Nr. 86.
31. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Der wahre Charakter.
auf Käufer aus Arbeiterkreisen angewiesen und einem Boykott Die Aussperrung der Marmorarbeiter. nicht gewachsen sind. Nicht viel günstiger steht es für die Unter nehmer in der Sandsteinbranche. Sie klagen immer über die In einer am Donnerstag abgehaltenen start besuchten Ver- Konkurrenz der Kunststeinindustrie. Wenn die Sandsteinuntersammlung der Marmorarbeiter führte Winkler aus: Die Aus- nehmer nicht arbeiten lassen, dann werden dringende Arbeiten in Sperrung, welche die Unternehmer mit drohenden Gebärden an- Kunststein ausgeführt werden. Da der Kunststein ja auch bearbeitet Die ganze innere unwahrhaftigkeit der christlichen Ge- gekündigt hatten, ist da. Das Ergebnis ist, daß 167 Marmorarbeiter werden muß, so bleibt uns diese Arbeit auf alle Fälle, aber die werkschaften koipmt oft in den Aussprüchen ihrer Führer fierte Marmorarbeiter in Arbeit stehen. Also nur wenig mehr fommen. Sie können also durch eine Aussperrung nur Schaden ausgesperrt sind, dazu kommen 12 Arbeitslose, während 275 organi- Unternehmer der Sandsteinbranche würden unt ihren Profit über Aufgaben und Charakter der Zersplittererorganisationen als ein Drittel der in Berlin beschäftigten organisierten Marmor- haben. trefflich zum Ausdruck. Jezt ist das Rätselspiel über den arbeiter ist ausgesperrt. Daß dieser Erfolg für die Unternehmer erregend. Wir werden uns von der einmal gewonnenen Position Für uns ist die Situation im allgemeinen nicht besorgnisCharakter der christlichen Gewerkschaften afut geworden. Natür- feineswegs ermutigend ist, zeigt ihr ganzes Verhalten. Sie haben nicht zurückdrängen lassen. So gern wir eine weitere friedliche lich lauten die Urteile der Christen sehr verschieden, ja sich schutzsuchend an die Oeffentlichkeit, besonders an den Verband Entwickelung unserer Verhältnisse gesehen hätten, so fest werden fogar entgegengefeßt. Das erklärt sich aus dem Mangel der Baugeschäfte gewandt, der dem Verband der Steinmetzgeschäfte uns die Unternehmer finden im Kampf für die Verbesserung eines wirklichen unzweideutigen Charakters. Doch hören den Rücken zu decken sucht. In der Niederhaltung der Arbeiter- unserer Lohn- und Arbeitsverhältnisse. wir: In einer am 1. März in Köln abgehaltenen Zentrums- Berband der Steinmezgeschäfte hat an seine Mitglieder ein Rund- mit Beifall auf und beschloß dann, zur Stärkung des Kampffonds bestrebungen haben die Unternehmer die gleichen Interessen. Der Die Versammlung nahm die Ausführungen des Referenten versammlung fennzeichnete Rechtsanwalt Dr. Schröm- schreiben versandt, worin es heißt: Nach langen Bemühungen eine Ertrafteuer zu erheben, und zwar von den Steinmetzen 1,50 M., Iegens die christlichen Gewerkschaften also: find die Tarifverhandlungen gescheitert." Das ist nicht zutreffend. von den Schleifern, Fräsern usw. 1 M., von den Hilfsarbeitern Eigentliche Verhandlungen haben gar nicht stattgefunden. Die 50 Pf. wöchentlich. Zu den aus der Zentralfaffe gezahlten unterUnternehmer stellten sich von vornherein auf den Standpunkt, daß stüßungen der Ausgesperrten wird die Lokaltasse einen Zuschuß fie jede Verbesserung des Tarifs ablehnen, ja sie haben sogar von täglich 50 Pf. und für jedes Kind wöchentlich 50 Pf. zahlen. Verschlechterungen angeboten.
110
-
in ihnen finden alle politischen Parteirichtungen, abgesehen natürlich von der Sozialdemokratie, Unterkunft, auch die Arbeiter, die politisch überhaupt keiner Partei angehören: Satholiken sowohl wie Protestarten. Voraussetzung ist nur positives Christentum und nationale Gesinnung."
-
Tarifbewegung im Friseurgewerbe.
Weiter heißt es in dem Schreiben der Unternehmer, die ArDiese Charakterisierung fand keinen Widerspruch, wohl beiter hätten Forderungen gestellt, die mit Rücksicht auf die unDie tariftreuen selbständigen Friseure hielten dieser Tage in aber großen Beifall. Der Bergknappe", das Organ des günstige Geschäftslage unannehmbar seien. Als die unerhörteste den Sophiensälen" eine Versammlung ab, um zu der Tariffündis chriftlichen Gewerkvereins, ist jedoch mit dem Urteil nicht ein- Forderung wird die Verweigerung der Ueberstunden bezeichnet. gung Stellung zu nehmen. Wie der Obmann der Tariffommission verstanden. Es paßt zu schlecht zu anderen Erklärungen günstige Konjunktur berufen, so ist das mindestens eine starke gehilfen ordnungsgemäß, gekündigt und gleichzeitig ein neuer Ver Wenn sich die Unternehmer der Marmorindustrie auf die un- Herr Jurisch mitteilte, ist der Vertrag vom Verbande der Friseur hristlicher Führer. Vor allem: wenn man für die Organi Hebertreibung. Die Marmorindustrie hat unter der geschäftlichen frag vorgelegt worden. Der neue Vertrag sei bereits durchberaten fation der Arbeiter das Bekenntnis zum positiven Christentum Krise bei weitem nicht so gelitten, wie andere Branchen des Bau- und solle jetzt zur endgültigen Beschlußfassung unterbreitet werden. fordert, dann müßte das logischerweise auch für die Unter- gewerbes. Man kann nur sagen, daß in der Krisenzeit der weitere Die Kündigung sei hauptsächlich erfolgt, um Inflarheiten des alten nehmer gelten. Die durchaus nicht positiv Christlichen Aufstieg der Marmorindustrie verhindert wurde. Zurüdgegangen Vertrages zu beseitigen und den verschiedensten Positionen eine werden sogar vielfach mehr unchristlichen als christlichen Unter- ist sie nicht. Wenn die Unternehmer in ihrem Rundschreiben bessere präzisere Fassung zu geben. Die wenigen, zum Teil fleinen nehmerorganisationen angehören, die gegen christliche und un- 8 Stunden, so ist auch das nicht richtig, denn wir haben ja im Vertrag wurde nunmehr von Position zu Position beraten. Die sagen, wir fordern eine Verkürzung der Arbeitszeit von 9 auf Belastungen fönnten ruhig mit in Kauf genommen werden. Der christliche Arbeiter mit der gleichen Gehäffigkeit kämpfen, Intereffe einer friedlichen Vereinbarung unfere ursprüngliche Forde- Forderung der Gehilfen auf Einführung einer je 15 Minuten verden aber von den christlichen Zersplitterern der Arbeiter- rung der achtstündigen Arbeitszeit zurüdgezogen und statt dessen die dauernden Frühſtüd- und Besperpause, welche in die Zeit zwischen Forde- Forderung fchaft nicht nur nicht bekämpft, sondern ausdrücklich verteidigt. 8% stündige Arbeitszeit gefordert. Dementsprechend haben wir auch 9-11 Uhr und 3-5 Uhr gelegt werden soll, wurde abgelehnt. Der Die Forderung des Bekenntnisses zum positiven Cristentum unsere als Ausgleich für die Arbeitszeitverkürzung geforderte Lohn Vertreter der Organisation wies darauf hin, daß die Arbeitszeit von stempelt daher die christlichen Gewerkschaften allzu deutlich erhöhung herabgefeßt. Sie beträgt jetzt nur noch 5 Pf. pro Stunde. 7 Uhr früh bis 9 Uhr abends dauere und nur durch eine 1½stündige zu dem, was sie sind: Zersplittererorganisationen zum Vor- Es ist also durchaus nicht richtig, wenn die Unternehmer in ihrem Mittagspause unterbrochen wäre. Durch den Umstand, daß verschie teil des Kapitals! Daher versuchte der„ Bergknappe" den Rundschreiben sagen, wir fordern eine wesentliche Lohnerhöhung. dene Arbeitgeber den Gehilfen das Verzehren des mitgebrachten Schein zu wahren. In der Nr. 10 vom 7. März schreibt er: s ist auch nicht richtig, daß wir hinsichtlich der Vergütung von Frühstücks im Geschäftslokal verbieten, aber das Verlassen des Bon den christlichen Gewerkschaften ist nie von den Auf- Fahrgeld und Fahrzeit weitgehende Forderungen gestellt haben. Raumes auch nicht gestatten wollen, sei die Forderung gerechtfertigt. zunehmenden ein Bekenntnis zum positiven Christentum ver- Unsere Forderungen gehen nicht über das hinaus, was alle an- 3ugestimmt wurde der Forderung auf Erhöhung des Lohnes von langt.. Ausdrücklich wurde beim Neutralitätsstreit 1901 mit ständigen Firmen schon seit Jahren gezahlt haben. Die Be- 1,75 M. auf 2 M. für Aushilfen in der Zeit von 5-9 Uhr und auf großer Wahrheit die positiv- christliche Richtung abgelehnt." hauptung, daß wir die Ueberstunden verweigern, muß als glatter 3 M. für Bußtag, Karfreitag usw. Für Betriebe, die unter dem Diese allzu freie Interpretation hat nun wieder einen Forderungen. Wir wollen die Ueberstunden nur auf ein möglichst Bei dieser Gelegenheit wurde der Wunsch geäußert, die GehilfenSchwindel bezeichnet werden, denn davon steht nichts in unseren ortsüblichen Preis bedienen, erhöhen sich die Lohnsäge um 20 Broz. anderen Christenmenschen in seiner Gemütsruhe gestört. Er geringes Maß beschränken und fordern deshalb, daß nicht mehr organisation möge fich für die Preisgestaltung interessieren. Der belehrt den Bergknappen" in der Kölnischen Volkszeitung" als 4 Ueberstunden in der Woche gemacht werden. An dieser Vorschlag, von jedem Tariffontrahenten jährlich 1,80 M. für Un ( Nr. 257), nachdem er vorher entrüstet die Frage aufwirft, Forderung müssen wir aus Gründen der sozialen Fürsorge fest fosten der Tariffommission und zum Zwede der öfteren Veröffent feit wenn es überhaupt ein interfonfessionelles Christentum halten; die Beschäftigung der Steinarbeiter ist so gesundheitsschädlichung der Geschäfte zu erheben, wurde ebenfalls abgelehnt. Allen gibt", in folgender Weise: lich, daß eine möglichst furze Arbeitszeit geboten erscheint. übrigen Positionen wurde zugestimmt. Die Gehilfenorganisation branche seit 7 Jahren den Tarif stets auf friedlichem Wege erWir haben in der Sandsteinbranche seit 15, in der Marmor- wird sich demnächst mit den Zugeständnissen beschäftigen. neuert und verbessert. Wir konnten deshalb annehmen, daß die Unternehmer unser Mitbestimmungsrecht bei Festseßung der Arbeitsbedingungen anerkannt haben. Für einzelne Unternehmer trifft das auch zu. Aber in ihrem Verband haben die Scharfmacher die deshalb, weil sie uns das Mitbestimmungsrecht streitig machen. Oberhand bekommen. Sie bekämpfen unsere Forderungen schon Damit werden sie aber keinen Erfolg haben. Wie den Unternehmern in der Marmorbranche, so sind wir auch den Unternehmern in der Sandstein- und Grabsteinbranche entgegengekommen, indem wir unsere Forderungen herabsetzten. Aber die Unternehmer dieser Branche teilten uns ebenfalls mit, daß sie einstimmig beschlossen haben, auf ihrem bekannten Standpunkt zu verharren, also nichts zu bewilligen.
..
Weil aber die Worte positives Christentum im katholifchen und evangelischen Lager nicht übereinstimmend aufgefaßt verden..., haben die christlichen Gewerkschaften schon vor mehr als cinem Jahrzehnt die Formel geprägt und bis heute daran festgehalten, daß die gewerkschaftliche Wirksamkeit die religiöse und nationale Ueberzeugung au respektieren habe. Damit ist in der Sache eine positiv- christliche Betätigungsbasis für die christlichen Gewerkschaften weder angenommen noch abgelehnt."
Das ist echte jesuitische Seiltänzerei. Wenn die legte Charakterisierung zutreffen würde, welchen Zwed hat dann die christliche Gewerkschaftsbewegung? Auch die freien Gewerkschaften haben eine positiv christliche Betätigungspraris weder angenommen noch abgelehnt. Sie vertreten einfach Arbeiterinteressen. Wenn es aber auf diese ankäme, dann fönnten die christlichen Gewerkschaften abdanken. Es ist für ihr Dasein nur eine Erklärung möglich: sie sollen und wollen die Arbeiterschaft zersplittern! Zum Nachteil für die Arbeiter, zum Jubel für das Kapital.
Kleines Feuilleton.
-
-
-
Belle- Alliance- Platz 9, sind durch einen Tarifvertrag beseitigt. Die Achtung, Caféangestellte! Die Differenzen im Café Fried, Sperre ist aufgehoben. Die Ortsverwaltung.
Musik.
I.
Mit
( eigentlich Aussperrung) bei der Firma Bünsow, Müllerstr. 3, Achtung, Schildermaler, Ladierer! Bei den Differenzen ist nun die Situation folgende: Eingetreten sind Jos. Mentes, Biel , Artur Kosmal, Reblaff, Kliesener, Koch, Mar Schulze, Sternischa, alles Schildermaler, welche auf ihr gefeßliches Recht, sich zu organisieren und ihre eigenen Verhältnisse zu bessern, verzichten. Der Betrieb der Firma Bünsow ist nunmehr zu einem Sammelpunkt aller in Berlin vorhandenen ,, nüblichen Glemente" in der Schildermalerei geworden. Die Unternehmer der Grabsteinbranche werden jetzt, wo das Geschäft um diese Liste zu vervollständigen, denn es wäre uns nur gedient Wie lange wollen fie verharren? Wir können es abwarten. Nur schade, daß die Firma nicht größere Näume zur Verfügung hat, geht, gar nicht an Aussperrung denten. Die kleinen Unternehmer damit. Herr Bunsow als Inhaber des Geschäfts, sei er nun auf dieser Branche können sich durch die Gefolgschaft, welche sie den geregt durch die jetzige Situation oder eventuell durch andere VorGroßunternehmern im Verband der Steinmetzgeschäfte leisten, nur kominnisse, scheint ganz nervös geworden zu sein. Einem Arbeitsselbst schaden. Sie dürfen nicht vergessen, daß sie zum großen Teil burschen, welchen er in den letzten Tagen entließ, weil er mit den jammen in seinem neuesten Werke auf. An die wilde Kraft und| Daß neben Tiedtke die anderen Darsteller verblaßten, ist nicht ihre die Eifersuchtsmartern des geblendeten Philisterfeindes, denen Schuld; ein Striese ist den Schönthans nur einmal geglückt. Der Stayßlers glühendes Bemühen auf der Bühne den Schein lebendigen dichtende Oberlehrer und Pantoffelheld, den Karl Forest rührend Bariser Chronit. Der Polizeipräfeft von Paris hat die Direktionen König Og , den obersten der Fürsten , der die ob ihres Verrats an der verliebte Backfisch Atemis eingehaucht, hatte er sich nicht herangewagt. Er gab den unbehülflich zeichnete, der Hausdrache, das junge Lustspielpaar und der Theater, Tingeltangel und Ballhäuser verständigt, daß Schau Simion gepriesene Delila als Königin heimführt und beim Hochzeits- Söneland gab dem theaterbegeisterten Dienstmädchen ihren Stic fie alle find konventionelle Figuren. Senta stellungen des Nackten in dem Maß wie bisher nicht geduldet werden mahle ersticht. Man wird im Stüd aus Dg so wenig flug, wie aus ins Grotest- Stomische und hatte damit Glüd beim Publikum. vürden. Sittlichkeit von Polizei wegen ist immer ärgerlich und den übrigen gekrönten Häuptern. Der Oberfönig foll wohl unter tomisch zugleich. Aber diesmal handelt es sich nicht ausschließlich diesen Narren so etwas wie ein Mann und im leßten Aft ein Beispiel nicht auch die Frau Striefe persönlich mitwirkte. In der Tat, es Schade, sagte jemand, der das Stück zum erstenmal sah, daß um Moralisierung der Kunst. Die Sexualreizung ist ein großes des Bäsarenwahnsinns sein, wirkt aber, grob zurecht gezimmert, nur wäre nicht auszudenken.... bürgerliches Geschäft geworden. Vor einiger Zeit hat ein Pariser als tote Folie für Simsons Leid und Delilas Verruchtheit. Wenn Gericht einen Prozeß zwischen einem Theaterdirektor und einem Wedelind mehr in dem Manne geiehen und das muß wohl der weiblichen Mitglied seiner Truppe verhandelt, das wegen der Fall sein, weshalb hätte er ihn sonst wohl spielen wollen, hat er Beigerung, die Brüste zu entblößen, plöglich entlassen worden war. Das Geheimnis als Darsteller so wenig wie als Dichter angedeutet. Deutsches Dpernhaus Charlottenburg . Die Polizeiverfügung bricht in einen Winkel des Mädchenhandels Man merfte nichts von innerem Zusammenhang und von Entwide- Rheingold sind wir in den Bannkreis der Nibelungen- Tetraein. Das mag fozial betrachtet heuchlerische Attion sein, aber der einen oder anderen Sllavin peinlich machte, fehlte. cine ohnmächtige und lung. Nur die Routine, durch die sein Vorgänger die Rolle weniger logie eingetreten, des gewaltigsten Wertes Richard Wagners. des bourgeoisen Klassenserails mag sie etwas Entwürdigung Verstandeston, der seinem wunderlichen, im Grund pedantischen Theater und Publikum. Das Revolutionsjahr 1848/40 bezeichnet Wedekinds hart dozierender, worthackender Mit dieser Schöpfung trat Wagner gänzlich außer allem Bezug zum ersparen. Die Künstler werden gut tun, den Protest den betroffenen Schwärmer Hettmann in Hidalla" so charakteristisch zu Gesicht für ihn den Brennpunkt, in dem sich die Scheidung seines Schaffens Geschäftsinbabern zu überlassen. Das Nackte tann fünstlerisch sein, stand, zerstörte hier in der Figur eines asiatischen Despoten auch vollziehen sollte. Nur aus der Sehnsucht des innern Menschen, ja zum Element mancher Künste gehören. Aber in einer Gesellschaft, noch das letzte Füntchen Jalusion. mit andern Worten aus der Mujit, fonnte nach seiner Ueber die die Künste prostituiert, wird es auch der Brostitution dienen. Frau Tilli Wedekind, die man bisher nur aus fleinen zeugung das neue Kunstwert oder das Wort„ Ton- Drama" hervor. Der Schaden, den die Polizeiorder anrichtet, ist für niemand groß. Rollen in ihres Mannes Dramen tannte, gab diesmal lleber- gehen. Aus dem dunklen unbewußten Drange zum Rein Mensch Nicht einmal die Gemeinde der Exhibitionisten kann sich beklagen. raschendes. Im ersten Afte wurde der Eindruck durch das nicht lichen mußte sich Wagner mühevoll zum bewußten Schaffen Ihr bleibt zu ausreichender Befriedigung die Presse. Vom Morgen genügend kräftige Organ beengt. Im zweiten aber und im dritten emporarbeiten. Die Jdee der bis in die Nacht erscheint jezt mindestens alle zwei Stunden ein wuchs sie für mein Empfinden mit des Dichters Intentionen ganz Geiste des revolutionären Zeitalters Tetralogie ist aus diesem und des von diesem frisches Blatt, das genau berichtet, wie und wann Frau Caillaur und gar zufammen. Das findisch Eigensinnige, die Sinnlichkeit, die start befruchteten Stünstler geboren, wenn sie auch erst während geschlafen, gespeist usw. hat. Manche Berichterstatter beschweren Lüfternheit der Sensation, Hochmut, Laune, verschlagene Raubtiers der schweizerischen Eriljahre vollends fich allerdings heftig, meil zur Frucht reiste. man die Gefangene auf den tücke. das ichillerte in wechselnd bunten Lichtern durcheinander. Die Wagner griff zum germanischen Mythos, nicht um dessen Götter Gängen des Justizpalastes bon ihnen nicht ganz nach ichlante, schmiegiame Gestalt, der weiche, von keinem Anhauch eines und Heldengestalten überlieferungsmäßig zu schildern, sondern diese Belieben angloßen und auf die photographische Platte bringen ernsteren Gedankens oder tieferen Gefühls getrübte Reiz des Antliges in reinster Menschlichkeit vor uns hinzustellen. Und dazu schuf er lassen will. Jegliche Berühmtheit gehört ihnen, ihrer schmutzigen fügten sich dem Bilde in wunderbarer Weise ein, Man glaubte ihr fich eine eigene Sprache, die aus der Alliteration und dem furgen Neugier und Frechheit, der Skrupellosigkeit ihres Unternehmers. Brutale Schaustellungen gegen diesen unwiderstehlichen Zug sich ergözt. die Macht, das Glück, den garusamen Zerstörungstrieb, in dem sie Stabreim gewonnen wurde. Die Charakterisierung der Handlung der bürgerlichen Verfallsära werden aber keine polizeilichen Verbote durch den Gesang, namentlich durch das Orchester und die Motive zählt ferner zu den Merkmalen des Wort- Ton- Dramas. auftommen. Joe Jeanette und Carpentier Die der Kampf zwischen Das Deutsche Künstlertheater hat in feinen Dichtung Rheingold" wurde zulegt geschrieben; doch zuerst kom den beiden Großen der Borkultur hat Paris trog der Konturreng Repertoires und sonstigen Nöten zu einem probaten Mittel ge- poniert. Der Kernpunkt dieses Werkes läßt sich am fürzesten so der Rochette- Enquete in unerhörte Bewegung gebracht. Fauteuils griffen: es hat den klassischen Schwank: Der Raub der festlegen: Mit der Entdeckung des Goldes erreichte das goldene wurden mit 50, 80, ja 160 Fr. bezahlt, der Zweite Blag" tostete Sabinerinnen" wieder hervorgeholt und damit ins Schwarze Zeitalter sein Ende. Zwar lebten die Götter, Riefen, Zwerge und 25 und 30 Fr., und der Vorrat reichte nicht. Die waderen Bourgeois, getroffen. Und Brahms , der literarische Abn des Künstlertheaters,| Menschen vorher auch nicht immer friedlich miteinander. Doch seit die lieber alles in der Republik drunter und drüber werfen, ehe sie ein hat zu der Aufnahme dieses Stammstüdes aller Provinzbühnen, im dem das Gold dem Erdinnern entrissen war, da machte es seinen paar Frank Einkommensteuer bezahlen, tragen trop des bejammerten voraus seinen Segen gegeben da er es selber ins Lessingtheater Fluch fühlbar. Dieser Grundgedanke ist bebeutungsvoll für das Niedergangs der Geschäfte mit freudiger Hingabe ihre Goldfüchse und einführte. Die Brüder Schönthan, von denen der jüngere Franz ja ganze Vorspiel. Banknoten zur Kasse des Boy- Theaters. 150 000 Frant sind an erst voriges Jahr gestorben ist, sind also auch in Berlin mit ihrem diefem emen Abend eingeflossen! Welch erhebendes Bild einer besten Einfall noch lebendig. Freilich was an dem luftigen Ding sich darüber klar war, wie wichtig für den nachfolgenden Ring" Ob man sich dieses Moments vollauf bewußt gewesen, ob man Opferwilligkeit, die bezeugt, daß sich die Interessen des Bürgers nicht sterblich ist, die Familiengeschichte und die inzwischen hundertfach gerade eine großzügige Gestaltung des Rheingolds " sein müſſe- in banaufischer Befriedigung leiblicher Genüsse erschöpfen. Die zu Tode gehegten Verwicklungen, bleiben tot. Aber unsterblich die erste Aufführung hat diesen Beweis nicht erbracht. Drei Faktoren Römer der Niedergangszeit forderten Brot und Spiele zum Geschent. erstrahlt über allem anderen die Gestalt Striefes, des Schmieren- find hier von gleicher Wichtigkeit: Musit, Handlung und Dekoration. Die modernen Bourgeois, voll unerfättlicher Begier nach nerven- direktors. Schauspieler großen Namens haben Biz und Eigenart an Nun stand zwar das erste Bild, die Rheintöchterszene, technisch erregenden Darbietungen, bezahlen ihre Spiele mit dem Brot, das ihn verschwendet: aber ich fann mir nicht denken, daß ihn einer hoch und wirkte„ bezaubernd schön". Ziemlich verfehlt waren fie den Arbeitenden rauben. vollfaftiger und lebfrischer gestaltet hat denn unser Jakob Tiedtke . aber das zweite und vierte Bild. Bo blieb die Götter Ebenso komisch wie menschlich war diese Schöpfung aus dem Vollen, burg? Wo das Rheintal? Und wo die Regenbogenbrüde? nicht erflügelt und ins Tragische gesteigert, noch ins Possenhafte Nicht umsonst bestimmte Wagner, daß Wotan beim ersten Ertönen Lessing Theater. Frant und Zilli Wedekind herabgedrückt. Seine Erscheinung schon weďte das behaglichste des Notangmotivs ein vom Fafner beim Einpacken des Nibelungenim Simson". Wedekind, der eine ganze Reihe selbstgeschaffener Lachen, und wenn er im schönsten Sächsisch seine Humore spielen ließ, horts vergeffenes Schwert aufnehmen und gegen die Burg schwingen Selben schon gespielt hat, trat am Donnerstag mit seiner Frau zu- dann war keine Rettung mehr vor ansteckender Ausgelassenheit. I müsse. Damit ist angedeutet: Heldentum gegen Goldesmacht, ein
-
Theater.
-
"
dt.
"
#