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Parteiliteratur.

fei. Die vereinzelten Streifbrecher könnten den Gang des Streiks daß es Nagel ernstlich um die Erhaltung des Friedens zu tun ge- rhäuser, die auch den Genossen anderer Nationalität zur Ver nicht beeinflussen. Ein Meister hat an seine Arbeiter ein Schreiben wesen wäre. filgung stehen. Mit Hilfe mehrerer angestellter Organisatoren gerichtet, das die Tatsachen auf den Kopf stellt. Anscheinend wolle Die Geschworenen verneinten aus diesen werden ständige Agitationstouren veranstaltet. man einen Keil in die Reihen der Streifenden treiben. Dies sei Gründen die Schuldfrage, worauf das Gericht ein aber ein nublojes Beginnen. freisprechendes Urteil fällte. Die Kosten des Prozesses Dalla von der Ortsverwaltung führte aus, daß von den muß die Staatskaffe übernehmen. Von der Sammlung Sozialistischer Neubrud, die von ringfreien Firmen bereits 14 zu den neuen Bedingungen arbeiten der Buchhandlung Vorwärts in Berlin herausgegeben mit zirka 90 Arbeitern. Wenn diese kleineren Firmen die Forde- Achtung, Former und Gießereiarbeiter! Bei der Firma wird, ist soeben der VI. Band erschienen. Es ist die Schrift von rungen bewilligen können, so sei wohl das Geschrei der Scharf- Schlüter in Freifing( Bayern ) streiken die Former und Kern- Karl Marg, Enthüllungen über den Kommunistenprozeß in Köln ". macher vom Meisterverband hinfällig, daß durch die Forderungen macher wegen Affordkürzungen. Die Firma versucht, Arbeits- Der Prozeß fand bekanntlich im Jahre 1851 bis 1852 statt und zeigte der Schuhmacher das Geschäft runiert würde. Die Situation jei willige herbeizuschaffen und bedient sich dabei der Rechtsauskunftei die preußische Polizeifpigelei in ihrer schönsten Blüte. Genosse eine gute und bei einer geschlossenen Front sei an dem Sieg der Rosenberg- Berlin , Pappelallee, die Arbeitswillige angeblich Franz Mehring hat für die Schrift eine orientierende Ein­Arbeiter gar nicht zu zweifeln. für München anwirbt, in Wirklichkeit aber nach Freijing bermittelt. leitung geschrieben und sie mit erläuternden Anmerkungen versehen,

In der Diskussion tam eine große Kampfesfreude zum Aus­

drid. Mit Beifall wurde begrüßt, daß ein Wiener Arbeiter, der als Arbeitswilliger engagiert war, in der Versammlung an= wesend sei und sich dem Kampf anschließt.

Burger ist der Meinung, daß die Hartnädigkeit der organis sierten Unternehmer nur hervorgerufen sei durch den Terror einer tapitalfräftigen Minderheit. Schon etklären einzelne Unternehmer, über den Ring hinweg mit ihren Arbeitern verhandlen zu wollen. Wenn die Schuhmacher zusammenstehen, könne der Kampf nicht

lange dauern.

Achtung, Former und Gießereiarbeiter! In der Gießerei der Firma Siemens u. Halste haben die Former die Arbeit niedergelegt.

Ausland.

Der Bergarbeiterstreik in Yorkshire . London , 3. April 1914.( Eig. Ber.)

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außerdem enthält sie einleitende Ausführungen zur Geschichte des Bundes der Kommunisten von Friedrich Engels . Der Preis des gut ausgestatteten Werkes beträgt broschiert 1,50 M. Die österreichische Maifestschrift mit einer Stunstbeilage Mo­derne Zyllopen" ist im Verlag der Wiener Volfsbuch

Polizeiliches, Gerichtliches usw.

Vom Straffonto der Parteipresse..

Seit 1910 bis heute haben nicht weniger als 679 Pro­eise gegen unsere Parteipreffe stattgefunden. Die dabei verhängten Strafen belaufen sich auf 21 Jahre, Geldstrafe- dazu kommen dann noch die vielen tausend 1 Monat, 3 Wochen Gefängnis und 103 118 M.

In Yorkshire streiken zurzeit gegen 170 000 Bergarbeiter. Der handlung Ignaz Brand u. Cie., Bien VI, Zumpendorferstr. 18, Kampf, der wie die meisten der Bergarbeiterkämpfe in erschienent. Der Preis der tertlich und bildlich gut ausgeführten diesem Gebiet lang und bitter sein wird, dreht sich um eine sehr Festschrift beträgt 25 f. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.) berwickelte Lohnfrage. Es handelt sich um eine ganz neue Aus­legung des Mindestlohngesetzes durch die Unternehmer in einem Teile der Grafschaft. In Großbritannien werden die Löhne der Bergarbeiter durch zwei verschiedene Körperschaften festgesetzt. Die Deutscher Metallarbeiterverband.( Ortsverwaltung Berlin .) seit langem bestehenden freiwilligen Einigungsämter bestimmen Achtung, Gastwirtsgehilfen! Die Sperre über den Baßen- den allgemeinen Grafschaftsiohnsas, dessen Höhe innerhalb ge­Hofer Ausschant", Inhaber Karl Vorpahl, Kanonierstr. 2, ist wiffer Grenzen zeitweilig nach dem Stand der Kohlenpreise ver­hiermit aufgehoben. Herr Vorpahl hat den Tarif der Organisation ändert wird, und der als Maßstab bei der Festsetzung der Gedinge dient. Der Akkordlohn muß auf allen Zechen hoch genug sein, um Mark Gerichtskosten. Gleichzeitig teilen wir mit, daß die Sperre über nachstehende den Arbeiter instand zu sehen, den allgemeinen Grafschaftslohn- Das erste Vierteljahr des Jahres 1914 brachte 28 Urteile Betriebe nach wie vor besteht: Spezialausschank der Brauerei faß zu verdienen. Von diesem Lohnjab muß man den Mindestlohn,( im gleichen Vierteljahr 1913 deren 45) mit 7 Monaten, Oswald Berliner Geschäftsführer Herr St Lempt), Alexanderplab das Eristenzminimum, unterscheiden, das von dem Mindestlohn- 3 Wochen Gefängnis und 3605. Geldstrafe. Ede Neue Königstraße. Bierhallen zur Kottbuser Hütte"( Inhaber amte jeder Grafschaft festgesetzt wird und das von dem Arbeiter, Herr Berndt), Neatkölln, Kottbuser Damm 73, Ede Lenaustraße. Restaurant Bismarkshöhe"( Inhaber Herr Altenkirch), Werder a. Havel . Die Inhaber dieser Lokale lehnen jede Vereinbarung mit der Organisation ab. Verband der Gastwirtsgehilfen.( Berlin I.)

anerkannt.

Deutsches Reich .

Christlicher Terrorismus.

Man sieht, an Eifer und gutem Willen der Justiz, der ver­haßten sozialdemokratischen Bresse auch ohne Ausnahmegeseh das Leben schwer zu machen, hat es nicht gefehlt. Aber trotzdem oder bielleicht richtiger gerade deshalb ist sie in stetem Aufschwung be­griffen.

Von der Parteipreffe. Im eigenen Heim wird die Ber= gische Arbeiter stimme" in Solingen vom 1. April ab hergestellt. Die Genossenschaftsbuchdruckerei, in deren Verlag die Arbeiterstimme" feit 1891 erscheint, hat das bisher mietweise innegehabte Grundstück für den Preis von 240 000 M. fäuflich er­gehören die Häuser Hochstraße Nr. 19, 19a und 23 und Sohegasse worben. Zu dem ungefähr 120 Quadratruten großen Grundstüd Nr. 4, 6 und 6a. Das günstig gelegene Besitztum war bis jest nut zu einem kleinen Teile für die Zwede ber Druderet in Anspruch genommen. Es bietet für die Zukunft aber alle Erweiterungs­

auch wenn er den Lohn im Afford nicht verdient hat, eingeklagt werden. kann. Den von dem Gesetze des Jahres 1912 geschaffenen Mindestlohnämtern steht ein von der Regierung ernannter un­abhängiger Vorsitzender vor. Es ist nun eine umstrittene Frage, ob dieser sogenannte individuelle Mindestlohn( man nennt ihn individuell zum Unterschied von dem allgemeinen Grafschaftslohn­jazz, der menchmal auch Mindestlohn genannt wird) mit dem all­gemeinen Lohnsatz steigt. In dem mittelenglischen Einigungs­Im Sommer v. J. wurden freiorganisierte Bauarbeiter, die gebiet, dem Yorkshire angehört, ist der allgemeine Rohnsatz seit dem auf Kirchenbauten in den Kölner Vororten Ehrenfeld und Nippes Infrafttreten des Mindestlohngefeßes um 15 Proz. vom Grundlohn beschäftigt waren, von den Unternehmern wegen ihrer Zugehörigkeit erhöht worden. Im vergangenen Jahre reichten die Bergarbeiter begründeten dies damit, daß von gewisser Seite ein Druck auf sie Dorkshires eine Forderung auf Erhöhung des individuellen Mindest ausgeübt worden sei. Als der Deutsche Bauarbeiterverband auf lohnes ein. Sie wurde gewährt; der unparteiische Vorsitzende des Grund des Tarifvertrages Einspruch erhob, legten die Unternehmer Mindestlohnamtes sette den Mindestlohn von 6 Schilling und möglichkeiten. vor den Schlichtungsinstanzen dar, daß sie häufig gezwungen wür- 9 Pence auf 7 Schilling und 3 Bence herauf. Nun stellten sich die den, bei derartigen Arbeiten Verträge einzugehen, wonach Mitglie- Unternehmer auf den Standpunkt, daß dieser neue Mindestlohn für die Oberfränkische Volkszeitung" in S of wurde der des freien Verbandes nicht beschäftigt werden dürfen. In jenen den allgemeinen Lohnsatz darstelle, der nach der Ansicht der Ar- ein Grundstück in der Marienstraße angetauft. Wie die Ober­Fällen habe das der Kirchenvorstand als Bauherr verlangt. Am beiter jedoch 7 Schilling und 11 Pence betragen muß. Lange Ver- fränkische Volkszeitung" mitteilt, sind die weiteren Verhandlungen 8. März beschäftigte sich das Haupttarifamt für das Baugewerbe handlungen haben zu feinem Ergebnis geführt und auf Drängen im flotten Gang, so daß die Verwirklichung des Projektes bald in Berlin mit dem Fall und entschied, daß die Entlassung der Mit der Arbeiter ist jetzt in dem ganzen großen Revier der Streit vor sich gehen kann. glieder des Deutschen Bauarbeiterverbandes tarifwidrig sei. Das Haupttarifamt jah in der Maßregel der Unternehmer einen erklärt worden. Die Verhandlungen zwischen den Parteien geben Verstoß gegen§ 8 des Hauptvertrages, wonach die Zugehörigkeit fedoch weiter. Da es sich um ein bedeutendes Streitobjekt handelt, au einer Organisation eine Entlassung nicht begründen fönne. Die verden sie jedoch wahrscheinlich sehr langwierig fein. Unternehmer dürfen also keine Bauberträge eingehen, worin bom Bauherrn die Ausschaltung bestimmter Arbeiter verlangt wird.

Dieser klaren Entscheidung zum Trok werden aber in Köln berartige Verträge weiter abgeschlossen. Bei dem Kirchenbau in Köln- Zollstock, den die Firma Heun ausführt, werden alle Frei- a.ak organisierten ohne weiteres zurüdgefchidt, während Christliche an genommen werden.

Als es nun in jüngster Reit dennoch einigen weierganisierten Hilfsarbeitern gelang, Arbeit zu bekommen, ver­langle der chriftliche Baudelegierte von ihnen kategorisch der Hebertritt zur christlichen Organisation; wenn sie dieses nicht vorziehen würden, blieben sie feine drei Stunden am Bau. Unter diesem Zwange sind auch tatsächlich einige Hilfsarbeiter zu den Thriftlichen übergetreten; einem anderen wurde das Mit­

gliedsbuch des Deutschen Bauarbeiterverbandes trop feines aus brüdlichen Verlangens nicht wieder zurückgegeben. Man stellte ihm dafür das Buch des christlichen Verbandes zu. Als sich in der borigen Woche ein Bauarbeiter, der neun Jahre dem Bauarbeiter­verband angehört, auf wiederholtes Drängen des christlichen Bau­belegierten nicht zum Uebertritt bereit erklärte, drohte dieser mit einer allgemeinen Arbeitseinstellung.

Aus der Partei.

Gemeindewahlerfolge,

mation t noin 2 m

In vielen Orten wußten sich die Gegner durch massenweise Besorgung der Bollmachten von Forensen und Witwen Vorteile zu verschaffen. In Keuschberg 3. B., einem Orte mit fistalischer Saline, wurde ein nationaler Arbeiter gewählt" mit 33 Stimmen, wovon allein 26 in Vertretung abgegeben waren!

Einen glatten Sieg erfochten unfere Genoffen in Ebersdorf in der stodfatholischen Grafschaft Glaz . Gewählt wurden in der britten Abteilung die Genossen Böltet und Nawatogth. Auch in einem anderen Orte der Grafschaft, im Bergarbeiterdorf Kunzendorf wurde unser Genosse Richter mit 148 von 157 abgegebenen Stimmen gewählt. Die ganze dritte Abteilung gehört in Hartlieb bei Breslau jetzt den Sozialdemokraten. Der letzte bürgerliche Vertreter mußte dem Genoffen Gottwald Play machen. über roten Terrorismus" zu beschweren; wo sie die Macht haben, In Prinzlaff( Danziger Niederung) fiegte am 31. März in da gehen sie in viel rücksichtsloserer Weise vor. Es ist selbstver der dritten Abteilung der sozialdemokratische Kandidat mit 15 gegen ständlich, und das ergibt sich ja aus der Entscheidung des Haupt 2 Stimmen. Wie in Westpreußen üblich, fand auch diese Wahl in tarifamtes, daß fein Unternehmer und erst recht nicht chriftliche den Nachmittagsstunden eines Wochentags statt, um die Arbeiter Gewerkschaften das Recht haben, freie Gewerkschafter von Kirchen- möglichst fernzuhalten. Genugt hat es freilich nicht. bauten auszuschließen.

Man sieht, daß die Christen wahrlich keine Ursache haben, sich

Zur Errichtung einer eigenen Druderei

Soziales.

Sparagnes.

um

Die Folgen des wirtschaftlichen Rüdganges machen sich im Geschäftsleben unangenehm bemerkbar. Am empfindlichsten dort, wo er vorwiegend auf der Kauffraft der Arbeiterbevölkerung be ruht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Kohlenbergbau und die Eisengroßindustrie von dem Konjunkturumschlag sehr schwach in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Schärfer einfegende Krisen verursachen massenhaft Pleiten und als weitere Folge bes verminderten Verbrauchs von Maffenartikeln: Betriebseinschrän fungen und Zunahme der Arbeitslosigkeit. Je mehr die Arbeiter schaft zum Sparen gezwungen ist weil die Löhne sinken fo umfassender die wirtschaftlichen Zusammenbrüche, um so größeren Umfang gewinnt die Arbeitslosigkeit. Das muß man berücksichtigen, dann gelangt man zu einer richtigen Würdigung eines Einwandes gegen eine Arbeitslofenversicherung, den kommerzienrat 3iese in der Deutschen Arbeitgeberzeitung" vom Stapel läßt. Empört ruft er aus: Wer sorgt denn für den Arbeitgeber, wenn die Aufträge ausbleiben? Das ist auch eine Arbeitslosig feit, gegen die eine Versicherung wahrlich vernünftiger und gerecht­fertigter wäre, als die Versicherung des Menschen gegen Untätig feit, eine Versicherung, die jeder Ueberlegung Hohn spricht und jedes Verantwortlichkeitsgefühl, jeden Eparsinn, jeben fiftlichen Ernst und jede moralische Gesundheit gewaltsam im Volte ertöten muß. Allein diesem volksverführenden und volksverderbenden Einflusse der nur in ihre Taschen arbeitenden Sozialdemokratie ist es zuzuschreiben, wenn mehr und mehr unter den Arbeitern die selbstverständliche Verpflichtung, in guten Tagen einen Spar Freispruch im Avanti"-Prozeßt. grofchen für spätere Beiten zurüdzulegen, in Bergessenheit gerät. Rom , den 2. April. ( Eig. Ber.) Die Geschmorenen von Mais Gegen die hohe ethische Auffassung und Forderung des Herrn land haben sich nicht dazu hergegeben, der Reaktion Handlanger Geheimrats, daß man für beschäftigungslose Arbeiter nichts tun dienste zu tun, und haben alle Angeklagten des Avanti dürfe, damit die Dividende der freiwilligen und gewerbsmäßigen prozeifes freigesprochen. Der Oberstaatsanwalt hatte Richtstuer nicht etwa geschmälert werden, worauf doch Herrn Zieses Die Boykott- Androhung vor dem Schwurgericht. die Anklage in allen Punkten aufrechterhalten. Die Geschworenen Streben hinaus will, wollen wir erst gar nicht sprechen. Was Wegen angeblicher Berlegung des§ 152 der Gewerbeordnung haben aber alle Fragen, die sich auf die einzelnen Artikel und aber soll man zu seiner Spartheorie sagen? Angenommen, alle hatte sich am 2. April in Mannheim der Sekretär bes Gewerk Karikaturen bezogen, einstimmig verneint und somit in Abrede Arbeiter sparten bon heute an ½ ihres Lohnes, was wäre die schaftskartells, Genosse Nagel, vor dem Schwurgericht zu ver- gestellt, daß durch diese Veröffentlichungen ein Verbrechen begangen Folge? Zahlreiche Schneider, Schuhmacher, Tischler, Bauarbeiter antworten. In Baden werden derartige Delifte vor das Schwur- wurde. Nur bei einer Karikatur des Genoffen Scalarini haben Tertilarbeiter usw. würden beschäftigungslos. Denn an Kleidung gericht und nicht vor die Schöffen verwiesen, sobald diese Beleidi5 die Schuldfrage bejaht und ebensoviele sie verneint. Als den Wohnung, Haushaltungsgegenständen, überhaupt an Massenge gung durch die Presse geschehen ist. Ende Juni vorigen Jahres Angeklagten zuguterlebt das Wort erteilt wurde, ehe sich die Gebrauchsgütern würde gespart. Geschäftsstockungen, Zunahme der brach bei der Mühlenfirma Beyfieffer u. Seißmann in Köln ein schworenen zur Beratung zurüdzogen, sagte Genosse Mussolini : Ich Arbeitslosigkeit, Konkurse, Subhastationen folgten hinterher. Das Mühlenarbeiterstreit aus, der einen Boykott im Gefolge hatte. Die bitte nicht um Freisprechung und fürchte das Gefängnis nicht. Mittel, das Serr Ziese als Argument gegen eine Arbeitslosen Mannheimer Brotfabrit( B. bennig) ist Großabnehmerin der Wenn Sie mich aber freisprechen, so sollen Sie es nicht deshalb versicherung aufmarschieren läßt, würde die Arbeitslosigkeit mit Kölner Firma. Mit dem Bäcker- sowie dem Transportarbeiter tun, weil Sie erwarten, daß ich ähnliche Artikel nicht wieder ver- unfehlbarer Sicherheit erheblich vergrößern. Aber schließlich wird verband hat sie Tarifverträge, in denen u. a. auch die Bestimmung öffentlichen werde, sondern vielmehr in der sicheren Erwartung, auch der Serr Kommerzienrat an seine Medizin nicht glauben. enthalten iſt, bag während der Tarifbauer Streits oder Boykotts baß ich in Zukunft an gleichen Täten in gleicher Weise Kritik zu inter all dem Getue, hinter der Moralbaukerei verſtedt sich ja über den Betrieb nicht verhängt werden dürfen. Da nun aber üben entschloffen bin." nur die Sorge um die Erhaltung des besten Lohnbrudmittele. Als solches betrachten die Unternehmer die Arbeitslosigkeit, un als solches wollen sie es für sich erhalten. Alle anderen vorgebrach ten Gründe sind Humbug.

Die in

Der Streit am Kölner Brüdennenbau ist beendet. Betracht kommende Firma Grün u. Bilfinger hat sich den für das Kölner Baugewerbe bestehenden Verträgen unterworfen.

11

Er

Gewissenszwang gegen Arbeiter.

Im Eisenwerk Coswig bei Dresben wurden zwei Arbeiter ent laffen, weil sie vor Gericht wahrheitsgemäß aussagten, daß die Ar beitsordnung nicht vorschriftsmäßig ausgehängt war. Infolge dieser Aussage wurde die Firma verurteilt, einem anderen Arbeiter 14 Tage Lohn auszuzahlen. Sie rächte sich nun an den beiden Zeugen durch die sofortige Entlassung und sagte ihnen obendrein unverblümt, daß ihre den Tatsachen entsprechende Aussage vor Gericht der Grund sei.

das Mehl der Kölner Firma verbaden wurde, trat Genosse Nagel Das Urteil wurde mit großen Freudendemonstrationen auf ou die Firma heran mit der Bitte, das während des Kampfes in genommen. Während alle freisinnigen Blätter ihrer Genugtuung Göln zu unterlassen, da sonst leider auch hier der Boykott ausgeüber den Ausgang Ausdrud geben, giften sich die Konservativen, und sprochen werden müsse. Darin erblickte die Firma eine Drohung, namentlich der Mailänder Corriere della Sera ", nicht übel. die zur Klageerhebung benutzt wurde, als Nagel in der Mann- meint, man sollte besser solche Prozesse ganz unterlassen, wenn heimer Volfsstimme" Mitteilungen über diese Vorkommnisse ver- fie doch nur zur Agitation für eine schrankenlose Preßfreiheit dienen Wir meinen auch, daß man sehr gut täte, derartige öffentlichte und zum Boykott aufforderte. Die Firma hatte zunächst follten. versucht, mit Hilfe des Gewerbegerichts und gestüßt auf den Tarif- Brozesse nicht zu führen, aber die Staatsanwaltschaft kann es nun vertrag, die Aufhebung des Boykotts zu ergivingen. Als dann einmal ohne gelegentliche Blamage nicht aushalten. aber auch in Flugblättern der Boykott bekannt gegeben wurde, er­stattete fie Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen ungerecht­Die finnischen Sozialisten in den Bereinigten Staaten. fertigter Bontotterklärung. Der Staatsanwalt wie auch der Ober­taasanwalt lehnten die Klageerhebung ab, da der Boykott an und Das Internationale Sozialistische Bureau veröffentlicht einen für sich erlaubt jei und die Grenzen des Erlaubten zu seiner Ver Bericht fiber die Tätigkeit der finnischen Genoffen in Amerika , bet fündung in diesem Falle nicht überschritten wurden. Dagegen hielt beweist, daß die organisatorische Fähigkeit, die sie in der Heimat er die persönliche Bedrohung und die Bedrohung durch die Presse auszeichnet, auch in der Fremde fortbesteht. Die Organisation, zum Zwecke der Erlangung günstiger Arbeitsbedingungen für vor- eine Sprachgruppe innerhalb der Gesamtpartei, zählt 18 000 Witzu fordern. Wird der Inhaber des Eisenwerks angeklagt werden? licgend. Darauf stützte sich die Anflage. glieder, ihr Vermögen mit Einschluß von Zeitungen und Grund­Der Verteidiger Genoffe Dr. Frant wies jedoch den Geschwore- besit an Millionen Mart. Die Presse umfaßt drei Tageblätter nen nach, daß auch diese Anklage nicht haltbar sei. Der Beklagte mit 26 000 Abonnenten, ein Agitationswochenblatt, eine landwirt habe nicht günstige Arbeitsbedingungen in direkter Weise erstreben schaftliche Rundschau, eine humoristische und eine Frauenzeitschrift. wollen. Er habe lediglich( wozu er übrigens gar nicht einmal ver- Das Zentralorgan Thomies"( Der Arbeiter) erscheint in einer pflichtet gewesen wäre) die Firma ersucht, kein Mehl von der boy- Auflage bon 13 000 in Dancook( Michigan ), wo biele Finnen in den fottierten Kölner Firma zu verbaden, damit bier nicht auch im Stupferbergiverken arbeiten. Anfangs Wochenblatt, erscheint es feit Zusammenhang damit der Boykott durchgeführt zu werden brauche. 1911 täglich und brachte 1918 einen Ueberschuß von 48 000 W. Sicht schädigen habe er also die Mannheimer Firma wollen, sondern Dazu gehört eine moderne Druckerei und eine Verlagsbuchhand schüßen. Das sei das Entscheidende. Von einer Drohung fönne lung, die auch die Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift eine Rede sein, wie auch der Gewerbegerichtsvorsitzende bestätigte, plant. An mehreren Orten bestehen sehr schöne finnische Bolts

Troß solchem über alles Maß gehenden Unternehmerterroris mus wagt man es, in allen Tonarten über Terrorismus der Ar beiter zu getern und scheut sich nicht, aefeßliche Maßnahmen dagegen

Was die Arbeiter vom Lande treibt. Ein früherer oftpreußischer Landarbeiter, ber jetzt in Effen at beitet, schreibt dem ostpreußischen Parteisekretariat über die G fahrungen, die er mit der Justiz und den Gutsbesitzern in Of preußen gemacht hat:

" Auf einem Gut hatte ich bei der Abrechnung einen größeren Poſten an Lohn und Deputat stehen, erhielt aber nichts. Der fpektor behielt unter nichtigen Einwänden alles ein. Ich wanbe mich an den Besitzer, der nicht auf dem Gute wohnte, und erhie