts  ' Erklärung die Mr­Geheimnisse wird nicht bestraft, mer zu einer Zeit, in welcher Selfershelfer in dem jüdafrikanischen Gespaltaft schuldig gemacht fache seiner Berbannung ist. Der alte Bain sieht wie ein Ba­die Verhütung des vorbereiteten Verbrechens noch möglich ist, frei haben und denen die Burengewehre vor den britischen Gerichten triarch aus, dessen glühende Liebe zur sozialistischen   Arbeiterbewe­millig Anzeige bei der Behörde erstattet. Dies gilt nicht für den wenig nügen werden. Wir waren so glücklich, uns mit den Ver- gung den Jüngeren Mut und Vertrauen einflößt. Auf der Lan­jenigen Beteiligten, der den anderen zur Vorbereitung vorjäßlich tretern des Daily Citizen und der Dumanité" dem Empfangs- dungsbrüde in Gravesend   gab er in warmen Worten seiner Freude §7 der Vorlage wird gegen die sozialdemo fratischen Stimmen in folgender Fassung beschlossen: Wer mit fomitee anschließen zu können, das aus den Genossen Henderson, über die Anwesenheit der Vertreter der tontinentalen sozialistischen einer Berson, die im Interesse einer ausländischen Regierung tätig Anderson, Seddon, Appleton und Bowerman bestand und dem sich Presse Ausbrud. ist, Beziehungen anknüpft oder unterhält, welche die Mitteilung noch Middleton, der Sekretär der Arbeiterpartei und McKerrell, militärischer Geheimnisse oder solcher Nachrichten, deren Geheim- der Bruder eines der Deportierten   zugefellten, baltung im Interesse der Landesverteidigung erforderlich ist, zum Rach einer in Tilbury im Tilbury Hotel durchwachten Nacht, Gegenstande haben, wird mit Gefängnis bestraft."§ 8 der Bor in der es nicht an falschen Meldungen und plöslichen Streifzügen lage will denjenigen, der innerhalb einer militärischen Anlage un­richtige Angaben über seinen Namen, Stand, Gewerbe usw, macht, nach den Landungsstellen und den Dods fehlte, fam etwas vor mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu einem Jahre oder mit 8 Uhr die Nachricht, daß die Umgeni" angekommen sei. Fast ge­Geldstrafe bis 1000 M. bestrafen, sofern nicht nach den Umständen rade gegenüber dem Hotel lag sie, von dem leichten Rebel eines die Annahme ausgeschlossen ist, daß die falsche Angabe mit landes- schönen Februarmorgens umhüllt, vor Anter.. Wir bestiegen ein verräterischen Zweden zusammenhängt. Von jozialdemo- fleines Motorboot und fuhren auf den Dampfer zu, auf dem zu­fratischer Seite wird eingewendet, daß durch diese Bestimmung erst kein menschliches Wesen zu sehen war. Aber bald brachten Strafverfahren und Berurteilungen gegen harmlose Personen ein­treten würden; mindestens müsse der Nachweis verlangt werden, unsere Surrarufe die Passagiere aufs Berded. Der erste der ver= daß sich aus den Umständen ergibt, die falsche Angabe hänge mit bannten Genossen, den wir sahen, war David McKerrell, ein Mit­landesverräterischen Absichten zusammen, Auch ein Zentrums- glieb des Vorstands der südafrikanischen Arbeiterpartei. Sein vertreter, desgleichen ein fortschrittlicher Redner äußerten starte Bruder, der bei uns im Boote war, erkannte ihn sofort wieder. Bebenten gegen diesen Paragraphen, der jedenfalls gründlich um David! David! David!" rief er zu ihm hinauf. David blidte gearbeitet werden müsse. Ein anderer fortschrittlicher Redner verdust auf das Knäuel von Booten, das sich inzwischen bei der fritt im Gegensatz zu feinem Fraktionsfollegen für die Regierungs Umgeni" angejammelt hatte. Dann schallte es zurüd: Tom! vorlage ein und ereifert sich für möglichste Berschärfung und Aus Tom! bist du das?" Nun tamen auch die anderen Südafrikaner  behnung des Spionagegejebes. Die Debatte über diese Frage herbei und Senderson nahm das Wort: wurde noch nicht zu Ende gführt.

bestimmt hat."

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Aus der Gewerbeordnungskommission.

Die Regierung berlangt, den Handel mit Pfandscheinen vom Wandergewerbebetriebe auszuschließen, obwohl sie gar nicht in der Lage war, den Nachweis zu erbringen, daß ein solcher be­freht. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten wurde trokdem dem Verlangen zugestimmt. Die Regierung verlangt ferner auch das Verbot des Handels mit Gemüse- und Blumenfamen im Wanbergetverbebetriebe, Den Regierungsentwurf belämpften scharf die Sozialdemokraten, ebenso die Freifinnigen, sowie der Sentrumsabgeordnete Poppe. Auch die Rationalliberalen hegten Bedenken, sie wollten der Regierung eine Blantovollmacht geben, Die Regierungsvorlage wurde abgelehnt, dagegen ein Antrag Naumann angenommen, der bestimmt:

Gemüse und Blumenfamen dürfen nur in geschloffenen Behältnissen, feigeboten werden, auf denen die Art und Menge des Samens, das Jahr der Erzeugung und der Name und Wohn­ort des Wandergewerbetreibenden anzugeben sind." Abgelehnt wurde ein Antrag Behrens, daß auch Gemüse, Blumen und Waldpflanzen im Wandergeiperbebetrieb nicht feil geboten werden dürften. In§ 56 Abs. 11 der Gewerbeordnung ist es generell verboten, Schmudfachen und Bijouterien im Wander­getperbebetrieb zu verkaufen. König und Genoffen beantragten, das Verbot nur bei solchen Gegenständen eintreten zu laffen, deren Verkaufspreis 1 M. pro Stüd übersteigt. Der Antrag wurde ebenfalls abgelehnt.

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herbei und Henderson nahm das Wort zur Begrüßung der An­tömmlinge.

Die Berbannten zogen sich zurüd, erschienen aber bald wie. der, und dann wandte sich der von ihnen zum Redner erforene Ge­noffe Bain an uns mit der Erklärung, daß sie gegen ihren Willen und ohne ihre Einwilligung an Bord des Schiffes geschafft wor den feien und nicht beabsichtigen, es zu verlassen, che sie nicht nach Südafrika   zurüdgeschafft worden sind.

Hier befanden wir uns nun in einer seltsamen Situation. Was soll nun aus dem ganzen Feldzug werden, der in so groß­artiger Weise eingeleitet worden ist? Was aus dem Empfangs­effen im Barlament, mit dem die britische Arbeiterklasse der Ceffentlichkeit beweisen will, was sie von den gemeinen Berun. glimpfungen, mit denen die fapitalistische Presse unsere füdafri fanischen Genossen überschüttet hat, hält? Das waren die Ge­danten, die uns alle beschäftigten. Henderson versuchte, die Süd­afrifaner von ihrem Entschluß abzubringen. Bain wies auf die Borteile hin, die ihnen ihr Verhalten in dem kommenden ge­richtlichen Berfahren bringen werde. Bain bat den Kapitän, den Genoffen Henderson und ein oder zivel seiner Kollegen an Bord au laffen; aber der Kapitän hatte strengen Befehl, dieses Er. suchen abzuschlagen. Es blieb dem Komitee nichts anderes übrig, als sich zurüdauziehen und die Lage zu beraten. Vorher warfen die Afrikaner noch eine gemeinschaftliche Erklärung zu uns hinab, die der Breffe mitgeteilt werden sollte, s Wir geben ihren Wortlaut weiter unten. Wir erfuhren von den Berbannten, daß sie nicht uten, wo man fie ausschiffen würde und daß fie auf der Um­geni" gut behandelt worden seien. Ehe wir von der llmgeni" ab­ftießen, rief Genoffe Anderson den Verbannten zu: Kennt Ihr noch die Rote Flagge"?" Und bevor wir noch mit einstimmen fonnten, hatten die neun die Hüte abgesezt und begeistert und mit erhobenem Haupt das Kampflied der englischen Sozialisten ange­stimmt.

Arbeiterfrage und Haussklaverei in Ostafrika  . Am Freitag kam in der Budgetkommiffion des Reichstages der Etat von Ostafrika   an die Reihe. Im Vordergrunde der Ge­neveldebatte stand die Arbeiterfrage und das System der Haus. fflaberei. Von verschiedenen Seiten wurde Material beigebracht, das die raffinierte und brutale Ausbeutung der farbigen Be­völkerung durch Pflanzer unter Beihilfe der Kolonialbehörden und Polizeitruppen beleuchtete. Die Genossen Noste und Ditt mann wandten sich scharf gegen die Denkschrift über die Haus­sklaverei, die den Verlangen der Pflanger nach Verlängerung diente, von einem Meister im Bilde festgehalten zu werden. Wir Es war ein ergreifender und malerischer Anblick, der wohl ver­der Sklaverei über 1920 hinaus Rechnung trägt und gegen die amt lichen Begünstigungen und Förderungen des Sllavenhandels; fonnten längst den Gefang von der Umgeni" nicht mehr hören, Noste verwies auf Lostaufscheine vom Bezirksamt Tapora über als wir noch das häuflein Soldaten der Internationale wahr. 130 Rupien und Inserate in der Usambara- Bost", in denen Pflan- nahmen. Sie standen in Reih und Glied, in der Mitte ihr Führer zungsarbeiter zum Kauf und Verkauf angeboten werden, und be- mit dem schneeweißen Haar, und sangen entblößten Hauptes und tonte, daß die Sozialdemokratie ihre Haltung in der Bahnfrage mit einem Grnste, der den Spöttern das Wort auf den Lippen er­von Garantien abhängig mache, die sie dafür erhalte, daß Borgänge, wie sie vor Jahren in Urundi vorgekommen find sterben ließ. Daran war nicht zu zweifeln: Sie meinten es mit ( Fall Schleinis) nicht wiederkehren. Abg. Graberger( 3ir.) gangem Herzen, wenn fie fangen: berichtet über wahre Menschenjagden, die veranstaltet worden sind, Mögen auch die Feiglinge zurücweichen und die Verräter um Arbeitskräfte für die Pflanzungen zu gewinnen. Der Staats- höhnen, wir wollen hier die rote Fahne doch im Winde flattern sekretär mußte an der Hand amtlich angestellter Untersuchungen laffen." bestätigen, daß schwere Uebergriffe und Grausam Nachdem das Empfangskomitee beraten hatte, fuhr es wie­feiten von Unteroffizieren und farbigen Soldaten mit derum nach der Umgeni" hinaus. Nun machten die Deportierten  Wissen und Duldung weißer Offiziere und Beden Vorschlag, die Befizer des Schiffes telephonisch zu ersuchen, amten vorgekommen sind, und daß man in mißverständlicher Auslegung der gesetzlichen Bestimmungen" bei Anwerbung pon pei Mitglieder des Komitees zu erlauben, an Bord zu kommen. Gingeborenen für Arbeiten in Pflanzereien Zwangsmaßnahmen Die Befizer gaben die Erlaubnis und Henderson und Bowerman zur Anwendung gebracht hat. Der Forderung des Staatssetretärs, fletterten, nachdem sie vorher ein juristisches Gutachten eingeholt der Kolonialverwaltung Vertrauen zu schenken, da sie mit Energie hatten, nachmittags an Bord. Sie fonferierten mit den Ver­gegen alle Berfehlungen und Uebergriffe einschreiten werde, trat bannten, die sich bereit erklärten, die Umgeni" au berlassen. Ghe Genoffe Ledebour in scharfer Bolemik entgegen. Er beklagte sie ans Land gingen, schidien fie einen schriftlichen Brotest an den des weiteren den Mangel fanitärer Einrichtungen in den Kapitän und ließen sich von diesem eine Quittung darüber geben. Pflanzungen, der die Epidemien verschulde, und wandte sich gegen die von der Regierung vertretene Auffassung, daß eine zu rasche Der Proteft lautet: Aufhebung der Stlaberei Aufstände unter den Eingeborenen her vorrufen werde. Als Staatssekretär Dr. So If sich auf Artikel des Abg. Dr. Duessel in den Sozial. Monatsheften" berief, um fie gegen die Sozialdemokraten in der Kommiffion auszuspielen, bedeutete ihm oste, daß er mit diesem Trid ebensowenig Glüd Gezeichnet ist der Brief von J. T. Bain( Sekretär des Trans. hoben werde, wie sie in früheren Jahren. Den Abg. Brabandt ( Bp.), der sich zur Verteidigung der Regierung berufen fühlte, baaler Gewerkschaftsbundes), N. Watson( Worfizender des Trans­feste Roste mit giffernmäßigen Nachweisen über schamlose Ein paaler Gewerkschaftsbundes),. J. Boutama( Sekretär ber geborenenausbeutung auf den Sand. Genosse Dittmann Eisenbahner Südafrikas  ), R. B. Baterston( Sekretär der füd. forderte alljährlich dem Reichstage barzulegenbe llebersichten über afrikanischen Arbeiterpartei), G. W. Mason( Borstandsmitglied den Wechsel in den Befiz- und Bachtverhältnissen der Pflanzungen des Gewerkschaftsbundes), 2. S. Morgan( Organisator der in Ostafrita. Eine diesbezügliche Resolution wurde ange: Transvaaler Bergarbeiter). A. Crawford( Borstandsmitglied nommen, ebenso eine Resolution Mumm, die für nächstes Jahr Mitteilungen verlangt über die Maßregeln, die zur Un des Gewerkschaftsbundes), W. Livingstone( Arbeiterunion), bahnung voller Beseitigung der Hausfflaberei bis 1920 getroffen D. Mest errell( Vorstandsmitglied der südafrikanischen Arbeiter­partel). Nachdem noch beim Kapitel Militärverwaltung eine vom Nachdem die neun Verbannten in dem Motorboot Des Abg. Waldstein( Vp.) angeregte. Debatte über die berangiebung Empfangskomitees ans Land gebracht worden waren, marschierten des nitafrikanischen Schußgebietes aux Tragung der Militarlasten, wir im Zuge nach der Station Gravesend  . Auf der Station wurde bie Genosse oste als Maßregel aur Milderung der Reichs. foloniallajien lebhaft begrüßte, geführt worden war, wurde die Genoffe Poutsma gleich von den englischen Eisenbahnern um Weiterberatung auf Sonnabend berjagt, ringt, die ihm herslich die hand schüttelten. Um 5 Uhr lam ber

worden sind.

Werter Herr! Wir te'len Ihnen mit, daß alle Unterzeich neten bereit sind, unter Brotest und ohne Beeinträchtigung irgendwelcher fünftiger Schritte, die wir zu tun beschließen, zu landen."

Die Erklärung, die die neun Berbannten der Presse über­gaben, lautet:

Die oben genannten Beamten wurden wegen ihrer Teils nahme an dem Eisenbahnerstreit vom 8. Januar und an dem Generalstreit, der von dem Transvaaler Gewertschaftsbund am 13. Januar 1914 erflärt wurde, verhaftet und deportiert. Wir sind der Ansicht, daß der Inhalt dieser Mitteilung für jeden Bürger von solch hoher Wichtigkeit ist, daß wir jedermann, in deffen Hände fie fallen mag, ernstlich ersuchen, fie in sorgfäl tige Erwägung zu ziehen.

Es ist hier notwendig, zur Information des Publikums fest zustellen, daß der Transvaaler Gewerkschaftsbuns in den Eisenbahnerstreit vom 8. Januar verwidelt wurde und gemäß der Abstimmungsresultate aller angeschlossenen Gewerkschaften am Dienstagabend, den 13. Januar 1914, einen Generalstreit erklärte. Wegen der großen Zahl der in Betracht kommenden Bergarbeiter und der eigentümlichen Art ihrer Arbeit wurde bc­schloffen, daß diese am Abend des folgenden Zages, 14. Januar, die Arbeit einstellen sollten. Am selben Tage wurde von der Uni­onsregierung das Kriegsrecht proflamiert. Zu gleicher Zeit wurde die Verteidigungsstreitkraft mobilisiert und die Burenstreit. macht, die fich fait gang aus Hinterwäldlern zusammenfest, wur den zu den Waffen gerufen und dazu benutzt, um britische Ar beiter, die in Streif getreten waren, zu terrorifteren.

In dem Distrikt Germiston   benahmen sich diese Leute wie wahrhafte Laschi- Bosuts, ritten unbetpaffnete Leute nieder, ver­hafteten wahllos Hunderte von Personen, drangen in Privat­häuser ein und verhafteten die Bewohner und warfen sie ins Gefängnis, ohne daß diese ein Verbrechen begangen hätten; ge­gen 1000 Personen, die meist den verschiedenen Gewerkschaften der jüdafrikanischen Arbeiterpartei angehörten, wurden verhaftet.

Der ganze Vorstand der Maschinenbauer wurde während einer Vorstandssibung berhaftet und ins Gefängnis gesperrt Viele der Verhafteten wurden auf 21 Tage, andere auf unbe stimmte Zeit eingesperrt. Ganz Johannesburg   und das Reef ivurde von der bewaffneten Macht befeßt und am Donnerstag, den 13, Januar, wurde die Trades Hall, die sich in einem inneren Teile Johannesburgs befindet und wo sich das Hauptquartier des Gewerkschaftsbundes, des Generalftreitfomitees und verschic dener anderen gewerkschaftlichen Organisationen befand, und wo ise das Streiffomitee ununterbrochen saß und von wo aus der Streif geleitet wurde, von 5000 bewaffneten Truppen umzingelt und Geschüße wurden auf das Gebäude gerichtet. Der Gewerkschafts­bund protestierte dagegen, daß man unbewaffnete Männer mit der bewaffneten Streitmacht der Regierung bedrohe. Troh der Tatsache, daß weder von dem Militär noch von der Polizei vorher Einlaß begehrt worden war, drohte der befehlshabende Offizier, Major Douglas, daß er, wenn sich das Streiffomitee nicht ergäbe, die unter seinem Kommando stehenden Streitkräfte gebrauchen würde, um das Gebäude anzugreifen. Um Blutver gießen zu vermeiden, ergab sich das Streiftomitee, das sofort von einem starten Aufgebot von Leuten mit aufgepflanztem Ba­jonett umringt wurde und mit anderen, die vorher verhaftet wor­den waren, ins Gefängnis im Fort gestedt wurde.

Eine Anzahl der bei der Trades Hall Verhafteten wurden ein paar Tage später vor ein lokales Gericht gestellt und da man fie feines Verbrechens überführen konnte, wurden sie freigejezt. Um Mitternach am 26. Januar wurden die oben genannten Leute aus dem Schlafe geweckt, aus ihren Zellen geführt und im Glau­ben, daß man sie nach Pretoria   bringen würde, aus dem Ge­fängnis genommen und unter starter militärischer Bewachung im Gefängniswagen nach dem Bahnhof eines Vororts gefahren, wo ein Sonderzug auf sie wartete. Während sie unter dem Ein­drud standen, daß sie nach Bretoria bersetzt wurden, fand sie der Morgen auf der Nataler Eisenbahnlinie, nach Durban   fahrend, wo der Zug am folgenden Tage( 27 Januar) um Mitternacht eintraf. Hier wurden sie wieder von einer starten bewaffneten Begleitung in Empfang genommen und geivaltsam troß ihrer Proteste an Bord des Dampfers Umgeni" geschafft, eines der Natal- Linie gehörenden Dampfschiffes, das von den Behörden zu dem zwed zurüdgehalten worden war, um die Gefangenen nach England zu schaffen. Trotz der Tatsache, daß der Offizier, der die Abteilung befehlighe, versprochen hatte, daß ihnen nach der Ankunft in Durban   gestattet werden würde, ihren Rechts­beistand zu befragen, wurde ihnen nach der Ankunft dieses Recht vorenthalten.

Nachdem sie an Bord der Umgeni" geschafft worden waren, wurde jeder von ihnen in seine Kajüte gebracht, in der und vor deren Tür ein Bewaffneter Wache hielt, und dort gehalten, bis das Schiff die Dreimeilenzone erreicht hatte. Erst als sie im Salon der Umgeni" dem Major Trew und anderen die Regie­rung vertretenden Offizieren begegneten, wurden fie offiziell be­nachrichtigt, daß fie nach England deportiert werden. Die von dem Regierungsvertreter Major Trem den Gefangenen gemachte Erklärung lautete:

Sie werden auf Befehl der Regierung nach England de­portiert. Ich warne Sie, daß Sie, wenn Sie nach Südafrika  zurückkehren sollten, verhaftet werden. Ich kann Ihnen den Grund Ihrer Deportation nicht angeben. Ich weiß nicht, weffen Gie angeflagt find. Ich habe nur meine Befehle auszu­führen. Wenn Sie es wünschen, wird Ihren Frauen und Fa­milien freie Fahrt nach England gegeben werden und die Summe von brei Pfund für feden Mann ist dem Kapitän des Schiffes eingehändigt worden und wird Ihnen bei der An­funft in England ausbezahlt werden. Sobald das Schiff die Dreimeilengone hinter sich hat, werden Sie freie Männer fein."

Als der Major Trew fertig var, legten alle Gefangene einen Protest gegen die ungefeßliche Handlungsweise der Regierung ein, die Ihnen das Recht, sich an die Gerichtshöfe des Landes zu wenden, und das Recht, zu erfahren, wessen Verbrechens fie an getlagt jeien, borenthalten habe. Dann gab man den Gefan­genen ein paar Minuten, in denen sie ihren Frauen und Ver­mandten schreiben fonnten. Da nun die Dreimeilenzone überschrit ten war, berlichen der Major Trem und andere Offiziere ber