Einzelbild herunterladen
 

Nr. 68. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Die Straßenbahn- Direktion

am Schleifstein.

Dienstag, 10. März 1914.

Kolle Breslau: In Königsberg scheint die Verwal- legte Wintler von der Verbandsleitung dar. tung überrumpelt worden zu sein."

Siegmann- Rostock : 15 M. Tagegeld( für Streitbrecher) ist zu viel; die Leute müssen auch nicht Geld förmlich überschüttet werden."

fiert."

Ein Antrag Paulitat forderte, vom gestrigen Montag ab in sämtlichen Be­die trieben nur noch acht Stunden täglich zu arbeiten. Nach sehr ein­mit gehender Debatte wurde der Antrag Paulit at in geheimer Ab­stimmung abgelehnt. Darauf vereinigte die abgedruckte Resolution die Stimmen fast sämtlicher Anwesenden auf sich.

Geyl, Direktor der Hamburger Straßenbahn: Es Die Straßenbahn- und Kleinbahnverwaltungen in beißt immer, das dürfen wir nicht dulden, daß Deutschland sind in einem Verein zusammengeschlossen. Dieser unsere Leute organisiert sind; aber wir müssen Ueber den Berliner Fleischerinnungstarif sprach in einer zerfällt dann wieder in verschiedene Bezirksvereine von uns auch sagen: auf die Dauer ist das nicht durch gut besuchten öffentlichen Fleischergesellen. Freien Vereinigungen der Betriebsleiter von Straßen- uießen; es muß gründlich und wohlüberlegt werden, versammlung Kollege Schneider. In ausführlicher bahnen, Kleinbahnen und Elektrizitätswerfen". Aus einem welchen Eindruck wir bei der Behörde machen, wenn wir Weise schilderte der Redner, wie der Zentralverband der Fleischer Geheimprotokoll über die Sigung der Freien Ver- fagen: wir dulden nicht, daß das Personal feit seinem Bestehen seine ganze Straft dafür einsetzte, um die einigung Ost- und Mitteldeutschlands ", die vor Jahresfrist in organisiert ist, wir sind aber selbst orga- Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Fleischergewerbe tariflich zu Rostock abgehalten wurde, sei von der Beratung über: Streit bei den Angestellten der Straßen­bahn" hier einiges recht Interessantes mitgeteilt. Die Sigung war besucht von den Direktoren resp. Betriebsleitern der Straßenbahnen bzw. Elektrizitätswerke in Bosen, Walden­burg, Köpenick , Hamburg , Breslau , Halle, Berlin , Thorn, Dessau , Kattowitz , Rostock , Bremerhaven . Als Gäste waren anwesend: Ingenieur Albers von der A. E.-G. in Berlin , Direttor Pierit vom Rostocker städtischen Elektrizitswert, Jakobs als Direktor der städtischen Straßenbahn in

Schwerin .

Das Referat hielt Direktor Rolle Breslau . Er er­klärte, daß der Streik der Straßenbahner in Königsberg recht empfindlich gewesen sei. Auffallend wäre gewesen, daß selbst die ältesten Fahrbeamten sich haben verleiten lassen", an jenem Streit teilzunehmen. ,, Ungewöhnlich lange dauerte der Streik nämlich rund drei Wochen und das will unter und das will unter den bestehenden Verhältnissen bei einem Straßenbahnunter­nehmen viel sagen." Er fuhr fort:

-

-

Direktor Feschke- Waldenburg riet ebenfalls zum Aus­helfen durch Streifbruchpersonal und lobte das Verhalten der Polizei beim dortigen Straßenbahnnerstreik. Sternberg- Posen empfahl eine Streifversicherung der Straßenbahnverwaltungen.

Kolle Breslau: Es handelt sich hier um eine außer ordentlich wichtige Angelegenheit"; es sollte tatsächlich durch ein Rundschreiben an alle Verwaltungen Klargestellt werden, ob wir uns alle im Falle eines Streits mit Mannschaften ausbelfen wollen. In diesem Sinne wurde beschlossen.

regeln. Dank seiner unermüdlichen Tätigkeit wurden bis Ende 1913 750 Tarifverträge für 3300 Fleischergesellen abgeschlossen. Die Fleischerinnungen waren von jeher die größten Gegner von tariflichen Regelungen. Auf den Verbandstagen der Fleischer­meister wurde über die Abschließung von Tarifverträgen weidlich geschimpft. Es wurden da Refolutionen gefaßt, die besagten, da B der Fleischermeister, welcher sich zu einer tarif= ban Perlstein- Thorn warnte davor, den Haupt- lichen Regelung der Arbeitsverhältnisse in sei­berein mit der Streitangelegenheit zu beschäftigen, da es un- nem Betrieb herbeiläßt, des Handwerks unwür­möglich ist, den heiklen Geg en stand in diesem geheim dig fei. Die Standesehre der Fleischermeister au verhandeln", man solle die Sache durch ein verwürde durch Abschluß von Tarifverträgen ber= trauliches Rundschreiben ins reine bringen; die Arbeiter( wohl weil er täglich durchschnittlich 14 Stunden q lebt. Der Fleischergeselle fei fein gewöhnlicher Kommunalbahnen könnten nicht mitgehen. beiten muß?), sondern die Gesellenzeit im Fleischergewerbe sei nur ein Uebergangsstadium vom Gesellen zum Meister. Im Jahre 1910, anläßlich der Tarifbewegung in Karlsruhe i. B., drohte der Vorsitzende des Deutschen Fleischermeisterverbandes, Herr Mary­Frankfurt a. M., den tariftreuen Fleiſchermeistern von Karlsruhe damit, daß er dafür sorge, den Fleischermeistern die städtischen Lieferungen zu entziehen, wenn sie nicht ihre Unter­schrift von dem Tarifvertrag zurückziehen. Herr Marr wurde auf Anzeige der tariftreuen Fleischermeister wegen Nötigung zu einem Tag Gefängnis verurteilt. Herr Marg erklärte dazumal, daß eher einige kleine Meister ihre Eristenz aufs Spiel seben müssen, als daß Tarifabschlüsse im Fleischergewerbe zustande kom­men. So kämpften die Fleischermeister zwei Jahrzehnte lang gegen die tarifliche Regelung, und was sie nun so lange be­fämpften, hat endlich die Berliner Fleischerinnung aus Angst vor der aufwärtsstrebenden Gesellenbewegung anerkannt. Die Idee der tariflichen Regelung der Arbeitsverhältnisse im Fleischergewerbe hat in der Theorie gefiegt; ja sie hat sogar gleich einen Sprung gemacht: man ist zu dem Abschluß eines korporativen Tarifver­trages übergegangen. Der langjährige Kampf des Zentralver­bandes der Fleischer hat in Berlin die erste Frucht gezeitigt.

Berlin und Umgegend.

Die Bewegung der Marmorarbeiter.

Wie schon in Saarbrücken , ist auch der notleidenden Ver­waltung in Königsberg durch andere Betriebe geholfen worden, indem Bersonal zur Verfügung gestellt wurde. Freilich konnte bei weitem nicht die Zahl der streikenden Fahrbeamten ersetzt Die Frage: Wie stellen wir uns zu dem ablehnen werden. Besonderer Dank gebührt gerade bei dem den Verhalten der Unternehmer? bildete den Ver­Streit in Königsberg der Polizei.... Lediglich handlungsgegenstand einer start besuchten Versammlung der Marmor­die von fremden Betrieben gestellte Hilfe ermöglichte es, sich mit Erfolg gegen die Forderungen der Streitenden zu wenden. Daraus erwächst die Notwendigkeit, eine Vereinbarung zu treffen, stets dem bestreitten Betriebe mit Personal auszuhelfen, und zwar tunlichst mit Kontrollbeamten, deren Abwesen­heit an ihrem Heimatsort weniger auffallen würde. Die Leiter der städtischen Betriebe dürften beim besten Willen nicht in der Lage sein, die bezeichnete Hilfe( durch Stellung von Streifbrechern) zu leisten, ohne sich Angriffen in den Stadtparlamenten auszusehen; es sei aber zu wünschen, daß auch durch die städtischen Betriebe Hilfe geleistet werden darf. Für dieje Betriebe ist es besonders zweckmäßig, an Stelle der eigentlichen Fahrbeamten einige Kontrollbeamten dem durch den Streit notleidenden Betriebe zur Verfügung zu stellen. Dies ist weniger auffällig. Das Aushelfen bei Streits müsse statt-. finden, damit die Streifenden bei dem betreffenden Betriebe nicht den Triumph geniesten, den Betrieb der Straßenbahn auch nur einen Tag zum Stillstand gebracht zu haben."

arbeiter. Bürger erstattete Bericht über die Verhandlungen mit den Unternehmern. Legtere lehnen nicht nur die achtstündige Arbeits­zeit, sondern überhaupt jede Herabiehung der täglichen Arbeitszeit strikte ab und damit zugleich auch den geforderten Lohnausgleich. Dagegen wollen sie an den von ihuen geplanten Verschlechterungen entschieden festhalten. Die von den Marmorarbeitern eingesezte Kommission legte deshalb folgende Resolution vor:

In der Diskussion führte Direktor Siegmann­Rostock aus, die Frage müsse durchaus distret be. handelt werden.

Die Marmorarbeiter von Groß- Berlin nehmen Kenntnis von der ablehnenden Haltung, welche der Unternehmerverband ihren Hauptforderungen gegenüber einnimmt. Die ablehnende Haltung vermag jedoch an ihrer Stellung nichts zu ändern. Nach wie vor find sie von der Notwendigkeit der Verkürzung der Arbeitszeit sowohl als auch von dem durch diese bedingten Lohnausgleich überzeugt, die Berechtigung dieser Forderungen mit der zu nehmenden Ausdehnung Groß- Berlins und der Steigerung der Lebensmittelpreise begründend.

Die von den Unternehmern beabsichtigten Verschlechterungen, die Anfängerlöhne in der Schleifereibranche sowie die Fabrgeld und Fahrzeitentichädigung betreffend, weisen sie mit Entschieden. heit zurück und werden sie solche gegebenenfalls abzuwehren wissen.

Sich verpflichtend, unabhängig für die Stärkung ihrer Dr­ganisation tätig zu sein, beauftragen sie den Vorstand, geeignete Maßnahmen zur baldigen Verwirklichung ihrer Forderungen au treffen."

Anders steht es mit dem abgeschlossenen Tarifvertrag selbst. Es ist ein Vertrag, der den Gesellen feine Verbesserungen, sondern Verschlechterungen bringt. Die Arbeitszeit beträgt wöchentlich 75 Sollten Stunden einschließlich der gesetzlichen Sonntagsarbeit. mehr Ueberstunden geleistet werden, so sind diese als Ueberstunden anzusehen. Die Arbeitszeit darf an teinem Tag 14 Stunden überschritten. Ist während dieser Zeit die zu leistende Arbeit nicht zu bewältigen, so sind eberstunden, jedoch nur unter Zustimmung des Meisters, zu machen. Ueberstunden sind mit 50 Pf. zu entlohnen. Es wer den jedoch nur boll geleistete Ueberstunden be zahlt.

Was in diesen Bestimmungen ber eine Paragraph vorschreibt, Löft der andere Paragraph wieder auf. Während der§ 1 eine wöchentliche 75 stündige Arbeitszeit vorschreibt, werden die Ge sellen im§ 2 verpflichtet, täglich 14 Stunden ohne Ueberstunden­Sternberg, Direktor der Posener Straßenbahn bezahlung zu arbeiten, das sind, Sonntagsarbeit mit eingerechnet, fagte: Jeder siegreich niedergeschlagene Streit ist ein Ge­87 Stunden pro Woche. Ist die Arbeit in diesen 14 Stun winn für die Allgemeinheit der Straßenbahnunternehmungen; den nicht zu bewältigen, so sind Ueberstunden, jedoch nur unter der Königsberger Streif hat der dortigen Verwaltung viel berbor, fofort aur schärfsten Stampfform überzugehen, weil die meisten stunden gemacht, so werden nur vollgeleistete Ueberstunden gezahlt. In der Aussprache über den Bericht trat deutlich der Wunsch Zustimmung des Meisters zu machen. Und werden dann Ueber. Geld gekostet; den( arbeitswilligen") Mannschaften wurden Redner in der vorgeschlagenen Resolution glaubten ein Zurüdweichen Sehr viele Gesellen, und hauptsächlich die Gelben, haben gar nicht freie Reise, freie Verpflegung und ein Tagelohn von 15 M. erblicken zu müssen. Dagegen wurden auch Stimmen laut, die den Mut, an den Meister wegen Ueberstunden heranzutreten, und gewährt; daneben wurde ihnen der daheim entgangene Lohn durchaus tein Nachlassen der Forderungen in der Annahme des Kom- wenn der Meister schlau ist, so verzieht er sich, wenn er sieht, daß weitergezahlt. Der Königsberger Streik hat der dortigen missionsvorschlages sehen, sondern eine luge taktische Maßnahme, Ueberstunden gemacht werden müssen, aus dem Gesichtskreis der Straßenbahnverwaltung 175 000 m. gekostet." wie es auch die Branchenleitung andeutete. Diefelbe Auffaffung Gesellen, damit die zu machenden Ueberstunden nicht gemeldet haben, dann seien auch nicht die Gebote von ihm und die Menschen| Kultur. Die beiden blieben die einzigen Bewohner der Insel, hätten sich alles nur ausgedacht. Unsere Lehrer sagen es nur, bis eines Tages ein Mulatte den Weg zu ihnen fand und getreu weil der Senat( von Bremen ) es so haben will."

Kleines Feuilleton.

Sumpf und Sturmflut. Das ist wohl eines der stärksten Stücke, das seit Wochen ein bürgerliches Blatt geleistet hat. Das hat taum feinesgleichen und fann schwerlich überboten werden. Hier ist aller Scham mit einer Wucht ins Gesicht geschlagen worden, daß das Blut des Hohns nur so sprint.

-

-

-

wie der Freitag" Robinson Crusoes ihnen ein hilfreicher Diener Jm Unglauben war fein Unterschied zwischen Knaben und wurde. Nach einigen Jahren entschloß sich der wagemutige Crusoe, Mädchen zu entdecken. Die häufigsten Einwände waren Vernunft- eine Reihe von Mulatten als Arbeiter auf die Insel zu nehmen Seltener waren die Einwände, die und dort eine Rofosbaumpflanzung anzulegen. Die Kokosnuß­gründe der erwähnten Art. Die Kinder ihren persönlichen, sozialen Erfahrungen entnahmen: und die Hanfindustrie sichern dem Inselfönig ein auskömmliches wenn man Hunger hat und betet, kriegt man doch nichts zu Dasein. Und wenn dem Ginsamen, der sich diese Insel als Wohn­effen." Wenn eine Mutter trant ist, dann müßte sie gesund ort erkiesen will, einmal doch nach Abwechselung gelüftet, dann In der letzten Sonntagsperle des Schakes der Armen", der werden, wenn es einen Gott gebe." Gott hilft den Armen nicht, braucht er nur sein Motorboot zu besteigen und zum 55 Kilometer entfernt gelegenen Nassau zu gondeln, wo er selbst die Freuden Morgenpost", trennt eine Beichnung vom Sechstagerennen einen dann kann es uns auch egal sein, ob einer da ist oder nicht." fnappen Bericht über die Not an der Ostsee in zwei Hälften. Der Hermann Stehr in Berlin . Es ist von jeher so gewesen und eines Sientopps genießen fann. Ruf des Provinzialkomitees um Hilfe für die Menschen, die nicht wird wohl auch noch länger so bleiben: es muß einer erst dreißig Die geschiedenen Zwillinge. Vor einigen Wochen wurde der mehr als das nackte Leben gerettet haben, durchschneidet ein Bild Jahre tot sein, um die verdiente Anerkennung als Dichter zu er- Pariser medizinischen Akademie das am 28. November v. J. ge­aus dem Palast, darin sechs Tage lang die Lebewelt in Wonnen langen. Und dann ist man wohl schon etwas veraltet" nnd muß borene Schwesternpaar Susanne- Madelaine vorgestellt als ein schwimmt. Die Bitte, derer nicht zu vergessen, die alles verloren sich darauf beschränken, in der Literaturgeschichte ein fümmerliches neues Beispiel von" Xiphophagie", oder wie der populäre Name haben, überschreit ein Didwanft mit der Verkündung eines Ge- Dafein zu fristen. So war denn auch Sonntagmittag der Bech- sagt: fiamesischer" Zwillingschaft. Die Untersuchung ergab, daß winnes für die Kultur: 54 Stunden. 1814,136 Rilo- fteinsaal ziemlich leer, als der fünfzigjährige Schlefier Hermann eine die beiden voneinander trennende Operation unschwer durch­meter! Weltrekord!! Die Prinzen, die Aristokraten, die Stehr auf das Podium trat, im den leider sehr zuführen war. Die radiographische Aufnahme zeigte nämlich, daß Snobs, die Zuhälter und die Kokotten horchen auf, ein Taumel der fleinen Buhörerkreis in die Welt seiner Schöpfungen ein- Susanne und Madeleine ganz separate Eingeweide besaßen, und Freude erfaßt sie, Champagner fließt, die Musik spielt die National zuführen. In den beiden Profastücken, die er neben dem sinnvollen daß es sich nur darum handelte, eine schmale, von einer Membrane hymne, man liegt sich in den Armen, es werden Küsse gegeben, und Gedicht Trostgesang" auswählte, einem Rapitel aus dem Roman umhüllte Verbindung zwischen den Lebern durchzuschneiden. Die grenzenloser als die Not der Armen ist das Glück der Lebewelt. Der begrabene Gott" und einem aus der Novelle Die Groß- Operation war gleichwohl eine delikate Arbeit. Sie wurde aber Ein Klingelbeutel geht herum, er füllt sich rasch mit Silber- und mutter" gab er zugleich das Programm feiner eigenartigen Kunst, in 35 Minuten glatt durchgeführt, nachdem die Zwillinge anästhetis Goldstücken, es ist ja alles da, und das Ausfahren einer Prämie die sich mitleidig liebevoll in das Seelenleben der Wermsten verientt fiert worden waren. Man hatte alle Aussicht, die wohlgebildeten gestaltet sich doch immer hochdramatisch". Was bedeutet da neben und mit realistischer Kleinmalerei die außerordentlich feine Wieder- Kinder am Leben zu erhalten; inzwischen ist aber doch eines folch einem hinreißenden Schauspiel die Tragödie einer Sturmflut? gabe der psychischen Zustände zu einem ergreifenden, stimmungsvollen gestorben. Der Kampf um ein Paar Manschettenknöpfe, die der Kronprinz Ganzen verwebt. Der Dichter trug seine Werke eindrucksvoll vor, gestiftet hat, geht den Herrschaften näher als der Kampf derer, die kaum mehr als ein Hemd am Leibe haben, eine Jagd nach den blauen Lappen" raubt ihnen den Atem, und der Hilferuf für jene, denen die Sturmflut alles geraubt hat, liegt in Feben, zerrissen in zwei Hälften, zwischen denen sich der wahre Charakter der bürgerlichen Presse offenbart.

"

-

-

man spürte die Persönlichkeit, die sie geschaffen. Hoffentlich findet Stehr auch einmal den Weg zum Volke, in dem allein seine Stunst wurzelt.

Notizen.

- Vorträge. Der befannte Gerichtschemiter Dr. Paul Jeferich wird aus seiner interessanten Praris einige Streiflichter geben und Vortrag Wissenschaft und Verbrechen" halten. in der Urania in der Taubenstraße am Dienstagabend 8 Uhr einen

1

"

Die Lage des Künstlertheaters. Sonntag fand eine Versammlung der Sozietäre und Anteileigner des Deutschen Seünstlertheaters statt. Es wurde eingehend Bericht über die Ge schäftslage des Theaters erstattet und festgestellt, daß die über das Theater verbreiteten ungünstigen Berichte unzutreffend find.

-

und Romantik besitzt, den wird die Sehnsucht paden, wenn er von Ein Robinson Crusoe von heute. Wer Sinn für Einsamkeit dem Inserate hört, das in diesen Tagen in der Londoner Times" Haben die Kinder Religion? Im Märzheft der Zeitschrift erschien. Dort war nichts mehr und nichts weniger als ein welt­" Die Tat", die der Reformbewegung der Erziehung gewidmet ist, entlegenes Eiland mit vier Rebeninseln" zum Verkaufe an­untersucht mil Felden die Frage, ob Kinder Religion haben. geboten, und die Schilderung, die von dem Objekt entworfen war, Er verneint sie durchaus für die ersten Lebensjahre und bejaht lockte durch die farbenprächtigsten Bilder. Wer wird der Robinson sie nur sehr bedingt für die Zeit vom 10. Lebensjahr an. Der Crusoe sein, der hier wie fein berühmter Vorgänger ein traum­Die Schinkelausstellung im Schinkelmuseum ist bis Gottesglaube" der Kinder stammt nicht aus einem inneren Be- verlorenes Dasein, das nichtsdestoweniger mit großem Komfort der zum 31. März unentgeltlich geöffnet und zwar: Montag, Mittwoch, dürfnis, sondern ist Dressur, die den Kindern die Erwachsenen Neuzeit geführt werden kann, zu leben gedenkt? Die einzige Freitag von 10 bis 4 Uhr und Sonntag von 10 bis 1 hr. äußerlich aufgenötigt haben. Der Verfasser, selbst ein Pfarrer, Bedingung, die der Käufer und Einsamkeitsliebhaber zu erfüllen Die Sozialdemokratie als Kulturfaltor. hat 410 Schüler des Konfirmandenunterrichts, Knaben und Mädchen hat, besteht darin, bare 80 000 M. auf den Tisch zu zahlen. Da Der Oldenburger Landtag bewilligte die Ucbernahme der bon 12 bis 14 Jahren, aus allen Schichten der Bevölkerung auf durch wird er unbeschränkter Herr des kleinen schönen Inselreiches. funstgewerblichen Sammlungen auf den Staat und die nötigen thre religiöse Gesinnung geprüft. Die große Mehr- Die Insel gehört zu den Bahamainseln im westindischen Archipel. Mittel zu einem Neubau. Das Museum stand bisher unter Vereins­zahl der Konfirmanden bekannte offen ihren Unglauben. Von Der Name ist Great Whale Caw". Es ist beileibe kein unfrucht verwaltung. Erfreulicherweise fand sich auch die Mehrheit für Be­59 Konfirmanden einer Abteilung erklärten 49:" Es gibt keinen bares Land, sondern, wie von dem Verkäufer versichert wird, willigung von Anfaufsmitteln, da sonst jede Entwickelung ausge­Gott." Von den übrigen 360 Schülern und Schülerinnen erklärten stehen 4000 Stokosnußbäume dort in Reih und Glied, und ein schlossen wäre. Die sozialdemokratische Fraktion hatte wesentlich zu 26, daß fie an Gott glaubten, 13: man fönne es nicht wissen", großes Stück Ackerland ist mit Sisalgras bewachsen, aus dem der Erfüllung dieser Kulturaufgabe beigetragen. 321 bekannten ihren Unglauben. Die meisten Kinder gaben als Hanf gewonnen wird. Inmitten der Insel erhebt sich ein an- Noch einmal die Feuerbachsche Nymphe. In Grund ihres Unglaubens an, daß noch niemand Gott gesehen habe. mutiges Wohnhaus. Von dem Lurus, mit dem es ausgestattet ist, der Sonntagsglofse: Erotische Hochspannung ist ein sinnentstellender Andere meinten: Wo soll er denn sein? Im Himmel sei die Luft sei nur erwähnt, daß im nächtlichen Dunkel darin das strahlendste Druckfehler enthalten. Die Berliner Konfistationskammer hat die zu dünn, da müßte er herunterfallen. Wenn er nur Geift sei, elektrische Licht erglänzt. Der gegenwärtige Eigentümer der Insel Nymphe Feuerbachs nicht einmal( statt: mit einmal) für relativ wie fönnte er leben oder etwas schaffen? Wenn er Geift jei, fette vor neun Jahren mit seiner jungen Frau als erster seinen unzüchtig erklärt. habe er keinen Kehlkopf, tönne also auch nicht mit Mofes gesprochen Fuß auf die gänzlich unbewohnte Insel und erschloß fie der

"

"

-

Ehre, wem Ehre gebührt!