2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 20.
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Soziale Ueberlicht.
no Achtung, Schuhmacher! Kollegen, die gewillt find, an der Verbreitung des Flugblattes zu der am Montag, den 29. Januar stattfindenden Versammlung mitzuhelfen, werden er nsucht, sich am Sonntag, den 28. Januar, Morgens 7/8 Uhr, bei Peterson, Veteranenstr. 21, einzufinden. illo app Der Vorstand
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Donnerstag, den 25. Januar 1894.
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den Brennermeister Herrn W. J.-N. 12.
179 Au alle in der Schuhindustrie sowie Filz schuhbranche beschäftigten Arbeiter und Ar- 1601 beiterinnen! Kollegen und Kolleginnen, schon oft ist der Mahnruf an Euch ergangen, Mitglieder der Organisation zu werden. Jedoch ist es nur eine kleine Zahl von den 15 000 Schuhmachern, die hier beschäftigt sind, welche diesem Rufe Folge geleistet haben. Wir rufen Euch nochmals zu: Denkt an Gure traurige Lage. Bei übermäßig, anstrengender Arbeit verdient Ihr nur soviel, damit Ihr nicht dem Hungertode verfallt. Kollegen! Wacht auf aus Eurem Schlendrian, rafft Guch auf und werdet Mitstreiter für die gerechte Sache, damit wir dem Rapital gegenüber eine Macht bilden, denn nur vereint find wir alles, vereinzelt find wir nichts. Und nun, Kollegen und Kolleginnen, beherzige ein jeder die fchon oft ergangene Aufforderung und schließt Euch alle dem Verein deutscher Schuhmacher an. Zu diesem Zwecke findet am Montag, den 29. Januar, im Lokale Rosenthalerstr. 11/12 eine Versammlung des Vereins deutscher Schuhmacher statt, in welcher der Reichstagsabgeordnete Kollege Brühne einen Vortrag über: die sozialreformatorische Gefezgebung in Deutschland " hält.
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11. Jahrg.
diesseits nicht ausgestellt werden. Ebenso verhält es sich mit größter Spannung der Versammelten seine bisherigen Beziehungen einer Bescheinigung über die Dauer Ihres Aufenthalts hierselbst. aur politischen Polizei. Durch einen Aufruf zum Besuch einer Hinsichtlich der Marken zu Ihrer Invaliditätskarte bemerte ich, Metallarbeiter- Versammlung in den Germaniasälen habe er sich daß nach Angabe des Amtmann R. bierselbst Sie überhaupt im Herbst bekanntlich eine Anklage und Strafe zugezogen. Bald keinen Lohn verdient haben, sondern Ihnen nur freier Unterhalt darauf sei im Auftrag des Polizei- Kommissars Röwer ein Herr gewährt worden ist, in diesem Falle sind Sie nach§ 3 Abs. 2 zu ihm gekommen, der sich über dies und jenes erfundigte und Gef. vom 22. Juli 1889 nicht versicherungspflichtig. 12 Mart, ihn schließlich als Polizei Agent anzuwerben suchte. welche Sie als Vorschuß erhalten haben, wird Herr R. von Sträuben begegnete er mit der Aeußerung: der beste JdealisIhnen zurückfordern. Das Quittungsbuch der Krankenkasse ver- mus ist doch der in der Tasche" und einen Nebenverdienst weigert Ihnen letzterer auszuhändigen, da Sie den Antheil, von 60-75 Mart monatlich würde er in seinen welchen Sie beizutragen verpflichtet sind, nicht bezahlt haben. schlechten Verhältnissen doch ganz gut brauchen können. Nur um einen Einblick in das Getriebe der politischen Polizei Der Amtsvorsteher." zu erhalten, sei er endlich darauf eingegangen, Polizeispion zu ( Unterschrift.) werden. Die erste Zusammenkunft habe darauf am 25. November, Abends 8 Uhr, im Schultheiß - Ausschant, Rosenthalerstraße, stattgefunden. Hier sei der Herr, der seinen Namen verschwieg, mit Es geht wirklich nichts über die Bescheidenheit, wie sie auf dem Verlangen an ihn herangetreten, er möge näheres über die dem Lande gepflegt wird. Daß die Landarbeiter anfangen, das im 6. Kreis bestehenden anarchistischen Gruppen zu erfahren Verständniß für diese angeborene gute Eigenschaft unserer Rüben- suchen und zu diesem Zweck in dieselben eindringen. Auf seine und Fuselgrafen zu verlieren und schaarenweise nach Amerita Ginwendung, daß deren Existenz ihm unbekannt sei, habe er ihm auswandern oder nach der Stadt ziehen, daran ist natürlich die den Maurer Schwabe, Rodrian und einen dritten als Verhebung" seitens der sozialdemokratischen Agitatoren schuld. Männer der That" genannt, denen er sich nähern müßte. Gr Wo sind die schönen Zeiten hin, da noch eine Tracht Prügel für gebe ihm acht Tage Bedenkzeit. Am 5. Dezember, Abends 8 Uhr, jedes Vergehen applizirt werden konnte( foll allerdings auch traf er wieder mit genanntem Herrn auf vorherige Einladung in beute noch oftmals vorkommen), die Zeiten, wo dem Schloßherrn einem Lofal an der Ecke der Friedrich- und Behrenstraße zusammen, das Recht der ersten Nacht" zustand? Heute nimmt die und erfuhr, daß er den Italiener Merlino mit obferviren Unbotmäßigkeit" der Landbevölkerung immer mehr zu, soll. Der Polizei war bekannt, daß dieser auf vier verschiedenen fie lassen sich von sozialdemokratischen Ideen mehr und mehr Bostämtern seine Briefe lagern ließ, die er gewöhnlich nach Kenntnißnahme des Inhalts zerriß. Seine( des Redners) Aufumgarnen". Schade, zu schade für die Junker. Wie die Apotheker mit den Krankenkassen umgehen, gabe sollte es mit sein, die achtlos weggeworfenen Feßen wieder dafür liefert folgendes" Gingefandt" in Nr. 6 der Pharmazeus welches sich aber noch bedeutend steigern sollte, in Aussicht gezusammen zu lesen. Hierfür wurden ihm 50 M. Monatsgehalt, tischen Zeitung" einen drastischen Beleg: " Zu dem Artikel„ Krankenkassen " des Herrn Dr. Landmann ſtellt. Am 4. und 6. Januar sei er dann im Sedan- Panorama ( der genannte Arzt dürfte den Kassenvorständen durch sein Ein- und am 8. Januar im Thiergarten mit zusammen gekommen treten für die Verminderung der Arzneifoften bekannt sein. Red.) vorgestellt worden. Inzwischen habe er auch schon Vorbereitungen und schließlich an dem Tage dem Po.seikommissar Röwer erlaube ich mir, Ihnen nachstehende kleine Episode aus hiesiger zur Einberufung einer Arbeitslosen.Versammlung getroffen. Um Gegend mitzutheilen, die vollständig wahrheitsgetreu ist. Eine 11. Januar rief ihn ein Brief nach der Französischen - und Rummelsburg . Parteigenossen! Die Wählerliften zur fleine Apotheke hiesiger Gegend war von dem Wohlwollen zweier Charlottenstraßen- Ecke, dort sollte er weiteren Auftrag erhalten. Als Gemeinderathswahl für Rummelsburg - Borhagen und Kietz- Rum- Aerzte vollständig abhängig; diese beiden Aerzte reduzirten vor er eintraf, bolte 2orenz den Kommissar Höwer aus einer Kneipe. melsburg liegen bis 30. Januar im Gemeindebureau zu Rummels- einem Jahre infolge der Aaitation des Herrn Dr. Landmann Er habe Rower mitgetheilt, daß er und Rodrian bereits burg aus. Wir erachten es für eine Pflicht der Parteigenoffen, ihre Verordnungen um reichlich 60 pCt., so daß der Apotheker die Einberufung einer Arbeitslosenversammlung in die Hand gedie Wählerlisten einzusehen. Es ist zu empfehlen, daß die Be- gezwungen war, einmal den Krankenkassen den Rabatt von nommen hätten. Das Glend seiner Genossen ginge ihm aber treffenden ihre Steuerquittung mitnehmen, um eine sofortige 25 pet. zu kündigen und dann einen dritten Arzt heranzuziehen, nahe, es müsse etwas dagegen geschehen. Röwer habe ihm Herrn Dr. Landmann Vorschriften machen zum Ginsehen der Wählerlisten haben, mögen sich beim Ber - laſſen wollte. Der Erfolg des Apothekers war ein unvorher das Anderen überlassen, aber nichts merken laffen. Ueberhaupt gefehener. Infolge der Streitigkeiten verlor der eine Arzt bald alle Privatpatienten und muß den Ort verlassen, während der möge er der Versammlung lieber fern bleiben, da es ohne Leichen zweite Arzt ebenfalls aus denselben Gründen außer einer großen taum abgehen werde( Sensation.) Er habe aber erklärt, daß Anzahl von Privatpatienten auch eine große Kasse von über er doch hingehe. Nun, dann mache ich Sie und Rodrian Achtung! Metallarbeiter! In der Deutschen Gasglüb. 1000 Mark Figum verlor, so daß auch dieser Arzt verantwortlich für die Leichen, die es dort geben könnte," lautete licht- Aktiengesellschaft" sind 14 Monteure entlassen, angeblich bald die Entgegnung des Kommissars Röwer. Nachdem es nun den Schauplatz seiner Thätigkeit verlassen muß, wegen Einschränkung des Betriebes", augenscheinlich jedoch des- während der neue Arzt, ein jüngerer Mann, binnen doch beinahe zum blutigen Zusammenstoß gekommen sei, habe er halb, weil dieselben es gewagt haben, die Zustände dieser Muster- kurzer Frist eine große Praris sich erobert hat und gar nicht band, durchschnitten. Für seine staatsrettende Thätigkeit will er Reue empfunden und den Faden, der ihn mit der Polizei verwerkstätte öffentlich zu brandmarken, denn durch den Lokal- daran denkt, Herrn Dr. Landmann Heeresfolge zu leisten. Anzeiger" sucht die Firma bereits Ersatzkräfte für die Entlassenen Sollten doch alle Apotheker energisch gegen die Agitation des einmal 20 und einmal 75 M. im ganzen 95 M. erhalten haben, Zur Klarstellung der Verhältnisse des ganzen Betriebes findet Herrn Dr. Landmann und Genossen Front machen und ge- über deren Verwendung er in späterer Zeit Rechenschaft ablegen nunmehr die Frage heute, Donnerstag, den 25. Januar, Abends 81/2 Uhr, bei Bolt, schlossen allen Krankenkassen, welche den Kassenärzten Vorschriften Brandt, ob der Polizeikommissar Röwer seine Vorberei Alte Jakobstr. 75, eine öffentliche Versammlung statt, zu welcher machen, den Rabatt kündigen und andere Aerzte zuziehen, da die Arbeiter und Arbeiterinnen der Gesellschaft, sowie alle die werden auch die Aerzte zu der Ueberzeugung kommen, daß sie tungen so getroffen habe, daß es am 18. Januar hätte Leichen jenigen Kollegen eingeladen werden, die etwa gedenken, dort in gegen ihre Apotheker größere Verpflichtungen haben als gegen wer geäußert hätte, es seien Vorbereitungen getroffen, die geben können? Brandt beantwortete diese Frage dahin, daß Arbeit zu treten. Die besonders betheiligten Branchen, wie Herrn Dr. Landmann... Klempner, Rohrleger, Schlosser 2c. werden um zahlreiches Erscheinen ersucht, ganz besonders aber werden die gesammten Kollegen der Firma Pintich eingeladen, wie auch sämmtliche Ab nehmer der Fabrikate jener Gesellschaft. Im übrigen verweisen wir auf das Juserat im heutigen Vorwärts".
Thue ein jeder seine Pflicht und erscheint alle in dieser VerSammlung. Der Vorstand des Vereins deutscher Schuhmacher
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Berlin II.
trauensmann melden und ihre Steuerzettel mitbringen.
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Otto Naether, N. Antlamerstraße 44, An die Lagerhalter der Konsumvereine! Bei der letzten Busammenkunft der Vertrauensmänner ist beschloffen, die Kollegen allerorts aufzufordern, nicht zu versäumen, bei den Verwaltungen zu beantragen, daß am ersten Mai d. J. die Geschäftslokalitäten nicht geöffnet werden. Wir rechnen bei diesen Anträgen ganz besonders auf die Unterstützung der Parteigenossen.
Die Redaktionen sämmtlicher Arbeiterzeitungen werden gebeten, dies zu veröffentlichen. stalos J. A.: Ernst Grenz, Chemnitz , Louisenstr. 8 II.
Die Unfitte, die Löhnungen der bei Bau- und Erdarbeiten beschäftigten Arbeiter im Wirthshause vorzunehmen, ist an dieser Stelle schon mehrfach gerügt worden. Gegen diesen Unfug hat sich nun fürzlich auch der Vorsitzende des Düsseldorfer Gewerbegerichts gewandt, indem er folgendes Rundschreiben an die Gewerbegerichts- Beifizer richtete:
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Werner richtete
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Also wenn ein Arzt zu der Erkenntniß gebracht wird, daß eine Wiederholung der Februar- Krawalle 1892 unter allen Umfein Wohlwollen den Kaffenproletariern gegenüber besser an- ftänden verhindern sollen. Die Erbitterung sei auf beiden Seiten gebracht ist, als gegenüber dem Apotheker, dann ist es mit der aufs höchste gestiegen. Auch ihre Leute( die Arbeitslosen) werden Freundschaft aus, bann giebt es Streitigkeiten", d. h. Apotheker- Waffen bei sich führen. Ihre Revolver werden beffer schießen, Chilanen, deren Wirkung sich bis tief in die Kreise der Privat- wie die unsrigen und so wird es jedenfalls viele Zeichen Privat- geben. patienten hinein erfiredt. Ein jüngerer Herr Kollege". dessen geben.( Erregung.) Monteur Pawlowitsch erzählt einige Szenen, die er am 18. Januar mit angesehen, und Verschreibungsweise noch durch keine bessere Einsicht an getränkeli ist, wird herangeholt und durch die Empfehlung des äußerte: Sollten sich diese Vorgänge wiederholen und Ihr, Genossen, Apothekers bei der Privatkundschaft in den Sattel gehoben, so wieder mit Gummischläuchen angefallen werden, dann seht Guch daß der Andere sein Bündel schnüren muß. Dann hat der Apotheker seinen Profit gerettet, d. H. auch nur so lange, bis die Kassen sich sein Beispiel zu nutze machen und gemeinsam einen Arzt engagiren, der auf Kompagniegeschäfte mit dem Apotheker verzichten kann.
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und Herr Pastor Schall, der sich durch sein freimüthiges Wert über die Sozialdemokratie vortheilhaft bekannt gemacht, hinterher aber versucht hatte, öffentliche Arbeiterversammlungen zu miß brauchen, um sich bei der herrschenden Klasse wieder lieb Kind zu machen, ist nun glücklich bis auf die evangelischen Arbeitervereine" gefommen. Dieser Tage wird er in Gera in einem solchen Berein sprechen. Hoffentlich folgen die Geraer Klassenbewußten Arbeiter dem Rathe des dortigen Partei- Organs und bleiben diesen Reklameversammlungen, wo Euer Wohlgeboren theile ich hierdurch ergebenst mit, daß nach e durch Herrn Schall felbst in Gefahr gebracht werden fönnen, Angabe des Sekretärs der Fall hier häufig vorkommen soll, daß Verbrechen", wie Majestätsbeleidigungen zu begehen, fern. die im Bauhandwerk beschäftigten Arbeiter in den Wirthschaften gelohnt und häufig bis 10 Uhr Abends, in einzelnen Fällen sogar Arbeitslosen- Unterstügungen in der Schweiz . Bei der bis 12 Uhr, auf Auszahlung ihres Lohnes warten müssen. Dieses Arbeitslosen Rommission in Zürich meldeten sich Verfahren führt für den Arbeiter und seine Familie, ganz bis vorigen Donnerstag 586 Arbeitslose, worunter 258 Verabgefehen davon, daß es nach dem§ 115a der Gewerbe- Ordnung heirathete mit 495 Kindern. In der in der Kaserne eingeohne Genehmigung der unteren Verwaltungs- Behörde nicht statt richteten Rüche essen täglich 60-70 Personen und 45 Familien haft ist, zu so viel Unzuträglichkeiten, daß es meines Erachtens lassen das Essen holen. Mit Lebensmitteln und Baargeld wurbringend geboten erscheint, auf Abstellung desselben hinzuwirken. den bis jetzt 112 Familien mit 226 Kindern unterstützt. Aus diesem Anlaß ersuche ich die Herren Beisitzer um aus- In Bern haben sich bei der Arbeitslosen Kasse führliche Mittheilung, sofern derartige Fälle auch zu ihrer Kenntniß gekommen sind, um eventuell durch eine Eingabe an die königliche Regierung eine Abhilfe des Uebelstandes herbeizuführen.
bis jebt 201 arbeitslose Mitglieder gemeldet, wovon 133 verheirathet, 12 Wittwer und 56 ledig. Die Kinderzahl beträgt 253. Die ausgezahlte Unterstügung beträgt 2700 Fr., wobei freiwillige Gaben von 1090 Fr. inbegriffen sind.
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G3 wäre wünschenswerth, daß in anderen Städten ein ähn Dersammlungen.
zur Wehr und schlagt sie nieder, dadurch macht Ihr Euch keines Biderstandes gegen die Staatsgewalt schuldig, denn diese sind feine Beamten! Hier erhob sich der überwachende Polizeibeamte rief der Vorsitzende den Versammelten zu, beim Verlassen des und erklärte die Versammlung für aufgelöst. Mit lauter Stimme Lokals die größte Ruhe zu bewahren. Diesem Ersuchen wurde Folge gegeben. Als der Hauptstrom der Menge das Königsthor erreichte, wurden die Gruppen von einzelnen Berittenen" längs der Neuen Königstraße, der Friedenstraße 2c. 2c., diesmal aber in mäßigem Tempo begleitet, so daß ein Auseinandergehen in Ruhe möglich war.
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Freifes tagte am 28. Januar im Grand Hotel Alexanderplay. Der sozialdemokratische Wahlverein des 5. Wahl. Aus dem Bericht des Kassirers Schulz ist zu entnehmen, daß der Bestand vom vorigen Quartal 275,87.M. beträgt; die Einnahme 139,35 m., die Ausgabe 95,02 m., fomit beläuft sich der jetzige Rassenbestand auf 301,70. Hierauf referirt der Brühne in einem Reichstags Abgeordnete beifällig aufgenommenen Vortrage über:" Die wirthschaftliche und politische Lage." Die soeben beendete Debatte über den Nothstand, Reichstag zwei Tage beschäftigt hätte, gehörte eigentlich auch in den preußischen Landtag, aber infolge seiner Zuſammenſegung bleibt dieses Junkerparlament von derartigen peinlichen" Debatten verschont. Die Behauptung des Herrn v. Bötticher im Reichstage, daß die Schuhwaaren Industrie sich in aufsteigender Tendenz befinde, muß start bezweifelt werden; die kleine tleine Besserung Besserung in der Textil Industrie wäre nicht eingetreten, wenn der rumänische Handelsvertrag, wie das die Junkerparteien so lebhaft wünschten, vom Reichstage abgelehnt wäre. Auch an der Zunahme der Armenlasten, die besonders in den Großstädten augenfällig in Erscheinung tritt, läßt sich ein Schluß auf die Verelendung der Masse ziehen. Wie die Sozialdemokraten vorausfagten, find es zum großen Theil die Kleingewerbetreibenden, Die Vorgänge nach der Arbeitslosen- Versammlung welche, da sie der Versicherungspflicht nicht unterstellt sind, Arbeiterfürsorge auf dem Laude. Unseren Agrariern am 18. Januar und die Vorbereitungen der die öffentliche Unterstützung bedeutend in Anspruch nehmen. Die bleibt es angeblich ein Räthsel, warum immer mehr von der politischen Polizei zu derselben." So lautete die wachsende Noth legt sich derart lähmend auf die KrankenLandbevölkerung ihrer väterlichen" Fürsorge sich entziehen, in- Tagesordnung einer Volksversammlung, welche am 23. Januar tassen, daß es bald unmöglich sein wird, den gesetzlich vordem sie ihren Wohnort nach der Stadt verlegen. Ein weiterer im großen Saal der Brauerei Friedrichshain stattfand und die geschriebenen Reservefonds aufzubringen. Die Behörden legen Beitrag zur Lösung dieses Räthsels das für uns freilich nie- von zirka 2500 Personen besucht war. Wie an jenem denk- bezeichnender Weise gar kein so großes Gewicht mehr auf die máls eines warmöge durch folgendes gegeben sein: Der Ar- würdigen Tage, so war auch diesmal in verschiedenen Gehöften ftrifte Durchführung dieser Vorschrift, weil sie wissen, daß, nachbeiter W. war in der Brennerei des Amtmanns R. in Krahne der Nebenstraßen, in den Parkanlagen des Hains, sowie in den dem die Kassen fallirt, die Gemeinden Zuschüsse für die Ge als Brennermeister beschäftigt. Die Entlohnung sollte bestehen Räumlichkeiten der Brauerei selbst, eine große Polizeimacht bereit meindeversicherung leisten müßten. Ebenso wie die Krankenin freiem Unterhalt und einem Lohn, der prozentual nach der gehalten. Zu welchem Zweck, war nicht recht ersichtlich. Der versicherung ist auch die Unfallversicherung mit ihrem schwer Menge des produzirten Spiritus berechnet werden sollte. Die Einberufer Tischler Schrader( Unabhängiger) eröffnete 81/2 Uhr fälligen Apparat und die Altersversicherung, wo fast ein Viertel Arbeitszeit war mindestens 12 Stunden pro Tag. Nach sechs die Versammlung, Bureauwahl fand nicht statt. Er übernahm für die Verwaltung verbraucht wird, im Wesentlichen Wochen erklärte der Herr Amtmann dem W., daß sein die Leitung der Versammlung. Als erster Redner zur Tages - nur geeignet, für die Unteroffiziere, deren Zahl die neue MilitärLohn für diese 6 Wochen sich auf zwölf Mart ordnung erhielt alsdann Wilhelm Werner das Wort. Die vorlage um ca. 10 000 vermehrt hat, Stellungen zu schaffen. belaufe und zahlte ihm diesen Betrag aus. W. gab heutige Versammlung werde die nöthige Klärung über die Vor- Die politische Lage bietet ein trostloses Bild. So schnell der hierauf die Arbeit auf und verlangte seine Invaliditätskarte und gänge am 18. Januar bringen. Lehtere hätten gezeigt, daß Reichstag die Militärvorlage bewilligt hat, so langsam geht es fein Quittungebuch der Krankenkaffe. Der Amtmann verweigerte nicht, wie es im Sprichwort heiße, der Deutsche nur bis die Kostendeckung gefunden ist. Das Steuerboquet des früheren beides. W. wandte sich nun an den Amtsvorsteher, bei dem er Gott, sondern auch die Polizei zu fürchten habe. Oberbürgermeisters ist allerdings böse zerzaust, aber durch die sich schriftlich angemeldet und bei dem er bei seinem Eintritt in Ueber die Vorgänge wolle er nicht weiter sprechen, die Presse Arbeit hinter den Kulissen wird am Ende noch manches aus den Mehrdas Arbeitsverhältniß zur Krankenkasse angemeldet wurde. Von aller Parteischattirungen habe sich eingehend mit denselben heitsparteien für die Vorlagen in veränderter Gestalt gewonnen werdiesem erhielt er nachfolgenden Bescheid: beschäftigt und nur mit wenigen Ausnahmen die Haltung der den. Es ist fast ausgeschlossen, daß die Regierung bei der jetzigen
liches Vorgehen beliebt würde, um solchem Unwesen zu steuern.
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Auf Ihr Gesuch vom 16. b. Mts. um eine Abmeldungs- Polizei übereinstimmend aufs schärffte verurtheilt. Daß sie über Erregung im Volte den Reichstag auflösen wird; sollte bescheinigung erwidere ich Ihnen, daß Sie sich bei mir weder die Borkommnisse nicht falsch berichtet habe, werde die Diskussion Graf Caprivi jedoch ein Tänzchen wagen wollen, die Sozial an noch abgemeldet haben, mithin kann Ihnen auch eine solche beweisen. Metallarbeiter Emil Brandt erzählte hierauf unter demokratie ist bereitet.( Lebhafter Beifall.) Gine Resolution, im
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