Die Verhandlungen des zweiten Tages begannen mit der Frage der Organisation der Wertmeister im Bunde, mit der sich schon zu wiederholten Malen ein Bundestag beschäftigte. Mit 20 gegen 17 Stimmen wurde ein Antrag angenommen, die Werbearbeit mehr als bisher auf die Wertmeister auszudehnen und in dem Werbematerial des Bundes und der IndustriebeamtenZeitung darauf Rücksicht zu nehmen. Herr Granzin- Stuttgart fand mit einem Referat allseitige Zustimmung, worin er den Stillstand der Sozialpolitif scharf geißelte und unsere sozialmörderische Wirtschaftspolitik mit ihren Zöllen und ihrer Konsumbesteuerung, für die nicht das volkswirtschaftliche, sondern das privatkapitalistische Interesse maßgebend ist. In einer darauf bezugnehmenden Resolution heißt es: „ Der Bundestag erhebt entschiedenen Einspruch gegen die Versuche einzelner Vertreter der Wissenschaft und des scharfmacherischen Unternehmertums, der deutschen Sozialpolitik unerwünschte Folgen hinsichtlich ihrer Wirkung auf die allgemeine Boltsmoral anzudichten und damit ihre Fortführung zu hintertreiben. Vor allem aber protestiert der Bundestag auf das leb= hafteste dagegen, daß auch nach Ansicht der Reichsregierung unsere jozialpolitische Gesebgebungsarbeit an einem gewissen Abschluß angelangt sein soll."
Fußballsport.
Borstand wurde gegen etliche Stimmen Entlasting erteilt. Eine| auch Herr Rottmann in der Epijobenrolle des Heiratskandi-| Forderung auf Freigabe des Stadions für die Arbeiter ist, so sicher Reihe das innere Verbandsleben betreffender Anträge wurde daten Numero Zwei, eines in allen Pfauenfarben der Gitelteit ist auch eine erneute Ablehnung. Oder sollten taktische Gr. angenommen. Ein die Oeffentlichkeit interessierender Beschluß schillernden Siegesalleekünstlers, der Einladungen von S. M. erwägungen diesmal zu einem anderen Entscheid führen? dürfte sein, durch den Bund bei den Stadtverwaltungen mit allen hält. Vor dem Andrang der Freier flüchtet die Umworbene nach Mitteln auf einen Beschluß hinzuwirken, daß städtische Lieferungen Monte Carlo, angeblich um einen Vetter ihres verstorbenen und Aufträge nur an Firmen vergeben werden, die das Koali- Mannes, einen enragierten Spieler, loszueisen, im Stillen aber tionsrecht in jeder Weise respektieren. mit der Hoffnung, abseits von den konventionellen Wegen einmal Das wunderbare Wetter der Festtage bot unseren Arbeiter= was Extraordinäres zu erleben. Es gibt da nach dem Schema des fußballern die günstigste Gelegenheit, ihr Können auf den ver Pariser Schwankstils amüsante Szenen. Die Eroberungsversuche schiedenen Spielpläßen den zahlreichen Zuschauern zu zeigen. Auf eines bessarabischen Fürsten ( von Heinz Salfner flott reprä- allen den Arbeitersportvereinen ur Verfügung stehenden Pläßen sentiert) werden abgeschlagen, aber mit einem jungen Bürschchen, tummelten sich in edlem Wettstreit die jungen Arbeiter und zeigten, das sich erschießen wollte und dem sie Geld zum Weiterspielen gab, daß sie in der Technik des Spiels den bürgerlichen Sportvereinen verlebt die Dame am nächtlichen Meeresstrand um so romantischere durchaus ebenbürtig sind. Stunden. Die Poesie noch zu steigern, nennt er sich einen Flieger; Auf dem Herthaiportplab in Lichtenberg fand am entpuppt sich aber zulesi als smarter Keaner, der es nur auf einen 2. Osterfeiertage vor einem äußerst zahlreichen Publikum ein Pump im großen abgesehen hat. So verzichtet die Dame auf Propagandaspiel zwischen Tasmania- Forst und Rummels= weitere Entdeckerfreuden und beglückt einen der früheren Kandi- burg I statt. Das sehr interessante Spiel endete mit 3: 3. Vordaten, den relativ vernünftigsten, mit ihrer Hand. Traute her fand ein Spiel der 1. Mannschaften von Fortuna- Lichtenberg Dumde- Carlsen spielte die Rolle temperamentvoll, frisch gegen Rummelsburg statt. Auch dieses Spiel, das mit 5: 2 für und liebenswürdig. Ifa Grüning, sonst so bewunderungs- Rummelsburg endete, fand das lebhafte Interesse der Zuschauer. wert in ihren altem Mütterchen, figurierte mit nicht geringerer Nachfolgend geben wir noch die übrigen uns übermittelten Kunst diesmal als elegante schöne Dame und Freundin der Spielresultate der Festtage: Neu- Hellas gegen Weißensee 2: 0; Baronin. Von der abgeflapperten aristokratischen Spielratte, die, Vittoria gegen Libertas 11: 1; Fichte 11 gegen V. f. B. 2: 2; eben erst gewettet", gleich wieder von Berlin nach Monte Carlo Friedrichsfelde gegen Stralauer Ballspielflub 3: 3; Borussia gegen retiriert, entwarf Herr Göz ein äußerst gut gesehenes Porträt. Waidmannslust 0: 0; Fichte 16 gegen Reinickendorf 1: 4; Wilmers dorf gegen Neukölln- Briz 1: 3( unter Protest); Eiche- Tegel gegen Fichte 18 7: 1; Alemania 3 gegen Alemania 2 2: 3; Sportklub Weißensee gegen Fichte 9 5: 5; R. B. C. gegen Herta 10: 0; Fichte 16 gegen Borussia 1: 0; Fichte 17 gegen Fichte 12 2: 3; R. B. C. I. Jugend gegen Fichte 18 7: 1; Fichte 4 gegen Waidmannsluft 2: 2; Fichte 9, I. Jugend, gegen Sadowa 4: 2; Sportflub Weißensee gegen Sportklub Lichtenberg 11: 3; Jung- Stralau gegen Germania 3: 1; desgleichen 6: 1; Adler gegen Eiche- Tegel 4: 2; Bremen gegen R. B. C. I 0: 2. Dieses Spiel wurde in ganz überlegener Weise von Reinickendorf gewonnen. Oberspree I gegen Britannia- Leipzig 3: 1; Oberſpree II gegen Siegſtern II 3: 2; V. f. B. I gegen Freie Sportvereinigung 4: 5; V. f. B. II gegen Freie Sportvereinigung 3: 1; Adler gegen Borussia 6: 1; R. B. T. I, Jugend, gegen Adler- Ludenwalde 11: 1.
Spiel und Sport.
Die Turner im Stadion.
dt.
Ebenso scharf wurde die Stellung des Reichstages zur Kon= furrenzflaufelfrage berurteilt. Eine einstimmig angenommene Resolution zu dieser Materie besagt, daß die technischen Angestellten an einer Neuregelung ihrer Rechtsverhältnisse auf der Grundlage der Regierungsvorschläge fein Interesse haben. Vor einiger Zeit wurde bekanntlich dem Arbeiter- Sportlartell Die Annahme dieser Vorschläge erscheint ihnen nur geeignet, eine Groß- Berlin sowie dem Turnverein" Fichte" das Stadion verbaldige gründliche Reform der Konkurrenzklausel auch für die tech- weigert, weil angeblich kein Sonntag mehr frei war. Heute fönnen nischen Angestellten aufzuhalten, und bitten daher den Reichstag , wir jedoch mitteilen, daß für den 7. Juni diese Regierungsvorschläge abzulehnen und statt dessen die grundfäßliche ungültigkeit aller Ronkurrenstlauseln großen Hurrafeier des Vorjahres extra ein Tag nur für die vaterländischen Turner reserviert wurde. Das ge= famte Turnen foll durch Massenaufführungen, Wetturnen usw. dargestellt werden, wie es in der soeben erschienenen Bekannt machung heißt. Wir lesen die Bekanntmachung weiter und finden. folgenden Passus:
zu beschließen.
Die Borstandswahl ergab die teilweise Wiederwahl des bis herigen Vorstandes; ein paar Herren wurden neugewählt. Die übrigen Arbeiten erstreckten sich auf Internas.
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einen Tag vor der
„ Am 7. Juni werden die märkischen Turner die hohe Ehre haben, dem Kaiser das Wesen des deutschen Turnens in fast allen seinen Formen im Stadion zu zeigen.. Die erste Aufstellung und der Schlußatt sollen die Größe und Macht unseres Turnkreises zeigen, aber auch ein Beweis dafür sein, daß die Turner der Mark es dankbar empfinden, ihren anggehegten Wunsch, den Kaiser einmal auch bei ihren Vorführungen bei sich zu haben, erfüllt zu sehen."
Reffingtheater: Rösselsprung, Lustspiel von Karl Rögler. Nach dem großen Erfolg der Fünf Franfsurter" hat sich Rößler in seinem neuen Lustspiel die Sache recht bequem gemacht. Ein Häuflein aus einer Handvoll feuilleto nistischer Bemerkungen flüchtig zusammengenagelter Kurmacher und eine jung verwittwete Baronin, die sich vor ihrer zweiten Heirat noch ein fleines Abenteuer leistet, liefern die Requisiten. Indes so mager die Erfindung, die Szenen sind, das Geschick und gute Laune der Schauspieler sorgten, daß der Zwed anspruchsloser Unterhaltung erreicht wurde. Das Publikum war zufrieden, daß es lachen konnte und dankte mit lebhaftem Applaus. Besonders lustig wirkte, aus den Komödienschwänken Thomas bereits rühmlichst bekannt, Mar Adalbert, der einen von unheilbarer Gedankenflucht geplagten Freier mimte. Bei jedem Anlauf, seine Liebe zu erklären, verirrte sich sein Geist in wunderliche Kreuzund Querfragen und landete zulegt an irgendeinem ungeahnten Und die Arbeiter? Für sie war leider" fein Sonntag Ufer. Durch fein abdämpfende Diskretion und eine unnachahmlich forrette Nüchternheit der Miene und des Tons in allem Rede- frei. Ob im nächsten Jahre ein Tag frei sein wird, bleibt abzumirrmarr trieb er die Komit auf die Spiße und bei allen Wieber- warten, da bis jetzt auf die Eingabe noch kein Bescheid eingelaufen holungen desselben Zugs hielt er fie frisch. Ausgezeichnet war ist. So selbstverständlich im Jutereffe der Gleichberechtigung die
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Nach Lesen dieses Absabes ersehen wir freilich, warum noch ein Sonntag frei war! Der 7. Juni soll eine ähnliche Ver anstaltung bringen wie im Vorjahre der 8. Juni, nur daß diesmal die Turner ganz unter sich sind. Und die Turner sind hochbeglüdt, daß sie dem Kaiser. der bisher stets die Teilnahme an den Deutschen Turnfesten abgelehnt hat nun endlich auch das Turnen in seiner ganzen Macht und Größe zeigen dürfen. Alle Vereine sollen in großer Zahl antreten, um das ganze Turnervolk im Stadion zu vereinen.
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Die am 1. Feiertag abgehaltenen Rennen erfreuten sich eines guten Besuches. In den Fliegerrennen war der durch seinen Sechstagefieg bekannte W. Lorenz der beste Mann am Blake, als Sieger hervorging. der mit seinen Gegnern leichtes Spiel hatte und aus allen Rennen In den Dauerrennen zeigte Demte sein können, indem er zwei Siege errang. Seine Gegner Schulze und Przyrembel waren ihm nicht gewachsen. Beim Schlußrennen gab es noch einen Massensturz, der indes ohne Schaden für die Beteiligten abging. Nachstehend die Ergebnisse:
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Ofterpreis der Flieger. 150, 80, 40 und 20 m. 1. orenz. 2. Hoffmann. 3. Raabe. 4. Kops. Prämienfahren. 60, 40, 20 und 10 M. 1. Lorenz. 2. Hoffmann. 3. Kops. 4. Häusler.
Tandem rennen. 100, 50, 30 und 20 M. 1. Lorenz= a mann. 2. Raabe- Häusler. 3. Schmittchen- Reiß. 4. StopsStephan.
Trostfahren. 40, 30, 20 und 10 M. 1. A mort. 2. Kühnel. 3. Gemmel. 4. Jodiel.
15 Kilometerrennen. 300, 200 und 100 M. 1. Bruno
Demte 13 Min. 16% Set. 2. Schulze 110 Meter. 3. Hugo Brahrembel 1410 Meter. Osterpreis für Steher. 50 Kilometer. 600, 400 und 200 M. 1. Br. Demte 44 Min. 12. Sef. 2. Schulze 1240 Meter. 3. Prayrembel 5580 Meter.
Sonntag, den 19. April 1914, vorm. pünktlich 11 Uhr, im Saale der Brauerei Friedrichshain":
Uebungsstunde
Geübt werden folgende Lieder:
Am Strom- Tord Foleson- Hinaus Frühlingsstürme.
Im Nebensaale pünktlich 10 Uhr:
Ausschuß- Sitzung
für den ganzen Gau. Tagesordnung:
Aufnahme von Vercinen. Bundesangelegenheiten.
Die Vereine werden nochmals ersucht, die Antwort auf das Anschreiben noch vor der Ausschußfizung an den Vorsitzenden gelangen zu lassen.
Der Vorstand.
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Sozialdemokrat. Flugschriften:
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Sozialdemokratie und Militärvorlage.
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Referat v. Joh. Timm- München erstattet auf dem Parteitage zu Jena 1913.
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