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9t. 80. 5t. ZlchtMS. I Wißt h Jonittf KnAn loMloft Snrfig, 22. Pii| 1911 Mus See Partei. Gemembew ahlerfolge. A» Königs ha in bei Görlitz   ist nunmehr die ganze dritte Abteilung im Dorfparlament in den Händen unserer Genossen. In Kleinkrauschen(Schlesien  ) siegten unsere Genossen dies- mal in allen drei Abteilungen, so dah sie jetzt die Mehrheit im Ge- meinderat ha'o«. Im Dorfe Michelau bei Graudenz   wurde der Genosse Hermarm Win kl er in der dritten Abteilung als Gemeindever- treter gewählt. Michelau   gehört zum Kreis Schwetz  . Mit Winkler zieht der erste rote Vertreter in eine Gemeinde ein, die dem Macht- bereich des schneidigen Junker? Halem untersteht. Ei» ganz rotes Dorf. Ein für die Sozialdemokratie vorbildlicher Ort ist das Dorf Alexanderhütte   im Wahlkreise Kronach  -Lichtenfels  (Ober- franken). Wie die.F r. B o l k s t r i b ü n e" berichtet, sind unter den rund 300 Einwohnern 10S organisierte Parteimitglieder, also ist jeder dritte Bewohner Mitglied der sozialdemokratischen Partei. Mehr Erwachsene, also Organisationsfähige, sind am Orte über- Haupt nicht vorhanden. Ebenso ist das Verhältnis hinsichtlich der Parteipresse, die in 70 Exemplaren gelesen wird, genau so viele Familien zählt der Ort, es hat also jede Familie das Parteiblatt. Die Maifestzeitung wird, wie alljährlich, von unserem Berliner   Parteiverlag heraus- gegeben. Die Zeitung ist in Wort und Bild aus begeisterter Hin- gäbe an den Gedanken der proletarischen Weltfeier entsprungen. Den Bildschmuck schuf diesmal Ilse Schütze-Schur. Von jungen Birkenrankcn umschmückt, werden die Gedanken der Maifeier in Aufsätzen, Gedichten, Sprüchen vorgetragen. Ludwig Frank  formt in einer Rückschau auf die politische Bewegung der letzten Zeit die Maiparole der kommenden Kämpfe. Carl Legien  entwickelt den Wert der Maifeier als einer Weckerin des Organi sationsgedankenS, der die Arbeiterklasse von Sieg zu Sieg wachsen läßt. Hermann Wendel   schreitet ein halbes Jahrhundert vor fünfzig Jahren, im Mai hau der von ihm entfachten Be- wegung ab und im September 1364 wurde die Internationale in London   gegründet: fünfundzwanzig Jahre später, 1889, wurde in Paris   der Beschluß gefaßt, hinfort in allen Ländern die Maifeier zu begehen, und nun begehen wir dieses Weltfest zum fünfund- zwanzigsten Male. Fritz Faatz wirft ein zündendes Wort in die Massen der Landarbeiter, das sie zum Sozialismus erwecken soll und Anna Gradnauer schließt die Festschrift mit Mai» Worten, die den Müttern um der Kinder willen den Weg der Be- freiung weisen. Wuchtige Gedichte von Carl PetcrSson und Rudyard Kipling  (dieses von Franz Diederich au» dem Englischen über- setzt) und eine Reihe Sprüche für Maidemonstrationstafelu von Max Barthel  , Julius Zerfaß  , Ernst Preczang  , Carl Bröger, Ludwig Lessen   durchtönen die Festschrift. Der Einzelpreis der Maifest- schrift beträgt 19 Pf. Der Erscheinungstermm wird noch be- kanutgegeben...... Da? erste Wahlflugblatt der französischen   Sozialdemokratie. Für die bevorstehenden Kammerwahlen hat die sozialistische oegi und 1914: 1919 4185 Millionen Frank Ausgaben, davon 1389 (32 Proz.) für Krieg und Tod, 1357(32 Proz.) für Staatsschuld, nur 7 Proz. für Schule und Bildung und 2 Proz. für Arbeiterfür- sorge. 1914 vcm 5329 Millionen Frank rund 2999(38 Proz.) für Krieg und Tod, 1439(27 Proz.) für Staatsschuld, 7 Proz. für Bil- dungswesen und 4 für die Arbefter. ES heißt dann: Seit 44 Jahren haben die Regierungen in den Schlund des Militär- Ungeheuers 69 Milliarden Frank geworfen, das Zwölffache der Kriegsentschädigung von 1879. Um einen Begriff von dieser fabel- haften Summe zu bekommen, stelle man sich vor, daß daran 193 599 Männer, von denen jeder einen Sack von zwei Zentnern Gold trägt, zu schleppen hätten oder daß sie, in Huudertfrankscheinen aufge- schichtet, 299 Säulen von der Höhe des Sifelturmes ergäbe! Nur die Hälfte davon, vernünftig angewandt für Werke der Organi- sation, Unterstützung, Erziehung des Volkes, hätte ausgereicht, die Lebens- und EnttmckelungSfählgkeit Frankreichs   aufs höchste zu heben und für lange Jahre den Wohlstand des Volkes gesichert. »Für diese ungeheuren Vergeudungen haben die Regierenden im Namen Frankreichs   Anleihen aufgenommen. Die öffent- liche Schuld wurde auf rund 40 Milliarden Frank verwehrt, deren Verzinsung das Budget weiter belastet. Ferner muhten Steuern geschaffen werden: sie sind von 2874 in 1919 auf 3516 in 1914 gestiegen, eine Zunahme von 642 Millionen im Jahre. Die Staats monoPole ergaben 912 Millionen 1919. 1914 erwartet man von ihnen 1933: Zunahme um jährlich 121 Millionen. Aber auch das hat noch nicht gereicht. Die Regierungen haben darum den öffentlichen Diensten, der Landwirtschaft, Industrie, dem Handel, Unterricht, der Arbeit die ihrem Nutzen entsprechenden Mittel zur Eutwickelung verweigert, während von 1919 14 das ordentliche Militärbudget um 444, der Schuldendienst um 73 Millionen: zusammen 517 Millionen, wuchsen, stiegen die nütz­lichen Ausgaben, die mit der Verbesserung der Gegenwart die Blüte der Zukunft sichern, nur um 384 Millionen. Und was geschieht für die Arbeiter? Die Regierenden, Unternehmer, Kapitalisten sagen:.Die Zunahme der Steuern und die Teuerung kommen von der tollen Steigerung der sozialen Lasten, die durch die demagogische Ueberbictung der Parteien getrieben wird." 1914 aber beträgt das Budget der Arberter, inbegriffen alle Ausgaben für Unterstützung und für die Arbefter der verschiedenen Ministerien, kaum 224 Milfconeu: 4,----- 4,2 Proz. der Gesamtausgaben von 5329 Millionen. In 4 Jahren stieg das Budget um 1135 Milliouen, davon nur 139 für die Arbefter: kaum 12 Proz., während Krieg und Tod über 59 Proz. dieser Steigerung weggenommen haben. Auf ihrem Laufe zum Abgrund werden die Regierenden nicht durch sozialistische Demagogie getrieben. Sie werden getrieben, weg- gerissen durch den Sturm der chauvinistischen Treiberer, der von den Ausbeutern des patriotischen Gefühl»: den großen Finanz- leuteu, Unternehmern, Lieferanten entfesselt ist, die hinter dem Kriegsgespenst ihre ftandalösen Geschäfte verberge». Die sozia- listische Partei will den Frieden in der Welt, wie sie Ordnung und Vernunft im Budget will. Sie will da» Ende der ungeheuer- lrchen Vergeudungen, die unter dem Vorwand der Steigerung der Landesverteidigung unsere Ausbeuter mft Gold vollstopfen, während sie den Frieden Europas   und den Wohlstand Frankreichs   m Gefahr hringen. das Defizits Für Bürger! Gegen die Vergeudung! Gegen de den Frieden! Stimnft für die sozialistische Parteil Mus?nöustrie unS hanöel. Der Rückgang der Kohlenproduktion. Februar hat einen weiteren Rückgang der Kohlenproduktion und de» Koblenabsatz'eS gebracht rat weist der rechnungs- Beim rheinifch-westfälischen Kohlensyndir mäßige Absatz in der Gesamtmenge einen Rückgangvo» 197 514 Tonnen auf. Im Vergleich zum Monat Februar 1913 ist eine Abnahme der Gesamtmenge von 964 385 Tonnen zu verzeichnen. Aehnlrch liegen die Verhällmsse bei dem Kohlen- und Brikettabsatz. Der Gesamtabsatz in Kohlen ist gegen Januar d. I. in der MonatSmenge um 67 619 Tonnen und gegen Februar 1913 in der Monatsmenge um 292 985 Tonnen gefallen. Der Gesamtabsatz in Briketts ist gegen Januar d. I. in der Monatsmenge um 14 272 Tonnen, gegen Februar 1913 in der Monatsmengc um 49 731 Tonnen gefallen. Der Brikettcchsatz für Rechnung des Syndikats ist gegen Januar d. I. in der Monatsmenge um 19279 Tonnen, gegen Februar 1913 um 43 698 Tonnen gefallen- Un- günstiger als für Kohlen und Briketts ist das Ergebnis des Kok s- abfatzeS, da nicht nur der Abruf der Hochofenwerke schwächer war, sondern auch der Absatz für Hausbrandzwecke, der sich im Januar infolge des Frostwetters lebhafter gestaltet hatte, wieder nachgelassen hat. Der Gesamtabsatz in Koks ist gegen Januar dieses Jahres in der Monatsmenge um 169514, gegen 1913 um 493129 Donneu gefallen. Die Förderung weist gegen den Vormonat eine Abnahme von insgesamt 617889 Tonnen auf. Stillegung von Schiffen? Der Gedanke der Betriebseinschränkung zur Heraufschraubung der Preise wird auch in der internationalen Schiffahrt diskutiert und» scheint der Verwirklichung näher gebracht zu werden. Er» Telgramm aus London   meldet: Eine Abordnung der Baltischen und Weißen-Meer-Konfe- renz" hat der Versammlung der Internationalen Schiffahrts- Vereinigung in London   Vorschläge über die Stillegung von Schiffen zwecks Verbesserung der Frachtsätze unterbreftet. Die Versammlung faßte einen Beschluß, der irgend eine Stellung- nähme ablehnt, bis die konstituierenden Versammlungen beftagt worden seien und in welchem diese aufgefordert werden, die Vor- schlage zu prüfen und darüber so bald als möglich Bericht zu erstatten. Die Abordnung hat ihrer Befriedigung darüber Ausdruck gegeben, daß der Beschluß so weit ginge, wie man bei dem Anfangsstadrum der Dinge hätte erwarten können. Dieser Beschlutz lenkt zugleich darauf hin. daß man mit ein« starken Verminderung de» Warenverkehrs rechnet. Statt der Herabsetzung der Kosten soll jedoch eine(vorübergehende) Aus- schattung von Schiffen vorgenomm«» werden, um an Betriebs- kosten zu sparen. Einig««« im Fürstenkonzer». Seit längerer Zett schwebten Differenzen im Fürstenkonzern, dessen Geschäfte von der Deutschen  «... p Bank abgewickelt werden. So soll der Verkauf von Aktien einzelner Tochternnternehmnngen de» Fürstenkonzern» ohne Wissen der Deut- Bank vorgenommen worden sein. Wie jetzt mitgeteilt wird, ist eine Einigung de» Fürsten Hohenlohe und de# Fürsten Fürstenberg über die ichwebenden Fragen im Fürstenkonzern nunmehr erfolgt. Auch eine Einigung mit der Deutschen Bank steht zu erwarten. Ludwig Loewe A.-G. Berlin  . Nach dem Geschäftsbericht stieg der BetriebLgewin« von 3,68 Millionen auf 4,57 Million«» Mark, der Reingewinn von 1,62 auf 1,72 Millionen Mark. Die offene» Abschreibungen wurden von K4 auf 2,1 Miillorren erhöht. Die M-rschinen srnd nunmehr völlig abgeschrieben, ebenso wie die Modelle, Weichzeuge, Utensilien und der Fuhrpark. An Di vi- den de werden wie im Vorjahre 18 Proz. gezahlt. Der preußische BergfiSkuS hat bedeutende Ländereien bei Pr.-Neudorf(Kreis Pleß  ) in Oberschlesien   angekauft, um, wie die .Oberschl. Grenzztg." meldet, dort auf Grund niedergebrachter Bohrungen ein Steinkohlenbergwerk zu errichten. Unsinn! Nafurlich! Jeder weiß es, rwei mal zwei ist niemals fünf, besonders dann nicht, wenn man versucht Ihnen glaubhaft zu machen, daß die Ge­währung eines£xtra Rabattes oder eines Geschenkes einen be- sonders günstigen Einkauf darstelle. Gote Ware zu billigen aber festen Preisen wie Sie solche bei uns finden, geben Ihnen stets die sicherste Gewähr dafür, daß Sie wirklich vorteilhaft bedient werden, und daß Sie den vollen Wert Ihres Gel­des bekommen Königstr- 33 Chausseestr. 113 beim Stettfaer Bahnhof