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Nr. 109. 31. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. itd, 2. i 1914.

Abgeordnetenhaus.

60. Sizung. Dienstag, den 21. April 1914, mittags 12 Uhr.

Am Ministertisch: v. Breitenbach.

Vizepräsident Dr. Porsch

10

begrüßt die Herren, soweit sie bereits erschienen sind"; hoffentlich hat man sich gut erholt, denn die nächsten Wochen werden an strengende Arbeit bringen.

Auf der Tagesordnung steht

das Eisenbahnanleihegeseh.

Gefordert wird eine Anleihe von 506 211 000 m.

Minister v. Breitenbach

Abg. v. Quast( t.) begrüßt die Vorlage im allgemeinen. Abg. Wallenborn  ( 3.) bleibt auf der Tribüne unverständlich. Abg. Macco( natl.):

haben vorher unterrichtet waren. Wir müssen jedenfalls protestieren gegen einen solchen Beschluß, der der Verfassung und der Geschäfts­ordnung widersprechen würde.( Sehr wahr bei den Sozialdemo­fraten.) Abg. Schröder- Kassel( natl.):

Wir würden uns einem Uebereinkommen gern anschließen, halten es aber für zweifelhaft, ob durch einen Beschluß des Hauses eine Verkürzung der Redezeit festgesetzt werden kann.

Vizepräsident Porsch:

Wenn von drei Seiten Zweifel an der Zulässigkeit meines Vor­fablages geäußert werden, will ich dem infofern entgegenkommen, als ich morgen bei Beginn der Sigung meinen Vorschlag wiederholen will. Dann haben die Fraktionen Zeit, sich die Sache zu über Legen.

Das Haus vertagt hierauf die Weiterberatung auf Mittwoch 11 Uhr.

Schluß 5 Uhr.

Mittwoch, April

Jugendbewegung.

,, Arbeiter Jugend".

Die soeben erschienene Nr. 9 des sechsten Jahrgangs hat 11. a. Frizens folgenden Inhalt: Der erste Mai und die Jugend. Simmelfahrt. Jdeale und Klassenkampf. Der borgeschichtliche Mensch. Von Gg. Engelbert Graf.( Mit Abbildungen.)- Vont Kriegsschauplatz. Aus der Jugendbewegung. Die Gegner an der Arbeit usw.

Der Wie

Beilage: Fischer. Erzählung von Johan Bojer  . Schülermai. Tag der Tat. Gedicht von Klara Müller. ein plastisches Kunstwerk entsteht. Von Adolf Bruno.( Mit Abe bildungen.) Gin Dichter der Jugend. Von Konrad Haenisch  . Bücher für die Jugend. Kreuz und quer durch den Balfan, Besprechung von Curt Biging.

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Die Arbeiterfrauen und der Weltfrieden.

umge

erläutert die Vorlage. In dem Bestreben, die Staatsbahnen den Verkehrsbedürfnissen entsprechend auszubauen, wird sich die Ver­waltung auch durch eine wirtschaftliche Depression nicht irre machen Lassen. Es wird in den nächsten Jahren der Aufwendung jehr erheblimer Mittel bedürfen, um die Staatse bahnen auf die nötige Leistungsfähigkeit zu bringen. Zum Bau von Haupt- und Nebeneisenbahnen sind 117 473 000 m. gefordert. Unter fehr starkem Andrang, besonders zahlreich von weiblichen Internationale geeint. Nur der Sozialdemokratie ist es gelungen, 174 823 000 M. werden benötigt zur Herstellung von zweiten und weiteren Gleisen, und ettpa dieselbe Summe ist not- Teilnehmern besucht, tagte gestern abend in der Neuen Welt" eine Partei um die ganze Erde herum zu bilden. Wohl hat jedes wendig zur Beschaffung von Fahrzeugen für die bestehenden eine von der Groß- Berliner Parteiorganisation einberufene Land seine eigenen Brobleme, doch empfinden wir ebenso die da Bekannte Vertreterinnen des hinterliegende Einheit. Wir sind eins. Ich selbst habe die Staatsbahnen. Endlich werden 6 500 000 m. gefordert zur öffentliche Frauenversammlung. weiteren Förderung des Baues von Kleinbahnen. Die Vorlage lassenbewußten Proletariats aus verschiedenen Ländern be- Internationale als Fattum erlebt, als ich hier in Deutschland   in umfaßt acht neue Haupt- und zehn Nebenbahnen. Der Zeitpunkt, in handelten das Thema:" Die Arbeiterfrau und der Weltfrieden". den lezten Tagen überall freudig bewillkommnet wurde. Weil wir dem man mit den Eisenbahnforderungen wird zurückgehen können, Nach Eröffnung der Versammlung erteilte der Vorsigende aber Brüder und Schwestern sind, hassen wir den Krieg. läßt sich noch gar nicht bestimmen. Die Eisenbahnverwaltung wird Eugen Ernst   der Genoffin Klara Zetkin   das Wort. Sie Wir haben feinen Grund zu Gewalttaten gegen Brüder und ihn jedenfalls erst dann für gekommen ansehen, wenn das Nez sagte, die Bedeutung der heutigen Ovation wird dadurch unter- Schwestern. Frauen, die selbst Söhne haben, können sie nicht aus. wirklich ihren Plänen gemäß voll ausgebaut ist.( Beifall.) strichen, daß das Polizeipräsidium eine Ueberwachung senden, um die Söhne anderer Mütter töten zu lassen. Niemand hergeschickt hat, was eine Ausnahme ist. Es ist uns mitgeteilt, daß fann jagen, Engländer seien doktrinär. Aber aus diesem praktischen die Polizei den Gebrauch fremder Sprachen nicht ge Sinn heraus haben wir auf der letzten Jahresversammlung des stattet. Wir werden nicht nur deutsch   sprechen, sondern uns Arbeiterinnenvereins den Protest gegen den Krieg als Mühe geben, preußisch zu reden. Es ist nicht meine Aufgabe, über ersten und wichtigsten Punkt auf die Tagesordnung gefest. Wir das Thema des heutigen Abends zu sprechen. Als internationale tönnen den Krieg verhindern, wenn wir starf Die Einzelheiten der Vorlage werden in der Kommission zu Sekretärin habe ich die ehrenvolle Aufgabe, die Genossinnen, welche sind und uns zusammenschließen. Selbst die Waffen­prüfen sein. Ebenso spezielle Wünsche, die in Eingaben an uns ge- hier als Rednerinnen auftreten werden, einzuführen. Wir hatten industrie ist international. Aber wir sind die Stärkeren. Unsere richtet sind. Dazu gehört vor allem das Projekt der Fehmarn  - jezt in Berlin   eine Sigung eines Komitees, welche die dritte inter  - Feinde sind nicht die Leute mit fremder Sprache, sondern die Unter Linie, das uns eingehend beschäftigen wird. Ich kann heute schon nationale Frauenkonferenz vorzubereiten hat. Diesem Umstand brüder. Hoch der Sozialismus! Es lebe die Internationale! sagen, daß meine Freunde diesem Projekt große Aufmerksamkeit verdanken wir es, daß wir so viele ausländischen Genofsinnen unter( Langanhaltender Beifall.) schenken werden. uns sehen, welche den Haß gegen den Militarismus und Genossin Boschet( Oesterreich  ): Wir haben zwei Jahre der Abg. Dr. v. Woyna( ft.): der Friedensliebe des internationalen Prole Kriegsheze hinter uns und können deshalb über ihre Schäden Bei dem Bau von neuen Nebenbahnen darf die fofortige tariat Ausdruck geben werden. Unter uns weilen die Ge- sprechen. Wenn die Soldaten monatelang an der Grenze standen, inzwischen Tausende von Familien Rentabilität nicht das ausschlaggebende Moment sein. Die Ent- nossinnen Bopp und Bosch et aus Desterreich, Genojjin Anter- find Wir sind mit gottberlassenen Ministern beglückt, die widlung unseres Eisenbahnwesens ist größer als die irgend eines imitt, die den Verband sozialdemokratischer Frauentlubs in om men. ausländischen. Die Hochbauten der Eisenbahnverwaltung sollten so Holland   vertritt, Genoffin Mary Longmon ausEngland, die uns jedes Jahr in Kriegsgefahr gebracht haben. Die Folge der schnell wie möglich in Angriff genommen werden mit Rücksicht auf Vertreterin der Riga   der Arbeiterfrauen und des sozialistischen lezten Heze war, daß wir den Ballanmartt verloren haben. Wir Frauenrats in Großbritannien  . An unserer Konferenz hat auch 1 m stürzler haben am meisten für den Weltfrie die schlechte Lage des Baumarktes. eine Vertreterin der russischen Arbeiterinnen, Genojjin Davi- ben getan. Wir Vaterlandslosen haben allein unsere Brüder doff, teilgenommen. Aber die durch den Geist Jagows unterstützt, die die Leiden der Kriegsfolgen zu tragen hatten. Durch Der Betrag zum Ausbau der Nebenbahnen, dieser Zubringer Der Betrag zum Ausbau der Nebenbahnen, dieser Zubringer gefchaffenen Verhältnisse haben die Genoijin Organisation werden wir dahin fommen, daß der Brudermord der Hauptbahnen, ist diesmal erfreulicherweise höher als im Vor- Davidoff beranlagt, gestern schon abzureisen. unmöglich wird. Proletarier, liebt Euch!( Stürmischer Beifall.)! ( Pfui!) Genossin 3etfin schilderte in warmen Worten die Genoffin Bopp( Oesterreich  ): Obgleich wir Frauen nicht in jahre. Dringend wünschenswert ist die Umwandlung der Kleinbahn im nstlichen Teil von Rügen   in eine Vollbahn. Die von vielen Seiten Tätigkeit und die Verdienste der genannten Genojjinnen in der schimmernder Wehr am Kriege teilnehmen, leiden wir doch ant gewünschte Verbindung nach Dänemark   über Fehmarn   scheint mir Bewegung des flaſſenbewußten Proletariats. Sie bedauerte, daß die schwersten unter den Folgen des Krieges. Nicht nur als Gat nicht so günstig zu sein, als sie vielleicht im ersten Augenblid erscheinen russische Genossin nicht unter uns weilen kann, denn das russische tinnen und Mütter, sondern auch als Arbeiterinnen. Als die revolutionäre Proletariat ist eine der sichersten Friedensbürg- jungen Männer an der Grenze standen, wurden die Fabriken mag. Der Minister hat sich mit Recht verschiedentlich dagegen ausgesprochen. Abgesehen von den ungewöhnlich hohen Kosten einer schaften.( Sehr wahr!) Wir Frauen kämpfen gegen den Militaris- auch für die Frauen geschlossen. Sie wurden dent solchen Linie würde die Linie Kiel  - Korför dadurch auf das schwerste mus, weil er Hand in Hand geht mit dem das Volt bedrückenden Sunger preisgegeben. Diejenigen, die von dem Krieg und den Imperialismus. Ist doch in Zabern   durch den Stiefel eines frechen Rüstungen als einer Staatsnotwendigkeit sprechen, verhärteten ihre geschädigt, vielleicht gana vernichtet werden. Die Handels. Militärs das bürgerliche Recht zertreten worden. Die Verurteilung erzen, als es sich darum handelte, die Not zu lindern. Unsere fammern von Altona  , Flensburg   und Stiel haben sich im Interesse der Genoffin Luxemburg in Frankfurt   hat gezeigt, daß die herr- Organisationen haben allein die Folgen der Mobilisierung lindern Schleswig- Holsteins   entschieden gegen die Fehmarn  - Linie aus­gesprochen. Durch die neugeplante direkte Linie Altona  - Neumünster   schende Klasse hofft, auch auf dem Boden des gemeinen Rechts mit müssen. Die Regierung und die große Kommune Wien   gaber soll eine Berkürzung der Reisedauer über Korför nach Kopenhagen   der Sozialdemokratie fertig zu werden. Aber das wird ihr nicht teinen Kreuzer für eine Arbeitslosenversicherung. unn zwei Stunden herbeigeführt werden. Ein solcher Ausbau einer gelingen. Der Staatsanwalt hat die Agitation der Genojjin Frauen auch nicht reif für das Wahlrecht sind, so werden wir beſtehenden Strede ist viel besser als die kostspielige Errichtung einer tung, Herr Staatsanwalt. Wir werden uns bemühen, noch hundert macht. Desterreich ist ein acmes Land, seine Induſtrie steht nicht Buxemburg als staatsgefährlich bezeichnet. Dank für diese Quit doch die Bewegung vollenden, die jede Rüstung unmöglich mal staatsgefährlicher zu werden.( Starter Beifall.) Wir wirken auf der Höhe, die soziale Fürsorge ist weit zurüd. Angeblich ist Abg. Dr. Wolff- Gorki( f.) mit den Genossen und Genoffinnen aller Länder zusammen, durch- fein Geld dafür vorhanden. Aber in der Preffe flagt die Regie­wünscht bessere Eisenbahnverbindungen in Posen, überhaupt einen drungen von der Ueberzeugung, daß nur das lassen rung schon wieder über die Mangelhaftigkeit der Rüstungen. So bewußte Proletariat den Weltfrieden verbürgt. gar für die neue Monarchie Albanien  . Als der Krieg begann, größeren Ausbau des Neges von Nebenbahnen. Deshalb wollen wir das Proletariat zu einer Macht gestalten, die war das Bürgertum in Hurraftimmung. Man feierte Orgien der das Wort Schillers lebendig werden läßt: Nur der Starke wird Heßerei gegen die Sozialdemokratie. Jest   gehen auch den anderen das Schicksal zwingen, wenn der Schwächling unterliegt."( Debbie Augen auf, da immer neue Kosten kommen und vielen Fa brikanten dauernder Bankrott broht. Heute noch hält man an deir hafter Beifall.) Genossin 3ie verlas die Schreiben der nicht anwesenden Grenzen Hundertausende von Arbeitslosen fest, aus Furcht, das Genojjinnen. Die finnländische Genoffin Hilja Persinnen sie sich der Dienstpflicht entziehen könnten. Aber Arbeit gibt man schreibt: Auch die finnischen   Genofsinnen verstehen, was die Zeit ihnen nicht. Wenn wir Frauen Revolutionärinnen sind und Euch von ihnen fordert. Wir stellen uns mit Guch in Reih und Glied zurufen: Schließt Euch unseren Reihen an, dann tun wir das und drücken Euch die Bruderhand. Vorwärts unter dem Banner des flaffenbewußten Proletariats. Die französische   Genoffin Luise Simonah sendet herzlichste

Abg. Münsterberg( Vp.):

neuen Zinie.( Sehr richtig!)

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Abg. Graf v. Moltke  ( ft.):

Im Interesse unserer Beziehungen zu Skandinavien   ist eine Berbesserung der Eisenbahnverbindungen nach dem Norden dringend geboten. Was das Projekt der Fehmarn  - Linie anlangt, so ist ein abschließendes Urteil vorläufig für uns deshalb nicht möglich, weil Zahlen, auf die wir uns mit Sicherheit berufen können, nicht vorliegen. Vielleicht erhalten wir sie in der Kommission. 24 west­liche und süddeutsche Handelskammern außer Lübed und Hamburg  haben fich für die Fehmarn  - Linie ausgesprochen. Sie bezeichnen sie als die unübertreffliche Diagonale zwischen Hamburg   und Kopen­ hagen  . Gewiß wird eine Verkürzung der Reisezeit dadurch erreicht, aber es ist doch sehr zweifelhaft, ob die Nachteile dadura aufgehoben werden. Wenn die 24 Handelskammern dem preußischen Staate eine Garantiefumme von etlichen Millionen zur Borläufig muß Verfügung stellen würden, wäre es etwas anderes. das Projekt auch nach der technischen Seite hin genau geprüft werden. Was die Konkurrenzlinie Altona- Neumünster anlangt, so wird zu prüfen sein, ob die Interessen von Elmshorn   dadurch nicht allzusehr geschädigt werden.

Minister v. Breitenbach betont, daß die Interessen Elmshorns nach Möglichkeit berücksichtigt werden sollen. Die direkte Verbindung Altona  - Neumünster   sei im Interesse einer beſſeren Verbindung mit Dänemard dringend

geboten.

Abg. Waldstein( Vp.)

hält den viergleisigen Ausbau der Strede Altona- Elmshorn, sowie die Verbesserung der polizeiwidrigen Zustände des Bahnhofes Elms­born für wichtiger als die Herstellung einer direkten Linie Altona­Neumünster, zumal dabei der Hauptbahnhof Altona ganz aus. geschaltet werde.

Abg. Hoffmann( Soz.):

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Grüße. Die russische Genoffin Davidoff verweist auf den russisch  japanischen   Krieg und die Greuel, welche er über Tausende ver­breitet hat. Auch die Frauen haben unter den Folgen des Krieges gelitten und haben alle Ursache, den Krieg zu verabscheuen und für den Frieden einzutreten. Der russisch  - japanische Krieg hat viele Frauen veranlaßt, an der russischen Revolution teilzunehmen. Gegen die Kriegsheberei ist die Solidarität des Proletariats die wirksamste Waffe. Hier hören Sie nur immer von den Greueln in Rußland  . Ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, daß es in Rußland   mit der Arbeiterbewegung vorwärts geht. ( Bravo  !) Wir haben eine Arbeiterpreffe, eine Klaffenbewegung und den Anfang einer Frauenorganisation. Den Kriegs­drohungen von oben jeben wir die Solidarität der Arbeiter entgegen. Nur dann wird es einem jungen Herrn unmöglich werden:" Immer feste druff" zu telegraphieren, wenn in Rußland   die Politik feste druff" aufgehört hat, und dann wollen wir von unten feste druff" gehen.( Lebhafter Beifall.) Die schwedische Genojjin Lindhagen gibt der Erwartung Ausdrud, daß eine Zeit kommen wird, wo alle Völker dem Frieden entgegenschreiten.( Beifall.)

Nun kamen die anwesenden

zum Wort.

Bertreterinnen des Auslandes

Wenn wir

beste, was wir tun können. Wir wollen das Vaterland so eins richten, daß es allen wohlgeht. Der Dreieinigkeit: Militarismus, Kapitalismus  , Aleritalismus, die die besten Kräfte verjumpfen, feßen wir die Macht der roten Internationale entgegen.( Stür. mischer Beifall.)

Luise Biez: Sie werden mit mir beglückt sein, daß unsere ausländischen Genossinnen zu uns reden fonnten. Wenn der Polizeipräsident geglaubt hat, durch Anwendung des Sprachent paragraphen unsere Kundgebung zu stören, so ist ihm das wieder einmal vorbeigelungen.( Beifall.) Die Genossinnen haben uns ihren unüberwindlichen Striegsabscheu befundet. Die Männer und Frauen der Arbeiterklasse sind immun gegen die Kriegsheßerei. Die sozialistischen   Ideen sind es, die sie immun machen. Das sozialistische Ideal wedt und stärkt in den Arbeiterfrauen den Billen, fich mit ganzer Begeisterung gegen den Strieg einzusehen. Die Mutterschaft ist es, die die Frauen mit dem warmen Mitgefühl beseelt. Wie kann es da anders sein, ale dag wilder Zorn und Verzweiflung die Frauen pact, wenn sie sich vorstellen, wie ihre Söhne, für die sie sich gesorgt, denen sie das Leben gegeben und den Geist geformt haben, eines Tages im Kriege hingemordet

werden sollen. Da kann es nicht anders sein, als daß die Arbeiterfrauen nicht nur den Krieg hassen, sondern auch seine Voraussetzungen. Die Kriegsrüfungen find eine große Gefahr für das Volt. Sie hemmen die Weiterentwidelung der Kultur. 3weitausend Millionen Mark Minister v. Breitenbach jährlich hat man in Deutschland   übrig für Kriegsrüstungen, die bestreitet, daß von einer Schädigung der Stadt Altona   die Nede das Leben zerstören, aber man bat feine 80 000 m. übrig fein könne. Vizepräsident Dr. Porsch Genoffin Ankersmith( Holland  ): Trok der Kleinheit meines für das geben erhaltende ioziale Einrichtungen. fchlägt vor, für die Spezialberatung. zu der 90 Rebner gemeldet Seimatlandes Holland wird dort nicht weniger dem Militarismus Richts geschieht für den Mutter- und Säuglingsschus. Vieles wäre geopfert als bei euch in Deutschland  . Ebenso müssen auch wir uns zu tun auf dem Gebiet der Schule. Vieles wäre zu tun, um den find, die Redezeit auf 10 Minuten zu beschränken. geheure Summen für die Kolonien aufbringen, wenn wir auch nicht Frauen ihre Pflicht als Mütter und Hausfrauen zu erleichtern, einen Phantasie- Dattelfasten haben. Wenn die angeblichen Vor- Nichts geschieht für diese Kulturaufgaben. Die Kriegsrüstungen teile jener Ausgaben genannt werden, dann vergessen die Herr richten sich ja nicht nur gegen den äußeren Feind, sondern der Mili­schenden hinzuzufügen, daß die soziale Fürsorge, der Wolfsunter- tarismus soll auch in Aftion treten gegen den inneren Feind", er richt und selbst die wirtschaftliche Entwidelung im eigenen Lande foll zur Unterbrüdung der aufstrebenden Arbeiterklaffe dienen. zurüdstehen müssen. Man vergißt auch zu sagen, daß eer und Also müßten wir ja Toren fein, wenn wir den Kampf Flotte gegen das eigene Volt dienen müssen. Bei jedem gegen den Militarismus nicht mit aller Energie führen wollten. Der Präzedenzfall ist ja schon im vorigen Jahre bei der dritten Berbesserungsvorschlag flagen die Besitzenden, wo soll man das Wir freuen uns, daß die Vertreterinnen der anderen Länder mit Geld hernehmen, aber für den Militarismus find die Mittel im uns dem Abscheu gegen Krieg und Militarismus Ausdrud gegeben Lesung geschaffen worden. Handumdrehen da. Auch bei uns in Holland   steigt das Kriegs- haben. So rufen wir: Nieder mit dem Militarismus, nieder mit budget, wird der Dienst schwerer, das Kontingent größer. Dafür dem Kapitalismus  !( Großer Beifall.) Der Vorsitzende Ernst gab der Freude darüber Ausdrud, daß Auch wir halten grundsätzlich eine solche Beschränkung der Rede haben wir aber den Friedenspalast! Doch regen sich tat Proletariat die Kräfte auch unter den Frauen. Es wächst die Kraft, so viele Vertreterinnen des internationalen Proletariats sich an geit für bedentlich; sie wäre berfajfungswidrig. bis der Tag kommt, mo alle Länder sich brüderlich vereinen werden. dieser Demonstration in dankenswerter Weise beteiligt haben. Gr Streit dem Streit! Hoch der Frieden!( Stürmischer Beifall.) ersuchte die Anwesenden, die hier gehörten Gedanken hinaus zutragen in meiterre Kreise und schloß die Versammlung mit einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie

Wir müssen einer solchen Beschränkung der Redefreiheit prinzipiell widersprechen. Wir möchten feinen Präzedenzfall schaffen. Wenn jeder fein Möglichstes tut, wird es auch so gehen.

Vizepräsident Dr. Porsch:

Abg. Dr. Wiemer( Vp.):

Abg. Hoffmann( Soz.):

Benn es int vorigen Jahre zu einem Uebereinkommen in dieser Mihtung gekommen ist, fo, weil die Fraktionen nicht von dem Vor­

Genoffin ong man( England) spricht ihre Freude aus, der Kundgebung beiwohnen zu dürfen. Das Proletariat ift in ber