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sich

Eine Kundgebuung gegen die sollen fi die dreimal Gefiebten erst nach der Prinz- Albrecht- Straße

zarischen Gefängnisgreuel.

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bemühen! Wenn es sich um die Wahrung ihrer eigenen Interessen handelt, dann lohnt sich der Weg, aber der Arbeiter wegen vergeudet man seine toftbare Zeit nicht gern.

wirkten fo

im

prinzenreise mit Reichsmitteln fehlen. Indessen haben alle diese staatsrechtlichen Darlegungen nur theoretischen Wert. Ein Antrag auf einen Reichszuschuß zur Studienfahrt des Aronprinzenpaares in die Kolonien ist seither von feiner Seite gestellt worden. Die Aufbringung der Kosten, die sich auf min­Zu gestern abend war nach dem Blüthner - Saal eine Versamn- Freitag wieder durch Abwesenheit. Nur hier und da sah man einen Diesem Grundsaz folgend, glänzten die Konservativen auch am Seitens 200 000 M. belaufen dürften, ist Privatsache der Tung einberufen, in der nach einer Ansprache des Landtagsabg. Blag auf der Rechten bejezt, vermutlich weil fein Inhaber leine Reisenden selbst. Nach dem sonstigen Auftreten des hohen Pfarrer Traub der Schriftsteller Ulrich Rauscher einen Vor­Baares darf man wohl annehmen, daß in der Kostenfrage trag über die Leiden der politischen Gefangenen in Rußland hielt. batten gerade für die Konservativen recht lehrreich gewesen. Sätten andere Schlafstelle mehr gefunden hatte. Und doch wären die De feinerlei Gefährdung des allseitig begrüßten Reiseplanes liegt." Diese Versammlung, in deren Präsidiunt die Reichstagsabgeord fie doch Gelegenheit gehabt, aus dem Munde eines Arbeitervertreters, prinz auch dann, wenn er nicht die 200 000 M. erhält, auf Reifen Der Hoffnung des nationalliberalen Blattes, daß der Kron­neten Dr. Pfeiffer, Genoffe Paul Göhre und Dr. E. Siehr, der auf Grund eigener Erfahrungen sprach, die Leiden der Berg geht, können wir uns anschließen, zumal wohl niemand behaupten Graf Georg v. Arco und b. Tepper- Laski gewählt wurden, arbeiter zu vernehmen! Die Zahlen, die unser Genosse Hue über wollen wird, daß er zurzeit in Preußen unentbehrlich ist oder durch gestaltete fich zu einer wuchtigen Stundgebung gegen die Schmach bas Lohneinfommen der Bergarbeiter gab und die Schilderungen feine Abwesenheit die Erledigung der Reichsgeschäfte irgendwie des zarischen Strafvollzuges". Ueber 1200 Personen, Vertreter ihrer elenden Wohnungsverhältnisse. die er durch bildliche Dar Schaden leiden tönnte. Wir gönnen ihm deshalb eine recht ver­sämtlicher Bevölkerungsschichten, waren erschienen, um Einblick stellungen von Bergarbeiterwohnungen aus der Laufis ergänzte, gnügte Fahrt und haben sogar nichts dagegen, wenn er viele Jahre zu gewinnen in die Hölle der Leiden und Entbehrungen, in denen zehntausende Kriegsgefangene des russischen Befreiungskampfes unschwer zu der Erkenntnis von der geradezu jammervollen aufreizend, daß die Herren, die lernen wollen, wegbleibt. schmachten. Die Einberufer der Versammlung, die dem vor kurzem Lage der Bergarbeiter hätten gelangen können. Bedenkt man weiter Militär- und Zivilgewalt. gegründeten Deutschen Hilfsverein für die poi die inhumane Behandlung durch die vorgelegten Beamten, die tischen Gefangenen und Verbannten Rußlands " Bei der Budgetberatung in der Zweiten Heffifchen Kammer nahestehen, gingen offenbar von der Voraussetzung aus, daß die wintür, so hat man eine Vorstellung von dem Los der Bergarbeiter, Frage des Waffengebrauchs des Militärs bei Aufrechterhaltung der nahestehen, gingen offenbar von der Voraussetzung aus, daß die Strafgewalt der Beamten, die den Arbeitern gegenüber beliebte wurde vom Abg. Ofann( natl.) und Dr. Fulda( Soz.) auch die Gleichgültigkeit der breiten Oeffentlichkeit gegen die Opfer eines das die Sachwalter des Grubentapitals als möglichst rofig zu Dr. v. Ewald ist die Frage durch eine Verordnung vom 27. No­barbarischen Regierungssystems zu einein großen Teile herbor­schildern sich bemühen. gerufen ist durch die Unkenntnis der Zustände, die in den Kertern bember 1872 für das Großherzogtum Hessen in ähnlicher Weise ge­Bwar gab sich der nationalliberale Abg. Dr. Althoff große regelt, wie in Baden. und Berbannungsorten Rußlands herrschen. Deshalb baute der Mühe, die Zahlen unseres Genossen Sue als falsch und seine Schlüsse Vortragende seine Anklage gegen den ruifischen Gefängnisterror als unlogisch hinzustellen, aber er mochte wohl felbst das Gefühl wenn sie von der Zivilbehörde darum angegangen wird; jedenfalls Danach darf die Militärbehörde im wesentlichen erst einschreiten, auf die Wiedergabe der nadien Tatsachen auf, die das Los der ge- haben, bag feine Gegenbeweise nur auf schwachen Füßen stehen. muß sich das milität zunächst an die Zivilbehörde fangenen russischen Freiheitskämpfer illustrieren. Sein Vortrag Offenbar war ihm daher der mit Hilfe feiner Freunde durchgesezte wenden. Für das Gebiet der Feftung Mainz bestehen allerdings der durch eine große Anzahl gut ausgeführter Lichtbilder ver Schlußantrag über diesen Teil des Etats nicht unangenehm. Wurde andere, für alle deutschen Bundesfestungen geltende Bestimmungen, anschaulicht wurde, entrollte nach einer furzen Schilderung der allgemeinen politischen Verhältnisse in Rußland ein Bild jener doch Hue dadurch eine Entgegnung unmöglich gemacht. Nun, auf die den Gouverneuren und Festungskommandanten weitergehende Machtvollkommenheit zugestehen. Zustände, die die heutigen russischen Kerfer, namentlich die Kerter geschoben ist nicht aufgehoben. Warten wir die dritte Lesung ab! Von Wichtigkeit ist die Mitteilung des Oberberghauptmanns, mit Zwangsarbeit( Katorga") in lebende Gräber ver­Der internationale Vertrag zum Schutz menschlichen wandeln, die die Schrecken der von Dostojewsti geschilderten Toten- daß der Regierung weder offiziell noch inoffiziell etwas von der Bildung eines oberschlesischen Rechenverbandes bekannt ist. Aller­Lebens" auf See, häuser und die von George Kennan gekennzeichneten Zustände dings wird man sich bei dieser Antwort nicht beruhigen dürfen, der in einer Konferenz zu London zwischen Deutschland , England, weit hinter sich zurücklassen. 30-40.000 politische Gefangene, darunter 12 000 Katorga- Gefangene, sind in den feuchten, schmubi- sondern die Augen offen halfen müssen. Denn dazu waren die An- Desterreich, Belgien , Dänemark , Amerila, Frankreich , Italien , Nor gen, verseuchten Löchern der russischen Kerfer zusammengepfercht, gaben Hues doch zu detailliert, als daß man glauben dürfte, es sei wegen, Niederlande , Rußland , Schweden vereinbart worden ist, wird die nur die Hälfte der vorhandenen Gefangenenzahl fassen können gar nichts daran. Erfreulich ist die Erklärung des Regierungs. im Reichsanzeiger" vom Freitagabend veröffentlicht. Der Vertrag ( insgesamt umfaßt die russische Gefangenenbevölkerung zirka bertreters, daß eine Entlassung ortsanfäffiger Leute in Rüdersdorf nebst Schlußprotokoll umfaßt 11 Seiten des Reichsanzeigers". 220 000 Personen). Zusammengeschmiedet mit den gemeinen Ver- nicht beabsichtigt ist. Unter den dortigen Bergarbeitern besteht schon brechern, sind die politischen Gefangenen dem Hunger, der Kälte, feit längerer Zeit die Furcht, daß mit Entlassungen vorgegangen Nach der amtlichen Statistik wurden in den deutschen Kolonien den perheerenden Seuchen ausgeliefert, den ärgsten Erniedri- wird. Wir wollen hoffen, daß sich diese Befürchtungen als grundlos im letzten Jahre insgesamt 82 obesurteile gefällt und voll­den beschimpfendsten Mißhandlungen preisgegeben. Karzerhaft, Massendurchpeitschungen sind ihnen Zu Beginn der Sigung hatte das Haus einen Bentrumsantrag ftredt, gegen 62 im Borjabre. Darunter befinden sich zwei gegenüber eine alltägliche Erscheinung. Selbstmorde der auf Reform der das Bergschädenrecht regelnden Bestimmungen des Urteile wegen Mord gegen Weiße in Deutsch- Südwestafrika , die gepeinigten Gefangenen sind die Folge. Berggejeges einer Kommission überwiefen. Zwar bemühten sich eine mangels eines Scharfrichters gleich den Farbigen durch den Strang Reihe von Rednern, namentlich Genosse Hue, die sofortige An- hingerichtet wurden. Ein besonderes Kapitel bildet das Los der zahlreichen politischen nahme durchzusetzen, aber vergebens. Die Wünsche des Sachwalters 80 Tobesurteilen entfallen auf Deutsch- Ostafrika 20( 16 im Borjahre), gegen Eingeborene gefällten Verbannten, die im Verwaltungspege oder auf Gerichts- nahme spruch nach den Eispüsten Sibiriens deportiert werden. Der Vor- des Grubeniapitals, des Abg. Saienciever( natl.), auf Berüd- Deutsch - Südwestafrita 10( 14), Stamerun 34( 29), Togo 10( 2), Neu­tragende zeigte eine Anzahl anschaulicher Bilder aus diesem un- sichtigung der Interessen der Bergwerksbefizer erichienen der Mehr- guinea 6( 1). vergitterten Gefängnis", Bilder, die die raffinierte Grausamkeit heit so wichtig, daß sie sich im Einverständnis mit dem Minister einer Regierung illustrieren, die ihre politischen Gegner in die mit einer Stommiffionsüberweisung begnügte. Besthöhlen der sibirischen Ebene sperrt und oft ohne jede Unter- Etat der Bentralgenossenschaftstasie. Am Sonnabend wird die Beratung fortgefeßt. Dann folgt der ftüßung. dem Verhungern preisgibt. Jedes dieser Bilder, jede Bahl, jede Tatsache aus der Barbarei des russischen Strafvollzugs ist eine Antiage, eine Anflage gegen die herrschende Mörder­bande in Rußland , eine Anklage gegen die zibilisierte Welt, die Der Seniorentonvent lam am Freitag überein, daß die nächste diese Missetaten, diese Greuel duldet. Wir begrüßen es, daß Plenarsizung erst am 19. März stattfinden foll. Inzwischen sollen endlich auch bürgerliche Elemente Einblick in diese Zustände zu ge- die Kommiffionen ihre Arbeiten fördern, sodaß genügend Stoff für winnen suchen. Wir freuen uns, daß wenigstens die besten Ele- die nächste Zeit zur Beratung vorliegt. Am 19. März foll die mente des Bürgertums sich endlich aufraffen, um mit uns zugleich Beiterberatung der Schuhgebiete fortgelegt werden. Am 26. März Brotest zu erheben gegen ein Regime, das schon längst zu einem wird das Etainotgefeß beraten werden, da der Stat bis zum Sandfled der Stultur geworden ist. Und wir berzeichnen 31. März nicht fertiggestellt werden kann. Der 25. März wird es mit Genugtuung, daß die Redner auf dieser Versammlung auch fibungsfrei sein, da dieser Tag ein latholischer Feiertag ift. Die unsere eigene, preußisch deutsche Mitschuld an diesen Bu Diterferien sollen am 28. März beginnen und bis zum 28. April ständen geißelten. Sowohl der Abg. Traub, wie nach ihm in dauern. schärferer Form Herr Ulrich Rauscher brachten die Schmach unseres " Fremdenrechts" und der Auslieferungs- und Ausweisungspraris zur Sprache, die dazu mithelfen, die Kerker und Verbannungs­brte des garen mit neuen Opfern zu füllen. Der spontane Protest, der bei diesen Protesten aus der Bersammlung erschallte, zeigt deut­lich, daß die Protestbewegung gegen die russische und Borussische Schmach auch in breifen Kreisen des deutschen Bürgertums einen dankbaren Boden findet. Der gestrige Appell an den Rechtlichkeits­finn und das Gewissen des deutschen Volkes wird nicht fruchtlos verlaufen.

gungen,

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Politische Uebersicht.

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Bergarbeiterfragen im Abgeordnetenhause. Wenn Arbeiterfragen im Dreillasienparlament beraten werden, bann ist das Haus noch ich to a cher befest als gewöhnlich. Bozu

Rom im Generalstreik.

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erweisen.

Arbeitsdispositionen des Reichstags.

Hurra, nach Afrika !

Der liebedienerische Plan einer Anzahl nationalliberaler Reichs­tagsmitglieder, dem Kronprinzen aus Reichsmitteln 200 000 m2. für einen Jagd- und Bergnügungsausflug nach Afrika zu schenken, stößt selbst in den eigenen Reihen der nationalliberalen Partei auf widerspruch. So schreibt der Schwäb. Merkur ":

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Todesurteile in den deutschen Kolonien.

Von den

Wegen Verbrechens gegen den Staat( Hochverrat) wurden hin gerichtet in Deutsch Dstafrifa 1, in Deutsch- Südwestafrika 4, in Logo 2. Die übrigen Todesurteile ergingen wegen Verbrechens gegen die Perfon( Mord, Sittlichkeitsverbrechen). Nur ein Todes urteil wurde in Deutsch - Südwestafrita wegen Verbrechens gegen das Bermögen( Raub, Brandstiftung) gefällt.

Das

Die badische Juftiz und der Geburtenrückgang. verbültenden Mitteln zu verhindern, hat das badische Justizministe Eine seltsame Verfügung, um den Handel mit empfängnis rium erlassen. Die Staatsanwälte wurden angewiesen, gegen jene Personen einzuschreiten, die den Studierenden beim Semester beginn Gmpfehlungen von Präfervativmitteln zufenden. Ministerium des Innern ergänzt diese Verfügung dahin, daß von der Polizei alle jene Verkaufsgeschäfte, welche solche Mittel führen, von Beit zu Beit fontrolliert werden sollen. Diese Kontrolle foll fich auch auf das Innere der Läden erstreden! Der Verlauf der empfängnisverhütenden Mittel ist. straffrei, dagegen dürfen sie weder dem Publifum angekündigt, noch sonst der Oeffentlichkeit an gepriesen oder öffentlich ausgelegt werden. Als ob nicht die Käufer felbst wüßten, was sie kaufen wollen und wo diese Mittel zu er halten find. Mit solchen Theinlichen Polizeimaßnahmen will man einem großen Gesellschaftsproblem auf den Leib rüden!

Ein klerikales Universitäts - Ideal.

Verfassungsrechtlich und nach Uebung und Hetlommen In der Bischofsstadt Salzburg besteht feit längerer Zeit ein macht das Reich feinerlei Aufwendungen für den sogenannter katholischer Universitätsverein", der sich, Kaiser und sein Haus. Als führender Bundesfürft verwaltet der wie schon der Name andeutet, die Gründung einer katholischen Kaiser sein hohes Amt ehrenamtlich; seine Zivilliste Bezieht er Universität in Salzburg zum Ziele gesezt hat. Nun ist das Üniver als König von Preußen. In der Reichsverfassung ist eines Stron- fitätsgründen eine ziemlich loftspielige Sache. Darum hat man fich bringen, obwohl dieser den Titel" Kronpring des Deutschen jetzt entschlossen, schrittweise vorzugehen und als erste Efappe Reiches und von Preußen" führt und Kaiserliche und Königliche auf dem Wege zur Universität vorläufig ein Forschungs­Hoheit" angeredet wird, feinerlei Erwähnung getan. 62 würden also alle berfassungsrechtlichen Vor Institut zu errichten, d. h. eine Anstalt, die nur der wissen auslegungen für eine Ausstattung der Kronschaftlichen Forschung, ohne gleichzeitige Lehrtätigkeit, dienen foll. Berwaltungspersonal durch recht viele Freunde des Kommissärs gesprengt wurden, was sich noch nie in der Geschichte der römischen Gajeri zu vermehren.

Demonstrationen ereignet hat. Als die Polizei jah, daß die Demon­ftranten an dem heiligen Botschaftspalast vorbeizogen( wohlbemerkt, ohne ihn auch nur schief anzusehen), war es mit ihrer Selbst. beherrschung zu Ende. Wie rasend warf sie sich auf die Demon ftranten. Bereinzelte Karabinieri gaben Revolverschüsse ab. Die Menge, die zwischen Kordons eingefeilt war und ich gar nicht zurüdziehen lonnte, jezte sich mit Steinwürfen zur Wehr. Als ein Karabinier zu Boden stürzt fallen die Polizisten über zwei Landarbeiter her, die ihn ins Hospital tragen wollen. Ein Ber­wundeter unter den Demonstranten wird von einem Mitglied einter Unfallgesellschaft auf eine Tragbahre gehoben. werfen sich die Polizisten auf den Samariter und bearbeiten ihn mit den Fäusten. Man könnte ganze Spalten mit dem Bericht der Polizeibrutalitäten anfüllen. Es ist ein wahres Wunder, wenn nur leichte Verlegungen vorgekommen sind. Die Polizei hatte ihr Kesseltreiben so organisiert, daß es Dußende von Toten hätte geben tönnen.

Mit größter Aufmerksamkeit folgte die Menge den Ausführuns gen der Redner. Als zum Schlusse die römische Sektion der natio­Bon allen Generalstreitbewegungen der letzten Jahre hat sich nalistischen Vereinigung ihre Zustimmung zur Agitation mitteilen feine mit ähnlicher Wucht und Großartigteit durchgefekt wie der ließ, erhob sich wie dumpfer Donner der Widerspruch der Menge, Broteststreit gegen die Mizwirtschaft im Krantenhauswesen. Das der dann plöglich in ein schrilles Pfeifen überging, das man so Schauspiel, das die Piazza del Popolo am Morgen des 9. März ziemlich an allen Punkten der ewigen Stadt gehört haben dürfte. geboten hat, wird allen, die es saben, ewig unvergeßlich bleiben. Die Arbeitsruhe war vollkommen. Außer dem Post­Die fünf terraffenartig aufsteigenden Rampen des Pincio maren dienst, der notdürftig fortgeführt wurde, ruhten buchstäblich alle von einer Kopf an Kopf stehenden Menge buchstäblich bedeckt. Auf öffentlichen Dienste. Keine Straßenbahnt verkehrte, teine Droschte den Brunnen, auf den zahllosen Marmorsphingen, auf den Bäumen, war zu sehen. Alle Säden waren geschlossen, am Morgen wurde überall hatten es sich die Arbeiter bequem gemacht und blickten so meder Brot noch Milch ausgetragen, die Straßen waren nicht ge­von der Höhe des schönsten Lustgartens Roms auf die Piazza del fehrt, die in städtischer Regie ausgeführte Abholung der Abfälle Popolo herinter, auf den Blab des Voltes", den Kasernen und aus den Häusern unterblieb. In Erwartung des völligen Laden­Kirchen einrahmten und der seit Menschengedenten nicht eine ähn schlusses hatte die Präfettur für den Sonntag die Sonntagsruhe liche Menge Wolfs gesehen hatte. Man schäzt die Zahl der Ver- der Bebensmittelverkäufer aufgehoben. Keine einzige Zeitung er­fammlungsteilnehmer auf 80 000. Die Polizei hatte die Ber - schien, was wegen der Ministerfrise besonders fühlbar wurde. Die fammlung auf der Piazza del Popolo verboten, hatte sie aber, als Fabriken und Bauten waren völlig verlassen: außer am 1. Mai hat Die Riesendemonstration hat aber gezeigt, daß die Waffe des bie Menge den festen Entschluß zeigte, doch gerade hier ihre Ver- man in Rom nie eine ähnliche Einmütigkeit in der Arbeitsent- Proteststreits für Italien feineswegs abgegriffen und stumpf ist, fammlung abzuhalten, am Sonntagabend erlaubt. Ursprünglich haltung gefehen. Der herrliche Frühlingstag verlieh der Protest wenn nur der Anlaß des Streits als lebens. bestand die Absicht, die Menge der Demonstranten durch Truppen fundgebung eine Festlichkeit und Nuhe, die ebenso erhebend wie wichtig und bedeutend empfunden wird. Als die fordons zu verhindern, sich in den Korso und in die Hauptstraßen imponierend wirfte. Mailänder Syndikalisten dem römischen Proletariat den Generale der Stadt zu ergießen. Angesichts der unübersehbaren Menschen­Erit am aweiten Tage des Generalftreils, dessen Fortiebung streit zumuteten, um einen täglichen Lohnzuschlag von 10 Cent für flut, die jeden Truppenfordon unfehlbar gesprengt hätte, 30g man sich bei rechtzeitigen Zugeständnissen der Regierung überhaupt ihre Metallarbeiter zu erzielen, da mißglüdte der Versuch jämmer. aber die Truppen zurück, so daß der zug der Demonstranten unge- erübrigt hätte, tamt es zu bedauerlichen Konflikten, die fiber 30 Bet- lich. Dagegen gelang es diesmal vollständig, das Getriebe des wirt hindert den Korso überschwemmte, in seiner dichten, Tompatten wundete ergaben. Die Schuld dafür einzig und allein auf die schaftlichen Lebens der Hauptstadt völlig anzuhalten. Die Mig­Masse diese Hauptader der Stadt in ihrer ganzen Länge aus- gleichzeitig ruchlose und stumpfsinnige Organisation des Bolizei wirtschaft im Krankenhauswesen schneidet in das lebendige Fleisch füllend. Dienstes zurückzuführen. Als nach erzieltem Siege die Wieder der Wassen. Das ihnen zugefügte Unrecht wurde von allen In der Massenversammlung haben der Sekretär der Arbeiter aufnahme der Arbeit beschlossen worden war, und die Demonstran empfunden. Und wenn es heute die harte Not des Alltags ist, die Tammer, ein Vertreter der sozialistischen und einer der republika- ten, etwa 30 000 an der Bahl, ruhig aus der Versammlung nach die Manen auf die Straße ruft, noch nicht eine Idee, noch nicht ein nischen Parteiftattion und mehrere andere gesprochen und auf die Hause gingen, fanden sie eine Anordnung des Bolizeidienstes, die Streben über den Alltag hinaus, so liegt der Bewegung doch eine unwürdigen Verhältnisse hingewiesen, die im römischen Kranten- geradezu auf ein Refieltreiben abzuzielen schien. Bekanut Gerechtigkeitsforderung zugrunde, die einem großen Teil der hauswesen herrschen. Zwei röntische Krankenhäuser, S. Antonio lich ist der Palast der österreichischen Botschaft in Rom eine ganz Demonstranten flar zum Bewußtsein kam. Der junge, gefunde und S. Giacomo, wurden schon geschlossen, und man spricht davon, besonders heifle Stelle. Wenn ihn einmal ein Demonstrant schief Arbeiter denkt nicht daran, daß er morgen frant sein kann und des ein 3. auzumachen. Das Pflegepersonal der vereinigten hofpitäler ansehen sollte, könnte das zu den gräglichsten diplomatischen Stom Sofpitals bedürftig Er protestiert nicht für sich, er protestiert für ift bon 1500 auf 500 Herabgelegt worden, die Aufnahme der Kranten plitationen führen. Also war es Hauptstreben der Polizei, den seine Gefährten die krant sind, für die Alten und Siechen: et pro­wird von dem Befit eines armenscheines abhängig gemacht, Turz: Strom der Demonstranten von der Piazza Venezia abzudämmen. testiert que Solidarität. die mittellofe Bevölkerung der Stadt, der mildtätige Stiftungen Um dies zu erreichen, zog man überall Kordons, so daß die Demon- Und das hat das römische Proletariat mit Würde und Macht in Betrage von Hunderten von Millionen Pflege und Beistand in stranten auf keine Weise und unter feinen Umständen wo anders zu tun verstanden: durch vollkommene Arbeitsruhe, die durch eine der Krankheit sichern wollten, ist heute in Rom im Krankheitsfalle I anden konnten als eben da, wo sie nicht hin soll- Riefenversammlung, wie sie Nom faum gesehen, durch eine un hilflos und elend ihrent Schicksal überlassen. Man läßt die Menten: auf der Piazza Venezia . In der Tat prallte die Maffe, nach übersehbare Flut von Demonstranten, die sich gerade über die Stadt. fchen auf der Straße oder in ihren elenden Höhlen sterben wie das dem ein Kordon von Karabinieri ihr den Eingang in den Korjo viertel der Reichen ergoß. Und diefer Kundgebung des Massen Wich und freut fich, bei dieser Art der Verwaltung der Wohltätig verwehrt hatte, auf die Bersaglieri , die den Botschaftspalast schüßen willens fonnte auch die Regierung, fonnten auch die herrschenden teitsgelber Ersparnisse zu machen, die erlauben, das gut bezahlte mollten. Die Wucht des Unpralls war jo groß, daß dieje Kordone Massen nicht wiederstehen. Oba Olberg- Rom