Wahlprüfungen.
Abg. Neumann- Hofer( Vp.):
Es liegt hier ein Novum vor insofern, als die Kommission die Gültigkeit der Wahl beantragt, trozdem der Abg. Frommer bei Auszahlung der Stimmen in der Minderheit blieb. Sie hat das deshalb getan, weil nach ihrer Meinung die Beweiserhebungen doch zu feinem anderen Ergebnis geführt hätten. Weiter ist der Kommission insofern ein Versehen passiert, als sie 26 Stimmen dem Gegenkandidaten abgezogen hat. Wir beantragen daher Beweiserhebungen. Abg. Schmidt- Meißen ( Soz.):
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Sozialistischen Monatshefte", sondern der ganz umberdächtige
Die
Säuglingssterblichkeit in Ostafrika Die Wahl des Abg. Frommer( f.) beantragt die Kommiffion Vorwärts", in unseren ostafrikanischen Kolonien sind die Bestim ist sehr groß. Die eigentliche Ursache ist das Herausreißen der Einfür gültig zu erklären. mungen über die Anwerbung der Arbeiter keineswegs inhuman, die geborenen aus ihrer Wirtschaftsweise, mit der sie zufrieden waren, neue Arbeiterordnung wird formell eine gute Berordnung herausgeriffen worden sind durch den Kapitalismus. Nach wie vor genannt.( Burufe bei den Sozialdemokraten: Sehr richtig! aber müssen wir auf der Forderung gründlicher sanitärer Eindie Anwendung!) Die Regierung ist bemüht, die Geseze durch richtungen in den Kolonien bestehen- tommt doch erst auf 100 000 zuführen; daß es damit in einem Lande, das 2½mal so groß ist Gingeborene ein Arzt. Ju drei Jahren ist ein Stamm auf weniger als wie Deutschland , zuweilen hapert, weil es an Beamten mangelt, die Hälfte reduziert worden; ich meine die armen Leute, die aus werden Sie zugeben, Jedenfalls ist die Regierung bemüht, den Südwestafrifg nach Stamerun transportiert worden sind und dort von wirtschaftlich Schwachen zu helfen. Die Arbeitszeit ist auf 93 000 auf 42 000 zusammenschmolzen. Auf der einen Seite treibt 10 Stunden festgesezt, für Unterkunftsräume wird ge- man geradezu Mord, auf der anderen will man christliche NächstenDie Regierung liebe und Gesundheitspflege üben. forgt, Seilgebilfen müssen vorhanden sein. ift alfo bemüht, für das Wohl der eingeborenen Arbeiter Jm Bahnbau ist der Staatssekretär der Testamentsvollstrecer zu forgen. Dentschrift ift worden zitiert dafür, des Herrn Dernburg geworden, der als tuger Geschäftsmann daß bei den Lohnzahlungen Anstände zu finden sind, und daraus voraussah, daß wenn man das Großlapital für die Kolonien interWir werden diesem Antrage zustimmen. Die Wahl bietet wurde geschlossen, baß fürchterliche Zustände herrschen. Die Herren effieren wolle, man Bahnen bauen müſſe. In der Kommission hat das typische Bild aller Wahlen in Dstelbien, die hätten die Dentschrift nur weiter zitieren sollen; es heißt bort:„ bie er uns versprochen, das Tempo nicht nur ein vorsichtiges, sondern eigentlich alle genau nachgeprüft werden müßten, um dort befiere Arbeiterfürsorge hat in denjenigen Bezirken, in denen Diftritts- ein langfames werden zu lassen. Das wäre auch notwendig, denn 23 ablfitten einzuführen.( Sehr wahr bei den Sozialdemo: tommiffare angestellt find, insbesondere in den Norddistrikten eine in Dftafrifa find Seuchen und Dürren an der Tagesordnung. Wir fraten.) Es ist durchaus möglich, daß nach den Beweiserhebungen erhebliche Besserung erfahren."( Hört! hört! rechts.) Wenn die gute lönnen den rosigen Optimismus des Staatssekretärs insbesondere in der Abg. Frommer seine jezige Mehrheit verliert. Absicht der Regierung noch nicht immer durchgeführt ist, so liegt das bezug auf die Bahnbauten nicht teilen. Die interessierten Banten Der Antrag der Volkspartei wird gegen die Stimmen der nicht an den angeführten fleinlichen Gründen, sondern an der, wie werden zu immer neuen Bahnbauten drängen, sodaß wir zu Bollspartei und Sozialdemokraten abgelehnt, die Wahl wird der Abg. Naumann in der Kommission es nannte, aus eudämonis einem rasenden Tempo im Bahnbau tommen werden. Ich wundere für gültig erklärt. stischen Lebensauffassung der Neger. Aus der Verschiedenheit diefer mich, wie ein so erfahrener und sonst so fühl denkender Mann wie Ohne Debatte für gültig erklärt werden die Wahlen der Ab- Lebensauffassung zu der der Weißen entstehen Infongruenzen, Der Staatssekretär so leicht sich mit dem rasenden Tempo unseres geordneten Dr. v. Heydebrand und der Lase( fonf.) die je nach dem Temperament der Pflanzer erfreulich oder un- Bahnbaues in den Kolonien abfindet. Es ist doch mit ihm verMertin( p.), Rother( t.). Beweiserhebungen werden erfreulich ist. bunden die Vernichtung der Kultur und das Unglüdlichmachen der Befchloffen über die Wahlen der Abgg. v. Winterfeldt( f.) und Day Arbeitsz wang, besteht, Ileugne ich. Die Gouber- Eingeborenen. Man sagt, durch die Eisenbahnen werden die Träger Glowanki( Pole). neure find angewiesen, jeden solchen Zwang, wo er in einer Arbeits- tarawanen überflüffig, die für die Eingeborenen so mörderisch ordnung bestehen sollte, aufzuheben. Ich will nichts vertuschen und find. Gewiß find die Trägerlarawanen mörderisch für die Einso will ich zugeben, daß mir zu Ohren gekommen ist, daß in Dar geborenen. Aber auch zur Trägerarbeit sind die Eingeborenen durch esfalaam den Kapitalismus herangezogen worden; so hat auch hierbei eine Art Arbeitszwang doch besteht. die sogenannte höhere Kultur den Eingeborenen nicht Glüd, Freude Das wird untersucht werden und eventuell wird Abhilfe ge- und Gesundheit gebracht, sondern Unglüd und Krankheit.( Eehr Wir stehen also den schaffen werden. Ganz ohne moralischen 8 wang geht es richtig! bei den Sozialdemokraten.) fehr Auch hier haben wir ja Eisenbahnen steptifo gegenüber. Die bürgerlichen natürlich bei den Regern nicht ab.
Etat für das Reichs- Kolonialamt.
Abg. v. Böhlendorff- Kölpin( t.):
Die Entwicklung unserer Kolonien erfüllt uns mit Freude. Wir haben uns stets für eine starte Stolonialpolitit eingelegt, um bei unferer start entwickelten Industrie die Kolonialprodukte, die wir einführen müffen, in eigenen Kolonien herstellen zu tönnen. tausenderlei Verpflichtungen, für die Deffentlichkeit zu arbeiten, Barteien freilich werden sie bewilligen, wie sie ja überhaupt denen niemand Anstoß nimmt. Aber es foll auch einig sind in Bewilligung aller Forderungen für das Militär Der Arbeitermangel ist nicht etwa durch schlechte Behandlung der an etwa gezwungen werden, am und für die Kolonien. Hinter den großen Worten des AbGingeborenen veranlaßt, sondern einmal durch die Wegelosigkeit, die in den Kolonien niemand Eisenbahnbau mitzuarbeiten. In Ostafrita ist das Bers geordneten Erzberger, es müsse in den Kolonien anders werden, ja durch den Ausbau der Landstraßen beseitigt wird, und zweitens liegen die Ursachen des Arbeitermangels in der Psyche des Negers, bie Plantagenarbeit schuld. Das Los der Träger ist oft trauriger absolut nicht 3.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Au liegen die Urfachen des Arbeitermangels in der Binche des Negers, bältnis der Arbeiter besser als in Kamerun . Aber daran ist nicht oder das Bentrum würde Mittel für fie nicht bewilligen, steht der einen Hang zur Arbeitslosigleit hat. Hier muß die Erziehung zur Arbeit das meiste tun. Der Verwaltung ist an als das Los der Plantagenarbeiter. Ich muß fie bitten, die Beden Bahnlinien ist im wesentlichen das Gouvernement intereffiert, An erfennung zu zollen für die neue Arbeiterverordnung, die unter schwerden aus Afrika , die mit 40 Grab Reaumur geschrieben find, die Dstafrikanische Gesellschaft und die den Bau ausführende Firma. anderem auch ganz sicherstellte, daß ein Arbeitszwang nicht aus nicht zu ernst zu nehmen.( Abg. Le debour: Die Verwaltungs. Für die 8ubringerlinien will der Staatssekretär die Renta geübt werden dürfe. Sie gewährt den Arbeitern Rechtsschutz und berichte werden auch bei 40 Grad Reaumur geschrieben 1) Nein, nein bilität von Fall zu Fall prüfen. In der Denkschrift aber heißt es, forgt für fanitäre Einrichtungen. Der Ansicht, daß die Haus( beiterfeit). Man muß auch berücksichtigen, daß in Kamerun Kauf bei Eisenbahnbauten in den Kolonien lönne man die Rentabilitāt Aber der Staatssekretär fennt seine Leute. ila berei bis zum Jahre 1920 unter allen Umständen abgeschafft leute und Pflanzer im scharfen Gegensatz stehen. Besonders fiberhaupt nicht prüfen. sein muß, fönnen wir uns nicht anschließen, wir freuen uns erfreut war ich über die Eingeborenenfürsorge, Ordnung und Sauberkeit Er weiß, man will hier Gutes über die Kolonien hören, und deshalb über die Offenheit, mit der der Gouverneur in der Dent- auf den Tabatpflanzungen in Nordkamerun. Das Trägerunwesen fagt er, wenn das Holz bei uns noch Inapper wird, dann werden wir schrift sich über diese Berhältnisse ausgesprochen hat. habe ich an Ort und Stelle auf das schärffte verurteilt. fanfangen zu holzen( Heiterkeit), und dann werden die Kolonien sich bezahlt fegensreiche Tätigkeit der Missionare erfennen wir gern an. Sier sind die Zustände tatsächlich so, wie sie der Abg. Dittmann ge- machen. Das bleibt doch abzuwarten; immer werden wir die hohen Die Kolonien haben den berechtigten Wunsch nach einem Ausbau schildert hat. Aber das Entvölkerungsproblem hat ganz andere Ur- Transportkosten haben. Dann meinte der Staatssekretär, der Anteil fachen. Nachgewiesen ist eine Bevölkerungsabnahme noch nirgends, des Mutterlandes am Handel der Kolonien sei bei uns weit größer der Selbstverwaltung und einer Verwaltungsgerichtsbarkeit. Unsere Ziele geben dahin, die wirtschaftliche Lage des Mutterlandes( Hört! hört!) Die Gouverneure werden aber angewiesen, diese als bei England und Frankreich . Aber zwingend find seine Frage genau zu untersuchen. Es muß geprüft werden, ob nicht Ziffern durchaus nicht. Bei seinem Zitat aus dem Vorwärts", zu heben, so viel wie möglich Produkte aus eigenen Kolonien zu laufen. Dazu müffen wir mit dem Ausbau des Wegeneges, der niitten und after unter den Eingeborenen selbst Schuld an daß die Bestimmungen über die Anwerbung und Behandlung der einheimischen Arbeiter feineswegs inhuman find, hätte der StaatsEisenbahnen, der Landstraßen und der Wasserstraßen fortfahren. der sogenannten Entvölkerung find. sekretär nur weiter lesen sollen, er brauchte nur noch den Nachsay ( Bravo ! rechts.) hinzufügen: aber wie so viele andere schöne Kolonialfachen stehen auch diese Bestimmungen zum großen Teil
Abg. v. Morawski( Pole)
tritt für sofortige Abschaffung der Haussflaverei ein. Staatssekretär Dr. Solf:
Die
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Aber
wie
In
nur auf dem Papier.
( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Zum Lesen des Nachfages taugte die Brille des Staatssekretärs nicht mehr.( Seiterkeit.) In den Arbeitkarten, daß die Eingeborenen gezwungen werden, in die Bureaus zur Anwerbung au fommen, liegt der Arbeitszwang. Ich wundere mich, daß der Staatssekretär das nicht sieht. Ich aweifle nicht an dem guten Willen des Staatssekretärs, aber was sollen wir, was sollen bor allem die Eingeborenen damit anfangen. Der Reichstag ist weit und der Staatssekretär ist weit. Er wird selbst zugeben müssen, daß hier mancherlei Mächte auf Er wird selbst zugeben müssen, daß hier mancherlei Mächte auf ihn einwirken, denen er sich nicht entziehen kann. ihn einwirken, denen er fich nicht entziehen kann. Daß feine Bertuschungspolitik getrieben wird, boffen wir, aber der Staats fekretär hat sich doch in der Kommission manchmal recht schlecht informiert gezeigt. Unser Vertrauen zu ihm wird von seinen
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Was die Hausstlaverei anlangt, so steht die Denkschrift des Gouverneurs ganz auf dem Standpunkt der Resolution des Reichstags. Nur die Anfichten über das Tempo find verschieden. Der Gouverneur schreibt ausbrücklich, die Verwaltung wird die völlige Abschaffung der Haussklaverei vor ihrem natürlichen Ende im Auge behalten. Die Differenz, die wir auseinander find, beträgt Ich möchte Ihnen zunächst die Eindrücke schildern, die ich auf höchstens zehn Jahre. Tatsache ist, daß die Hausillaven nicht sehr meinen Inspektionsreisen gewonnen habe. Wir müssen unterscheiden schlecht behandelt werden. Damit will ich durchaus nicht für die die Hausharmlos die Tropen- und die Siedelungstolonien. Dazu gehört Südwest Haussllaverei sprechen. afrifa und eventuell noch Samoa . Aber auch den tropischen möchte iflaverei dort aufgefaßt wird, dafür spricht ein Fall, ich nicht jede Entwickelungsfähigkeit absprechen. Die Hochplateaus ein Astari, als er seine Freilassung erfuhr, sagte: Für so find befiebelungsfähig. Aber in all diesen Hochländern in Raichlecht hätte ich meinen Herrn nicht gehalten.( Seiterfeit.) merun und Ostafrita müßte erft Wasser erschloffen 8anzibar stieg die Kriminalität nach dem Erlaz des Sklaven werben. Und dann müßten die Intereffen der dort wohnenden Ein- befreiungsgefeges. Bielfach verstanden die Schwarzen von ihrer geborenen abgewogen werden gegenüber den Interessen der An- Freilaffung feinen rechten Gebrauch zu machen. Sie vagabondierten fiebler. Vor allem müssen die Plateaus angefchloffen fein an die umber, biele freigelassene Mädchen wurden zu Prostituierten. Als Verkehrswege des Weltverkehrs. Erst nach Erfüllung diefer Be- dann die Freilassung nur unter der Bedingung erfolgte, daß der bingungen fönnte ich den Ansiedlern sagen: Kommt herein, Betreffende ein neues Arbeitsverhältnis nachwies, fant die Strimider Tisch ist gededt. Herrn Dr. Arendt möchte ich sagen, nalität. Daß der Jesuitenstaat Paraguai ein sozial- andlungen abhängen. Die Hausitlaberei will der Staatssekretär erft bis 1980 daß doch Deutschland noch teinen solchen Ueberschuß an demokratischer Staat sei, wie Herr Dittmann meinte, muß ich Einwohnern hat, daß wir angewiesen wären auf die Aus- bestreiten. Die oberste Gewalt liegt in den Händen der Paters, abichaffen. Daß die Denkschrift des Gouverneurs Dr. Schnee wanderung nach den Kolonien.( Sehr wahr! bei den Sozial Das ist von dem Jdeal des sozialdemokratischen Zukunftstaates wohl eigentlich ein oblied auf die Hausillaveret ist, ist nicht zu bestreiten. In der Tat aber ist heute, wo die kapitalistische bemokraten.) Was Deutsch- Südwestafrika anbelangt, so hat es sich weit entfernt.( Seiterfeit.) Die Missionstätigkeit erkennen wir gern Entwickelung in Ditafrita auf die Sausillaberei abfärbt, dieſe Haus. auf der Basis der Farmwirtschaft allmählich glücklich entwickelt. und dankbar an.( Brabo im Zentrum.) stlaberei viel schlimmer für die Schwarzen als es früher der Seine Zukunft aber hängt ab an der Waffererschließung. Kolonisieren ist missionieren Fall gewesen sein mag. Das Wort ora et labora hat sich der StaatsDas tönnen die Farmer nicht leisten. Die Landwirtschaftsbank hat bereits begonnen, die Farmer mit den bewilligten Reichs im Sinne der Erziehung der Eingeborenen zur höheren Kultur. lekretär zu eigen gemacht, legte aber mehr Wert auf das labora. mitteln zu unterstüßen. In dem Ausbau der Selbstverwaltung Ich bin auch für das wort ora et labora, bitte aber doch die Er denkt wohl mit dem Dichter: Bet' und arbeit ruft die Welt, bete turz, denn Zeit ist Geld."( Heiterkeit.) Daß mein find bereits Fortschritte gemacht; auch den Aufgaben des Herren Missionare, etwas mehr Wert auf das la bora( arbeite) zu Freund Dittmann irgend etwas übertrieben hätte, muß ich be Bollerleichterungen Sanitätswesens der Weißen und Schwarzen haben wir erhöhte Auf- legen, das ora( bete) kommt dann schon. ftreiten. Die Zustände find in der Tat geradezu himmelschreiend. merksamkeit zugewandt. In den gesamten Kolonien sind dafür zirka tönnen die Missionare leicht in Gegensatz zu den Kaufleuten bringen, es 6 Millionen 1914 ausgegeben worden, feit 1909 26 Millionen. ist daher besser, sie in weniger anfechtbarer Weise zu unterstügen. Wünsche, die Herr Erzberger äußerte, find innerhalb der kapitaDeutsch- Dstafrita habe ich jezt nach 15 Jahren wiedergesehen und Der Anregung, den Elementarunterricht ganz in die Hände iftischen Kolonialpolitit ganz unerfüllbar. Was er unter einer chrift war sehr freudig überrascht über die Entwickelung, die ich der Missionen zu legen, stehe ich sympathisch gegenüber; aber lichen und sozialen Kolonialpolitik versteht, hat er nicht gefagt. fonstatieren fonnte. Die Hauptaufgabe wird dort die Entwide in Oftafrita bestehen doch auch schwere Bedenten dagegen. Wir Jedenfalls kommt es den Farmern in den Kolonien auf die„ zeitlung des Bahnneses sein, die auch zur Sebung der Ein- müssen dort mit dem Jelam rechnen, und mohammedanische Eltern lichen und ewigen Segnungen des Christentum" nur dann an, wenn geborenenfulturen beitragen werben. Kamerun habe ich zum ersten senden ihre Kinder nicht in tonfeffionelle Schulen, und man kann fie fich mit dem Profit bertragen. Das ora ist ihnen furchtbar schnuppe, Male gesehen und bin überzeugt, daß Kamerun eine der besten Kolonien den Missionen nicht gut zumuten, fonfessionslose Schulen zu werden wird. Ich habe seine Butunft bereits gesehen in der benachbarten gründen. Den Alkoholgenuß der Eingeborenen bekämpfen es tommt ihnen nur auf das labora an.( Sehr wahr! bei den englischen Kolonie Nigeria . Für die Kultur der Delpalme, von wir nach wie bor ; wir würden mehr erreichen, wenn nicht die fran- Sozialdemokraten.) Herr Erzberger meinte, wir hätten kein der Nigeria für 86 Millionen ausgeführt hat, ist ta merun noch zösischen Kolonien hinter uns lägen. Uebrigens betrinken sich die Programm für unsere Kolonialpolitif. In der Tat haben wir ein geeigneter. Es wird sich schnell entwickeln, wenn wir uns ent- Eingeborenen, wo ihnen Altohol nicht zugängig ist, auch an ihren folches Programm seit 30 Jahren. Wir wollen eine proleschließen, die Nord- Südbahn zu bauen. In Kamerun fagt eigenen Getränken; sie sind nicht etwa Gewohnheitstrinker, aber tarische Sozialreform in den Kolonien, wir wollen Musterman, unser Land ist so fruchtbar: wenn man einen Spazierstod wenn sie trinken, trinfen sie mehr, als ästhetisch zulässig ist.( Seiterfeit.) hulen, viel schneller als Eisenbahnen, wir wollen mehr in die Erde steckt, wächst eine Balme heraus( Heiterkeit). Das ist Jch bitte Sie, die Debatte über die Gingeborenenfrage für unsere erzte, mehr Arbeiterfommisjare, die so wirken wie bezeichnend für den Optimismus der Einwohner. Pessimisten sollten Landsleute in den Kolonien etwas verföhnlicher ausflingen bei uns bie Gewerbeinspettoren. Aber der ausbeutende Kapitalismus auch nicht in die Kolonien geben. Ich komme dann zu dem Muster zu lassen.( Bravo ! rechts.) Die Stritit war gewiß teilweise will hier wie in den Kolonien von Gewerbeinspektoren, die ihre Wir wollen weiter alle ländle Togo ( Heiterkeit). Es wird schnell zum Musterland berechtigt. Aber die Kolonialverwaltung hat doch nicht nur für Aufgaben ernst nehmen, nichts wissen. werden, wenn wir die Bahn bauen.( Buruf 6. d. Soz.) Sie werden die Eingeborenen zu sorgen, sondern auch für unsere Landsleute. der Eingeborenentulturen. mögliche Förderung auch noch mal für Bahnbauten zu haben sein. Das wichtigste ist Ich hoffe, es wird im nächsten Jahre soweit kommen, daß. der Ein Verbot der Plantagen haben wir nicht gefordert, sondern eine die Anechobahn. Ueberhaupt müffen wir die Schutzgebiete weiter Bause soll eintreten, neue Plantagen sollen nicht gebildet werden. mit Bahnen erschließen, natürlich vorsichtig, nach ihren Finanzkräften. Diese Forderung ist berechtigt, flagen doch die Plantagen jetzt schon Danach müssen auch Baufen eintreten wie z. B. wenn uns die über Arbeitermangel. Wer übrigens die Plantagen zulassen will, will auch die unlösbar damit verbundenen Greuel an den Ruandabahn in Ostafrifa bewilligt ist. Die beste Politik iſt, an einer großen Berkehrsader alle anderen Bahnen anzuschließen, z. B. Eingeborenen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Bei den eben gehörten Ausführungen fiel mir das Wort ein: Das ist durch zahlreiche Zeugnisse über die Art der Anwerbung, die in Ostafrika an die Tanganjikabahn. Aber unter Umständen fann von diesem System auch abgewichen werben. Die Begründer des Wenn man's so hört, möcht's leidlich scheinen. Der Staatssekretär Beschäftigung und Behandlung der Arbeiter bewiesen, insbesondere prachtvollen Kulturwerts der Tanganjikabahn find die Herren v. Linde versteht es, Del auf die erregten Bogen zu gießen. Der Staatsquist und b. Rechenberg. Für mich fann ich in Anspruch nehmen, fefretär sprach davon, daß die Interessen der Eingeborenen und die dafür gesorgt zu haben, daß dies Wert so schnell wie möglich voll der Weißen gegen einander abgewogen werden müßten. In der endet wurde.( Bravo !) In Kamerun muß sich die Forst- Praris heißt das, die Interessen der Weißen werden voran ge verwaltung darauf beschränken, die Forsten zu erhalten. An die stellt.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Staats: Ausbeutung dieser reichen Bestände zu gehen, wird Zeit sein, wenn sekretär forderte dann Vertrauen. Wir können dieses Vertrauen nicht das Holz hier so teuer wird, daß die Kolonien damit tonfurrieren gewähren, jo lange unse Wünsche in bezug auf die Kolonien nicht fönnen.( Sehr gut!)- Die Handelsbeziehungen unserer Gesamt- erfüllt sind. Wenn wir die tapitalistische Solonialpolitik auch prin tolonien zu Deutschland haben sich in einem Maße gesteigert wie zipiell ablehnen, so erstreben wir doch, unbeschadet dieses Stand( hört! hört!) Deutschland ist punktes, das Beste sowohl für die Kolonien wie für die Eingeborenen. sonst in teinem Lande der Welt. mit etwa 80 Bros. an dem Handel der Kolonien beteiligt. Bei der Siedelungspolitik bat der Staatssekretär nicht erwähnt, empfahl, denten wir auch etwas anders. Schilderungen Beteiligter An einen Verkauf unserer Kolonien denken wir unter worauf es ankommt, daß nämlich für fleine Leute in unseren beweisen, daß es dabei zu diesen Umständen nicht: von mir sind sie nicht zu haben.( heiterkeit.) stolonien teine Ansiedelungsmöglichkeit besteht.( Sehr wahr! bei den Ansiedeln kann sich höchstens, wer 20-25 000 M. ganz unnötigen Grausamkeiten Den Eingeborenentulturen stehe ich durchaus sym- Sozialdemokraten.) pathisch gegenüber und suche sie zu heben. Aber darum brauchen Kapital befigt und auch diese Leute müssen noch sehr vorsichtig tommt. Herrn Reinath möchte ich entgegenhalten, daß wenn wir wir im Plantagenbau Europäer, die deutsche Landwirtschaft muß der fein und fich genau erfundigen, wenn sie ihr Kapital nicht verlieren Mit der ihnen gewährten Selbstverwaltung sind die eine Bilanz über unsere Stolonialpolitif aufstellen, für uns nicht Lehrmeister der tropischen sein; deshalb tann ich die Resolution der wollen. Die Gefahr einer Wurm nur die Ein- und Ausfuhrziffern in Betracht kommen, sondern auch Sozialdemokratie, Plantagenbau überhaupt zu verbieten, Farmer durchaus nicht zufrieden. nicht annehmen; eber fann ich mich mit der Resolution der frankheit hat der Staatssekretär in der Kommission geleugnet. die große Menge der vernichteten Menschenleben.( Sehr bürgerlichen Parteien abfinden, Plantagenbau nur soweit zuzulassen, In der Deutsch - Ostafrikanischen Zeitung" wird sie zugegeben. wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wenn wir das mit in Betracht als die Eingeborenenkulturen dadurch nicht geschädigt werden. Das( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wie im übrigen der Ge- ziehen, jo bleibt auch im letzten Jahre ein großes Defizit übrig. fundheitszustand in unseren Kolonien ist, darüber liegen zahlreiche Erstaunlich ist, daß sich gerade Herr Gothein über unsere ab soll geprüft werden. lehnende Haltung der Stolonialpolitit gegenüber wundert. Früher
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Reichstag mir ruhig zuhört, wenn ich eine Liste all des Guten anführe, was Deutschland und die Deutschen für und in unseren Kolonien geleistet haben.( Lebhafter Beifall.)
"
In bezug auf die Arbeiterfrage schreiben nicht die Beugnisse vor. Die
Abg. Henke( Soz.):
über die
ber wie
Muster,
deren portugiesischen Plantagen, nach frühere Gouverneur Jesto b. Butttamer schreibt, unsere Statao Plantagen in Kamerun eingerichtet sind. Dort herrschen genau dieselben Uebelstände wie bei uns in Oft elbien. Wer diese Greuel nicht will, muß mit uns beantragen, daß Erzberger aber erwartet von unserer Bureaukratie in unseren wenigstens eine neue Blantagen zugelaffen werden. Herr Solonien, daß fie diese Greuel beseitigt! Dabei hat er selbst in einem Buche die Tätigkeit der„ Bureaukratie" aufs schärffte ver Kolonien, daß fie diese Greuel beseitigt! Dabei hat er ſelbſt in urteilt. Ueber die Strafexpeditionen, die Herr Erzberger
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