Nr. 73. 31. Jahrgang.
Wahlen zum Ausschuß
der Betriebskrankenkaffe der Stadtgemeinde Berlin , am Montag, den 16. März, von 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachm.
Die Angestellten, Handwerker und Arbeiter der Berliner städtischen Betriebe haben am kommenden Montag zu entscheiden, wem fie die Vertretung ihrer Interessen im neu zu wählenden Ausschuß ber Betriebstrantentasse übertragen wollen. Diese Entscheidung wird dadurch besonders bedeutungsvoll, als der Lifte 2
der bisherigen freigewerkschaftlichen Verwat tungsmitglieder Vorschlagslisten von Leuten entgegengestellt worden sind, die sich bisher um das Wohl und Wehe der Kassen mitglieder nie gefümmert haben.
Gewerkschaftliches.
Ein untergehender Beruf.
Sonntag, 15. März 1914.
Namen der anderen Tangoschülerinnen erfahren hatte, ließ er alle zu fich tommen, um ihnen nach allen Regeln der Kunst eine Moral predigt zu halten.
Bon Jahr zu Jahr sind die Verhältnisse bei Sarotti schlechter geworden. Aber statt um ihr leibliches Wohl, forgt sich der Herr Die Maschinentechnik hat mit so manchem alten Beruf Direktor um die Privatverhältnisse der Arbeiter und Arbeiterinnen. aufgeräumt. Sie hat die Handarbeit in Einzelgriffe zerlegt Er täte wahrlich besser, wenn er sich die Frage vorlegen würde: und dann durch die Maschinenarbeit ersetzt. Wo früher der mit 6 und 7 M. Lohn auskommen? Wie fann sie sich davon er Wie fann eine Arbeiterin bei den heutigen Verhältnissen wöchentlich Spezialist tätig war, steht heute die Maschine, bedient von nähren und fleiden? Wären die Arbeiterinnen so straff im Verband nicht qualifiziertes: Arbeitern oder von Frauen und Mädchen. der Bäder und Konditoren organisiert, wie es sich gehört, fie könnten In der Schraubendreherei beispielsweise hat die Frauenarbeit die Anmaßungen des Herrn Direktors zurüdweiser. die der Männer fast vollständig verdrängt. Die Entwickelung
worden!
und Vervollständigung der automatischen Schraubenmaschine Der Deutsche Holzarbeiterverband, Gau Berlin, hält seine hat die Schraubendreher überflüssig gemacht. Trotzdem ver- ordentliche Gaukonferenz am 15. und 16. März im Lokal des Herrn suchen eine Anzahl von Schraubenfabriken junge Leute zur Boeker, Weberstr. 17, ab. Ein sogenanntes liberales Wahlfomitee" z. B. versucht unter Achtung, Töpfer! Laut Beschluß der letzten Generalversamm Führung des Schlachthofangestellten Wichura die Arbeiter und Absolvierung einer Lehrzeit zu veranlassen, in der sie Angestellten für seine Lifte 3 einzufangen. Dabei wissen diese zu dem Beruf eines Automateneinrichters herangebildet lung ist vom Montag, den 16. März, wenn es die Witterung erlaubt, Das ist aber überhaupt kein Beruf, in dem das Arbeiten ohne verglaste Fenster gestattet. Quertreiber gegen die bisherige bewährte Verwaltung der Betriebs- werden sollen. Die Verbandsleitung. frantentasse auch nicht den Schatten eines Vorwurfs beizubringen. Die Ausübung einer Spezialarbeit, die in jeder Fabrik, an In ihrer Versammlung am letzten Montag wußte Wichura nichts jedem anderen Maschinensystem, deren es zahlreiche gibt, neu An die Arbeiterschaft Groß- Berlins! weiter, als mit lächerlichem Pathos vor dem alten aus lauter wieder geübt werden muß. Der junge Mann hat beim VerSozialdemokraten" bestehenden Kaffenvorstand gruselig zu machen. laffen des Betriebes dem Fabrikanten 3-4 Jahre als billiger fowie Großdeftillationen und Effigfabriken beschäftigten Arbeitnehmer, Die in den Mineralwasserfabriken, Biers, Weingroßhandlungen Mit welchen Mitteln dieses liberale Wahlkomitee" arbeitet, trat und williger Hilfsarbeiter gedient und ist auch nach seiner die vielfach in den Gastwirtschaften, Kantinen, Kolonial- und Grünin der Versammlung sehr deutlich zutage, in der uniformierte Entlassung aus dem„ Lehrverhältnis" nichts anderes ge- framgeschäften die Produkte abzuliefern haben, gehören bisher nur Beamte der städtischen Straßenbahn herumspionierten und feststellten, wer von den Angestellten dieses Betriebes anwesend war. zum Teil ihrer gewerkschaftlichen Organisation, dem Deutschen Man will die letteren offenbar nach Scharfmacherart terrorisieren, Mehr Aussicht scheint sich den Lernenden ja zu bieten, Transportarbeiterverband an. um der„ liberalen" Liste auf die Beine zu helfen. wenn sie in einer Schraubenfabrik Gelegenheit haben Ziveds Kontrolle über die Verbandszugehörigkeit ist von der Gegen solche unerhörten Versuche, wie überhaupt gegen den sollen, die Werkzeugmacherei oder Dreherei zu erlernen. unterzeichneten Branchenleitung eine Legitimationskarte zur Ausgabe ganzen Gimpelfang des liberalen Wahlkomitees", müssen die Hier winkt ihnen anscheinend ein wirklicher Beruf. Schade nur gelangt, die für alle in der Getränkeindustrie beschäftigten Arbeiter Wähler der städtischen Betriebskrankenkasse entschieden Front daß die Spezialisierung der Arbeit in den Schraubendrehereien farte ist von hellblauer Farbe und dient als Ausweis dafür, daß der Gültigkeit hat und jeden Monat abgestempelt wird. Die Kontroll machen. Durch die Wahl am Montag müssen alle diese Bevormun auch diese Hoffnung zuschanden macht. Wer dort das dungsversuche unzweideutig zurückgewiesen werden durch einmütiges Werkzeugmachen erlernt, ist bestenfalls in der Lage, in einer Inhaber desselben Mitglied feines Verbandes iſt. Da vorwiegend Kleinbetriebe in Frage kommen, ist die Agitation anderen Schraubenfabrit als Werkzeugmacher zu arbeiten. mit Rücksicht auf die lange und unbestimmte Arbeitszeit außerordentDas ist aber ein so beschränktes Arbeitsgebiet, daß dem jungen lich erschwert. Wir ersuchen daher die Gewerkschafts- und ParteiArbeitsgelegenheit geboten wird. Mann dadurch kaum eine ausreichende Sicherheit auf tommende genoffer, soweit diefelben mit den obengenannten Arbeitern, namentlich jedoch mit den Kutschern in geschäftliche oder persönliche Berührung fommen, nach der Legitimationskarte zu fragen und auf achten, damit die immerhin noch große Zahl der Unorganisierten die Organisationspflicht hinzuweisen. Im besonderen wird von den Mitgliedern des Verbandes erwartet, diesen Hinweis zu beachten, damit die immerhin noch große Zahl der Unorganisierten
Votum
für die Liste 2.
trantentasse der Stadtgemeinde Berlin will, der stimmt am Montag Wer eine zielflare soziale Fortentwickelung der Betriebsfür die Liste 2.
ficherten im Ausschuß der Betriebskrankenkasse will, der stimmt für Wer eine umfassende Vertretung der Interessen der Verbie Kandidaten der freigewerkschaftlichen Organisationen:„ Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter" und" Verband der Bureau angestellten" und
wählt die Lifte 2.
Wahlen zur Innungskrankenkasse der Fuhrherren- Jnnung
Berlin , Fontane- Promenade 14.
Kutscher, Stalleute, Arbeiter, Handwerker aus den Schwerfuhrwerksbetrieben Berlins und Vororte!
Am heutigen Sonntag( 15. März), vormittags von 9 bis 11 Uhr, findet die Wahl der Vertreter der Arbeitnehmer zum Ausschuß obengenannter Krankenkasse im
Berliner Klubhaus, Ohmstraße 2, ftatt. Wahlberechtigt find alle über 21 Jahre alten Arbeitnehmer, welche in Fuhrbetrieben beschäftigt sind, deren Inhaber Mitglieder der Fuhrherreninnung zu Berlin sind.
Krantentasse.
Als Wahllegitimation für die Arbeitnehmer gilt eine vom Arbeitgeber ausgestellte Bescheinigung, daß der Betreffende am Tage der Wahl noch in Beschäftigung steht, oder die Mitgliedskarte von der Kollegen! Bei dieser Wahl erwächst für die Versicherten diefer Krantentasse die Pflicht, dafür einzutreten, damit aus ihren Reihen Vertreter in den Ausschuß gewählt werden, die die Rechte der Raffenmitglieder gegenüber dem rücschrittlichen Geist, der bisher in den Innungskrantentassen herrschte, mit Nachdrud vertreten. Jeder Versicherte, der ein Interesse daran hat, daß nur solche Vertreter gewählt werden, die gewillt sind, im vorstehenden Sinne in der Verwaltung der Kaffe zu wirken, darf nur für die
Lifte 2
der organisierten Rutscher stimmen. Stimmzettel mit dem Vermerk Lifte 2 werden am Eingang des Wahllotals verteilt. Kutscher , Stalleute, Arbeiter, Handwerker übt Euer Wahlrecht aus, gebt so früh wie möglich Eure Stimme nur für Liste 2 ab. Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. Sektion II. J. A.: Albert the B.
Kleines Feuilleton.
Das Tagesgespräch. Um Gotteswillen, was ist Ihnen? Sie werden ja ganz blaß." D Gott, hören Sie nur, was der„ Lokal- Anzeiger" schreibt: Fräulein Mary Richardson nahm eine Art mit in die Galerie und hieb damit auf die Venus des Velasquez ein, daß fie aus fieben breiten Wunden blutete. Ist das nicht furchtbar? Richtig geblutet bat fie, die Arme."
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Beruhigen Sie sich. Die B. 3. a. M." triumphiert: Schon hat der Direktor der Nationalgalerie erklärt, die Wunden, die dem Bild geschagen wurden, feien heilbar, das Gemälde werde bald ausgebessert sein. Venus fiegt noch einmal über die politische Hysteriferin. Dienende Hände werden sich über die Schwerverlegte beugen zartefte Sorgfalt wird die Wunden bernähen, und morgen liegt die Velasquezsche Venus wieder lächelnd auf ihrem Lager." Morgen schon wieder? Gott sei Dant. Aber der Schrei der Entrüstung, sagt die" Post", der durch die Welt geht, wird Ja ja. Man hört jest wieder Grauertvolles über die Leiden ber Gefangenen in Rußland ." Aber das ist doch nichts Neues. Ein richtiger flatschender Beitschenhieb in das Antlig der Kulturmenschheit ist die ftratustat der Mary Richardson ."
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,, Reden Sie nicht solch frivolen Unfinn." " Ich wiederhole nur die Staatsbürger- Beitung." Lebt das Dredblatt auch noch? Dem sollten die Suffragetten
ein Ende bereiten."
, Sie sind wohl gar nicht gegen diese Shänen?" Sprechen Sie nicht von Frauen wie ein Barbar."
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Gewiß macht die Spezialisierung und das Eindringen der industrie, Fortschritte. Für den jungen Mann, der nicht nur Maschine auf fast allen Gebieten, namentlich der MetallHilfsarbeiter in der Metallindustrie, sondern qualifizierter Arbeiter werden will, wird dies immer schwieriger. Man kann sagen, es ist ohne sachverständigen Rat bei der Auswahl des Lehrbetriebes schon fast unmöglich geworden. Und es ist nicht nur in der Metallindustrie so. Aber kaum irgendwo haben die Verhältnisse sich so ausgestaltet, wie in der Schrauben fabrikation, wo die Entwickelung der Technik offensichtlich auf immer weitere Ausschaltung der männlichen Arbeitstraft hindrängt. Der Beruf des gelernten Schraubendrehers ist im Untergang begriffen; seine Tage sind gezählt.
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Das große Glashaus der Firma Sarotti zu Tempelhof , welches bei den Berufsangehörigen den Spiznamen Das graue Elend" führt, ist jetzt unumschränktes Reich des Herrn Bander, eines Mannes, der einst Direktor eines Zoologischen Gartens war. Der Herr ist Referbeoffizier. Mit ihm zog auch gleich zum Schaden der dort Veschäftigten ein anderer Geist bei der Firma Sarotti ein. Seine ein und Glieb auf dem gofe antreten zu laffen, um die Front größte Freude ist es, die Fahrer mit den angeschirrten Pferden in abzuschreiten und nach den blantgepuẞten Stiefeln und Knöpfen zu sehen!
fleiner wird.
Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin.
Die Branchenleitung der Kellerarbeiter und Kutscher . Achtung, Gastwirtsgehilfen! Die Differenzen im Schultheiß Ausschant, Inhaber Balster, Reinidendorfer Straße 29, find durch tarifliche Vereinbarung mit der Organisation geregelt.
Verband der Gastwirtsgehilfen, Ortsverwaltung Berlin I. Achtung, Gummiarbeiter! Der Streit in der Norddeutschen Gummi und Guttaperchawarenfabrik vorm. Fonrobert u. Reimann ( Abteilung Formerei) dauert unverändert fort. Alle Arbeitsangebote dieser Firma sind nach wie vor zurückzuweisen. Nach uns zugegan genen Meldungen wird von einem Meister der Firma spez. in Lichter felde versucht, Streifbrecher zu werben. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck ersucht. Buzug ist fernzuhalten. Verband der Fabritarbeiter Deutschlands . Zahlstelle Groß- Berlin. Engelufer 15.
Mitgliederverluft im chriftlichen Bergarbeiterverband. Der Bergknappe", das Drgan, des chriftlichen Bergarbeiter verbandes, wußte fürzlich einen gewaltigen Rüdgang des sozial Die Schmach, die in der Niedertretung der Menschenwürde liegt, demokratischen" Bergarbeiterverbandes im Ruhrrevier zu melden. wie sie in der bei Sarotti üblichen Leibesvifitation zum Ausdruck Daß die Herren Christlichen stets den Splitter im Auge des andern fommt, ist groß; die freie Beit und die Ueberhebung des Herrn sehen, aber den Balken in ihrem Auge nicht, zeigt sich wiederum Direktor Zander sind größer. In der neuesten Zeit nimmt er sich auch hier. Nach der Jahresabrechnung, die der Bergtnappe" bermehr und mehr das Recht heraus, auch in die Privatverhältnisse öffentlicht über die Mitgliederzahlen erfährt die Deffentlichkeit hatte der Gewerkverein im Jahre 1913 rund feiner Untergebenen einzugreifen. Er macht dabei nicht halt beim wohlweislich nichts faufmännischen Personal, sondern fommt mit seinen väterlichen Be- 964 314 M. Einnahmen. Im September erhöhten die Christlichen vormundungen auch den Arbeiterinnen zu nahe. ibre Beiträge allgemein, so auch im Ruhrgebiet , wo awei Drittel
Durch feinen Spigelapparat hat er herausbekommen, daß eine ihrer Mitglieder figen. Dort beträgt der Beitrag 70 Pf. die Gruppe von seinen Arbeiterinnen Unterricht im Tangotang nehme. Woche. Weiter wurde ein Wochenbeitrag von 1 M. eingeführt, Gräßliches Verbrechen! Der Herr war sehr erboft. Er ließ da der freiwillig geleistet werden konnte. Duzendemale berichtete er es zunächst nur von einer feiner Arbeiterin wußte die Uebel- der Bergknappe" schon, daß die Zahl derer, die den Markbeitrag täterin vor sich kommen und forderte bei Strafe der sofortigen Ents leiste, immer mehr anwachse. Nehmen wir aber nur einen Durch laffung die Namen der am Tangofurfus teilnehmenden Kolleginnen! schnittsbeitrag von 40 Pf. die Woche an, das sind 20,80 m. in Als Herr Direktor Zander dann durch diese Einschüchterung die Jahre, so sehen wir, daß ganze 46 361 bollzahlende Mitglieder
Erfinder des heute weit verbreiteten Systems im Jahre 1834 für| Wirkungen in Beziehungen gefeßt. Das Täfelchen ist mit einem sein Wert, die Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst", auf die Nagel durchstochen, der noch jetzt drinnen stedt: dem Symbole des er die Arbeit von 17 Jahren und außerdem 2200 Gulden verwandt unentrinnbaren Festhaltens. Der Tote wird auf der Tafel folgender hatte, eine Beihilfe von ganzen 200 Gulden! Aber das war nicht maßen angeredet:" Ich beschwöre Dich, Du Totendämon, und ich das schlimmste: Als dann Gabelsberger ein Eremplar feines Wertes erwede Deinen Dämon( Du Inhaber dieses Grabes), hilf mir bei dem Könige zu überreichen bat, brachte es die kleinliche Mißgunst eines Apollonus, die Arsinoe gebar. und ihr Herz soll mit wildem VerHofmannes, die ihn auf Grund eines in der Anleitung enthaltenen langen erfüllt werden, daß sich ihr Herz ändere und sich neige zu Beispieles der Demagogie verdächtigte, sogar fertig, daß das meinem Herzen, so daß sie mich liebt und mich in allen meinen Exemplar vom König nicht angenommen und Gabelsberger zurück- Wünschen erhört, mich Ptolemaios, den Thases gebar. Denn ich gegeben wurde. Das inkriminierte Beispiel lautete: Eine Regie- schwöre den Allerhalter, den Herrn Gott Jabo( von Jerufalem):„ Du rung, welche dem Despotismus huldigt, kann sich in Europa , wo bist der große Gott Jatabaoth, der Gott vom Geierberge, gib drum, die Zivilisation ihre Heimat aufgeschlagen hat, nicht mehr halten." daß Apollonus, die Arsinoe gebar; mich liebt, mich den Ptolemaios, Gabelsberger tilgte nun diesen Satz und fezte an seine Stelle, den die Thases gebar, für alle Zeit, damit sie mich liebe und mir als Antwort auf jenen Angriff, die Worte: Demjenigen, der den alles schente, was ich von ihr erbitte; und nicht eine einzige Stunde Grundsägen der Rechtlichkeit huldigt und dessen Gesinnungen soll sie noch zögern, zu mir zu fommen, zu Ptolemaios , den Thases menschenfreundlicher Natur sind, genügt nicht der Schein, von jemand gebar, für alle Beit." Theater. böse zu urteilen."
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Erfinderlos. 13 Jahre nach dem Tode des Erfinders hat nun Deutsches Theater. Shakespeare- 3yflus: Was ihr in New York der Richter Hazel das Urteil in dem berühmten Prozeß wollt. Vor ein halb Dugend Jahren ging diese luftigste aller des Hannibal Goodwin gegen die Eaftman- Kodak- Gesellschaft ge- Shakespeare- Komödien zum ersten Male in Reinhardtscher Inszenierung fällt. Der Rechtsstreit betraf die Ausnügung des Patents zur Her- über die Bretter. Ihr Wiedererscheinen war für die Schauspieler, stellung photographischer Films und Goodwin, der Erfinder des die ihrer Laune in den burlesken Szenen frei die Zügel schießen Verfahrens, hatte gegen die Eastman- Kodak- Gesellschaft den Vor- laffen durften, und für das Publikum ein Fest. Wie ein unaufhörero- wurf erhoben, daß man ihn um seine Ansprüche als Erfinder und licher Kriegsruf scholl von der Galerie der Name Waßmanns, Inhaber des Patentes gebracht habe. Er starb in Armut, indes dessen altberühmter flachshaarig trottelhafter Junker Bleichenwang Ein bunter Maskenzug, oft die Gewinne der Eastman- Kodak- Gesellschaft auf Grund des strittigen sich diesmal selber übertroffen hatte. Batentes ungezählte Millionen erreichten; die niedrigsten Schägungen von Musit begleitet, glitten die Szenen, gefühlvolle, graziöse und berechnen die Gewinne auf 20, andere auf 100 Millionen Mart. Fastnachtsmäßig- derbe, auf freisender Drehbühne vorüber. Nun hat das Gericht entschieden, daß Goodwin zweifellos als der Für die sehnsüchtig- schwärmende Liebesleidenschaft des Herzogs, Erfinder anzusehen ist und daß seine Erben Anspruch auf die Ge- die durch Musik und Lieder den Genuß des Leidens noch zu erhöhen winne haben, die durch die Ausnutzung des Patents in die Taschen fucht, fand Karl Ebert stimmungsvollen Ausdruck. Trefflich gelang Aber der Lokal- Anzeiger, nennt sie doch so. Was kann ich der Unternehmer geflossen find. Wenn nicht die letzte Instanz das Johanna Terwin die Rolle der Viola, des frohgemuten Mädchens, Urteil aufhebt, werden die Witwe und die Kinder Goodwins, die in das in Pagenkleidung bei dem Herzog Dienste nimmt und, selbst dafür?" Brooklyn leben, Tantiemenansprüche für die ganze Zeit, während der zum Sterben in ihren neuen Herrn verliebt, seine Liebeswerbungen die Kodak Gesellschaft das Patent benugt hat, erheben. Ihr Anspruch als Bote der schönen Olivia überbringt. Wiz und Bagentecheit wird von den Sachverständigen auf viele Millionen gefchäßt. stand ihr so natürlich zu Gesicht, wie die zurückgehaltene innige Empfindung. Ihre jüngferlichen Hengste bei dem Duell mit dem Altägyptischer Liebeszauber. Ein interessantes Stulturbild aus gleich ängstlichen Bleichenwang entfesselten stürmische Heiterkeit. dem alten Aegypten bietet ein antiker Liebeszauber aus dem dritten Der sanfte Reiz Olivias, die drollige gronie, daß sie, nachchriftlichen Jahrhundert, einer Beit üppiger Blüte des Aber die fühllos ihren herzoglichen Verehrer immer abgewiesen, Der Demagog Gabelsberger. Das elende System der Verfolgung glaubens. Es ist eine Bleitafel, die vor furzem die Papyrus- fich rettungslos ins Antlig dieses jungen Bürschchens bergafft, und Unterdrüdung, das heute gegen die Sozialdemokratie an- fammlung des Berliner Museums erwarb. Oben ist findlich ein erhielt durch Else Heims eine Verförperung, wie man sie freundlich gewendet wird, hat das Bürgertum am eigenen Leibe erproben Menich gezeichnet, das Gesicht ist mehrfach durchstrichen. Denn es anmutsvoller nicht hätte denken können. Im Vordergrunde aber müssen, als es für ebenso staatsgefährlich galt wie heute die ist fester Bestandteil des Baubers in alter wie neuer Zeit, daß dem stand der Anlage des Stüdes entsprechend das liederliche und tämpfende Bewegung der Arbeiterklasse. Mit was für fleinlichen Abbild das zugefügt wird, was man dem Driginal wünscht. Blei närrische Volt, das in Olivias Haus sein Wesen treibt: Der zu Mitteln selbst Leute von Verdienst und Kulturbedeutung heimgesucht wurde, wie Dr. Blaumann in den Amtlichen Berichten ausführt, Falstaffscher Korpulenz gediehene rotbadige Tobias Diegelwurden, dafür ist der Stenograph Gabelsberger ein Beispiel. Wie gleichfalls in magischer Bedeutung gewählt: feine Stälte, Schwere, manns, fein idiotischer, von Waßmann präsentierter SchüßFriz David in feinen Denkmalen Gabelsbergers erzählt, erhielt der Bewegungslosigkeit, bleiche Farbe wurden mit dem Tode und dessen ling, Lucie Höflichs ausgelassenes Kammerfräulein, der mit
" Sprechen wir von etwas anderem. 220 000-." Aber Sie irren sich ganz gewaltig. Ueber 800 000 Mart find für die Venus bezahlt worden."
Mensch, laffen Sie mich blos aussprechen. 220 000 Gefangene hat man im Jahre 1913 in den russischen Gefängnissen gezählt." Seh'n Sie, so etwas intereffiert mich gar nicht."
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