Dieser schneidige Assessor kann eS noch recht weit bringen.Zu bedauern ist nur. daß der Polizeikommissar nicht den Mutfand, dem Herrn zu bedeuten, daß er städtischen Polizei-beamten nichts zu befehlen habe.Lvawbo-Beglüikuug.Die„Berl. Neuesten Nachrichten" fordern nichtnur den Bau der Ovambobahn bis ins Land der Ovambo.sondern auch die Fortführung der Bahn bis an die portu-giesifche Grenze. Eine solche Bahn sei ein wahres„Kultur-werk", denn erst durch die Verwandlung der Ovambo inkoloniale Lohnsklaven werde die Gefahr abgewendet, dahschlechte Jahre für die Ovambo zu Hungerjahrcn werdenkönnten. Dann fährt das Blatt fort:Allein die über 800 Gouvernemenlsbeamten und die 130 Offizieresmit Polizei-, SanilSls- und Beterinäroffizieren) braucken elwaIvo« persönlich« Diener: dazu lommt der Bedarf der Verwallungan Arbeitern, Polizeidienern mit WO Köpfen, der Militärverwaltung mit 000 Mann. Weiter nehme man die schwarzenGehilfen bei den Ortsverwaltungen, die Arbeiter beim Hasenbetrieb.bei der Bahn; von der außerordentlich geringen Bevölkerung de»Schutzgebiets— vielleicht 40 000 Männer und Knaben über10 Jahre, wenn man vom Auslände absieht— nimmt der öffent-lich« Dienst wohl an 10 v. H. in Anspruch, wenn nicht noch mehr,Dann kommen noch persönliche Diener bei Weißen hinzu, Dienerin Hotels; für den andauernd wachsenden Bedarf der Farmen,Gewerbe und Berowerksbetriebe, die erwachsene Männer habenmüssen, bleibt also nicht genügend übrig. Auch eine jährliche„Sachsengängerei" von 10 000— 13 000 Ovambos wird denwachsenden Bedarf schwerlich zu decke» vermögen; es wird sichwohl als nötig herausstellen, die Ambolandbohn bald einmalbis an die portugiesische Grenze zu verlängern,wodurch eS vielleicht möglich wird, portugiesische Ovambosnach Südwestafrika zu ziehen,Also weil es an Ausbeutungsobjekten fehlt, möchte mandie Ovambo„beglücken". Hätte nicht General Trothaseinerzeit die Herero durch seinen Ausrottungskrieg dezimiertund ihrer Zehntausendc dem Tode des Vcrhungerns und Verdurstens preisgegeben, so hätte man jetzt Boys und Arbeiterin Hülle und Fülle!Wie aber, wenn die Ovambo trotz der Bahn nicht so zahl-reiches und so billiges Ausbeutungsmaterial stellen? Jenun. dann wird man es mit ihnen wie mit den Herero machen.Man wird sie durch Händler auswuchern und an den Bettel-stab bringen lassen, und wenn sie sich dann in ihrer Ver-zweiflung zur Wehr setzen— nun, dann hat man ja die Bahn,um schleunigst Truppen gegen sie zu entsenden! Dannkann man ja auch das schöne Weideland der Ovambo annek-tieren, das unseren Farmern in Südwest schon längst in dieAugen sticht!Ueberhaupt, so ein schöner neuer Krieg könnte der trotzdes DiamantensegenS bankrotten Kolonie wieder für ein paarJahre auf die Beine helfen! Das ist die wahre Bedeutungder Ovambobahn!_Der letzte Tag unter dem Militärgesetz.18 Monate Gefängnis für Unüberlegtheiten unter drm Ein-fluffe de? Alkohols! Der im letzten Herbst bei der Mineuabteilungin Cuxhaven eingestellte Matrose Gustav L o e tz wurde behufs Er-ledigung eines in seine Zivilzeit zurückreichenden Strafverfahrenswegen Meuterei zum 14. v. Mts. zur Disposition der Ersatzbehördenentlassen und bereit» am 13. v. Mts. nach der Heimat beurlaubt.L. reiste am letztgenannten Tage nach Hannover zu seinerMutter und benützt« den andern und zugleich letzten Tag seinermilitärischen Dienstzeit zu einet gemeinsamen Bierreise mit demLange Straße 34 wohnhaften Heizer Schaper, dem er Grüß«von seiner Trupp« mitgebracht hatte. Abends nach 9 Uhr waren diebeiden in der Hallerschen Wirrschaft in der Bockstraße. wo sie instark angetrunkenem Zustande wegen einer geringfügigen Differenzmilitärischer Art mit den stellungslosen Kellnern Reucher, Bauerund Winsen eine kleine Auseinandersetzung hatten. Beim ge-mcinsamen Verlassen des Lokales gingen Loetz und Schapcr zuTätlichkeiten über, die ein Einschreiten der Schutzleute Meyerund Listenberg erforderlich machten. L., der seine Personalienverweigerte, wurde nach dem Polizeirevier transportiert, wobei ererheblichen Widerstand leistete und geknebelt werden mutzte. NachFeststellung der Zuständigkeit der Militärgericht« lieferten dieSchutzleute den L. auf der Schloßwache ab, wo der Wachthabendesofort, eine halbe Stunde vor Mitternacht, einen Gefreiten undzwei Mann mit der Ueberführung de» L. in das Militärarresthautbeauftragte. L. ging zunächst ruhig mit bis zum Artilleriedepot,wo er plötzlich dem neben ihm gehenden Gefreiten, seinem mili-täuschen Vorgesetzten, einen heftigen Schlag ins Ge-n i ck versetzte und dann daS Weite suchte. Da er aber in derDunkelheit zu Fall kam, wurde er alsbald wieder ergriffen undtrotz heftigen Widersetzen» und Tretens nach seinen Transporteurenum Uhr im Militärarresthaus eingeliefert. In der Ber-Handlung vor dem Kriegsgericht der 20. Division wurde noch fest-gestellt, daß L. auch den Gefreiten durch allerlei Redensarten, wie:„Sie schnoddriger Gefreiter wollen mich ins Arcefthaus bringen.da» können Sie gar nicht" beleidigte. Aehnlicher Beleidigungenhatte er sich gegen die Schutzleute bedient, zu denen er sagte:„IhrLumpenspinner, beim Militär seid Ihr nichts geworden, jetzt wolltIhr Leute verhaften." Im übrigen erklärte L., dessen VerteidigungRechtsanwalt Tr. T i d o w führte, daß er sinnlos betrunken ge-Wesen sei und sich an die inkriminierten Vorgänge fast gar nichtzu erinnern vermöge. Durch die Beweisaufnahme erschien aberdem Gericht als erwiesen, daß L. wohl stark angetrunken, aberHerr seiner Sinne war. Trotz der Schwere des Falles und ver-schiedcner wegen GewalttätigkeitSdelikien erfolgten Vorbestrafungendes Angeklagten wurden diuem noch einmal mildernde Umständezugebilligt, auch bezüglich der militärischen Verbrechen minderschwere Fälle angenommen. Immerhin traf den Angeklagten einesehr strenge Strafe, und das Kriegsgericht verurteilte ihn wegengefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt,Beleidigung, Selbitgefangenenbefreiung in Verbindung mit tat-lichem Angriffe gegen einen Vorgesetzten und wegen Widersetzungin Verbindung mit einem zweiten tätlichen Angriffe zu insgesamteinem Jahre und sechs Monaten Gefängnis.Oesterreich.Eine Miuisterzusamnicnkunft.Die Ministcr des Auswärtigen von Italien und Oester-reich, San Giuliano und Graf B e r ch t h o l d, sindgestern in Abbazia zusammengekommen. Es handelt sichoffenbar um Besprechungen, wie die Mittelineerpolitik derbeiden Staaten angesichts der neuen Balkanverhältnissc inEinklang zu bringen sei. Der internationalen Presse gibt dieZusammenkunft einen in dieser stillen Zeit erwünschten Stoffzu ellenlangen Kombinationen.Nach einer Meldung der„Köln. Ztg." aus Berlintfafte die Zusammenkunft der auswärtigen Minister Oester-reich-Ungarns und Italiens jedenfalls auch dazu benutztwerden, um die Erwiderung der Dreibundniächte auf denihnen vom Dreiverband vorgeschlagenen� Entwurf zur Beant-wortung der griechischen Note über Südalbanien und dieJnselfrage zu beschleunigen.Ungarn.Die Presirrform der Plutokratie.Budapest. 10. April. sEig. Ber.) Das neue Preßgesetz, das amOstersonntag in Ungarn in Kraft trat,� verfolgt den Zweck, diesozialistische und die Gewerkschaftkpresse durch die materielleRuinierung ihrer Druckerei zu vernichten. Das HervorstechendsieMerkmal des Gesetzes ist sein pluwkratischer Charakter. Es machtdas Kapital zum uneingeschränkteren Herrn der Presse, als eSirgendwo und irgendwann bisher war. Die Presse wird zu einemGeschäft gemacht, das nur außerordentlich kapitalkräftige Leutebetreiben können. Tie zur Herstellung dieses Privilegs vor-geschlagenen Mittel sind mannigfach. Diesen Zweck verfolgt dieErhöhung der Äauiion der Tagesblätter von 20 000 auf 30 000 Kr.und die Einführung der Kaution von 10 000 bis 20 000 Kr. für diebisher kautionsfreien Wochen- und Monatsblätter, wenn sie überPolitik schreiben wollen. Man stelle sich ein Gewerkschaftsblatt vor,welches über gesetzlichen Arbeiterschutz, über die sozialpolitischenDebatten des Reichstages nicht schreiben darf! Im Dienste dieserTendenz stehen die drakonischen Strafbestimmungen, deren wir nureine erwähnen wollen, die aber den Geist de» Ganzen gebührendkennzeichnet: die Veröffentlichung einer„unwahren" Nachrichtwird mit Gefängnis von �einem Jahre und mit 200 bis 2000 Kr.bestraft. Ter Streik der Setzer und Buchdrucker, wenn er nach derEinhändigung des Manuskriptes einsetzt, wird zu einem Delikt ge-stempelt und mit Gefängnis von 13 Tagen bestraft. DaS Gesetzstatuiert die Schadenersatzpflicht für zugefügte materielle undmoralische Schädigungen. Tie Behauptung, ein Unternehmerbeutet die Arbeiter aus, ist eine Beeinträchtigung seines gutenRufes und somit eine moralische Schädigung. Die Kundmachung,daß über eine Werkstatt eine Sperrung perhängt ist. ist ein demUnternehmer zugefügter materieller Schaden. Denn die Ber-ursachuug dieses Schadens ist ja eben der Fweck dieser Maßregel.Zuzug ist fernzuhalten— kann unier Umständen die Gefährdungeines Betriebs und großer wirtschaftlicher Interessen bedeuten.Auf Grund des neuen Preßgesctzes können in allen diesen Fällendie Unternehmer klagen, und das Gesetz spricht ihnen das Recht aufeinen angemessenen Schadenersatz auch in dem Falle zu, wenn indem belangten Artikel keine strafbare Handlung vorliegt I Aberes kommt noch besser! Für alle Geldstrafen und auch für denSchadenersatz haftet nicht nur die Kaution, nicht nur der Verfasser,Redakteur und Herausgeber der Reihe nach, sondern auch dieDruckerei, wo das Blatt, Flugblatt. Auiruf hergestellt wurde. TieHöhe des Schadenersatzes soll nach der Vermögenslage beider Par-teien bestimmt werden. Man stelle sich nun dre Lage vor, daß einRedakteur eines Bergarbeiterblattes auf Grund einer Klage einergroßen Zechenverwaltung verurteilt wird. Da sämtliche GeWerk-schaftsblätter in der Vilügossäg-Truckerei hergestellt werden unddie Redakteure der Arbeiierblätter unbemittelte Genossen sind, mußin allen diesen Fällen letzten Endes die Druckerei auskommen,deren finanzielle Zugrunderichtung und damit die Unterbindungder materiellen Hilfskräfte der ganzen sozialdemokratischen Agtta-tion einer der Hauptzwecke dieses Gesetzes ist.Diese plutokratische Struktur des Gesetzes, die einen Raub-zug auf die Arbeitergroschen darstellt, baden aber nicht nur dieArbeiierblätter zu fürchten. Am Tage der Verkündung des Gesetzes richtete die Ungarische Allgemeine Sparkassen-Aktieugcsell-ichafr an alle bürgerliche Blätter, deren Kaution sie erlegte, einRundschreiben, in welchem sie mit Berufung auf die Bestimmungendes Gesetzes, die zu viel Risiko zu Lasten der Kaution enthalten,die Kaution kündigt.Die durch das Gefetz geschaffene Situation kann am bestendadurch gekennzeichnet werden, daß infolge de» Gesetze» die Buda.pejler Staatspolizei den Betrieb de» Poluei-Prefcbureau» einstelltemit der Begründung, daß man die im Preßbureau angestelltenPolizeibeamten als Informatoren der Presse keinerlei straf, odervermögensrechtlichen Verantwortungen aussetzen könne.Somit beginnt am 13. April für die Arbeiterpresse in Ungarnein Ringen auf Leben und Tod. Wir möchten mit diesen Zeilendie Aufmerksamkeit der International« auf diese Zustände lenken,deren Hilfe und werktätige Sympathie die ungarische Arbeiter-schaft in diesem Kampfe dringend braucht.England.Allerlei kleinafiatische Sorge«.London, 14. April. In der heutigen Sitzung de» Unterhauses,der ersten nach der AeiertagSpause, fragte der Abg. Ree« sUnionist),ob da« Auswärtige Amt einer englisch-deutschen Gruppe,die an die türkische Regierung herangetreten sei oder herantretenkönnte, um mit Bezug auf die mesopotamischen OelselderKonzessionen zu erlangen, diplomatische Unterstützungzuteil werden lasse. Ferner fragte Ree», pb die türkische Regierung,<o weit Englanv in Frag« komme, vollkommen« HanMungSsreiheithabe, solche Konzessionen nach Gutdünken zu vergeben. Parlaments-untersekretär A c l a n d erwiderte, er könne, während die Verhandlungen geküdrt würden, keine Eiklärunt abgeben, abgesehen von derMitteilung, daß die türkische Regierung vor mehreren Fabren gewisseVerpflichtungen übernommen habe, die sie. wie er allen Grund habe,zu glauben, eifüllen werde.Der Abgeordnete D« n n i ß(Unionist) fragte, ob der griechischeMinisterpräsident Venizelo? in einer Konferenz, in der derKönig der Hellenen den Vorsitz führte, ermächtigt worden sei, voneinem südamerikamschen Staate ein Schlachtschiff zu kaufen,ob dieser Ankauf erfolgt sei und ob diese SchiffSvermehrung imMittelmeer bei den Voranschlägen zur Aufstellung genügender See-streitkräfte für den Schutz britischer Interessen im Mittelmeer be-rücksichtigt werden würde. ParlamentSuntersekretär A c l a n d er-widerte, die britische Regierung habe keine Kenntnis von der er-wähnten Konferenz. Soweit ihr bekannt sei, sei ein solcher Schiff»-ankauf nich! erfolgt.Premier- und Kriegsminister Asquith nahm nach seinerWiedererwählung unter lautem Beifall der Miniiteriellen seinenSitz ein.Schweözn.Sozialdemokratische Wahlerfolge.Stockholm, 14. April.(P r i v a t t e l e g r a m nt des„Vorwärts".) Bis heute liegen die Resultate ausweiteren elf Wahlkreisen vor. In Wärmland, Nord undMedclpad hatten wir glänzende Eriolge. Tort gelang esuns. je eine» Sitz den Liberalen abzunehmen. Außerdemverloren die Liberalen drei weitere Sitze, die den Lionscr-vativen zufielen. Tie Wahlbeteiligung war überall stark. DieSozialdemokratie erzielte in allen Kreisen erheblichenStimmenzuwachs.Rußlanö.Konferenz der Kadettenparte!Petcröburg.FlL. April.(Eia. Ber.) Tiefer Tage fand inPetersburg eine Konferenz ver konstitationell-dcmokratischeni„Kadetten".) Partei statt, an die sich nun«ine lebhafte Er-örterung in der russischen Presse knüpft. Das Bemerkenswertestean dieser Konferenz ist der unverkennbare StimmungSumschwungin den liberalen Kreisen des Bürgertum», die auf eine ent-schiedenere Taktik der Kadettenfraktion in der Duma hindrängen.Lauter als bisher ertönte auf der Konferenz die Forderung, daßdie parlamentarische Vertretung des russischen Liberalismus ihreewige Aomproinißtaktik ausgeben und ihre oppositionelle Haltungschärfer betonen solle.Zeigte dies« Stimmung auf der Konferenz aber auch unverikennbar die Einwirkung der politischen Belebung im Lande, sovermochte sie doch tischt in den Beschlüssen der Konferenz festereFormen anzunehmen. Der einzige positive Beschluß der Konferenzist— auf die„Isolierung" der Regierung hinzuarbeiten. Aberdieser Beschluß ignoriert einerseits die grundlegende Tatsache, da»das feste Band zwischen der Regierung und der herrschendenjunkerllch-plutoiratischen Sippe nicht durch leere Worte, sonderndurch den organisierten Kampf der demokratischen Elemente zer-stört werden kann. Andererseits zeigen die übrigen Beschlüsse derKonferenz keineswegs die Bereitwilligkeit, auf eine wirkliche.Jso-lierung" der Regierung hinzuarbeiten. Weder enthält die taktischeResolutton der Konferenz den Beschluß, die oppositionelle Stellungder Partei durch?lblehnimg des Etats kundzugeben, noch enfiiiiüsie überhaupt ein Anzeichen, daß die Partei des russischen Libe-ralismu» gegen die zunehmende Last der Heeres- und Flotten-rüstungen Stellung nimmt. Einerseits sucht der russische Liberal>s>inus durch billige Phrasen an dem politischen Aufschwung im LandeAnschluß zu gewinnen, andererseits bewilligt er dem herrschendenRegime alle Mittel, mit denen dieser Aufschwung aufgehalten undbewältigt werden kann.Albanien.Der Kampf um de« Epirus.Londvn. 13. April. Die„Time S" melden au» Durozzo,daß am O-stersonntag ein neues heftiges Gefecht zwischen Albaner»und Epiroten bei Premeti stattgefunden hat. Die Epiroten wurdengezwungen, ihre Stellungen zu räumen. Auf beiden Seitensind die Verluste groß und eine groß« Zahl griechischer Toldaicuwurden gefangen genommen. Tic Albaner sind bis an den Wiosa-flutz, an dem Premeti liegt, porgedrungen. Das ist der südlichstePunkt, den die albanische Gendarmerie bisher erreicht hat.Außerdem haben verschiedene Scharmützel zwischen Frei-schärlern beider Parteien stattgefunden. Ueberall int Epiruskommt eS täglich zu Reibereien. Alle? hängt jetzt davon ab, ob diegriechische Regierung thre Truppen aus dem EpiruS zurückzieht.Die Albaner sehen(angeblich) mit dem größten Vertrauen in dieZukunft und halten sich den Griechen für weit überlegen. Sie sindüberzeugt, daß sie die Epiroten sehr bald besiegt haben werden,wenn nur erst die regulären griechischen Truppen abberufen sind.Der albanische Gouverneur von Koritza ist gestern mit 300 Gen-darmen nach dem Süden abgegangen.Wie au» Athener politischen Kreisen verlautet, sollen dieMächt« beschlossen haben, Griechenland in den nächsten Tagen ein«Note zu überreichen, in der die griechische Regierung Aufgefordertwird, den EpiruS zu räumen. Griechenland würde demVerlangen der Mächte in dieser Frage auch sofort nachkommen.Mexiko.Der«merikanisch-mexikauische Zwischenfall.Washington, 14. April. Ueber die Festnahme amerikanischerMarinesoldaten in Tampico wird ein« weitere Untersuchung«in«geleitet werden, bevor die amerikanische Regierung bezüglich derForderung auf Valutierung ihrer Flagge wettere Schritte tut.Konzentratton der atlantischen Flotte der Bereinigte» Staaten.Washington, 14. April. Die atlantische Flotte hat Befehlerhalten, sich vor Tampico zu sammeln, um der ForderungdeS Admirals Mayo auf Salutterung der amerikanischenFlagge durch die Truppen Huertas Nachdruck zu verleihen.Leiste Nachrichten.Der neue Kurs i« Elsaß.Frankfurt a. Main, 14. April. Wie der„Frankfurter Zeitung"au» Straßbyrg gemeldet wird, hat der BezirkSpräfident des Ober-elsah dem Theaterverein„Freie Volksbühne" in Straßburg die Auf»führung der beiden Theaterstücke„An die Scholle ge-fesselt" und„Die neue Mach t", die in Marlirch aufgeführtwerden sollten, verboten. Ter sozialdemokratische AbgeordneteMeyer hat sich um Aufschluß an den Staatssekretär Grafen vonRoedern gewandt, und, wie die„Freie Presse" mitteilt, hat ihmdieser geantwortet, daß eine Beschwerde gegen diese» Verbot nickteingegangen sei, daß aber die Durchsicht der beiden Stücke demStaatssekretär keinen Anlaß gegeben habe, die Verfügung de» Be-zirlspräsidenten aufzuheben. ES handelt sich bei dem Verbot umzwei Theaterstücke, die in hochdeutscher Sprache geschrieben unddie in vielen Städten Deutschlands bereit» aufgeführt worden find.Vorläufiges Wahlresultat in Schwede«.Ltpckholm. 14. April. Heute hat in elf Wahlkreisen dieStimmenzählung stattgefunden. Im ganzen sind bisher ge-wählt 67 Mitglieder der Rechten, 20 Liberale. 32 Sozialdewo-kratcn. Die Rechte hat 9 Sitze gewonnen und einen verloren,die Liberalen haben 10 Sitze verloren und die Sozialdemo-krate» vier gewonnen«nd zwei verloren. Der frühere liberaleFinanzminister Freiherr von Adelsvaerd wurde wieder-gewählt._Haussuchungen und Berhastnngen i» Petersburg.Petersburg, 14. April. Im Laufe der letzten Rächte wurdenumfangreiche Haussuchungen unter Arbeiter« undStudenten abgehalten. Zahlreiche Verhaftung«« wurde«vorgenommen, darunter der Vorstand der Krankenkasse der Puttlow»Werke._Blutiges Eifersuchtsdrama.Essen a. Ruhr, 14. April. Heute morgen verletzte in einerhiesigen Wirtschaft an der Ecke der Anna- und Wilteringsiraße ei«jung:r Mann seine Geliebte durch«inen Schuß in den Kopf schwerund jagte sich dann selbst eine Kugel in den Kopf. Der Grundzur Tat ist in Eifersucht zu suchen.Eine schwere Bluttat.Ohligs, 14. April. Bei dem Gute Hackhausen(Kreis NeußVhat heute der Arbeiter Romanowski seinen Schwager, denArbeiter Fribc, infolge von Familienzwistigkeiten mit d erSchaufel erschlagen._Ter Rennfahrer van Nek seine» Verletzunge« erlege«.Leipzig, 14. April. Der holländische Rennfahrer va» Nek.der vorgestern hier gestürzt ist. ist heute nachmittag gestorben,Schwerts Automobilunglück i« Ungar«.Budapest, 14. April. Bei Pest-Szent Lörincz rannt« ei«Automobil de» Großgrundbesitzers Julius Milch gegen einen Baumund überschlug sich. Ter Grundbesitzer erlitt schwere ver«letzungen und starb auf dem Transport ins Kranken-hau»,«eine Freut und der Chauffeur sind leicht, die beide«Kinder schwer verletzt.