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Nr. 62. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Konkurrenz für Keiling& Ko.

Achtung, Gastwirtsgehilfen! Die Differenzen mit dem Restau­rateur Behrend, Weißenburger Straße 29, find durch tarifliche Ver­einbarungen geregelt. Die Sperre ist hiermit aufgehoben.

Verband der Gastwirtsgehilfen, Ortsverwaltung I.

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Deutsches Reich  .

Ein Musterbetrieb.

Mittwoch, 4. März 1914.

ausgeschrieben, damit sie für ihre Familie wenigstens Brot kaufen fonnten.

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A: 11

Nun hat die Firma auch ein sogenanntes Mädchenheim" er­richtet, in dem die von auswärts herangezogenen Arbeiterinnen wohnen sollen. Einigen Mädchen, die vollständig mittellos wegen längerer Arbeitslosigkeit von Berlin   nach Rheda gekommen sind, und Der christliche Arbeitersekretär Schwarz in Weiden  die bis 11 Uhr Urlaub hatten wie in der Kaserne find von ( Oberpfalz  ) versendet gegenwärtig an Arbeiter ein Schreiben, das weiter nichts als eine Verleitung zum Streifbruch ist. Weit ab bom allgemeinen Leben und Treiben der industriellen dem Hausverwalter die unflätigsten Schimpfworte an den Kopf ge­In Kolmar i. E. stehen die Steinarbeiter im Kampf, und nun Tätigkeit liegt an der Bahnstrecke Hannover  - Köln  , wenige Stationen worfen worden. Sie wurden auch nicht in das heim hineingelassen. hinter Bielefeld  , in beschaulicher Ruhe das Städtchen Rheda i. W., sondern haben sich bei der Polizeibehörde obdachlos gemeldet. müssen die christlichen Führer die nötigen Streitbrecher liefern, welches ungefähr 5-6000 Einwohner zählt. An industriellen Be- anderen Morgen nach ihrer Entlassung aus dem Polizeiobdach um die kämpfenden Arbeiter unterzukriegen. Das interessante trieben sind nur einige Zigarrenfabriken, eine Schnapsbrennerei und mußten sie sofort im heim" ihre Sachen packen und erhielten im Schreiben lautet: die Simons- Werte", Fabrit für Baubeschläge, vorhanden. Gerade Fabrifbetriebe ihre Entlassung. Troz ungefähr vierzehntägiger Weiden, 19. Februar 1914. dieser Betrieb, der bei normalem Geschäftsgang ungefähr 200 bis Arbeit bekamen sie nicht einen Pfennig Geld heraus. Der Ver­Sehr geehrter Kollege! 300 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt, ist einer derjenigen, vor trauensmann des Deutschen Metallarbeiter Verbandes   gab ihnen dann Fahrgeld und ein paar Pfennige Zehrgeld, damit sie nach Es haben eine größere Anzahl von Kollegen, Pflasterstein- denen die Arbeiter öffentlich gewarnt werden müssen. Feinmacher und Niger   zugesagt, Stellung bei Firma Hartmeyer Es sind wohl nicht mehr viel Betriebe in der Metallindustrie Bielefeld   fahren konnten. Die Firma sollte nur anständige Löhne zahlen, die Arbeiter an­in Kolmar( Elsaß  ) zu nehmen. Mehrere Kollegen haben noch vorhanden, in denen noch über 60 Stunden pro Woche gearbeitet Bedenken. Sie befürchten, es könnte dort Streit sein. Die wird. In den Simons- Werken" dagegen beträgt noch heute die ständig behandeln, und aus ihrem Betriebe alles fernhalten, was meisten Kollegen haben zugesagt, nach Fastnacht zu fahren. Um wöchentliche Arbeitszeit 61% Stunden. Rigorose Bestimmungen der dazu beitragen kann, die Verhältnisse zum Gegenstand der öffent­nun Klarheit zu schaffen, erkläre ich nochmals folgendes: 1. Unser Arbeitsordnung, lassen es auch fraglich erscheinen, ob die Betriebs- lichen Kritik zu machen, dann wird sie heimische Arbeiter genug be­Verband hat mit dieser Firma einen Tarifvertrag abgeschlossen leitung schon einmal etwas von der so oft gerühmten Sozialpolitit kommen, und braucht nicht Arbeitskräfte aus Posen, Westpreußen, Magdeburg  , Leipzig  , Berlin   und anderen Drten, sowie aus dem feit 4. Januar 1914 auf 4 Jahre. Die Arbeiter verdienen im des Deutschen Reiches   gehört hat. Winter 7-8 M. pro Tag bei 8 Stunden, im Sommer 10-12. bann ballt wohl mancher Arbeiter und vielleicht auch manches davor gewarnt, in diesem Betriebe in Beschäftigung zu treten. Alle Wenn am 10. und 20. jeden Monats die Löhnung stattfindet, Auslande heranzuholen. Die Arbeiter und die Arbeiterinnen werden bei 10 Stunden Arbeitszeit. Die Firma beschäftigt mur chriftlich gesinnte und christlich organisierte Arbeiter. Die Mädchen zähnelnirschend die Faust über die Bezahlung, die mitunter Anfragen sind an das Verbandsbureau des Deutschen Metallarbeiter­Stollegen erhalten also den garantierten Schutz unseres so gering ist, daß mancher Arbeiter kaum weiß, wie er seine Familie Verbandes, Bielefeld  , Marktstraße 8, I., zu richten! Verbandes, falls die Firma ihren Verpflichtungen nicht nachläme. erhalten soll. Einheimische Arbeiter befommt die Firma deswegen Sie wendet sich an alle möglichen Arbeitsnachweise Achtung, Schuhmacher! In Köln- Nippes reichten in der Wenn wir der Firma nicht genügend Leute stellen können, damit nicht mehr. fie ihre gewaltigen Aufträge ausführen kann, so ist sie gezwungen, und diese modernen Seelenverfäufer fragen nicht danach, wie die Schuhfabrik Pohlig u. Ro. die Arbeiter und Arbeiterinnen die Ausländer zu nehmen. Behandlung und die Bezahlung der einem solchem Betriebe Kündigung ein, weil die Firma die ortsüblichen Bedingungen in der übermittelten Arbeitskräfte fich für die Zukunft gestaltet. Sohn- und Fourniturenfrage nicht anerkennen wollte. Arbeits­Ich bitte also die Kollegen, mir die Namen derjenigen Kollegen mitzuteilen, welche bestimmt am Freitag, den 27., oder Sonn- In den letzten Jahren sind Arbeiter aus allen Gegenden des angebote dieser Firma find zurückzuweisen. abend, den 28. Februar, in Nürnberg   zur Abreise eintreffen deutschen   Vaterlandes zusammengesucht worden, selbst aus Ungarn  wollen. Je nach Ihrer Antwort sehe ich die Stunde der gemein- find ganze Familien nach diesem Eldorado" gezogen, weil sie famen Abreise fest. Ich werde selbst in Nürnberg   sein und die glaubten, hier den Himmel auf Erden zu haben. Unter allen Angelegenheit auch bezügl. Fahrgeld regeln. Also lassen Sie sich möglichen Versprechungen werden die Leute herangeholt. Vor uns nicht irre machen, falls man Sie von irgendeiner Seite abwendig liegen einige Engagementsbriefe, die von der Firma in der Zeit vom 6.- 22. Oftober 1912 an einen Arbeiter geschrieben sind. In dem machen wollte. Schreiben vom 22. Oftober heißt es: Wir erhielten Ihr Schreiben vom 21. cr. und sind bereit, Sie auf Grund der Ihnen gemachten schriftlichen Bedingungen einzustellen, nochmals voraus- Mit ganz unverhoffter Schnelligkeit wurde am Dienstag die gesezt, daß Sie alle gesund sind und daß Ihre sämtlichen arbeits- Vorlage der Regierung, betreffend Aenderung des Militärstrafgese fäbigen Kinder, also ein Sohn und drei Töchter fofort mitkommen buches, von der Kommission in erster Lesung erledigt. Der§ 66 und gleichfalls Arbeit bei uns nehmen usw." Die Firma macht also bedroht die unerlaubte Abwesenheit von der Truppe. nicht nur den Mann, sondern auch gleichzeitig die gesamten Familien- venn sie im Frieden länger als fieben, im Striege länger als brei mitglieder zu Hörigen des Betriebes. In einem anderen Schreiben Lage dauert, mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu 2 Jahren. werden dem Arbeiter Verdienste in Aussicht gestellt in Höhe von 3,50 Die mindeste Gefängnisstrafe beträgt 43, Tage. Der Entwurf sieht bis 4 M., für jüngere Arbeiter, 18 bis 20 Jahre alt, 2,50 bis 3,50, dann vor, daß in minder schweren Fällen, wenn die Tat nicht im für eine Frau 1,75-2,50 M. und jugendliche Knaben und Mädchen Felde begangen, die Strafe bis auf 14 Tage mittleren oder strengen Ein Antrag auf Streichung des würden 1,25-1,75 M. pro Tag im Afford verdienen. Zu den üb- Arrest ermäßigt werden kann. lichen Affordiäßen werden im Anfang Zuschläge gezahlt, daß die vor strengen Arrestes wurde abgelehnt und dann der Entwurf in der stehend aufgeführten Verdienste erzielt werden sollen. Db fie aber Fassung der Regierungsvorlage angenommen. Die Berliner   Stuffateure flagen über Tarifverstöße. Eine erreicht werden können, ist eine andere Frage. Die Lohndüten des Stuffateurversammlung verurteilte scharf die Nichteinhaltung der betreffenden Arbeiters zeigen nach Abzug von Vorschuß, Wohnungs­tariflich festgesetzten Arbeitszeit durch einen Teil der Verbandsmit- miete für das in der Arbeiterfolonie gelegene Haus und Ver­glieder. Es wurde erklärt, daß die Betreffenden sich der Schädlich- ficherungsbeiträge folgende Zahlen: feit und Verwerflichkeit ihrer Handlungsweise bewußt sein sollten, es würden Mittel und Wege gefunden werden, diesen Tarifzerstörern Disziplin und Solidarität beizubringen. Die Versammlung nahm zuletzt einen Antrag an, der dem Hauptvorstand zur Zustimmung übermittelt werden soll und der zum Ausdrud bringt, daß den Kollegen, die sich den groben Verstoß haben zu schulden kommen Lassen, drei Jahre von der Mitgliedschaft gestrichen werden sollen.

Mit kollegialem Gruß!

Rich. Schwarz, Bezirksleiter." Die berufsmäßigen Streitbrecherlieferanten werden bald überflüssig sein; die christlichen Gewerkschaftsführer können das auch.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Karl Saffe und Dreher und Revolverdreher feit Montag, den 2. März, im Streit Der Betrieb ist für Dreher und Revolverdreher gesperrt.

Ortsverwaltung Berlin   des Deutschen Metallarbeiterverbandes.

Insgesamt Abzüge M.

Ausgezahlt

M.

16.- 30. 11. 12

.

37,16

32,66

M. 4,50

1.- 15. 12. 12

34,38

21,13

13,25

16.- 31. 12. 12

50,95

21,50

29,45

1.- 15. 1. 13

32,61

21,31

10,30

16.- 31. 1. 13.

45,36

31,31

14,05

1.- 15. 2. 13 16.- 28. 2. 18 1.- 15. 3. 13 16.- 81. 3. 13 1.- 15. 4. 13

48,97

81,27

12,70

32,82

21,02

11,80

40,72

31,22

9,50

28,89

21,09

7,80

28,80

11,20

17,60

Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands  .

Parlamentarisches.

Die Abänderung des Militärstrafgesetes.

Der§ 70 des Militärstrafgesetzbuches bedroht die Fahnen­flucht mit Gefängnis von sechs Monaten bis zu zwei Jahren; im ersten Rüdfall von einem Jahre bis zu fünf Jahren, im wieder­holten Rückfall mit Zuchthaus von fünf bis zu zehn Jahren. Hier fügt nun die Vorlage einen zweiten Gaß ein, der bestimmt, daiz in minder schweren Fällen, wenn fein Rückfall vorliegt, die Ge­fängnisstrafe bis auf drei Monate ermäßigt werden kann. Die Fortschrittler wollten eine Mindeststrafe von 43 Tagen, während das Zentrum zwei Monate vorschlug. Der Zentrumsantrag wurde zurüdgezogen, der Antrag der Fortschrittler mit 10 gegen 10 Stimmen abgelehnt und dann die Vorlage in der Regierungs­fassung angenommen.

Achtung, Töpfer! Das Ergebnis der Vorstandswahl am Der§ 78 des Militärstrafgesetzbuches droht dem Strafe an, der Sonntag, den 1. März, ist folgendes: Abgegebene Stimmen 389. einen anderen zur Fahnenflucht vorsäglich ver­Gewählt ist als 1. Vorsigender: Franz Segawe( 387), 2. Vor­figender, zugleich 2. Kassierer: Mar Remniz( 321), 1. Saffierer: leitet oder die Fahnenflucht befördert. Das Gesez droht Strafe Eduard Rap putau( 385), 1. Schriftführer: Hugo David( 360), an von 6 Monaten bis zu 2 Jahren, im Felde Gefängnis von 5 bis 2. Schriftführer: Ernst Müller( 349), Beisiger: Karl Liepe zu 10 Jahren. Der Entwurf fügt. nun hinzu, daß in minder ( 242), Otto Kronfeld( 191), Berthold Griefche( 167), Friz Diese Ziffern sprechen für sich selbst. Das sind aber nicht etwa fchweren Fällen, wenn die Tat nicht im Felde begangen ist, die Scheffler( 154), Revisor: Willi Donner( 162), Arbeitsnach vereinzelte Fälle, in denen so niedrige Verdienste erzielt werden. Es Strafe bis auf drei Monate Gefängnis ermäßigt werden kann. Auch weisführende: Hugo David( 219), Ernst Müller( 201), Her- ist sogar vorgekommen, daß nach Ablauf der Lohnperiode nicht hier hatte das Zentrum eine Mindeststrafe von zwei Monaten Ge­mann Böhme( 171), Karl robberg( 130), Lohntommissions- fobiel ausgezahlt wurde, daß die Arbeiter das Allernotdürftigste fängnis beantragt, während die Fortschrittler auch hier 43 Tage als Der fortschrittliche Antrag wurde mitglieder: Otto Kronfeld( 180), Karl Schiite( 180). faufen konnten. Einige Parteigenossen sind dann diesen Leuten Mindeststrafe seßen wollten. beigesprungen und haben ihnen einen Gutschein für den Konsumverein wiederum mit 10 gegen 10 Stimmen abgelehnt, der Zentrumsantrag Schicht ihre Verlogenheit vorzuhalten: born wird Männerstolz ver­zapft und weiter hinten imponiert man mit Perlen fabelhafter Größe, mit Brillanten und dem gestickten Hoffkleid der Prinzessin gewählt hatte." Lirum- Stirum, die diesmal nur ihr goldblondes Haar als Schmuck

Der Vorstand.

Kleines Feuilleton.

Kasperletheater. Herren und Damen der Berliner   Hofgesell­fchaft haben sich zusammengetan und zu einem edlen Zwed Theater gespielt. Sie wollten irgend ein Stift mit dem Ertrag unter­stüßen, und das ist schließlich ihre Sache. Interessant ist nur, wie der deutsche Bürger, der liberale Mann, reagiert.

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aber damit wars aus.

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Und nun halte man gegen diese einwandfreien Reportagen

Herzen kommt. Es ist eine Schmierigkeit, die zu Herzen geht, weil sie von

Notizen.

- Tesla Versuche in der Urania. Bei dem populär­technischen Vortrag Hochspannung", den Artur Fürst   zum ersten Male am Donnerstag, den 5. März, im Wissenschaftlichen Theater der Urania, Taubenstraße, veranstaltet, werden im Anschluß an die Experimente mit der neuen Hochspannungsanlage für 150 000 Volt auch Phänomene mit außerordentlich rasch schwingenden elektrischen Wechselströmen( Hochfrequenz- Strömen) gezeigt werden. Unter anderem wird eine drahtlose Beleuchtung des Zuschauer­

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In der konservativen Preffe gings recht ruhig und anständig Rudyard Kipling   in einem Vortrag die Tatsache, daß bei dem Die Geographie der Gerüche. Vor einiger Zeit erwähnte zu. Man nahm Notiz von einem gesellschaftlichen Ereignis, be- Zustandekommen von Erinnerungsbildern an fremde Städte und raums vorgeführt. Ferner werden Entladungen einer sehr großen lobte galant die darstellenden Damen, zählte auch wohl ein wenig Länder Geruchsassoziationen eine wesentliche Rolle spielen. Die Strahlipule gezeigt, die ähnlich jener Anlage gebaut ist, die Nicola auf, wer alles dagewesen sei was einige Leser angehen mochte Pall Mall Gazette   hat nun Sir Ernest Shackleton  , den bekannten Tesla bei seinen berühmten Versuchen in seinem Laboratorium in Forschungsreisenden, darüber befragt, ob auch er ähnliche Erfah- den Colorado  - Bergen benutzte. rungen gemacht habe. Shackletons Antwort ist recht interessant;-Dfterfongresse. Um die Dfterzeit tagen drei nam­das schmackhafte Benchmen eines Packs, das vorn auf der ersten er erklärt, daß in der Tat gewisse Städte und Länder einen spezi- hafte wissenschaftliche Versammlungen: der 13. Kongreß der Deutschen  Seite fich nicht genug damit tun kann, den Bürgersmann, und an fischen nur ihnen eigenen Geruch aufweisen, ja, er behauptet, daß orthopädischen Gesellschaft, der 43. Kongreß der Deutſchen   chirur hohen Feiertagen auch den Arbeiter, gegen Junker und Adel   in ein Blinder allein durch seinen Geruchssinn in vielen Fällen er- gischen Gesellschaft und der Jubiläumskongreß der Deutschen  Schuß zu nehmen. Allen voran die Bossische Zeitung", der man fennen könne, in welcher Stadt, in welchem Land und in welchem Röntgengesellschaft. den neuen Befizer kräftig anmerkt. Wie werden da für einen Weltteil er weile. In der Malatta- Straße beispielsweise fällt-8wölf Festtage hintereinander! Diesen Rekord Sub spaltenlange Untersuchungen über dichterische und künstlerische jedem aufmerksamen Beobachter ein sehr charakteristischer warmer im Feſtefeiern wollen sich die Genossenschaft deutscher Bühnen­Qualitäten aufgebracht, wie weist da ein Kritiker, der sich genierte, Obstgeruch auf, in Ceylon registriert der Geruchsinn ein Vorwalten angehöriger im Verein mit dem Wirtschaftlichen Verband bildender mit dem vollen Namen zu zeichnen, Geduld, Liebe, Eifer für des Betelpfeffers, überall im inneren China   fällt ein seltsamer Künstler demnächst in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten dilettantische Vergnügungen vor, mit welchem Spürsinn, den er Moderduft, ein richtiger Rumpeltammergeruch, auf. Natürlich er- leisten. Ein Farbenrausch soll das ganze Fest werden", verkündet für ernsthafte Dichtungen nie auf Lager hätte, untersucht er jedes Klären sich diese Gerüche sehr prosaisch durch mangelnde Desinfet- das Programm. Die Berliner   Zahlungsfähigen sollen in Legionen Fäserchen der Aufführung gleichmütiger Seichtigkeiten! Das würde tion und unzureichende öffentliche Hygiene. So ist es kein Wun- berangelödert werden an die Altäre der Luft, die dem Gott leber­verblüffen, wenn man dahinter nicht den Bürger witterte, der so der, daß in Afrika   der Geruch einer feuchten, faulenden und wel- schuß zu Ehren Tag und Nacht rauchen sollen. Der Ueberschuß soll einen Abend viel ernster nimmt als die ganze Hofgesellschaft zu- tenden Vegetation vorherrscht, in Aden   registriert man einen un- den Zwecken der beiden Organisationen dienen. sammen. angenehmen Duft von überhittem Leder, in Arabien   den Geruch Joseph Rüderer hat eine Die Herren an der Bossischen Zeitung" oder vom Tageblatt" ranziger Butter, während man in Rumänien   und in Ungarn   auf Renaissancekomödie geschrieben, in deren Mittelpunkt die mehrfac Ein Borgia Drama. wußten sich nicht zu lassen. Sie überboten einander: der eine weite Landstriche hin niemals einen Stallgeruch aus der Nase in Dramen nachgestaltete Tochter des Papstes Alexander VI. Lucrezia  druckte den papiernen Prolog des Intendanten ab, der auch das verliert. In Japan   drängt sich einem ein unverkennbarer Geruch Borgia steht. Reimen nicht versteht, der andere hafte sich eine adlige Dame enga- von Drogen und Spezereien auf. In der Geographie der Ge­giert, und die mußte nun den gierig aufhorchenden Spießern er- rüche bleibt die Insel Mauritius   das ideale Land; denn überall Ein neues Mittel gegen Tuberkulose   machte zählen, wie es so bei feinen Leuten zugeht. Und man muß fagen, empfängt den Reisenden hier ein deutlich wahrnehmbarer Rosen- im Frankfurter   ärztlichen Verein Geheimrat Prof. Dr. Spieß bekannt: daß dieser kleine Bericht das Widerwärtigste ist, das seit langem, duft. Fruchtgeruch herrscht in San Francisfo, in Oregon   und in eine Goldzyantaliverbindung, die zwei Jahre lang geprüft wurde also seit Pietschs Tode, zu lesen war. Schon während der Ein- Südkalifornien vor, während in gewissen Gegenden Englands die und erfolgreich gewirkt haben soll. after entstand zwischen den Mitwirkenden und den Insassen der Atmosphäre mit harzhaltigem Tannenduft durchsättigt erscheint. Sunst chronit. Der Maler Artur Bendrat, der zur ersten Parkettreihen eine Art Kontakt." Rojenamen wie Titi" Petersburg   steht für die Geruchsnerven im reichen verbrannten Dresdener Künstlergruppe der Elbier" gehörte, ist im Irrenhause ge Laris die geborene Metternich sah als Sultanin in dem echten, Holzes. Berlin   aber, so erklärt Shackleton  , ist so gut wie ge- storben. Zahlreiche Städtebilder, besonders aus seiner Vaterstadt ihr vom Generalkonsul Baron Oppenheim zur Verfügung gestell- ruchfrei. Danzig  , haben seinen Namen gut bekannt gemacht. ten Marokkanerkostüm wahrhaft pompös aus " Mausi" Wedel  Ein Demokraten Denkmal. Dem im vorigen flogen hin und wieder." Wenn man bedenkt, daß dafür nicht Die falsche Nase ber Gioconda  . Eine lezte Neuigkeit, die die inferiert worden ist, immerhin eine respektable Leistung, die wir Pariser Rebue" über die Gioconda zu berichten weiß, muß uns Jahre verstorbenen Demokraten Janson wird in Brüssel   ein sonst nur bei reklamehaft aufgeputzten Bällen gewohnt sind. all die Mühe, die man sich mit den Meisterwerken der großen Künft- Denkmal errichtet werden. Die Organisierung einer Subskription Das Fesselnde daran ist, daß die Dame, die das schrieb, für die ler gibt, in etwas zweifelhaftem Lichte erscheinen lassen. Die Nase au diesem Zwed wird von der parlamentarischen Linken, Sozialisten Post" einen durchaus sauberen Bericht geschrieben hat. Für Ullstein der Mona Lisa  , deren Risse die Kunstverständigen zählten, ist und Liberalen, in die Hand genommen. genügte der nicht. Sie kannte ihre Pappenheimer, die so gern vor restauriert! Der berühmte Landschaftsmaler Daubigny   hat dies Flugzeuge als Minenjäger. Die Marineverwaltung einer Komteffe salutieren. Nein, wie ungezwungen! einem seiner Freunde eingestanden. Als er in seiner Jugend bei der Vereinigten Staaten   legte am Hafeneingang von Pensacola   in Hundertmal hat man diesem vertrottelten Unternehmertum einem Gemälderestaurator arbeitete, wurde ihm während eines Florida an neun verschiedenen Stellen Minen aus. Dann stieg ein feine Zeitung um die Ohren gehauen, selbst bürgerliche Organe, ganzen Monats Lionardos Meisterwerk anvertraut. Er mußte Flugzeug auf und begann über dem Hafen zu kreisen. Der Flieger, wie die" Frankfurter Zeitung  ", machten sich über diese Sucht die Nasenspizze wieder herstellen. Lionardo da Vinci  , ausgebeffert der weder die Zahl noch die Lage der Minen kannte, vermochte in luftig, den Herrschaften vertraulich die Stiefel zu lecken und den von Daubigny  , das mag noch gehen. Aber die Reftauratoren kurzer Zeit aus einer Höhe von 500 Metern nicht nur alle neun Geschmad der Wichse rühmend zu preifen... es hilft nichts. Und haben nicht immer Künstler seines Ranges in ihren Werkstätten Minen genau zu lokalisieren, sondern sah deutlich sogar die Ketten, boch verlohnt es sich, immer und immer wieder einer solchen| fizen. an benen die Minen verankert waren.

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