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der Einigkeit in der Partei große und damals allseitig anerkannte Opfer gebracht dat. Die unmittelbar nach geschlossenem Frieden entgegen dessen Dillen erfolgte Gründung deS oltliberalen Reichs» Verbandes kann unmöglich als ein Grund zum Vorgehen gegen die im Reichsverband vereinigten jungliberalen Bereine an- ge'ehen werden, zumal da sich diese genau an den Geist der Beschlüsse des Parteitages von 19t2 und an das Programm der Partei geHallen haben. Das Ziel der ju»gl>beralen Bewegung. immer von neuem die heranwach'ende Jugend zu polui'cher Mitarbeit heranzuziehen. kann ohne den Reichsverband der Vereine der nalionalliberalen Jugend nicht erreicht werden. Der Relchsverband der Vereine der nationalliberolen Jugend ist für die Fortexistenz und die gedeihliche Weiterarbeit auch der einzelnen Vereine völlig unentbehrlich und damit auch für die Geiamlpartei. die gerade in letzter Zeil die durch nichts zu ersetzende Tätigkeil der Jugendvereine von leitender Stelle aus anerkannt hat. Wenn jetzt schon wieder an dem im Reichsverband ickon seit Jahren bewährien Recktsbestand so von Grund auf gerüttelt wird, so liegt die Befürchtung nahe, daß das nächste Mal auch die Landesverbände und die Vereine zerstört werden sollen, eine Befürchtung, die durch ver'chiedene Aeußeruiigen von aitnationalliberaler Seite kehr erheblich genährt wird. Da hielt es der Gesanitvorstand für seine Pflicht, gerade auch gegen die nationalliberale Partei   in Verhandlungen über die Auflösung des Reichsverbandes der Vereine der national- liberalen Jugend einzutreten. Er war aber der Ueberzeugung, daß sich bei ruhiger Beurteilung auch die G-samipartcr diesem Gedankengang nicht werde verschließen können und erkennen werde, dag der Beschlutz des. Zentralvorstandes vom 28. März zur Herbeiführung eines gederhlichen Friedens in der Partei ungeclgnet sei. Im übrigen ermächtigte der Gesamtvorstand gemätz seiner stets beobachteten Parteitreue seinen Geschäftssüqrenden Aus- schütz, sobald die Leitung der Gesamtpartei einen derartigen Wunsch ausspricht, hierüber Besprechungen zu führen, die, un. beschadet der Erhaltung des Reichsverbandes der Vereine der nationalliberalen Jugend in allen seinen wesentlichen Funk- ! innen, auf die Schaffun« eines dauerhaften Friedens in der Partei abzielen. Ter Gesamtvorstand konnte auch mit grotzcr Freude eine Reihe von Sympathiekundgebungen von feiten alter nationalliberaler Organisationen entgegennehmen. Schlietzlich wurden noch die zur Vorbereitung des diesjährigen Vertreter­tages notwendigen Beschlüsse gefaßt. Lohuordnuog der Staatsbahuarbeiter. Am l. April d. I. ist für die sämllichen preußischen StaatSbabn. Werkstätten eine neue Lohnordnung in Geltung getreten. Der preußische Eisenbabnminister v. Breitenbach hat nun zu dieser Lohn- ordnung Ausführungsbestimungen erlassen, denen wir nach der Skorddeutschen Allgemeinen Zeitung" folgendes entnehmen: Kein Bediensteter darf in seinem bisherigen Lohneinkomman und Lohnaussichten durch die Neuregelung geschädigt werden. Größten Wert legt der Minister darauf, daß sich die Einführung der Lohnmatznahmen glatt und ohne berechligte Beschwerden der Arbeiter hervorzurufen vollzieht.Ich vertraue." so'chlieh: der Erlaß,daß die Lohndezernenten, mitbeteiligten Aachdezernenten, Amtsvorständ, Direktoren und die sonst beteiligten Beamten sich mit aller Sorgfall der Durchführung der Matznahmen annehmen. Zu diesem Zwecke sind nickt nur alle Vorbereitungen sorgfällig zu treffen, sondern«S ist auch durch persönliche Fühlungnahme mit den Arbeitern bei den ArdciterauSi'chutzsidungen und sonst sich bieten» den Gelegenherten dafür zu sorgen, daß Wesen und Vorteile der Neuregelung den Arbeitern verständlich werden. Auch muß, nament- lich in der ersten Zeit, darüber gewacht werden, wie die Dienst- Vorsteher die neuen Bestimmungen handhaben. Wo dabei mangeln. des Verständnis für die Zwecke und Ziele der Lohnreform hervor- tritt, muß belehrend und anregend eingegriffen werden. Nur wenn in verständnisvollem Zusammen wirken aller beteiligten Stellen die Durchführung der Lohnreform gefördert wird, ist ein voller Erfolg zu erwarten."_ Abg. Pachnicke mandatsmüde. Der fortschrittliche Abg. Pachnicke hat den fortschrittlichen Ver» rrauenSmännern seines WahllrerieS Parchim  -LudwigSlust   mitgeteilt. daß er ein Mandat zum Reichstag nicht mehr annehmen'werde. Dagegen wird er das Maneal zum preußischen Landlag beHallen. Als seinen Nachfolger stellten die Fortl'chrilller den Rechts­anwalt Dr. Berndt-Siettin auf. Die Fortschrittler dürften jedoch dielen Kreis bei den nächsten Wahlen kaum wieder erlangen. denn bei den verflofienen Wahlen erhielten die Konservativen 7114. die Fortkchritller 6722. die Sozialdemokratie 6687 Summen. Es ist daher anzunehmen, daß bei den nächsten Wahlen wir mit den Kon» servatrven in die Stichwohl kommen. Attsgetuiesen. In dem bei Pößneck   gelegenen weimarischen Dorfe Klein, dembach wurde Genosse Anton Dörfler  , ein gebürtiger Oester- reicher, ausgewiesen. Das weimarische Staatsministerium be- haupiet, er habe sich.lästig' gemacht. Dörfler ist nämlich Vor« fitzender der Kleindembacher Zahlstelle der Porzellanorbeiter und Kolporteur der.Weimarischen VolkSzeitung'. Da« genügt schon, um den Herrschenden.lästig' zu erscheinen. Konservativer Zeitungsauflauf. In Schweidnitz   i. Schl. ist das linkSsreisinnige Blall «Schweidnitzer LollSireund" von dem agrartonservativen Verlag »Tägliche Rundschau" ausgekauft worden, ohne daß der leitende Redakteur des freisinnigen Blattes bi» zur Stunde des notarielle« KaufakteS von der Transaktion eine Ahnung hatte. Ein solche» Auftauigeschäft ist von dem konservativen Verlag in dieser Stadt innerhalb vier Jahre bereit» zum zweiten Male inszeniert worden. Trotzdem nun aber der freisinnige Chefredakteur sofort ausgetreten ist. verkündet der konservative Verleger, daß die politische Haltung deS Blattes dieselbe bleibt wie bisher. Um die liberalen Leser ganz sicher einseifen zu können, und um einen Abonnentenschwund zu verhindern, ist das angekaufte Organ zurzeit noch radikaler wie vordem. Dafür zwei Beispiele aus einer der jüngsten Nummern dieses»freisinnigen", in einem stockkonservativen Verlag herge- stellten BlatteS  : »Die Mogelei auf dem Lande. Der Generalpardon hat in dem Kreise Rotenburg  (Aurhessen) 214 Millionen, in dem Kreise Ohlau(Schlesien  ) gar 13 Millionen Kapitalvermögen mehr er- aeben, als bisher versteuert worden war. In beiden Fällen ha». delt es sich unr fast rein landwirtschaftliche Kreise. Die Herren Agrarier hatten eben alles für das Vaterland übrig, nur nicht das ihm geschuldete Geld." _»Ter Wichrbcitrag des Kaisers soll 4 100 806 M. betragen. Ist diese Zahl richtig, so läßt sie einen Rückschluß auf die ungeheure Größe seines Privatvermögen» zu. Trotzdem wurde die Zivil> Ich« von 16 Millionen auf 1814 Millionen Mark erhöht." Man beachte die Angriffe gegen die Agrarier und auf Wikhelm II und bedenk« dabei, daß beides unter Schutz und Schirm, wenn nicht gar unter Zustimmung eines konservativen Fei» tungSverlegers geschieht. Der Zweck ist Aar: Mit dem Trick sollen die freisinnigen Leser als Abonnenten erhalten bleiben. Später werden ihnen dann die konservativen Klötentöne beigebracht. Da» Ganze zeigt aber auch den Rückgang deS Liberalismus in Schlesien  . Budgetberatung in der Bremer Bürgerschaft  . In der Bremer   Bürgerickakt begann am Sonnabend sebr deispälel die Beratung de« Budget« für da« Etotsjabr Svril 1914/15. Die Finanzen des kleinen BiuideSliaate« sieben nicht günstig. Das Budget schließt mit einem Defizit von 1 800 000 M. ab. Be- sonder« siarl belastend sind die Hafenanlagen, während man anderer» seit« sich scheut, die Wohlhabenderen schärier zur Einkommensteuer heranzuziehen. Tie Finonzmisere spiegelt sich auch in dem Miß- trauen der Kopiiolisten gegen die bremischen Anleihen wider. Die« veranlaßte den Staatskommissar zu einem Appell an den Lokal» Patriotismus. Der sozialdemokratische Redner kritisierte da« Ver- sagen de« brewi'chen Staates besonder» in der ArbeitSlosensüi sorge und aus dem Gebiete de« WobnungSwekenS. In der VerfassungS- frage«ei ebenfall« nicht der geringste Fort'chrill wahrzuiiebmen. Ter Antrag der sozialdemokialiichen Fraktion oui Einführung de« allgemeinen, gleichen und direkicn Wahlrecht« für beide Ge« schlechter vom 20. LebenSjovr an nack dem VerbältiiiSwahisystem wurde von der Rechten und von einem Teil der Freisinnigen mit höhnischem Lachen zur Kenntnis genommen. Ter frühere württembergische Ministerpräsident v. Breitling ist heute im Alter von 79 Jahren gestorben. Er trat!SPS in da» Ministerium alS Jultizmimsier»in und übernahm 1901. al« der Ministerpiäsidenl Schott v. Schonenstein nach kurzer«misdaner über ei»« Sutenaffäre gestolpert war. den Voisiy im Staat«. Ministerium. Unter dem Ministerpräsidenten kam da« Keketz über die Steuerreform und>m Jahre 1906-ine PerkasiungSresorm zu- stände, die dem Freiherr» v. Miirnacht in. Jabre 1808 nicht gelungen war. Breitling war in seiner Grundstellung ein kpnservaiivcr Lia'aiSmon». ließ sich aber gern von volk«varteili«er Seite ei» liberales Mäiiiclchcii umhängen. B i der BersassungSreform nahm er die Hilfe der Sozial cmolratie in Anspruch, da da? Geietz sonst die erforderliche Zweid.iitelmeh' heil nicht erlangt liäue. Nach Lurch- stibfung der Bersaflungsrefoim. durch welche l>eka»»il ch die Zweite Kammer ganz auf den Boden de» allgemeinen Wahlrechi« gestellt wurde trar Bieiinna im Dezember 1906 in den Rubestand. Sein Nachfolger wurde der jetzige Mm'stcrprästdent v. Weißacker. Ter reustische Gemeindetvahlrechtsraub vor dem n Landtage. «. ÄCTä: Wi7!?�k«iA»K w m vte Levanen uver ote tnegtriui'»',» 2,..,..» v..«-r.:*. m. imm-v  « 400 Mfll onen Kronen betrage» soll. ......................... m.Dadurch wird da« Interesse wurden.' de» deutschen   Kavital sten-PublfkumS auf die wirtschaftlichen Ver- laufe» bältnisse in Bosnien   gelenkt. Vor 34 Jahren begann nach dem Einzug der österreiajiich-ungariichen Truppen in Bos­ nien   die Kultivierung des Landes. Zwar war die Hauptindustrie Bosniens  , die BergwerkSindustrie. schon sehr alt. da schon die Römer in dem Lande Gold, Silber» Blei, Ouecksilber, Kupfer und Eisen gewannen, aber der Bergbau hatte viel« Jahrhundert« hin- die schwedischen Wahlen. Es ist nunmehr daZ Wahlresultat festgestellt in 49 der 56 Wahlkreise und von den 236 Mandaten der Zweiten Kammer sind damit 261 besetzt. Die fehlenden 2v Wahl- resultate aus 7 Wahlkreisen werden erst am Mittwoch fest- gestellt sein. Bon den 261 Mandaten haben die Konservativen 75 erobert, die Liberalen 59 und die Sozialdemo- kraten 67. Die Verteilung dieser Mandate m der vorigen Kammer war 57 Konservative, 85 Liberale und 59 Sozial- demokratcn. Für den nicht unwahrscheinlichen Fall, daß in den noch fehlenden Kreiien eine weitere Verschiebung nicht vor sich geht, wird die kommende Kammer folgendes Aussehen haben: Konservative etwa 83 Mandate, Liberale 75 und Sozialdemokraten 72. Möglich ist. daß zwischen den beiden letzten Parteien eine kleine Verschiebung zugunsten der Sozialdemokraten eintritt. In den Kreisen, in denen bisher das Resultat festgestellt wurde, erhielten die Konservativen 248 666 Stimmen, das sind 84 666 mehr als bei der letzten Wahl im Fahre ISll. Die Liberalen erhielten 268666, zirka 2666 mehr als früher und die Sozialdemokraten gleichfalls 268666, ein Mehr von 56666 gegenüber 1911. Oesterreich. Erkrankung Franz Joseft. Kaiser F r a n z I o s e f ist an einein fieberhaften Bronchial- katarrh erkrankt infolge einer Erkältung, die er sich kürzlich bei dem Empfange Wilhelms II. auf dem Penzinger Bahnhof zugezogen hat. Englanü. Ablehnung der Bündnitpolitik. London  , 20. April. DerDaily Telegraph�   schreckt. England werde aufgefordert, die Entente mit Frankreich  in«in Bündnis zu veoranbeln und diese« durch ein weiteres Bündnis mit Rußland   zu ergänzen. Gründe für diese Ansicht seien unschwer zu finden, aber sie seien offenbar voreilig und eben deshalb zur Unwirksamkeit verurteilt. In europäischen   Fragen sei es nicht nur unweise, sondern unmöglich, die stetige Bewegung der öffentlichen Meinung zu antizipieren, die allein defensiven oder offensiven Abmachungen und Bündnissen Substanz und Ge- wicht verleih«. Da« Blatt fährt fort: Können wir wirklich sagen, daß der Boden für ein formelle« Bündnis bereitet ist. um Rußland  , Frankreich   und Großbritannien   in einer gemeinsamen Aktion und Po'itik zu pereinigen? Wir sind natürlich verpflichtet, den Fall von unser:« eigenen Gesichtspunkt aus zu bctrachten, und da sind viele Gründe vorhanden, die den Diplomaten hier und im Auslande wohl bekannt sind. wcShalb Großbritannien   eS ab­lehnen muß. sich in Kontroversen Und Verwickelungen hinein- zichen zu lassen, die eS nichts angehen, sondern nur das kon- tinentale System betreffen. Was gewährt die jetzige Entente genau genommen? Sie gewährt Frankreich   wie England eben da«. wa« sie von ihr verlangen, nänüfch eine Garantie gegen Angriffe und ungerechte Streitigkeit:««. Sic gewährt nicht, was im geg'n- wärtigen Augenblick keine der beiden Nationen verlangt, nämlich ein Versprechen zur Unterstützung in einer aggresscken Politik, Wir wünschen nicht, andere Rationen zu bedrohen. Wir wünschen, mit allen in ehrenvollem Frieden zu lelcn� Wir suchen nicht, Frank- reich von dem Abschluß ander- r Freundschaften abzu- bringen, und wir nehmen für uns ein ähnliches Recht in Anspruch. Mus Ztiöllstde und Handel. Bosnien. Eine neue bosnische Anleihe ist von einem deutschen Bank- konsortium unter Führung der.eutichen Bank, der Dresdener durch brachgelegen. Die öffarreich- ungarische Rsgierung machte sich daran, den Bergbau neu zu beleben. Sie nahm zum Teil den Abb>ru in eigene Regie, teilweise ermöglichte sie durch Erlaß eine? Schürfordnung dem privaten Kapital, die Schätze Bosniens   zu heben. Noch heute befindet sich eine erhebliche Quote des bosnische» Berg- baus in Händen der österreichisch-ungarischen Repierima. Im Jahre 1812 wurden von der Regierung allein.159 Millionen Doppel- zentncr Eisenerze gewonnen. Die Einfuhr Bosniens   beläuft sich auf ungefähr 150 Millionen Kronen. Einer der Hauptposten der Ausfuhr ist naturgemäß der Export von Bergbauprodukten. Die neue Anleihe soll zum größten Teil für Bahnbauten verwendet werden._ Selbstvcrständlicki. Als das Rheinisch- Westfälische Zementsyndikat zustandekam, hieß es, die Zementpreife wurden von dem Syndikat nicht geändert werden. Wer hat man schon ein eben zustandegekommenes Syndikat gesehen, das seine frisch« Macht nicht ausnützt«? So hat denn auch das Rheinisch-- Westfälisch« Zemenisyndikat eine etwas verklausulierte Preis- erhöhung. aber eben sine Preiserhöhung, beschlossen. Flaschengeschäft und Witternng. Nicht nur der Konsum von Flüssigkeiten geht bei kühlerer Witterung zurück, auch der Vertrieb der Flüf'sigkeitsbehälter. besonders der Glaser und Flaschen, wird geringer. So wird im Geschäftsbericht der Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens konstatiert, daßdas Flaschengeschäft insbesondere unter der Verminderung des Ber- brauchcS an Flaschen infolge des außergewöhnlich kühlen Sommers 1813 zu leiden hatte'. Die Aussperrung öer Drosthteachauffeure geplant» Der Verband der Berliner   Droschkenbescherverein« hielt gestern abend eine Versammlung ab, um über Maßnahmen gegen den Streik der Troschkenchauffeure zu beraten. Wie ausgeführt wurde. haben gegenwärtig 1400 Chauffeure die Arbeit niedergelegt. Der Vorsitzende Oskar Schulze forderte die Versammlung auf, den Streikenden mit scharfen Maßnahmen entgegenzutreten und sicherte die Unterstützung deS Verbandes zu. Der Redner empfahl dann folgenden Antrag: ..Die im Streik befindlichen Fahrer nehmen am W. d. M. die Arbeit wieder auf. und zwar zu den alten Bedingungen, d. h. zu einem Tage lohn von 1ch0 M. und 25 Proz. der Einnahme. Fügen fichdie Fahrer diesem Beschluß nicht, so erfolgt am 26. die Aussperrung und die Kraft» droschkenbesitzer bezahlen von dann an nur noch 1 M. Loh« und 20 Proz. der Einnahm«. Das Wagenwaschgeld haben die Fahrer nach wie vor zu zahlen.' In der stürmisch verlausenden DiSkussimr wurde aber all- gemein der Wunsch ausgedrückt, daß man die Aussperrung nicht kurzer Hand proklamieren möge, sondern den Termin der AuS- sperrung noch um einige Tage verschiebe. Allgemein wurde gemih- billigt, daß einige große Äraftdroschkenbetriebe sich der Bewegung nicht angeschlossen haben, sondern-zum Teil mit ihren Angestellten Tarifverträge bereits abgeschlossen hätten. Die Versammlnng einigte sich schließlich daraufhin, entsprechend dem obigen Antrag bis zum 25. April zu warten, andernfalls a m 26. April die Aussperrung der 4000 Berliner  D r o sch k e nch au f fe ur e erfolgt. Interessant war auch die Mitteilung des Vorsitzenden der Kraftdroschkenbefitzer Groß-BerlinS. HanS Schwankt, daß da» Kgl. Polizeipräsidium auf Seiten der Unternehmer stehe und den Streik nicht billige. Di« Streikende» weichen etwas anderes auch nicht erwartet haben. Letzte Nachrichten. Borhereitungen zum Augriff. Beraeruz, 20. April. Kapitän HugheS, der Chef be» Stabes der Atlantischen Flotte, begab sich heute zu General Maas, dem Befehlshaber der mexikanischen Bundestruppen in Beraeruz, und zum Hafenkommandanten und ersuchte sie, all« Handel». schiffe zum Verlassen deS Hafen« aufzufordern. Der amerikanische Konsul hat alle Frauen fremder Nationalität ersucht, auf im Hafen liegenden Schiffen Zuflucht zu suchen, vor- zugSweisc aut den Dampfern.Mexiko  ' und.ESperanza', die von der amerikanischen   Marine für diesen Zweck gechartert wurden. Die Maifeier in Frankreich  . Dovai. 20. April. Der Nationalverband der Kohlen� Grubenarbeiter hat soeben eine Kundgebung veröffentlicht. in der alle Arbeiter aufgefordert werden, am 1. Mai zn feiern. um die Macht deS Verbandes durch diesen Streik zu beweisen. Der Generalstreik der italienische« Eisenbahnardeiter vertagt. Aneona, 20. April. Der Zentralausschuß de» italienische« Eisenbahners hndrkatS erklärt« sich heute nach längerer Beratung mit sieben gegen sieben Stimmen gegen den sofortige« Ausbruch de« Generalstreiks. Im Ausschuß stritten sich drei Strömungen gegeneinander. Die radikale Minderheit forderte sofortigen Streikbeginn; ein« nicht unbeträchtlich« Anzahl von Delegierten war für den Aufschub de» Streik» bis zum Herbst, während die Reformisten nach wie vor sich gegen den Streik aussprachen. 70 Personen an Fleischvergiftung erkrankt. Leipzig  , 30. April. Nach Genuß von Fleisch erkrankten am Sonnabend und Sonntag im Osten der Stadt etwa siebzig Personen, von denen sich jedoch die meisten auf dem Wege der Besserung befinden. Nach Mitteilung des Gesundheitsamtes ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die Erkrankungen auf den G e n u ß deS'Jleische« einer notgeschlochteten Kuh-tznrückzu- führen sind, deren Stücke jedoch vorschriftsmäßig abgestempelt waren. Zur Verhütung weiterer Erkrankungen find die umfassend» ften Maßnahmen getroffen worden. kicken veilreler stimmlei, nicht nur der Voelag. ,n vollem Umkauze der Anleihe die im ganzen 400 a zu, ioude.n beanir.fgten io.zar w-.f-ie W.'hlkcchi«ve.!wlew! ruugen wird demnächst auf�el'gt �werden. insofern, al« Orte, vie von dem Entwürfe M nicht geiroffen einbezogen werden sollen. Die Fordeningcn per Major-läl daraus pinau«. daß den bürge, i.chcn Pnr.e.en m°ll-»Gem.nd«n Mindestens dreiviertel oller S.tze ous olle Zeiten gesicker blecken. Unsere Genossen r.ckn.ten mit den Reoltionären oller Schomerungen in sckars.r Weis« ab. Nach dem Verlans der Debaten darf man annehmen, daß der«uSschuß die vorlag- noch verschlechtern wird. Großfener in einer Spinucrei. Sache», 20. April. Ein Grohfeuer zerstörte heute den größten Teil der Tuchfabrik Kuhhorn. Die Spinnerei und da« Wollager find vollständig ausgebrannt. Der Schaden ist beträchtlich. Ein großer Teil der Arbeiterschaft ist hierdurch beschäftiaungSIos geworden. Die Fabrik Kuh- Horn ist die älteste Tuchfabrik in Aachen  . Explosion an Bord eines französische» Torpedobootzerstörers. Toulon  , 20. April. Durch die Explolion eines Petro- leumfaffeS entstand im Achtsrteil des Torpedobootzerstörers Muzin' Feuer, da« zwar verhältnismäßig schnell gelöscht wurde, aber doch großen Schaden verursachte.