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Arbeiter- Bildungsschule Berlin  

Grenadierstraße 37, Hof geradezu, 1 Treppe. Lehrplan für das 2. Quartal 1914. Donnerstag: Volkswirtschaftspraxis( Praktische

Nationalökonomie).

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Güterbeschaffungspolitik: Landwirtschaft. Berg­bau. Verarbeitungsgewerbe. Verkehrswesen und Handel. Geld­wesen. Bank und Börse. Aeußere Handelspolitik. Kolonial­politik. Organisationspolitik: Unternehmer­Die Staats­organisationen. Arbeiterorganisationen. wirtschaft: Staatshaushalt. Steuerwesen. Staatsbetriebe. Wohlstandspolitik: Vermögens- und Einkommens­verteilung. Bodenpolitik. Wohnungswesen. Versicherungs­wesen. Armenfürsorge. Gesundheitspolitik: All­

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Be­

gemeiner Volksgesundheitsschutz. Gewerbehygiene. völkerungspolitik: Mutterschaftsfürsorge. Säuglings­schutz. Erziehungs- und Bildungswesen. Rassenhygienische Aufgaben. Zukunftsziele.

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Vortragender: Dr. E. David.

Freitag: Gewerkschaftswesen( Theorie und Praxis der Gewerkschaften. II).

Einleitungsvortrag: Handwerk und Kapitalismus  . Einfluß der Gewerkschaften. Sozialpolitik der deutschen   Gewerkschaften: Sozialpolitische Forde­rungen an Staat und Gemeinde. Die sozialpolitischen Ein­richtungen der Gewerkschaften. Der sozialpolitische Einfluß der Gewerkschaften auf die Volkswirtschaft. Arbeits­nachweis und Gewerkschaften: Arbeitsnachweise der Gewerkschaften und Unternehmer. Der paritätische Arbeitsnachweis. Arbeitslosenfürsorge: Das Arbeitslosenproblem im kapitalistischen   Zeitalter. Armen unter­stützung und Notstandsarbeiter. Arbeitslosenunterstützung der Gewerkschaften. Arbeitslosenversicherung. Arbeitsver­trag und Arbeitsrecht: Aus der Geschichte des Arbeitsvertrages. Der Arbeitsvertrag im Gesetz. Forderung Gesetzliche Arbeiterver­tretungen: Gewerbe- und Kaufmannsgerichte. Gesellen­ausschüsse der Innungen. Arbeiterausschüsse. Arbeiter­vertreter in der Unfallverhütung. Koalitions- und Vereinsrecht: Entwickelung des Koalitionsrechts in Deutschland  . Gewerkschaftskartelle und Ar­beitersekretariate. Gewerkschaftspresse und neuere Gewerkschaftsliteratur. Vortragender: Emil Dittmer.

der Gewerkschaften.

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Sonnabend: Geschichte des Sozialismus. III. Teil. Von der Gründung des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins   bis zur Gegenwart.

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Die

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Gründung des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins   und seine Entwickelung bis zum Einigungskongreß. Die internationale Arbeiterassoziation. Die Eisenacher. Der Einigungskongreß. Das Sozialistengesetz. Der Anarchismus. Das Spitzelwesen. Fall des Sozialistengesetzes. neue Internationale. Taktische Differenzen unter dem Ausnahmegesetz. Die Un­abhängigenbewegung. Maifeier. Boykott. Genossenschaften. Partei und Gewerkschaften. Der Revisionismus. Der Aufstieg der Sozialdemokratie im letzten Viertel des Jahr­hunderts.

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Vortragender: Emil Eichhorn  .

Sonntag: Fortschrittskursus.

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Historischer Materialismus mit geschichtlichen Rückblicken. Zum Fortschrittskursus wird nur eine beschränkte Teilnehmer­zahl zugelassen. Alle, die gewillt sind, an diesem Kursus teil­zunehmen, müssen bis Sonntag, den 5. April. ihre Bewerbung an den Genossen Franz Beil, Neukölln, Emser Str. 48 I, einsenden. Be­dingungen: Die Meldenden müssen mindestens ein Jahr Mitglied der Schule sein, einen Kursus besucht haben und politisch und gewerkschaftlich organisiert sein.

Vortragender: Emil Eichhorn  .

Montag: Literaturgeschichte.

1. Aus der Geschichte und Technik des Dramas. 2. Auswahl aus Lessings Minna von Barnhelm und Nathan der Weise  . 3. Goethes Faust. 4. Schillers Wilhelm Tell. 5. Kleists   Zer­ brochener Krug   und Prinz von Homburg  . 6. Auswahl aus Hebbels Dramen. 7. Ibsen. 8. Das moderne Drama. Vortragender: Ernst Däumig  .

Dienstag: Naturerkenntnis.( III. Tell: Das Leben auf der Erde.) 2. Die

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1. Die Natur des Lebens( Protoplasma, Zellenlehre). Theorien über die Entstehung des Lebens( Erzeugung usw.). Die Entwickelung des Lebens( Abstammungslehre).

4. Die Triebkräfte dieser Entwickelung( Kampf ums Dasein usw.) Vortragende: Käte Duncker  .

Mittwoch: Geschichte( Mittelalter).

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1. Rückblick auf den Niedergang des Weströmischen Reiches  . Ost- Rom und die germanischen Mittelmeerreiche. Die Franken  . Das Papsttum. 2. Die Araber, der Islam  . das Kalifat. 3. Das Abendland zur Zeit der Karolinger  . Der Feudalismus  . 4. Kaisertum und Papsttum im 10. und 11. Jahrhundert. Die Normannen in England und Italien  . 5. Die Kreuzzüge. Byzanz. Die italienischen Städte. 6. Das Zeitalter der Hohenstaufen  .- 7. Deutsche   Städte und Fürsten  , Grundherren und Bauern seit dem Interregnum. 8. Italien   und das Papst­tum, die römische Kirche und das Deutsche Reich im aus­gehenden Mittelalter. 9. England, Frankreich   und die Niederlande im späteren Mittelalter. 10. Byzanz und die Türken. Spanien   und Portugal  . Vortragender: Dr. A. Conrady.

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Jeder Kursus erstreckt sich auf zehn Abende resp. Sonntag­vormittage. Beginn pünktlich 8, Uhr, Ende 10 Uhr. Sonntags: Beginn 10 Uhr, Ende 11, Uhr.

Die reichhaltige Bibliothek ist an den Unterrichtsabenden von 7, bie 8, Uhr geöffnet. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Monat 25 Pf., das Unterrichtsgeld für jedes Fach pro Kursus 1 Mark und ist spätestens am zweiten Abend zu zahlen. Die Aufnahme neuer Mitglieder und Schüler erfolgt bei Beginn jedes Kursus im Schullokal Grenadierstr. 37, Hof geradezu 1 Treppe, und in nachstehenden Zahlstellen: Gottfr. Schulz, Admiral­straße 40a; Reul, Barnimstraße 42; Vogel, Lortzingstr. 37; W. Kaczorowski, Ravenéstr. 6; Horsch, Engelufer 15.

Unterrichtsbeginn:

Donnerstag, den 16. April: Nationalökonomie. Freitag, den 17. April: Gewerkschaftswesen. Sonnabend, den 18. April: Geschichte des Sozialismus. Sonntag, den 19. April: Fortschrittskursus.

Montag, den 20. April: Literaturgeschichte.

Dienstag, den 21. April: Naturerkenntnis. Mittwoch, den 22. April: Geschichte.

Alle Zuschriften und Geldsendungen sind an den Genossen H. Königs, Berlin   S. 59, Hasenheide 56, zu richten. Der Vorstand.

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An die Gaff- und Schankwirte Berlins  !

Berufskollegen!

Kein einziger Stand leidet unter so hohen Belastungen und Besteuerungen als das Gastwirts gewerbe. Wer fennt nicht all die vielen Extrabesteuerungen, welche der Gastwirt im Reich, Land und Gemeinde zu leisten hat. Wer kennt nicht die ins Ungemessene gesteigerten indirekten Steuern, wodurch die Rohmaterialien eine ungeheuerliche Preissteigerung erfahren. Steuern auf Bier, Branntwein, Zigarren, Zigaretten, Streichhölzer, Glühförper und andere Bedarfsartikel sind es, die das Wirtegewerbe zu tragen hat. Geradezu vernichtend hat die Finanzreform auf das Gast- und Schankwirtsgewerbe gewirkt. Tausende vernichteter Existenzen bedecken den Weg der letzten Steuerreform. Unzählige Berufs­follegen waren gezwungen, die Stätte, in welcher sie unter Mitwirkung ihrer braven Frauen und fleißigen Kinder Ernährung fanden, zu verlassen. Unzählige von Berufskollegen fristen nur noch eine Scheineristenz.

Immer gewaltiger wird das Braulapital. Der Zusammenschluß im Braugetverbe bedingt für diefes eine Machtstellung, welche den Wirt immer abhängiger vom Brautapital macht und ihn zwingt, den Bedingungen dieses Braufapitals sich zu fügen.

Neben all diesem vorher Geiagten haben die behördlichen Bevormundungen und polizeilichen Schikanen einen nie geahnten Grad erreicht. In diesen schweren Zeiten kommen täglich neue Nach Beim Wieder. richten, daß weitere Belastungen, Erhöhung der indirekten Steuern geplant seien. zusammentritt des Reichstages nach Ostern wird der Entwurf eines Gefeßes zur Schankgesetzgebung, den die Regierung dem Reichstag unterbreitet hat, im Reichstag zur Verhandlung fommen. Dieser Entwurf enthält neue schwere Gefahren für das Gastwirtsgewerbe. Nichtige Anlässe sind zum Vorwand genommen, die Rechte der Polizeibehörden weitgehend zu erweitern. Würde dieser Regierungsentwurf Gefez werden, würden weitere Tausende von Eristenzen der Bernichtung anheimfallen. Dagegen gilt es, sich zit wehren.

Al diese Maßnahmen können nur wirksam bekämpft werden im Intereffe des Wirtegewerbes durch Zusammenschluß. Wie alle Berufsgruppen erkannt haben, daß nur in der Organisation die Kraft und die Möglichkeit beruht, Schritte zum Schuße der Berufsangehörigen zu unternehmen, so muß sich auch diese Erkenntnis in die Reihen der Angehörigen des Gast- und Schankwirtsgewerbes Bahn brechen. Eine solche Organisation besteht, es ist der

Verband der freien Gaft- und Schankwirte Deutschlands  .

Die Ortsverwaltung Berlin   des Verbandes der freien Gast- und Schankwirte veranstaltet ant Mittwoch, den 15. April, nachmittags 5 Uhr, für den 1., 3., 4., 5. und 6. Bezirt, und am Donnerstag, den 16. April, nachmittags 5 Uhr, für den 2. Bezirk je eine

Bezirks- Versammlung

in folgenden Lokalen:

1. Bezirk. Mittwoch, den 15. April beim Kollegen Gicshoit, Wiclefstr. 24.

2. Bezirk. Donnerstag, den 16. April beim Kollegen Wolffgramm, Aderstr. 6.

3. Bezirk. Mittwoch, den 15. April beim Kollegen Fr. Siegel, Gr. Frankfurter Str. 30.

4. Bezirk. Mittwoch, den 15. April beim Kollegen Scholz, Andreasstr. 21.

5. Bezirk. Mittwoch, den 15. April beim Kollegen Fröhlich, Fontane- Promenade 18.

6. Bezirk. Mittwoch, den 15. April beim Kollegen Radke, Neue Jakobstr. 3.

In allen Versammlungen finden Vorträge statt über:

Die Schankkonzeffionsgefekgebung im Lichte des Reichsverbandes deutscher   Gastwirte.

Referenten sind die Kollegen Obiglo, Litfin, Wiehle, Zubeil, Matthes.

Wir richten an die Gast- und Schankwirte, die feinem Verein oder Verband angehören, die dringende Aufforderung, sich die ihm geschilderten schweren Gefahren vor Augen zu halten und aus ihrer Gleichgültigkeit zu erwachen, sich einer Organisation anzuschließen, Mitglied des Verbandes Freier Gast- und Schankwirte Deutschlands  " zu werden.

In den oben bezeichneten Bezirksversammlungen werden alle für das Wirtegewerbe wichtigen Fragen eingehend behandelt und find Berufskollegen als Gäste sehr willkommen. Darum nochmals, Kollegen, kommt in diese Versammlungen! Die Ortsverwaltung.

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Berantw. Redatt.: Alfred Wielepy, Neukölln. Inseratenteil beranto. Th. Glede, Berlin  . Drudu. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. UnterhaltungsbL

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