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Nr. 73. 31. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Wie ist doch die Zeitung

so interessant.

Sonntag, 15. März 1914.

ausgegeben und hofft nunmehr, in einem Prozeß wenigstens den der Regierung und in den dieser Frage gleich gerichteten Jungen zugesprochen zu erhalten. Kreisen vertreten worden sind.

Die ganze Angelegenheit ist eine reine Privatangelegenheit, Es ist in dem Eingemeindungsantrag deshalb gebeten, die für die Oeffentlichkeit fein Interesse hat. Aus diesem Grunde diesen Fall losgelöst von allen allgemeinen Erwägungen für nahmen wir von der Sache absichtlich keine Notiz. Nur der sich behandeln und beurteilen zu wollen. Morgenpost", auch dem" Lokalanzeiger" blieb es vorbehalten, diese Privatsache auf den breiten Markt der Oeffentlichkeit zu zerren, Der neuerbaute Jungfernsteg in Blößensee, eine über den und das in einer Form, die nur der Sensationslust frönen follte. Spandauer Schiffahrtskanal führende Fußgängerbrüde, ist gestern Gin Blatt, dem es um wahrheitsgemäße Sachdarstellung zu tun ist, dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. kann und darf eine solche phantastische Irreführung seiner Leser nicht mitmaajen.

Parteiangelegenheiten.

Wer beruflich genötigt ist, die Presse zu verfolgen, ist oft er aunt über die Strupellosigkeit, mit der das Lefepublikum be­handelt wird. Den Vogel schießt die Sensationspresse ab, welche die Leser in der haarsträubensten Weise anschwindelt. Die Leser, die nicht prüfen fönnen, wie bestimmte Vorgange fich abspielen, Das kommt davon, wenn man auf Reisen geht. glauben ihrer Zeitung aufs Wort und meinen, ganz besonders Eine teuere Bekanntschaft machte wieder einmal ein Herr aus gut und schnell unterrichtet zu werden. Wer tiefer sieht und die der Provinz, der sich noch in etwas vorgerüdter Stimmung und Dinge genauer verfolgt, bedauert oft die Leser der Sensations­Stunde die Reichshauptstadt näher ansehen wollte. In einer Wirts blätter, weil sie ständig angelogen werden. Allen Fällen nach­schaft traf er einen Mann, der bereitwilligst die Führung übernahm zugehen, ist bei der Fälle des Materials nicht möglich, man muß Königsgraben 2. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Pied: mit ihm aufsuchte. Als der Provinzler dann irgendwo aus einem Jugen sektion des 5. Kreises. Heute Versammlung bei Schulz, und endlich eine ganze Reihe von Lokalen mit weiblicher Bedienung fich gelegentlich auf Stichproben beschränken. An einem besonderen Der 18. März 1848. Nachdem: Gemütliches Beisammensein. Schläfchen erwachte, war der Führer verschwunden und mit ihm Fall möchten wir heute unsere Behauptungen erweisen. Vor acht Gäste willkommen. Tagen brachte die Berliner Morgenpost " einen Artikel unter der sensationellen Ueberschrift:" Die Geschichte einer Kinder abends 8% Uhr: Gruppenversammlung im Volkshaus, Rosinen- schwerlich wieder zu seinem Gelde kommen, zumal er feinen Charlottenburg . 3. Gruppe. Am Dienstag, den 17. März, seine Brieftasche, die 1800 M. enthielt. Der Gefledderte wird wohl entführung" mit den Untertiteln:" Gin Vater als Ent- straße 3. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen' Düwe II freundlichen Führer nicht einmal annähernd beschreiben kann. führer seiner Kinder Die Flucht nach Amerika über:" Demokratie nicht Bureaukratie". 2. Freie Der Kampf mit der Ehefrau im Treptower Aussprache. 3. Gruppenangelegenheiten. 4. Wahl der Gruppen­Part". In dem Artikel wird eine Familiengeschichte erzählt. leitung. Ein Mann namens 2. habe mit seiner Frau Differenzen ge= habt und sei mit ihr auseinander gekommen; es sei die Ehe scheidungsklage eingeleitet worden. Der Mann sei, weil er an den Kindern sehr hing, mit einer Geliebten nach Amerika gegangen und habe die Kinder mitgenommen. Nach fünf Jahren fei er wieder nach Deutschland gekommen und nach Treptow gezogen. Die Morgenpost" schildert nun im Romanstil den weiteren Verlauf der Dinge also:

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Aber die bisher erreichten Vorteile seiner Flucht sollten vollkommen zunichte werden. Eine Reihe von Zufällen fettete sich aneinander, die so phantastisch klingen, daß man sie im erften Moment für unmöglich hält. Als 2. eines Tages mit feinen Kindern einen Spaziergang im Treptower Park unter­nahm, sah er sich plötzlich seiner geschiedenen Frau gegenüber. Meine geliebten Kinder- das Schidfal führt mich Euch in den Weg",

Mit den Worten

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am 19. März und 2. April, die vorjährigen Teilnehmer werden ge­Die letzten Stunden des Redeübungskursus sind voraussichtlich beten, ebenfalls zu erscheinen. Die diesjährigen Schüler kommen auch weiterhin in lebungsstunden zusammen. Auf den Hinweis an dieser Stelle in den nächsten Tagen ist zu achten. Der Bildungsausschuß.

Heiratsschwindler.

Farmer von Herzberg nannte sich ein Heiratsschwindler, der Neukölln. Am Mittwoch, den 18. März, in Bartsche Festsälen: besonders in Berlin seine Opfer fand und jetzt in Stiel ergriffen Märafeier. Anfang 8% Uhr. Gesang, Festrede, Rezitationen wurde. In hiesigen Zeitungen erschien wiederholt eine Anzeige, sichern den Besuchern gediegenen Genuß, aber auch lehrreiche daß ein Mann in höherer Stellung eine vermögende Dame zweds Stunden. Eintritt frei. Heirat kennen zu lernen wünsche. Die heiratslustigen Damen, die barauf aus Stiel, Bremen oder Hamburg einen Brief, dessen Ab­sich schriftlich an die angegebene Decadresse wandten, erhielten darauf aus Kiel , Bremen oder Hamburg einen Brief, dessen Ab­fender Egon von Herzberg" ihnen schilderte, wer er sei und wie er bisher gelebt habe. Hiernach war Herr von Herzberg" der Sohn eines Rittergutsbesitzers. Mit dem zehnten Jahre verwaist, wurde er von Verwandten sehr streng erzogen, schlug die Offizierslauf­bahn ein, stand 16 Jahre lang bei den Schußtruppen in unseren Kolonien, verließ dann den Dienst, betätigte sich als Pflanzer und hatte jetzt, nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland , die Ab­ficht, als Farmer nach Deutsch - Afrika zurückzukehren. Im lezten Augenblid hatte er sich entschlossen, eine Lebensgefährtin dorthin mitzunehmen. Weil er es also eilig hatte, so lub Herr von Herz

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Steglit Friedenau. Unser Schumann- Abend am 21. März findet nicht im Albrechtshof", der seine Pforten ge­schlossen hat, statt, sondern im Birkenwäldchen". Da auf den Gintrittskarten noch der Albrechtshof" genannt ist, bitten wir die Bezirksführer und Hauskassierer, überall auf den Wechsel des Lokals hinzuweisen und zugleich für reichlichen Absatz der Karten zu sorgen. Der Bildungs- und Jugendausschuß.

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riß fie die Kleinen an sich und versuchte mit ihnen zu ents Sie am Mittwoch, den 18. März, abends 8% Uhr, im großen Saaf berg" die Damen gleich nach Kiel , Bremen oder Hamburg , je nach tommen. 2. stürzte hinterher, und es gelang ihm, des Kaiser- Wilhelms- Gartens" stattfindet, spricht Genosse Julian dem er sich gerade hier oder dort befand, zu einer persönlichen

den Knaben zu ergreifen und der Mutter zu entreißen. Aus Furcht, auch das Mädchen wieder zu verlieren, eilte nun die Mutter in höchster Aufregung mit dem Kinde in den Part. 2., der ebenso den Verlust des Sohnes befürchtete, stürzte in entgegengesetter Richtung davon.

Die Mutter, die sich inzwischen wieder verheiratet hatte, behielt nun das Mädchen in ihrer Obhut, doch trachtete sie nach wie vor danach, auch den Knaben wiederzugewinnen. Es gelang ihr, L. Aufenthalt zu ermitteln, und sie beantragte auf Grund des Scheidungsurteils einen Gerichtsvollzieher, ihr den Knaben zu zuführen. Dieser traf jedoch 2. nicht zu Hause. Auf seine Bor­stellungen hin wurde ihm aber der Knabe von den nichtsahnenden Wirtsleuten ausgehändigt. Vor der Tür wartete die Mutter, die den Knaben fofort in Empfang nahm und sich nun am Ziel ihrer Wünsche glaubte. Doch ihre Freude war verfrüht. Denn wenige Minuten später fehrte 2. zurüd und hörte, was vor gefallen war. Im nächsten Augenblid hatte er sich schon auf die Verfolgung gemacht. Die Frau hatte einen Straßen. bahnwagen beftiegen und war mit dem Kind in der Richtung nach dem Alexanderplatz abgefahren. 2.

jagte nun in einer raftbroschke hinter seinem Sohne her

und holte die Elektrische auch am Alexanderplatz ein. Er verließ das Auto, sprang auf den Straßenbahnwagen in boller Fahrt auf, entriß der überraschten und verdußten

Borchardt über: 1848-1914".

Friedrichsfelde . Heute, Sonntag vormittag, von den bekannten Stellen aus: Handzettelverbreitung.

Tegel . Am Donnerstag, den 19. März, findet eine Theater vorstellung in Trapps Festsälen statt. Zur Aufführung gelangt: Ausgewiesen" von Karl Böttcher . Billetts a 40 Pf. sind bei den Bezirksführern zu haben.

abends Uhr, im Tempelhofer Tivoli" stattfindenden Theater­Tempelhof- Mariendorf . Bu der am Montag, den 16. Mära, vorstellung Die Schiffbrüchigen " find alle Starten vergriffen. Reinidendorf- West. Heute Sonntag von den bekannten Stellen aus: Flugblattverbreitung. Dienstag, den 17. März, abends 8% Uhr, im Lokal von Beher, Scharnweberstraße 101: Deffent liche Kommunalwähler- Versammlung.

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Bruchmühle. Heute Sonntag, abends pünktlich 7 Uhr, im Lokal von Fischer, Radebrück: Mitgliederversammlung.

Berliner Nachrichten.

Der Tierfreund.

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Besprechung ein. Im Hotel wußte er dann den Heiratsluftigen sehr biel von den Kolonien zu erzählen, und alle seine Darstellungen bekräftigte er noch mit Photographien, die ihn selbst im Kreise feiner Kameraden oder Bekannten" mit darstellten. Sobald er auf diese Weise das volle Vertrauen der Damen gewonnen hatte, lockte er ihnen unter allerhand Vorspiegelungen die Barschaft ab und versetzte sie dann, statt mit ihnen die Ausreise anzutreten. Auf die fastgenommen. Er entpuppte sich als ein ehemaliger Kaufmann, Anzeige von Geschädigten wurde der angehende Farmer in Kiel der nie Offizier, wohl aber eine Zeit lang in unseren afrikanischen Solonien gewesen ist. Es wäre erwünscht, daß sich alle Berliner Damen, die ihm ins Garn gegangen sind, bei der Kriminalpolizei im Zimmer 103a des Polizeipräsidiums meldeten.

Tödlicher Unfall durch Ueberfahren. Am 11. d. Mts., nachmittags gegen 6.35 Uhr, wurde vor dem Hause Leipziger Str. 137 beim Ueberschreiten des Fahrdammes eine bisher unbekannte Frau von einem Kraftomnibus überfahren und getötet. Die Unbekannte ift ungefähr 40-45 Jahre alt, 1,55 Meter groß, hat graumeliertes Haar und am rechten Bein einen Stelafuß. Sie war bekleidet mit braunem Hut mit Federn, schwarzem Jadett, graugestreiftem Rod, schwarzer Bluse, Federboa, schwarzen Handschuhen und hatte ein feit der Toten nimmt jedes Polizeirevier ſowie die Kriminalpolizei Taschentuch, gez. C. 109, bei sich. Mitteilungen über die Persönlich au 866 IV/ 48. 14 entgegen.

Zahle deinen Obolus.

Wutter wieder das ſo heiß erſehnte Stind, ſprang mit ihm ab- durch die Markgrafenstraße. Beim Einbiegen in die Linden Ein schwer mit Abbruchmaterial beladener Wagen fährt und war eine Sefunde später im Menschengewühl verschwunden. Die Frau hat nun gegen ihren ehemaligen Gatten Strafstraße gibt es eine fleine Verkehrsstockung, der Wagen muß antrag wegen indesentführung gestellt. 2. ist halten und als die Pferde wieder anziehen sollen, gleiten ihre jedoch nicht mehr zu ermitteln gewesen. Man nimmt an, daß er Hufe auf dem schlüpfrigen Asphalt aus, so daß der Wagen Wiederholt beobachtete Versuche von Fahrgästen, sich der Zah fich mit feiner Geliebten und den Kindern wieder zum nicht vom Fleck tommt. Der deutscher steigt ab, nimmt die lung des Fahrgeldes zu entziehen, haben der Großen Berliner zweiten Male nach Amerika gewandt hat. Jedenfalls darf man Pferde am Zügel und knallt heftig mit der Peitsche, ohne Straßenbahn Veranlassung zu einer vom Polizeipräsidenten ge aber auf den Ausgang dieses von beiden Seiten mit solcher Er- aber die Pferde zu schlagen. Es fammeln sich natürlich sofort nehmigten Ergänzung der Beförderungsvorschriften gegeben, die bitterung durchgeführten Kinderstreites gespannt sein. Sollte 2. hier ergriffen werden, wird er eine erhebliche Gefängnisstrafe zu eine Reihe Leute um das Fuhrwert. Der Kutscher müht sich jetzt durch Aushang in den Wagen bekanntgemacht wird. Sie lautet: die Pferde vorwärts zu bringen. Er läßt die Zügel los, gewärtigen haben." " Die Fahrgäfte sind verpflichtet, fich alsbald nach Besteigen stemmt sich mit aller Macht an die Radspeichen. Aber die des Wagens beim Schaffner zweds Erlangung eines Fahrscheins Pferde rutschen aus. Der Wagen geht rechts und links, aber bemerkbar zu machen." nicht vorwärts. Er haut nun einmal den Pferden mit der Peitsche über den Rücken. Sofort fängt ein Herr an zu

schreien:

" Hauen Sie die Pferde nicht! Laden Sie lieber nicht so biel auf! Ich zeig Sie einfach an! Roheit!"

Der Kutscher guckte den Herrn von oben bis unten an Der Kutscher gudte den Herrn von oben bis unten an und sagte ruhig, wenn auch grob:

Na, dann fassen Se man an!" antwortete der Kutscher seelenruhig und deutete auf ein Wagenrad. Der Herr warf ihm einen unbeschreiblichen Blick zu. Da kamen drei Arbeiter herbei und übersahen im Nu die Sache:

Es soll damit ausdrücklich auf die Unrichtigkeit der Auffaffung hingewiesen werden, als bedürfe es einer besonderen Aufforderung des Schaffners zur Entrichtung des Fahrgeldes.

Aus Not seinem Leben ein gewaltsames Ziel gesetzt hat im Hause Manteuffelstraße 13 der 60jährige Arbeiter Wilhelm verschaffte er sich durch gelegentliche Aushilfearbeiten in einem Meißner. M. bewohnte hier eine Stube. Da er feine Arbeit hatte, Kohlengeschäft hin und wieder etwas Verdienst; jedoch reichte dieser nicht aus, um die fällige Miete zahlen zu können. Er reichte daher ein Gesuch um Unterstützung bei der Armenkommission ein, wurde jedoch abschlägig beschieden. Als ihm auch noch die Ermission an gedroht wurde, machte er seinem Leben durch Erhängen freiwillig

ein Ende.

Soweit der wesentlichste Teil des Artikels der" Morgenpost ". Die Leser und noch mehr die Leserinnen haben mit Interesse die spannende Schilderung gelesen und warten der Dinge, die noch kommen sollen; sie wundern sich höchstens noch, daß diese hübsche Geschichte im Borwärts" nicht zu finden war. Wir möchten den wahren Tatbestand gegenüberstellen: Der in dem Morgenpost" Artikel genannte 2. entschloß sich, nachdem ihn seine Frau mehrere mal verlassen hatte, nach Amerika zu gehen und seine beiden Kinder mitzunehmen. Das war vor 5% Jahren. Im Staate Michigan wirkte 2. als Farmer und heiratete ein Mädchen, das er kurz vor Halten Se die Schnauze, Mann! Ruville is nich jeiner Abreise aus Deutschland für seine Kinder sich gesucht hatte. geladen, wär' man nich allens so glatt. Wir müssen ooch unsre In der Zwischenzeit war in Deutschland die Ehescheidung erfolgt Wagen machen, sonst fliegen wir uff's Pflaster." und weil 2. nicht hier war und seinerseits unterließ, eine Gegen- Aber die Pferde brauchen Sie nicht zu schlagen!" rief der flage anzuftrengen, fielen die Kinder der Frau zu. Die letztere Herr wieder, zornrot im Gesicht. berheiratete fich inzwischen wieder. In der jungen Frau des 2. Arbeitsnachweis für das Schneidergewerbe. Der durch den erwachte mit der Zeit die Sehnsucht, 2. gab den Bitten nach und Magistrat der Stadt Berlin errichtete Facharbeitsnachweis für das kehrte wieder nach Deutschland zurüd, wo er zunächst bei Bekannten Schneidergewerbe teilt allen Schneidermeistern für Damen-, Herren sowie der gesamten Konfektion mit, daß sämtliche in ihrem gewerb in Treptow wohnte. Die frühere Frau des L. hatte sich wiederholt lichen Betriebe benötigten Arbeitskräfte von seinen untenstehenden nach ihrem früheren Manne, der eine Militärpension begog, er Willem, Mare, ran!" rief der eine. Sie stemmten sich Filialen unentgeltlich, auch auf telephonischem Anruf, nachgewiesen fundigt und als sie jest hörte, daß L. zurüdgekommen war, suchte alle drei in die Räder, der Kutscher ergriff die Zügel und werden. sie ihn auf. Sie nahm das vor dem Hause spielende Mädchen heidi war der Wagen flott. Lachend klopften sich die drei Schneidern, Büglern, Steppern, Mamsells, Stepperinnen, mit sich, das auch ruhig mitging, obwohl es die Mutter gar nicht Arbeiter die Schultern ab; der Kutscher schwang sich während Näherinnen usw. wird jederzeit kostenlos Beschäftigung nach fannte. Wegen des anderen Kindes, einem Jungen, der bei der der Fahrt auf den Wagen und winkte den Dreien mit der gewiesen: Rüderstraße 9, Tel.- Amt Norden 3791-3797, geöffnet Abreise ein Jahr alt war, sandte sie einen Gerichtsvollzieher, der Beitsche grüßend zu. Der Tierfreund aber riz Mund und für weibliche Arbeitsuchende von 8-12 Uhr, geöffnet für männliche Arbeitschende von 3-7 Uhr; Junkerstraße 10, Tel.- Amt Moriz den Jungen pfänden sollte. Nachdem der Mann des Gesetzes fah, Augen auf und sah dem dahinfahrenden Wagen nicht sehr plat 14943, geöffnet von 9-1 Uhr; Gerichtstraße 35, Tel.- Amt daß dieser Junge sehr an dem Vater hing und einer sofortigen flug nach. Moabit 8864, geöffnet von 3-7 Uhr. Festnahme des start herzleidenden Jungen die schwersten Gefahren für das Leben des Kindes mit sich gebracht hätte, nahm er zunächst Arbeiter- Bildungsschule. Heute, Sonntag, den 15. März, abends 7 Uhr, im großen Saal des Gewerkschaftshauses, Engel Abstand. Der Vater des Kindes erklärte sich freiwillig bereit, den In der Angelegenheit der Eingemeindung ufer 15, 3 wei Lichtbildervorträge. 1. Werden und Ber Jungen herauszugeben, und zwar an die Mutter selber. Er ging Reinickendorfs nach Berlin ist gestern der formelle gehen der Gebirge. Vortragender: Genoffe Ernst Reuter . 2. Eine soweit, da der Junge mit fremden Personen nicht mitging, die Antrag an den Oberpräsidenten abgesandt worden. Trok des Wanderung durch die Uckermark . Vortragender: Genosse Georg Mutter seine ehemalige Frau auf den Straßenbahnwagen bereits erfolgten ablehnenden Bescheides des Oberpräsidenten Strämer. Gintritt 40 Pf. Garderobe frei. zu begleiten. Am Alexanderplatz mußte der Junge austreten, und an den Gemeindevorstand in Reinickendorf haben beide Ge- Im Zoologischen Garten ist die reichhaltige und sehenswerte der Vater verließ mit seinem Kinde den Wagen, die Mutter zurüd- meinden Berlin und Reinickendorf gemeinsam den An- Papageiensammlung dieser Tage wieder um zwei sehr schöne saffend. Das ist die Geschichte der Kindesentführung. Die ganze trag auf Eingemeindung gestellt. Gegenüber der von der Re- Seltenheiten bereichert worden, die die Vogelfreunde start anziehen Darstellung der Morgenpost" von einem Kampf im Trep gierung vertretenen Auffassung, daß Berlin von einem Kranze werden: Hahns Zwerg- Ara und Grünzügelpapagei. Ersterer ist tower Part", von dem Entreißen des Knaben, von einer Ver- blühender Vororte umgeben werden müsse, kommt in Betracht, wirklich ein Zwerg gegen seine populären Verwandten, da er nur folgung des Baters ist von Anfang bis zu Ende er daß hier ein Fall vorliegt, auf den dieses Merkmal sicherlich so groß wie einer von den fleinen Sittichen, und auch ähnlich wie funden. Auch die Bemerkung der" Morgenpost " über die Geliebte nicht zutrifft. Reinickendorf befindet sich, wie in einer dem diese, grün gefärbt ist. Daß er troßdem ein Ara ist, beweisen die des 2., die seit Jahren die angetraute Frau des 2. ist, ist falsch. Antrag beigegebenen Denkschrift nachgewiesen ist, in einem ristische nadte 3ügel" zwischen Schnabel und Auge. Nach der ganze Figur und Schnabelbildung, besonders aber der charakte Im übrigen ist 2., der mit dem Jungen und seiner Frau wieder äußerst bedrängten Zustande der Gemeindefinanzen. Gerade felben Stelle am Kopfe, die bei ihm grünbefiedert ist, hat der zweite nach Amerika gehen wollte, wieder zurüdgekommen, weil er unter- mit Rücksicht darauf, wie dieser Fall gelagert ist, verbieten Neuankömmling seinen Namen, der zu den südamerikanischen Kurz­wegs angehalten wurde. Er hat den Jungen ohne weiteres her- sich Erwägungen allgemeiner Art, wie solche bisher von seiten schwanzpapageien gehört. Sein Gefieder zeichnet sich durch eine so

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Zur Eingemeindung von Reinickendorf nach Berlin .