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Hr. 91. 31.

31. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Donnerstag, 2. April 1914.

Es wird manche Kreise interessieren, daß das Kuratorium den Raum für diese Einrichtung hergibt, mit einem Federstrich eine auf städtischen Friedhöfen die Aufstellung von Gedenk­Unter eigenartigen Umständen, die bisher noch nicht geflärt tafeln aus Glas nicht mehr zu gestatten. werden konnten, sind in der Nacht zum Mittwoch in dem Hause Schützenstr. 14 zwölf junge Mädchen, Angestellte der Aschinger­Gesellschaft, erkrankt. Vier derselben mußten in das Krankenhaus Am Friedrichshain gebracht werden, während die anderen sich in Privatbehandlung befinden. Wir erfahren darüber folgendes: Die 20. Aichinger- Bierquelle in der Friedrich- Ede Kronenstraße, die zirka 30 Personen beschäftigt, hat zwölf junge Mädchen, meist Verkäuferinnen Küchenarbeiterinnen, in dem Hause Schüßenstr. 14 untergebracht. Die Verkäuferinnen schlafen in einem großen Zimmer zusammen, werden jedoch an der Arbeitsstelle selbst beköstigt. In dem Schlafsaal be­findet sich ein eiserner Ofen, der mit Anthrazit geheizt wird und seit elf Jahren im Betrieb ist. Dienstagabend um 10 Uhr famen die ersten Mädchen vom Dienst aus der Bierquelle in den Schlafsaal und beschickten den Ofen noch einmal mit Nuß- Anthrazit. Gegen

Vergiftung 12 junger Mädchen. beichloſſen hat, in Zukunft, und zwar vom Oftober 1914 ab, derartige notwendige Fürsorge glaubt befeitigen zu können.

und

Die Deutschen Arbeiter- Stenographenverbände haben sich zu einem Startell mit dem Sig in Berlin zusammengeschlossen, das den Zwed hat, die Verbreitung und Pflege der Kurzschrift in der deutschen Arbeiterschaft unter Ausschaltung allen Systemstreites zu fördern. Bäume in der Katzbachstraße. Alle in Deutschland bestehenden Arbeiter Stenographenverbände Die Anwohner der Kazbachstraße haben mehrfach den Wunsch für bestimmte Systeme haben sich in diesem intersystemalen Kartell geäußert, daß die Bürgersteige der Katzbachstraße mit Bäumen zusammengeschlossen. Vorsitzender des Kartellausschusses ist Genosse bepflanzt würden. Die Partdeputation hat bereits vor längerer Oskar Slayer, Berlin- Tempelhof, Kaiserin- Augusta- Str. 70( Stolze Beit beschlossen, dieſem Wunsche zu entsprechen. Anpflanzung der Bäume erfolgen kann, sind umfangreiche Vor- fich die Mitgliedschaften der Verbände von Arends, Stolze- Schrey beiter- Stenographenverbänden nach Gabelsberger und Faulmann in arbeiten erforderlich, welche längere Zeit in Anspruch nehmen. und Roller zu einem Ortsfartell zusammengeschlossen. Mit den Ar­Desterreich steht der Ausschuß, dessen Arbeitsfeld das deutsche Sprach um das Hineinwachsen der Baumwurzeln in die Rohre der Kanali­ſationsleitungen zu verhindern, müssen diese in Asphalt gedichtet gebiet ist, in ständiger Fühlung. Zur Förderung der stenographischen werden. Sobald dies geschehen ist, wird die Katzbachstraße mit Einheitsbestrebungen veranstaltet der Ausschuß für seine Mitglieder Bäumen versehen werden. Einführungskurse in die verschiedenen deutschen Kurzschriftsysteme. Jm Berliner Aquarium ist gegenwärtig die Sammlung fleiner und kleinster tropischer Fische besonders

Ehe jedoch die Schrey), an den alle Zuschriften zu richten sind. In Berlin haben

Armenverwaltung und Sparkasse.

11 1hr begaben sich die Mädchen zur Ruhe, ohne einen auffälligen Man schreibt uns: Die Nachricht in Nr. 85 des Vorwärts", reichhaltig vertreten. Gegen 100 Arten dieser zum Teil äußerst Geruch im Zimmer zu bemerken. Nachts gegen 3 Uhr famen dann daß die Berliner Armenverwaltung eine Unfallrenten- Abfindung im farbenprächtigen Geschöpfe bevölkern die vielen Behälter der Zier­die beiden letzten Angestellten aus dem Geschäft in den Wohn- und Betrage von 500 M. bei der städtischen Sparkasse mit Beschlag be- fischabteilung des 2. Stockwerkes. Die größeren von ihnen find in Schlafraum und legten sich gleichfalls zur Ruhe, ohne einen Gas- legen ließ, um den Rentenempfänger und Sparer zum Erfaz der dem großen Aquarium Nr. 3 auf der Südwasserseite des Erdgeschoiies geruch wahrzunehmen. Gestern morgen gegen 6 Uhr feiner Mutter geleisteten Armenunterstügung heranzuziehen, hat in untergebracht. Hier fällt besonders ein Trupp brasilianischer Flossen­wurde bei der auf demselben Flur wohnenden Ver= den Kreisen der kleinen Sparer lebhafte Beunruhigung hervorgerufen. blätter durch Farbe und Form auf. In den kleinen Beden findet inieterin, Frau Warmuth, heftig geflingelt. Als diese die Es ist wiederholt und sogar halbamtlich versichert worden, daß die auch der Liebhaber vieles Neue und Absonderliche, was ſein Herz Tür öffnete, lag auf der Schwelle die Kaffeemamsell Sparguthaben bei der Berliner städtischen Sparkasse nicht in h. Eparguthaben bei der Berliner städtischen Sparkasse nicht in höher schlagen läßt. Natürlich ist das Wasser, in dem diese Tiere Maria Hornad im Nachtgewande bewußtlos vor der Tür. Ein Blid bezug auf die persönlichen Verhältnisse der Sparer fontrolliert hauſen, ſtart, d. 5. auf etwa 30 Grad Celsius erwärmt. in den Schlafraum ließ die Vermieterin erkennen, daß vier der werden, daß also insbesondere keine Kontrolle zu Zweden jungen Mädchen bewußtlos auf dem Fußboden lagen, während die der Steuereinschätzung stattfinde. Man hat freilich im Publikum anderen auf ihren Betten ruhten, ohne allerdings ein Lebenszeichen diesen Versicherungen nie recht getraut. Deshalb werden von Berliner von sich zu geben. Hausbewohner riefen sofort den in der Nähe Einwohnern außerordentlich viele Spargelder, die insgesamt in die wohnenden Dr. Arnheim herbei, der bei der Hornad, den Verläufe Hunderttausende gehen, bei auswärtigen Sparkassen und bei sicheren 120 Prozent Ginkommensteuerzuschlag, 3,2 Promille für bebaute. rinnen Anna Willun, Auguste Möller, dem Küchenmädchen Agnes Banken hinterlegt. Der erwähnte Vorfall, der in seiner Art feines­6,4 für unbebaute Grundstücke, 180 Prozent für die erste und ziveite, Nitsche schwere Vergiftungserscheinungen feststellte und die Erkrankten

Brechreiz.

Parteiangelegenheiten.

Tempelhof . Die Barteigenossen, die bei der Wahlarbeit im 1. Bezirk mit tätig sein wollen, werden ersucht, sich heute abend im Genossenschafts- Wirtshaus, Dorfstr. 50, einzufinden.

Reinickendorf West. Heute Donnerstag, abends 8 Uhr, findet im Lokal von Schröder, Eichbornjäle", Eichbornstr. 60, der letzte Vortragsabend über das Thema Geschichte des Sozialismus mit nachfolgender Diskussion statt.

Förderung der Sittlichkeit."

Steglit.

es

Vorortnachrichten.

"

Vielleicht

ins

Wir

sofort in das Krankenhaus Friedrichshain überführen ließ. Die Ver- wegs vereinzelt dasteht, ist nicht geeignet, das Vertrauen zur 120 Prozent für die dritte und 110 Prozent für die vierte Gewerbes läuferinnen Anna Stolt, Anna Becker, Elisabeth Bethge, Charlotte Berliner Sparkasse, das ja neuerdings infolge der erheblichen Rüd- steuerllafie, sowie 30 M. Hundesteuer- das ist das Ergebnis der Silberstein, das Porzellanmädchen Anna Otto und die Kassiererin Binsfuges gewedt werden soll, zu heben. Die Berliner Armen- 110 Prozent für die vierte Gewerbesteuerklasse eine Erhöhung Silberstein, das Porzellanmädchen Anna Otto und die Kaffiererin gänge in den Einzahlungen durch Gewährung eines erhöhten diesjährigen Etatsberatung. Daß diese Zahlen mit Ausnahme der Hertha Fiedler waren jämtlich bewußtlos, konnten jedoch mit Hilfe verwaltung stellt jetzt in außerordentlich zahlreichen, selbst in ganz der bisherigen Steuerfäße bedeuten, wird der Bürgerschaft demnächst geeigneter Mittel wieder ins Leben zurüdgerufen werden. Sämt liche Erkrankten flagten über starke Benommenheit und heftigen veralteten Fällen sehr genaue Ermittelungen an, ob Angehörige durch die Steuerbenachrichtigungen flar gemacht werden. liche Erkrankten, klagten über starke Benommenheit und heftigen von Armenunterstützten ersagfähig sind. Dabei bedient sie sich dämmert dann doch manchem, der den Gemeindewahlen bisher diesen Wahlen letzten Endes um seinen Geldbeutel handelt. Nachdem Da der Arzt die Ursache der Vergiftung nicht vollkommen fest- zum Teil sogar der Beihilfe der Polizei, wenigstens in den gleichgültig gegenüberstand, der Gedanke auf, daß es sich auch bei zustellen vermochte, wurden noch zwei andere Aerzte hinzugerufen Bororten, wenn dort die nach dem Gesez an sich erfazpflichtigen die Steuererhöhungen nunmehr zur feststehenden Tatsache geworden die jedoch ebenfalls die sichere Ursache der Vergiftung nicht ermitteln Angehörigen wohnen. Es kommen nun bei diesem Verfahren die find, erübrigt es sich, auf die mehr oder minder langen Etats­So sollen Kinder zahlen für reden der Herren vom Gemeindevorstand und der Gemeindever fonnten. Man muß deshalb das Urteil des Leiters des Kranken- ben trunksüchtigen, arbeitsscheuen Vater, der viele Jahre lang von tretung einzugehen. Alle, mit einer einzigen Ausnahme, hatten das hauses Am Friedrichshain abwarten, der von dem Vorfall ver- feiner Familie getrennt lebt, seine Kinder einftmals hungern und gleiche Leitmotiv: Die Steuererhöhung ist sehr bedauerlich, aber ständigt worden ist. Das zuständige Polizeirevier, das von dem Borfall in Kenntnis gefegt worden war, ließ den Anthrazitofen ein halb verkommen ließ. Inzwischen sind die Kinder groß geworden angesichts der trostlosen Finanzlage fommen wir nicht um fie Vorfall in Kenntnis gesetzt worden war, ließ den Anthrazitofen ein- haben mit schwerer Mühe ein paar Spargroschen zurückgelegt und herum. Nur Herr Korthaus tanzte außer der Reihe. Dieser gehend untersuchen, doch konnte man bisher ein Bersagen der Ofen- sollen nun diese sich fortnehmen lassen. Gemütsmensch meinte, es sei im Grunde ganz gleich, ob 110 Es fehlt bloß noch, daß oder 180 Prozent Einkommensteuerzuschlag erhoben würde, einrichtung nicht feststellen. den Kindern gedroht wird, fie ins Arbeitshaus zu steden, wenn sie denn die Steuerzahler würden sowieso stöhnen. Man müsse für den arbeitsscheuen Unterstügten nicht mit ihrem Verdienste eine sich eben an den höheren Zuschlag gewöhnen. Daß bei dem treten. Obendrein ist bekannt, daß gerade solche Unterstützte einen Dalles in der Gemeindekasse die soziale Fürsorge arg würde, war vorauszusehen, Teil der Armenunterstützung immer wieder in Agrarierfufel um Hintertreffen fommen es deshalb schon als besonderen Erfolg buchen, fezen. Es wird Zeit, daß die Armenverwaltung ein sozialeres Ver- müssen Wieder den Sozialdemokraten durch gelang, fahren einschlägt, wenn sie fich die fleinen Sparer nicht noch mehr daz einstellung der alten Etatsfäße bei dem Kapitel Garten- und Fried entfremden will. hofsverwaltung" die geplante Entlassung von Arbeitern zu verhindern, und daß feriter der sozialdemokratische Antrag In den letzten Worten ist so viel über den Kampf gegen die auf Einstellung von 5000 M. zur Unterstügung von Ar­beitslosen diesmal nicht abgelehnt, sondern fogar mit Inter unfittlichkeit in Wort und Bild geredet und geschrieben worden. stügung des Gemeindevorstandes- wenigstens der Armenkommission Harmlose Bilder wurden fonfisziert und Prozesse eingeleitet. Zu überwiesen wurde. So wurde denn schließlich der nach allen Regeln diesem Kapitel sendet uns ein Leser eine Zuschrift, die öffentliches der Kunst beschnittene Etat nach einer siebenstündigen Sizung ver Interesse hat und die wir hier wiedergeben wollen. Man schreibt abschiedet. Daß er die künstlich hergestellte Balance halten wird. uns: Ich wohne in Tempelhof und muß, um zu meiner Arbeits- glaubt wohl faum einer der Mitwirkenden. Die Tatsache, daß das itätte zu gelangen, mit der Straßenbahn über das Tempelhofer abgelaufene Rechnungsjahr voraussichtlich mit einem Fehlbetrag Feld fahren; bei schönem Wetter gehe ich auch, wie viele, zu Fuß. bon rund einer balben Million abschließen wird, hat für das neue Etatsjahr eine schlimme Vorbedeutung. Man sollte nun meinen, das Feld sei groß genug und die Soldaten braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, daß Steglig mit hätten wirklich nicht allzu viel zu versäumen, aber ausgerechnet drei den Steuererhöhungen nicht am Ende, sondern erst am Anfang steht. In den Bartanlagen hat der Frühling die Barkarbeiter bis sechs Meter von der Chauffee entfernt, alio dicht an der Daß es so gekommen ist, daran sind nicht nur die schlechten Zeiten schon aus dem Winterschlaf gelockt. Scharenweise ziehen die Straßenbahn, die morgens dicht hintereinander verkehrt, kann schuld, wie die Redner der Mehrheit und auch der Gemeindevorstand typischen Gestalten in langen Schaftstiefeln aus, um Ordnung man fast alle Tage beobachten, wie zu gleicher Zeit mindestens durch den Mund des Kämmerers Jochem immer wieder beteuerten, zu schaffen, wo der Winter gehaust hat. Die Frauen sammeln breißig bis vierzig brave Baterlandsverteidiger ihr Genein, es zeigen sich jetzt auch die Folgen der unumfcräntten Herrschaft der Hausbefizerpartei. Die Bürgerschaft Windbruch und Laub. Ganze Kolonnen jäten und harten, schäft verrichten. jäen und pflanzen, und oft in wenigen Tagen ist, wo es rauh Wenn diese Leute sich wenigstens mit dem Rücken nach der Chaussee aber wird jezt am Geldbeutel dafür gestraft, daß sie sich bei Ge­meindewahlen immer wieder durch den roten Schreck" ins Bods. und unwirtlich aussah, ein Stückchen lachender Frühling hin- hinstellen würden, könnte man sich noch abfinden, indeſſen ſcheinen horn jagen ließ und dadurch diese unheilvolle politik einer fleinen gezaubert. Unendlich viel ist zu schaffen, daß bei der großen sich viele ein Vergnügen daraus zu machen, sich den vorübergehenden Interessentengruppe ermöglichte. Pfingstparade die Barfanlagen mit Ehren bestehen können. Baffanten, darunter auch vielen jungen Mädchen, in ihrer ganzen fühlen! Der Berliner ijt kritisch in solchen Dingen, aber auch dank Blöße zu zeigen. Harmlose Ansichtskarten, sogar tote Figuren in den Schaufenstern bar. Er hat es gern, daß der Auferstehung der Natur in­mitten der Steinmauern mit der Kunst des Gärtners liebe- der Friseure werden als unfittlich) tonfisziert, aber dieser Maffen­voll nachgeholfen wird. Und sobald es die liebe Sonne nur schweinerei, die jeden wirklich anständigen Menschen empört, tritt einigermaßen gut meint, wandern aus den städtischen Ge- teine der staatlichen Ordnungsstüzen entgegen. Es sollte sich einma wächshäusern Hunderttausende von föstlichen Blumen ins ein Arbeiter an dieselbe Stelle hinstellen! Er fönnte sicher Freie, auf die fleinen Schmuckpläge und in die großen Part- sein, daß er von dem Schuhmann, der auch hier zu sehen ist, nicht anlagen. Scheinbar gemütlich geht's zu und doch nach einem gerade sehr sanft angepadt werden würde. feitgefügten Programm. Leute, die ständig in und mit der Ich wollt: die ganze Binfelgalerie schon mit meiner Taschen­Natur leben, machen nicht viele Worte. Zulegt, wenn schon famera photographieren, damit unsere Nachwelt einen richtigen Be­alles in bunten Naturfarben prangt, kommt der Farbentopf griff von unserer heutigen Sittlichkeitswut bekommt, aber ich be­an die Reihe, das ominöje Papierschild Frisch gestrichen" fürchtete, hiermit militärische Interessen zu verlegen. Schließlich tönnte man mich auch für einen Eulenburger" halten. und die Denkmalswäsche.

Berliner Nachrichten. Frühlingstoilette der Parkanlagen und Lauben

Folonien.

Mehr nochy rühren sich die Hände zur Feier des Früh­lings in den Laubenkolonien. Die Zeit drängt. Was zu den schaffenden Ständen gehört, hat hier nur den Abend und den Sonntag frei. Da will jede Viertelstunde genugt sein. Noch stehen die Laubenfelder fahl, atmen nur frischen Früh­lingsgeruch. Die Wimpel flattern schon und die Lauben

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Man

Wer nicht hören will, muß Proteste gegen die Wahl von Sozialdemokraten. Die Erfolge der Sozialdemokratie bei den Gemeindewahlen am 2. und 3. März lassen unsere Gegner nicht zur Ruhe tommen. Sie versuchen nun­mehr das letzte Mittel, den Wahlprotest, um den Eintritt unferer neugewählten Genossen in das Gemeindeparlament zu verhindern. Der erste Tagesordnungspunkt der Gemeindevertretersizung am reitag, den 3. April, abends 6 Uhr, lautet: Beschluß fassung über die Gültigkeit der Gemeindewahlen und über die ein­gegangenen Einsprüche gegen die Wahlen der dritten Laise." lleber die Gründe unferer Gegner zur Anfechtung der Wahlen zirkulieren allerlei Gerüchte, auf die sich ein Eingehen nicht lohnt. Wer sich für die Sache interessiert, möge die öffentliche Sigung am Freitagabend besuchen. Charlottenburg .

Dem hier geschilderten Mißstand ließe sich am besten dadurch begegnen, wenn die Militärverwaltung für die Errichtung einiger Bretterbuden Gorge tragen würde, in denen die Soldaten ihre Not­Elternverein für freie Erziehung. Montag, den 6. April, findet durft verrichten könnten. unter Leitung des Herrn Dr. Schröder eine Besichtigung der Antiken Großes Aufsehen erregte gestern in der Beuthstraße das Vor- Abteilung des Alten Museums statt. Treffpunkt 9%, Uhr vormittags an der Straßenbahnhaltestelle am Wilhelmsplay. Für Nachzügler brangen hier und da im neuen bunten Farbenkleid. Hundert gehen des Personals der Buchdruderei H. S. Hermann, Für das bis 10% 1hr vor der Treppe des Museums am Lustgarten. Jedes über 700 Stöpfe ſtarke Perſonal, besteht seit 30 Wahrheit werden. Der eine legt sich eine Hühnerzucht en Rantine im Hauſe. Seit 7 Jahren wird diese Kantine vom Personal find von der Besichtigung ausgeschlossen. Auch Nichtmitglieder und miniature, der andere einen Taubenschlag, der dritte eine in eigener Regie betrieben. Während in früheren Jahren die Wünsche beren Kinder können daran teilnehmen. Kaninchenbucht zu. Und ehe noch die ersten Samenförner der Arbeiterschaft bei den alten Firmeninhabern noch Verständnis ihre feinen Röpfchen aus dem Boden steden, schwärmt man fanden, ist bei dem jetzigen Chef und seinen Geschäftsführern nicht Klein- Schönebeck- Fichtenau. Streit der bürgerlichen Gemeindevertreter. Die letzte Sigung der schon von allen den Schönheiten, die den Laubenzauber zum mehr viel davon zu merken. In letzter Zeit jagte ein Verbot das Erdenparadies der Profeten gestalten. Zu Ostern aber soll andere und, trotzdem die Arbeiterschaft mit eigenen Geldopfern die Gemeindevertretung, in der 1. a. über die Gültigkeit der Er Einweihung gefeiert und im Freien vor der Laube duftender Stantine eingeridtet hatte, wurde von der Geschäftsleitung die zeit- gänzungswahlen beschlossen werden sollte, mußte ausfallen, weil die Kantinen- machers in den Ausstand getreten waren. Während unsere Genossen, Staffee gefocht werden, wenn der Lenz ein Einsehen hat und weilige Schließung der Stantine angeordnet. Damit war die Un- Bürgerlichen Vertreter unter der Führung ihres bewährten Wahl­uns nicht wajchechtes Aprilwetter beschert. Herein, herein, möglichkeit gefchaffen, das aus 6 Personen beſtehende Kantinen- die zur Erledigung einer reichhaltigen Tagesordnung pünktlich zur personal noch weiter besolden zu können und eine Betriebsversamm Stelle waren, mit dem Gemeindevorsteher, einem Schöffen und du Frühlingsluft - geschwinde, geschwinde!" lung beschloß, die Kantine eingehen zu lassen. Da von der Geschäfts- einemt arbeitswilligen bürgerlichen Vertreter vergebens auf den Ein leitung andere Möglichkeiten, sich in den Pausen zu restaurieren, tritt der Beschlußfähigkeit warteten, saßen die Ausständigen in ihrem Das Krematorium in der Gerichtstraße. In der letzten Sitzung des Kuratoriums für das Be- nicht geschaffen wurden, verließ gestern fast das gesamte Personal Streitlokal in Fichtenau und ließen Gemeindevertretung Ge stattungswesen wurde davon Mitteilung gemacht, daß die in den Bausen den Betrieb. Selbstverständlich erregte diese mehr- meindevertretung sein. Die Ursache und den Zweck dieses Experiments jeder Dummheit, die von unseren Bürgerlichen gemacht wird, Be gegen die Stadtgemeinde angestrengte lage wegen Rauch- hunderttöpfige Menschenmenge in der gewiß nicht verkehrsarmen zu ergründen, war bisher nicht möglich. Schließlich kann man nicht durch- achtung belästigung durch den Betrieb des Krematoriums abgewiesen Beuthstraße berechtigtes Aufsehen. Das Personal ist gewillt, diesen Kampf bis aufs äußerste durch achtung schenfen, man fäme fonst aus dem Stopfschütteln nicht heraus. Gemunfelt wird allerdings, daß die Ausständigen ist. Der Proze ist übrigens insofern gegenstandslos ge­worden, als jegliche Belästigung der Nachbarschaft durch den zuführen. Wieder ein Beweis, daß es mit den fozialen Einrichs gegen ihren Willen die Arbeit einstellen mußten, weil der in Rauch des Verbrennungsofens durch die erfolgte Erhöhung tungen für die Arbeiterschaft in den Großbetrieben nicht weit her ist, der dritten Klaſſe gewählte Herr Beghold, der innerhalb der und schier unglaublich ist es, daß eine Firma, welche lediglich nur Gemeinde allseitige Achtung genießt, aus Reinlichkeitsgründen die des Schornsteins beseitigt ist.

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