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Gewerkschaftliches.

Die Arbeitslosigkeit im Berliner Baugewerbe.

Deutsches Reich .

Zur Aussperrung in der Solinger Waffenindustrie.

Eine Organisation gegen die andere ausspielen, das war bis. her die Taktik der Solinger Fabrikanten bei Lohntämpfen in der Solinger Schneidewarenindustrie. Leider ist dieses Manöver nicht immer von den Arbeitern erkannt worden

Der Verband der Kupferschmiede im Jahre 1913. Troß größerer Arbeitslosigkeit, unter der auch der Verband der Kupferschmiede im Jahre 1913 zu leiden hatte, fonnte die Or­zum Schaden der ganisation eine größere Anzahl Lohnbewegungen erfolgreich durch Arbeiter selbst. Wenn nicht alles trügt, hat die jeßige Aussperrung führen. Es wurden 45 Lohnbewegungen in 33 Orten mit 194 Be- bon 800 Waffenarbeitern und der neuerliche Versuch der Unter­Obgleich in den lezten Jahren ein starker Abzug von trieben und 3345 Beschäftigten geführt, an denen 975 Mitglieder nehmer, die Arbeiter wieder gegeneinander auszuspielen, auch dem Bauarbeitern aus Groß- Berlin stattgefunden hat, ist doch für des Verbandes beteiligt waren. Hierbei ist die Bewegung in den letzten Arbeiter die Augen darüber geöffnet, daß der gewerkschafts die noch hier verbliebenen infolge der verringerten Bautätig- Werftorten, an der der Verband in sieben Städten mit 448 Mit- liche Bruderkampf nur im Interesse der Unternehmer liegt. gliedern beteiligt war, nicht berücksichtigt, da, wie bekannt, die Ver- Am Dienstag, den 3. März, wurden alle Arbeiter in der feit nicht genügend Arbeit vorhanden, so daß im ganzen Jahr bandsborstände die Arbeitsniederlegung als gegen die gewerkschaft Waffenbranche ohne Rüdsicht auf ihre Organisationszugehörigkeit 1913 der Prozentsatz der Arbeitslosen nicht unter 15 bom lichen Grundsäße verstoßend, nicht billigten. Diese Bewegung hat ausgesperrt. Das war zunächst nur ein Bluff. A Donnerstag Hundert heruntersant. Diese Verhältnisse sind durch den dem Verbande an Unterstüßungen aus der Haupt- und den Lotal- den 5. März, wurde in den meisten Betrieben die bereits aus­Winter noch verschärft worden. Obgleich auch jetzt noch viele fassen in runder Summe eine Ausgabe von 46 300 M. verursacht. gesprochene Kündigung bzw. Aussperrung der Unorganisierten und Bauarbeiter mit Unterstüßung der Organisation das Groß- Ein Erfolg ist nicht erzielt worden. Von den übrigen 45 Lohn- der Mitglieder des Metallarbeiterverbandes rückgängig gemacht. Berliner Arbeitsgebiet verlassen, um in anderen Städten Ar- bewegungen sind 36 in 26 Orten in 158 Betrieben mit 2594 Be Die Unternehmer glaubten, da mit auswärtigen Streitbrecher­beit und Verdienst zu suchen, ist der Prozentsatz der Arbeits- schäftigten ohne Arbeitseinstellung mit vollem oder doch teilweisem folonnen in der Waffenbranche absolut nichts anzufangen ist, mit lofen augenblicklich auf 20 vom Hundert gestiegen. Erfolge durchgeführt worden; nur in 9 Fällen ist in 8 Orten und Hilfe der Unorganisierten und der Mitglieder des Metallarbeiter­36 Betrieben mit 751 Beschäftigten die Bewegung erst durch Ar- verbandes ihre Betriebe aufrechterhalten und den Industrie= Infolge der großen Arbeitslosigkeit sinkt die Widerstands beitseinstellung entschieden worden. Die Bewegungen endeten in arbeiterverband taltstellen zu können. Diesmal hatten sie jedoch fraft der Arbeiter, was von den Unternehmern, besonders 32 Fällen mit 782 Beteiligten erfolgreich, in acht Fällen mit 124 falsch falfuliert. Unter den 200 Unorganisierten befinden sich 140 aber von deren Stellvertretern, den Polieren, zu allen mög- Beteiligten teilweise erfolgreich; nur 5 Bewegungen mit 69 Be- bis 150 Spezialarbeiter, die als Streitbrecher absolut nicht in lichen Schikanen ausgenutzt wird. Hierdurch erklären sich teiligten endeten ohne Erfolg. Es wurde erreicht für 476 Per- Frage tommen. Es verbleiben also nur noch 50 bis 60 unorgani solche Situationen auf den Bauten, wie sie in der Nummer 33 sonen eine Arbeitszeitverkürzung von zusammen 755 Stunden pro fierte Waffenarbeiter, auf welche die Unternehmer rechnen; ob des Vorwärts" vom 3. Februar d. J. geschildert wurden, Woche. Die Lohnerhöhung betrug für 356 Personen 2414 M. pro mit Erfolg, muß zunächst abgewartet werden. Die Geschäftsleitung des Metallarbeiterverbandes hat den wonach der Maurerpolier eines Baues in der Markgrafen- Woche. Außerdem wurden in 23 Fällen für 446 Personen sonstige straße einem um Arbeit ansprechenden Maurer Schläge anbot. Arbeitsverbesserungen, die höhere Entschädigung für Ueberzeit- Unternehmern sofort nach Zurücknahme der Kündigung ihrer Mit­straße einem um Arbeit ansprechenden Maurer Schläge anbot. arbeiten und Montagezuschläge, die in diesem Berufe eine große glieder umgehend mitgeteilt, daß der Metallarbeiterber Wenn einmal gesagt wurde, unseren preußischen Leutnant Rolle spielen, erzielt. In 22 Fällen wurde die Bewegung durch band sich um die Kündigungszurücknahme nicht fümmert und macht uns keiner nach", so können die Berliner Bauarbeiter den Abschluß von Tarifverträgen beendet. Insgesamt bestanden am feine Mitglieder aus den Betrieben heraus­ruhig behaupten: Unsere Berliner Maurerpoliere macht uns Schluß des Jahres 1913 52 Tarifverträge für 299 Betriebe mit zieht. Mit dem Ausspielen der Organisationen gegeneinander feiner nach!" Wie der vierbeinige Gehilfe des Schäfers ist 2024 Beschäftigten, von denen 1224 Mitglieder des Verbandes find. ist es also diesmal nichts geworden. Die Streikenden und Aus­der Polier früh der Erste, abends der Letzte auf der Baustelle, Da der Verband der Kupferschmiede nur etwa 5300 Mitglieder gesperrten stehen in geschlossener Front den Unternehmern gegen­seine von ihm aufs vorsichtigste aussortierte Herde den ganzen hat, also zu den kleineren Organisationen zählt, find die vor- über. Der Unternehmerverband hat eine giveite schwarze Liste her. Tag bellend und belfernd umkreisend und zur höchsten Leistung genannten Zahlen immerhin beachtenswert. Der Organisation ge­antreibend. Brutal und egoistisch gegen die Arbeiter, unter- hören nach der letzten am Anfang des Jahres 1918 erschienenen ausgegeben. Ueber 500 meist selbständige Arbeiter stehen unter An­Statistik 77,7 Broz. der Berufsgenossen an; mit Einschluß der in gabe ihrer besonderen Beschäftigungsart auf dieser schwarzen Liste. würfig gegen den Unternehmer, ist er sonst zumeist ziemlich anderen Verbänden Organisierten sind 83,8 Proz. der Berufs - Es befinden sich darunter auch Namen von Arbeitern, die in der beschränkt. Gern anerkannte Ausnahmen bestätigen lediglich genossen organisiert. die Regel.

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Mit der Frage der Berliner Maurerpoliere hängen auch die Zustände auf den Berliner städtischen Bauten zusammen, welche die Berliner Bauarbeiter zur schärfsten Kritik heraus­fordern. Zunächst wird den Firmen, die städtische Bauten ausführen, zuviel Freiheit in der Beschäftigung ihrer alten" Leute gelassen. Da viele Poliere am liebsten mit solchen Bau­arbeitern arbeiten, die nicht in Groß- Berlin wohnen, so haben dieje als alte" Leute der Firma auf den Groß- Berliner städtischen Bauten eine Vorzugsstellung. Unter den am Schul­hausneubau in der Ofener Straße beschäftigten Maurern be­finden sich allein 12 solcher alten" Leute der Firma Leist, die alle nicht in Groß- Berlin ansässig sind. Darunter solche, deren wirtschaftliche Stellung es bestimmt zuläßt, daß sie ruhig die Arbeit in Berlin vorübergehend entbehren könnten, ohne sofort hungern zu müssen wie die Berliner Bauarbeiter. Aber auch der Begriff der Ortsansässigkeit ist au weit gefaßt. Ist es doch an einem im Norden Berlins liegenden Schulbau vorgekommen, daß Bauarbeiter entlassen wurden, die hundert Meter weiter auf Pantower Gebiet wohnben, Auf der anderen Seite werden auf allen städtischen Bauten, wie auch oben gezeigt, Leute beschäftigt, die nicht in Berlin ansässig sind, sich aber nachdem sie vom Polier bestellt wur­Den schnell polizeilich angemeldet und auch, Wunder über Wunder, zur Zahlung städtischer Steuern be reit erklärt haben.

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Aus diesem Grunde müssen die Berliner Bauarbeiter un­bedingt berlangen, daß bei den städtischen Bauberwaltungen in Groß- Berlin sich eine andere Auffassung Bahn bricht. Groß­Berlin ist ein einheitliches Wirtschaftsgebiet. Es sollten darum Unterschiede zwischen Berliner Bauarbeitern und solchen, die in den Berliner Vororten ansässig sind, auf feinem städtischen Bau in Groß- Berlin gemacht werden. Auf der anderen Seite sollte aber der Begriff der Ansässigkeit be sonders in Berlin schärfer gefaßt werden, indem nur derjenige beschäftigt wird, der mit seiner Familie in Groß­Berlin wohnt und ansässig ist. Die Organisation kann solche Verordnungen nicht aus eigener Machtvollkommenheit treffen. Wenn darum ein sich als nicht organisiert bezeichnender Maurer in der Abendausgabe der Berliner Volkszeitung" vom 24. Februar die Schuld an diesen Zuständen der Organi­fationsleitung beimißt, so spricht hieraus lediglich die Dr­ganisationsfeindschaft, die mit Unklarheit und Unwissenheit gepaart ist.

Berlin und Umgegend. Ein neuer gelber Reinfall.

Bei der am Donnerstag, den 5. März, erfolgten Wahl des Aus schusses der Innungsfrankenkasse der Bäckerzwangsinnung zu Berlin erhielt die Liste des Bäderverbandes 748 Stimmen, die Liste der Gelben 163 Stimmen, 2 Stimmen waren ungültig. Der Verband erhält demnach 33 Ausschußmitglieder, die Gelben 7. Das Wahllokal in den Konkordiasälen, wo zur Wahl der Kleine obere Saal zur Verfügung gestellt war, während im großen Saal die Bädermeister Versammlung hatten, zeigte, wie wenig Rücksicht die Innung auf die Gesellenschaft nimmt. Das Lokal war ein Ab­schreckungsmittel gegen das Wählen. Stundenlang standen die Menschen eng eingepfercht auf den Treppen, ehe sie in das Wahl­Iokal gelangen konnten. Viele, namentlich Frauen, lehrten deswegen nach langem vergeblichem Warten wieder um.

Die Organisation war eine so schlechte und die Abfertigung eine so zeitraubende, daß es des ganzen Aufgebots größter Geduld be­durfte, um nicht die wildesten Szenen heraufzubefchwören. Der schlechten Organisation und dem standalösen Wahllokal ist es zu danken, daß viele schon zur Arbeit mußten, ehe sie ihr Wahlrecht ausüben konnten.

Trotz aller durch die Drdner des Verbandes aufgewendeten Energie war es nicht zu verhindern, daß durch die nachdrängenden die vorn an den Türen eingeteilten Maffen zwei Scheiben eingedrückt wurden. Durch diese Uebelstände dauerte die Wahl statt bis 6 Uhr, bis nach 7 Uhr.

Die Tarifgemeinschaft der Chemigraphen und Kupferdrucker.

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Waffenbranche gar nicht beschäftigt sind. Das Interessanteste ist aber, daß selbst die Arbeiter der lieben" Konkurrenz( die kleinen Betriebe haben nicht ausgesperrt) nicht berschont blieben. Mit Zu­stimmung der Organisationen wurde die ganze schwarze Liste Mit dem diesmaligen Geschäftsbericht des Tarifamtes hat eine öffentlich bekanntgegeben, um den an Streit und Aussperrung zehnjährige Tarifperiode ihr Ende gefunden. Die Anregung zur unbeteiligten Arbeitern Gelegenheit zu geben, gegen diese Ber­Vereinbarung eines Lohntarifs und zur Bildung einer Tarifgemein- rufserklärung die Gesehe in Anspruch nehmen zu können. schaft wurde im Jahre 1903 von der Gehilfenseite gegeben. Die Für den Gang des Kampfes sind auch die schwarzen Listen damals noch fleine Zahl von Gehilfen, etwa 1000( bavon 69,2 Proz. bedeutungslos, es sei denn, sie fitteten das Solidaritätsgefühl der organisiert) in 75 Anstalten, hatte die Wahrnehmung gemacht, Stämpfenden noch mehr zusammen. daß es mit den gewerblichen Verhältnissen immer mehr bergab gehe, und daß die Gehilfen aus eigener Kraft nicht in der Lage feien, Ordnung in das Gewerbe und in die für sie in erster Linie ivichtigen Arbeitsbedingungen zu bringen. Die Brinzipalität er­flärte sich bereit, an ihrem Teile helfend einzugreifen, machte die Schaffung eines Lohntarifes aber abhängig von der gleichzeitigen Beide Parteien übernahmen diese gegenseitigen Verpflichtungen, Der Wertverein", das Organ. der Gelben Effener Kalibers, Verpflichtung der Gehilfen auf Durchführung eines Breistarifs, und foam im September 1903 die Tarifgemeinschaft unter bringt in feiner neuesten Nummer folgende Aufforderung in be­Schaffung eines Lohn- und Preistarifs zustande.

Es wird anerkannt, daß die Bestimmungen des Lohntarifs in feinem zehnjährigen Bestehen von den Tarifparteien im allge­meinen gewissenhaft resprettiert worden sind, was von dem Breis tarif nicht gesagt werden könne. Jm wesentlichen aber habe er ein weiteres Sinten der Herstellungspreise verhindert. Dann wird festgestellt, daß die erste Statistit des Tarifamtes im Jahre 1903 nur über 75 borhandene Anstalten nebst 1006 tätigen Gehilfen be­richten fonnte, während die Statistit von 1913 über 178 Anstalten unb 2750 Gehilfen Angaben enthielt. Von den Anstalten sind zur­zeit organisiert 157 von 178 gleich 88,2 Proz.; von den Gehilfen 2614 bon 2750 gleich 95,1 Prog.( 1903: 54 von 75 Anstalten gleich Das 72,0 Proz.; 696 von 1006 Gehilfen gleich 69,2 Proz.). Prozentverhältnis der Lehrlinge zu den Gehilfen betrug 1903: 31,6 Proz., 1913: 20,7 Prog. Die Arbeitszeit betrug 1903 bei 44,5 Broz. der Gehilfen 48 Stunden und darunter, 1913 bei 89,7 Broz. 48 Stunden und darunter. 1903 wurden 12,7 Pro3. der Gehilfen tarifwidrig entlohnt, 4,9 Proz. zum Minimum, die andern darüber; 1913 wurden 3,8 Proz. unter dem tariflichen Lehn, 1,8 Proz. zum Minimum und die anderen höher entlohnt. Durch die tariflichen Arbeitsnachweise wurden im Jahre 1913 insgesamt 1236 offene Stellen besetzt.

Mit dem 1. Januar d. J. ist ein neuer Tarif in Kraft ge=

Aus der Partei.

Die Rote Woche und die Gelben.

Unsere Rote Woche macht auch den Gelben Kopfschmerzen.

sonderer Aufmachung:

Achtung.

Bom 8. bis 15. März wollen die Genossen eine rote Woche abbalten; sie wollen die Arbeiterwohnungen stürmen, ruhige Leute mit Redensarten be­läftigen, Flugblätter schwindelhaften Inhalts verteilen und ihren üblen Terrorismus zum

Mitgliederfang entfalten. Jeder Genoffe soll Agitator sein. Eine Massenbelästigung soll einsetzen, von der die Genossen annehmen, daß ihr der einzelne Arbeiter nicht Stand zu halten vermag; darum versprechen sich die Ge­nossen große Erfolge, klingende Münze für die Parteitasse und für die Parteizeitung. Der sozialdemokratischen Anmaßung und ihrer fozialen Rückständigkeit kann am besten durch eine Aufklärung über die Ziele der neuen deutschen, wirtschaftsfriedlichen nationalen Arbeiterbewegung

entgegengetreten werden. Kameraden! Cut Eure pflicht!

treten. Nach demselben gelten als Tarifparteien nicht mehr ausschließlich der Bund der chemigraphischen Anstalten Deutschlands und der Verband der Lithographen, Steinbruder und verwandten Berufe, sondern es können alle Prinzipale und Gehilfen, auch wenn sie den vorstehend genannten Organisationen als Mitglieder nicht angehören, Mitglieder der Tarifgemeinschaft sein, sofern sie sich aur Anerkennung und Befolgung der Bestimmungen des Tarifs berpflichten. Die Zahl der Prinzipale und Gehilfen, die zurzeit Bei der Gemeindevertretertvahl in rietern bei Breslau , jenen Organisationen als Mitglieder nicht angehören, ist aber so einem Villenvorort, wurde trop der ungeheuersten Anstrengungen gering, daß die tatsächlichen Träger der Tarifgemeinschaft doch der Gegner Genosse Sronig, Parteisetretär für Breslau - Land, die in jenen Organisationen vereinigten Prinzipale und Gehilfen wiedergewählt. find.

Gemeindewahlerfolg.

Wie jeder Tarifabschluß, der die einander zumeist direkt ent­Bildungsarbeit in der Schweiz . gegenstehenden Wünsche der Tatifparteien möglichst vollkommen Ein Bildungskursus der schweizerischen berücksichtigen soll, unmöglich in allen Bofitionen eine volle Be- fozialdemokratischen Angestellten wird vom 6. März friedigung bei den Tarifparteien finden kann, so haben auch dies- bis Ende April an einem Tage jeber Woche im Züricher mal die Beschlüsse des Tarifausschusses nicht befriedigt. Bei der Boltshause abgehalten. Referenten sind die Genossen: Professor Gehilfenschaft zeigte sich größere Unzufriedenheit insbesondere über Reich es berg- Bern( Entwickelung der volkswirtschaftlichen die Aufhebung des Organisationsvertrags, über die Festsetung Ideen); Dr. Farbst ein Zürich ( Staats-, Berwaltungs- und besonderer Sparten- Minimallöhne und über die gegen früher ver- Strafrecht des Bundes, Allgemeiner Teil des Zivilrechts); Ober­schärften Vorschriften über die Arbeitsnachweise. Es wird jedoch richter Otto Lang( Dienst- und Werkvertrag u. a.). Außerdem vom Tarifamt die bestimmte Meinung vertreten, daß die Befürch- find praktische Uebungen vorgesehen. Eine große Zahl Arbeiter­tungen, die gehilfenseitig in dieser Beziehung gehegt und prin- und Gewerkschaftssekretäre hat sich zur Teilnahme gemeldet. zipalsseitig in anderer Richtung zum Ausdruck gekommen sind, sich nicht erfüllen würden.

Ein deutsches sozialdemokratisches Blatt in Brasilien erscheint Mit dem Beginn der neuen Tarifperiode sind gleichzeitig um­sichchen fassende Veränderungen in der Befehung der Tariforgane vor sich seit Dezember unter dem Titel: Boltsfreund" im südbrasiliani­gegangen. Der bisherige Prinzipalsvorsitzende der Tarifgemein- fchen Staate Sao Paulo . Bekanntlich ist in den Südstaaten schaft und Gründer derselben auf Prinzipalsseite, Geheimer Kom- mit ihrem gemäßigten Klima das deutsche Element start ver­merzienrat Büren stein- Berlin , beendet mit dem Ablauf der breitet. Und wo es Deutsche gibt, gibt es auch Sozialdemokraten. jezigen Tarifperiode seine Tätigkeit als Tariffunktionär. Der Die Zeitung ist das Organ des Allgemeinen Arbeitervereins Sao bisherige Geschäftsführer im Tarifamt, Herr Schliebs, hat Paulo, der auch die Verwaltung in Händen hat. ebenfalls seine zehnjährige Mitarbeit eingestellt. Der umfangreiche Geschäftsbericht bringt zum Schlusse das namentliche Verzeichnis sämtlicher tariftreuen Firmen in Deutsch­ land und die Adressen der Tariforgane.

Ist das kein Terrorismus?

Jugendbewegung.

Weggeworfene Millionen. Für die Zwecke der bürgerlichen Jugendpflege geben Staat und Gemeinden Millionen aus, nur zu dem einen Zweck, die heran­Der Stellmachermeister Opis in Groß- Baudiß bei Liegnig gewachsende Generation im hurrapatriotischen Sinne zu erziehen und hörte der freien Stellmacherinnung in der etwa zwei Stunden ent- von jeder geistigen Berührung mit der Arbeiterbewegung fernzu­halten. Daß mit den Reifejahren die von ihnen beeinflußte Jugend Aus dem Fleischergewerbe. Die Restauration Emil Forkert, fernten Stadt Striegau an, wurde aber von der Behörde der boch ihre eigenen Wege gehen wird, barüber kann sich jedoch kein Hadepeter, Berlin N., Danziger Straße, Ede Tresdotstraße, ist Zwangsinnung in dem vier Stunden entfernten Liegniß zugewiesen. Verständiger täuschen. Und in um so höheren Maße wird das wegen Nichtanerkennung des Tarifvertrages für organisierte Mit der Begründung, daß er in Striegau Innungsmitglied sei, geschehen, je mehr etwa den geistigen und kulturellen Interessen Fleischergesellen gesperrt. Desgleichen die Fleisch- und Wurst- teigerte er sich, nach Liegnitz Beiträge zu zahlen. Da fam eines der Jugend entgegen gekommen wird, während gleichzeitig die all­zentrale Lötsch, Ede Reichenberger und Forster Straße. gemeinen fozialen Aufgaben vernachlässigt werden. Wenn auch alle bildenden und belehrenden Veranstaltungen der bürgerlichen Jugendbewegung tendenziös gefärbt und reaktionären Zweden bienen sollen, ein gewiffes Maß von Kultur stedt schließlich doch Leben nicht vermissen wollen. auch in ihnen und die Heranwachsenden werden sie in ihrem späteren

Die Tariffommission der organisierten Fleischergesellen.

Achtung, Töpfer! Der Bau Weißensee , Caffeler Straße, Eigen­tümer Stephan Rujiedi, Lichtenberg , Gürtelstr. 21, ausführender Töpfermeister Hoffmann in Mariendorf , ist für Verbandsmit glieder wegen Nichtverglasung der Fenster gesperrt.

Der Vorstand der Filiale Berlin .

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Tages zu ihm ein Vollziehungsbeamter, um 3,60 M. Beitrag zu pfänden. Opig widersetzte sich der Pfändung und bedrohte den Bes amten, der auch wirklich von der Pfändung abiah. Später hat dann feine Frau die 3,60 m. bezahlt. Das Schöffengericht verurteilte Opitz wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu vierzehn Tagen Gefängnis nnd die Straffammer Liegnig erklärte auf ein­gelegte Berufung diese Strafe für angemessen. Gegen den staat lichen Organisationszwang für Handwerksmeister gibt es tein Wehren.

Und mit diesem anerzogenen Bedürfnis scheitert die bürgerliche Jugendbewegung bei der Verfolgung ihres Zieles. Wollen die durch fie hindurch gegangenen Arbeiter und Arbeiterinnen auch in ihrem späteren Leben die Segnungen der Kulturgüter genießen, so werben