in einer Beschwerdeschrist mit. Der Kassenvorstand überwies dieBeschwerde dem Anstaltsleiter zur Gegenäusterung, und nun nahmDr. D.-M. sich die Patientin vor. Er verlangte, sie solle die schrift-liche Erklärung abgeben, dasi die Darstellung ihres Schwieger-sohnes sich auf Angaben jener entlassenen, von Dr. D.-M.als.verlogen" bezeichneten Patientin stütze. Als diese Zu-mutung entschieden zurückgewiesen und die Beschwerde alsleider durchaus zutreffend aufrecht erhalten wurde, kames zu einer lebhaften Szene zwischen der furchtlosenPatientin und dem leicht erregbaren Dr. D.-M. Sckliesilich erklärte- die Patientin:.Run, dann verzichte ich auf den Aufenthalt hier.".Zawohl." antwortete Dr. D.-M.,„ich kann solche Patientenüberhaupt nicht brauchen. Sie würden mir ja nurdie anderen unruhig machen." Er nahm sich dann nochdie Aeußerung heraus:„Der grosite Lump im ganzen Land,das ist und bleibt der Denunziant". Als die Patientin ihrenSchwiegersohn hiergegen verwahrte, erklärte Dr. D.-M. mit Bezugauf dessen Beschwerde:.Das tut kein anständiger Mann". DiePatientin ging— und eine Viertelstunde später konnte auch siedie Tür des„Kranken- und GenesungShauscs Nordend" von drangenzumachen. Nach solchem Verfahren ist es kein Wunder, dah der HerrDoktor bei Umfragen in seiner Anstalt keine Ilnzufriedcnheitsäuxe-rungen mehr zu hören bekommt. Wenn er Unzufriedene so rasch loswird, bleiben natürlich nur noch„Zufriedene" übrig.Zur Ehre des Herrn Dr. D.-M. sei aber gesagt, daß er undseine Leute mit einem guten Beispiel von Zufrieden-h e i t voranzugehen sich bemühen. Immer wieder versichert er, daßer selber dasselbe Essen genießt und eS sehr gut findet. Einmal, setzten sich zur angenehmen Ueberraschung der Patientinnen zwei< Assistenzärzte zu ihnen an die Mittagstafel, um die dargebotenenGenüsse zu probieren. Der eine nahm etwas Fisch mit Mostricksauceund rief nach dem ersten Bissen bewundernd auS:„Das Essenschmeckt ja großartig!"„Aber ich darf," fügte er entsagungsvollmit bedenklicher Miene hinzu,„nicht zu viel essen, sonst ist meineFrau ärgerlich, wenn ich wenig Appetit habe." Als für jedePatientin noch ein Becher Milch ausgetischt wurde, sagte einer derAerzte:„Noch Milch! So etwas gibt's ja in keinem Krankenhaus."Das war an demselben Tage, an dem nachher die oben erwähntePatientin wegen der Beschwerde ihres Schwiegersohnes vor Dr. D.-M.zitiert wurde und seinen Zorn fühlen mußte. Ehe er sie aus seinerAnstalt scheiden ließ, wollte er ihr durch Feststellung ihres Körpergewichtsnoch zeigen, wie die Nordender Mastkur wirkt. Eine wohl etwas auf-geregte Psiegeschwester laS von der Wage 114 Pfd. ab, das wären 7 Pfd.mehr als am Aufnahmetage gewesen.„Na, sehen Sie", frohlockteDr. D.-M.,„soviel haben Sie zugenommen! In der kurzen Zeit!Bei dieser Kost!" Die Patientin war erstaunt, weil ihr beieiner erst am Tage vorher vorgenommenen Wägung ein sehr vielgeringeres Ergebnis genannt worden war. Neugierig ließ sie nachihrer Entlassung sich in der Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaftwiegen— und das Ergebnis war genau dasselbe, wie vor der Auf-»ahme, wo sie sich ebenda hatte wiegen lassen!Was wird die O r t S k r a n k e n k a s s e Neukölln, die soviele ihrer Mitglieder in das„Kranken- und GeneiungShauS Nord-end" gibt, gegenüber den ihr eingereichten Beschwerden tun. Aufdie Beschwerde des Schwiegersohnes jener Patientin ist bis heute,nachdem inzwischen reichlich drei Monate hingegangen sind, keineAntwort gekommen. Die Patientin muß sich jetzt daran genügenlassen, daß auf die Beschwerde eines aus der Männerabteilung aus-geschiedenen Patienten Herr Dr. DoSguet-Manasse dem Vorstandder Neuköllner Ortskrankenkasse versichert hat, er habe leine Unzu-frsedenen gefunden._Pui« der Uebertreibung des„Arbeitsscheueugesetzes".Wie daS sogenannte„Arbeitsscheuengesetz" seinem Zweck gemäßvon den Gemeinden zur Minderung ihrer Armenpflegekosten aus-genutzt wird, davon haben wir in letzter Zeit mehrere Proben ge-geben. Wir erfahren ein weiteres Beispiel der Uebertreibung, zuder die Gemeinden sich bei der Anwendung dieses Gesetzes verleitenlassen. Wieder ist es ein H 0 l z a r b e i t e x, den die Arbeitslosigkeit— sie lastet ja seit langem auf den Arbeitern deSHolzgewerbes besonders schwer— in Gefahr gebracht hat,ein Opfer des.Arbeitsscheuengesetzes" zu werden.Ein Tischlergeselle H., der von seiner Ehefrau getrennt in einem Vor-ort von Berlin wohnt, sollte für die in einer Stadt Schlesien?wohnende Frau die ihr dort regelmäßig gewährte Armenunterstützungersetzen. Er tat das eine Zeit hindurch, stellte aber im Frühjahr1913 die Zahlung ein, weil er im Winter arbeitslos geworden warund selber wenig zu beißen hatte. Die Armenverwaltung jenerStadt meinte, daß er sich böswillig seiner Unterhaltspflicht entziehenwolle und beantragte bei dem Stadtausschuß des Wohnortes von H.die Ueberiveisung in ein Arbeitshaus für die Dauer der UnterstützungS-bcdllrftigkeit seiner Ehestau. H. nahm, nachdem er Arbeit erhaltenhatte, die Zahlungen wieder auf und setzte sie mehrere Monate hin-durch fort, bis er im Herbst 1913 aufs neue arbeitslos wurde.Mitten im Winter bot sich ihm unerwartet in der Provinz eine Ar-beitsgelegenheit, die über die nächste Not hinweghalf, aber schonnach wenigen Wochen war es auch hiermit vorbei und arbeitsloswie zuvor kehrte er heim. Inzwischen war. weil er die gefordertenmonatlichen Beträge zur Erstattung der für seine Frau auf-gewendeten Armenpflegckosten seit Herbst nicht mehr gezahlthatte, gegen ihn die Forlsetzung des Versahrens auf Arbeits«Hausüberweisung beantragt worden. Um sie abzuwenden,1 zahlte er, ungeachtet der Bedrängnis, in die er durch dieerneute Arbeitslosigkeit geraten war, im März 1914 zwei Monats-betrüge. Infolgedessen will man daS Verfahren weiter auf ein paara Monate ruhen lassen. Dem noch immer arbeitslosen H. ist aber£ Fortsetzung angedroht worden für den Fall, daß er nicht fortanseiner Zahlungspflicht regelmäßig nachkommt. Wenn er nächstens1 wieder Arbeit finden sollte, so wird er den begreiflichen Wunschl haben, zunächst mal aus dem Gröbsten herauszukommen. Aberdanach fragt wohl keine Armenverwaltuiig. Die dann aufs neuezu erwartende Bedrohung mit Arbeitshaus wird ihn nötigen, zu-allererst die Armenkasse aufzufüllen, ehe er an seineeigenen Bedürfnisse denken darf.Die„Eiubrechergenofsenschaft des Westens".Zehn junge Leute, die längere Zeit den Westen Berlins und diewestlichen Vororte unsicher gemacht haben, standen gestern vor derersten Strafkanimer des Landgerichts II unter der Anklage des fort-gesetzten Diebstahls und der Hehlerei. Die Angeklagten sollen eineArt Genossenschaft gebildet haben, deren Mitglieder, mit einem blau-weißroten Bändchen im Knopflock als Erkennungszeichen geschmückt,sich in einem Restaurant in Schömberg zu treffen pflegten und dortdie DiebeSzüge, die sie unternehmen wollten, besprachen. Diese seit-same Genossenschaft umfaßte nicht daS gewödnliche Tiebesgesindel,es befanden sich sogar Söhne anständiger Familien darunter, soein chenialiger Bankbeamter, zwei Handlungsgehilfen, einVolontär, der Sohn eines Rechtsanwalts, ein ehemaligerHausdiener eines Warenhauses und der Sohn einesSchutzmanns. Zur Anklage standen etwa 25 Fälle, in denen inCharlottenburg. Friedenau, Wilmersdorf, Schöneberg, ferner in derPotsdamer und Leipziger Straße nächtlicher Weile Schaukästen ge-plündert worden sind. Das Gericht verurteilte die beiden Haupt-rädelsiührer, nämlich den Hausdiener Otto Weigt zu 1 Jahr 8« Mo-naten Gefängnis, den Tapezierer Franz Hübner zu 1 Jahr 6 Mo-naten Gefängnis unter Anrechnung von je 2 Monaten Untersuchungs-Haft. Die übrigen �Angeklagten kamen mit Gefängnisstrafen von3 Wochen bis zu 4 Monaten davon. Der wegen Hehlerei mitange-klagte Gastwirt wurde steigesprocken.Zu dem Raubmordversuch auf der Chaussee bei Marzahnwird mitgeteilt, daß der Täter noch nicht verbaftet ist. Unter demVerdacht der Täterschaft wmde am Mittwochabend gegen 11 Uhr inder Wirtschaft von Raabe in Biesdorf ein Arbeitsmann vorläufigfestgenommen. ES unterliegt aber keinem Zweifel mehr, daß derMann für daS Verbrechen nicht in Betracht kommt und bald wiederentlasten werden wird.Das Befinden des Ueberfallenen ist leidlich. Es ist zu ver-wundern, daß sein Zustand nicht schlimmer ist, da er einen ganzfurchtbaren Blutverlust erlitten. Große Lachen waren, wie wirschon mitteilten, am anderen Tage noch vorhanden. Tie JoppeHübners war mit Blut so getränkt, daß sie geradezu davon troff.Trotzdem ist der Ueberfallene nach Ueberwindung der Ohnmachtdoch verhältnismäßig bei Kräften geblieben. Eine Gefahr für seinLeben besteht wohl nicht mehr. Dauernd Schaden wird er Wohl anseinem Gehör nehmen. Die Kugel ist dicht am Ohr eingeschlagen.Es ist möglich, daß der Mann das Gehör ganz verliert.Ein alter Partcigenosie ist in der Person deS ZimmermannsHeinrich Rose gestorben. Rose, der 77 Jahre alt gewordenist, gehörte zu jener standhafte» Garde, die in schwerer Zeit ihrenMann gestanden, trotzdem und trotzalledem. Rose stand im sechstenKreise längere Zeit auf schwierigen Posten, er versah unterm So-zialistengesetz eine Zeitlang die Hauptmannschast 6s. im Kreise.Seine vor einigen Jahren verstorbene Ehefrau hat unseren Veteranin seiner Parteiarbeit wirksam unterstützt. Nun ist der Sieben-undfiebzigjährige dahingegangen. Einer von den Wackeren, die un-gekannt und ungenannt treu und brav ihre Parteipflicht erfüllten.Die Genosien im sechsten Kreise werden den Verstorbenen in gutemAndenken behalten.Ich warne Neugierige.Herr v. Jagow sollte auch seine Beamten vor Neugier warnen.Unlängst hielt ein in Berlin domizilierender unpolitischer Vereinhier eine öffentliche Versammlung ab, bei der nach unrichtigen, ten-denziöS gefärbten Zeitungsberichten scharfe Worte und„maßloseAusdrücke" gefallen sein sollen. Ein überwachender Polizeibeamterwar nicht anwesend. Bald darauf fand sich bei dem Einberufer derVersammlung ein Berliner Kriminalkommissar ein und wollte AuS-kunft haben, welche maßlosen Ausdrücke gefallen seien. Selbstver-ständlich wurde dem Kommiffar bedeutet, daß es nicht Sache desEmberufer« fei, sich selbst zu beschuldigen sowie den Redner zudenunzieren, und daß überhaupt maßlose Ausdrücke, wenn man auchgegen die herrschenden politischen Zustände mit gebührender Schärfegesprochen habe, nicht gefallen seien. Wie naiv muß doch daSBerliner Polizei-Präsidium von Einberufern unpolitischer Versamm-lungen denken, daß eS seine Beamten mit solcher neugierigenMission betraut!_Totgefahren.Von einem Kraftwagen überfahren und getötet wurde Mittwoch-abend die 54 Jahre alte Wäscherin und Reinemachestau WitweJohanna Sennenborn au« Alt-Moabit 144. Als sie gegen 7 Uhrauf dem Heimwege vor dem Hause Nr. 42 den Fahrdamm über-schreiten wollte, überhörte sie die wiederholten Warnungszeichen einesKraftwagens der Zigarettenfabrik Josetti, wurde von dem Gefährtumgestoßen und so schwer verletzt, daß sie auf der Stelle liegenblieb. Die Verwundete wurde nach dem Krankenhause Moabitgebracht und starb dort im Laufe der Nacht an einem Schädelbruch.Spielen mit Schußwaffen.Die Schüler Bredow und Kaiser von einer höheren Lehranstaltzu Schöneberg-Berlin unternahmen gemeinschaftlich eine Fußtour indas Havelland. Bei dem Dorfe Schollene spielten die Knaben miteinem geladenen Revolver, auZ dem sich ein Schuß löste, als Bredowdie Waffe in der Hand hatte. Die Ladung ging dem Schüler Kaiser,dem Sohne eines Bäckermeisters in Schöneberg, in die Brust undstreifte dabei das Herz. Der Versuch, Kaiser nach Berlin zutransportieren, mißlang, da sich dauernd Ohnmachtsanfälle ein-stellten. Kaiser wurde in das städtische Krankenhaus in Rathenowbefördert, wo der Chirurg Dr. Schäfer eine Herznaht machte. DasBefinden des Verletzten ist trotz der schwierigen Operation zustieden-stellend.Die Bevölkerungszahl Berlinsstellte sich Anfang März 1914, nach den jetzt erst bis dahin vor-liegenden Berechnungen des Berliner Statistischen Amtes,auf 2 981 473. Gegenüber Anfang Januar 1914, für welchenZeitpunkt die Bevölkerungszahl mit 2 979 136 berechnetwurde, ist eine Mehrung um 2319 zu verzeichnen. Dieser Zu-wachs bleibt aber unter demjenigen, den das vorhergehendeJahr in demselben Zeitraum gebracht hatte. Von AnfangJanuar bis Anfang März erhöhte sich in 1913 die Be-Völkerungszahl noch um 4252. In 1913 folgte auf dieMehrung, die aus den ersten Monaten gebucht werden konnte,ein vom Frühling durch den Sommer bis in den Herbst an-dauernder Bevölkerungsrückgang. Erst der Spätherbstlieferte wieder ein Zuwachsergebnis, doch hinderte daS nicht,daß für das ganze Jahr ein beträchtliches Defizit herauskam.Berlin hatte in 1913 beim Jahresschluß um 15 874 EinwohnerWeniger als beim Jahresanfang. Jnzwiscklen hat die Differenzsich noch vergrößert: Anfang März war die Bevölkerungszahlin 1914 um 17 897 geringer als in 1913 zu demselben Zeit-Punkt. Bisher ist im Jahre 1914. wie man ficht, gegenüberdem Vorjabr kein Umschwung zum Besseren ein-getreten. Daß der aus den ersten Monaten verbliebene Ge-winn diesmal noch mäßiger als im vorigen Jahre war, istzurückzuführen auf eine Minderung des Ueberschusses aus Zu-zügen und auch des Ueberschusses aus Geburten. Der Zuzugs-Überschuß bat offenbar unter dem Einfluß der Fortdauerdes Beschäftigungsmangels sich weiter verringert.Die Schnmlerung des Geburtenüberschusses ist durch Mehrungder Sterbefälle und gleichzeitige starke Minderung derGeburten verursacht worden. In 1914 sind von AnfangJanuar bis Anfang März gestorben 182 Personen mehr undlebend geboren worden 733 Kinder weniger als in demselbenZeiträume von 1913.Dir Leiche eine» Soldaten ist am Mittwoch morgen in Pichels-dori auS der Havel gelandet worden. ES handelt sich um denGrenadier Pieper von der 12. Kompagnie des Königin-Aiigusto-Garde-Grenadier-RegimentS Nr. 4 in Berlin, der seit einigen Tagenvermißt wurde. Offenbar liegt Selbstmord � vor. doch konnte dieUrsache zu der Tat bisher noch nicht festgestellt werden. In denTaichen der Uniform de» P. fand man ein Portemonnaie mit3.89 M. und eine Taschenuhr. Die Spandauer Kommandantur hatdie Leiche beschlagnahmen und nach dem Garnisonlazarett bringenlassen. ES ist sofort eine eingehende Untersuchung eingelettetworden.Selbstmordversuch nn Krankenhaus. Aus Furcht vor darOperation hat am gestrigen DonnerStagnachmittag gegen 4 Uhr da»38jährige Frl. Anna Tischler seinem Leben ein Ende zu machen versucht.Die T. war vor einigen Tagen wegen eines Unterleibsleiden« indas städtische Krankenhaus in der Gitschiner Straße geschafft wordenund sollte dort operiert werden. Die T. glaubte jedoch die Operationnicht überstehen zu können und äußerte deshalb zu einer anderenmit ihr im selben Zimmer liegenden Patientin Selbstmordgedanken.Als die Wärterin nachmittags einen Augenblick daS Zimmer verließ.eilte die?. ans Fenster und versuchte aus dem Fenster zu springen.Eine in der Nähe des Fensters liegende Kranke, eine Frau K., ver-suchte die Lebensmüde zurückzuhalten, und eS entspann sich zwischenden beiden Frauen ein heftiger Kampf. In dem Augenblick, als dieWärterinnen auf die lauten Hilferufe der K. herbeieilten, riß dieSelbstmörderin sich los und stürzte sich aus den, dritten Stockwerkin die Tiefe. Sie blieb im Vorgarten des Krankenhauses mitschweren inneren Verletzungen liegen. An ihrem Aufkommen wirdgezweifelt._*Nachtverkehr der Straßenbahn während der Oster-feiertagc.Ilm dem während der Osterkeiertage gesteigerten SpätverkehrRechnung zu tragen, wird neben dem ständigen Nachtbetriebe aufden Linien 1. 34 und 74 in den Nächten vom Sonnabend zum Sonn-tag und vom Sonntag zum Montag und den in diesen Nächten bisans weiteres regelmäßig verkehrenden Nachtwagen auf den Linien43, 69. 81, 91 und? während der Osterfeiertage zu-nächst noch der Betrieb auf den Linien 6, 69 und 73 bis zu fol-genden Zeiten ausgedehnt:In den Nächten vomSonnabend Sonntag-Montagzum und Montag-Sonntag DienStogbis bisLinie 6 ab Gotzkow-kystr. bis Spittel-markt....... 304 3°*Spittelm arkt nach Moabit 3� 3°°„ 73„ Mariendorf bis Behrenstr. I"1 li:„ Behrenstr. nach Mariendorf l54 l54„ 69„ Lichtenberg, Hubertusstraßebis Friedenau, Südwestkorso 3� 2�„ Martin-Luther-Straße. 4i* 4®Südwestkorso ins Hubertus-siraße....... 445 4'«Gesangliche Veranstaltungen. Der Gesangverein„R e u E r w a ch t"(Chormeister Heinz Bleil) veranstaltet am 13. Apnl fi. Osterfeiertag)im Konzerlsaal der Brauerei Friedrichshain ein Konzert. Mit-wirkende: Frl. Elisabeth Lee(Sopran), Herr Profeffor Becker(Hello),Herr M. Modern(Violine), Herr Heinz Bleil(Flügel). DaS Konzertbeginnt 7V„ Uhr.Der Gesangverein„ M ä n n e r ch 0 r Ost" hat am 1. Oster-feiertag im Friedrichshain einen Volksliederabend arrangiert unterMitwirkung der Konzertsängerinnen Else Knüttel(1. Sopran), GreteKohlmann(2. Sopran), Elisabeth Böhm(Alt). Am Klavier E. Thilo.Saalöffnung ö Uhr, Anfang präzise 6 Uhr. Eintritt 59 Pf., an derKasse 69 Pf.Verloren. Am Montag ist im Stadtbahnzuge von Lichtenberg-Friedrichsfelde nach Halensee abends 7'/, Uhr ein NeineS Paket(emBild von der Konferenz und ein Verbandsbuch enthaltend) liegengeblieben. Es wird höflichst gebeten, dasselbe im Verbandsbureauder Friseurgehilfen, Linienstr. 73 I oder an Walter Zobel, Mark-grafendamm 34, abzugeben.Versammlungen.Eine Sektionsversammlung der in der Zigarettenindustrie b«.schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen fand dieser Tage im Roseb-thaler Hof statt. T scheuchner erstattete den Bericht der Sektion?»leitung. Die Sektionsleitung legte in diesem Quartal das Haupt-gewicht auf die Organisierung der Hilfsarbeiterinnen. Es fandenzn diesem Zwecke in einem Teil Zigarettenfabriken Werkstatt«besprcchungen statt. Diese Agitation hatte Erfolg. Rund 139 Mit-glieder wurden für die Organisation gewonnen. Der Gedanke derOrganisation macht auch unter den schlecht entlohnten Hilis-ardeiterinnen der Zigarettenindustric Fortschritte. Die Zentrali-sation greift weiter um sich; in letzter Zeit haben sich wieder einigeKleinbetriebe mit größeren koaliert oder sind von letzteren aus-gekauft worden. Die Firma Mal-Kah, die tzerstellcrin der„Bebel"-Zigarette, gehört zu den Firmen, welche die niedrigsten Löhne fürHilfsarbeiterinnen bezahlt. Die Firma Zellermaher, diedurch den Siegeszug der Maschine sich von kleinen Anfängen zu derheutigen Größe entwickelt bat und schon seit einem Jahrzehnt zuden Betrieben zählt, die in der Ausbeutung der weiblichen Arbeits-kraft an der Spitze stehen, hat vor kurzem die ohnehin schonschlechten Löhne der Akkordpackcrinnen um zirka 14 Proz. gekürzt.Die Firma, die mit der Zigarette„Flugsport" in letzter Zeit einekostspielige Reklame treibt und nicht zuletzt ihr Absatzgebiet in Ar-beitertreisen hat, glaubt wohl, diese Reklame nur auf Kosten derArbeitcrlöhne aufrechterholten zu können.— Tie Firma Garbathglaubt ihre alten Methoden immer wieder in Anwendung bringenzu müssen, indem sie die Arbeiter aus geringfügigen Anlässen durchPolizei einzuschüchtern versucht.«0 spielte sich in letzter Zeit ineiner Kantinenangelegenheit ein Vertreter der Pankower Polizeials Herr im Hause Garbaty auf. Die Arbeiterschaft wird sich inihrem Bestreben nach Besserstellung ihrer Lohn- und Arbeits-bedingungcn auch von keiner Polizeiuniform aufhalten lassen.—Unter Branchcnangelegenheiten fand ein Antrag Annahme, der dieSektionsleitung beauftragt, zu prüfen, ob es möglich wäre, eineSektionskasse zu gründen. Der nächsten Branchenversammlung sollein dahingehender Vorschlag zur Beschlußfassung unterbreitetwerden.Eingegangene Druckschriften.Von der«Reue» Zeit-' ist soeben das 2. Heft vom 2. Band de«32. Jahrgang» erschienen� ZIuS dem Inhalt des HcsteS beben wir hervor:Die Ler Hcinze- Männchen.— Die Balkanpolitik der Großmächte. VonMax Sack.— Die Briefe Johannes MiquelS an Karl Maqr. Von EduardBernstein.(Zorlietzung und Schluß.)— Innere Kolonisation i» Mecklenbürg. Bon F.«tarosson.— Gewerkschaftliche Jahrbücher. Von PaulUmbreit(Berlin).Feuilleton: Moralischer Katzenjammer. Don A. LunaffcharSki.—Literarische Rundschau._WitterungSiiberncht vom 9. April 1914.Wetterprognose für Freitag, den 10. April 1914.Etwas wärmer, zunächst zeilweile heiter bei ziemlich lebbasten südlichenWinden; später wieder zunehmende Bewölkung und leichter Regen.Berliner Wetterbureau.Wetteraussichten für das mittlere Slorddeutschlanb b!» Somi-abend mittag: Zunächst vielfach heiter und meist trocken, später von Westnach Ost sorlschreilende. langsame Zunahme der Bewölkung und et««»Regen. Am Tage überall mild.