HSgeteilt wurde, läßt darauf schlie�eir. daß die Behandlung des Soldaten durch seinen Vorgesetzten ziemlich schlimm gewesen sein mvß>__ Ein Riesenfackelzug. Eine große Kundgebung wird zum Abschied det> Statthalter? Grafen Wedel in Siraßburg vorbereitet. Ei soll dem Statthalter u. a. ein imposanter Fackelzug gebracht werden. Bis jetzt haben 2900 Vereine und über 200 000 Mitglieder sich der Huldigung an« geschlossen. 200 Vereine au? Straßburg und Umgebung mit über ,12 000 Mitgliedern haben bereits ihre Teilnahme am Fackelzug angesagt. Frankreich . Ein drakonisches Urteil. Paris , 11. März. Wie aus Toulouse gemeldet wird, hat das Kriegsgericht des 17. Llrmeetorps füns Soldaten wegen der im Mai.v. I. aus Anlaß des DreijahrSgesetzeS vorgetom- menen-militärischen Kundgebungen zu Gefängnis- strafen von fünf Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt. Die»H u m a n i t c" bemerkt dazu: Die Nachricht klingt so seltsam, daß man beinahe annehmen mühte, daß die Soldaten aus einem anderen Grunde bestrast worden seien. Schweden . Unser Wahlaufruf. Stockholm , 9. März.(Eig. Ber.) Ter Parteiborstand der schwedischen Sozialdemokrat ic veröffentlicht in der Parteipresse ein .Manifest an das Volk Schwedens ", das in ausgezeichneter Weise den Kernpunkt der politischen Krise des Landes und der Stellung der Sozialdemokratie klarlegt. ES wird zunächst festgestellt, daß die Pauernziigrede des Königs auf Anregung unverantwort- l i ch c r Ratgeber eine entgegengesetzte RüstungSpoltlik forderte, als die von der Regierung befürwortet-, und daß.durch diese herausfordernde persönliche Einmischung des Königs die aus dem Wahlsieg der Linken 1911 hervorgegangene Rs- gierung vertrieben und ein neues Ministerium berufen wurde, mit dem Auftrage, durch Verlockungen oder Druck die Sanktion der königlichen Versprechungen auf dem Burghofe zu erhalten." , Sodann charakteriiieri der Aufruf die Agitation der RüsiungS- Hetzer:„Tie Wähler sollen besonders einmal vor den allgemeinen Wahlen im Herbst einen Wahlkampf durchmachen, in welchem alle Waffen zur Anwendung kommen, Schreck und Druck, Lüge und Verleumdung, um die Volksmeinung wenn möglich umzustimmen, sie zu einem Fußschemel des Königs und der Herrenmacht zu machen." Der Wahlkampf gilt in erster Linie: für oder gegen die persönliche Königsmacht..Eine Hofkamarilla, zu der unrühmlichst bekannte Aufwiegler gegen die Macht des Reichstages gehören, haben den König zu dem unkonstitutionellen Schritt vor- geschoben." Auf diese Herausforderung muß das Boll die unzwei- heutige Antwort erteilen, daß kein anderer Wille als der des Volkes herrschen soll.„Es muß einmal für alle klar- gemacht werden, ob in unserem Lande eine Regierung, die sich auf das Vertrauen der Wähler und des Reichstages stützt, auch künstig plötzlich in ihrer Arbeit gehindert und unterbrochen werden kann, weil es dem Monarchen einfällt, hervorzutreten und zu erklären, daß er„keineswegs ein solche Auffassung teile" und daß er von gewissen Forderungen„nicht abtveicht". Von besonderem Interesse ist der Teil des Aufrufes, der sich mit der Rüstungsfrage selbst beschäftigt. Die liberale Partei habe sich in großem Maße von der Rüstuirgshetze mitziehen lassen und einflußreiche liberale Zeitungen prahlten, daß ihr Wehr- Programm kaum hinter dem der Konservativen zurückbleibe.„Und doch zeigt die eigene Untersuchung der Liberalen, daß die Auf- rechterhaliung des Zollsystems eine unausweichliche Voraussetzung für die R üftu n gSv er m eh r u ng en des liberalen Programms ist. Mir dem Zollsystem aber wird die Teuerung werewigt. Die liberalen Versprechungen einer Milderung der Teuerung werden damit zu einer leeren Phrase." Die Konservativen wollen noch darüber hinaus einjährige Wehr- Pflicht, eine Motte und 100 Millionen Jahresausgaben für Rü- stungSzwecke, womit nicht nur die Zollgesetzgebung und Teuerung verewigt werden, sondern auch die Sozialreform inhibiert und unmöglich gemacht wird. Die Sozialdemokratie will dagegen die bisherigen Schwächen der Landesverteidigung beseitigen, indem für eine genügende Be- waffnung der Reserven Sorge getragen wird. Ausbau der See- wehr durch Torpedo- und Unterwasserboote anstatt der wahnsinnigen , F-Boote", die zwar 15 Millionen Kronen das Stück kosten, aber doch nicht einen Kampf mit den großen Riesen der Seemächte auf- nehmen können. Ersparungcn aber sollen gemacht werden durch eine Herabsetzung der UebungSzeit auf ö(statt 8) Monate. Tie Herabsetzung sei möglich, weil bisher mit der Ausbildungszeit eine große Verschwendung betrieben wurde. Anstatt jetzt 80 Millionen Würde man nur 70 Millionen Kronen Kosten haben und die ein- maligen Ausgaben müßten durch eine wirkliche Wehrsteucr der Besitzenden getragen werden. Ter Ausruf schließt:„Vorwärts überall für die sozialdemo- kratischen Kandidaten! Mögen die roten Stimmen sich enorm vcr- mehren, möge eine noch stärkere sozialdemokratische Reichstag »- fraktion die Antwort des Volkes werden auf die Herausforderung der Burghofrvde und das rücksichtslose Militärprogramm der könig - lichcn Regierung!" Unterzeichnet ist dieser Aufruf von sämtlichen Mit» gliedern des Parteivorstandes, auch von denen, die persönlich sonst ein rein negatives Programm in der Frage der Landesverteidigung vertreten. Die Einigkeit und Geschlossenheit der Partei in den bevorstehenden Kämpfen ist damit dokumentiert, und der Erfolg wird nicht ausbleiben. Mus öec Partei. Erfolge der Roten Woche. Ter erste rote Sonntag in Mannheim brachte der Partei 800 neue Mitglieder und der Parteipresse 500 neue Abonnenten. Dieser Erfolg ist mittels einer durch- greifenden Hausagitation � erzielt worden. Abgeschlossen ist diese noch nicht. Mit einer am Dienstag stattgefundenen Frauenversammlung mit der Genossin Dr. Gradnauer- Dresden alö Referentin wurde die Agitation unter den Frauen eingeleitet. Die Versammlung war von annähernd oOO Frauen besucht. Im Bergarbeiterkreis Waldenburg i. Schl. hoben die ersten Tage der Roten Woche für unser Partei- nrgan. die„Schlesische Bergwacht", o65 Abonnenten und für die politische Organisation 280 neue Mitglieder gebracht. Aus den Nachbarkreisen Schweidnitz . Hirschberg. Landeshut laufen täglich recht beachtenswerte Teilresultate ein. In Brandenburg a. d. Habel wurden bis jetzt 100 neue Parteimitglieder und 120 Abonnenten für die „Brandenburger Zeitung" gewonnen. Die am Montag ab- gehaltene, von etwa 800 Frauen desuchte Frauenversammlung brachte allein 135 weibliche Mitglieder für den Wahlverein. Parteitag der holländischen Sozialdemokratie. In den Ostertagen. vom 12. bis 11. April, hält die holländische sozialdemokrarische Partei ihren Jahreskongreß ab. Der Haupt- Punkt der langen Tagesordnung iü die Revision des Partei- Urogramms, besonders der politischen Forderungen. Es hat jahrelang unverändert fortbestanden und muß nunmehr'aktueller gestaltet werden, um so mehr, als einige Forderung� des Pro- gramms inzwischen durch die Gesetzgebung erfüllt worden sind. Weiter ist eine eingreifende Revision des Or g a n i s a t i o n S- st a t u t S von der Partei vorbereitet worden. Diese Revision ist nptwendig, weil sich die Mitglicderzaal in der Parteiorganisation in den letzten vier Jahren verdreifacht hat. und eine Tezcntrali- sation Nicht länger hinausgeschoben werden kann. Die Ptovinzial- ausschüsse bekommen ausgedehntere Befugnisse, auch wird Sin aus Vertretern der Parlamentsfraktionen, der Presse und der pro- vinzialen Organisationen gebildeter Partcirat geschossen, der mit dem Parteivorstand die Partei zu leiten hat. Oberste Instanz bleibt der Jahreskongreß. Gvmeindewählerfolge. In PeterSwaldau im Eulengäbirge wurden die drei ausgeschiedenen Gemeindevertreter, die Genossen Sch u p p e, Langyammer und Becker, wiedergewählt. Die Bürgerlichen gaben den Kampf von Anfang an auf, indem sie überhaupt keine Kandidaten aufstellten. In H e r r n p r o t s ch bei Breslau wuvde Genosse Front als Gemeindevertreter gewählt. Damit ist der letzte bürgerliche Bcr- treter aus der dritten Abteilung verschwunden. Beschlagnahmtes Gcmeindcwahlplakat. In Ohra, einem dicht hei Danzig gelegenen Tors von 11000 Einwohnern, finden in diesem Monat die Gemeindewahlen statt. Der Wahlkampf, ist äußerst heftig, da der bürgerliche Mischmasch alles daransetzt, doS(hinbringen unserer Genossen in die Gemeindevertretung zu verhindern. Das sozialdemokratische Wahltomitee hatte ein Plakat zum Aushang gebracht, das nicht das geringste enthält, was irgendwie zu einem strafrechtlichen Eingreifen Ver- anlassung geben könnte. Nichtsdejwweniger ist das Plakat am 9. März ohne Angabe von Gründen dürch die Polizei konfisziert worden. Ein sozialdemokratischer Bürgermeister in Skivc. Bei der durch Referendum erfolgten Bürgermeisterwahl im dänischen. Städtchen Skivc wurde der sozialdemokratische Kandi- dat, Lehrer Kjems, mit 880 Stimmen gegen 790 Stimmen, die auf seinen konservativen Gegenkandidaten entfielen, gewählt. 87 Proz. der eingeschriebenen Wahler nähmen an der Wahl teil. Kjems ist der erste sozialdemokratische Bürgermeister in der Provinz; in Kopenhagen sind unsere Genossen, wie bekannt, seit Jahren im Magistrat vertreten. polizeiliches, Gerichtliches usw. Der neueste KurS. Wenn aus fast allen Gegenden des Reiches schärfere Strafen gegen sozialdemokratische Blätter zu melden sind, dann darf dabei auch die B r e s l a u e r.I u st i z, die ja in dieser Be- ziehung einen Namen hat, nicht fehlen. Bezeichnend für die Art der Brcslauer Rechtsprechung ist ein Prozeß, der am Dienstag vor der 1. Breslauer Strafkammer gegen den Verantwortlichen der„Voltswacht". Genossen Förster, verhandelt wurde. In BerthelSdorf, Kreis Striegau , versuchte der OrtSpfarrer Franke die Kolporteurin des liberalen„Striegauer Anzeigers" wiederholt zu bewegen, die Kolportage für dieses Blatt aufzu- geben und sich für die katholische Presse zu intersssieren. Da die? von der Kolporteurin trotz Androhung von schweren Äirchenstrafcn nicht. befolgt wurde, weil die Frau damit.zum Lebensunterhalt der Familie beitrug, und die„Ermahnungen" des Herrn PfarrerS kein Ende nahmen, sah sich der Mann der Kolporteurin veranlaßt, folgendes Inserat im„Striegauer Anzeiger" zu veröffentlichen: „Wenn der Pfarrer Franke aus Berthelsdorf meiner Frau auf ihren geschäftlicher! Gangen keine. Ruhe läßt und sie noch weiter aus der Straße belästigt, sehe ich mich ver- anlaßt, ohne Rücksicht auf seinen Berui gerichtlich gegen ihn vorzugehen. Joses B ä n s ch, BerthelSdorf." Dieses Inserat versah die„VolkSwacht" mit folgender Ein- leitung:„Eine kräftige kalte Dusche verabfolgte ein BerthÜSdorfer Einwohner dem dortigen Pfarrer/ Im„Striegauer Anzeiger" ist nämlich folgendes vielsagende Inserat zu lesen." Ilnd am Schluß des Artikels hieß eS:„Die Sache ist nicht übel! Aber Mut gehört dazu, im schwarzen BerthelSdorf gegen den Pfarrer auf diesem Wege vorzugchen Wenn der Mann nicht unabhängig genug ist, wird er sich vor dem Dorfgewaltigen bald unmöglich machen." Durch die Spitz mark-„Eine kalte Dusche" und den Hin- weis auf das vielsagende Inserat fühlte sich der Herr Pfarrer, der Vertreter der christlichen Nächstenliebe, der alles zugab, schwer beleidigt, weil damit zum Ausdruck gebracht sein sollte, daß es sich um itn sittliche Belästigungen des Pfarrers Franke gegen die Kolporteurin handelt. Obwohl Genosse Förster und sein Verteidiger, Rechtsanwalt Bandmann, mit Nachdruck die geradezu ungeheuerliche Auslegung, die der Herr Pfarrer und der öffentlich- Ankläger den Worten von der„k a I t e n D u s ch e" und dem„vielsagenden Inserat" gab, zurückwiesen, erkannte daS Gericht nach dem Antrag des «taatSanwalts auf drei Wochen Gefängnis. Gegenüber solchen Auslegungen muß man allerdings die Waffen strecken. Der Unterzeichner deS Inserats und der Verleger des„Striegauer Anzeigers" wuroen von Pfarrer Franke, ebenfalls wegen Beleidigung verklagt, aber vom Schöffengericht Striegau in Wahrung berechtigter Interessen freigesprochen. Genossen Förster wurden diese versagt, obwohl der Herr Pfarrer nicht direkt bestritt, auch bei sozialdemokratischen Austrägern � seine Bckeh- rungsversuche gemacht zu haben. Ein empfindlicher Gegner. In. H alb er stad t hat die nationalliberale Partei in dein Rechtsanwalt Deesen ein Mitglied. das �sich seit Jahren durch eine besonder? gehässige Bekämpfung der Sozialdemokratie auszeichnete. Dieser selbe Herr ist aber von einer mimosenhaften Empfindlichkeit gegen jede gegneriiche Kritik. So ging er hin und verklagte gleich drei Sozaldemokraten auf einmal, weil sie ihm bei passender Gelegenheit die Antwort nicht schuldig geblieben waren. Am Montag wurde der Prozeß vor dem Schöffengericht in Halberstadt verhandelt, und zwar waren angeklagt der Redakteur Genosse Berg vom„Halbersiädter Anzeiger", einem in einem Pribatverlag erscheinenden Blatte mit sozialdemokratischer Tendenz! der Arbeitersekretär Genosse Schulze- Halberstadt und der Redakteur Emil Müller von der„Magdeburger BolkSstimme". Unsere Genossen, die verteidigt wurden durch die Rechtsanwälte Wolfgang H eine Berlin und H a m m- r s ch l a g- Magdeburg, ließen es sich nichr nehmen, einmal vor Gericht die ganze niedrige AampkeSweise dieses uationalliberalen WablmacherS zu beleuchten, was denn auch in achtstündiger Verhandlung so gründlich geschah, daß der Verteidiger des Herrn Deesen einmal verzweifelt be- merkte, eS scheine, als obnichtdie Angeklagten, sondern Deesen selbst auf der Anklagebank säße. DaS Er- gebniS der Verhandlung war, daß Genosse Berg wegen Beleidigung in zwei Fällen zu SOO M. Geldstrafe und wegen einfacher.B-- leidigung Genosse Schulze zu 200 M. und Genasse Müller zu 50 M. Geldstrafe verurteilt wurden. Nun kann Herr Deesen weiter„kämpfen" und klagen! Mus?nöustrz'e unö Hanöel. Himburg-Awerika-Linie. Obgleich der Reingewinn der Hapag im Jahre 1918 auf 60. Millionen gegen 33, 6 Millionen im Jahre 1912 gestiegen ist. sieht die Hapag von einer Erhöhung der Dividende ab. Wie im Vorjahre werden 10 Proz. oder IS Mill. Marl an die Aktionär- verleilt werden. Dagegen erfahren die Abschreibungen und Rückzahlungen wiederum eine Erböhuug um S Millionen ans 11 Millionen Mark. Sehr charakteristisch für die gegenwärtiz- Lage in der Seeschiffahrt ist die Mitteilung, daß eine zwingende Veranlassung zur Erhöhung.des Konkurrenzkampf-Kontos nicht Mehr vorliege. Ihm wurde» daher nur 0,6 Millionen gegen mehr als 1 Millionen im Jahre 1912 zugewiesen. Die-Mitteilung bestätigt den Friedensschluß der Hapag mit dem Lloyd und die Gc- wißhejt, daß die Erneuerung der nordatlaiffijchcn ScknffahnS- konvention gesichert ist. lieber die neue Interessengemeinschaft mit dem Lloyd berichtet die Verwaltung:„Die Verhandlungen sind zur- zeit noch nicht abgeschossen. Sie sehen die Herstellung einer, engen Interessengemeinschaft auf dem Gebiete des nordatlantischen und des ostasiätischen Geschäfts zwischen dem Norddeutschen Lloyd und unserer Gesellschaft vor, die unter Belassung der Bewegungsfreiheit der de- sonderen Entwicklung beider Gesellschaften Rechnung trägt. Daneben schweben Verhandlungen zwecks Herstellung eines Vertrags verhält- nisseS zu den ausländischen Gesellschaften, dqS, lvenn eS zustande'- kommt, i» mancher Hinsicht wesentliche.Verbesserungen gegenüber dem früheren ergeben dürste."...? Die Seedampferflotte ist außer durch die Neubauien durch Ankauf zweier Dampfer vermehrt worden. Ausgeschieden sind durcki Verkauf vier Dampfer, ferner durch Totalverlust der Dampfer „Acilia". Im Bau verbleiben nocki 19 Dampfer, datunter zwei der Jmperatot-Klasse. Einschließlich dieser Schiffe hat- die Flotte jetzt einen Bruttoraumgehalt von 1360 860 RegistertonZ gegen 1806 819 Tons im Borjahre, zeigt also eine Vermehrung um S3S11 RegistertonS. In der Bilanz steht der gesamte Seeschiffspark mit 2S1,66(i. B. 213,571 Millionen Mark. lieber den Geschäftsverkehr mit einzelnen Gebieten äußert sich der Jahresbericht:„Auf unseren wichtigsten Verkehrsgebieten war während des weitaus größten Teils des Jahres die Eniwicklung überwiegend günstig. Obwohl in den Vereinigten Staaten die Tendenz der Regierung den großen Korporarionen unfreundlich bleibt, war doch sowohl der Personen-' als auch der Güterverkehr sehr lebhaft. Letzterer wurde im ersten Teil des JahreS noch durch die vorausgegangene große Ernte gefördert und im letzten Teil stellte- sich infolge-der Zolltarifreform eine Zunahme der Ausfuhrbewegung nach den Ver- emigten Staaten ein. Während diese sich auch bis jetzt noch lebhaft er» halten hat. ist im Export von Amerika infolge unbefriedigender Baumwoll- und Maisernte eine starke Abschwächung seit dem Herbst eingelreten. Ebenso hat der Verkehr mit Mexiko unter der an- haltenden politisckien Beunruhigung und den Folgen der Vernichtung großer wirtschaftlicher Werte leiden müssen, während sonst daS Geschäft mit Westindicn und Zentralamerika befriedigend war. Die Geiamtresullate deS SüdamerilageschäftS waren recht be- friedigend und man erhofft von dem Nachlassen der Spannung auf den europäischen Geldmärkten auch eine günstige Rückwirkung ouf Südamerika insofern, als dort noch große wirtschaitliche Ausgaben der Erfüllung harren, deren Inangriffnahme dem Verkehr neue kräftige Impulse geben dürfte. Die Geschäftslage in Ostosien war befriedigend, insbesondere der Export nach Japan stark. Unsere neueingerichtele Linie über den Poeific hat noch unier Ladung?« Mangel im Verkehr nach der amerikanischen Westküste zu leiden! doch zweifeln wir mcht, daß ihre weitere Entwickelung beftiedigend sein wird, zumal mit der Eröffnung deS Panama kanals eine wirtschaftliche Hebung der Gebiete an der Westküste sicher eintreten wird. Der bevorstehenden Umwälzung des Verkehrs hoffen wir auch dadurch entsprechen zu. können, daß wir schon im Laufe dieses JahreS größere und schnellere Schiffe mit guter Passagieremrichiung in unsere von Hamburg ausgehenden. Colon-Linien einstellen werden., In den Kreis. unserer Berkebrsbeziehungen ist. im verflossenen Jahre der Hafen von Emden eingetreten, den wir regelmäßig mit Frachtdampsern nach Oftasien und Südamerika und vom Frühjahr dieses JahreS ab auch mir nordamerikanischen Passagier- und Fracht- dampf»» anlaufen, außerdem nach Bedarf auch mit Dampfern unserer anderen Linien. Um die Wirksamkeit, für Emden möglichst intensiv zu gestalten, haben wir eine selbständige Tochtergesellschaft, die Emder VerkehrSgesellschaft A.-G., mir dem Sitze in Emdech ms Leben gerufen."_'■>' Letzte Nachrichtet,. Tic Abfindungsfrage im Ärankenkassenstreit. Die Vertreter d«r Aerzte und Kassenverbände haben bei den gestrigen Verhandlungen im Reichsamt des Innern als AuSfüh- rungSbestimmungen zu Nr. 1t des Berliner Abkommens nähere Vereinbarungen über die Berechnung und Abführung der K a s s e n- und Arztbeiträge zur Deckung der Abfindung s- kosten getroffen. Als Stelle, an welche die. Beträge von den Kassen abgeführt werden sollen, wurde die königlich preußische See- Handlung in Berlin bestimmt.. Es fand dann eine ausgedehnte sBc- sprechung über die kassenärztlichen Verhältnisse in einigen Orten statt, in welchen zurzeit noch auswärtige Aerzte tätig sind, und es wurde beschlossen, umgehend erneut darauf zu wirken, daß auch in diesen Orten das Berliner Abkommen zur Geltung.kommt. Die Vertreter der Kassenverbände erklärten, in diesem Sinne nachdrück- lich weiter tätig sein zu wollen. Die Lehrerbcsoldungsvorlage in Hesse *. Darmstadt , 11. März.(23. T. B.) lieber die Besoldungsvorlage per Lolksichullehrer ist heute abend zwischen den.beiden Kammern und der Regierung eine völlige Einigung.crzicir worden. Sie' erfolgte auf Grtmd einer GehaltSskala von elf Klassen mit einem Ansangsgehält von 1550 Mark- und- einem Höchstgehalt von.3600 Mark. Am Freitag wird die Vorlage per dem Plenum der Zweiten Kammer zur Verabschiedung kommen. Eine Niederlage der mexikanischen. Rebellen. London , 11. März.„Daily Ehronicle" meldet aus New Jork vom 10.. März: Nach einem Bericht der„New Jork World" aus El Paso hat eine Schlacht bei Torrcon stattgefunden. Die Rebellen, die die Stadt migegrisse.n hatten, wurden g e s ch l a- g e n. Tie Zahl der Getöteten soll 1000 Mann betragen. Die Truppen General H u e r t a s bewegen sich in vier getrennten Ab- teilungen vorwärts, daneben besteht noch eine Kolonne von 5000 Rann. In Belen haben fich 900- Mrnin, die ins Gefängnis geworfen waren, freiwillig in die Armee einreihen lassen.
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