Br. 64. 31. Jahrgang.
für unsere Reichstagsfraktion nicht der geringste Anlaß vor, der Forderung zuzustimmen.
Aber die obigen Zwecke sind nicht die einzigen; es gibt noch andere!
Und ferner Seite 84:
freitag, 6. März 1914.
Für Arbeiten im Lande sind zurzeit überall Arbeiter zu haben. Die Eingeborenen arbeiten, was in gewisser Weise für ihre Intelligenz spricht, am liebsten im Afford. Bei der starken Bevölkerungszahl werden die Arbeiterverhältnisse voraussichtlich auch fernerhin günstig bleiben. Dagegen werden sich die Leute allem Anscheia nach für andere Bezirke vorläufig nicht anwerben lassen. Die Abneigung gegen das Verlassen ihrer Heimat hat ihre verständliche Ursache in der Erfahrung, daß die Leute in den Niede rungen erkranken.
Wenn es sich tatsächlich nur um Handel und ViehNach der eigenen Darstellung der Denkschrift soll dem- verwertung handelt, warum soll dieser Handel über eine Bahn nach durch die neue ostafrikanische Bahn weder der deutschen geleitet werden, deren Weg bis zur Stüste über 1300 SiloInduſtrie ein neues Absatzgebiet erschlossen, noch neuer frucht- meter lang ist, eine Bahn, die ferner größtenteils durch öde, barer Boden für Pflanzer und Ansiedler gewonnen werden. verseuchte Buschsteppen führt, in denen vielfach nur 3 bis Sicherlich rechnet man im Gouvernement in Daressalam 4 Menschen auf den Quadratkilometer leben? Warum eine auch darauf, daß die heute ganz minimale Einfuhr deutscher Bahn, die den Viktoriasee mit seinem beträchtlichen, sich stetig Industriewaren in das Zwischenseengebiet nach und nach zu entwickelnden Handel( 1912 betrug der Gesamthandel über die Ganz richtig. Die Druckschrift hätte nur noch gleich hinnehmen wird, aber sowohl der jezige Gouverneur Dr. H. Schnee deutschen Binnenzollstellen des Vittoriagebiets bereits zirka zufügen sollen: die Arbeitslöhne sind auch ungeheuer niedrig. wie auch der deutsche Resident Ruandas , Dr. R. Kandt, find 11 Millionen Mark) nicht berührt und die weder ins Innere In Nord- Ruanda beträgt nämlich der Arbeitslohn für Tagebiel zu gute Kenner der Land- und Bevölkerungsverhältnisse Urundis noch Ruandas führt? löhner und Träger ungefähr 10 bis 12 Heller pro Tag ohne jenes Hochgebietes, als daß sie sich einreden könnten, die Ein- Von den Kennern der inneren Verhältnisse Deutsch - Verpflegung, also 14 bis 16 Pf. In Urundi steht der Tagefuhr deutscher Waren werde alsbald nach der Fertigstellung Ostafritas. einem großen Teil der Beamten, Kaufleute, lohn noch niedriger. Zwar an der Küste des Tanganjikasees, der Bahn einen großen Aufschwung nehmen. Pflanzer, Missionare wird denn auch eine andere Route ver- z. B. in Ujumbura, muß man schon 15 bis 20, auch 25 Heller Die kulturelle Erschließung" dieser Land- langt. Der größere Teil wünscht, daß die Nordbahn über pro Tag geben; im Innern friegt man aber Arbeiter für schaften besteht nach ihrer Ansicht einfach darin: den deutschen Moschi und Aruscha hinaus durch die Seregentisteppe nach dem 5 bis 10 Heller. Das ist weit weniger als in den eigentUnternehmern durch die Bahn Gelegenheit zu bieten, in Spefe- Golf am Dstufer des Vittoriasees oder nach Muransa lichen Pflanzungsgebieten, z. B. im Bezirk Tanga, WilRuanda und Urundi Viehverwertungsbetriebe zu errichten und geleitet und von dort aus ein regelmäßiger Fährdienst nach helmstal, Pangani oder Daressalam gezahlt werden muß. durch Herstellung von Dörrfleisch, Fleischertrakten, Pöfel- Simoani und Bukoba am Westufer eingerichtet wird. Im Dort steht jetzt der Tageslohn für einheimische Arbeiter zungen und dergleichen schöne Gewinne zu erzielen. Von der Anschluß daran soll dann später von einem dieser Hafenpläge durchschnittlich auf 35 bis 45 Heller( 45 bis 60 Pf.) pro Tag. Ausfuhr lebenden Viehs nach dem ostafrikanischen Küsten aus eine Anschlußbahn in das Innere Ruandas , wenn mögWenn die Bahn zum Transport der Arbeiter benutt gebiet oder nach außerafrikanischen Gegenden ist nirgends die lich nach Kigali , gebaut werden. Da dieses Terrain nicht so werden kann, wird also die Anwerbung von schwarzen Blan Rede, nur von einer Ausfuhr von Häuten, Fellen, Hufen, gut für den Bahnbau geeignet ist, würden sich zwar die Bau- tagenarbeitern in Urundi und Ruanda höchst profitabel. Hörnern usw. Einige Zeitungen haben zwar von einer Vieh- kosten für die Strecke bis zum Speke- Golf beträchtlich höher 3war haben wir vorhin gehört, daß die Arbeiter jener Bergausfuhr gesprochen, aber das sind Illusionen, für die das stellen( Sachverständige haben die Baukosten auf 80 bis länder das Klima in den Flußniederungen nicht vertragen. Gouvernement in Daressalam nicht verantwortlich ist. Man 90 Millionen Mark veranschlagt), aber sie schafft dem Handel Das stimmt; aber auch die Bantuneger anderer Bezirke weiß dort recht wohl, daß die Fracht auf der ungefähr auf dem Viktoriasee( dieser See ist 130mal so groß als der Deutschostafrifas vertragen das Klima und die ungewohnte 177 Meilen langen Bahnstrecke( mehr als doppelt so Bodensee ) eine günstige, nur ungefähr 108 Meilen lange Bahn- Nahrung in den Pflanzungsdistrikten gar schlecht. Trotzdem lang, wie die Strecke von Berlin über Hof nach München ) verbindung mit der Küste, führt durch die fruchtbarsten, teil- preßt man sie als Arbeiter.
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fich biel зи hoch stellen würde, und man weiß weise auch für die deutschen Ansiedler geeig- Zudem aber ist ja die Kolonialregierung dabei, ein auch, daß die Bahn durch Gegenden führt, die netsten Gebiete der ganzen Kolonie und vermag über- Mittel anzuwenden, das die Bewohner Urundis und Ruandas ganz besonders von der Tsetsefliege und dies recht wohl die Konkurrenz mit der englischen Ugandabahn geradezu zur Arbeitssuche und zum Verlassen ihrer Heimat Rinderpest heimgesucht werden, während aufzunehmen. Ruanda und Urundi als tsetse- und seuchenfrei gelten können. Zudem aber würde auch den Weißen, Indern und Arabern des Stüftengebiets das Fleisch der Ruandarinder, die zur lang hörnigen Sangarasse gehören( zur Gattung der ostafrikanischen Buckelrinder), faum munden.
Ferner handelt es sich darum, wie schon erwähnt wurde, den beträchtlichen Handel mit Häuten und Fellen in so genannte„ nationale" Bahnen zu leiten, das heißt, ihm durch die Schaffung billiger Transportmittel den Händen der Engländer, Inder, Araber zu entwinden und ihn in die Hände deutscher Händler zu spielen.
zwingt, nämlich die Kopfsteuer von 3 Rupien. Mancher, Von anderer Seite wird gewünscht, daß die neue Bahn der die Verhältnisse in Deutschostafrika nicht kennt, denkt, zwar von Tabora ausgeht, dann aber dem westlichen Lauf eine Steuer von 3 Rupien oder 4 M. sei doch nicht so schlimm. des Gombeflusses folgt oder aber im Kahamagebiet nach Er weiß nicht, daß in Ruanda und Urandi diese Westen abbiegt, den Unterlauf des Nuwuwu und des Akan- Steuer einem 2ohn für 20 bis 30 Arbeitsjaruflusses schneidet und dann nach Kigali oder an das Ost- tage entspricht. Und woher soll der Eingeborene, beufer des Kivusees führt. Auch diese Bahn würde viel mehr fonders der untere Volksteil, die Schicht der ärmeren Wahutu kosten als die von der Regierung vorgeschlagene Route, wohl diese Steuer nehmen? Abgesehen von dem Nordostufer des das Doppelte, aber sie würde mitten durch die volks- und Tanganjikasees und einigen nördlichen Teilen Ruandas , wo wiesenreichsten Teile Ürundis und Ruandas führen, nicht nur, durch den Handel mit Weißen, Arabern und Indern Geld in wie die geplante Regierungsbahn, die Grenzen streifen. Umlauf gebracht worden ist, herrscht fast im ganzen Gebiet Warum aber hat die Kolonialregierung in Daressalam noch reine Naturalwirtschaft. Zwar finden in einigen GegenDiesen Plan, den Handel des Zwischenseegebietes mit die von ihr vorgeschlgene Route gewählt? it sie so schlecht den Märkte statt, wo die Bewohner der Seeufer und FlußUganda durch eine deutsche Konkurrenzbahn nach deutsch - ost- über die Landesverhältnisse unterrichtet oder will sie um täler mit den Bergbewohnern ihre Erzeugnisse austauschen; afrikanischen Hafenplätzen zu dirigieren, gehört zu den alten jeden Preis sparen? Keins von beiden. Die Bahn hat noch aber der Austausch vollzieht sich direkt, Produkt gegen ProLieblingsideen des Gouverneurs Schnee. Schon 1908, als er einen anderen 3wed, nämlich einen strategischen duft. In manchen Distrikten gibt es fast gar fein Geld oder noch nicht Gouverneur von Ostafrifa war, schrieb er in seinem Sch mache sicherlich keinen Anspruch darauf, strategische nur die Watuale( Häuptlinge, Oberherrn) haben einiges. Buch ,, Unsere Solonie n", Seite 63: Kenntnisse zu befißen; aber wer sich auch nur oberflächlich wie bringt also der Eingeborene die für ihn sehr beträchtliche „ Die viehreichen Länder mit gutem Weideland und vieh die Bodenverhältnisse und die Truppenstandorte im Zwischen- Steuer von 3 Rupien auf? Er wird sicherlich zunächst verzüchtender Bevölkerung im Innern, sind von der süste feengebiet ansieht, der weiß sofort, weshalb man in Dares- suchen, sich bei den fremden Händlern als Träger oder Ardurch eine von Viehtranfheiten, vor allem der falam gerade diese Bahnroute wünscht. In der Militärstation beiter zu verdingen; aber die Zahl der Arbeiter, die sie geTietjetrantheit und dem Rüstenfieber, durch Botuba steht die 7. Kompagnie der Schußtruppe, in Rijsenge brauchen, ist eine sehr beschränkte, selbst wenn sich infolge der feuchte 3one abgeschnitten, durch welche das Vieh am Kivusee die 11. Kompagnie, in Ujumbura am Nordende nicht hindurchgetrieben werden kann. Der Handel mit Häuten des Tanganjikafees die 9. Stompagnie, etwas südlich am Ostund Fellen andererseits ist von dem Vorhandensein billiger ufer bei Udjidji die 6. Kompagnie, mehr nordwärts ins Transportmittel abhängig. Eine Verwertung dieses Viehreichtums Innere hinein, an der Südgrenze Urundis, liegt der Militärist also nur bei Schaffung von Eisenbahnen möglich. In den posten Kassulo und ferner im südlichen Karagwegebiet, nahe Bezirken am Biltoriasee hat sich gezeigt, wie außerordentlich be- dem Viktoriasee, der Militärposten Ussuwi. Wird jetzt die fruchtend die Uganda - Eisenbahn auch auf die Ausfuhr der Er- Eisenbahn bis zum Ragerafnie geführt und dort ebenfalls zeugnisse der Viehzucht gewirkt hat. Für nicht weniger als eine Militärstation angelegt, so ist das ganze Gebiet 1 Millionen Mark Häute und Felle find 1906 über die eingefreist. Wehe dann der Bevölkerung, den WanjaStationen am Vittoriasee ausgeführt worden, daneben für ruanda und Warundi, falls sie sich gelüften lassen sollten, sich gegen die deutsche Herrschaft zu empören. Sie sind eingefeilt. In wenigen Tagen könnte die Schußtruppe gegen fie ein furchtbares Resseltreiben beginnen. Zudem lassen sich in zwei Tagen mit der Bahn weitere Truppen aus Tabora und Kilimatinde heranziehen, in drei Tagen auch aus dem
97 000 M. Butter, Milch uim
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Das ist das in der Denkschrift nicht ausgesprochene, aber ganz deutlich erkennbare Motiv, weshalb die Kolonialregierung die geplante Route gewählt hat. Was aber folgt daraus?
Bahn der Handel beträchtlich erweitern sollte, es bleibt also dem Eingeborenen gar nichts anderes übrig, als sich anderswo anwerben zu lassen. Er muß, ob er will oder nicht.
Kolonialstaatssekretär Solf hat vor einigen Tagen in der Budgetkommission erklärt, daß die Regierung nicht beabfichtige, die Pflanzungsdistrikte mit Arbeitern aus Ruanda und Urundi zu versorgen. Nach einigen Zeitungsberichten foll er jogar gesagt haben, die Förderung der Anwerbung würde eine Gewissenlosigkeit" sein. Ganz meine Meinung, aber wird diese Gewissenlosigkeit nicht in manchen anderen Hochgebieten des Innern ruhig geduldet?
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Das dritte Motiv des Bahnbaues ist die Hoffnung, daß Troßdem glaube ich dem Staatssekretär und dem Resifich aus den dichtbevölkerten und im Verhältnis zu anderen deutsch - ostafrikanischen Gebieten recht wohlhabenden, aber heute denten in Kigali aufs Wort, daß sie die Anwerbung von noch steuerfreien Landschaften Ruanda und Urundi recht anWanjaruandas für die Pflanzungsdistrikte in keiner Weise sehnliche Steuerbeträge herausziehen ließen, die der Finanz- Regierungssitz Daressalam. unterstüßen werden, weiß ich doch, daß mancher Leiter der plage der Kolonien sehr wohltun würden. Wie wir sahen, Bezirksämter und Bezirksamtsnebenstellen sehr froh wäre, gedenkt die Regierung zunächst nur 2 900 000 m. herauszuwenn sein Bezirk von Anwerbern verschont bliebe. Wenn die holen und sich zunächst in Ruanda und Urundi mit einer StopfHerren könnten, würden sie manchmal am liebsten den AnSteuer von 3 Rupien zu begnügen, die ja später, wenn die werbern und ihren schwarzen Agenten eine Tracht Prügel deutsche Herrschaft erst bester fundiert ist, auf 5 und 6 Rupien Meines Erachtens, daß die Regierung plant, die bisher verabreichen lassen. Aber die Frage lautet nicht:„ Gedenkt erhöht werden kann. Die Einnahme aus der Kopf-, Häuser- sich nach ihren eigenen Gesetzen selbst regierenden steuerfreien die Regierung die Anwerbung zu fördern?" Sandern:„ WiII und Hüttensteuer in dem ganzen ostafrikanischen Schußgebiet Bewohner Ruandas und Urundis ebenso unter deutsche Ver- fie Anwerbungen für andere Bezirke streng betrug in den letzten Jahren ungefähr 5 Millionen M.( im waltung zu bringen wie die übrigen Teile Deutsch - Ostafritas; unterdrücken? Will sie ferner auch die soEtat für 1913 ist sie mit 4,48, im Etat für 1914 mit 5,13 man fürchtet aber allem Anschein nach und nicht ganz mit genannten„ freiwilligen" Abwanderungen Millionen M. veranschlagt); eine Mehreinnahme von beinahe Unrecht, daß die Bevölkerung, vornehmlich die herrschende verhindern?" Das aber will sie, wie der Kolonialstaatssekretär offen 3 Millionen M. bedeutet also eine Steigerung von 60 Proz. Schicht der Watussi, gegen die deutsche Herrschaft und den neuen Steuerdrud revoltieren erklärt hat, nicht. Und das kann sie auch nicht, wenn sie So sieht nach der eigenen Darstellung der Regierung die kulturelle" Erschließung des Nordwestgebietes aus! Fönnte und so trifft man die Vorbereitungen, die man nicht einen Sturm der Pflanzer und Kaufleute in der Kolonie heraufbeschwören und auf die Eintreibung der KopfDaß unter solchen Umständen unsere bürgerlichen Kolonial- zur Abwehr für nötig hält. imperialisten für einen neuen Bahnbau eingenommen sind, Bestätigt wird diese Ansicht dadurch, daß Kolonialstaats- steuer verzichten will. finde ich ganz begreiflich; ihnen bietet sich die Aussicht auf fefretär Dr. Solf am 3. d. M. offen in der Budgetkommission So wird denn auch die unausbleibliche Folge der neuen vorteilhafte neue Sapitalanlagen und überdies wissen sie, daß des Reichstags erklärt hat, wenn die Ruandabahn jezt nicht kulturellen Erschließung" sein, daß die Anwerber sich nach dieser Bahnbau andere Bauten nach sich ziehen wird. Ganz un angenommen würde, so würde die Kolonialregierung fich der Fertigstellung der Bahn Ruanda und Urundi als beste begreiflich ist mir aber, wie einige Mitglieder unserer Reichstags- genötigt sehen, eine weitere militärische Siche- Refrutierungsgebiete aussuchen werden; bis in die Landschaft fraktion in der Bahn eine große Kulturtat sehen und von rung im 3wischenseengebiet zu schaffen und Uffuwi sind sie ja jetzt schon hinauf. Welche Kulturgenüsse einer„ Wandlung" in der Kolonialpolitik träumen können. dort neue Militärstationen zu errichten. Warum? Genügt dann den Eingeborenen erwarten, soll der nächste Artikel Ich gestehe offen, daß ich bisher nicht gewußt habe, die die bisherige Sicherung nicht, zeigt sich irgendwo die Lust zeigen. Schaffung günstiger Gelegenheiten zu profi- aur Empörung? Davon kann keine Rede sein. Aber man tabler Rapitalanlage oder die Ueberleitung fürchtet eben, daß durch die geplanten Regierungsmaßnahmen überseeischer Handelsgeschäfte aus inter - die Wanjaruanda zur Empörung getrieben werden. Genosse Ledebour hat die geplante Bahn eine Unternationalen" in sogenannte„ nationale" Hände oder die Belastung der Eingeborenen der iochungsbahn" genannt. Meiner Ansicht nach mit Recht. deutschen Schutzgebiete mit hohen Steuern nicht daß die Kolonialregierung ein Blutbad plant. Ihr ist gehöre auch zu den Kulturaufgaben der deutschen es sicherlich am liebsten, wenn alles in Ruhe abläuft. Wenn sich aber ihr Ziel auf jogenanntem, friedlichem Wege" nicht Sozialdemokratie! erreichen läßt, dann kann innerhalb einiger Tage das blutige Kesseltreiben beginnen.
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Auch ist nicht recht verständlich, welchen Nutzen speziell die deutsche Arbeiterklasse von dem Bahnbau haben soll. Den einzigen Nutzen finde ich darin, daß der größte Teil der zum Eisenbahnbau nötigen Materialien aus Deutschland bezogen und dadurch in einzelnen einheimischen Industriezweigen viel leicht die Arbeitsgelegenheit vermehrt wird. Dafür aber in der dem Etat angefügten Denkschrift Seite 83: werden andererseits dem einheimischen Kapitalmarkt weitere Rapitalien entzogen und nach fremden Märkten exportiert. Vor allem aber geraten wir um eine ansehnliche weitere Wegstrecke in die kapitalistische Kolonialpolitik herein, die recht bald weitere Bewilligungen nach sich ziehen wird.
Daneben liefert auch die Bevölkerung Ruandas und Urundis ein sehr brauchbares Menschenmaterial für die Arbeit auf den Plantagen. Mit Recht heißt es
Selbst wenn wir also annehmen, der Bahnbau solle nur den von der Regierung angegebenen Zwecken dienen, liegt
H. C.
228. Situng. Donnerstag, den 5. März 1914, nachmittags 1 Uhr.
Am Tische des Bundesrats: Kraette. Eingegangen ist die Novelle zur Gewerbeordnung, be chanttonzessionen.
treffend
Auf der Tagesordnung steht zunächst die
zweite Beratung des Postetats.
Abg. Werner- Hersfeld( Antis.) Die Einwohner Ruandas und Urundis, die unter dem tritt für Aufbesserung der Postinspektoren und der Postagenten ein. Namen Wanjaruanda und Warundi zusammengefaßt werden, Zu der von der Kommission gestrichenen D st martenzulage liegen Anträge der Rechten und der Nationalliberalen sind im allgemeinen sittenstreng, sie haben zahlreiche und ge- vor auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage. Außerfunde Kinder. Die Bevölkerungsziffer steigt start, im Gegensab dem beantragen die Konservativen eine Resolution, die den zu vielen anderen Stämmen Deutsch - Ostafrikas ; darin liegt vor Reichskanzler ersucht, zu ermägen, ob diese Zulagen auch auf allem die Kraft und die Zukunft der Wanjaruanda und andere fremdsprachliche Gebiete des Reiches ausgedehnt werden Warundi. fönnen.