Nr. 113. 31. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Die Ohnmacht der Handlungsgehilfen
bewegung.
wie das die Art dieser Leute ist, frampfhafte Versuche, um das Vorgehen des Metallarbeiterverbandes bzw. der Streikenden in MißTredit zu bringen. Um diesem Treiben entgegenzutreten, hatte der Metallarbeiterverband am Freitag eine Versammlung der bei
Siemens n. Salste beschäftigten Arbeiter einberufen.
tragen.
straße 139, Kasino- Restaurant, Berlin , Friedrichstr. 126, Krug zum grünen Kranze", Alexanderplay, sowie über das Restaurant„ GroßBerlin", Alexanderplag, Ede Neue Stönigstraße, bleibt bestehen. Wie sehr die Brauereidirektion an dem Geschäftsgang genannter Betriebe interessiert ist, beweist am besten der Umstand, daß diese Abnehmern von Bier auf deren Fragen nach dem Stande der Differenzen Der Bezirksleiter Lüd legte die Ursachen des Streiks dar. unrichtige Informationen gibt. Behauptungen wie, die Kellner des Cohen führte in einer längeren Rede unter anderem aus: Verbandes verlangten 90 M. Monatslohn und ähnliche Angaben über Der Zentralverband der Handlungsgehilfen hatte, weil so lange die Vereinbarungen bestehen, sind die von uns bean- die Streifenden werden verbreitet. Demgegenüber ist festzustellen, die Reichstagsverhandlungen über die Sonntagsruhe einen tragten Verhandlungen über Differenzen nie in 10 Tagen er- daß die Forderungen der Streifenden nicht andere sind, als sie beso ungünstigen Verlauf genommen haben, sich bekanntlich an ledigt worden. Ja es ist mehrfach überhaupt nicht verhandelt reits von Hunderten von Unternehmern bewilligt wurden. Die Verdie übrigen großen Verbände der kaufmännischen Angestellten worden. Statt dessen erhielten wir immer nach länger als zehn breitung derartiger Mitteilungen foll natürlich nur den 3wed haben, gewendet und diese ersucht, mit ihm eine gemeinsame Ver- Tagen vom Vorstand des Verbandes der Metallindustriellen die die Streikenden in ein schlechtes Licht zu sehen. Daß man mit dieser einbarung zu treffen, wonach die Mitglieder der Organi- Antwort, daß die von uns angeschuldigte Firma die Berechtigung Zaftit fein Glück haben wird, dafür wird die Organisation Sorge fationen bei den Unternehmern vorstellig werden und von der Differenz bestreitet. Also, anstatt mit uns zu verhandeln, Die Sperre über das Lokal„ Kleines Eierhäuschen", Treptow , einem zu bestimmenden Zeitpunkte ab die Leistung weiterer entscheidet der Vorstand des Verbandes der Metallindustriellen Inhaber Führer, ist infolge tariflicher Vereinbarungen aufgehoben. Sonntagsarbeit ablehnen sollen. Diese Aktion ist aber ge- nach Anhörung der Firma die Streitfrage. Das können wir uns Dagegen bleiben in Treptow die Betriebe: Gierhaus 3, Inhaber scheitert, da die bürgerlichen Verbände es ab nicht gefellen lassen. Wir verlangen Verhandlungen vor einer Rammla, Stebbierhalle Eierhaus 2, Inhaber Manschte, sowie die gelehnt haben, dem Vorschlage zu folgen. paritätischen Schlichtungskommission. Zu dem Vorstande des Ver- Stehbierballe des Paradiesgartens, Inhaber Ganzberg( an der Sie haben es sogar abgelehnt, ihre Verbandsstellenvermitte- bandes der Metallindustriellen können wir nicht das Vertrauen Fahrstraße zum Kaiserbad), gesperrt. Die Inhaber dieser Lokale lungen für solche Stellen zu sperren, in denen nach wie vor haben, daß er Differenzen unparteiisch entscheidet. Die Er- lehnen jede Vereinbarung mit der Organisation ab und beschäftigen Verband der Gastwirtsgehilfen. Sonntagsarbeit geleistet wird. fahrung hat uns gezeigt, daß der Verband der Metallindustriellen Sellner gelber Vereine. Nach Lage der Sache konnte der Zentralverband der es gar nicht wagt, eine Entscheidung gegen die großen Unternehmer Der Reichsverband der Gasthausangestellten ersucht uns unter Handlungsgehilfen nicht anders, als die Masse der Hand- zu treffen. Da die Firma Siemens u. Halste die Vereinbarungen Hinweis auf den§ 11 des Preßgesezes um die Aufnahme folgender lungsgehilfen erneut aufzufordern, endlich zu gewerkschaft- nicht gehalten hat, so zeihe ich sie öffentlich des Vertragsbruchs. Berichtigung: Unrichtig ist die Behauptung in Nr. 110 des„ Vorwärts", daß lichen Mitteln zu greifen, nachdem sich immer wieder heraus- Auch die Unterzeichner der Vereinbarung: Kommerzienrat Bor- der Reichsverband der Gasthausangestellten im Betriebe des Herrn stellt, daß die bürgerliche Reichstagsmehrheit ihren Wünschen sig, Dr. Kühnemann und Direktor Peier13, die mit ihren Klempt, Schöneberg , Hauptstraße 139, Lohnverträge abgeschlossen hat, nicht nachkommt. Viel Hoffnung, daß die bürgerlichen Namen für die Vereinbarung eingetreten sind aber Verstöße gegen welche auf 10 M. weniger lauten als die bestandenen Verträge. Handlungsgehilfenverbände dem Vorschlage zustimmen dieselbe dulden, klage ich des Vertragsbruchs an. Als vertragRichtig ist, daß der abgeschlossene Vertrag zwischen Herrn würden, bestand von Anfang an nicht. Es konnte aber nicht schließender Kontrahent ist der Verband der Berliner Metallindu- Klempt und dem Reichsverband der Gasthausangestellten für Kellner erwartet werden, daß jene Verbände es geradezu als Grund- triellen nach alledem ein sehr fragwürdiger Fattor. Er hat auf ein monatliches Gehalt von 60 m. lautet, ebenso für Aushilfsfaz proflamieren würden, daß die Handlungsgehilfen unter- teinen Einfluß bei den großen Unternehmern arbeiten an Wochentagen 3,50 und an Sonntagen 4,50 M. Hochachtungsvoll J. A.: Cremer. würfig sein und bleiben müssen. Der Verein für Handlungs- und kann deshalb die Innehaltung des Vertrages nicht durchsehen. tommis von 1858 und der Deutschnationale HandlungsMan hat gesagt, bei der Firma Siemens u. Halske sei die gehilfenverband haben nämlich den Vorschlag zur gewerk gelbe Bewegung so start, daß die Firma vor dem Metallarbeiterschaftlichen Selbsthilfe dazu benutzt, um in zahlreichen Tages verband Ruhe habe. Der gegenwärtige Streik zeigt, daß das ein zeitungen ausdrücklich zu betonen, daß sie gar nicht rrtum ist und daß wir uns nicht scheuen, auch bei Siemens u. daran denken, für ihre Berufskollegen das Salske für unsere Rechte einzutreten. Der Streit war notwendig. zu erstreiten, was ihnen die Gesezgebung Mögen die gelben Agitatoren unser Vorgehen zu verunglimpfen und die Unternehmer berweigern. suchen, das wird unserer Bewegung keinen Abbruch tun. BächerDie bürgerlichen Handlungsgehilfenverbände fuchen die lich ist es, wenn die Gelben glauben machen wollen, sie seien unbom Zentralverband der Handlungsgehilfen vorgeschlagene abhängig von den Unternehmern. Die Firma Siemens u. Halste Aftion als eine bloße Agitationsmethode hinzustellen, ohne unterstützt den gelben Werkverein finanziell sehr stark. Im Aus dem Fleischergewerbe. Der Fleischermeister Silprich, fich dabei der Tragweite ihrer Worte voll bewußt zu sein. Statut des Gesamtverbandes der Metallindustriellen wird hinsicht Hermannstraße 114 weigert sich, den Tarifvertrag der FleischerDenn wenn der Vorschlag geeignet ist, agitatorisch zu wirken, lich ber bei Aussperrungen erforderlichen Maßnahmen bestimmt, organisation anzuerkennen. Die Organisation hat über den Betrieb so würde damit erwiesen sein, daß die Masse der Handlungs- daß in den Betrieben über die Namen der Gelben, ihren Ein- für organisierte Fleischergesellen die Sperre verhängt. Ferner gehilfen nicht so demütig gesinnt ist, wie ihre bürgerlichen und Austritt Listen zu führen und den Bezirksvorständen des Ver- find wegen Richtanerkennung des Tarifvertrages die Fleischereien: Führer. In der Tat wird allerdings das Verhalten der bandes der Metallindustriellen regelmäßig einzureichen sind. Dorn, Danziger Straße 9, Paulus, Choriner Straße 45 und großen Handlungsgehilfenverbände wohl dazu beitragen, den Angesichts dieser Tatsachen hatte Dr. Natansohn, der Sekretär des a day, Reutöän, Mahlower Straße 8, gesperrt. Angestellten die Augen darüber zu öffnen, daß sie von den gelben Wertvereins bei Siemens u. Halske den Mut, kürzlich in jenigen Organisationen, denen sie bisher in ihrer Mehrheit einer Versammlung in meiner Gegenwart zu behaupten, die nachgelaufen sind, eine Verbesserung ihrer Arbeitsverhältnisse gelben Werkvereine seien eine selbständige, von den Unternehmern nicht zu erwarten haben. Das würde der erste Schritt auf unabhängige Arbeiterbewegung. Er schämt sich wohl, den dem Wege sein, der gegangen werden muß, wenn die kauf schmußigen Charakter der gelben Bewegung zuzugeben. männischen Angestellten aus ihrer Schwäche und Ohnmacht herauskommen wollen.
Der Formerstreit bei Siemens& Halske . Seit dem 6. April befinden sich, wie schon mitgeteilt, die Former der Eisengießerei des Betriebes von Siemens u. Halste im Streit. Die gelben Agitatoren von Siemens u. Halske machen,
Kleines Feuilleton.
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Die Ausführungen der Referenten fanden lebhaften Beifall und allgemeine Zustimmung. Nur ein junger Mann, der kürzlich zu den Gelben übergelaufen ist, versuchte mit mehr Eifer als Verständnis, eine Lanze für seine Freunde einzulegen, womit er je doch bei keinem der Versammelten den geringsten Erfolg hatte.
Achtung, Gastwirtsgehilfen! Die Sperre über die Ausschänke der Brauerei Oswald Berliner, Sadepeter, Schöneberg . HauptAber nun tam das Beste. Die Amtshandlungen des falschen Pastors konnten doch keine Gültigkeit haben? Die von ihm geschloffenen Ehen waren doch null und nichtig? Sie mußten doch aufs neue eingesegnet werden? Doch es erhob sich ein Raunen im Lande. Wie Frühlingsahnen ging es durch die Gemeinde! Die von Partisch zusammengefoppelten Ehepaare waren nicht etwa erbost über die Scherereien, die ihnen bevorstanden, sondern sie frohlodten und konnten die Zeit nicht erwarten, bis sie voneinander befreit würden. Eine solche Gelegenheit, auf gute Art loszukommen, konnte ja nie wiederkehren.
Der unmoderne Krieg. Wenn nicht die fürchterlichen Schlächtereien wären, der kriegerische Geist scheint verschwunden zu sein. Es ist amüsant zu beobachten, wie so ein Ausbruch eines Krieges zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten nur eigentlich die das sind die, die tot Börse und die unmittelbar Beteiligten " Das merikanische Volk hat gegen das Und da hatte die Behörde ein Einsehen. Um der Verwilderung erregt. geschossen werden amerikanische Volt keinen Groll..." verkünden großmäulige Mani- und der Zerstörung so vieler Ghen vorzubeugen, mußte sie wohl fefte der Gewalthaber. Ach das eine Wolk weiß von den anderen oder übel die Amtshandlungen des falschen Pastors sanktionieren. doch auch nur, daß die Mehrzahl für Geld arbeiten muß und froh und fluchend mußten sich die Ehemüden auch fürder in ihr Joch ist, sein bißchen Leben zu haben. Aber schließlich mögen das die beugen. Formen sein, unter denen sich dergleichen abzuwideln hat.
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Der Geist...? Auch der hat gewechselt. Hand aufs Herz: niemand sieht mehr in einem solchen Krieg eine ehrenhafte Sache, der praktische Engländer läßt schon lange dieses widrigste aller Handwerke von bezahlten Leuten verrichten, ohne sich selbst die Hände schmuzig zu machen. Nur der deutsche Wehrvereinler träumt noch von vergangenen Zeiten, in denen der einzelne Mann und nicht das Börsensyndikat etwas galt. Er sieht noch immer den„ Helden", der in Wirklichkeit Kanonenfutter ist.
Gefährlich ist nur, daß eine gewiffenlose Presse und ein Klüngel fich nicht scheut, seine Gefühle der ganzen Nation zu suggerieren. Wenn wirklich einmal mit Deutschland etwas passiert, man könnte schwören, daß die ganze Gesellschaft in drei Tagen stockbesoffen ist. Man nennt das: begeistert. Aber in Wahrheit ist es eine grandiose Betrunkenheit, die die Leute vors Schloß treibt und die NationalSie bilden sich ein, nicht länger leben zu hymne abfingen läßt. tönnen, wenn sie nicht totgeschossen werden dürfen. Der Krieg ist unmodern, aber das Geschrei patriotischer Fanatifer wird ihn schon wieder modern machen, wenns soweit ist. Alle die großen Worte werden wiederkommen, vor denen einen heute schon etelt: das von dem„ Volt"( das nie ein anständiges Wahlrecht beanie nicht marschieren) betam), das von den„ braven Soldaten"( die ins Zuchthaus fliegen,
einzuschläfern
Aber wenn all die Massen erst einmal wissen, für wen sie sich da schlagen, dann wird der Krieg nicht mehr unmodern, sondern un möglich sein.
Zum Streit der Maßschuhmacher. In der Besohlanstalt von Borchwardt, Müggelstr. 1/2, bei Bannad, Müggelstr. 5, des gleichen bei Matthes, Seumeftr. 30 in Lichtenberg , wird Streikarbeit fertiggestellt.
Unsere Kollegen und die Parteigenossen werden ersucht, ein wachiames Auge zu haben und uns die Heimarbeiter und Besohlanstalten namhaft zu machen, die für Maßgeschäfte Arbeit fertigstellen. Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands . Geschäftsstelle Berlin .
Weiße Salbe."
In welch jfrupelloser Weise im Bergbau Leben und Gesundheit der Arbeiter aufs Spiel gesetzt und wie die revidierenden Auffichtsbeamten hinters Licht geführt werden, wurde vor dein Schöffengericht in Zwidau nachgewiesen. Unser Zwickauer Parte:- blatt und die„ Bergarbeiter- Zeitung" brachten vor einiger Zeit gleichlautende Artikel über Geheimnisse des„ Auroraschachtes" in Zwickau , in denen 16 einzelne Tatsachen für die Mißstände in dieser Grube behauptet wurden. Die gravierendsten seien hier angedeutet: Die Förderstrecken sind verlottert und die Arbeiter müssen Sein Rausch jetzt sich in unbestimmte Krakeelereien und einige BeGefnickt tehrt er von dem leidigungen des Franzosenkaisers um. Gerichte, das ihm ob dieses Frevels einen Monat Gefängnis aufge= brummt hat, zu seiner resoluten Ehehälfte heim. Was soll aus dem Geschäfte werden, wenn seine Scheere so lange feiern muß? Indessen, die Frau weiß Rat. Keiner von den französischen Gefängniswärtern kennt den Verurteilten. Nichts einfacher mithin, als für den Meister einen der Gesellen, der gegen ein paar Taler zu solchem Dienste gern bereit sein wird, in das Cachot zu senden. Wibbel fann dann, zu Haus in einem Loch verborgen, ruhig weiterschneidern. Nur damit hat das Pärchen nicht gerechnet, daß der Ersatzmann, ein spindeldürrer kranker Bursch, sich im Gefängnis hinlegen und sterben werde. Das dient dann als Vehifel etwelcher grotesten Possentrids. aus seinem Versted fieht der Meister die schöne Leichenfeier an, zu der die Nachbarn sich auf die Kunde seines Todes bei der trauernden holen kann, verkleidet das Frauchen den Versteckten, läßt ihn mit gefärbten Haaren in den Abendstunden zu vergnügten Exkursionen fort. Schließlich wird er dabei von den Nachbarn als Einbrecher in seinem eigenen Haus ergriffen. Auch das bringt Madam Wibbel nicht in Verlegenheit. Sie schwindelt teck, der Fremde sei ein jüngerer Bruder ihres Seligen und neu erforener Bräutigam, mit dem fie nächstens Hochzeit halten werde. Und alle sinds zufrieden.
Das war Bartisch, der die Theologie kompromittierte. Der Witwe zusammenfinden. Damit er sich von seiner Einsamkeit erHausknecht als Pastor.
Der Köpenicker blamierte den Militarismus.
Der Kösliner aber schoß den Vogel ab. Er blamierte nicht nur Bureaukratie und Regierung, er statuierfe auch ein Exempel deffen, daß der noch so begabte, der glänzend begabte Proletenjohn nur durch Betrug zu einer Stellung kommen kann, die seinen Fähigkeiten entspricht.
So ist das Leben. Nicht wie in der unwahrscheinlichen Geschichte vom Erzieher Flachsmann, der zugleich ein unfähiger Lehrer und ein Schwindler ist.
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Herr Tiedtke spielte die Figur des Meisters, die leider dem Humor des Schauspielers nur wenig dankbare Gelegenheiten bot. Sehr schmud und munter war Senta Söneland als Frau. Von den Rebenrollen wären etwa Herrn Otto Werthers verliebter jüngerer Gesell und Marrs asthmatisch korpulenter Polizist zu nennen.
Notizen.
dt.
Wem hat der falsche Bürgermeister in seiner Stellung eigentlich Böses getan? Niemandem. Vielleicht wirkte er viel Gutes. Aber er konnte zu seiner nüßlichen Tätigkeit nur durch einen Aft des Betruges fommen, ja durch fortgesetzte Afte des Betruges. Die niemenschlich gerebet überhaupt mandem schadeten. Bedarf es einer Bestrafung? Etwa um andere abzuschreden? Aber im Ueber Kunst, Künstler und Sozialismus Gegenteil! Durch die Enthüllung dieses falschen Woldemar sind die Behörden auf lange Zeit hinaus vorsichtig gemacht. Aehnliche Be- spricht Montag, den 27. April, der Wanderlehrer unseres ZentralIndustriefestfälen, Beuthstr. 20( am Spittelmarkt). Beginn pünktlich trüger, wenn sie nur ebenso tüchtig und fleißig wären, sollte sich der Bildungsausschusses Dr. Mar Poensgen- Alberth in den Staat geradezu wünschen. Ohne die schamloje Heuchelei des Klassenstaates wäre es dent- 8 Uhr. Diskussion. Er fehrt zurüď. Voreilig und eitel war die von manchem
der
gestern und immer erflungen ist, wenn es galt, Aufmerksamkeiten leistete, alles verziehe und ihn in aller Form und Rechtens zu einem beitsurlaub des Generalobersten der Berliner Hochschule für bildende wirklichen Bürgermeister machte. Der Staat und die Gemeinde begründeten Werner Kapitels der genannten Anstalt. Das würden eine wertvolle Kraft gewinnen, der Schwindler würde chr- Stünfte sei das Zeichen vom Ende des armseligen, aber wohlKapitel wird ungefürzt weiterlaufen: Held Anton tritt mit frischlich gemacht und dadurch gegen sich selber moralisch verpflichtet. Wie gesagt, ohne die schamlose Heuchelei... und ohne einiges gewichsten Lebensstiefeln wieder in Aftion, und alles bleibt beim alten. Aber wieviel vom alten würde eigentlich verschwinden, wenn Theater. der Held jetzt einem andern feinen Platz räumte? Künstlertheater: Schneider Wibbel . Komödie Vorträge. Im Wissenschaftlichen Theater der Urania
andere.
rf.
Drei Hauptkerle. Der erste war nicht der Hauptmann von Köpenid. Sondern ein Mann, der vor Jahren im Oldenburgischen lebte. Partisch hieß er und diente als Knecht bei einem Pastor. Sah, wie der Bastor amtierte; wie er traute und fegnete und Säuglinge von Hans Müller- Schlösser. Der Spaß, der hier zu einer hält Dr. Friz Wertheimer am Mittwoch, abends 8 Uhr, einen bewässerte und Konfirmanden unterwies, wie geschrieben steht. Und abendfüllenden Komödie" fortgesponnen ist, hätte als kleine Bortrag mit Lichtbildern über Tsingtau , das er als deutsche Musterhörte, wie er predigte und sich räusperte und Gott im Munde führte. Schnurre erzählt, ganz wohl belustigen können. Zur Aus- folonie in Ostasien schildern will. Ibsen Reliquien. Der Sohn Henrik Ibsens hat der Bartisch sah das und fand es nicht schwer. Und Partisch lernte münzung in Lustspielform, gebrach es dem jungen Autor, den ein Baitor. Eines Tages trat er in einem Orte als Bewerber um die sehr wohlwollend gestimmtes Publikum zum Schluß hervorrief, an Stadt Christiania das Mobiliar des Arbeits- und Schlafzimmers Bfarrſtelle auf. Er predigte Probe. Vermutlich hinreißend, denn Bühnentemperament und an Beweglichkeit der Phantasie. Das win- feines Vaters zur Aufstellung im Norwegischen Volksmuſeum überRichard Strauß' Ballett, betitelt Jofefs Legende, er wurde gewählt. Gott mag wissen, was für Papiere und wie er zige Motiv, statt Ausgangspunkt und Rahmen launiger Charakter- wiesen. fie sich verschafft hatte. Partisch war also Pastor. Jahrelang. Er fomit zu werden, blieb ohne eigentliche Füllung, schleppte fich langheiratete, wie es heißt, eine Pastorstochter und zeugte in chriftlicher fam in fünf Bildern hin. Dem Schneider ſelbſt fehlt jede ausge- wird Mitte Mai an der Bariser Großen Oper mit Hilfe eines The mit ihr liebliche Kinder. Aber da ritt ihn der Satan, daß er prägte Physiognomie, und die Verlegung in die Zeit der napoleoni- ruffischen Balletts die Uraufführung erleben. Dilemma. In der Münchener Jugend" entringt sich wertvolle oder vermeintlich wertvolle Kirchengemälde an einen Ame- fchen Kriege machte die Geschichte um nichts farbiger. Gleich das erste Bild die Szene in der Schänke des nieder- einem Schutzmann, der ein im Freien lieblosendes Pärchen bes ritaner verkloppte und damit hereinfiel. Aus der Anklage wegen bieser Unterschlagung von Kirchengut entwidelte fich fachte eine rheinischen Städtchens- zeugte von arger Spärlichkeit der Einfälle. obachtet, folgender Stoßfeufzer:" Serrgott- jest woak i wirkli foll ma die zwoa anzeigen z'wegen Unsittlichkeit oder Untersuchung über Nam' und Art des Pastors Partisch. Und kurz, In all dem Hin und Her der kannegießernden und randalierenden nimmer ez az erledigt. Uebrigens soll er nach Verbüßung feiner Strafe einen Bürgersleute fällt nirgendwo ein überraschend pointiertes foll ma aufpass'n, daß net g'stört wer'n- wegen Geburtenrüd Wort, Auch ein Schwibs verleiht Wibbel.teinen ultigen Elan. gang!" wieder eine bürgerliche Eriftens geschaffen haben.
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