Nächsten? soll Moabit mit einem solchen Srveiterinneuheim beglllcktwerden. In einem Bericht de? frommen.Reichsboten' heißt eS überdiese beabsichtigte Gründung:.Wie notwendig diese Arbeit ist, zeigten die Ausführungen desHerrn Pastor U n g n a d, der auf die enormen Mittel hinwies,mit denen die Sozialdemokratie für ihre Organisation und Propa-ganda arbeitet, �jhr steht jetzt schon eine verhältnismäßig starke,geschlostene christlrch-nationale Arbeiterschaft gegenüber, dagegen istdie Organisation der christlichen Arbeiterinnen gegenüber densozialdemokratischen Frauen noch verschwindend klein. Wie wichtiges aber ist, die Frauen und Mütter des Volke? zu gewinnen,das beweisen die Anstrengungen der Sozialdemokratie hierin.Darum muh auch von anderer Seite alles drangesetzt werden,die Arbeiterinnen Zugewinnen zu christlicher und nationalerGesinnung. Herr Geh. Konsistorialrat Dr. Conrad, der dieHauptansprache des Abend? übernommen hatte, legte den An»wesenden die ernste Verantwortung an? Herz, die Gott es liebe,die erlebt sein muh, auch zur Tat werden zu lassen, Opfer zubringen für die Arbeit und mit Tatkraft und Liebeskraft auchunseren Schwestern des vierten Standes Hilfe und Liebe zubringen.'Da? ist also die Arbeiterinnenvewegung, die hier gefördert wird:Erziehung zum GotteSglauben und zur Demut unter Bevormundungvon HofstaatSdamen und Pfarrern. Die Interessen der Arbeiterinnen,ihre schlechte Entlohnung, ihre lange Arbeitszeit, ihre Beschäftigungunter gesundheitsschädlichen Bedingungen interessieren diese Leutenicht. Und deshalb werden aufgeklärte Arbeiterinnen von den frommenProtektoren nicht eingefangen werden.Bon der Minderung der Berliner Geburten.Der Geburtenrückgang, der nach Mitte der 70er Jahredes 19. Jahrhunderts begann, hat seitdem angedauert undkeine der vereinzelten Unterbrechungen hat die Abwärts-bewegung aufzuhalten vermocht. In Berlin hat im Jahre1913, das jetzt hinter uns liegt, der Rückgang sich in beschleunigtem Tempo fortgesetzt. Während hierin 1912 noch 44 312 Kinder geboren wurden, ergab 1913nur noch 42 216 im Jahre geborene Kinder(die tot geborenenimmer mitgezählt).' Zum vergleich möge dienen, daß z. B.in den Jahren 1875 und 1876, wo Berlin noch nicht eineMillion Einwohner hatte(durchschnittlich 943 566 in 1375 und981081 in 1876), hier 43 774 und 46 293 Kinder geborenwurden. Unter dem Ertrag von 1375 ist jetzt derjenige desahreS 1913 geblieben, obwohl es heute in Berlin mehr alsMillionen Einwohner gibt(2082111 im Durchschnitt von1913). Daß in 1913 der Geburtenrückgang so sehr beträcht-lich war, ist nur zum geringen Teil aus dem Rückgang derBevölkerungszahl zu erklären, den Berlin im Jahre 1913gegenüber dem Vorjahre gehabt hat. Die Lergleichuna deruu Jahr« geborenen Kinder mit der durchschnitt-lichen Bevölkerungszahl desselben JahreS ergibt für1913 eine Geburtenziffer von nur noch 20,28pro 1000 der Bevölkerung, gegenüber 21,27 für1912 und 21,65, 22,32, 23,29, 24,78, 25,66 für die fünfVorjahre 1911 bis 1907 zurück. Die oben erwähnten Jahre1875 und 1876 bedeuteten einen Höhepunkt: auf 46,15 und47,19 pro 1000 der Bevölkerung stellte sich damals die Ber-liner Geburtenziffer. Dann kam der Niedergang, auf 45,52sogleich in 1877, weiter z. B. in 1887 auf 35,24, in 1897 auf29,48, in 1907 auf 25, 56 und so fort. Die absoluten Zahlender in den letzten Jahren geborenen Kinder sind für 1913 und1912, wie schon angegeben, 42 216 und 44 312. ferner für 1911bis 1907 zurück 44 849, 45 953, 47 731, 51 057, 52 91».Gegenüber(907 wurden in 1913 rund 10 700 Kinder wenigergeboren._Die Urania auf Abwege«.Als die Urania vor fast einem Jahre die Jjftier ihre? WjShrwenBestehens feierte, wurde von dem neuen Vorsitzenden de? Auf-sichtsrateS, Herrn Salomonsohn, dem Mitinhaber der Diskonto-gesellschast, allerlei Auffälliges von der Neugeburt der Urania er-zählt. Das damals angekürdigte ist nunniehr Ereignis geworden.Die Voranzeigen dafür waren die Reklamcnotizen, die von einemUmbau der Uraniabühne zu einem elektrotechnischen Dorade kun-deten. Unter dem vielversprechenden Titel:„Hochspannung, ginginzwischen die Neugeburt vor sich. Herr Artur Fürst, der vierteDirektor der Urania, trug ein Feuilleton vor. Was geboten wurde,waren lauter olle Kamellen. Bis auf ein Experiment, das sich aufeine Hochfreauengspule bezog und geistreich all„fingende Elektrizität"«ingefuhrt wurde, kam keine einzige Tatsach« vor, die mchtschon vor IS bis L0 Jahren in der Urania vorgetragen wurde.Zwar sttrnden damals noch keine ISO 000 Volt zur Verfügung, aberauch schon 20- bis SOOOO Volt, die nur bescheidene Aufwendungenerforderten, geuügten, weil der Sprung von jener Spannung aufdie 150 000 Volt zwar technisch von der größten Bedeutung ist, fürdie Demonstration aber gar nichts bedeutet.ES ist daher unerfindlich, warum die Urania die Aufwendungen macht, wenn sie doch überflüssig sind! U. W. hat dies« Anstaltdoch gerade kein überflüssiges Geld. Es konnte daher nur derWunsch maßgebend sein, alles Frühere zu übertreffen. Das warin dem tnstrumentellen Aufwand tatsächlich der Fall, machte erdoch sogar die Absteifung des Hinterhauses erforderlich! Für denVortrag ist aber wesentlicher als alles andere da? gesprocheneWort. Und da mutz eS höchst befremdlich erscheinen, daß maneinen Feuilletonisten wählte, der weder über Vortragsbegabungverfügt, noch wissenschaftliche Leistungen aufzuweisen hat. Umsobefremdlicher ist das. als die Urania gerade für die Physik noch jetztüber einen Vortragsmeister verfügt, wie sie in der Tat nur seltensind, der zugleich auch ein tüchtiger Vertreter seiner Wissenschaftist. Bei diesem Vortrage aber kam das Wort und damit der Inhaltin keiner Weise zur Geltung. Man stelle sich abgelesene Ekstasen undgeschriebene Emphasen vor! Noch mehr Widerspruch aber mußes erwecken, wenn bekannte Tatsachen, wie die Verwehung vonBlitzen einem Vortragenden unbekannt sind, der als Direktor derUrania auftritt.Warum das hier so ausführlich erwähnt wird? Wer auf-merksam ist, hört ganz genau, woher der Wind bläst. Gleich zuBeginn des Vortrages erzählte Herr Fürst von den glänzendenPerspektiven, die sich dem Elektrizitätsverbraucher von Groß-Berlineröffnen, wenn im kommenden Jahre die Stadt Berlin von ihrenVerstadtlichungsrechten der Berliner Elektrizitätswerke keinenGebrauch macht. Dann würde das Fernkraftwerk Bitterfeldkommen, das nun den Strom sehr billig erzeugen könnte usw.Daß das alles die Stadt Berlin auch könnte, bleibt unerwähnt.Das könnte der AEG., die bekanntlich mit den BEW. eng ver-sippt ist. so passen!Die Urania hat das Unglück gehabt, in die Hörigkeit großerKapitalgesellschaften zn geraten uns wird nun damit beglückt, alsReklamefiliale der AEG. fungieren zu dürfen. Der Hörer be-kommt die bittere Pille des RcklamevortrageS zu schlucken, der mit.Hochspamnlng' beginnt und bei der elektrischen Heizplatte mitder Vorführung elektrischer Bratpfannen, Kochtöpfe, Zigarren»anzünder— selbstverständlich nur von der AEG!— enden wird.Damit hat die Urania einen Weg betreten, der zu keinem gutenEnde führen dürfte. Möge unser Warnruf unser populäres In-stitut rechtzeitig zur Umkehr bewegen. I. L.Gegen den Schullastenausgleich.Mit der Frage des Schullastenausgleichs beschäftigt« sich gesterneine vom Magistrat eingesetzte Kommission. Wie bereits der Ober-Mrgermeister in seiner Etatsrede ausgeführt hat, beabsichtigt derMagistrat gegen das unberechtigte Verlange« d«S Kreises Nieder-barnim und einiger östlichen und südlichen Vororte Stellung zunehmen. Es handelt sich hier um ein Gebiet, bei dem nicht nurBerlin, sondern auch in gleicher Art viele, namentlich die westlichenVororte, interessiert find. Ein gemeinsames Borgehen Berlins mitdiesen Bororten ist in Erwägung.Unverschämte Schnorrer.Unter dem Namen»Luftfahrerdank' existiert in Berlin eineGründung, die sich der Flieger und Lustschiffer annehmen will.Dieser.Luftfahrerdank' gibt sogenannte Wohlfahrtsmarken heran?,um eine Sammlung für verunglückte Flieger und Lustschiffer sowiederen Witwen und Hinterbliebenen zu veranstalten. Der Vertriebdieser Wohlfahrtsmarken erfolgt in der Weise, daß an zahlreichePersonen Anschreiben versandt werden, dem zugleich ein Bogen mitWohlfahrtsmarken zum Preise von 1,25 M. und eine Zahlkarte bei-gelegt ist. Die Versender dieser Wohlfahrtsmarken schickenihre Prospekte in die Welt hinaus und warten dannauf das Geld, dessen Neinertrag den angegebenen Zweckezugeführt werden soll. NnS gehen zahlreiche Protestschreiben zu, indenen betont wird, daß diese Schnorrerei als eine große Belästigungempfunden wird. Das ist sie auch, wenn auch das Zirkular dieUnterschriften des Freiherrn v. d. Goltz und Rasch enthält. Manrechnet offenbar damit, daß die Empfänger der Zuschriften dieWohlfahrtsmarken nicht zurücksenden, dafür> aber den verlangtenBetrag auf der beigefügten Zahlkarte abschicken werde». Damitdürften sich die Arrangeure stark verrech»«,.Für die verunglückten Flieger sowie deren Familien zu sorgen,ist eine Aufgabe, die auf andere Weise als durch eine solcheSchnorrerei gelöst werden muß. Bemerken wollen wir noch, daßniemand die Pflicht hat, die nicht bestellten Wohlfahrtsmarken zubezahlen noch zurückzusenden. Mögen die Herren Veranstalter sichdie Marken abholen.Ei« unternehmender Versammlungsveranstalter.Zu der am Dienstag in Kellers Festsäleu(Koppenstraße)abgehaltenen Volksversammlung, die gegen den Plan eines staat-lichen Gebärzwanges protestierte, hatten sich so viele Personen ein-gefunden, daß Hunderte nicht mehr Einlaß erhalten konnten. Wäh-rend diese draußen auf der Straße noch vor dem Versammlungslokalstanden und warteten, wurde unter den Augen der den Eingang be«wachenden Polizei die Gittertiir von innen geöffnet, und eS trat einMann aus die Straße hinaus, der mit lauter Stimme die Menge auf-forderte, ihm nach den AndreaS-Festsälen(Andreasstraße) zufolgen, wo sofort eineNebenversammlung abgehalten werden solle.Viele folgten der Aufforderung und begaben sich nach dem be-zeichneten Lokal, dessen Inhaber gleichfalls bereits durch einen Mannin Kenntnis gesetzt worden war, daß man hier eine Versammlungabhalten wolle. Nach etwa einer halben Stunde erschien der Mannwieder in dem Lokal und erzählte den Versammelten, daß er in«zwischen im Auto nach dem Polizeipräsidium gefahren sei, um dortdie Erlaubnis zur Abhaltung der Versammlung zu erwirken. Erübernahm dann die Leitung, ohne daß jemand Einspruch da-gegen erhob, auch machte er zugleich den Referenten, weilkein andrer da war. Als in der anschließenden Diskussion dieFrage aufgeworfen wurde, wer der Veranstalter dieser Versammlungsei, ergab sich, daß der Mann gar nicht Mitglied der sozialdemokra-tischen Partei ist. Er sagte das selber und fügte hinzu, er sei.Landauerscher Sozialist'. Sein Einfall, zu der in derKoppenftraße abgehaltenen Versammlung auf eigene Faust hier diel».Nebenversammlung' abzuhalten, rief jetzt große Erregung hervor.Der»Landauersche Sozialift' beanspruchte übrigen? auch den Ertragder Tellersammlung, um daraus, wie er sagte, die Kosten der er-wähnten Autofahrt zu decken. Die ganze Angelegenheit scheint unSnoch sehr der Aufklärung zu bedürfen.Feuer im Spreepalast.In der vierten Morgenstunde wurde gestern(Sonnabend) dieFeuerwehr nach der Jndustriestätte.Spreepalaft' in der Runge-straße 25—27 gerufen, wo im dritten Stock des Vorderhause« eingrößere? Feuer ausgebrochen war. Es brannte in der Fabrik fürReifeeffekten von L. Prager. und die Flammen hatten Regale,Werkbänke. Koffer, Materialien, Türen und Fenster usw. ergriffen.Gleichzeitig war eine starke Verqualmung des ganzen dritten Stock-werk» eingetreten, so daß der Löschangriff sich anfangs rechtschwierig gestaltete. Es wurde auf der Straße eine mechanischeLeiter errichtet, und sowobl von dieser aus, wie auch über zweiTreppenhäuser drangen die Löschmannschaften gegen den Brandherdvor. Die Rauchentwicklung nahm aber von Minute zu Minute immermehr zu. so daß der leitend« Brandmeister sich entschließen muhte.einen Sappeur mit einem Sauerstoffschntzhelm auszurüsten und indie brennenden Räume vorzuschicken. Erst jetzt gelang eS, dasFeuer wirksam zu bekämpfen. Nach einstündigem Wassergeben auSdrei Rohren konnte die Gefahr als beseitigt gelten. Die vollständigeAblöschung mit den AuträumungSarbeiten zog sich bis gegen S Uhrhin. Die Ursache des Feuers ist nicht ermittelt, eine Betriebsstörungtritt bei der Firma L. Prager nicht ein.Borher hatte die Wehr in der Potsdamer Straße 127/128 zutun, wo im Münchener Hofbräu ein Brand entstanden war. Da?Feuer zerstörte Türen und Teile der Wandtäfelung.— Ein bös-williger Alarm erfolgte dann noch nach der Gubener Straße 9. DerTäter ist entkommen._Die Zentralkommission der Krankenkassen Berlins mrd der Vor-orte veranstaltet in dieser Woche in den nachbenannten Schulaulenhygienische Vorträge, die die Reihe der für dieses Jahr hingerichtetenVorträge beschließen. Der Zutritt zu diesen Vorträgen ist unentgeltlich.In Köpenick, Dorotheenschule, Freiheit, spricht am Dienstag, den10. März, Herr Dr. S. Laserstein über.Frauenkrankheiten und derenVerhütung'.(Nur für Frauen!)In Mariendorf, Gymnasium, Kaiserstr. 17/21, spricht am Donners-tag, den 12. März. Herr Dr. M. Halle über.Erkrankungen deroberen Luftwege'.In Tegel. Gemeindeschule, Treslowstr. 26/27, spricht am Dienstag,den 10. März, Herr Dr. I. Moses über.Geschlechtskrankheiten undihre Verhütung'.In Tempelhof, Gemeindeschule, Friedrich-Wilhelm-Str. 11/13,spricht am Dienstag, den 10, März, Herr Dr. Fett über.Frauen-krankheilen und ihre Verhütung'.(Nur für Frauen!)Ferner wird bekanntgegeben, daß der für Montag, den 9. März.vorgesehene Vortrag des Herrn Prof. Dr. Blumreich umständehalbernicht stattfinden kann.Arbeiter-Samariter-Bund, Kolonne Groß-Berlin. Am Frei-tag, den 27. Februar, hielt die Kolonne Groß-Berlin im llebungs-lokal ihrer ö. Abteilung ihre diesjährige Generalversammlung ab.Den Geschäftsbericht gab der Genosse Krause. Nach demselbenhaben im Geschäftsjahr 1913 276 Samatiter 680 Dienste geleistet,bei denen 1136 Unfälle gemeldet wurden. Dazu kommen 118 Un-fäll« außerdienstlich, so daß 1301 Hilfeleistungen zu verzeichnensind. In ärztliche Behandlung überwiesen wurden 41 Verletzte,dem Krankenhause zugeführt drei, tödlich verlaufende Unfälle sindnicht geiueldet. In sieben Abteilungen wurden 80 ausgebildeteKursusteilnehmer ärztlich geprüft, von denen 61 die Prüfung be-standen. Im Berichtsjahre jind 20 Genossen und zwei GenossinneuauS der Kolonne ausgetreten. Der Kassenbericht schließt mit einerEinnahme von 5332,65 M. und einer Ausgabe von 5140,09 M., sodaß ein Bestand von 192,56 M. verbleibt. Die Neuwahlen zumVorstand ergaben: 1. Vorsitzender Filzecker; Kaisierer Vogt; Schrift-fiihrer Seebach. Als Delegierte zum Bundestag nach Erfurtwurden Pilzecker und Hubert, als Ersatzmann Dietrich gewählt.Der Monatsbeitrag beträgt 30 Pf., der Jahresbeitrag für Kursus»teilnehmer wird auf 2,50 M. erhöht, jedoch werden den Teilnebmernaußer der Zeitung dann je eine 4-, 6- und 5-Zentimeter-Binde alsLehrmaterial überwiesen.All« Zuschriften der Vereine und Gewerkschaften und sonstigeMitteilungen sind an den Vorsitzenden, Genossen R. Pilzecker.Berlin NO. 35, Jmmanuelkirchstr. 20, zu richten.Der Zentral-Berein für Arbeitsnachweis ist in der Lage,Hausfrauen, die zum 1. April junge Anfängerinnen als Mädchenfür alles, Kindermädchen oder 2. Hausmädchen einstellen wollen,solche zu vermitteln. ES können aber nur rechtzeitige Meldungenberücksichtigt werden. Es liegen augenblicklich noch ca. 100 Anmeldungen von jungen Mädchen vor, die von der Schule besondersempfohlen sind. Bestellungen werden entgegengenommen schriftlichoder mündlich: Eichbornstr. 1 von 8 bis- 12 und 4 bis 7 Uhr, Gor-mannstr. 12 von 5 bis 7, und Alt-Moabit 88 von 4 bis 7 Uhr. Nachtenauer Kenntnisnahme aller Bedingungen werde» die jungenlkädchen zur Vorstellung ins Haus geschickt.Seilten 70. Geburtstag beging gestern der in der schwersten Zeitfür unsere Sache tätig gewesene Genosse August Voigt. Britzer Str.9.Trotz eines Augenleidens nimmt der Parteiveteran noch heute regesInteresse am Parteileben.Kleine Nachrichten. Beim Betteln tödlich verunglückt ist gesternabend in dem Hause Jmmanuelkirchstraße 36 der 50 Jahr« alteAliNosenempfänger Emil Glaser, der aus Königsberg i. Pr.stammt und sich hier wohnungslos aufhielt. Er glitt auf derTreppe des genannten Hausee aus und zog sich eine schwere Kopf-Verletzung zu, die feinen Tod herbeiführte.— Von einem Auto-omnibus überfahren und tödlich verletzt wurde gestern abend gegenH7 Uhr in der Alten Schönhauser Straße der 46 Jahre alte Ar-beiter Gustav Krege aus der Graunstr. 4. Beim lleberschreitendes Fahrdamme» kam er vor einem Kraftomnibus zu Fall undunter das Rad des schweren Wagens zu liegen. Er erlitt nebenanderen Verletzungen einen Schädelbruch und verstarb auf derStelle.Hie HemeinSewahlbewegung.Am heutigen Sonntag sowie in den nächsten Tagen l?abeknoch eine Anzahl Vororte Gemetndewcchlen vorzunehmen.Die Werktätige Bevölkerung wird daher ersucht, mit allenKräften darauf hinzuwirken, daß die von der Sozialdemo-kratzic aufgestellten Kandidaten als Sieger aus der Wahl her-vorgehen. Wie ans dem Verlauf der bisherigen Gemeinde-wählen hervorging, schrecken die bürgerlichen Parteien vorkeinem Mittel der Lüge und der Verleumdung zurück, mn dasweitere Vordringen der Sozialdemokratie in den kommu-nalen Körperschaften zu verhindern. Die Sozialdemokratiebedient sich solcher Agitationsmittel nicht. Ihre Stärke be-steht in dem berechtigten Hinweis auf die bisher von den so-zialdemokratischen Vertretern in den Kommunen geleisteteKulturarbeit für das Wohl der Allgemeinheit.Wer eine Verstärkung der Machtposition unserer Parteiin den Kommunalvertretungen will, muß ein Helfer der so-zialdemokratischen Wahlarbeit und ein Agitator für die Wahlunserer Kandidaten sein.» ♦•Pankow. Die Gemeindevertreterwahl, welche heute vonIZNHrmittagSbiSSUHr abends und morgen Mo»,tag, ebenfalls von 12 Uhr mittags, aber bis 7 Uhrabend» für die dritte Wählerabteilung stattfindet, bringt derproletarischen Wählerschaft die lange erwartete Gelegenheit zurAbrechnung mit ihren Vergewaltigern vor zwei Jahren. Wie er-innerlich, brachten damals die bürgerlichen Wahlmacher durch dieschäbigsten Machinationen zwei unsrer mit über 400 StimmenMehrheit gewählten Vertreter um ihre Mandate. Auch diesmalhofft der bürgerliche Wahlausschuß, der sich aus densebben Herr»schaften wie vor zwei Jahren zusammensetzt, der Partei abermalsAbbruch zu tun. Noch am Freitag hat er einen Aufruf an seineGetreuen erlassen, in dem der Sachverhalt von vor zwei Jahrenauf den Kopf gestellt und„allen Säumigen und Gleichgültigen'die Ausübung de? Wahlrechts zur Pflicht gemacht wird. Wasdas für die zahlreichen Beamten und abhängigen Wähler Pankowsbedeutet, hat sich vor zwei Jahren deutlich gezeigt. Auch sonsterschallt in den letzten Tagen an allen Ecken und Enden Pankowsder Ruf;„Gegen die Sozialdemokratie!' Die Neueinteilung derWahlbezirke hat die bürgerlichen Hoffnungen nicht ohne Grundwesentlich erhöht. Außerdem ist der Gemeindevorstand den bürger-lichen Wünschen, die Wahl an mehreren Tagen zu vollziehen, ob-wohl diesmal hierzu keinerlei Veranlassung bestand, bereitwilligstentgegengekommen. Nur mit seinem Ansturm gegen die Sonn-tagswahl hat die Seele der bürgerlichen Wahlmacher, Herr Her-bert Schmidt, erfreulicherweise keinen Erfolg gehabt. Obwohl nachalledem unsere Genossen diesmal keinen leichten Stand habenwerden, gehen sie doch frohen Mutes in den Kampf. An derproletarischen Wählerschaft ist es nun, schon vom heutigeuM i t t a g a n mit einer solchen Wucht gegen die feindlichenSchanzen anzustürmen, daß der Abend für die Arbetterschast Pan»kows ein Resultat aufweist, daS einen würdigen Auftakt zur rotenWoche darstellt.Ober-Schöneweide. Den Auftakt zur Roten Woche geben dieheute stattfindenden Gemeindevcrtreterwahlen in der drittenAbteilung. Der Vorstand des hiesigen Zentrumsvereins sucht beidieser Gelegenheit einige von der Zentralstelle des Volksvereinsfür das katholische Teutschland, M.-Gladbach, herausgegebenePamphlete gegen die Sozialdemokratie an den Mann zu bringen.Doch damit dürften die katholischen Einwohner nicht so leicht vorihren Wagen zu spannen sein. Die segensreiche Tätigkeit unsererGenossen in der Gemeindevertretung ist auch denen bekannt, diebisher noch nicht in den Reihen des kämpfenden Proletariats ge-standen haben. Und letztere über ihre wirtfchaftliche und politischeLage mit Mitteln der Demagogie hinwegzutäuschen, dürfte den„Brüdern in Christo' nicht so leicht gelingen. Es kann am heutigenTage daher für jeden denkenden Wähler nur eine Losung geben:nämlich unseren Kandidaten im 1. Bezirk Rudolf Schwarz»bürg er. im L. Bezirk Friedrich Wernecke und MaxWinkelmann zum Siege zu verhelfen.Kicder-SchSnewcide. Eine im„Wirtshaus Lorrleh' stattge»fundene gut besuchte Versammlung beschäftigte sich mit der bevor»stehenden Gemeindewahl. Der Referent Genosse Obst erläutertean Hand unseres Kommunal-Programms die Forderungen derSozialdemokratie an die Gemeinden. Hierauf gab Genosse Bengscheinen Bericht über seine zweijährig« Tätigkeit als Gemeindever-treter. Er konnte nachweisen, daß immerhin unsere Vertreter schonbefruchtend auf das Gemeindeparlament gewirkt haben. Erfolgehätten sie auf dem Gebiete der Unänderung des Feuerlöschwesens,der Spielplatzfragc, der Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Ge-meindearbeiter und anderen Gebiete. Bei der Frage des Schul»Neubaues hatte der Grundbesitzerverein den Antrag gestellt, den»selben auf drei bis vier Jahre zu vertagen. Unseren Genossen sei