ftrifte abzulehnen. Sie ließen in der Lokalpresse den Winzern| Vorbereitung des Empfanges zu. In diese werden sofort zehn Mit- 1 Angeklagten systematisch betriebene Schwindelmanöver gleichfalls eröffnen, daß bis zum Abend des 1. April Unterverfung unter ihren glieder der Versammlung gewählt, zu denen auch die Stadtver- für äußerst verwerflich, berücksichtigte aber, daß nach dem GutWillen verlangt werde, andernfalls werde zum Schuße der Arbeits- ordneten Bruns, Geimann und Dr. Wey!( Soz.) gehören. achten des Gefängnisarztes Dr. Fr. Leppmann der Angeklagte ein willigen distriktspolizeilicher Schuß veranlaßt werden". Gine einmalige Beihilfe von 3000 m. will der Magistrat geistig minderwertiger Mensch ist und verurteilte ihn zu neun der Berliner Tischlerinnung gewähren, um die Bestre- Monaten Gefängnis. bungen zu unterstützen, welche die aus Vertretern der Arbeitgeber und der organisierten Holzarbeiter gebildete Gesellschaft für moderne Kleinwohnungseinrichtungen" verfolgt.
Dieses durch nichts gerechtfertigte brutale Verhalten der Pfälzer Flaschenbarone hat in der Bevölkerung einen Sturm des Unwillens hervorgerufen. Denn bisher waren außer den sechs Mitgliedern des christlichen Behrens- Verbandes, die völlig unbeachtet blieben, feine Arbeitswilligen vorhanden. Die Ankündigung der Weinbergbesizer entpuppt sich sonach als eine Drohung, durch die die Arbeiter eingeschüchtert werden sollen. Die Winzer sind entschlossen, den Streik durchzuführen. Da alle Weinbergarbeiten durch das Einsetzen warmer Witterung seit Anfang dieser Woche ungemein drängen, stehen die Winzer in der günstigsten Situation.
Die Tapezierer in Freiburg i. B. streifen. Die Unternehmer lehnten die Verhandlung ab und verlangten die Verlängerung des am 1. April d. J. abgelaufenen Tarifvertrages um ein Jahr. Der Vertrag follte dann gemeinsam mit dem Vertrag der Holzarbeiter ablaufen. Für die Verlängerung wurde eine Lohnzulage von 1 Pf. pro Stunde geboten. Dieses Angebot wurde von den Tapezierern abgelehnt und der Ausstand beschlossen. Einschließlich einer fleineren Anzahl im christlichen Verband Organisierter stehen 110 Tapezierer
im Streif.
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Die Zustimmung der Versammlung wird ohne Debatte erteilt. Schluß der öffentlichen Sizung gegen 27 Uhr.
Gerichtszeitung.
Der abgelehnte Polizeisachverständige.
Gelbe Verleumdungen.
Stadtverordnetenversammlung.fucht, die allerhöchſtens ein Decolleté zeigen, wie es in den züglich Doelchner wurde auf Einstellung des Verfahrens erkannt.
Vorsteher Michelet eröffnet die Sibung nach 5½ Uhr. Der Stadtv. Witkowski( n. 2.) hat wegen Verzuges nach Der Stadto. Witkowski( n. 2.) hat wegen Verzuges nach Charlottenburg das Mandat niedergelegt. Für die 95. Gemeindeschule, Heinersdorfer Strhage 18, ist zur Erhöhung der Feuersicherheit die Serstellung eines zweiten Treppenhauses notwendig. Die Kosten für diese Anlage und die sonstigen zu demselben 3wvede als notwendig befundenen baulichen Veränderungen sind naf 38 000. beranschlagt. Die Versammlung genehmigt den Entwurf und bewilligt den Betrag.
Der Verband der Gastwirtsgehilfen ist der Berliner Gastwirt& innung und der gelben Kellnerorganisation schon längst ein Dorn im Auge. Kellner Georg Hohenstein( gelbe Organisation) veröffentlichte eines Tages ein Flugblatt. In diesem warf er dem früheren Kassierer des Verbandes der Gastwirtsgehilfen, Genossen Karl Weber, vor: er klebe, obwohl ihm gekündigt worden, an seinent Amt, seine Kassenführung sei nicht in Ordnung, er arbeite des halb viel mit Radiergummi. Weber habe sich aus einem Heils Ein Sittlichkeits"-Prozeß beschäftigte gestern wieder armeejoldaten in einen Sozialdemokraten verwandelt. Diese und ähnliche Komplimente" wurden mit großem Behagen in der einmal die 12. Strafkammer des Landgerichts I . Wegen Deutschen Gastwirts- Zeitung"( Innungsorgan) und in dem Organ öffentlicher Ausstellung unzüchtiger Abbildungen war der bes gelben Gehilfenverbandes:" Der Caféhauskellner", abgedruckt. Kaufmann Siegfried Karfunkelstein angeklagt. Weber strengte deshalb gegen Hohenstein, Kellner Gottfried Der Angeklagte hatte in der sogenannten Metropol- Passage Funk, Bruno Doelchner, den Redakteur des Innungsblattes, Paul zwischen Behrenstraße und Unter den Linden und auch in dem Vor- Dumitrey und den Redakteur des„ Caféhauskellners", Bernhard raum zu dem Eingang des Passagepanoptikums Stereoskope und Borstinn die Privatbeleidigungsflage an, über die gestern in sehr Mutostope aufgestellt. Vielversprechende Titel locken Neugierige eingehender Weise vor der 147. Abteilung des Schöffengerichts an, die einen Groschen riskieren, dann aber gewöhnlich höchst ent- Berlin- Mitte verhandelt wurde. Das Gericht verurteilte Hohentäuscht sind, da es sich um Bilder handelt, wie sie als Postkarten stein zu 200 M., Dumitreh zu 150 M., Borstinn zu 100 M., Funk überall fäuflich sind. Der Aussteller hatte nur solche Bilder her zu 50 M. Geldstrafe, eventuell für je 5 M. 1 Tag Gefängnis. Bes Theaterlogen, in den Bars und bei Hofbällen üblich ist. Eines Der Vorsitzende, Amtsrichter Heßner, führte in der Urteilsbegrün 13. Sigung vom Donnerstag, den 2. April 1914, schönen Tages erschienen mehrere Polizeibeamte mit einem Möbel- dung aus: Die Beweisaufnahme hat die Behauptungen der Annachmittags 5 Uhr. wagen, erklärten die Apparate für beschlagnahmt und luden sie auf geklagten in keiner Weise bestätigt; die Strafe konnte deshalb nicht den Wagen auf. Die Folge war eine Anklage gegen den Aus- milde sein. Die Angeklagten, insbesondere Hohenstein, mögen an Anklage bezeichnet z. B. als unzüchtig das Bild„ Berlin bei schaften schweben, in Erregung gehandelt haben; sie haben jeden. steller. Die vom Staatsanwaltschaftsrat Heinzmann vertretene gesichts der Streitigkeiten, die zwischen den verschiedenen GewerkNacht", weil es einen. Mann mit zwei dekolletierten Dämchen im falls in dem vorliegenden Falle nicht in Wahrnehmung berechtigter Separé darstellt; der Liebhaber selbst ist eingeschlafen. Das Bild Interessen gehandelt. Der Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuches Nur für Herren" soll unzüchtig sein, da es eine Frauensperson fonnte ihnen mithin nicht zugestanden werden. im Unterrod zeigt. Bei anderen Bildern wird die Unzüchtigkeit darin erblickt, daß die nackten Arme und Beine sichtbar sind bzw. Im Zeichen des Geburtenrüdganges. Aus Göttingen schreibt man uns: Unlängst erschien plößlich daß sich die Betreffenden im Badeanzug befinden. Zu der gestrigen Verhandlung war als Sachverständiger Pro- im Laden des Zigarrenhändlers und Gewerkschaftsbeamten Bredt Rechtsanwalt die Polizei und beschlagnahmte die sämtlichen bei ihm vorgefunde Die Herrichtung einer Anstalt für leichttrante feffor Brunner vom Polizeipräsidium geladen. Männer auf dem Gelände des ehemaligen Johannisstiftes Dr. Rosenfeld protestierte als Verteidiger des Angeklagten gegen nen Broschüren Frauenleiden" von Dr. Zadek und die Leiftner. bei Plößensee foll jetzt in Angriff genommen werden. Der die Vernehmung dieses Sachverständigen, da ihm dessen von der fche Schrift Wie schüße ich mich vor allzu starkem Familienzus Kostenanschlag stellt sich auf 399 200 M.; nach dem Plan fönnen Staatsanwaltschaft veranlaßte Ladung erst eine Viertelstunde vor wachs", die Precht seit Jahren verkaufte und auch offen auslegte. dem Termin mitgeteilt worden sei. Er habe deshalb keine Zeit Beide Bücher sind über das ganze Reich verbreitet und sind noch 181 Aranfe in der Anstalt untergebracht werden. Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Am 1. Mai d. J. sollte dieses gehabt, sich über die Qualitäten des Sachverständigen zu infor- nirgends beanstandet worden. Precht hatte sich am Mittwoch vor Krantenhaus schon unter Dash und Fach sein; die Krankenhaus mieren, was nach der Erklärung Ludwig Fuldas und verschiedenen der Göttinger Straffammer wegen des Vertriebes" unzüchtiger" deputation hat auch schon den leitenden Arzt nominiert. Zu meinem Beitungsartikeln, die sich in scharfer Weise gegen den Polizeisach Schriften zu verantworten. Nach mehrstündiger Verhandlung und Erstaunen habe ich an Ort und Stelle gesehen, daß ein beträchtlicher verständigen wenden, besonders notwendig sei. Außerdem könne stundenlanger Beratung wurde er zu 200 M. Geldstrafe verurteilt. Teil der Bauten, die wir heute bewilligen sollen, schon fertig oder ein Polizeibeamter, der doch immer im Interesse der Staatsanwalt- In der Begründung des Urteils heißt es: Das Gericht verkenne der Vollendung nahe ist. Streng tonftitutionell ist ein solches Ver- schaft handele, doch nicht so ohne weiteres als objektiver Sachver- nicht, daß das Anpreisen der antifonzeptionellen Mittel bei dem größten Teile der Bevölkerung feinen Anstoß errege; ein großer fahren nicht; wo bleibt unser Budgetrecht? Eine Reihe von Woh- ständiger gelten. Der Staatsanwalt beantragte diesen Antrag abzulehnen, und Teil sei jedoch anderer Meinung, und das Gefühl dieser auf anderer nungen, so die Wohnung für den Inspektor, ist sogar schon bezogen! Ich habe es für meine Pflicht gehalten, Ihnen davon Kenntnis zu motivierte dies damit, daß er in Berlin einen anderen Sachvers Stufe stehenden Menschen sei verlegt worden. Es habe aber auf geben. Warum ist die Vorlage nicht schon früher an uns ge- ständigen nicht finden könne. Der Verteidiger bemerkte hierzu, daß eine hohe Strafe erkannt werden müssen, weil durch die„ unzüchti fommen? Heute treiben wir sozusagen ein Possenspiel mit der es schon genügend Sachverständige gebe, bloß vielleicht feinen, der gen" Schriften die Volfsintereffen gefährdet würden. Gegen das sonderbare Urteil aus einer Universitätsstadt ist nachträglichen Zustimmung. Wo soll es hin, wenn derart ohne Er- die Ansicht der Staatsanwaltschaft über den Begriff der UnRevision angemeldet worden. laubnis mit den Geldern der Steuerzahler gewirtschaftet wird? züchtigkeit teile, mit Ausnahme des Herrn Professors Brunner. Eine Wohnung von drei Zimmern ist nach den Erläuterungen für Das Gericht gab dem Antrage des Verteidigers statt und vertagte einen unverheirateten Oberfleger bestimmt; ist das ein Drud die Verhandlung. fehler? Wohnungen von dieser Größe werden sonst nur berheirateten Pflegern angewiesen. Eins der Wohnhäuser führte bis. Her den ominösen Namen„ Eulenburg", dieses Haus soll jetzt der Der Fleischwarenladen von Otto Sperlich in der BrunnenOrthopädie dienen. Damit hat sich der Magistrat einen sehr guten ftraße war vor einiger Zeit für die organisierte Arbeiterschaft boyAus Tokio wird uns geschrieben: Ueber 5 Millionen gen fottiert, weil die Leute, die einer gewerkschaftlichen Organisation oder rund 12 Millionen Mark werden die im Herbste dieses Wiz geleieftt. Stadtbaurat Ludwig Hoffmann : Es handelt sich in der angehörten: Gesellen, Verkäuferinnen, Hausdiener usw., grund- Jahres in Japan stattfindenden Krönungsfeierlichkeiten verschlingen. Tat um eine verheiratete Wohnung.( Große Seiterfeit.) Die fäßlich nicht engagiert wurden. Die fäßlich nicht engagiert wurden. Eines Tages teilte der Fleischer - Das Unterhaus sowohl als das Oberhaus haben diese Summe Bauverwaltung war rechtzeitig auf dem Plan; der Geschäftsgeselle Paul Gorczewski in der Nähe des Sperlichschen Ladens ohne lange Debatten bewilligt. Dabei seufzt das Bolt unter den gang ist aber eben langsam. Wir haben in dem Tempo, wie wir ja immer zu arbeiten pflegen, gearbeitet.( Stürmische gedruckte Zettel aus, auf denen das Publikum, unter Angabe der Steuerlaften und Tausende von Arbeitern find brotlos ober erhalten wie wir ja immer zu arbeiten pflegen, gearbeitet.( Stürmische Gründe, ersucht wurde, in dem Sperlichschen Laden nichts zu eine so elende Bezahlung, daß sie genötigt find, die geringste Sorte Heiterfeit.) kaufen. Ein Schußmann hatte die Tätigkeit Gorczewskis beob- Reis noch mit allerhand Surrogaten zu vermischen, um sich und die Die Vorlage wird angenommen. achtet. Er wollte die Zettel beschlagnahmen und den Verteiler zur Polizeiwache führen. Gorczewski flüchtete sich in eine Kneipe, der Schußmann holte ihn ein. Gorczewski soll sich bei dieser Gelegen heit geweigert haben, dem Schumann zur Wache zu folgen und derartig Widerstand entgegengesetzt haben, daß ein zweiter Schuß mann seinem Kollegen zu Hilfe kommen mußte.
Für den ausgeschiedenen Stadtv. Witkowski wird in der Deputation für das städtische Obdach und das Arbeitshaus Stadtverordneter May( N. L.), in das Heimstättenfuratorium Stadt verordneter Hömisen, in die Deputation für die Jrrenpflege Stadtv. Dr. Knauer, in die Krankenhausbeputation Stadtverordneter Dr. Isaac gewählt. Der Verein für die Berliner Arbeiterkolonie ist in wirtschaftliche Bedrängnis geraten und soll neben der laufenden Unterstützung von 3000 M., die er aus städtischen Mitteln seit 1911 bezieht, einen außerordentlichen Zuschuß von 3000 m. erhalten. Der Zuschuß wird bewilligt.
Der Boykott eines Fleischerladens.
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Gorczewski wurde gestern von der 132. Abteilung des Schöffen gerichts Berlin- Mitte wegen Verteilens von Aufrufen auf öffentlicher Straße und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu einer Gesamtstrafe von 50 Mark eventl. zu 4 Tagen Gefängnis Der Magistrat teilt mit, daß er, um dem Versammlungs- und sechs Tagen Haft verurteilt. Der Amtsanwalt hatte wegen beschlusse, die Armendirektion zwecks Zuwahl von Frauen der Druckschriftenverteilung 3 Tage Haft, wegen Widerstandes um drei Mitglieder zu verstärken, entgegenzukommen, die Vergegen die Staatsgewalt 1 Woche Gefängnis beantragt. mehrung um zwei Stellen zugestehen will.
Stadtv. Rosenfeld ( Soz.): Wir können nur sehr bedauern, daß der Magistrat unserem mit großer Mehrheit gefaßten Beschlusse nicht in vollem Umfange beigetreten ist; wieder hält er sich an die große Mitgliederzahl der Armendirektion, um zu begründen, daß es mit einer Vermehrung um zwei genug sein müsse. Das ist doch etwas fleinlich gedacht und um so auffallender, daß der Magistrat jich gleichzeitig zu dem großen Satz aufschwingt, daß damit einstveilen dem Prinzip der Gleichberechtigung" Rech nung getragen sei! Erfreulich ist dagegen, daß die Zahl zwei nicht endgültig festgelegt sein soll, daß vielmehr bei eintretenden Vafanzen auch die Zuwahl weiterer Frauen zulässig sein wird. Wir hoffen, auf diesem Wege den Frauen doch noch die Bahl zu erfämpfen, die wir für notwendig halten.
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Eine weitere Diskussion entsteht nicht; die Versammlung nimmt von der Mitteilung Kenntnis.
Der Ausschuß für Unbefoldete wird ersucht, bezügliche Vorschläge für die Zuwahl zu machen.
Der nordöstliche Teil des Rudolfplates wird gärt nerisch ausgestaltet werden; es ist dafür ein Roftenauf ivand von 44 000 M. in Aussicht genommen. In erster Linie will die Parkdeputation hier dem Spielbedürfnis der Kinder Rechnung
tragen.
Die Versammlung stimmt zu.
Brandschaßung der Armenpflege.
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Aus aller Welt.
Der japanische Krönungsrummel.
Ihren satt zu machen.
Wie eine Jronie klingt es, wenn der Finanzminister bei Einbringung der Vorlage erklärte, daß diese 5 827 000 gen nur das allernotwendigste seien, und die Ausgaben mit Rücksicht auf die schlechte finanzielle Lage des Landes und den Wünschen des Kaisers entsprechend aufs äußerste eingeschränkt und beschnitten feien.
Dabei hieß es noch vor zwei Monaten in der Presse, daß nur höchstens 3 Millionen eingefordert würden und daß der Kaiser erflärt habe, die etwa 3 Millionen übersteigenden Kosten würde er aus seiner Privatichatulle zahlen. Davon weiß man heute nichts mehr und fordert nun rund 5½ Millionen Jen vom barbenden Wolfe für überflüffige Ausgaben. Und was für Ausgaben! Da sind allein 569 338 Den für das Ministerium des Innern, d. h. für Polizei, Geheimdienst usw., also über eine Million Mart; 800 000 m. rund verlangt das Kriegsministerium für Militär parade usw. und 250 000 m. das Marineminifterium für Flotten
rebuen.
Noch hungert das japanische Volk lieber, als daß es seinem als heiligen verehrten Kaiser irgendwelche Mittel für Brachtentfaltung verweigert. Aber auch in Japan wird dank der wirtschaftlichen Entwickelung und der sozialistischen Aufklärung die Zeit kommen, wo dieses Possenspiel ein Ende nimmt.
Eine Art Rundreise durch die Berliner Armenkommissionen hat mit erstaunlichem Erfolge der frühere Kaufmann Emil Lithauer, der gestern wegen fortgefeßten Betruges vor der 4. Straf fammer des Landgerichts I stand, ausgeführt. 2. ist mehrfach wegen Betruges vorbestraft und durch den längeren Aufenthalt in Gefängnissen förperlich geschwächt worden. Von seiner Frau ist er geschieden, seine drei Kinder halten zur Mutter, und so stand er denn, als er das lestemal aus dem Gefängnis entlassen wurde, gegenüber dem Nichts. Er mietete sich eine Schlafstelle und suchte jchleunigst den Vorsteher der zuständigen Armenkommission auf, der ihm nach Prüfung seiner Bedürftigkeit sofort eine bare UnterZwei Militärflieger abgestürzt. stüßung von 20 M. gewährte. Auf Grund der Anordnung des Wie aus München gemeldet wird, stürzten DonnerstagArmenvorstehers wurden ihm ferner 30 Liter Vollmilch zu seiner Kräftigung zugebilligt. Bei Vorzeigung der hierauf bezüglichen vormittag auf dem Flugplage Schleißheim zwei Anweisung erhält der zu unterstüßende Arme von dem in Frage Fliegeroffiziere mit ihrem Flugzeuge ab. Oberkommenden Milchhändler Marken, deren jede einzelne den Bezug leutnant Ruchti vom 16. Bayerischen Infanterieregiment wurde schwer verlett. Leutnant Lantmeyer vom von einem Liter Milch ermöglicht.
Ein deutscher Sturzflieger.
Der Angeklagte gab gleich darauf seine Schlafstelle auf, mietete 2. Bayerischen Feldartillerieregiment wurde getötet. Der sich auf wenige Tage eine solche in einem anderen Bezirk. Dort Unfall ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß irgendein fam er wieder um Unterstüßung ein: Der Armenarzt verschrieb Gegenstand in den Propeller geriet, wodurch dieser zertrümmert wieder Vollmilch und der Armenkommissionsvorsteher gewährte wurde. Durch die Trümmer wurden die Drähte zerFür die Erbauung der in Buch projektierten Seil- und dem Angeklagten auf dessen Antrag und nach vorschriftsmäßiger rissen und der Absturz herbeigeführt. Pflegestätten sowie für den Bau von Wohnhäusern auf Recherche bei der Schlafwirtin eine Barunterſtüßung, ohne zu dem neuen städtischen Friedhofe in Buch- Karow ist die ahnen, daß Lithauer erst wenige Tage vorher mit Milch und BarAnsiedelungsgenehmigung und hierzu wieder ein geld versehen worden war. Dann zog der Angeklagte fofort aus Abkommen mit der Kirchen und Schulgemeinde Buch erforderlich. und ging in einen anderen Armenkommissionsbezirk. Das Auf dem Flugplaze Bork in der Mart hat sich der Dsnabrüder Die Berhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß diese wiederholte er fortwährend. Auf diese Weise hat er sich in verhält Flieger weer erfolgreich als Nachahmer Bégouds produziert. Gemeinde mit der sofortigen Erteilung der Genehmigung ein- nismäßig furzer Zeit in ganz systematischer Weise über 80 Liter Mit einem Grade- Eindeder erreichte er in furzer Zeit eine Höhe von verstanden sein will, wenn Berlin an die Kirchengemeinde 2500 M. Milch erschwindelt. Ob er dieses erstaunlich große Quantum selbst 800 Meter, kam dann in einem senkrechten Sturaflug nieder für den Ausbau ihrer firchlichen Einrichtungen zahlt und dem verzehrt oder ob er einen Teil der Milchmarken zu Gelde gemacht und überschlug sich hierbei zweimal, ein doppeltes S Pfarrer in Buch dauernd jährlich 600 M. Stellenzulage gewährt, hat, bleibt unaufgeklärt. Dazu sind ihm im Monat Mai 37 M., beschreibend. Er näherte sich der Erde bis auf 20 Meter und richtete der Schulgemeinde 2500 M. für Schulbedürfnisse zahlt und zum im Juni 41 M., im Juli 54 M. an baren Unterstützungen zugefloffen, den Apparat erst dann wieder in die normale Lage. Der Flieger Schulerweiterungsbau neben dem gefeßlichen Beitrag noch 5000 W. Wie vom Gericht festgestellt wurde, hat der Angeklagte in der Zeit beabsichtigt, diesen Flug in verschiedenen Städten vorzuführen. Er freiwillig" hergibt, außerdem sind für die Kirchen- wie für die von drei Monaten nicht weniger als 15mal fein Quartier ge- geht zunächst nach Leipzig , wohin er bereits ein Engagement Schulgemeinde noch weitere Erleichterungen zu Lasten Berlins wechselt, um von diesen verschiedenen Standorten aus seine Attaden für diese Vorführung erhalten hat. Der Apparat ist für Sturzflüge auf das Wohlwollen der Armenärzte und Armenämter er besonders konstruiert und weist 3. B. ein doppeltes Fahrgestell Die Versammlung stimmt ohne Debatte dem Abkommen zu. folgreich durchführen zu können. Schließlich kam sein spetu- oben und unten auf. In der Zeit vom 19. bis 22. Mai d. J. soll in Berlin ein latives Vorgehen ans Tageslicht und nun war es mit seinem einBesuch von zirka 100 englischen Arbeitern und träglichen Geschäft zu Ende: er wurde auf die schwarze Liste gesetzt Eine Schiffsbesaßung im Schneesturm umgekommen. Angestellten stattfinden. Der Magistrat will diefen, einer und bekommt seit Oktober überhaupt keine Barunterstübung mehr; Wie aus Saint John ( Neufundland ) gemeldet wird, Anregung des Komitees folgend, welches unter Vorsiz des ehe- Naturalberpflegung steht ihm im Falle der Bedürftigkeit zu. wurden 170 Mann der Besazung des Dampfers Newfound maligen Staatssekretärs Dernburg den Besuch vorbereitet, Empfang Staatsanwalt Dr. Lehmann betonte, daß der Angeklagte in unerhört land" beim Robbenfang mit einem Eisfelde und Begrüßung im Rathause gewähren; an die Begrüßung soll sich dreister Weise die von der Stadt zur Unterstüßung der Armen geein fleines Frühſtüd anschließen. Ein Betrag von 4000 M. ist schaffenen Einrichtungen migbraucht und es ferner verstanden hat, während eines Schneesturmes abgetrieben. zur Bestreitung der Kosten erforderlich. die bestehenden Kontrollvorschriften unwirksam zu machen. Er be. Nach 48 Stunden wurden fünfzig Personen tot Die Bersammlung bewilligt die Summe und stimmt dem Ma- antragte 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus und 600 M. Geldstrafe, oder sterbend aufgefunden. Schiffe suchen nach giftratsvorschlag auf Einsehung einer gemischten Deputation zur eventuell noch 60 Tage Buchthaus. Das Gericht hielt das vom den übrigen.
vorgesehen.
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