ffficr gerade da. teo die Organisationen der Bauarbeiter be sonders stark sinp und freiwilZlige KontroNeure stellen, die in ragelnrä�igen, kurzen Abständen die Zustände untersuchen. da nähert sich auch in Bayern die Unfallszahl der vreußischeu. Mir lag vor allem daran, darauf hinzuweisen, daß die parteifanatische Weise, in der der Abg. v. Maitz ahn die Frage des BauarbeilerschutzeS hier behandelte, ungehörig ist. (Sehr wahr l bei den Sozialdemokraten.) Bei ihm heißt eS: Mögen noch so viele Unfälle vorkommen, wenn nur die Sozialdemokratie sich nicht entwickelt.(Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Nach einer unwesentlichen Debatte, in deren Verlauf mehrere Abgeordnete lokale Wünsche zur Sprache bringen, spricht Abg. Schmidt-Conz(Z.) über die Lage der staatlichen Arbeiter in der Wasserbauverwaltung Die Eisenbahnarbeiter haben die Fürsorge der Regierung für sie als eine Wohltat und als einen Fortschritt empfunden. Es kommr nun noch darauf an. auch die von der Wasserbauverwaltung beschäftiglen Handwerker und Arbeiter daran teilnehmen zu lassen. Es herrscht unter ihnen Unklarheit bezüglich der Arbeirs- und Lobnverhältnisse. Es ist gesagt worden, daß zur Ausbesserung der Löhne dieser Arbeiterkategorie der Staat kein Geld zur Verfügung habe.(Hört l hört! bei den Sozialdemokraten.) Es werden wohl alle bedauern, daß nicht mehr Mittel zur Verbesserung der Einkommens- Verhältnisse der Wasserbauarbeiter in den Etat eingestellt sind. Es ist ferner zu beklagen, daß es in der Wasierbauverwallung keine ein- heitliche Regelung der Lohnzahlungstermine gibt. Es kommen oft erhebliche Verschleppungen der Lohnzahlungen vor. Das müßte in Staatsbetrieben gänzlich ausgeschlossen lern. Ebensowenig zulässig ist es, daß vielen Arbeitern der Lohn in den Wintermonaten gekürzt wird. Wir fordern im Unterschied dazu einen einheitlichen Lohn für Sommer und Winter. Die Staatsarbeiter nehmen eine Sonder- st e l l u n g gegenüber der übrigen Arbeiterschaft ein, besonders auch in Hinsicht auf die Sicherheit der AnstellungSverhältniffe. Eine Aus- nähme bilden auch hier die Wasserbauarbeiter, die teilweise noch s o- fort entlassen werden können. Gewiß fordert die Art deS Be- triebcs— Hochwasser, Fröste usw.— öfter Betriebseinschränkungen; ober dann sollten die überflüssigen Arbeiter, anstatt entlassen zu werden, anderweit in den Betrieben der Verwaltung beschäftigt werden. Ferner sollte die Verwattung den Arbeiterausschüsien, die für den sozialen Frieden zwischen den Arbeitern der Berwalmng wirken, größere Aufmerksamkeit, zuwenden und sie in allen Betrieben einrichten.— Der Redner fordert weiterhin für die Ardeiter der Wasserbauverwaltung die zehnstündige Arbeitszeit, eine allgemeine Regelung der Sonntagsruhe, Erholungsurlaub für ältere Arbeiter ohne Ausnahme, besondere Ausenthaltsräume für die Arbeirer, damit diei'e die Arbeitspausen nicht im Freien zuzubringen brauchen, Zentralisierung der Betriebskrankenkassen zwecks erhöhter Leistungsfähigkeit und Berechtigung auch der über 40 Jahre alten Arbeiter, in die Pensionskasse einzutreten.— Alle diese Fragen be- dürfen einer durchgreifenden Prüfung durch die Re- gierung und wir wünschen, daß die Regierung die Arbeits- und Lohnverhältittsse der Wasserbauarbeiter in einer besonderen Denk- fchrist behandeln möge.(Beifall im Zentrum.) Nnterstaatssekrctär Cocls v. i>. Vrvgghen: Der Minister hat ein ebenso w a r m e s H e r z für die Wasser- bauarbeiier wie für die Eisenbahnarbeiter. Es ist auch das Bestreben der Verwaltung, eine feste Lohnordnung für eine möglichst große Zahl von Arbeitern zu schaffen. Bis zur Verwirklichung dieses StrebenS müssen die Löhne von Fall zu Fall festgesetzt werden. Wenn nicht in sämtlichen Betrieben der Wasserbau- Verwaltung Arbeiterausschüsse eingerichtet sind, so liegt dos daran, daß oit nicht eine genügend große Anzahl von Arbeitern vorhanden ist. Erholungsurlaub ohne Lohnabzug werden jetzt schon in großem Umfange gewährt. Den übrigen Wünschen wird der Minister nach Möglichkeit nachzukommen suchen.(Beifall.) Es folgt wiederum eine unwesentliche, mit lokalen Wünschen attsgefüllie Debatte. Abg. Hue(Soz.): Auf der Jahresversammlung des Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränks ist ein Bild von den Verhältnissen in den Barackenbehausungen der Arbeiter am Rhein-Weier-Kanal ent- worfen worden, das Aufmerksamkeit verdient. Die Kantinenwirte hatten Verträge geschlossen, wonach sie täglich bis zu 3 M. Schnaps ans Kredit jedem Arbeiter verabfolgen dursten. Der Anblick viehischer Trunken- heit war alsohäufig. Diese Ausbeulung der Arbeiter durch den Schnaps- verkauf ist zwar durch ministerielle Vorschrisien unieriagl, die Cor» chrifien stehen aber auf dem Papier.(Sehr richtig! links.) Die Ausfuhrungen des ZentrumSrednerS Schmidt(Eonz) über die Arbeits- Verhältnisse in der Binnenschiffahrt und der Strombauverwaltung entsprechen dem, waS meine Freunde seit Jahren hier vorgebracht haben, deshalb hoffen auch wir, daß die Zusage der von ihm ver- langlen Denkschrift von der Regierung auch gehalten wird In der Frage der K a n a l t a r i s e wünschen wir eine unverzügliche Nach- Prüfung, bevor die Verhältnisse sich wieder geändert haben. In den Körperschaften zur Regelung der verkehrswirlschastlichen Fragen luerden Arbeiter niemals hinzugezogen. Und doch wäre das sehr wichtig. In den Wasserstratzenbeiräien und in den Bezirks- und Landeseisenbahnräten sitzen Vertreter der Landwirtschaft, der Haud- Werkskammern und Innungen. Bei den Verhandlungen über Tarif- ermäßigungen in Oberschlesien im LandeSelsenbahnrat be- fürwortete die Regierung die Ermäßigung, troyden konnten die land- wirtschaftlichen Interessenten unter Vorantritt deS Herrn v. Oldenburg- Januschau big absolut notwendige Tarifermätzi- gung für Niederschlesien ablehnen. Apbeiterverlreter müssen un Interesse der Verkehrswirtschaft in den Wassersttaßenbeiräten und in den Bezirks- und Eisenbahnräten zugelassen werden.(Sehr richtig! links.) Die Benutzung der Wasierstraßen als Verkehrsmittel verbilligt die Transporte, aber alle Tariiermäßigungen haben bisher eine Herabsetzung des Verkaufspreises der transportierten Produkte nicht zur Folge gehabt. Die Niederlausitzer Bri/etls haben eine Begünstigung in den Eisenbahntarifen erfahren, trotzdem muß die Berliner Bevölkerung feit Jahr und Tag steigende Preise zahlen. Die Leistung eines Lausitzer Brikettarbeirers ist seit 1912 um 50 Proz. gestiegen, der Lohn nur um etwa 25 Proz. Trotz der Ver- billigung der Selbstkosten und der Steigerung derVrodukiivitärderArbeit müllen die Aermsten derArmen in Berlin , die in elenden Wohnungen zu- sammenhocken, für den brikettierten Dreck Apotheker- preise zahlen, nur um notdürftig beizen zu können. Die Ver- billigung der Wasierstraßen. Tariiermäßigungen kommen also vor- nehmlich den Umernehmsrkartellen zugute, wenn nickt die Bau- verwallung ihr Augenmerk aus die Interessen der Bevölkerung richtet. Desbalb verlangen wir auch ein staatliches Schlepp- Monopol, weil sonst doch die Privatunternehmer aus den Kanälen und auf dem Rhein ein Monopol an sich reißen werden. Die Loge der rheinischen Partikulierschiffer zeigt, daß alle Mittelstands- freundlichen Erklärungen mit Vorsicht zu genießen sind. Es ist fraglich, ob die Kleinschiffer vor dem Untergang durch die Monopole der Schiffsbaugesellschaflen zu bewahren sind. Aus die Frage der Moselkanalisierung kann ich ja nicht eingehen. Der Güter- lransport auf der Mosel ist in den letzten Jahren eher zurückgegangen als vorwärts. Ich vermisse, daß keine Mittel zur Regulierung in den gegenwärtigen Etat eingestellt sind. Jedenfalls ist nicht die ganze rheinisch-westiälische Industrie gegen die Schiffbarniachung, denn dem Verein zur Förderung der Kanalisierung der Mosel und Saar gehören auck die Handelskammern in Bochum , Dortmund und Düsseldorf an. ES ist bedauerlich, daß alle verkehrspolitiichen Fragen hier vom Interessen st andpunkt behandelt werden. Wir wollen einen großzügigen Ausbau unserer Binucnschiffahrtsstraßen, weil wir mit unserer Verkehrspolttik nicht auf ein mittelalterliches Niveau hinabsteigen wollen, wo man an möglichst vielen Schlag- bäumen möglichst oft Grenzzölle einheimsen wollie.(Beifall links.) Ich möchte bitten, daß die Regierung der R u h r s ch i f f a h r t größeres Interesse zuwende. Schon vor 120 Jahren war die Ruhr schiffbar und wurden Kohlen aus ihr in bedeutendem Maße verschifft bis vor wenigen Jahrzehnten. Durch die Verschiebung deS Schwerpunktes der Jndnstrie von Süd noch Nord und den Ausbau der Eisenbahnen ist das aber sehr zurückgegangen. Die südlichen Ruhr- zecken sind keineswegs so unrentabel, wie vielfach behauptet wird— allerdings immer erst, wenn diese Zecken von den nördlicheren Werken angekauft sind. Dann werden sie stillgelegt und man hat dadurch für die nördlicheren Zecken eine größere Beteiligungsziffer. Diese amerikanische Methode, Werre zu verwüsten, erstreckt sich auch auf die Eisenindustrie und das herrliche Rubrtal wird verödet. Durch Verbesserung der billigen Schiffahrt könnte dem entgegengewirkt werden. DaS Herrenhaus hat jetzt eine Vorlage zur Einschränkung der Stillegungen abgelehnt, es muß aber aus diesem Wege etwas geschehen und dazu gehört auch die Schiffbar- machung der Ruhr, zu deren Förderung sich auch Vereint- gungen gebildet haben. Dieses Gebiet beherbergt allein noch einen alten Stamm eingesessener Bergarbeiter. Wird hier nicht energisch eingegriffen, so wird dort dieselbe Berelendung einsetzen wie in den nördlichen Gebieten. Die Regierung zu Arnsberg steht der Sache freundlich gegenüber, ich bitte, daß die� StaatSregierung die gleiche Haltung einnehme.(Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Ein Regieruugskommissar erwidert, daß ein Teil der von dem Pastor berichteten Uebelstände betreffend den Alkoholverkauf an Arbeiter in den Baracken- behauiungen sich als tatsächlich bestehend erwiesen haben, teilweise aber waren die diesbezüglichen Angaben unrichtig. Ein Schlußantrag wird angenommen. Abg. Dr. Liebknecht(Soz.) bedauert zur Geschäftsordnung, die Lage der Binnenschiffer jetzt nicht mehr besprechen zu lönnen. Das Haus vertagt sich. Sonnabend 11 Uhr: Weilerberatung und die vom Herrenhause in letzter Zeil verabschiedeten Borlageu. Schluß 4-/, Uhr. Iugenöbewegung. WaS soll der Junge werde»? Diese Frage beschäftigt in den Wochen vor Ostern, wo in weiten Gebieten Teutschlands die Schulentlaffung bevorsteht, viele Eltern. Die bürgerliche Jugendpflege weiß das und benutzt daber die.Berussberatung der schulentlassenen Jugend' zu Werbezwecken für die bürgerliche Jugendbewegung. Die jungen Proletarier sollen sofort von der Schulbank unter sicherem Geleit in die bürgerlichen Jugendvereine geführt werden. In einer ganzen Reihe von Ge- meinden haben sich schon die bekonnten Jugend-OrtSausschüffe, die die Träger der staatlichen Jugendpflege sind, der Sache an- genommen. Es tritt ein Kuratorium zusammen. daS aus Vertretern der staatlichen und städtischen Verwaltungsbehörden, Geistlichen, Lehrern, Vertretern der Erwerbsstände und mancher Orts auch der christlichnationalen Arbeitervereinigung be- steht. Sozialdemokraten, also die Vertreter der eigentlichen Arbeiter- bewegung, werden ferngehalten. An einer Reihe von Orten stellen die Stadtverwaltungen für diese Arbeit nicht nur die Räume, sondern auch Beamte zur Verfügung. Selbstverständlich handelt es sich nickt um uneigennützige Arbeit im Interesse der beruflichen Förderung der Jugend, sondern der eigentliche Zweck der BerufsberatungS stellen ist, wie erwähnt, die Werbearbeit für die nationale Jugendbewegung. Deshalb beschränkt man sich auch nicht allein auf die.Beratung'. sondern kontrolliert die Lehrlinge auch dann noch. wenn sie sich schon in der Lehr st eile befinden. Recht deutlich spricht das ein Artikel au?, der zurzeit von der Zentrums- presse veröffentlicht wird: .Die in Lehrstellen untergebrachten Kinder müsien auch nach der Unterbringung, die zumeist nur für eine Probezeit erfolgt. aufgesucht, der endgültige Abschluß des Lehrvertrages festgestellt werden. Für diese Aufgaben zieht das Kuratorium Mirglieder gemeinnütziger Organisalionen heran. die zugleich aus die mannigfachen jugendpflegeri scheu Auf- gaben hingewiesen werden können, die sie an den in der Ausbildung stehenden Kindern erfüllen können.' Da liegt die Gefahr, denn es ist kinderleicht, unter dem Druck des Lehrherrn die jungen Leute für bürgerliche Jugendvereine zu pressen. Die Beratungsstellen verdienen daher daS Mißtrauen der Arbeiterbewegung. Soweit proletarische Eltern sie in Anspruch nehmen, mögen sie darüber wachen, daß ihr Junge oder ihr Mädel nicht zugleich in eine Bewegung gezogen werden, aus der die gelben und schwarzen Zersplitterer der Arbeiterbewegung heraus- wachsen. Ernüchterung. Das liberale..Göttinger Tageblatt ' brachte dieser Tqge einen Artikel über„Die Kehrseiteder öffentlichen Jugendpflege', der ftir die katzenjämmerliche Stimmung in gewissen bürgerlichen Kreisen charakteristisch ist. Die unter der Firma..Ertüchtigung der Jugend' betriebene öde nationale Ver- siinpelung hat schon vielen nachdenklichen Leuten mit der Zeit die Augen für diese Art..Erziehung" geöffnet, aber nur selten bringen die Enttäuschten ihr- Bedenken öffentlich zum Ausdruck— aus leicht erklärlichen Gründen. Auch der Artikelschreiber des„Göttin- ger Tageblattes' ist sehr vorsichtig in seiner Kritik; nichtsdesw« weniger verdienen seine Aeutzerungen Beachtung. Nachdem er dargelegt, daß die sittlich, national und körperlich gefährdete Jugend, womit er natürlich die Arbeiterjugend merni. von der öffentlichen Jugendpflege gar nicht gefaßt werde, was sicher ganz richtig ist, sagt er:..... mit dem Augenblick, wo die öffentliche Jugendpflege unterschiedslos auf Stadt und Land ausgedehnt und damit eine allgemeine Veranstaltung wurde, hat" sie einen Charakter erhalten, der in mancher Hinsicht nicht ganz unbedenklich erscheint.' Dieses Eingeständnis wollen 'wir uns merken, noch mehr aber den Satz, daß die össentlievs Jugendpflege hier und da unter den Händen Unberufener eine Tendenz erhalten habe, die von Erziehung weit entfernt ist. Das ist nicht nur„hier und da", sondern sicher überall dort der Fall, wo die Jugend nach den Grundsätzen des Jungdeutschlandbundes„er- zogen' wird, deren Macher nach den Worten unseres Artikel- schrechers sich nicht immer aus rein sachlichen Beweg- gründen in den Dienst der Bewegung stellen. Der Mann kennt seine Pappenheimer. Immerhin scheint er reichlich naiv zu sein, daß er eine Zurückdämmung der öffentlichen Jugendpflege in gesunde und naturgemäße Bahnen erwartet. Er übersieht dabei, daß nicht die vielgerühmte körperliche und geistige Ertüchtigung des Volkes der Zweck der bürgerlichen Jugendpflege ist, sondern die Bekämpfung der Arbeiterbewegung. Und in der Verfolgung dieses Zieles ist den Drahtziehern der„Jugend- pflege' jedes Mittel recht, mögen sie sittlich und pädagogisch noch so bedenklich sein. Tie Justiz gegen die Arbeiterjugend. Genosse Kasparek aus Halle hatte im April vorigen JahreS in dem Städtchen Brehna bei Halle eine öffentliche Jugend- Versammlung einberufen und über daS Thema:..Die wahren und falschen Freunde der arbeitenden Jugend" gesprochen. Die Polizei beglückte den Referenten, der die unpolitische Versammlung selbst emberufen und geleitet hatte, mit einem Strafmandat über 29 M. wegen angeblicher Uebertretung des Reichsvereinsgesetzes. Das Schöffengericht in Bitterfeld und die vom Amtsanwalt an- gerufene Strafkammer in Halle mußten jedoch auf Frei- sprechung erkennen, weil beim besten Willen absolut nichts Politisches an der gehaltenen Rede entdeckt werden konnte. Tos Oderlandesgericht Naumburg hob auf die Revision des Staatsanwalts das freisprechende Urteil auf und wies es zur anderweitigen Entscheidung an die Vorinstanz zurück. Die Straf» kammer hatte nämlich„festgestellt", daß der Redner sozialdemokra- tischcr Redakteur sei und als solcher zur Gründung von Jugend- vereinen aufgefordert habe. Dadurch war nach Ansicht der Revisions- instanz der politische Charakter der Versammlung ohne weiteres gc- gehen. Dieselben Richter, die vorher ein freisprechendes Urteil gefällt hatten, glaubten nunmehr dem deutlichen Wink des Ober- gerichts folgen zu müssen und verurteilten den Angeklagten in der zweiten Instanz zu 10 M. Geldstrafe. Nunmehr legte Genosse Kasparek wieder Revision ein, da die.Feststellungen' zu einer vor- urteilung niemals führen konnten. Hierauf hatte sich auch daS Obcrlandesgericht zum zweiten Male mit der Angelegenheit zu de- schäftigen Und derselbe Strafsenat, der vorher das freisprechende Urteil der Strafkammer aufgehoben hatte, hob auch jetzt wieder das verurteilende Erkenntnis des Vorderrichters auf und erkannte sofort auf Freisprechung mit der Begründung, daß sich das Revi- sionSgericht den Revisionsausführungen des Angeklagten habe voll anschließen müssen.— Fünf Gerichtsverhandlungen wurden inszeniert und Berge von Akten angelegt, weil Polizei, Richter und Staatsanwälte der Meinung sind, in unseren Jugendversammlunocn würde ebenso wie in den natürlich unbehelligten bürgerlichen Jugendvcreincn Politik getrieben. Um so energischer muß der Ruf ertönen: Hinweg mit dem Politikparagraphen aus dem Vereins- gesetz! vis Kvi'Nvn-KnstUfi« Neueste Moden des Verkaufssystems Selbstkostenpreis+ 10 Prozent Nutzen bestehen darin, daß der Käufer dauerhaft und hochmodern gearbeitete Herren- und Knabengarderoben zu außergewöhnlich billigen Preisen erhält. Ueberzeugen Sie sich hiervon, bevor Sie Ihre Frühjahrsgarderobe wählen. Laut unserer beim Amtsgericht niedergelegten Statuten sind wir an diese Vertriebsart gebunden und machen uns strafbar, wenn wir mehr als 10 Prozent auf den Selbstkostenpreis schlagen würden. Im letzteren sind alle Geschäftsunkosten enthalten. Konfirmanden- Anzüge in sämtlichen Preislagen:::::s ss PclIfS'tO'tS Selbstkostenpreis I6«50 24.20_ 32.00 41.00 Anfertigung nach Maß— Vorzüglicher Sitz Verkaufspreis 12.13 26.62 35.20 4-5.I0 Deutsche Bekleidungs- Gesellschaft m. b. H. Vertrieb von Herren- und Knaben-Garderobe Turmstraße 80 Große Frankfurter Straße 4 Chausseestraße 27 �. nahe KL Tiergarten Ecke FrachtstraÄ©. j nah© InTalldenstraSe Bergstr. 7—8, Ecke Prinz- Ha djerj-Str.
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten